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1964 355 Bericht fiber die Fortschritte der analytisehen Chemie II. Analyse anorganiseher Stoffe Literatur, I. :P. ALIMARI~ und M. N. PETR~OVA, Anorganische Ult~umikro- analyse, 169 Seiten nit 61 Abbildungen, Ubersetzung aus den Russischen, VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1962, DM 27,--. Die Verff. behandelu in der vorliegenden Monographie die anorganische Ultra- mikroanalyse unter besonderer Berficksichtigung der Arbeitsteehniken unter einem Mikroskop. In einem besonderen Abschnitt, der etwa 1/4 des Buches umlaut, wird die notwendige apparative Ausstattung und das selbst herstellbare Kleinger~t ffir die spezieHe Arbeitstechnik unter den Mikroskop besehrieben. Die qualitative Analyse und Trennverfahren bilden einen weiteren Sehwerpunkt des Buehes. Im ]etzten Viertel sind auch ausgew~hlte quantitative Methoden zusammen mi~ der quantitativen Arbeitstechnik beschrieben. Nicht nur im eigentlichen apparativen Teil, sondern auch im methodischen Tell werden inner wieder apparative Hinweise und Kniffe fiir die besondere Arbeitstechnik der Ultramikroanalyse unter den MSkroskop gegeben. Diese Hinweise ffir das praktische Arbeiten erscheinen yon besonderer Wichtigkeit, wenn der anorganische Analytiker sich neu in dieses Spezialgebiet einarbeiten muir. Es liegt hier eine sehr empfeh]enswerte Einffihrung in die Arbeitstechnik der qualitativen und auch teflweise quantitativen Ultramikro- analyse vor. Es sei noch der Hinweis auf einige Druckfehler gestattet; so auf Seite 12 in Tabelle 1 mul~ es in Spalte 2 start ,,~iai~e" wohl ,,Masse" in der letzten Spalte start ,,Dezimeter" wohl ,,Kubikdezimeter" hei~en. Ebenso scheint in Tabelle 5 auf Seite 23 bei der Konzentrationsangabe fiir ll~ ein Druckfehler in der GrSl~en- ordnung vorzuliegen. W. SC~.IDE~ ~Tber die Chronopotentiometrie yon Wasserstoffperoxidliisungen an einer Platinelektrode (0,5 mm stark 0,333 cm 2) in 0,5 n PerchlorsiiurelSsung and in 1 n Schwefels~ure berichten J. J. L~cA~n und P. J. L~GA~E 1 ausffihrlieh. Die Unter- suchungen, welche an frfihere Messungen 2 fiber die Reduktion yon Sauerstoff anschliel~en und in bereits beschriebener Anordaung a ausgeffihrt wurden, ergeben in Schwefels~ure rein diffusionsbedingtes Verhalten bei Oxydation wie bei Reduktion. Angenommen wird eine Reduktion fiber Platinoxide, welche ihrerseits elektro- chemisch reduziert werden. In beiden untersuchten LSsungen wird die chemische Reduktion durch ,,aktivierte", d.h. mehrfaeh anodisch und kathodisch polarisierte Elektroden beschleunigt, an schwach p]atinierter Elektrode wird die anodische Ubergangszeit verkiirzt. Die Reduktion soll dureh infolge Disproportionierung gebfldeten Sauerstoff katalysiert werden und erst bei starker kathodischem Poten- tial direkt erfo]gen. In Perchlors~ure-LSsungen nit mehr als 6. i0-an H~O2 werden starke Potentia]schwankungen dutch grol~e Stromdichten oder geringe Zu- s&tze an Cyanid, Sulfat, Borat, Chlorid oder Methylrot unterdrfickt. 1 j. electroanal. Chemistry 5, 411--419 (1963). Dept. Chem., Harvard Univ., Cambridge 38, Mass. (USA). -- ~ L]NG~]~, J. J. : J. electroana]. Chemistry 2, 296 (1962) ; vgl. diese Z. 189, 348 (1962). -- 3 LI~GA~]~, J. J. : J. electroanal. Chemistry 1, 379 (1960); vgl. diese Z. 180, 360 (1961). K. C~s]~ Die Untersuchungen fiber die Bedingungen der Kaliumf~llnng nit Natrium- tetraphenyloborat yon G. G. RUSAKOVA ~ fiihren zu folgenden Ergebnissen: 1. Es empfiehl~ sich, bei pH 4,2--4,4 zu arbeiten. 2. Die Kaliumf~llung ist am besten bei Zimmertemperatur vorzunehmen. M~n kann den Niederschlag schon nach 5-- 10 rain 23*

Die Untersuchungen über die Bedingungen der Kaliumfällung mit Natriumtetraphenyloborat

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Page 1: Die Untersuchungen über die Bedingungen der Kaliumfällung mit Natriumtetraphenyloborat

1964 355

Bericht fiber die Fortschritte der analytisehen Chemie

II. Analyse anorganiseher Stoffe

Literatur, I. :P. ALIMARI~ und M. N. PETR~OVA, Anorganische Ult~umikro- analyse, 169 Seiten n i t 61 Abbildungen, Ubersetzung aus d e n Russischen, VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1962, DM 27,--.

Die Verff. behandelu in der vorliegenden Monographie die anorganische Ultra- mikroanalyse unter besonderer Berficksichtigung der Arbeitsteehniken unter einem Mikroskop. In einem besonderen Abschnitt, der etwa 1/4 des Buches umlaut, wird die notwendige apparative Ausstattung und das selbst herstellbare Kleinger~t ffir die spezieHe Arbeitstechnik unter d e n Mikroskop besehrieben. Die qualitative Analyse und Trennverfahren bilden einen weiteren Sehwerpunkt des Buehes. Im ]etzten Viertel sind auch ausgew~hlte quantitative Methoden zusammen mi~ der quantitativen Arbeitstechnik beschrieben. Nicht nur im eigentlichen apparativen Teil, sondern auch im methodischen Tell werden i n n e r wieder apparative Hinweise und Kniffe fiir die besondere Arbeitstechnik der Ultramikroanalyse unter d e n MSkroskop gegeben. Diese Hinweise ffir das praktische Arbeiten erscheinen yon besonderer Wichtigkeit, wenn der anorganische Analytiker sich neu in dieses Spezialgebiet einarbeiten muir. Es liegt hier eine sehr empfeh]enswerte Einffihrung in die Arbeitstechnik der qualitativen und auch teflweise quantitativen Ultramikro- analyse vor. Es sei noch der Hinweis auf einige Druckfehler gestattet; so auf Seite 12 in Tabelle 1 mul~ es in Spalte 2 start ,,~iai~e" wohl ,,Masse" in der letzten Spalte start , ,Dezimeter" wohl ,,Kubikdezimeter" hei~en. Ebenso scheint in Tabelle 5 auf Seite 23 bei der Konzentrationsangabe fiir ll~ ein Druckfehler in der GrSl~en- ordnung vorzuliegen. W. S C ~ . I D E ~

~Tber die Chronopotentiometrie yon Wasserstoffperoxidliisungen an einer Platinelektrode (0,5 mm stark 0,333 cm 2) in 0,5 n PerchlorsiiurelSsung and in 1 n Schwefels~ure berichten J. J. L ~ c A ~ n und P. J. L~GA~E 1 ausffihrlieh. Die Unter- suchungen, welche an frfihere Messungen 2 fiber die Reduktion yon Sauerstoff anschliel~en und in bereits beschriebener Anordaung a ausgeffihrt wurden, ergeben in Schwefels~ure rein diffusionsbedingtes Verhalten bei Oxydation wie bei Reduktion. Angenommen wird eine Reduktion fiber Platinoxide, welche ihrerseits elektro- chemisch reduziert werden. In beiden untersuchten LSsungen wird die chemische Reduktion durch ,,aktivierte", d.h. mehrfaeh anodisch und kathodisch polarisierte Elektroden beschleunigt, an schwach p]atinierter Elektrode wird die anodische Ubergangszeit verkiirzt. Die Reduktion soll dureh infolge Disproportionierung gebfldeten Sauerstoff katalysiert werden und erst bei starker kathodischem Poten- tial direkt erfo]gen. In Perchlors~ure-LSsungen n i t mehr als 6 . i 0 - a n H~O 2 werden starke Potentia]schwankungen dutch grol~e Stromdichten oder geringe Zu- s&tze an Cyanid, Sulfat, Borat, Chlorid oder Methylrot unterdrfickt.

1 j . electroanal. Chemistry 5, 411--419 (1963). Dept. Chem., Harvard Univ., Cambridge 38, Mass. (USA). -- ~ L]NG~]~, J. J. : J. electroana]. Chemistry 2, 296 (1962) ; vgl. diese Z. 189, 348 (1962). -- 3 LI~GA~]~, J. J. : J. electroanal. Chemistry 1, 379 (1960); vgl. diese Z. 180, 360 (1961). K. C~s]~

Die Untersuchungen fiber die Bedingungen der Kaliumf~llnng nit Natr ium- tetraphenyloborat yon G. G. RUSAKOVA ~ fiihren zu folgenden Ergebnissen: 1. Es empfiehl~ sich, bei pH 4,2--4,4 zu arbeiten. 2. Die Kaliumf~llung ist am besten bei Zimmertemperatur vorzunehmen. M~n kann den Niederschlag schon nach 5-- 10 rain

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356 Berieht: Analyse anorganiseher S~offe Bd. 203

filtrieren. 3. Infolge einer WasserlSsliehkeit des Kaliumtetralohenyloborats yon 50 mg/1 ist diese F/~llung mit gesitt, w/igriger KaliumtetraphenyloboratlSsung zu wasehen. (20--30 mg Kaliumtetraphenyloborat werden 30 mi~ mit 250 ml Wasser geschiittelt und unmittelb~r vor Gebraueh filtriert.) -- A. Daher wird folgende Arbeitsweise ]iir reine Kaliums~lzlTsungen vorgeschlagen: 50 ml ProbelSsung (n i t 5--10 mg Kalium) werden n i t 100/oiger Essigs/~ure gegen Methyh~ot auf 10H 4,4 gebracht, n i t 10 ml l~ NatriumtetraphenyloboratlSsung tropfenweise unter sorgf/~ltigem Umriihren versetzt; naeh 10 rain wird der gebildete Niedersehlag dureh einen gewogenen Glasfiltertiegel Nr. 4 gesaugt, 4--5real n i t je 2--3 ml gesitt. KatiumtetraphenyloboratlSsung gew~sehen, 30 min bei 105 ~ C getroeknet und naeh Erka]ten gewogen. Der Umrechnungsfaktor auf K~O ist 0,1314. -- B. Verfah- ren A wird auf kiinstliche Salzgemische angewendet, die Bodenausziigen yon Neutral- salzen entsprechem Calcium-, Magnesium-, Aluminium- und Phosphationen st5ren in den Mengen, wie sic in Bodenausziigen vorkommen, die Kalinmbestimmung nieht. Eine StSrung dureh Ammoniumionen wird dureh deren Bindung an Form- aldehyd wie folgt vermieden. Ammoniumion (0,5 bis hSehstens 1,0mg/50ml :Bodenauszug) wird dureh Zusatz yon 5 m120~ n i t 0,1 n Natronlauge alkaliseh gemaehter FormaldehydlSsung gebunden und nachher die Kaliumf/~llung wit oben ~usgeftihrt.

i ~. anal. Chin. 18, 154--159 (1963) [l~ussiseh]. (Nit engl. Zus.fass.) DokuSa. jev-Inst, f. Bodenkunde, Moskau (UdSSR). P. HAAS

Die bisher publizierten Methoden zur Bes t immung yon 137Cs werden yon J. Jc[. HAI~LI~Y 1 diskutiert. -- AuBerdem wird ein vereinfaehtes Verfahren f/Jr diese Bestimmung angegeben. Hierzu wird das Probematerial troeken veraseht, wobei die Teml0eratur bei ealeiumarmen Materialien 450~ nicht iibersteigen solh Naeh Zugabe yon 30 mg Cs-Tr~ger werden die hSherwergigen Elemente als Carbonate oder Phosphate gef/~llt. ])as die Alkalien enthaltende Filtrat wird dann einem Ionen- austauseh an festem Ammoniumlohosphormolybdat unterworfen, wobei Cs weitesb gehend an der Austauschersubstanz adsorbiert wird. Naeh L5sen des Austausehers entfernt man Me dureh F/Elung mit Ca2+-Ionen und isoliert ansehlief~end Cs aus dem Filtrat durch F/~llung Ms Chloroplatinat. Dieser Niedersehlag wire n~eh Be- stimmung der ehemisehen Ausbeute der Aktivit~tsmessung zugcfiihr~. Wegen der niedrigen fl-Energie des i37Cs yon 0,52 MeV mug bei untersehiedlichen Priloarate- dieken eine Korrektur der Selbstabsorption vorgenommen werden. Aus der korri- gierten Z~hlrate wird sehlieBlieh unter Beriicksiehtigung der Zihlgeometrie die i3~Cs-Aktivitit berechnet.

i j . Assoc. off. agric. Chemists 46, 380--384 (1963). Health and Safety Lab., U.S. Atomic Energy Com., 376 tIudson St., New York 14, N. Y. (USA).

K. H. N~E~

Kupfer. A. I. B~zs~v, V. M. IvA~ov und L. L. TAL~OVA 1 begriinden die lcom~ Tlexometrische Bestimmung yon Kup[er in Legierungen in Gegenwart yon 7-(2-Pyridyl. azv)-8-hydroxycMno~in auf tier friiher 2 gefundenen P~e~ktion n i t diesem Indicator. -- Grof~e Mengen yon Erdalkalien, Magnesium und ]3eryllium stSren nioht, wenn man das Kulofer zuerst elektrolytiseh abscheidet, yon der Kathode ~blSst und in der LSsung wit folgt bestimmt. -- Arbeit~weise. Eine Einwaage der Kupferlegierung wird in 1 ml konz. SMpetersiure gelSst, die LSsung n i t Wasser auf 50 ml verdiimit, n i t 2 ml konz. Sehwefelsiure versetzt und bei 0,5 A, 2,5 V 15 rain elektrolysiert. Die Etektroden werden mit Wasser abgespiilt, das abgeschiedene Knpfer in i ml konz. Salpeters~ure gelSst, die LSsung wird auf 25 ml mit Wasser verd(innt, n i t Am- moniak (1:4) aufpH 4 gebracht, naeh Zusatz yon 10 ml Puffer (pt{ 2,8) und 5 Tr.