2
Berieht: Chemische Analyse organischer KSrper. 53 H~lfte mit einem Tropfen einer frisch bereiteten 10-prozentigen Nitro- prussidnatrium-L6sung und einem Tropfen Piperidin. Blaufitrbung zeigt J~thylalkohol an. Die andere H~Ifte der Fltissigkeit wird eine Minute gekocht, mit einem Tropfen Phenol versetzt und mit konzen- trierter Sehwefelsgure unterschiehtet. Ein karmoisinroter Ring zeigt Methylalkoholan. BeiUntersuchungvonJodtinktur werden 10ccm mit 30 ccm Wasser verdiinnt, das Filtrat mit Thiosulfat entf~rbt und wie oben welter behandelt. 2. Quantitative Bestimmung organischer K~rper. a. Elementaranalyse. Eine einfache lVIethode zur Bestimmung organisch gebundenen Jods in Pr~paraten, spezieli in Jod-Eiweisspr~paraten, teilt F. Eekardt ~) mi~. Man tibergiesst lg der betreffenden Substanz in einer flachen Ylatinschale mit 3 ccm 30-prozentiger Natronlauge, liisst einige Stunden unter 6fterem Umrtihren stehen, erhitzt sodann vorsichtig, bis vollstitndige Verkohlung erfolgt ist, und laugt die Masse mit Wasser aus. Man sttuert mit verdtinnter Weinsi~urelSsung schwach an, gibt noch 2--3 ccm ~'erdtinnte Schwefelstture hinzu, bringt die Fltissigkeit saint den darin befindlichen Kohlesttickchen in einen zuvor mit 50 ccm Schwefelkohlen- stoff beschickten 500 ccm-Kolben, setzt das Jod durch einige Tropfen Natriumnitrit-L6sung in Freiheit und schwenkt um. Man giesst die ttberstehende w~tsserige Fltissigkeit ab, sehtittelt sie nochmals mit etwas 5ehwefeIkohlenstoff und einigen Tropfen Natriumnitrit-L6sung durch, w~scht die Schwefelkohlenstoff-Jodl6sung mit Wasser und titriert sie mit "/lo-Thiosulfat. b. .Bestimmung n~herer ]~estandteile. Die titrimetrische Bestimmung yon Kaliumxanthogenat grtinde~ Bror Holmberg '2) auf den yon anderen schon beobachteten leichten Zerfall der freien Xanthogens~ure in Alkohol und Schwefelkohlenstoff, also nur in indifferente Stoffe, gem~tti der Gleichung: ÷ [email protected],2Hs~--~H.S.CS.OC~Hs~HO.C.2Hs@CS 2. Versetzt man das Xanthogenat mit einer bekannten Menge S~ure, so t~sst sieh naeh 10 Minuten, naeh welcher Zeit unter gew6hnliehen ~) Pharm. ZeitunN 59, 141; durch Chem. gentralblatt 8.5, II, 432. ~) Ber. d. deutseh, chem. Gesellseh. zu Berlin 46, 3856.

Die titrimetrische Bestimmung von Kaliumxanthogenat

Embed Size (px)

Citation preview

Berieht: Chemische Analyse organischer KSrper. 53

H~lfte mit einem Tropfen einer frisch bereiteten 10-prozentigen Nitro- prussidnatrium-L6sung und einem Tropfen Piperidin. Blaufitrbung zeigt J ~ t h y l a l k o h o l an. Die andere H~Ifte der Fltissigkeit wird eine Minute gekocht, mit einem Tropfen Phenol versetzt und mit konzen- trierter Sehwefelsgure unterschiehtet. Ein karmoisinroter Ring zeigt M e t h y l a l k o h o l a n . BeiUntersuchungvonJodtinktur werden 10ccm mit 30 ccm Wasser verdiinnt, das Filtrat mit Thiosulfat entf~rbt und

wie oben welter behandelt.

2. Q u a n t i t a t i v e B e s t i m m u n g o r g a n i s c h e r K ~ r p e r .

a. Elementaranalyse .

Eine einfache lVIethode zur Bestimmung organisch gebundenen Jods in Pr~paraten, spezieli in Jod-Eiweisspr~paraten, teilt F. E e k a r d t ~) mi~. Man tibergiesst l g der betreffenden Substanz in einer flachen Ylatinschale mit 3 ccm 30-prozentiger Natronlauge, liisst einige Stunden unter 6fterem Umrtihren stehen, erhitzt sodann vorsichtig, bis vollstitndige Verkohlung erfolgt ist, und laugt die Masse mit Wasser aus. Man sttuert mit verdtinnter Weinsi~urelSsung schwach an, gibt noch 2 - -3 ccm

~'erdtinnte Schwefelstture hinzu, bringt die Fltissigkeit saint den darin befindlichen Kohlesttickchen in einen zuvor mit 50 ccm Schwefelkohlen- stoff beschickten 500 ccm-Kolben, setzt das Jod durch einige Tropfen Natriumnitrit-L6sung in Freiheit und schwenkt um. Man giesst die ttberstehende w~tsserige Fltissigkeit ab, sehtittelt sie nochmals mit etwas 5ehwefeIkohlenstoff und einigen Tropfen Natriumnitrit-L6sung durch, w~scht die Schwefelkohlenstoff-Jodl6sung mit Wasser und titriert sie

mit "/lo-Thiosulfat.

b. .Best immung n~herer ]~estandteile.

Die titrimetrische Bestimmung yon Kaliumxanthogenat grtinde~ B r o r H o l m b e r g '2) auf den yon anderen schon beobachteten leichten Zerfall der freien Xanthogens~ure in Alkohol und Schwefelkohlenstoff, also nur in indifferente Stoffe, gem~tti der Gleichung:

÷ H-@S- .CS .0C ,2Hs~- -~H.S .CS .OC~Hs~HO.C.2Hs@CS 2.

Versetzt man das Xanthogenat mit einer bekannten Menge S~ure, so t~sst sieh naeh 10 Minuten, naeh welcher Zeit unter gew6hnliehen

~) Pharm. ZeitunN 59, 141; durch Chem. gentralblatt 8.5, II, 432. ~) Ber. d. deutseh, chem. Gesellseh. zu Berlin 46, 3856.

54 Bericht: Chemische Analyse organischer KSrper.

Temperaturverh~ltnissen die Zersetzung eine vollst~ndige ist~ der S~ure- fiberschuss durch Zurt~cktitrieren mittels Alkalis unter Anwendung yon Phenolphtale~n oder Methylrot als Indikator bestimmen. Ein ..~quivalent der yon dem Xanthogenat verbrauchten S~ure entspricht einem Aquivalent des Salzes.

Die Titration wurde in der Weise ausgeffihrt, dass eine abgewogene Menge Kaliumxanthogenat in etwa 20 c c m Wasser gelSst, eine gen~gende Menge ~/lo-Chlorwasserstoffs~ure zugesetzt und nach einer gewissen Zeit mit Barytlauge zurficktitriert wurde.

Unter Anwendung dieser Methode l~sst sich mitte]s Kaliumxantho- genats das Queeksilber schneller und bequemer als in irgend einer aaderen Weise bestimmen. Voraussetzungen sind nur, dass das Queek- silber zweiwertig isL dass keine anderen, durch Xanthogenate f~llbaren Metalle und keine oxydierenden Stoff% wie Salpetersaure, anwesend sind, und natiirlich aueh, dass die LSsung keine so schwachen S~uren oder Basen enth~lt, dass sie nieht titrimetrisch bestimmbar sind.

Zu der neutralen LSsung des Quecksilbersalzes gibt man eine abgewogene, in etwas Wasser gelSste Menge Kaliumxanthogenat and dana unmittelbar Chlorwasserstoffs~ure im l~lberschuss. ~Nach einiger Zeit t i tr iert man wie oben angegeben direkt mit Barytlauge zuriiek~ indem man aber yon den ]ndikatoren, Phenolphtale~n oder Methylrot, wegen Adsorption derselben durch Queeksilberxanthogenat unmittelbar vor Erreichen des Endpunktes noehmals ztfffigt.

Infolge der SehwerlSslichkeit des ~erkurixanthogenats kann man die Bestimmung des Xanthogenat-Uberschusses vornehmen, ohne das Quecksilberxanthogenat zuerst zu entfernen, jedoch nur, mean die LSsung keinen so starken Komplexbildner wie das Jod-Ion enth~lt, w~hrend Chloride, Bromide oder Sulfate nicht stSrend wirken. Im ersteren Falle ist es daher notwendig, das Queeksilberxanthogenat zuvor abzu- filtrieren und dann das Kaliumxanthogenat im Filtrat zu bestimmen.

Eine KaliumxanthogenatlSsung ist nur wenig haltbar, auch wenn sie vor der Kohlens~ure der Luft geschfitzt wird. Das feste Salz wird ebenfalls beim Liegen an der Luft langsam zersetzt. Dagegen kann es in trockener Luft im Exsikkator fiber Sehwefels~ure gut aufbewahrt werden Und l~sst sieh auch durch Umkristallisieren aus absolutem Alkohol, in dem es in der W~rme bedeutend leichter als in der K~lte tSslich ist, leicht reinigen.