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CONNECT ZÜRICH - Der Letzigrund gehörte ganz den Rolling Stones und ihren rund 48 000 Fans. Die Herren sind zwar alle um die 70 Jahre alt, das Publikum können sie aber immer noch überzeugen. Zürich, Punkt 20.25 Uhr. «Jumpin‘ Jack Flash» dröhnt aus den Lautsprechern im Letzigrund -Stadion. «Grüezi Züri! Hoi ihr Schwyzer» schreit Mick Jagger (70) ins Mikrofon. Jagger schwingt seine Hüften im schwarz -weissen Glitter- Jacket, Gitarrist Ronnie Wood im roten Shirt, Kollege Keith Richards (70) im pinken Hemd und Schlagzeuger Charlie Woods dezent in Schwarz. Schliesslich fragt Jagger ganz schelmisch: «Gwünnt die Schwiiz im World-Cup-Final gegä England?» Und beweist, dass er sich zumindest ein bisschen auskennt mit der Schweizer Nati: «Jetzt kommt das Lieblingslied von eurem Ottmar Hitzfeld. Es heisst «Let’s Spend The Night Together». Ja, Rock`n Roll kennt kein Alter. Die britischen Rock-Opas schaffen auch acht Jahre nach dem letzten Konzert auf dem Flughafen Dübendorf das Zürcher Stadion fast auszuverkaufen. Und Jagger und Co. liefern mit musikalischen Evergreens wie «Honky Tonk Woman», «Gimme Shel- ter», «Brown Sugar«, «Sympathie for the Devil», einer Chor-Version von «You Can`t Always Get What You Want» (mit dem Zürcher Singacademy-Chor) und natürlich «(I Can`t Get No) Satisfac- tion» jene Lieder, auf welche die Fans gewartet haben. Darunter auffällig viele Väter mit ihren Kindern. Zerschlugen die Zuschauer beim ersten Schweizer Stones-Konzert 1967 noch fast das Hallenstadion, sind die Rolling Stones heute eine Familienange- legenheit: Auch die wildesten Rocker werden im Alter also zahm. Naja, fast: «Bloody burning here», sagt Jagger einmal. «I need another drink.» Rund sechs Millionen Franken Gage sollen er und seine Kollegen laut Insidern für das zweistündige Schweizer Konzert kassieren. Und betrieben dafür Auf- wand: Mehr als 70 Lastwagen und ein Privatjet braucht die Band auf Tour. Jagger und Co. haben bewiesen: Die «14onfire»-Tour jst eine Show der Superlative. Und mit der Be- geisterung eines Teenagers hält Jagger seine Kollegen bei der Rock-Stange. Nein, diese Männer haben auch 50 Jahre später noch keine Befriedigung gefunden. The Grandpas keep on rocking! Aus Zürich: Giuseppe Li Pira / Fotos: Claudio Meier Die Stones erobern Zürich...! Connect_0614.indd 19 02.06.14 21:58

Die Stones erobern Zürich!

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ZÜRICH - Der Letzigrund gehörte ganz den Rolling Stones und ihren rund 48 000 Fans. Die Herren sind zwar alle um die 70 Jahre alt, das Publikum können sie aber immer noch überzeugen.

Zürich, Punkt 20.25 Uhr. «Jumpin‘ Jack Flash» dröhnt aus den Lautsprechern im Letzigrund -Stadion. «Grüezi Züri! Hoi ihr Schwyzer» schreit Mick Jagger (70) ins Mikrofon. Jagger schwingt seine Hüften im schwarz -weissen Glitter- Jacket, Gitarrist Ronnie Wood im roten Shirt, Kollege Keith Richards (70) im pinken Hemd und Schlagzeuger Charlie Woods dezent in Schwarz.Schliesslich fragt Jagger ganz schelmisch: «Gwünnt die Schwiiz im World-Cup-Final gegä England?» Und beweist, dass er sich zumindest ein bisschen auskennt mit der Schweizer Nati: «Jetzt kommt das Lieblingslied von eurem Ottmar Hitzfeld. Es heisst «Let’s Spend The Night Together». Ja, Rock`n Roll kennt kein Alter. Die britischen Rock-Opas schaffen auch acht Jahre nach dem letzten Konzert auf dem Flughafen Dübendorf das Zürcher Stadion fast auszuverkaufen.

Und Jagger und Co. liefern mit musikalischen Evergreens wie «Honky Tonk Woman», «Gimme Shel-ter», «Brown Sugar«, «Sympathie for the Devil», einer Chor-Version von «You Can`t Always Get What You Want» (mit dem Zürcher Singacademy-Chor) und natürlich «(I Can`t Get No) Satisfac-tion» jene Lieder, auf welche die Fans gewartet haben.Darunter auffällig viele Väter mit ihren Kindern. Zerschlugen die Zuschauer beim ersten Schweizer Stones-Konzert 1967 noch fast das Hallenstadion, sind die Rolling Stones heute eine Familienange-legenheit: Auch die wildesten Rocker werden im Alter also zahm. Naja, fast: «Bloody burning here», sagt Jagger einmal. «I need another drink.» Rund sechs Millionen Franken Gage sollen er und seine Kollegen laut Insidern für das zweistündige Schweizer Konzert kassieren. Und betrieben dafür Auf-wand: Mehr als 70 Lastwagen und ein Privatjet braucht die Band auf Tour.Jagger und Co. haben bewiesen: Die «14onfire»-Tour jst eine Show der Superlative. Und mit der Be-geisterung eines Teenagers hält Jagger seine Kollegen bei der Rock-Stange. Nein, diese Männer haben auch 50 Jahre später noch keine Befriedigung gefunden. The Grandpas keep on rocking!

Aus Zürich: Giuseppe Li Pira / Fotos: Claudio Meier

Die Stones erobern Zürich...!

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