Die Weihnachtsgeschichte

Kaiser Augustus befahl allen Leut:„Geht in die Heimat! Wir zählen Euch bald.“Maria und Joseph zum Aufbruch bereit,müssen nach Bethlehem, der Weg ist weit.

1

Maria ist schwanger, ihr Joseph besorgt.Der Weg ist beschwerlich, doch sie müssen fort.Ein Esel, der trägt, von Joseph geführt,die schwang’re Maria, die bitterlich friert.

2

Sie zieh’n auf dem Wege nach Davids Stadtdurch einen Dornwald, eisig und glatt.Doch plötzlich erblühen durch göttliche Machtdie schönsten Blüten in Winters Nacht.

3

Entkräftet am Ziel, zur Abendstund’ ereilet sie nun die traurige Kund’,für sie ist keine Herberge frei,einen eisigen Stall nur finden die zwei.

Zum Schlafen ist nun jedoch keine Zeit,Marias Kindlein kommet noch heut.In bitterster Kälte und dunkelster Nachthat Maria ein Knäblein zur Welt gebracht.

4

Bei ihren Schafen ruh’n Hirten aus.Ein Engel versetzt sie Furcht und in Graus,doch sagte er: „Ein Kindlein ist Euch heut geborn,es ist euer Retter, ohn’ den ihr verlorn.

5

Schaut hin dort lieget im finsteren Stall,ein Kind, das verehret wird überall,gewickelt in Windeln im Krippelein

6

schläft’s zu Marias Schlafliedern ein.“

7

Ein Stern ganz hell am Firmament,weist drei Kön’gen aus dem Orientden Weg zum lieben Jesuskind.Sie bringen Geschenke und Lobpreis geschwind.

8

Unzähl’ge Menschen besuchen den Stall,die Kunde des Engels erklang überall.Man helfet der jungen Familie so sehr,so dass ihr Heimweg scheint gar nicht mehr schwer.

9

Doch schreckliche Kunde ereiltet das Land: König Herodes, von Machtgier gebannt,befiehlet den Mord aller Knaben, sofort.Maria und Joseph flieh’n fort von dem Ort.

Sie eilen, in furchterfüllter Hastins nahe Ägypten ohn’ jegliche Rast.Die Trommeln der Mörder von nah schon zu hör’n,rettet sie nächtens der leuchtende Stern.

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