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Die Unabhängigkeit des durchschnittlichen Ferkelgewichtes von der Wurfnummer

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Page 1: Die Unabhängigkeit des durchschnittlichen Ferkelgewichtes von der Wurfnummer

Die Unabhangigkeit des durchschnittlichen Ferkelgewichtes yon der Wurfnummer

T o 11

Jaroslav KFGeneckj.

Sektion fur Zuchtiingsbiologie der Landwirtschaftlichen Landesforschungsanstalten in Brdnn 1)

Nit 6 Abbildungen

1. Einleitung Von den Faktoren, die auf das Gewicht neugeborener Ferkel einen

EinfluB haben, kennen wir vorlaufig eingehender - wenn auch nicht voll- stdndig und nicht eininal zufriedenstellend - bloR die Einwirkung der Wurf- grofie : mit steigeiider Ferkelanzahl im TTurfe nimmt das durchschnittliche Ferkelgewicht ab.

In diesein Pun& sind zwar neuerdings Schmidt . L a u p r e c h t und S t nub esand (1936) an den1 deutschen veredelten Landschweine zu negativen SchluRfolgerungen gekommen ; ih r Material von nur 135 Wiirfen scheiiit mir aber fiir eine Beantwortung dieser Frage nicht entschcidend genug zu sein. Eigene Untersuchungen - itber die spBter in besonderer Arbeit berichtet wird - haben mir aber gezeigt, daB zwischen WurfgriiBe und dem durch- schnittlichen Ferkelgewicht eine deutliche negative Beziehung besteht, welche kurvenformig verlauft. Zu demselben Ergebnis sind auch Lush , He tze r und Culber t son (1934) gekommen. Dieser EinfluB der Wurfgrofie auf das durchschnittliche Gewicht der Keugeborenen wurde auch bei anderen poly- token Saugetieren gefunden, wie bei Mausen (Bluhm 1929, Gates 1925, E n z m a n n und Croz ier 1935), bei Ratten (King 1915, S to tzenberg 1915), bei Neerschweinchen (Wr igh t 1922, Ibsen 1928) und bei Kaninchen (Hammond 1921, Koped 1923). Crozier und Enzmanii (1935) haben versucht, diese Beziehungen auch esakt mathematisch zu forniulieren.

Iliese Wirkung der WurfgroBe beim Schwein ist zwar nicht groB ; L u s h , H e t z e r und Culber t son (1934) schatzen ihren EinfluB auf 7,0°,', aller bestimmenden Faktoren. Durch eine bestimmte Methodik 1aBt sich diese Wirkung auch an statistischen Daten aus der Leistungskontrolle bei Schweinen klar demonstrieren, wie ich schon in einer vorlaiufigen Nitteilung gezeigt habe (KIiBeneckf 1940).

Es laRt sich aber auch mit Bestininitheit sagen, daB auf das Gewicht des neugeborenen Ferkels anch die ind iv idue l l e Fahigkei t de r Sau ein- wirkt, welche die ,,Qualitat des Wurfes" bestimmt. L u s h , He tze r und Culber t son (1931) schatzen den EinfluB der ,,Qualit&t des Wurfes" auf das durchschnittliche Ferkelgemicht auf 50,7 O i 0 . GewiB kann niit Recht

I ) Vertiffentlichnng der Selation Nr. 383.

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Die Unabhangigkeit des durchschnittl. Ferkelgewichtea von der Wurfnummer 209

vorausgesetzt werden, daB an dieser individuellen Fiihigkcit der einzelnen Sauen auch ihre Erbveranlagung niitbeteiligt ist - ebenso mussen hier je- doch auch andere, in erster Reihe die luIjeren Einfliisse in Rechnung ge- stellt werden, die einerseits durch gewisse Momente an der Sau selbst (Alter, Kondition) gegeben sind, andererseits aus den Lebensbedingungen (Futterung und ahnliehes) resultieren.

Daneben darf allerdings auch der EintluB des Ebers als des Vaters des Wurfes nicht ubersehen merden. Schmid t , Lauprech t und S taube- s and (1936) haben diesen EinfluS auBer Zweifel festgestellt.

Sonst muP aber zugegeben werden, daB, allgemein genommen, die Frage nach dem EintluR des Vaters auf die GroQe der geborenen Fiiichte, d. h. auf die Wac1istumsintensit;it der Friichte, im allgemeinen ziemlich iingelrlart 1st. Einerseits besitzen wir Beweise dafur, daB iiber die GrijBe d e r Neuqeborenen d ie Mut te r d u r c h i h r e KorpergroBe en tsche ide t . Ein Maultier (einer groleren S tu te ) ist immer groler als ein Maulesel (einer kleineren Esel in) , siehe Plumb (1916~. W a l t o n und B a m m o n d (1938) haben festgestellt, daI? bei Kreuzung eines Shetlandponys mit einem Shirepferd die neugeborenen Fohlen der Shetlandstute das gleiche Gewicht besaRen wie reinrassige Shetlandfohlen, die Fohlen der Shirestnte jedoch fast ebenso schaer waren wie reinrassige Shirefohlen. duch bier entschied uber die GroQe der Fivcht die Grole des Mutterleibes. Jedoch n ich t aus- s c h l i e l l i c h - denn die Fohlen, die Mischlinge der Shirestute, maren kleiner als rein- rassige Shirefohlen, so daR hier wohl doch der Einfln5 des kleineren Vateis zur Geltung kam, der ein Shetlandpferd war. S t e r n (1918) fand znar keinerlei Beziehung zwischen der Kopfform und der Kopfgrole des Neu- geborenen und dessen l-ater, P e t e r (1931) zeigte jedoch sehr eindeutig, daB sich mit der GrclRe des Taters auch sehr nahrscheinlich das Gewicht des neiigeborenen Kindes steigere. Ich bin der Ansicht. daB sich diese Erage - \vie die Befunde W a l t o n s und Hammonds zeigen - wahrschelnlich so verhalt, daR der Vater mit seinen Erbanlagen auf die Friicht- grijlie EinfluQ nimmt, das aber dort, wo der Vater die GroRe der Frucht iiber jenes MaB steigern wiirde, das die Entwicklungsbedingungen des Mutterleibes zulassen konnten (keines- xegs ihre Erbanlagen), dieser EinflnB ph ysiologisch unterdriickt wird. Ob dagegen in den Fdlen, in denen der Vater auf genetischer Crrundlage die FruchtgriiBe vermindern xviirde, der griiBere Organismas der Mutter das Wachstum der Frucht uber dtrs genetisch festgelegte Mall steigern konnte, ist nicht sicher und wir besitzen dafur keine Indizien. Die Fest- stellung Wal tons nnd Hammonds, daR die Mischlinge der Shirestute nur urn ein meniges kleiner als reinrassige Shire-Neugeborene sind, besagt in diesem Sinne nichts Taki-ichliches, deun wir besitzen keine Angaben daruber, welches die re in gene t i sch gegebene Wachs- t,nmspotenz der Frucht aus der Kreuzung Shetland x Shire ohne Riicksicht auf die Kiirper- grolle der Mutter mire.

Fur Zuchtinteressen, bei denen wir von dem Bestreben nach der Pro- duktion geniigend schwerer Ferkel geleitet sind (jedoch unter Erhaltung der gewunschten Wurfgriifien, bzw. Fruchtbarkeit), ist es notwendig, den EinfluR eines jeden dieser Faktoren zu ermitteln, denn erst nach Ausschaltung modi- fizicrender Einwirkungen, d. h. ,,d e r ii u 13 e r e n E i n f 1 ii s s eu , kann man einen SchlnB auf die E r b v e r a n l a g u n g ziehen.

In der vorlicgenden Arbeit befasse ich mich mit dem EinfluB d e r Wixrfnummer auf das Durchschn i t t sgewich t neugeborene r Ferke l , es stellt dies einen weiteren Schritt in unseren planmaBigen Studien dar, deren Ziel es ist, den EinflixR aller sogenannten physiologischen Faktoren bei der Fruchtbarkeit und Produktion des Schweines festzustellen und zu be- werten.

Den EintluB der Wurfnummer auf das Ferkelgewicht zu ermitteln, hat sich als besonders notwendig fur die weitere Untersuchung des Eintlusses der WurfgroBe auf das Ferkelgewicht erwiesen. Die Untersuchung des Ein- flusses der Wurfnummer stellt in gewisser Hinsicht auch eine Untersuchung des E in f lus ses des Al te rs d e r Sau dar, denn zmischen dern Alter der Sail und der Wurfnummer besteht eine enge funktionelle Beziehung, wen n si e auch n i ch t viillig absolu t i s t (der Korrelationskoeffizient betragt, wie

Eingehendere Studien wurden am Menschen angestellt.

%. f . Tierziichtg. u. Ziichtgsbiol. &I. MI Heft 3 15

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210 Jaroslav Kiiieneckjl

ich festgestellt habe - an andereni Material allerdings - keineswegs + 1,000, sondern bloB + 0,8999 s. KlriZeneckg 1935)').

Auf Grund dessen, was wir vor allem aus der Humanmedizin wissen, lie6 sich erwarten, da13 die Wurfnummer auf das durchschnittliche Ferkel- gewicht einen EinfluB nehmen wurde.

Beim Menschen wurde ron mehreren Autoren (zit. P e t e r 1931) fest- gestellt, daB das Embryonalgewicht bis zur vierten bis siebenten Geburt an- steigt. Ahl f e l d (loc. cit.) erkliirt diese Erscheinung mit der geraumigeren Gebarmutter bei Multiparen. Interessant ist jedoch , daB diesen EinfluB nicht nur tatsachliche Geburten ausiiben, sondern - wie K o m i r e k (1931) ermittelte - auch Fehlgeburten im 2. Monate, bei denen eine bloBe mecha- nische Erweiterung der Gebarmutter nicht in Rage komint; es ist dabei wahrscheinlicher, daB die absolvierte Graviditlit hier physiologisch stimulativ wirkt, vielleicht vor allem uber den endokrinen Bpparat. Ein gr0Beres Frucht- gewicht bei Multiparen stellte auch P e t e r (1931) an seinem Material fest2).

Soweit wir zu dieser Frage Daten aus der Schweinezucht besitzen, scheinen sie eher g e g e n jeden EinfluB der Wurfnummer auf das Gewicht des Ferkels zu sprechen. S t a h 1 (1930) gab schon fruher an, daB bei dem vwedelten Landschwein und dem Edelschwein in Ruhlsdorf ,,in dieser Hinsicht zwischen Wurfzahl und Ferkelgewicht sich keine Beziehungen er- weisen lassen". S t a h l hat seine rohen Daten aber nicht naher analgsiert. Ebenso kamen neuerdings S c h m i d t , L a u p r e c h t und S t a u b e s a n d (1936) mittels Korrelationsrechnung zu negativeni Ergebnis ( Wurfnummer x Ferkelgeburtsgewicht : r = + 0,Ol). Bus fruheren Untersuchungen von M c 5 e n z i e (1928) an Duroc - Jersey-Schweinen ergab sich aber ,,that pigs of first litters, that is pigs of gilts, averaged 2,04 to 2,25 pounds at birth, as against more than 2,HO pounds, the average of all the pigs". Ebenso geben auch C o l e und K u h l m a n (1929) an, daB an der Wisconsinschen Versuchsstation die Jungsauen Ferliel in1 durchschnittlichen Gewicht von 2,351 pounds, die Altsauen aber im Gewichte von 2,55 pounds gaben.

Wenn also auch ein EinfluB der Wurfnummer auf das Gewicht des nehgeborenen Ferkels erwartet werden konnte, so machen es diese nicht- ubereinstiinmenden Angaben doch notwendig, diese Frage einer genaueren Untersuchung zu unterziehen. Einen besonderen Grund hierfur bildet der Umstand, daB das Schwein ein p o l y t o k e r Organismus ist und sich des- halb ziemlich stark von einem in o n o t o k e n (wie der Mensch oder das Pferd ist) unterscheidet, so daB es nicht ausgeschlossen ist, daB dieser Umstand hier eine Anderung herbeigefuhrt hat. Und es zeigte sich, daB dies auch tatsachlich der Fall ist.

An einem anderen Material haben wir neuerdings in weiteren Unteisuchungen, die noch nicht publiziert sind, fur diese Beziehung den Rorrelationskoeffizienteu r = + 0,9743 feststellen konnen.

') Dabei ist interessant, daB der oben angefuhrte Einflull der GroPe des Vaters auf das Gewicht der Frucht bei Multiparen aeniger zum Ausdrucli kam als bei Primiparen - und zwar auf die Weise, dall die Fruchte von kleineren Vatern hei Multiparen groller waren als bei Prirniparen, die Fruchte von grolleren Vatern jedoch bei Multiparen und Primiparen ann2hernd gleich schwer waren. Das murde meiner Ansicht nach Zeugnis in dem Sinne ablegen, daB die trophisch giinstigen Verhaltnisse bei Multiparen jeden irgendwie negativen EinfluB kleiner Vater iiberwinden und grollere Fruchte entstehen lassen, als sich solche bei Primiparen auf der gleichen genetischen Grundlage des Vateis entwickeln konnen. Bei Friichten groler Vater jedoch sind die trophischen Moglichkeiten auch bei Multiparen durch die konstitutionelle Wachstumsintensitat der Fruchte erschopft. Falls sich dies derart verhalt, wurde es allerdings einen Remeis in dem Sinne ablegen, daB die gunstigeren Bedingnngen sines griilleren bzw. entmickeiteren Organismus der Mutter impulshaft auf das Wachstum der Frucht auch uber die ihr durch die genetische Veranlagung gezogenen Grenzen einwirken b-onnen - wie ich eben oben angedeutet habe.

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1)ie Unnlhiingigkrit des durchschnittl. Ferkelgewichtes von der Wurfnummc r 211

11. Material und Metbode Fur diese Studie henutzte ich in erster Linie Daten der Frucht-

barkeitskontrolle fur Schweine im Distrikt der ehemaligen deutschen Sektion des Mahrischen Landeskulturrates, die mir Ingenieur K 1 o s e bereitwilIig zur Verfugung gestellt hatte. Ich spreche ihm dafur an dieser Stelle meinen Dank aus. Das Material betraf das deutsche veredelte Landschwein und das deutsche Edelschwein und stammt aus den Jahren 1922-1335.

AuBerdem benutzte ich Daten aus der Zucht des deutschen EdeI- schweines von 0 s k a r H o r v ri t , Gutsbesitzer in Oastkovce in der Slowakei. Dieses Material stammt aus den Jahren 1933-1939.

Bus diesem Material suchte ich Sauen aus, die m i n d e s t e n s 5 W i i r f e gebracht hatten, und zwar rnit dem ersten Wurfe beginnend. Die Anzahl solcher Sauen betrug be1 den veredelten Landschweinen 71 und bei den Edelschweinen aus Mahren 12 1, bei den Schweinen aus der H o r 1- B t schen Zucht 78, insgesamt 270 Sauen. Das Material wurde dann fur jede Art gesondert derart verarbeitet, da13 die durchschnittlichen Ferkelgewichte (aus den Durchschnitten der einzelnen Wurfe) fur die Wurfe nach der Wurf- nummer ausgerechnet wurden, und zwar wie folgt: fur die Wurfreihe I--V ails den] ganzen Material, Eur die Wurfreihe I-VI aus diesem Material, jedoch nach BusschlnB der Sauen, welche bloB 5 Wurfe absolviert hatten, fur die Wurfreihe I-VII wjederuni nach AusschluB der Sauen, welche nur 5 und G Wurfe hinter sich hatten usw., so da13 die Durchschnitte in jeder Gruppe der Sauen mit den Wurfen I-V, I-VI, I-VII usw. jeweils an jeneni Xaterial ausgerechnet wurden, an dem eine jede Sau rnit allen betrefienden Wurfen beteiligt war.

Das benutzte Naterial betrug: Anzahl der Sawn

7

, t i tiach der tieirn vcreileltrn beim Eilelschnrin drr J iirfmzahl Lmdschvein Ede'schrvei'l H o r v d t scheii Zuqlrt

1.-v. . . . . . . . . 71 121 78 I.-VI. . . . . . . . . 54 82 52 I.-VII. . . . . . . . . 37 56 36 I.-VIII. . . . . . . . 25 42 21 I.-IS. . . . . . . . . 15 25 9 1.-x. . . . . . . . . 5 19 2 I.-XI. . . . . . . . . 2 11 1 L-XII. . . . . . . . 2 3

2 I.-XIII. -

W"

- - . . . . . . .

Neben dem durchschnittlichen Ferkelgewicht wurde auch die d u r c I I - s c h n i t t 1 i c h e W u r f g r i; 13 e ausgerechnet, urn das Ferkelgewicht riach der Wurfnuninier niit der WurfgriiBe vergleichen zu konnen, ini Hinblick auf das bekannte indirekte Verhlltnis dieser beiden GroSen.

111. Ergebnisse Diese enthalt fur die veredelten Landschweine die Tabelle I , fiir die

dentschen Edelschweine aus Mahren die Tabelle 2, fur die H o r v5 t sche Zucht des Edelschweines die Tabelle 3, uiid in graphischer Darstellung die Diagramme in den Abbildungen 1, 2 und 3.

Die Tabellen und vor allem die Diagraninie geben die Ergebnisse der- art wieder, daB sie eigentlich einer weiteren Beschreibung nicht bedurfen.

Wir erkennen deutlich, daR das d u r c h s c h n i t t l i c h e F e r k e l - g c w i c h t im V e r h a l t n i s ZUI ' W u r f n u m m e r p r a k t i s c h k o n s t a i i t b 1 e i b t, bzw. nur unmeaentliche uiid unregelnilflige Schwankungen auf-

15'

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212 Jaroslav Kiiienecky

weist, wahrend d ie WurfgroBe nach d e r bekann ten Regel vom I. Wurf an zunimmt.

Um eine Hare Orientierung zu ermoglichen, habe ich in den Dia- grammen auch das durchschnittliche Ferkelgewicht in jeder der Wurfgruppen eingezeichnet, d. h. den Durchschnitt aus den durchschnittlichen Perkel- gewichten der einzdnen Wiirfe der Reihe nach. Das Schwanken des Ferkel- gewichtes um diesen Durchschnitt ist iiberall sehr unbedeutend und steigert sich erkennbarer nur bei den Gruppen mit einer groiieren Wurfzahl, wo weniger Einzelfdle vorliegen.

Bei den verede l ten Landschweinen steigt die WurfgrbBe bis zum VI. Wurf, wonach wiederum ein Absinken beginnt. Dieser Anstieg ist bis zur Gruppe des I.-VIII. Wurfes regelmiifiig und gleichformig, erst bei cjen Gruppen des 1.-IX. und des 1.-X. Wurfes findet man gewisse Un- regelmaBigkeiten, die sich aus der geringeren Anzahl von Einzelfallen (15 und 5 Sauen) ergeben. Das du rchschn i t t l i che Ferke lgewicht bleibt aber auch in den Gruppen mit dieser kleineren Anzahl von Einzelfiillen praktisch kon- stant und reagiert in keiner Weise auf die WurfgrbBe.

Be i den Edelschweinen a u s Mahren erreicht die WurfgroBe das Maximum beim IV. Wurf und beginnt von hier an zu sinken. Dieses Ansteigen und Absinken ist regelmaBig uHd gleichformig bis zur Gruppe des I. bis

I 1 I

/ \ I \ I \

4

Abb. 1. Graphische Darstellung des durchschnittlichen Ferkelgewichtes und der durchschnittlichen \Vurfgr&Be nach dur Wurffolge boi den einzelncn Gruppen des veredelten Landschwoines aus Miihren. (Siehe Tab. 1)

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Die Unabhingigkeit des durchschnittl. Ferkelgewichtes von der Wurfnummrr 213

I I I

Alib. 2. Grn hische Darstellung des durchschnittlichen Perkolgewichtes ond der durchschnittlichen WurfltriiOe niich der \!'urffolge bei den cinzelnen Giruppcn des deutscheo Edelschweines aus MBhren. (Siohe Tab. 2 )

der htelqewicbh?

Y , . . . . . . . . . L Z I L r r J T J T k z f L x L I I E E E J T W E L

-4hb. 3. Grnphischc Darstcllung dcs durchschnittlichen Ferkelgewichtes und der durchschnittlichen W urfgrolle nach dcr \Vorffolge bei den einzelnen Gruppen dor Horvbtschen Zucht des Edelschweines. (Siehe Tab. 3)

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Tabelle 1. Durchschnittliches Ferkelgewicht und durchschnittliche WurfgrOBe nach der Wurfnummer bei dem deutschen verede l ten L a n d s c h n e i n

71

54

37

25

15

5

Grn pen der kfanen

Ferkelzahl im Wurfe durchschnittlich . 9,09 Durchschnittliches Ferkelgewicht kg . . 1,36 Ferkelzahl im Wuile durchschnittlich . 8,98 Durchschnittlichos Ferkelgewicht kg . . 1,38 Feikelzahl im Wurfe durchschnittlich . 9,OO Durchschnittliches Ferkelgewicht kg . . 1,39 Ferkelzahl im Wurfe durchsohnittlich . 9,09 Durchschnittliches Ferkelgewicht kg . . 1,42 Ferkelzahl im Wurfe durchschnittlich . 9.79 Durchschnittliches Ferkelgewicht kg . . 1,46 Ferkelzahl im Wurfe durchschnittlich . 10,40 Durchschnittliches Ferkelgewicht kg . . 1,38

Wiirfe I-V

Wurfe I-VI

Wiirfe I-TI1

Wiirfe I-VIII

Wiirfe I-IX

Wiirfe I-X

10,30 1,38

10,28 1,38 10,44 1,39

1,45 10,OO 1,49 9,40 1,53

9,77

10J2 1,41

10,35 1,44

10,44 1,46

1,49 10,23 1,56

11,40 1,59

9,95

_- 11 -

l0,oo 1,42

10.06 1,43

1,45 9,85 1,45

10,17

11,40 1,51

9,91

1 7 4 8

Ferkelzahl im Wurfe durchschnittlich . Dimhschnittliches Ferkelgewicht kg . . Ferkelzahl im Wurfe durchschnittlich . Durchschnittliches Ferkelgewicht kg . . Ferkelzahl im Wurfe durchschnittlich . Durchschnittliches Ferkelgewicht kg . . Ferkelzahl im Wurfe durchschnittlich . Durchschnittliches Ferkelgewicht kg . . Ferkelzahl im Wurfe durchschnittlich . Durchschuittliches Ferkelgewicht kg . . Ferkelzahl im Wurfe dumhschnittlich . Durchschnittliches Ferkelgewicht kg . . Ferkelzahl im Wurfe durchschnittlich . Durchschnittliches Ferkelgewicht kg . . Ferkelzahl im Wurfe durchschnittlich . Durchschnittliches Ferkelgewicht kg . . Ferkelzahl im Wurfe durchschnittlich . Durchschnittliches Ferkelgewicht kg . .

- I

9,35 1,38 9,38 1,40 8,98 1,41 9,19 1.38 9,lO 1,35 8,33 1,33 8,50 1,38 7,67 1.30 8,OO 128

Wnrfnnmmer

v

10,56

10,25 1740

1744 10,44

9,91 1,45

1,48 10,07 1,54

1,53 11,m

~

VI - - -

11,33 1,35

12,29 1,36

1,37

1,42

1,59

12,OO

l2,OO

12,60

VII

- - - -

10,89 1,39

10,96 142

11,oo 1,47

11,40 1,55

VIII

- - - - - - 9,54 1,47 9,93 1,52

11,80 1,58

= Dorch- schnitt - r c 10,01

1,39 1021 1 ,40

10,49 1,41

10J3

10,41 1,49

11,18 1,52 4 c

1744

- __ zabl rler

Sauen

121

82

56

42

25

19

11

3

2

-

T a b e 1 1 e 2. Durchschnittliches Ferkelgewicht und durcbchnittliche WurfgrOl3e nach der Wurfnummer bei dem d e u t s c. h e n Ed e 1 s c h we i n g - P 4 _ _ _

I Wurfnummer Gm pen der $anen

Wiirfe I-V

Wiirfe I-VI

Wiirfe I-VlI

Wiirfe I-VIII

Wiirfe I-IX

Wiirfe I-X

Wiirfe I-XI

Wurfe I-XI1

Wiirfe I-Xm

11 I III j IV I v I VI 1 VII VIII I IX 1 x i XI

1,36 1,37 1,37 1.35 - - - - - - I - - L0,22 10,52 11,38 10,96 - - - -

1444 10,63 11,47 11,08 11,OO - - - - - 1,37 1,40 1,40 1.38 1,40 - - - - -

1,37 1,42 1,37 1,37 1,40 1.44 - ! - - 10,50 10,60 11,93 11,23 10,90 10.61 10.61 - 1 - -

10,30 10,57 11,65 11,15 10,75 10,53 - - -

1,35 1,40 1,35 1,36 1.39 1,38 1,32 - - - 1424 10,30 11,52 11,48 10,79 10,71 10,9011,04 - - 1,35 1,37 1,32 1,33 1,40 1,41 1,29 1,40 - - 10,44 10,29 13,21 11,29 10,89 ll,05 10,87 11,16 11,06 - 1,30 1,35 1,34 1,32 1,44 1,40 1,26 1,36 1,32 -

10,44 9,60 11,55 11,30 10,73 10,27 11,86 11,73 11,70 10.7: 1,36 1,46 1,39 1,35 1,30 1.45 1,12 1,39 1,32 1,42

Durch- schnitt

N< - ( D

U (D 10,49 g

1,37 w. 10,67 1,39

10,56 1,38

10,70 1.37

10,68 1,36

10,66 1,34

10,76 1,36

1,33 11,65 1,31

11,21

Page 8: Die Unabhängigkeit des durchschnittlichen Ferkelgewichtes von der Wurfnummer

T a b e 1 1 e 3. Durchschnittliches Ferkelgenicht nnd durchschnittliche Wurfgrohe nach der Wurfnummer bei dem E d e l s c h n e i n e a u s d e r H o r v a t s c h e n Z u c h t

1028 1,45

10,40 1,43

10,52 1,40

10,OO 1,39 8.66

- - ~ - .

h r r h - shn i t t - c: 9,67 6 1,44 9,61 1,44 2. 1,44 2. 1.41 u'

9,59 ??

9,59 5

9,45 1,43 933 1,50 9,65 1,48 9,23 1,43 8.55

Gruppen der Sauen

111.33

Zahl

Sauen aer

116.17

Wurfnummer -

I -- 9,22 1,40

1,40 9,38 1,41 9,71 1,36

10,02 1,32 8,00 1,40

9,48

~- I1 -

9,72 1,44 9.25 1,45 9,05 1,45 9,05 1,45 8,87 1.39 9700 1,43

111

9,66 1,46 9,29 1,47 9,72 1,47

10,40 1,43

10,14 i,34

- ~

VI - - - 9,69 1,40 9,69 1,43

10,04 1,38

10,oo 1,30 8,50 1,29

__ VII - - - - -

9,14 1,43 9,04 1,48 7,44 1,54 6,50 1,61

Wiirfe I--V

Wiirfe I-VI

Wiirfe I-VII

Wurfe I-VIII

Wurfe I-IX

Wurfe I--X

78

52

36

21

0

2

_ _ _ _ _ _ _ ~ ~~

Ferkelzahl im Wurfe durchschnittlich . Durchschnittliches Ferkelgewicht kg . . Ferkelzahl im Wurfe durchschnittlich . Durchschnittliches Ferkelgewicht kg . . Ferkelzahl im Wurfe durchschnittlich . Durchschnittliches Ferkelgewicht kg . . Ferkelzahl irn n'urfe durchschnittlich . Durchschnittliches Ferkelgewicht kg . . Fcrkelzahl im Wurfe durchschnittlich . Durchschnittliches Ferkelgenicht kg . . Ferkelzahl im Wurfe durchschnittlich . Durchschnittliches Ferkelgewicht kg . ,

8.99

7,90 1,30

1,40 o

s. 7,oo ' 9,oo 7,00 1,28 1 1,23 1 1,62

d 3wichtes und der WurfgroBe nach der Wurfnummer bei dern d e u t s c h e n v e r e d e l t e n L a n d s c h n - e i n e T a b e 1 1 e 4. Relative Werte des Ferke

Gruppen der Sauen Durchschnitte

I ' - 90,81

100,oo 97,84 87,95

100,OO 98,57 85,80

l00,OO 98,58 89,73

lOO,00 98,61 94,04

lOO,00 97,99 93,02

l00,00 w,79

I1 - 99.90

110,Ol 102,15 98,53

112,03 102,14 94,47

110,ll 102,84 97,24

108,36 100,69 97,69

103,88 99,33

101,97 109,62 99,34

I11 - 102,90 113,31 99,28

100,69 114,48 08,57 99,52

116,OO 98,52 96,45

107,48 100,69 96,06

102.15 100.00 84108 90,38

100,66

Wiirfe I--V WurfgroPe . . . . . Ferkelgewicht . . . . WurfgroRe . . . . . Ferkelgewicht . . , . Wurfgrole . . . . . Ferkelgewicht . . . . WurfgrijBe . . . . . Ferkelgewicht . . . . Wurfgr6Be . . . . . Ferkelgewicht . . . . WurfgroBe . . . . . Ferkelgewicht . . . .

10,01= 1oo,00

10,21= 100,oo

-

1,39 = 100,OO

- 1,40 = 100.00

10,49 = l00,00

1,41= 100,OO 10,13 = 100,00

1,44 = 100,00 10,41 = 100,OO

1,49 = loO,00 11,18 = 100,00

1,52 = 100,OO

-

-

-

-

I

- l - -

-

-

94,18 104.95 102,08 95,39

101,43 102,Ol 105.55 11 3,46 103,95

101;44 101,37 115.26 102,86 99,52

116,OO 103,55 98,22

109,46 103,47 98,27

104,49 104,70 101,97 109,62 104,61

100;72 100,39 I14,14 102,86 99,52

11 6,OO 102,84 97,83

109,02 102,78 96,73

102,86 103,36 105,55 113,46 100,66

110,97 126,17 96,43

117,16 136.56 96,45

118,46 132,Ol 95,14

115,27 122,57 95,03

112,70 121,15 104,61

Wurfe I-VI

Wurfe I-VII

Wiirfe I-VIII

Wiirfe I-IX

Wurfe I-X

-

103,81 121,oo 98,58

108,19 120,57 98,61

105,67 112,36 98,66

101,97 109,62 101.97

-

100.86 107,25 97.99

101,97 109.62 95,39

- 2 cn

9 1.23 98,08 99,34

Page 9: Die Unabhängigkeit des durchschnittlichen Ferkelgewichtes von der Wurfnummer

216 Jaroslav Kiiieneckf

IX. Wurfes; erst in deli weiteren Gruppen zeigen sich gewisse Unregel- maaigkeiten, deren Ursache die kleine Anzahl an Einzelfaillen ist; d a s durch- schn i t t l i che Perke lgewicht ist jedoch fast vollig konstant. Ein deut- licheres Schwanken um den Durchschnitt findet man erst von der Gruppe des I.-IX. Wurfes an, ofl'ensichtlich als Produkt der kleineren Anzahl von Einzelfallen ; dieses Schwanken bcsitzt jedoch keinerlei Tendenz.

Bei dem Material aus der Horvdtschen Zucht des Edelschweines erreicht die WurfgroBe das Maximum bei dem IV. Wurfe. Das findet man deutlich noch in der Gruppe des I.-VII. Wurfes. Bei den weiteren Gruppen schwankt aber die WurfgroBe infolge der kleinen Zahl der Fiille unregel- maBig. Das durchschn i t t l i che Ferke lgewicht bleibt jedoch iiberall in vollkommen tendenzloseni schwachem Schwank um den Durchschnitt herum in allen Gruppen.

Die Erscheinung, daB sich bei den Edelschweinen be ider Gruppen das Maximum an WurfgroBe bereits beim IV. Wurfe vorfindet, beim ver- ede l t en Landschwein jedoch erst beim VI. Wurf, weist auf die sogenannte ,,groBere Fri ihreife in d e r Fruchtbarke i t " beim Edelschweine hin, die ich bereits friiher (KfiZeneckf 1936 a, b, c) beim Vergleich der slo- wakischen Zucht des deutschen Edelschweines HorvBta mit den Ergebnissen von Z o r n - Kral l i n ger- S c h o t t (1933) und den Untersuchungen von B a r t r a n~ (1926) an reichsdeutschen Zuchten des veredelten Landschweines feststellen konnte. Zu dem gleichen Ergebnis gelangten in der letzten Zeit auch Kral- l i nge r und Gru hn (1938) durch den Vergleich einiger reichsdeutscher Zuch ten des veredelten Landschweines und des Edelschweines.

Die GroBenzunahme der Wiirfe vom I. bis Zuni Maximalwurf betragt: vcredeltes Edelschwein der

E d f h c h w w l H o r v a t sohen Zucht Fcrkel Ferkel

I-v . . . . . . . . . 2,001) 2,03 1,06 1-Vf . . . . . . . . 2,35 2.09 0,92 I-Vll . . . . . . . . 3,29 2,67 1,14 I-VIH . . . . . . . . 2,91 2,74 0,29 1-IX . . . . . . . . 2,21 I -x . . . . . . . . 2,20 2 , s

in den Gruppcn Landschwciri der Wiirfe Ferkel

2,42 - -

I-XI 3,05 - - 5,33 - I-XI1 . . . . . . . . I-XIII 4,50 -

Der Unterschied zwischen den ersten Wurfen und den Maximalwiirfen 1st also bei beiden Rassen aus Mahren der gleiche, dabei war auch die durchschnittliche WurfgroBe hei beiden Rassen den einzelnen Gruppen nach praktisch die gleiche (Tab. 1 u. 2). Bei dem veredelten Landschweine bewegte sie sich zwischen 10,02 und 11,18 und bei dem Edelschweine zwischen 10,49 und 11,65 bzw. 10,76 (falls man namlich die Gruppen des 1.-XLI. und I.--111. Wurfes nicht beruckaichtigt). Bei dem Edelschweine der HorvBtschen Zucht war der Anstieg von der Ferkelzahl im I. Wurfe eu dem Maximum im IV. Wurfe kleiner und auch die erreichte maximale Ferkelzahl niedriger als bei den Rassen aus Mahren.

Bei den beiden untersuchten Rassen aus Mahren war also bei fast gleicher DurchschnittsgrbBe der Wiirfe in den einzelnen Gruppen auch die- selbe Steigerung der WurfgroBe votn minimalen Wurf I bis zu den Maximal- wiirfen vorhanden (dieser war beim veredelten Schwein der Wurf 1-1 und beim Edelschwein der Wurf IV).

. . . . . . . . - . . . . . . . -

I) Bei der Gruppe I.-V. Wurf war beim veredelten Landschwein die maximale WurfgroPe noch nicht erreicht, denn sie zeigt sich hier erst beim VI. Wurf.

Page 10: Die Unabhängigkeit des durchschnittlichen Ferkelgewichtes von der Wurfnummer

Die Unabhiingigkeit des durchschnittl. Ferkelgewichtes von der Wurfnummer 217

Vergleicht man nun aber die d u r c h s c h n i t tli c h en F erk elg e w i c h t e in den einzelnen Wurfgruppen bei allen drei untersuchten Rassen bzw. Zuchten, so findet man, daB diese iiberall p rak t i sch kons tan t bleiben. In den Durchschnitten scliliefit sich hier die Horvktsche Zucht des Edel- schweines mit dem hoheren Ferkelgewichte dem veredelten Landschweine aus Mahren an, wobei das Edelschwein von hier in dem Ferkelgewichte etwas niedriger steht. Diese S tab i l i t a t des Ferke lgewichtes und Un- abhangigkei t von der W u r f n u m m e r zeigte sich auch darin, daB das durchschnittliche Ferkelgewicht bei beiden Rassen das gleiche war, wie auch bei alIen Materialgruppen :

helm veredelten beim Edelschwein beim Edelschwein der he1 tier Gruppe Landschwein aus Mdhren HorvAtschen Zucht

kg kg kg der Wurfe

I-v . . . . . . . . . 1,3Y 1,37 1,44 I--VI . . . . . . . . . 1.40 1,39 1,44 1-vIr . . . . . . . . i ,4 i 1,38 1,44 I-IT11 . . . . . . . . 1,44 1,3$ 1.41 I-IX . . . . . . . . . 1.49 1,36 1,40 I-X . . . . . . . . . 1,52 1,34 1,39 I-XI - 1,36 - I-XI1 . . . . . . . . - 1,33 - I-XI11 . . . . . . . . - 1,31

. . . . . . . . -

Das Konstantbleiben des durchschnittlichen Ferkelgewichtes im Ver- hiiltnis zu der Wurfnunirner bzw. seine Unabhiingigkeit von der WurfgroBe, wie sie sich mit der Wurfnummer andert, finden wir auch in dem Fall, wenn wir nicht die absoluten, sondern die r e 1 a t i v e n 2 a h 1 e n miteinander vergleichen. In den Tabellen 4, 5 und 6 ist die Umrechnung so durch- gefdhrt, daB in den einzelnen Gruppen die durchschnittlichen Ferkelgewichte und die durchschnittlichen WurfgrSBen gleich 100 gesetzt werden und ihre absoluten nach der Wurfnummer in relative Zahlen umgerechnet werden. Iladurch erhalten wir in Prozent das Abweichen beider Werte von den Durch- schnitten. Fur die WurfgroQe wurde diese Umrechnung derart durchgefiihrt, dal3 die ininimalen WurfgroBen beim 1. Wurfe gleich 100 gesetzt wurden.

Die Ergebnisse dieser Tabelleu sind graphisch in den Abb. 4, 5 und 6 darges tell t.

% jJY100-

13000-

ROOO-

i -----, I

I I ~ N Y r a E / v r H t ~ n r i r v r m ~ B m l b i B t f 56

- duxbscbn/tthcbes @rke&eww/cht - Wurf r o d e ~ ~ ~ ~ z u ~ r ~ f ~ e l z a ~ l t r n z ~ u ~ e --~&oderehw zudemgmmmDummmt

9000 -

r I m r v Y M ~ B L T i D IN Y rwm,zx Abb. 4. Graphische Darstelhg des auf den Durchschnitt der Durchschnitte uingerechneten durchschnittlichen Ferkelgowichtes und der eineneits auf den Durchschnitt der Durchschnitte und andererseits in Rucksicht auf

den ersten Wurf umgurechuutoii Wurfgralle beim veredelten Landschwein aus MBhren. (Siebe Tab. 4)

Page 11: Die Unabhängigkeit des durchschnittlichen Ferkelgewichtes von der Wurfnummer

218

% 7@@-

7@@

Nlw -

8QW - % - 740m

moo 9oLv - MN-

Jaroslav Kiiieneckf

: : d L & @ - dufchmllhcbes ferke&ew/&t - Wurfjgro fie rebtivzu def@ri4e/zah/imH!u& I- Wu@rofie relativ zu demgesrnhnDu&M

/ // /' ---

d E Z J l ! Z d d l F ' E I H j k h ' b f i & h

:::& & ~

-I I I I I 1 1 < I ~ I I 1 , ( 1 I , , , 1 ,

no - m- m-

7w

120 a!

Man sieht, daB wahrend d ie Schwankungen der WurfgroBe bedeutend s ind, das Abweichen des du rchschn i t t l i chen F e r k el- gewichtes unverhal tnismaBig k le iner bleibt. Ein Bild davon gibt am besten die folgende Ubersicht:

Page 12: Die Unabhängigkeit des durchschnittlichen Ferkelgewichtes von der Wurfnummer

FIio Unnbhangigkeit des durchschnittl. Ferkelgewichtes von der Wurfnummer 219

beim verede l ten Landschwein ails Mahren -. - ~- __ -

WurfgriiUe im Vergleiche zur _________-__ Fixkelgewichf I I

I Fcrkelgowicht

min. Eiriippc

c i r v ,

I - v . . . . . I-VI . . . . . T-VII . . . . . I-VIII . . . . . I-IX . . . . . I-X . . . . .

1-v . . . . . I-VI . . . . . I--VII . . . . . I-VIII . . . . *

. ~~~ -...

WurfgriiEc im Vergleiche zur --_____ _. Fcrkelgewicht

Durchschnittspiillu ' GrGUo ' dcs I. \\'urfcs 1 m;;' i Yo

-:--:,I m ~ " 1- min. YO

- 2.78 - 1,38 - 4,66 - 6JO - 11,49 - 2,78 - 4-16 - 3,75 - 8,22 - 9,70 - 2,78 - 2,77 - 5,64 - 9,69 - 12,15 - 5,68 - 4,96 - 5,74 - 8,44 - 7,lO - 7J5 - 2.85 -17,25 - 12-79 - 1,19 - 12,23 I - 16,54 - 17?73 - 13,92 1 - 12,50

YO

- 2,16 - 1,43 - 3,55 - 4.86 - 4;70

I-x - 9,21 1-IX . . . .

mnx. min. mxx.

I I

- 9,19 - 12,05 - 14,20 - 10,27 - 5,96 - 15,92

beim Edelschwein a u s Y a h r e n

+ 5949 + 10.97 + 17,16 + 18,46 f 15,27 + 12,70

GriiUe dos 1. Wurfes

w + 16J7 + 26,17 + 36,56 + 32,Ol + 22,57 + 21,15

(iruppe

I-V . . . . . I--VI . . . . . I-\'TI . . . . . I-VIII. . . . . I-IX . . . . . I-x . . . . . L X I . . . . . I-XI1 . . . . . I-XIII. . . . .

min. mnx. YO I Yo

- 1,46 - 1.44 - 0,72 - 3,65 - 5,15 - 5 3 7 - l7,65 - 9,77 - 9,92

+ 0,73 + 0772 + 2,90

+ 3768 + 7 4 6 + 7,35 + 18,05 + 16,03

+ 2,19

\VnrIgriiUe im Vergleiche ziir

Yo I Yo I Yo

- 10,87 - 12,09 - 14,96 - 14.11

- 21,26 - 14,79

- 21,Oo - 31,58 - 31,33

3- 8,48 + 730 + 14,32 + 11,50 + 5,87 + 5,91 + 10,22 + 15,97 + 24,46

+ 21,71 + 22,28 + 29,73 + 29,82 + 26,59 + 35,53 + 35.88 + 69,49 + 81.2.5

Bus dieser Ubersicht erkennt man, daB die prozentuellen Abweichungen der WurfgroBe vom Durchschnitt, bzw. von der OroBe des I. Wurfes ins- gesamt unverhaltnismaBig groQer sind als die Schwankungen des Ferkel- gewichtes. Mit anderen Worten : das Ferkelgewicht ist konstant, wahrend s i ch d i e WurfgroBe ini t d e r W u r f n u m m e r bedeutend a n d e r t , d. h. vom e r s t e n Wurf bis zu den wei te ren Wii r fen ansteigt .

Dabei erkennt man aus den Diagrammen 4, 5 und 6 fur alle drei (fruppen des Materials ubereinstimrnend, ., dab das Schwanken der Ferkel- gewichte in keinem Verhaltnis zu den Anderungen der WurfgroBen steht - zumindest nirgends dort, wo man in den Gruppen eine genugende Anzahl von Einzelfallen vorhdet.

Page 13: Die Unabhängigkeit des durchschnittlichen Ferkelgewichtes von der Wurfnummer

T a b e l l e 5. Relative Werte des Ferkelgewichtes und der WurfgroBe nach der Wurfnummer bei dem deutschen Edelschwein h.l

89,13 97.43

100,73 99,27 100,00 109,30

CTruppen der Sauen

- i I

100,29 138,48 1011,48

100,00 lOO,00 98,54 I - 113,73 121,51 117,22 -

1

Wiirfe I-V

Wiirfe I-VI

Wiirfe I-VII

Wiirfe I-VIII

Wiirfe I-IX

Wiirfe I-X

Wiirfe I-XI

IViirfe I-XI1

Wiirfe I-XI11

87,91 97,841 99,63

L00,72 98,581 100,72

85,04 97,54 100,OU

L02,17 99,281 102,IH)

85,89 98,13, 99,07 LOO,00 114,25, 116,32 L00,73 98,541 102,19

L00,OO 111,30' 113,33

i o o , ~ ~ 114,701 117,71

WurfgroSe . .

Ferkelgewicht . WurfgroBe . . Ferkelgewicht . WurfgroBe . . Ferkelgewicht . WurfgroBe . . Ferkelgewicht . WurfgroBe . .

Ferkelgewicht . WurfgriiBe . .

Ferkelgewicht . WurfgroBe . .

Ferkelgewicht . WurfgroBe . . Ferkelgewicht . WurfgroBe . . Ferkelgewicht] .

107,50 103,84 103.09i

100,72 99,28 100,721

110,32 105,59 101.80 99,72

99,28 99,28 101.45 101,45

122,28 118,12 117,27, - -

129,731 124,16 ii9,7i/ 117.26 --

111,50 104,95 101,871 99,16 99,lf 129,82 122,20 118,611 115,45 115,4E 98,54 99,%7 101,46, 100,73 96,3E

Durchschnitte

99,26 78,14

100,00 99,25

100,00 101,47 68,42

100,OO 97,74 68,67

1OO,00 97,71

79,00

10,49 == 100,OO

1,37 = 100,00

10,67 = 100,OO

1,39 = 100.00

10,56 = 100,OO

1,38 = 100,OO

10,70 = 100,OO

1,37 = 100,OO

-

-

-

-

10,68 = 100,00 -

1,36 = lOO,OO 10,66 = 100,00

1,34 = l00,00 10,76 = 100,OO

1,36 = 100,OO

-

-

11,21 = 100,OO - 1,33 = 100,OO

11,65 = 1OO,00 - 1,31= 209.00

99,26/ 100,74 97,06 97.79 102,94~ 103,68 94,86 97,941 96,53 105,16 105,91 102,16 103,66 101,9i

125,33 123,53 134,57 135,53 130,731 132,65 130,1E 97,Ol 100,75 100,OO 98,51 107,46' 104,48 94,03

122,82 112,94 135,88 132,94 126,24 120,82 139,53 l00,00; 107,35 102,21 99,26 95,59, 106,62 82,35 89,211 104,lO 115,97 113,02 115.97 86.26 111.51

130,38 152,15 169,49 165,19 169,49,126,08 162,97 97,741 97,74 95,49 99,25 103,76 118,05 91,79

103,OO' 103,OO 124.46 115,88 111,59 85,84 107,30 150,00, 150,oOi 181,25 168,75 162,50 125,OO 156,25 101,53 101,53 90,08 99,24 105,341 112,98 93,13

97,03 89,22 107,34 105,OZ 99,721 95,45 110,22

L"

1 9 0 Wurfnunimor

85,211 95,88' 96,44 107,87 101,031 100,281 102.0f LOO,OO1 112,53, 113,191 126,59 118.57, 117,69 119,7€

- - -

~ 103,37 121,32 I - -

104,69 103,75

101,49 98,51, 109,Ol 108,74 99,72 138,OO 137.65 126,24 102,21 97,06 105,15 .01,57 83,22 101,07 L47.71 121,64 147,7 I 90,23 105,26, 99,25 103,00 77,29' 115,s L50,00 112,50 168,75

133,97 132,77 -

97,71 116,031 Y0,Oa

Page 14: Die Unabhängigkeit des durchschnittlichen Ferkelgewichtes von der Wurfnummer

Uit. l’iiabkingigkeit des clurchschnittl. Ferkelgewiclitea von der Wurfiiummc~ 221

Ferkelgewicht

IVnrfgroWe

Ferkelgewicht

WurfgroQe

Ferkelgewicht

Wurfe I-v

1,41 = 100,oO 96,45 102,831101~41 98,58 101,41 97.87 104,96 94,32 - - 8,99 == 1oO,00 111,45 98,661112,79 96,32 Y5,lO 111,23 82,75 90,21 101,33 -

- 100,OO 88,52’101,198 86,42 85,32 Y9,80 74,25 80193 90,91 - 1,40 z lO0,OO 94,28 99,28 92,85 110,OO 102,85 92.85 - 7,90 = 100,OO 101,26 107,59 82.27 88,60 107,59.107,59

- 100,OO 106,25 81,25 87,50 106,25’106,25 1,39 = 100100 100,71 92,SO 115.82 94,96 105,751 87,77

’IVurfe I-VI

Wiirfe 2-VII

Wiirfe I-VIII

Wiirfe I-IX

Wiirfe I-X

T a b e 1 1 e 6. Relative Werte des Ferkelgewichtes und der WurfgroRe nach der Wurfnummer bei dem E d e l s c h w e i n aus d e r H o r v i t s c h e n Z u c h t

Man kann daher den SchluB ziehen, daB das d u r c h s c h n i t t l i c h e Perke lgewicht im Verhiil tnis zu d e r W u r f n u m m e r kons tan t u n d von de r Wurfgr6Be unabhangig bleibt , welche - wie bekannt - mit der Wurfnumnier vom Wurf I beginnend bis zum Maximum in einem hestimmten Wurf ansteigt, worauf sie wiederum sinkt.

IV. Schldfolgerungen Dieses Ergebnis unserer Versuche ist sicherlich interessant und in

gewisser Hinsicht auch uberraschend. Wir waren weniger iiberrascht gewesen, wenn wir gefunden hiitten, dam das durchschnittliche Ferkelgewicht mit der \Turfnummer zuniichst steigt und d a m erst konstant bleibt.

Andererseits stimmt jedoch unser Befund damit iiberein, daB - wie ich festgestellt habe (KliZeneckg 1939) - das Wurfgewicht von der Wurf- grol3e vie1 mehr abhangt als von dem durchschnittlichen Perkelgewicht: wabrend sich der Korrelationskoeffizient zwischen dem Wurfgewicht und der Ferkel- anzahl (bei der Geburtr zwischen + 0,686 bis + 0,876 bewegt, betriigt der Korrelationskoeffizient zwischen den1 Wurfgewicht und dem durchschnittlichen Ferkelgewicht hlo13 + 0,075 bis + 0,465.

Voni S t a n d p u n k t unse re r F rage Bus, d ie ich in de r E in le i tung ges te l l t habe, bedeu te t unse r Befund , da13 f u r die Beur t e i lung des I? e r k e lg e m i c h t e s z w e c k s An s t e 11 u n g e i n e r g e n e t i s c h en An a1 y s e d i e W u r f n u m m e r bedeutungs los i s t , meil s ie a n und f u r s ich auf das Pe rke lgewich t ke inen modi f iz ie renden E in f lun ha t ; soweit a lso d a s B’erkelgewicht von Wur f z u Wur f schwankt , r e su l t i e r en d iese Schwankungen a u s anderen Pak to ren , ke ineswegs a b e r a u s d e r W 11 r f n u m ni e r.

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Das Gewicht des ganzen Wurfes, betrachtet in1 Verhaltnis zur Wurf- nummer, ist daher bloB eine Funk t ion d e r WurfgrtiBe, keineswegs aber eine Funktion des Ferkelgewichtes. Das gilt allerdings nur fur die Be- ziehungen der Durchschnitte, in denen die einzelnen Sauen statistisch mit dem gleichen Gewicht vertreten sind, d. h. eine jede mit allen Wurfen jener Folgen, die wir in Rechnung ziehen. Wenn wir jedoch Sauen u n t e r - e i n a n d e r vergleichen wurden, von denen die einen infolge ihrer Kon- stitution die Fahigkeit haben, schwerere Ferk-el zu produzieren, wahrend die anderen leichtere Ferkel produzieren , dann ware allerdings beim Vergleich d e r G e s a m t h e i t d e r W u r f e aller dieser Sauen das Gesamtgewicht ihrer Wurfe eine Funktion nicht nur der Ferkelanzahl, sondern a u c h des Ferkel- gewichtes.

Damit wird geklart. daB ich in einer friiheren Arbeit (1. c. 1939) fest- gestellt habe, daI3 dad Wnrfgewicht in Korrelation sowohl mit der Wurf- groBe als auch (wenn auch in geringerem MaBe) mit dem durchschnittlichen Ferkelgewicht steht, wahrend wir jetzt vom Standpunkt der Wurfnummer aus keine Beziehung zwischen Wurfnummer und Ferkelgewicht gefunden haben, bzw. zu dem SchluB gelangen, daR nach der Wurfnummer das Gewicht des ganzen Wurfes ausschl ieBlich eine Funktion der WurfgroBe ist.

Falls sich bei der Sau mit der Wurfnummer die WurfgroBe und dabei i n ind i r ek tem Verha l tn i s auch das Gewicht des ganzen Wurfes ver- groBert, bedeutet das phys io logisch , daB m i t d e r W u r f n u m m e r bei d e r S a u d i e Fahigkei t z u r P r o d u k t i o n d e r F ruch t subs t anz ansteigt . Diese Erscheinung beruht - wenn man sie biologisch analysiert - einerseits darauf, da13 die Sau mehr Friichte produziert (d. h. mehr Eier init grtiBerer Fahigkeit zur Befruchtung, Nidation und Beendigung der Entwicklung), und andererseits darauf, daB sie in diesen Fruchten eine groBere Menge von n e u e r L e b e n s su b s t an z produziert.

Diese BergrtiBerung der Produktionskapazit der Sau ergibt sich gewi13 sowohl aus ihrem Alter, durch das ihr Organismus eine groBere physiologische Machtigkeit erreicht, als auch aus der Anzahl der bereits absolvierten Geburten, von denen eine jede einen neuen Antrieb zur VergriilJerung der Produktions- potenz der Sau darstellt. Der Anteil des Alteis und der Anteil der absol- vierten Geburten an dieser VergrtiBerung der physiologischen Machtigkeit der Sau ist bisher noch nicht eingehender analysiert worden. Man mu13 jedoch beide Faktoren in Rechnung ziehen. Beim Menschen wissen wir (Kombrek, s. Einleitung), daB auch eine eventuell bereits im 2. Monat durch Fehlgeburt abgeschlossene Graviditat zur VergroBerung des Gewichtes der Frucht bei der darauffolgenden Geburt fuhrt.

Wenn wir nun feststellen, daB sich das durchschnittliche Ferkelgewicht niit der Wurfnummer nicht andert, so daB sich das Gewicht des ganzen Wurfes allein aus der WurfgrBBe ergibt. dann bedeutet dies physiologisch, daB d i e S a u j ene s ich s t e ige rnde Produkt ionspotenz f u r d i e s c h a f f u n g n e u e r Lebenssubs tanz keineswegs in d e r VergroBerung d e r ein- ze lnen F r u c h t e zum Ausdruck b r ing t , sondern i n de r VergroBerung d e r Anzahl d e r Fruchte .

Dadurch unterscheidet sich die Sau grundsatzlich z. B. von dem Nenschen, bei dem sich (s. Einleitung) mit der Geburtenfolge das Gewicht der Fruch t vergroBert. Die Ursache dieses Unterschiedes liegt meines Erachtens darin, daB der Mensch normalerweise monotok ist, das Schwein jedoch poly- to k. Wahrend beim Menschen fur den Ausdruck einer grolkren Reproduktions- fahigkeit nur der eine Weg offensteht, namlich die (2 e w i c h t s vergroRerung einer einzigen Frucht, steht der Sau auch der andere R e g zur Ve~fugung,

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Die Unabhangigkeit des durchschnittl. Ferkelgewichtes von der Wurfnummer 223

nkmlich die Yergriiflerung der Frucht a n z a hl. Falls die Sau mit der Wurf- nummer bloR die Ferkelarizahl im Wurf vergroBert, wahrend sie ihr Gewicht konstant halt, dann bedeutet dies, daB sie roil diesen zwei moglichen Wegen nur den zweiten Weg - sit renia verbo - ,,benutztu.

Die Erklarnng hierfur mare meiner Ansicht nacli folgende. Es ist bekannt, dalj speziell beim Schweine im Durchschnitt beinahe 30 o/o der ovulierten Eier nicht ZUI' Ausbildung von Ferkeln geIangen, sondern ent- weder schon als Eier oder als mehr oder weniger entwickelte Foten zu- grunde gehen. Diese intrauterine Sterblichkeit hat Hamniond (1914, 1921) genau festgestellt und nach ihni Corner (1923), Crew (1925), Parkes (1925) und Bu la to r i c i (1932) wiederholt bestritigt. Sehmen die Wiirfe unter gemissen Umstanden an Ferkelzahl eu, so bedeutet es entweder, daB die Zahl ovulierter Eier sich vergronert oder daB die intrauterine Sterblichkeit abnimmt. Da aber in der Ferkelzahl auch die groflten Wiirfe die Zahl ovulierter Eier nicht iiber- treffen, kann bei einer i-ergriiflerung der Ferkelzahl mit der Wurfnummer eher niit der zweiten Erentualitat gerecliuet werden: die Steigerung der Reproduktionsfahigkeit der Sau mit der Turfreihe fiihrt z u r Vern iehrung von am Leben s ich e rha l t enden E i e r n und Po ten , d. h. zur Herab- setzung der intranterinen Sterblichkeit. Die vermehrte Zahl an Poten hemnit dann aber wieder das Wachstuni dieser in das durchschnittliche Tempo und das FerkelgewicLt bleibt infolgedessen mit der Wurfnuiunier konstant - zuni Unterschied yon eineni monotoken Tier, wo sich das einzige Ei, falls es befruchtet mird und nidiert, bei vergroflerter Reproduktionsfahigkeit des mutterlichen Organismus zu einer grbReren Frucht ausbilden kann.

Damit wird es freilicli ermiiglicht, dall die Sail init der Wurfnumnier (bzw. dem Alter) wohl ihre I'roduktionsfahigkeit, bzw. deren Ausdruck in einem stlirkeren Mane vergrbsert, als es ein monotokes Tier tun kann. Der VergroBerung einer einzigen Frucht sind physiologische und anatomische (die Geburtswege !) Grenzm gezogen, wahrend die VergroBerung der Anzahl der Fruchte eine groljere Dehnbarkeit besitzt, denn sie hangt eigentlich our davon ab, wieweit sich der Platz fur die gravide Gebarrnutter in der Bauch- hcihle raunilich erweitern kann, bzw. wieviel Foten Lebensmoglichkeiten i i n Uterus gegeben werden konnen.

Diese Zusamnienhiinge wurden zutage treten, wenn wir die Ver- groljerung niit der Produktionsfahigkeit eingehend verglichen, d. h. mit deni Gewicht der Frtichte, bzw. deni Gewicht ganzer Wiirfe von monotoken Tieren einerseits, andererseits T on pdytoken Tieren in1 Verhdtnis zur Geburten- folge, bzw. zu deni Alter der Xutter.

Fur die Erkliirung der Produktionsdynamik unserer landwirtschaftliclien Tiere ware ein derartiger Vergleich sehr lehrreich, denn neben Bus- gwprochen monotoken Arten (Rinder, Pferde) gibt es auch ausgesprocheii polytoke (Schweine, Kfininchen), daneben auch noch solche, die einen Uber- gang darstellen (Schaf, Ziege).

Zusammenfassung An eineni Materiale con 270 Sauen des deutschen veredelten Land-

schweines und des deutschen Edelschweines aus den Zuchten der elienialigen deutschen Sektion des mahrischen Landeskulturrates und aus dei Slowakei wurde der EinfluB der Wurfnuminer auf das durchschnittliche Ferkelgewicht studiert.

Es wurde festgestellt, daB, obmohl mit der Wurffolge die WurfgroGe zunininit, das durchschnittliche Ferkelgewicht konstant bleibt.

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Die Wurfnumnier an sich besitzt daher auf das Ferkelgewicht keinen EinfluB.

Die VergroBerung der Produktionsfahigkeit, die sich mit der Wurf- nummer bei Tieren und auch beim Menschen als eine allgemeine Erscheinung einstellt, tritt beim Schwein, als bei einem polytoken Organismus keineswegs in der VergroBerung des hchtgewichtes zutage, sonclern in der VergroBerung der Fruchtanzahl.

Gleichzeitig wurde an dem vorhandenem Materiale festgestellt, d& beim Edelschwein die WurfgrGBe ihr Maximum bereits beim Wurfe IV erreicht, beim veredelten Landschwein jedoch erst beim Wurfe VI. Das bedeutet, d& das deutsche Edelschwein eine sogeuannte groBere Friihreife in der Fruchtbarkeit (K f i Z e n e c k 9) besitzt als das veredelte Landschaein.

Dabei lag bei beiden Rassen eine gleich groBe durchschnittliche Wurf- groBe vor.

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