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274 Die bohm. Braunkohle. - D. Steinkohlenausbeute Grossbritanniens. Analysen wurde die Wirkung bestiitigot. Sehr iihelriechende, dunkelbraune Fliissigkeiten waren nach der Filtration wasser- hell und gernchlos und selhst nach vierwochentlichem Stehen hatte sich in den filtrirten Proben nu]' sehr iinbedeutend Kalk abgesetet, wiihrend in den nicht filtrirten mehr oder weniger griin nntl brann gefiirbte Absiit= bemerkt mirden. Dr. Lijhr. Die bijhmische Braunkohle ist in Norddeutschland als Brennmaterial sehr lieliebt und wird in dem weiten Becken gewonnen, w-elches sich von Aussig iiber Teplite, Dux und Kommotan am Siidfusse des Ersgehirges bis gegen Eger hinzieht. Die dort lagernde Braunkohlenformation ist hiiufig von Basalt durchbrochen, und das letztgenannte Gestein hildet scharfgeeeichnete Kegel - nntl Tafelberge, seine Berghange tragen oft das eigc:nthiiniliche, siiulenfiirmige Gefige. Die Braunkohlen sind um so hitrter, gliimender und zum Brennen geeigneter, je niiher sie den Basaltdurchhruchen liegen, und es herechtigt dies zu dem Schlusse , dass die feuerfliissigen Eruptivgesteine die ihnen benachbarten Schichten umgewandelt haben. Im Jahre 1869 gab das genannte Kohlenbecken gegen 24,000,000 Cntr. Ann- beute. Davon wurdm 12,539,000 Ctnr. iiber Aussig nach Norddeutschlnnd versendet; Berlin erhielt hiervon 648,000 Ctni-. mit der Bahn und 159,400 Ctnr. anf dem Wasserwege; bin Magdeburg gelangten auf der Elbe 2,034,000 Ctnr. Hanno- ver, Berlin, Hamburg sind im Norden, Briinn und Olmiitz im Yiiden die Greneen Kir den Verhrauch dicses Brennmaterials. Der Absatz der biihmischen Brnunkohle hat sich in den letz- ten 11 Jahren fast verxehnfacht. (Aus allm U+lttheilen. 2870. Heft 2. S. 32.). R. Die Steinkohlenausbeute Grossbritanniens betrug 1860 1756,000,000 Ctnr., von denen 180,000,000 auf Wales, 240,000,000 auf Schottland, 2,000,000 auf Irland, die ubrigen auf England kamcn. 1868 war die Ansbeute in den vereinigten Konigreichen auf 2012,610,900 Ctnr. gestiegen. Hiervon verbraucht die Stadt London allein jiihrlich iiber 50 Million. Ctnr., und eine game Flotte von Rteinkohles-

Die Steinkohlenausbeute Grossbritanniens

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Page 1: Die Steinkohlenausbeute Grossbritanniens

274 Die bohm. Braunkohle. - D. Steinkohlenausbeute Grossbritanniens.

Analysen wurde die Wirkung bestiitigot. Sehr iihelriechende, dunkelbraune Fliissigkeiten waren nach der Filtration wasser- hell und gernchlos und selhst nach vierwochentlichem Stehen hatte sich in den filtrirten Proben nu]' sehr iinbedeutend Kalk abgesetet, wiihrend in den nicht filtrirten mehr oder weniger griin nntl brann gefiirbte Absiit= bemerkt mirden.

Dr. Lijhr.

Die bijhmische Braunkohle ist in Norddeutschland als Brennmaterial sehr lieliebt und wird in dem weiten Becken gewonnen, w-elches sich von Aussig iiber Teplite, Dux und Kommotan am Siidfusse des Ersgehirges bis gegen Eger hinzieht. Die dort lagernde Braunkohlenformation ist hiiufig von Basalt durchbrochen, und das letztgenannte Gestein hildet scharfgeeeichnete Kegel - nntl Tafelberge, seine Berghange tragen oft das eigc:nthiiniliche, siiulenfiirmige Gefige. Die Braunkohlen sind um so hitrter, gliimender und zum Brennen geeigneter, je niiher sie den Basaltdurchhruchen liegen, und es herechtigt dies zu dem Schlusse , dass die feuerfliissigen Eruptivgesteine die ihnen benachbarten Schichten umgewandelt haben. Im Jahre 1869 gab das genannte Kohlenbecken gegen 24,000,000 Cntr. Ann- beute. Davon wurdm 12,539,000 Ctnr. iiber Aussig nach Norddeutschlnnd versendet; Berlin erhielt hiervon 648,000 Ctni-. mit der Bahn und 159,400 Ctnr. anf dem Wasserwege; bin Magdeburg gelangten auf der Elbe 2,034,000 Ctnr. Hanno- ver, Berlin, Hamburg sind im Norden, Briinn und Olmiitz im Yiiden die Greneen Kir den Verhrauch dicses Brennmaterials. Der Absatz der biihmischen Brnunkohle hat sich in den letz- ten 11 Jahren fast verxehnfacht. (Aus allm U+lttheilen. 2870. Heft 2. S. 32.). R.

Die Steinkohlenausbeute Grossbritanniens betrug 1860 1756,000,000 Ctnr., von denen 180,000,000 auf Wales, 240,000,000 auf Schottland, 2,000,000 auf Irland, die ubrigen auf England kamcn. 1868 war die Ansbeute in den vereinigten Konigreichen auf 2012,610,900 Ctnr. gestiegen. Hiervon verbraucht die Stadt London allein jiihrlich iiber 50 Million. Ctnr., und eine game Flotte von Rteinkohles-

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Steinkohl.in Bmsilieu. -D.Mineralschiitzc Austral. - Jodgcwinnung etc. 275

schiffen ist beschiiftigt, die Hauptstadt regelmGsig mit Koh- len zu versorgen. (Aus allen Welttheilcn. l . Jahtg. Heft l . S. 8.). R.

Steinkohlen in Brasilien. In Brasilien Rind von dem Ingenieur R u d o l p h vo 11

B r a u s e S t e i n k o h l e n entdeckt worden im District Am- rangua, Provine Santa Catharina. Das Flotz , welches, wie mehre nordamerikanische Flotze, xuf Granit ruht nnd einer tertiaren Bildung anzngehijren scheint, ist mehr als 1 Mtr. mlchtig und streicht in einer Llnge von lnehren Meilen zii Tage aus. Die Kohle ist von gutcr Resohaffenheit. (Aus allen Welttheilcn. I; 1870. S. 264.). R.

Die Mineralschttze Australiens werden durch den Bau von Eisenbahnen immer mehr mfge- schlossen. Im Westcn wurdcn reiche Zinnoberlager mit mehr als 50°/,, Quecksilbergehalt entdeckt, jetzt folgen Berichte iiber die Entdeckung neuer Kohlenminen im Siiden, welche fur Goulbourn und Umgegend wichtig scin werden. Schon Hind hedeutende Kohlenwerke fur die Fitzroy - Eiscn - Com- pagnie und andere an1 Cataract - Creek, nahc der Sudbahn, im Betriebe. (Aus allen Welttheilen. 1870. Hgt 6. S. 268.).

R.

Die Jodgewinnniig aus deln Chilisallpeter ist im Zunehmen begriffen. In Tarapaca (Chile) werden tiig- lich 40 Kil. Jod gewonnen , was eine jiihrliche Production von 290 bis 300 Ctnr. entspricht. Nach T h i e r c e l i n werden zii dem Ende die Mutterlaugen von der Raffination des Rohsal- peters mit einem Gemenge von schwefliger Saure und Na- triumbisulfit versetzt. Wendet man beide Agentien nur in der erforderlichen Menge, jedoch nicht im Ueberschuss an, so erlillt man alles Jod in Form eines schwareen Niederschlags, mag die Jodsaure in freiem Zustande oder an eina Base gebunden sein :

a) 5SOe + J05 = SO8 + J; b) 5S03 + NaO = Na0,S03 + 4SOs.

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