Institut für Lebensmittelsicherheit und -hygiene

Die wichtigsten Mastitiserreger im Labor (kulturelle Diagnostik)

Roger Stephan und Sabrina Corti

Ausgabe April 2012

Institut für Lebensmittelsicherheit und -hygiene

steril

nicht steril

2007; n=2011

Kulturelle Untersuchung von bovinen Mastitisproben Routinedaten (repräsentative Abbildung)

Institut für Lebensmittelsicherheit und -hygiene

S. uberis

S. dysgalactiae

S.aureus

andere Staph

E.coli

C. bovis

GPS

A. pyogenes

Hefen

Klebsiellen

S. agalactiae

2007; n=1349

Kulturelle Untersuchung von bovinen Mastitisproben Routinedaten: Verteilung der Erreger (repräsentative Abbildung)

Institut für Lebensmittelsicherheit und -hygiene

Staphylokokken

Koagulase: Enzym, welches Fibrinogen zu Fibrin ausfällt

CPS (Koagulase positiv)

CNS (Koagulase negativ)

Neben S. aureus auch S. intermedius Koagulase-positiv und S. hyicus Koagulase-variabel

RPF Agar

Institut für Lebensmittelsicherheit und -hygiene

Staphylococcus aureus

Blutagar: grosse (2-5 mm), glatte, pigmentierte Kolonien, bei Staphylo-coccus aureus Farben von hellbeige bis dunkelgelb Typisch breite, deutliche Zone Teilhämolyse, welche von einer schmäleren, klaren Zone Totalhämolyse begleitet sein kann. Seltener breite Zone von Totalhämolyse. Hämolysen typischerweise scharf begrenzt, Ausnahmen mit diffuser Begrenzung. Gram-positive Kokken, Katalase-positiv

Schafblutagar Schafblutagar Schafblutagar

Institut für Lebensmittelsicherheit und -hygiene

Koagulase-negative Staphylokokken

Häufig keine Hämolyse oder schmale, diffuse Zone einer Totalhämolyse

Dissertation Moser, in preparation

n=100; 03/2011-03/2012

S. epidermidis

S. equorum

S. haemolyticus

S. hyicus

S. sciuri

S. simulans

S. chromogenes

S. xylosus

Schafblutagar

Institut für Lebensmittelsicherheit und -hygiene

DNAse-Reaktion

Häufig aus Kostengründen in der kulturellen Mastitisdiagnostik DNAse-Agar für die Differenzierung in Staphylococcus aureus und andere Staphylokokken verwendet

S. aureus: Typische Hämolyse und DNAse-Reaktion von grösser/gleich 2mm

Sensitivität 91,2%, Spezifität 96,9% (Fantelli und Stephan, 2003)

+

+ -

- +

DNAse Reaktion nach Überschichten des Agars mit HCl

Institut für Lebensmittelsicherheit und -hygiene

Streptokokken

Blutagar: kleine Kolonien (1-3 mm), glatt, durchsichtig, konvex, drei verschiedene Hämolyseformen: keine Hämolyse (Gamma), grünliche Hämolyse (Alpha, ungefärbte Erythrocyten), totale Hämolyse (Beta, lysierte Erythrocyten)

γ -Hämolyse α -Hämolyse β -Hämolyse

Schafblutagar Schafblutagar Schafblutagar

Institut für Lebensmittelsicherheit und -hygiene

Streptococcus agalactiae

β Hämolyse

CAMP-positiv

Aesculin-negativ

+

Schafblutagar

Institut für Lebensmittelsicherheit und -hygiene

Streptococcus uberis und dysgalactiae Keine oder vergrünende Hämolyse um die Kolonien

Differenzierung von S. uberis und S. dysgalactiae

CAMP Aesculin Hippurat

S. agalactiae + - +

S. uberis - (+) + -

S. dysgalactiae - - (+) +

Enterokokken

Differenzierung durch Wachstum in Bouillon mit 6,5% NaCl-Gehalt, Enterokokken wachsen, Strepto- kokken nicht

Dissertation Moser, in preparation

n=220; 03/2011-03/2012

S. uberis

S. dysgalactiae

L. garvieae

E. faecium

E. faecalis

Institut für Lebensmittelsicherheit und -hygiene

Escherichia coli

Blutagar: grosse Kolonien (3-5 mm), grau, schleimig, typischer Geruch, meistens keine Hämolyse Brolacinagar: sehr gutes Wachstum, grosse Kolonien, meistens Laktose-positiv

Brolacinagar Schafblutagar

Institut für Lebensmittelsicherheit und -hygiene

Klebsiellen

Schleimigeres Wachstum als Escherichia coli insbesondere auf Brolacin-Agar, typischer Geruch fehlt

Bestätigung durch biochemische Reaktionen, Unterschied: 1)  Urease-positive Reaktion 2)  Indol negativ

E. coli

1 2

Schafblutagar Brolacinagar

Institut für Lebensmittelsicherheit und -hygiene

Hefen

Langsames Wachstum, Charakteristiken der Kolonien unterschiedlich Blutagar: kleine, Weisse bis beigeliche, flache, wachsige Kolonien, keine Hämolyse, evt. nach 24 Stunden Bebrütung noch keine richtigen Kolonien vorhanden Brolacinagar: gutes Wachstum, Laktose-negativ

Gram-positive, eiförmige oder ovale Zellen, Knospung, ca. dreifach grösser als Gram-positive Kokken

Schafblutagar Brolacinagar

Institut für Lebensmittelsicherheit und -hygiene

Arcanobacterium pyogenes

Relativ einfache Erregeridentifikation, Klinik, Aussehen und Geruch der Milchprobe typisch

Blutagar: nach 24 Stunden kein Wachstum oder winzig kleine Kolonien, evt. Hämolyse, nach 48 Stunden winzig kleine, flache, weissliche Kolonien, klare Hämolyse. Kein Wachstum auf dem Brolacinagar.

Gram-positive, pleomorphe, kurze Stäbchen. Katalase-negativ.

Schafblutagar Schafblutagar

Institut für Lebensmittelsicherheit und -hygiene

Corynebacterium bovis

Blutagar: nach 24 Stunden meistens kein Wachstum, nach 48 Stunden hellbeige, undurchsichtige, unregelmässige, trockene, kleine Kolonien mit rauher Oberfläche. Keine Hämolyse. Wachstum abhängig vom Milchfett hilfreich für die Erregeridentifikation. Brolacinagar: kein Wachstum

Gram-Färbung: kurze, pleomorphe, Gram-positive Stäbchen Katalase-positiv

Schafblutagar