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TIBET BUDDHISMUS und April Mai Juni 2006 Heft 77 16 I n der tibetischen Buddhismus- Literatur wird der Werdegang des Buddha Œåkyamuni in drei große Abschnitte unterteilt: 1. wie der Buddha zu Beginn seiner Laufbahn den Vorsatz gefasst hat, die Erleuch- tung zum Wohle aller Wesen zu er- langen, 2. wie er sich auf Basis dieser Motivation in Verdienst und Weisheit geübt hat, um sein Ziel zu erreichen und 3. wie er schließlich das Resultat, die vollkommene Erleuchtung, ver- wirklicht hat. Als Buddha Œåkyamuni am Anfang seines Pfades zusammen mit 999 anderen werdenden Bodhisattvas vor einem vergangenen Buddha namens Ratnagarbha das Gelübde ablegte, zum Wohle aller Wesen die Buddha- schaft zu erreichen, verkündete er auch, wie er in Zukunft den Lebe- wesen helfen wolle. Auch die ande- ren Bodhisattvas gaben bekannt, in welcher Zeit sie nach dem Verwirk- von Geshe Thubten Ngawang Die Vier Körper des Buddha Im Mahåyåna wird die Lehre von den Vier Kör- pern des Buddha gegeben. Geshe Thubten Ngawang erläutert, wie die Vier Kör- per aus der tiefen Weisheit des Buddha entstehen und ihn befähigen, ununter- brochen zum Wohle der Lebewesen zu wirken. Christof Spitz

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April Mai Juni 2006 Heft 7716

In der tibetischen Buddhismus-Literatur wird der Werdegang desBuddha Œåkyamuni in drei große

Abschnitte unterteilt: 1. wie derBuddha zu Beginn seiner Laufbahnden Vorsatz gefasst hat, die Erleuch-tung zum Wohle aller Wesen zu er-langen, 2. wie er sich auf Basis dieserMotivation in Verdienst und Weisheitgeübt hat, um sein Ziel zu erreichenund 3. wie er schließlich das Resultat,die vollkommene Erleuchtung, ver-wirklicht hat.

Als Buddha Œåkyamuni am Anfangseines Pfades zusammen mit 999anderen werdenden Bodhisattvas voreinem vergangenen Buddha namensRatnagarbha das Gelübde ablegte,zum Wohle aller Wesen die Buddha-schaft zu erreichen, verkündete erauch, wie er in Zukunft den Lebe-wesen helfen wolle. Auch die ande-ren Bodhisattvas gaben bekannt, inwelcher Zeit sie nach dem Verwirk-

von Geshe Thubten Ngawang

Die Vier Körper des BuddhaIm Mahåyåna wird die

Lehre von den Vier Kör-

pern des Buddha gegeben.

Geshe Thubten Ngawang

erläutert, wie die Vier Kör-

per aus der tiefen Weisheit

des Buddha entstehen und

ihn befähigen, ununter-

brochen zum Wohle der

Lebewesen zu wirken.

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lichen der Buddhaschaft erscheinenund wie sie den Wesen helfen wür-den.

Keiner von ihnen wollte jedoch inder Zeit kommen, in der wir jetztleben: eine Epoche, die als „Zeit desNiedergangs” bezeichnet wird. DerBrahmane Samudrare¶u gab danndas Gelöbnis, in jener Zeit zu kom-men, welche die anderen Bodhisatt-vas ausgelassen hatten. In dieser Zeit,so verkündete der Brahmane, wolleer das Rad der Lehre drehen und denLebewesen dienen. Buddha Ratna-garbha und die anderen Bodhisattvaslobten ihn daraufhin: „So wie derweiße Lotos die beste unter denBlumen ist, so bist du der Mutigsteunter allen Bodhisattvas. Die anderenBodhisattvas sind im Vergleich dazunur wie gewöhnliche Blumen.”

Der Buddha ist dann vor rund2.500 Jahren in Indien erschienen,hat die Taten eines Buddha gezeigtund das Rad der Lehre auf dieser

Erde in Bewegung gesetzt. Seitdemhat sich der Buddhismus in vieleLänder ausgebreitet, wo er gelernt,darüber nachgedacht und meditiertwird. Auch wir im Westen haben denDharma heute zur Verfügung. All diessind Resultate der Zielsetzungen desBuddha Œåkyamuni und der Gelüb-de, die er am Beginn seines Wegesabgelegt hat.

Nach einer Prophezeiung desBuddha wird seine Lehre zehn Epo-chen von je 500 Jahren, also ins-gesamt 5000 Jahre lang, in dieserWelt bleiben. Für mich ist es sehrsegensreich, wenn wir zu der Lehredes Buddha Œåkyamuni eine engeVerbindung aufnehmen können. Undselbst wenn wir in diesem Lebenkeine hohen Fähigkeiten und Er-kenntnisse erlangen, so haben wirdamit doch eine tiefe Beziehung zuBuddha Œåkyamuni und seiner Lehregeknüpft.

Die erwähnten tausend Bodhisatt-

vas haben eine gemeinsame Zielset-zung: Jeder hat das Versprechenabgelegt, sich als zukünftiger Buddhaum diejenigen zu kümmern, die zurZeit des vorherigen Buddha nochnicht die Erleuchtung erlangt haben.Das kann man sich so ähnlich vorstel-len wie in einer Fabrik: Wechselt derChef, so wird sich der neue Chefgenauso um die Stammkunden küm-mern, wie es der vorherige getan hat.

Die Beziehungen im Dharma sindallerdings nicht so kurzlebig undoberflächlich wie im weltlichen Le-ben, wo sie oft nur einige Jahre an-dauern. Die Verbindung, die wir zuden Buddhas knüpfen, ist nicht aufein Leben beschränkt, sie geht voneinem Leben zum nächsten über. Dieuns verbindenden inneren Anlagengehen selbst über Leben und Zeitalterhinweg nicht verloren.

In den Eingangsversen zum Schatz-haus des Wissens von Vasubandhuheißt es, dass der Buddha die Wesen

aus dem Daseinskreislauf herausführt,„wie es ihrem Geschick gemäß ist”.„Geschick” steht hier für die karmi-schen Voraussetzungen der Wesen:Diejenigen, die gute Anlagen habenund deren Geist vorbereitet ist, wirdein Buddha aus dem Daseinskreislaufherausführen. Daher ist unsereBeschäftigung mit Dharma nicht ver-loren, wenn wir sterben. Die gutenAnlagen bestehen weiter und werdenirgendwann ihre Früchte tragen.

Darüber hinaus setzen dieBuddhas neue Anlagen für den spiri-tuellen Pfad bei denjenigen, die nochkaum solche Voraussetzungen besit-zen. Wenn wir selbst in Zukunft denWeg eines Buddha beschreiten undentsprechende Eigenschaften erlan-gen werden, wird es auch unsere Auf-gabe sein, in dieser Richtung zu han-deln. Auf dem Weg zur Buddhaschaftmüssen wir uns all die Fähigkeitenaneignen, die nötig sind, um die an-deren Wesen aus dem Leiden her-

auszuführen wie es „ihrem Geschickgemäß” ist.

Nachdem der Buddha das Ge-lübde abgelegt hatte, zum Wohle derWesen die Erleuchtung zu erlangen,übte er sich über unvorstellbar langeZeit und wirkte im Dienst der Lebe-wesen. So vervollständigte er die zweiAnhäufungen von Verdienst undWeisheit. Er war so vollkommen aufdas Wohl der anderen ausgerichtet,dass er leichten Herzens alles getanhat, was ihnen helfen konnte, selbstwenn er dafür seinen Besitz, seinenKörper oder sein heilsames Karmahingeben musste.

FORM- UND GEISTKÖRPER

Nach den Lehren des Mahåyåna hatder Buddha vier Körper, die allegleichzeitig entstehen: zwei Wahr-heitskörper und zwei Formkörper.Das allwissende Bewusstsein desBuddha wird „Wahrheitskörper”

(Dharmakåya) genannt. Dieser ent-steht als Resultat des Pfades. DerWahrheitskörper eines Buddha ist einBewusstsein, das keinerlei Beschrän-kungen und selbst die feinstenSpuren von Hindernissen ausgeräumthat. Gleichzeitig mit dem allwissen-den Bewusstsein entsteht der form-hafte Körper eines Buddha. Alles amErleuchteten ist vollkommen, auchsein Formkörper.

Der Formkörper (R•pakåya) istvon zweifacher Art: Körper desVollkommenen Erfreuens (Saµbhog-akåya) und Ausstrahlungskörper (Nir-må¶akåya). Der Körper des Voll-kommenen Erfreuens ist eine körper-liche Erscheinung des Buddha, dienur von Wesen mit einem besondersgeläuterten Geist erfahren werdenkann, das heißt von Bodhisattvas aufhöheren geistigen Ebenen. Nicht ein-mal Hïnayåna-Arhats, die sich gänz-lich aus dem Daseinskreislauf befreithaben, können diesen Körper sehen

„Die Verbindung, die wir zu den Buddhas knüpfen, ist nicht auf ein Leben beschränkt,

sie geht von einem Leben zum nächsten über.”

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oder mit dem Buddha auf dieserEbene kommunizieren.

Der Ausstrahlungskörper ist eineErscheinungsform des Buddha, dieauch von gewöhnlichen Wesenwahrnehmbar ist, soafern sie das not-wendige Karma haben. Die wichtig-sten Handlungen eines Ausstrah-lungskörpers sind die Zwölf Tateneines Buddha. Diese werden voneinem besonderen Nirmå¶akåya aus-geführt, dem so genannten HöchstenNirmå¶akåya wie Buddha Œåkya-muni. Als dieser in Indien weilte,konnten ihn die Menschen und sogarTiere sehen. Es sind Buddha-Er-scheinungen, welche die Lehre neuin die Welt bringen, wenn sie unter-gegangen ist.

Der Höchste Nirmå¶akåya hatbesondere Kennzeichen, nämlich die„32 Haupt- und 80 Nebenmerkmale”,zusammen also 112 Attribute, die nurder Körper eines Erleuchteten besitztund die den Höchsten Ausstrah-lungskörper gegenüber einem „ge-wöhnlichen” Ausstrahlungskörper aus-zeichnen.

Die Formkörper eines Buddha

sind keine gewöhnlichen Formenoder Körper, entstanden unter demEinfluss befleckter Faktoren wieLeidenschaften und Karma. Das Ur-sprüngliche Weisheitsbewusstsein desBuddha nimmt hier selbst Gestalt an.Man nennt die beiden formhaftenKörper auch die „Körper zum Wohleder anderen”.

Der Dharmakåya unterteilt sich inzwei: den Weisheits-Wahrheitskör-per (Weisheits-Dharmakåya), der indem Aspekt der Erkenntnis und derAllwissenheit des Buddha besteht,und den Natürlichen Wahrheits-körper (Natürlicher Dharmakåya,Naturkörper), das ist der Aspekt derendgültigen Aufhebung aller Fehlerdurch den Buddha. Alle Fehler habensich aufgelöst und können nicht mehrentstehen, selbst die feinsten Formendualistischen Erscheinens. Damitbesitzt der Buddha die höchste Formder Beendigung.

Die endgültige Natur seines Gei-stes besteht darin, dass alle Fehler be-seitigt sind; die endgültige Beendi-gung, die er erreicht hat, ist einsge-worden mit der endgültigen Natur

seines Geistes. Das Wesen desNatürlichen Wahrheitskörpers ist,dass selbst die feinsten Hindernissedes Geistes völlig und endgültig zuEnde gegangen sind.

Worin besteht genau derUnterschied zwischen den beiden Ar-ten des Dharmakåya? Wir könnendas anhand eines gewöhnlichen Stu-diums veranschaulichen. Im gleichenAusmaß, wie wir neues Wissen er-werben, nimmt das Ausmaß desUnwissens ab; indem wir etwas dazu-lernen, erlangen wir eine Freiheit vonUnwissen. Dies sind zwei Aspektederselben Sache, die gleichzeitig auf-treten.

Die Natur unseres Geistes istimmer vorhanden. Der Geist hat dieQualität, von allen Täuschungen undBeschränkungen frei zu sein. JedesMal, wenn wir eine Freiheit von Nicht-wissen erlangen, ist das eine neueQualität, die dann zur Natur desGeistes gehört, nämlich frei zu seinvon einer bestimmten Art von Nicht-wissen. Dieser Prozess bis zur Voll-endung gebracht, führt zu einemFreisein von allen Fehlern. Das Frei-

Nach dem Mahåyåna hat der Buddha zwei Formkörper: den Nirmanakåya (links), den auch gewöhnliche Menschen sehen konnten, und den Saµbhogakåya, eine feinstoffliche Erscheinung.

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sein von allen Fehlern beim Buddhaist der eine Aspekt: der NatürlicheWahrheitskörper. Die Erkenntnis istder andere Aspekt. Das Wissen desBuddha ist immer weiter angewach-sen und vollendet worden. So hat derBuddha die Allwissenheit erlangt, denWeisheits-Wahrheitskörper. Bei bei-den Aspekten handelt es sich nur umzwei Aspekte des Wahrheitskörpersund nicht etwa um zwei substanziellverschiedene Dinge.

Die beiden Wahrheitskörper sinddie „Körper des eigenen Wohls”, dadiese beiden Aspekte nur der Buddhaselbst in seiner eigenen Erfahrungdirekt erkennt. Nur in seiner eigenenErfahrung erlebt er mit unmittelbarerGewissheit, dass die feinsten Hin-dernisse seines Geistes zu Endegegangen sind, dass er allwissend istund dass Fehler nicht mehr entstehenkönnen. Aus Sicht des Mahåyåna gibtder Bodhisattva in seiner letztenExistenz in der DiamantgleichenKonzentration alle Hindernisse aufund erlangt damit alle Vier Buddha-körper gleichzeitig.

DER BUDDHA VERLÄSST NIE DIEMEDITATION

Nach den Erklärungen des Mahåyånakann der Buddha, ohne jemals dieSphäre des Dharmakåya zu verlassen,die Zwölf Taten eines Erleuchteten inder Welt zeigen. Danach hat BuddhaŒåkyamuni nicht erst in dieser histori-schen Existenz die Buddhaschafterlangt, wie es im Œråvaka-Fahrzeugdargelegt wird. Hier geht man davonaus, dass Prinz Siddhårta zu der Zeit,als er sich unter den Bodhi-Baumsetzte, in den ersten der so genanntenFünf Pfade eintrat, die dann zurErleuchtung führen. Danach durchliefer in einer Meditationssitzung alleFünf Pfade.

Aus Sicht des Mahåyåna ist esunmöglich, in so kurzer Zeit all diesespirituellen Pfade zu durchlaufen.Hier wird die Ansicht vertreten, dassder Buddha diese Pfade schon früherdurchlaufen haben musste. Er setztesich dann noch einmal unter denBodhibaum, um den gesamten Wegzur Buddhaschaft beispielhaft aufzu-zeigen.

Nach dem Mahåyåna kann einBuddha all die vielfältigen Hand-

lungen zum Wohle der Wesen aus-führen, ohne aus der Sphäre der end-gültigen Realität, das heißt aus demtiefen meditativen Gleichgewicht,herauszutreten. Wäre das nicht mög-lich, müsste man sagen, dass dieHandlungen eines Buddha nicht voll-kommen wären. Der Buddha handel-te nicht spontan, wenn er in tieferMeditation nur meditieren könnteund erst die Meditation verlassenmüsste, um zum Wohle der anderenaktiv zu werden.

In der Schriftabteilung der Bodhi-sattvas heißt es, dass die Phase dertiefen Meditation und die Phase derAktivität außerhalb der Meditationbei einem Buddha eins sind. In derSchriftabteilung der Hörer (eineandere Bezeichnung für die Lehrendes Hïnayåna) heißt es dagegen, dassdie Phase der Meditation und diePhase nach der Meditation, in der derBuddha zum Wohle der anderenaktiv ist, sich miteinander abwech-seln.

Die bedeutendsten Merkmale desBuddha sind die geistigen Tugenden.Allgemein können wir sagen, dass derGeist des Buddha allwissend ist. Ins-besondere kennt er alle Veranlagun-gen und Bedürfnisse der einzelnenWesen, so dass er genau weiß, mitwelchen Mitteln jedem am bestengeholfen ist. Darüber hinaus nimmtder Buddha alle Phänomene unmit-telbar wahr, egal wie weit dieseObjekte zeitlich oder räumlich ent-fernt oder wie subtil und vielfältig siesind. Der Buddha erkennt sie gleich-zeitig in ihrer konventionellen und inihrer endgültigen Bestehensweise.

Diese geistigen Tugenden bildendie Grundlage für die Hilfe, die wir

vom Buddha erfahren können. Diewichtigste Heilsaktivität des Buddhaist seine Rede, denn dadurch könnenwir Anweisungen in Form desDharma entgegennehmen. So heißtein berühmter Ausspruch desBuddha, dass die Erleuchteten dieschlechten Taten der Wesen nicht mitWasser wegwischen oder ihre Er-kenntnisse anderen einpflanzen. Dieeigentliche Hilfe, die sie geben kön-nen, ist, dass sie den Weg zur Be-freiung aufzeigen, indem sie denDharma unterrichten.

Im Mahåyåna-Buddhismus wirdgelehrt, dass im Geist eines jedenWesens die Voraussetzungen für dasErlangen der höchsten Erkenntnis lie-gen. Jedes Wesen hat eine innereVeranlagung, die als „Essenz einesVollendeten” oder Buddhanaturbeschrieben wird. Dieses Potenzialmuss geweckt und durch eigeneBemühungen gepflegt und zumWachsen gebracht werden, bis es sichschließlich umwandelt in all die voll-kommenen Eigenschaften, die einenBuddha auszeichnen.

Deshalb heißt es in dem S•tra,dass die Erwachten Befreier sind, weilsie die Wesen die endgültige Realität,die Wahrheit lehren. Durch den Pfadvon Hören, Nachdenken und Medi-tation auf der Basis korrekter Erklä-rungen können wir uns selbst befrei-en.Aus dem Tibetischen übersetzt von Christof Spitz

„Der Körper des Buddha

ist kein

gewöhnlicher Körper.

Das Weisheitsbewusstsein

des Buddha

nimmt hier Gestalt an.”

Geshe Thubten Ngawang (1932-2003) war von 1979 bis 2003 Geistlicher Leiterdes Tibetischen Zentrums.

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