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Ein kurzer Einblick in die Strukturen der analytischen Psychologie nach Carl Gustav Jung als Schülerreferat
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Carl Gustav Jung
Exkurs in die analytische Psychologie
Gliederung
1. Kurze Biographie2. Einige Begriffe der analytischen
Psychologie3. Das persönliche Unterbewusste und
dessen Komplexe4. Das kollektive Unterbewusste und dessen
Komplexe5. Das ICH-Bewusstsein6. Das Selbst7. Die Individuation8. Die Therapie
Kurze Biographie
• * 26. Juli 1875• Medizinstudium 1895• Begegnung mit Freud
1907• Praxiseröffnung 1909• Beendigung der
Freundschaft zu Freud 1916
• † 6. Juni 1961
Einige Begriffe der analytischen Psychologie
• Entstehung von Komplexen: Wirkung fördernder oder hemmender Reaktionen der Umwelt auf Verhaltensweisen des Menschen → Werteneutralität → Bewertung
• Archetypen: Komplexe, die vererbt werden und allen Menschen gemeinsam sind
Das persönliche Unterbewusste und dessen Komplexe
• Abweichung des Verhaltens durch Reaktionen des Unterbewussten = Komplexe
• 1. Komplexe der individuellen Lebensgeschichte oder des Sozialisierungsprozesses
• 2. vererbte Komplexe → Archetypen
• Ziel: Ausschaltung dieser störenden Verhaltensweisen
• Unterdrückung von Persönlichkeitsteilen• Entwicklung von Teilpersönlichkeiten:
• → Schatten• → gegengeschlechtliche Schattenaspekte
Das Unbewusste
• „Alles was ich weiß, an das ich aber momentan nicht denke; alles, was mir einmal bewußt war, jetzt aber vergessen ist; alles, was von meinen Sinnen wahrgenommen, aber von meinem Bewußtsein nicht beachtet wird; alles, was ich absichts- und aufmerksamkeitslos, das heißt unbewußt fühle, denke, erinnere, will und tue; alles Zukünftige, das sich in mir vorbereitet und später erst zum Bewußtsein kommen wird; all das ist Inhalt des Unbewußten.“
Das kollektive Unterbewusste und dessen Komplexe
• Begriffsverwendung „Archetypen“• → Komplexe, die allen Menschen
gemeinsam sind• Gleiche Basis von Problemen zu allen
Zeiten
• Kollektives Unterbewusstes = Teil unserer Psyche
Das kollektive Unbewusste
• „Das kollektive Unbewußte ist ein Teil der Psyche, der von einem persönlichen Unbewußten dadurch unterschieden werden kann, daß er seine Existenz nicht persönlicher Erfahrung verdankt und daher keine persönliche Erwerbung ist. Während das persönliche Unbewußte wesentlich aus Inhalten besteht, die zu einer Zeit bewußt waren, aus dem Bewußtsein jedoch entschwunden sind, indem sie wieder vergessen oder verdrängt wurden, waren die Inhalte des kollektiven Unbewußten nie im Bewußtsein und wurden somit nie individuell erwórben, sondern verdanken ihr Dasein ausschließlich der Vererbung.“
Das ICH-Bewusstsein
• trägt Bewusstsein von Außen-, Innenwelt und Identität
• vier Hauptfunktionen:• → Sinneswahrnehmung• → Denken• → Fühlen• → Intuieren
• extrovertiert ↔ introvertiert
ICH
Stabilität Flexibilität
Abgrenzung Offenheit
↔ Desorientierung
Ausschließung Unterscheidung
↔ Verkrampfung
Das Selbst
• Zentrum der Persönlichkeit• zentrale Steuerungsinstanz
• Strukturierung der Entwicklungsprozesse
• ICH = bewusster Vertreter des Selbst
Das Selbst
• „Das Selbst ist nicht nur der Mittelpunkt, sondern auch jener Umfang, der Bewußtsein und Unbewußtes einschließt; er ist das Zentrum dieser Totalität, wie das Ich das Bewußtseinszentrum ist.“
Die Individuation
• Differenzierungsprozess
• zu dem werden, was man wirklich ist
• Stufenweise Bewusstwerdung und Realisierung des Selbst
Entfaltung aller Fähigkeiten, Anlagen, Möglichkeiten
Individuation
• „Individuation bedeutet: zum Einzelwesen werden, und, insofern wir unter Individualität unsere innerste, letzte und unvergleichbare Einzigartigkeit verstehen, zum eigenen Selbst werden. Man könnte ‚Individuation‘ darum auch als ‚Verselbstung‘ oder als ‚Selbstverwirklichung‘ übersetzen.“
Die ICH-Werdung
• Differenzierung der individuellen Persönlichkeit
• Aufspaltung des Selbst in polare Gegensätze bei Geburt
• Zwang zur Anpassung an soziale Umgebung
• Abwehr negativ empfundener Anlagen
• Bildung von Komplexen und Schatten durch Lernvorgänge
• Ausreifung des ICH-Bewusstseins in der Lebensmitte
• Animus ↔ Anima
• Persona = was der Mensch nach außen zeigt• Schatten = Persönlichkeitsanteile, die nicht zu
unserem ICH-Ideal passen
Die Selbst-Verwirklichung
• Individuation als eigentliches Anliegen Jungs
• Frage nach dem Lebenssinn
• Weiterführung der Entwicklung der Psyche
• Rückgängigmachen der ICH-Werdung• Integration der unterdrückten
Persönlichkeitsmerkmalen:
• → Bewusstmachen unbewusster Komplexe
• → Auseinandersetzung mit Persona und Schatten
• →Herstellung einer Beziehung zu Animus/Anima
Die Therapie
• psychologische und spirituelle Grundlage
• gesprächsorientiert, darstellend-kreativ
• Ziel: Heilung psychischer Störungen aller Art durch Individuation
• Vorgehensweise: Einzeltherapie, Dialog, menschliche Begegnung
• TherapeutIn = belehrende „SeelenführerIn“• Keine Festlegung auf bestimmte
Techniken
• Arbeit mit Träumen, Phantasien, Imaginationen
• Erzählen und Meditieren von Träumen• kreativer Umgang : Malen, Modellieren,
Tanzen etc.• Möglichkeit einer aktiven Rolle von
TherapeutIn
• Theorie: Ganzheit des Menschen• ethisch unbedenklich• Unerprobt, ohne ausreichenden
Wirksamkeitsnachweis
• Mandala aus der ersten Auflage
“Das Geheimnis der Goldenen Blüte”von Richard Wilhelm und C.G. Jung
Quellen• Gerhard WehrC.G. JungReinbek 1969
• C.G. JungArchetypenMünchen 1990
• Jolande JacobiDie Psychologie von C.G. JungOlten 2003
• Thomas B. KirschC.G. Jung und seine NachfolgerGießen 2007
• Verena KastTrotz allem ICHFreiburg 2003