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126 Bericht: Analyse anorganiseher Stoffe Die Mitf~llung des Zinks bei der F~llung yon Kupfersulfid ]nit Thioacetamid aus homogener LSsung wurde yon G. K. SC~WEITZ~R und G. M. CORRELL 1 unter Verwendung des radioaktiven Isotops esZn untersucht. Den ZinksulfatlSsungen mit 2,5, 10 oder 25 mg Zn/ml wurde eine kleine Menge des radioaktiven Zink- chlorids zugesetzt. Bei den Versuchen wurden zu 2 ml KupfersulfatlSsung (12,5 rag Cu/mI) 1 ml ZnSO4-LSsung, i ml ThioaeetamidlSsung (30, 50 oder 100 mg) und 1 ml Salzsaure gegeben, dann wurde auf 5 m] verdiinnt und 10--180 min auf 80 ~ 90 ~ oder 98~ erw~rmt. Der Niedersehlag wurde naeh der Filtration gewaschen, in heil~er Salzsaure gelSst und sowohl in dieser LSsung als auch im Filtrat die Aktivit~t gemessen. ZinksulfatlSsungen geben mit Thioacetamid in 0,1--2 n Salzsaure keine Fallung. Die Versuche zeigten, dal~ die mitgefallte Menge an Zink mit der Zeit zu- nachst ansteigt, aber naeh etwa 45 min konstant bleibt. Ebenso steigt sie mit der Konzentration an Zink und Thioacetamid, ferner mit der Temperatur, nimmt da- gegen mit steigender S~urekonzentration ab, um in 0,4 n Salzs~ure ebenfalls kon- stant zu werden. Die mitgefallte Zinkmenge ist bei Thioaeetamid geringer als bei der Fallung mit gasfSrmigem Sehwefelwasserstoff. Aus den Versuehen geht hervor, dab es sieh um eine naehtr/~gliche Anlagerung des Zinkions an das Kupfersulfid, also um eine NaehfMlung handelt. Die Erseheinung wird dadurch erkl/~rt, dal3 an der Oberfl/~ehe des Kupfersulfids Hydrogensulfidionen adsorbiert werden, die dann mit den Zinkionen reagieren. 1 Anal. ehim. Aeta (Amsterdam) 19, 467--470 (1958~: Univ. Knoxville, Tenn. (USA). G. DENK Untersuchungen iiber die Mitfiillung des Zinks mit Metallpyridinkomplexen des Typs [Me(Py)~] X 2 (Me ~ Cu 2+, Cd e+, Ni2+; X = SCN-, Br-) haben I. M. Ko~- MAN und Z. L GLAzu~ov~1 durehgefiihrt. Der Zinkgehalt in den Niedersehl~gen der Metallkomplexe wird mit Hilfe des r~dioaktiven Isotops 65Zn ermittelt, dessen Aktivit~t 60--80 Impulse je Minute und 1 #g 85Zn betr/~gt. Die Versuehe zeigen, da] die Mif~lhng bei den Komplexen [Cu(Py)2](SCN)2 und [Cd(Py)2]Br 2 am geringsten ist. Wenn auf 1000 #g Cu e+ maximal 50 #g Zn 2+ kommen, kann dureh F/illung bei 100~ das Zink auf diese Art praktiseh voilkommen yore Kupfer getrennt werden. Der Niedersehlag yon [Cu(Py)~J(SCN)2 wird in 1 n Salpeters/~ure gelSst und argentometriseh titriert. Da die Mitf~]lung des Zinks yon den jeweiligen Konzentrationen abh/~ngig und reproduzierbar ist, ergibt sich die MSgliehkeit, das Kupfer auch bei hSheren Zinkgehalten auf diese Art zu bestimmen. Hierbei wird die Unvollst~ndigkeit der Cu-F~llung dureh das Mitf/~llen yon Zn kompensiert, so da~ man ffir das Cu reproduzierbare Ergebnisse erh~lt. Bei Gehalten von 1000/~g Cu und 10--1000 #g Zn betr~gt der Fehler etwa 2--11~ Die F/illungsversuehe werden wie folgt vorgenommen: Zu 1,5 ml der 0,25 n salpetersauren LSsung yon Zn und Cu gibt man 1 ml l~ AmmoniumrhodanidlSsung und 0,5 ml 10~ Pyridinl5sung. Der Niederschiag wird mit 1% iger PyridinlSsung gewaschen, in mSgliehst wenig 1 n Salpeters/~ure ge]Sst und mit 0,1 n SilbernitratlSsung in Gegen- wart yon Eisenammoniumalaun titriert. 1 ml 0,1 n AgNO3-LSsung entspricht 16,9 mg [Cu(Py)~.](SC~)~. 1 ~. anal. Chim. 13, 528--532 (1958) [Russisch]. (Mit engl. Zus.fass.) LobaSevski Univ. Gorki. N~sw~D Die Trennung yon Zink, Cadmium und Queeksflber fiihren E. W. B~ und J. T. T~u]~M~E~~ durch Anionenaustausch aus salzsaurer LSsung, zum Teil unter Zusatz yon Methanol aus. Es wird Dowex 1 X 10 in Chloridform benutzt. Die Korn- grSl~e (mesh size) wird naeh vorheriger Mahlung in einer Kugelmfihle dureh Sieben und Sehl~mmen auf ,,-- 60 ~- 100" eingestellt. Man kann in S/~ulen yon 18 cm oder von 6 cm L/~nge und 1,16 cm Durehmesser arbeiten, wenn man entweder mit 0,01 n

Die Trennung von Zink, Cadmium und Quecksilber

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126 Bericht: Analyse anorganiseher Stoffe

Die Mitf~llung des Zinks bei der F~llung yon Kupfersulfid ]nit Thioacetamid aus homogener LSsung wurde yon G. K. SC~WEITZ~R und G. M. CORRELL 1 unter Verwendung des radioaktiven Isotops esZn untersucht. Den ZinksulfatlSsungen mit 2,5, 10 oder 25 mg Zn/ml wurde eine kleine Menge des radioaktiven Zink- chlorids zugesetzt. Bei den Versuchen wurden zu 2 ml KupfersulfatlSsung (12,5 rag Cu/mI) 1 ml ZnSO4-LSsung, i ml ThioaeetamidlSsung (30, 50 oder 100 mg) und 1 ml Salzsaure gegeben, dann wurde auf 5 m] verdiinnt und 10--180 min auf 80 ~ 90 ~ oder 98~ erw~rmt. Der Niedersehlag wurde naeh der Filtration gewaschen, in heil~er Salzsaure gelSst und sowohl in dieser LSsung als auch im Fil trat die Aktivit~t gemessen. ZinksulfatlSsungen geben mit Thioacetamid in 0,1--2 n Salzsaure keine Fallung. Die Versuche zeigten, dal~ die mitgefallte Menge an Zink mit der Zeit zu- nachst ansteigt, aber naeh etwa 45 min konstant bleibt. Ebenso steigt sie mit der Konzentration an Zink und Thioacetamid, ferner mit der Temperatur, nimmt da- gegen mit steigender S~urekonzentration ab, um in 0,4 n Salzs~ure ebenfalls kon- stant zu werden. Die mitgefallte Zinkmenge ist bei Thioaeetamid geringer als bei der Fallung mit gasfSrmigem Sehwefelwasserstoff. Aus den Versuehen geht hervor, dab es sieh um eine naehtr/~gliche Anlagerung des Zinkions an das Kupfersulfid, also um eine NaehfMlung handelt. Die Erseheinung wird dadurch erkl/~rt, dal3 an der Oberfl/~ehe des Kupfersulfids Hydrogensulfidionen adsorbiert werden, die dann mit den Zinkionen reagieren.

1 Anal. ehim. Aeta (Amsterdam) 19, 467--470 (1958~: Univ. Knoxville, Tenn. (USA). G. DENK

Untersuchungen iiber die Mitfiillung des Zinks mit Metallpyridinkomplexen des Typs [Me(Py)~] X 2 (Me ~ Cu 2+, Cd e+, Ni2+; X = SCN-, Br-) haben I. M. K o ~ - MAN und Z. L GLAzu~ov~ 1 durehgefiihrt. Der Zinkgehalt in den Niedersehl~gen der Metallkomplexe wird mit Hilfe des r~dioaktiven Isotops 65Zn ermittelt, dessen Aktivit~t 60--80 Impulse je Minute und 1 #g 85Zn betr/~gt. Die Versuehe zeigen, da ] die Mif~lhng bei den Komplexen [Cu(Py)2](SCN)2 und [Cd(Py)2]Br 2 am geringsten ist. Wenn auf 1000 #g Cu e+ maximal 50 #g Zn 2+ kommen, kann dureh F/illung bei 100~ das Zink auf diese Art praktiseh voilkommen yore Kupfer getrennt werden. Der Niedersehlag yon [Cu(Py)~J(SCN)2 wird in 1 n Salpeters/~ure gelSst und argentometriseh titriert. Da die Mitf~]lung des Zinks yon den jeweiligen Konzentrationen abh/~ngig und reproduzierbar ist, ergibt sich die MSgliehkeit, das Kupfer auch bei hSheren Zinkgehalten auf diese Art zu bestimmen. Hierbei wird die Unvollst~ndigkeit der Cu-F~llung dureh das Mitf/~llen yon Zn kompensiert, so da~ man ffir das Cu reproduzierbare Ergebnisse erh~lt. Bei Gehalten von 1000/~g Cu und 10--1000 #g Zn betr~gt der Fehler etwa 2--11~ Die F/illungsversuehe werden wie folgt vorgenommen: Zu 1,5 ml der 0,25 n salpetersauren LSsung yon Zn und Cu gibt man 1 ml l~ AmmoniumrhodanidlSsung und 0,5 ml 10~ Pyridinl5sung. Der Niederschiag wird mit 1% iger PyridinlSsung gewaschen, in mSgliehst wenig 1 n Salpeters/~ure ge]Sst und mit 0,1 n SilbernitratlSsung in Gegen- wart yon Eisenammoniumalaun titriert. 1 ml 0,1 n AgNO3-LSsung entspricht 16,9 mg [Cu(Py)~.](SC~)~.

1 ~. anal. Chim. 13, 528--532 (1958) [Russisch]. (Mit engl. Zus.fass.) LobaSevski Univ. Gorki. N ~ s w ~ D

Die Trennung yon Zink, Cadmium und Queeksflber fiihren E. W. B ~ und J. T. T~u]~M~E~ ~ durch Anionenaustausch aus salzsaurer LSsung, zum Teil unter Zusatz yon Methanol aus. Es wird Dowex 1 X 10 in Chloridform benutzt. Die Korn- grSl~e (mesh size) wird naeh vorheriger Mahlung in einer Kugelmfihle dureh Sieben und Sehl~mmen auf , ,-- 60 ~- 100" eingestellt. Man kann in S/~ulen yon 18 cm oder von 6 cm L/~nge und 1,16 cm Durehmesser arbeiten, wenn man entweder mit 0,01 n

Bericht: Analyse anorganiseher Stoffe 127

Salzs~ure mit 10 Vol-~ Methanol oder mit derselben Salzs~Lure und 25 Vol-~ Methanol eluiert. Die Durchlaufsgeschwindigkeit betr~gt 1,5--2 ml/min. Durch diese L6sungsmittel werden Zink und Cadmium nacheinander eluiert. Um Queck- silber abzul6sen, nimlnt man 200 In] einer Mischung aus 0,01 n Salzs~ure mit 0,1 m Thioharnstoffl6sung. Die ffir Zink und Cadmium erforderlichen Mengen sind nicht genau angegeben, sie k6nnen aus Diagrammen zu etw~ 200 bzw. etwa 300 ml gesch~tzt werden. Einige Beleganalysen zeigen die Brauchbarkeit des Verfahrens.

1 Analyt. Chemistry 30, 1827--1830 (1958). State Univ., Baton Rouge, La. (USA). R. K L ~ T

~ber die Bestimmung yon Quecksilber dutch Reduktion mit Natriumformiat beriehtet S. ]3OSE 1. Quecksilbersalze werden mit 40~ Na-FormiatlSsung in der Siedehitze reduziert. Das abgesehiedene Queeksilber wird ausgewogen oder in Salpeters~ure gel6st und volumetriscb mit 0,1 n ThioeyanatlSsung bestimmt. -- Ausfiihrung. Zur Untersuchung einer Quecksilberchloridl6sung werden 5--20 ml einer neutralen L6sung mit 0,2--0,5 g Quecksilber Init 5 ml 25~ Na-Acetat- t6sung versetzt. Die Luft wird aus deln Reaktionsgef~g Init Wasserdampf entfernt und 20 ml 40~ Na-Formiatl6sung werden zugesetzt. ])as Gefi~13 wird ver- schlossen und 3--5 Std iln Wasserb~d erhitzt, bis ein gleichf6rmig grauer Nieder- schlag entstanden ist. Das Quecksilber wird abfiltriert, mit Wasser, 20 ml Aceton und zuletzt mit 10 Inl Ather gewaschen. Das Quecksilber kann jetzt ~usgewogen werden. -- Bei der Untersuchung yon Quecksilbernitrat, -acetat, -~gerchlorat, -phosphat und -jodid-L6sungen werden 2--5 Inl mit 5 Inl 10~ K-Chloridl6sung sowie 10 ml 15% iger Na-Aeetatl6sung versetzt und nach der obigen Vorschrift weiter behandelt. Zur ma~analytischen Bestimmung wird das Queeksilber in heiI3er konz. Salpeters~ure gel6st, die erhaltene LSsung auf 20 Inl eingeengt und mit 0,1 n Ammoniumthiocyanatl6sung in Gegenwart yon Eisen(III)-alaun als In- dicator titriert. Die Genauigkeit der Methode ist besser als 1~ In schwaeh salz- saurer L6sung st6ren Zink und Aluminium nicht. Blei st6rt auch nicht, jedoch muI~ bei der Bestimmung der Zusatz yon K-Chloridl6sung unterbleiben. Silber bildet ein Amalgam. Dieses kann isoliert, getrocknet und gewogen werden. Der Nieder- schlag wird bis zur Gewichtskonstanz erhitzt. Der Gewichtsverlust gibt die Queck- silbermenge an.

1 j . Indian chem. Soc. 35, 641 --644 (i958). Mahakoshal, Mahavidyalay, Jabalpue (Indien). H. ZI~3IEI~

Eine rasehe Bestimmung yon Bet I~LBt sieh naeh D. D. DEFOI~D und R . S . B I ~ A ~ 1 durch Messung der Neutronenabsorption durchfiihren. Die Neutroncn- quelle, radioaktives Beryllium mit 10 me, die Zelle Init der Probel6sung und der Empf~nger sind in Bohrungen des Moderators, einem Paraffinblock yon 900 cm 2 Fl~che und etwa 15 em H6he untergebraeht. Die Probe wird am besten als Tri- ~thanolaminoborat verwendet, da dieses in Wasser sehr gut 16slich ist. Die Zelle kann aus Poly~thylen, Alulniniuln oder Calciumglas bestehen. Als Neutronen- empf~nger dient Bortrifluorid, welches an ~~ angereichert ist. Gegen St6rungen yon aut3en ist die ganze Anordnung mit einem Bleimantel umgeben. Die Probe- 15sung sell etwa 1 g Bor enthalten. Bei einer MeBdauer yon 10 min betragen dann die Abweichungen 0,5%; kleinere Bormengen lassen sieh mit einem absoluten Fehler yon 1 mg ermitteln. A]le Messungen werden 2--3mal wiederholt. Die Ineisten der tiblichen Begleitlnetalle stSren nieht, da ihre Neutronenabsorption wesentlich kleiner ist als die des Bors. Dagegen werden andere Werte erhalten, wenn ein anderes Isotopenverh~ltnis iln untersuehten Borpr~parat vorliegt.

Analyt. Chemistry 30, 1765--1772 (1958). Northwestern Univ., Evanston, Ill. (USA). G. DENK