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Die Würfel sind gefallen

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Economical and political independent magazine of kapers Cabin Crew Union - kapers.ch

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Page 1: Die Würfel sind gefallen

kabine

Streik

Zeitschrift der Vereinigung des Kabinenpersonals • Cabin Crew Union

Ausgabe • Issue 4/2012

Die Karten werden neu gemischt

Bild: Flickr; MichaelR_by_Rolf van Melis_pixelio

>Die Würfel sind gefallen

Page 2: Die Würfel sind gefallen

Impressum

kabine 2/2012

Wirtschaftlich und politisch unabhängigeZeitschrift der kapers, Vereinigung des

Kabinenpersonals, Kloten

Adresse für Verlag, Redaktion, Anzeigenverkauf und Abonnemente:

Sekretariat kapersDorfstrasse 29a, CH-8302 Kloten

Tel: 043 2 555 777Fax: 043 2 555 778

[email protected]

Redaktion, Satz und Layout:Mario Kesselring

Übersetzungen:Evelyne Basler, Doris Affolter

Insertionstarife, Probenummern undAbonnementsbestellungen können beim

Verlag angefordert werden.Jahresabonnement: Fr. 30.-

Layoutkonzept: diezi.com

Druck:

Offset Haller AG, Kaiserstuhlstrasse 368154 Oberglatt

Auflage:3‘000 Exemplare

Erscheinungsdaten:4 x pro Jahr

Verteiler:Aktiv- und Passivmitglieder der kapers,

Direktion und Fachstellen derSwiss International Air Lines Ltd.,

Edelweiss und AbonnentInnen

Nachdruck:Erlaubt nur mit Quellenangabe, drei

Exemplare an das Sekretariat der kapers

Manuskripte/Unterlagen:Für unverlangt eingesandte Manuskripteund Unterlagen (Fotos etc.) kann keine

Haftung übernommen werden. Der Verlag verpflichtet sich

nicht zur Rücksendung

Redaktions- und Insertionsschluss dernächsten Ausgabe: 28. Februar 2013

In dieser kabine

Die Würfel sind gefallen 1 - 2

Changement de perspective 3 - 7

Wahlen 8 - 9

Strampolino „fliegt“ 10 - 14

Das war‘s 15 - 17

Ereignisgebundene Freitage 18 - 19

Rücksicht 20

Stiftung Kinderhilfe des Swissair Personals 21

Abstimmen? 22

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Mario Kesselringkapers Vorstandsmitglied

>Die Würfel sind gefallen

Als ich das letzte Editorial unter dem Titel „die Kar-ten werden neu gemischt“ schrieb, war mir noch nicht bewusst, welch radikale Veränderungen am Ende dieses Neuwahl-Prozesses stehen würden. Dass sich fünf Kampfgenossen zurückziehen würden und ich mich nach den Neuwahlen 2012 mit einem ehemaligen Vorstandskollegen, einem ehemaligen Kommissionsmitglied und drei neuen Vorständen in der Führung der kapers wiederfinden würde, war für mich nicht vorstellbar. Ich habe mich selten mit meiner Meinung zu diesem Neuwahl-Prozess zu-rückgehalten und hatte eigentlich meine Zukunft als M/C, welcher wieder zu 100 % im Flugeinsatz steht, geplant. Erstens kommt es anders, und zwei-tens als man denkt.

Dies ist nun mein 36. Editorial. Bei den bisherigen 35 Editorials habe ich mich jeweils im Vorfeld ge-fragt, ob ich genügend Themen finden würde, wel-che die Leser interessieren könnten. Hatte ich mal die Themen zusammen, so schrieb sich das Edito-rial fast von selbst. Nicht so dieses Mal, denn ich weiss schon lange, worüber ich schreiben sollte und möchte. Es fällt mir aber unheimlich schwer, die richtigen Worte dafür zu finden.

In erster Linie ist mir daran gelegen, die richtigen Worte zum Abschied jener fünf Kollegen zu fin-den, welche den kapers Vorstand verlassen haben. Im ganzen letzten Jahr mussten wir Vieles über diese „alten“ Vorstände lesen und hören. Von Er-müdungserscheinungen und zermürbt sein war die Rede. Fehlender Elan, fehlender Kampfwille und zu geringe Hartnäckigkeit wurde ihnen vorgewor-fen. Die Strategie sei falsch, man höre die Sorgen der CCM nicht und stehe dem Management der Swiss viel näher als dem CCM Corps.

Jeder Abschied fällt schwer, vor allem, wenn man über viele Jahre einen gemeinsamen Weg gegangen ist. Für mich fällt dieser Abschied umso schwerer, da ich davon überzeugt bin, dass alle diese Vorwürfe haltlos waren und sind. Jeder Einzelne dieser Kol-legen hat nach besten Wissen und Gewissen sein Bestes gegeben, um die Interessen aller CCM ge-genüber unserem Arbeitgeber zu verteidigen. Ich

habe praktisch tagtäglich miterlebt, mit welcher Begeisterung, mit welchem Elan, mit welcher Auf-opferung sich diese ehemaligen Vorstandskollegen eingesetzt haben. Vielleicht ist es das Schicksal einer jeden Generation, dass die nachfolgende Genera-tion erst dann merkt und schätzen lernt, was alles erreicht und vor allem, was alles verhindert wurde, wenn die „Alten“ nicht mehr am Ruder sind.

Es bleibt mir hier nur noch ein letztes Mal allen für euren Einsatz zu danken:

Danke Valérie, danke Joel, danke Ueli, danke Carla und zu guter Letzt auch danke Evelyne.

Zu meinen neuen Vorstandskollegen kann ich noch nicht viel sagen, da ich sie persönlich zu wenig kenne. Sie haben auf jeden Fall Mut bewiesen und haben sich in einer unsicheren Zukunft zur Verfü-gung gestellt, Führungsaufgaben in unserer kapers zu übernehmen. Ich weiss nur zu genau, wie ein-fach es ist, zu kritisieren, ohne selbst für seine Worte Verantwortung zu übernehmen. Allein die Tatsache, dass sie den Sprung ins kalte Wasser wagen, verdient meinen Respekt. Alles andere wird die Zukunft zei-gen.

Seit mehreren Wochen können interessierte Eltern, dank der Intervention der kapers und dank der be-herzten Aufbauarbeit von Morena Inäbnit, ihre Zu-kunft mit einigen Sorgenfalten weniger planen. Ein erster Rückblick auf eine spannende Zeit ist fällig. Ein Blick in die Zukunft kann auch nie schaden, um weiterhin mit viel Zuversicht die Zukunft des Kinderhortes für die Sprösslinge des fliegenden Per-sonals zu planen. Mehr dazu auf Seite 10.

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>The Die is Cast

When I wrote my last editorial with the title „Reshuffle the Pack“, I was not aware of how radical the change at the end of this new-election-process would turn out to be. I could not have foreseen that five former comrades would withdraw their candi-dature. I certainly could not have imagined to fin-ding myself leading kapers together with one former Board member, one former committee member, and three new Board members after the new elec-tions. Seldom have I held back my opinion about these new elections and I actually had planned my future as M/C, going back to flying full time. You can never tell, can you?

This is my 36th editorial. In the previous 35 I used to wonder: would I find enough subjects that might interest the readers. Once I had found the subjects, the editorial developed almost on its own. Not so this time. Although I have long known what I wan-ted to write about, I am at loss of the right words this time.

First of all I want to find the right words to bid-ding farewell to the five colleagues who left the kapers Board. For the entire last year we had to read and hear a lot about these “old” Board members. We were referred to as having become weary, worn down. We were blamed for lack of energy, lacking a will to fight, not enough persistence. The strategy was wrong; they did not account for the anxiousness of the CCM and stood much closer to the manage-ment of Swiss than the cabin crew corps.

Parting is never easy, especially if one has gone a long way together. Parting for me, this time, is much more difficult since I am convinced that all the accusation was and is wrong. Each and every one of these colleagues gave their very best in order to defend all CCM’s interests against the employer. Almost every day I have experienced their enthu-siasm, their vigour, the sacrifices those former colleagues on the Board have made. Maybe it is the destiny of each generation to find out and appreciate what the “old” ones accomplished and in particular prevented, only later - when they are no longer.

I can only thank them one more time for their com-mitment: Thank you Valérie, thank you Joel, thank you Ueli, thank you Carla, and finally, thank you Evelyne.

I have nothing much to say about my new colleagues on the Board as I know them too little personally. They did, however, prove courage and stepped in to lead kapers into an uncertain future. I do know how easy it is to criticise without taking responsibility for one’s own words. The fact that they dare to dive into the unknown is worth my respect. Everything else will only be seen in the future.

Thanks to kapers‘ intervention and the courageous business development of Morena Inäbnit, interested parents are able to plan their future with less frown lines. A first review is due, and a look into its future can do no harm, in order to confidently plan the future of the day-care centre for off-springs of the flying staff. Read more about it on page 10.

Mario KesselringBoardmember of kapers

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>Changement de Perspective

C’est avec grande reconnaissance que je quitte la fonction de présidente de la ka-pers, après avoir eu la chance d‘exercer durant 3 ans et demi comme membre du Comité, dont 3 à sa présidence.

Chers collègues

Ceci est mon dernier article en tant que prési-dente de la kapers.

Ma reconnaissance va particulièrement à toutes ces personnes formidables et ouvertes au dialogue qui sont engagées depuis de nombreuses années au sein de l’organisation de la kapers. Avoir par-tagé avec elles autant d’heures sous pression m’a donné l’occasion de les estimer davantage et de les respecter encore plus. Je suis reconnaissante aussi de la confiance que la direction de Swiss m’a témoigné tout au long de ces années, des bons contacts avec les autres syndicats et les politici-ennes et politiciens que j’ai eu l’occasion de ren-contrer lors de différentes séances et entretiens personnels.

En contrepartie, je ressens aussi une certaine colère par rapport à la situation. Celle-ci ayant

évolué de façon rapide et plutôt inattendue, la présidence de la kapers n’a pas eu d’autre choix que de se retirer rapidement et de laisser la place aux nouvelles personnes désireuses de (re)prendre les choses en main. Elles pourront ainsi immédi-atement se mettre au travail, car le temps presse.

Cette décision a été grandement motivée par les inepties entendues et les attitudes négatives ren-contrées, fin octobre et début novembre 2012, lors de contacts avec nos collègues de QVK.

En tant que fidèle membre de la kapers qui a con-fiance en son syndicat, je pressens que, dans les semaines qui suivront son élection, ce nouveau Comité sera déjà appelé à prendre d’importantes décisions qui auront un impact capital pour l’avenir de la majorité d’entre nous, puisqu’elles concerneront non seulement notre CCT09, mais aussi notre profession de CCM en général. Cela signifie que, pour être à même d’être efficace et

Valérie HauswirthPrésidente de la kapers

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crédible, ce nouveau Comité devra trouver ra-pidement sa manière de fonctionner, définir les tâches inhérentes à chacun de ses membres et, surtout, décider d’une stratégie commune pour les années 2013 et 2014, en un mot: se former en tant qu’instance directrice de notre association.

Afin d’acquérir les connaissances et les com-pétences nécessaires, le nouveau Comité devra, entre autre, passer un temps non négligeable à consulter les différentes CCT, les divers con-trats et s’intéresser à l’historique de la kapers. C’est seulement avec un tel bagage qu’il pourra préparer ses argumentations et prendre les bonnes décisions pour réussir les manœuvres planifiées.

Ce travail indispensable demandera beaucoup de temps et d’engagement.

En d’autres termes, cela signifie que ce Comi-té aura besoin de toute notre surveillance, de l’engagement de tout un chacun, de critiques constructives et d’un soutien bien plus important que celui que nous avons eu. Soutien qui ne si-gnifie pas simplement signer des pétitions ou dé-nigrer notre employeur, mais plutôt une lecture attentive des informations fournies par la kapers concernant ses prises de position et l’analyse de notre situation afin de pouvoir, le cas échéant, lui donner des feedbacks ou des inputs sur les actions à entreprendre.

En tant qu’ancienne présidente de syndicat, je suis convaincue que l’avenir reste un challenge de taille. La pression sera mise sur les coût du per- sonnel, les salaires et les conditions de travail et cela de plusieurs manières différentes. Il se peut qu’au premier abord une amélioration cache, de manière plus sournoise, une perte bien plus considérable sur quelque chose de moins visi-ble. Donc, la clé du succès de tout syndicat se trouve dans sa connaissance du développement de l’économie, dans l’interprétation de celle-ci et dans l’analyse et le partage des informations avec ses autres interlocuteurs/partenaires ainsi que dans une solidarité plus importante. Le chal-lenge sera plutôt de s’adapter à la situation actu-elle, de garantir et sécuriser les acquis ainsi que d’empêcher ou de freiner la perte des avoirs sur une période d’au moins cinq ans.

Même si le changement au sein du Comité ne s’est pas passé avec la dignité méritée, ce qui est un mauvais départ pour un groupe qui doit fon-ctionner sans délai, je souhaite à tous les mem-bres de ce Comité « bonne chance et réussite». J’espère que jamais ils ne perdront de vue que le seul but de leur travail est la représentation des intérêts de TOUS les CCM indépendamment de leur fonction, du degré de leur travail ou du nom de leur CCT. Cordialement,

Valérie HauswirthEx Présidente kapers au 1.12.2012

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En tant que fidèle mem-bre de la kapers qui a confiance en son syndi-cat, je pressens que, dans les semaines qui suivront son élection, ce nouveau Comité sera déjà appelé à prendre d’importantes décisions qui auront un impact capital pour l’avenir de la majorité d’entre nous.

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Nach dreieinhalb Jahren Vorstandsarbeit und davon drei Jahren in Funktion als Präsidentin verlasse ich nun mein Amt und verspüre in erster Linie grosse Dankbarkeit.

> PERSPEKTIVEN- WECHSELLiebe Kolleginnen und Kollegen

Dies ist mein letzter Beitrag als Präsidentin der kapers.

Meine Anerkennung gilt besonders jenen grossar-tigen Kolleginnen und Kollegen, die sich seit Jahren aktiv für die Anliegen der kapers persönlich einge-setzt haben. Dadurch, dass ich mit ihnen unzählig viele Stunden, zum Teil unter hohem Druck, ver-bringen durfte, habe ich sie noch mehr schätzen ge-lernt und meine Hochachtung ihnen gegenüber ist stetig gewachsen. Dankbar bin ich auch für das mir stets entgegengebrachte Vertrauen der Geschäfts-leitung der Swiss, die guten Kontakte zu anderen Gewerkschaften sowie zu Politikerinnen und Politi-kern, die ich anlässlich der verschiedenen Sitzungen und persönlichen Unterredungen kennenlernen durfte.

Neben dieser Dankbarkeit verspüre ich allerdings auch einen gewissen Ärger über die Situation, die sich so schnell und unerwartet entwickelt hat, dass sich das Präsidium der kapers letztlich gezwungen sah, seine Kandidatur zurückzunehmen, um jenen Platz zu machen, die sich wünschten, die Sachen alleine in die Hand zu nehmen. Sie erhalten somit die Möglichkeit, sich direkt der Arbeit zu widmen, da die Zeit drängt.

Die Entscheidung, nicht mehr zur Wahl anzutre-ten, fiel aufgrund unqualifizierter Äusserungen und einer negativen Haltung anlässlich der Kontakte mit den Kollegen seitens QVK von Ende Oktober bis anfangs November 2012.

Als treues kapers-Mitglied mit Vertrauen in meine Gewerkschaft sehe ich die Problematik, dass der neu gewählte Vorstand bereits in den ersten Wochen sei-ner Amtszeit mit weitreichenden Entscheidungen konfrontiert sein wird. Diese werden grossen Ein-fluss auf die Mehrheit von uns allen haben. Nicht nur, weil sie den GAV09 betreffen, sondern auch weil es um unser Berufsbild im Allgemeinen gehen wird. Mit anderen Worten muss unser neuer Vor-stand sehr schnell funktionsfähig werden, seine

Aufgabeneinteilung definieren und sich auf eine gemeinsame Strategie für die Jahre 2013 und 2014 festlegen, kurz um: der Vorstand muss sich als Leitung unseres Verbandes etablieren.

Um Kenntnisse und notwendige Kompetenzen zu erhalten, wird sich der Vorstand mit den verschie-denen GAV, den zahlreichen Verträgen und der Geschichte der kapers auseinandersetzen müssen. Nur wenn er derart gerüstet ist, kann er notwendige Argumentationen vorbereiten, sinnvolle Entschei-dungen für die Zukunft treffen und seinen Strate-gien zum Durchbruch verhelfen. Diese Basisarbeit wird sehr viel Zeit in Anspruch nehmen und sehr viel Engagement benötigen.

Auf diesen Vorstand sollten wir unser ganzes Augen- merk legen, er benötigt unsere volle Aufmerksam-keit, das Engagement jeder einzelnen Person, kon-struktive Kritik und eine Unterstützung, welche weitaus höher ausfallen muss, als diejenige, die uns zukam. Unter Unterstützung verstehe ich nicht etwa, irgendwelche Petitionen zu unterzeichnen oder über den Arbeitgeber zu lästern. Unterstützung heisst vielmehr, sich aktiv über die Geschehnisse in und um die kapers zu informieren. Die Stellung-nahmen sollten gelesen und unsere Situation im Allgemeinen analysiert werden, um danach gege-benenfalls auch Rückmeldungen oder Hinweise auf die notwendigen Aktionen geben zu können.

Aus meiner Perspektive als ehemalige Gewerk-schaftspräsidentin bin ich überzeugt, dass unsere Zukunft eine Herausforderung bleibt, auch in un-serer Branche. Der Druck wird sich insbesondere auf Personalkosten, Saläre und Arbeitsbedingungen auswirken und das auf unterschiedliche Art und Weise. Es könnte ohne weiteres sein, dass sich ein vermeintlicher Gewinn langfristig als beträchtlicher Verlust herausstellt. Unter diesem Gesichtspunkt betrachtet, ist es von zentraler Bedeutung, dass sich eine Gewerkschaft der wirtschaftlichen Entwick-lung, den Analysen sowie deren Zusammenhängen bewusst ist. Das kann eine Gewerkschaft nicht al-leine! Vielmehr ist sie darauf angewiesen, in enger Zusammenarbeit mit den Partnerorganisationen

Als treues kapers-Mitglied

mit Vertrauen in meine

Gewerkschaft sehe ich

die Problematik, dass der

neu gewählte Vorstand

bereits in den ersten Wo-

chen seiner Amtszeit mit

weitreichenden Entschei-

dungen konfrontiert sein

wird. Diese werden gros-

sen Einfluss auf die Mehr-

heit von uns allen haben.

Valérie HauswirthPräsidentin kapers

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Auch wenn sich der Wechsel im Vorstand nicht mit der verdienten Würde abgespielt hat und dies ein denkbar schlechter Start für ein Team ist, das ohne Verzögerung funktionieren muss, wünsche ich allen Vorstandsmitgliedern viel Glück und gutes Gelin-gen. Ich hoffe, dass sie niemals das zentrale Ziel der kapers aus den Augen verlieren werden, nämlich die Vertretung der Anliegen ALLER CCM, unabhängig von deren Funktion, dem Arbeitspensum oder der Bezeichnung ihres jeweiligen GAV.

Herzlichst

Valérie HauswirthAb 01.12.2012 ehemalige kapers Präsidentin

diese Informationen und Einschätzungen auszutau-schen und zu verifizieren. Denn nur so erhält sie die notwendige Solidarität und Bestätigung ihrer eigenen Einschätzungen. Zentrale Herausforderung wird zukünftig sein, sich an die aktuelle wirtschaft-liche Situation anzupassen, die Errungenschaften zu sichern, sie mindestens für die kommenden fünf Jahre zu halten und Verluste abzuwenden.

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As a true kapers-member

myself with faith in my

union I have an uneasy

sense of the decisions

that the newly elected

Board will be asked to

make in the first weeks

of their office period.

Those decisions will have

a great effect on the

majority of us all.

After three and a half years on the Board of kapers, of which three years as its president, I will leave my position and feel most of all much gratitude.

> Change of PerspectiveDear colleagues,

This is my last article as the president of kapers.

My appreciation goes primarily out to all those wonderful people who have committed themselves personally for the sake of the kapers concerns. As I was able to spend many hours with them, at times under great pressure, my appreciation and high re-gard toward them has constantly grown. I am also grateful for the confidence the management of Swiss has given me over the course of the years, the good contacts with other unions and politicians that I had the opportunity to establish during different sessions and personal meetings.

Besides this gratitude I also feel a kind of anger about the situation that has developed so fast and unexpectedly, leaving me - together with my two vice-presidents - no choice but to resign and give way to the new people forcing to take matters in their own hands. In doing so, they are able to start working immediately, because time is short!

The decision to withdraw from the election was due to disqualified comments and a negative attitude on the occasion of meeting the colleagues of QVK at the end of October and beginning of November 2012.

As a true kapers-member myself with faith in my union I have an uneasy sense of the decisions that the newly elected Board will be asked to make in the first weeks of their office period. Those decisi-ons will have a great effect on the majority of us all. Not only because they concern the CWA09 but also because they concern our profession in general. In other words our new Board will have to find a way of functioning very fast, assign responsibilities and define a common strategy for 2013 and 2014, in short: the Board will have to establish leadership of our union immediately.

In order to obtain the necessary knowledge and competences, the new Board will have to look into the different CWA, the various contracts, and the history of kapers. Only with this sort of knowledge will they be able to prepare the necessary argumen-tation, to make useful decisions for the future, and to leverage their strategies. This basic work will take up a lot of time and commitment.

Let me put it that way: This extensively challenging situation requires our focus on this Board; they need all our attention, the commitment of every single person, constructive criticism, and a kind of support that has to be much stronger than the one we used to get. By support I am not talking about simp-ly putting my signature under any sort of petition or revile our employer. Support is that we inform ourselves actively on what happens in and around kapers. Comments have to be read attentively and our situation needs to be analysed in order to give them feedback or inputs on the action to be taken, in the event that they become necessary.

From my perspective as former president of the uni-on I am convinced that our future remains a huge challenge. Pressure will be applied in particular on personnel costs, salaries, and the working condi-tions, and this in various ways. It might well be pos-sible that what at first may seem as an improvement, can easily turn into a perfidious loss at second sight. The key to success of the union lies within sound knowledge of the economic development, in its in-terpretation, and in the analyses and the exchange of information with its partner organisations. This is the only way to obtain the necessary solidarity and confirmation of its own appraisal. The main challenge will be to adapt to the current economic situation, to safeguard acquisitions, to prevent losses for at least a period of five years.

Even though the change of the Board did not hap-pen with the well-deserved dignity and the new team, having to function without delay, has to start under the worst possible circumstances, I do wish all the members on the Board good luck and success. I do hope that they will never lose sight of the main goal of kapers, namely the representation of the in-terests of ALL the CCM regardless of their function, ratio of work, or name of their CWA.

Best regards,

Valérie Hauswirth

Former president of kapers

Valérie Hauswirthkapers President

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Antrittsworte des neuen Präsidenten

Der neue Präsident Denny Manimanakis wird euch die Begrüssungs-worte zu seinem Amtsantritt im Dezember in einer separaten Publi-kation zuschicken.

Zudem werden wir euch in der nächsten Ausgabe der kabine im März mehr Informationen geben über die Aufgaben und Strategien der kapers für 2013.

________________________________________

Inaugural Address of the New President

The new president Denny Manimanakis will send you his inaugural address in a separate publication in December.

In addition, we will give you more information about the tasks and strategies of kapers for 2013, in the next edition of the kabine, in March.

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Die Treppe ist kindergesichert – door selector armed! Es ist ruhig. Seit dem letz-ten Besuch anlässlich der Eröffnung, sind die Sprossenwände montiert und die dicken Matten sowie der Balance-Parcours laden zum Austoben ein.

Der Garten wirkt noch etwas kahl. Das liegt an der Jahreszeit. Das Klettergerüst und der Sandkasten wirken noch etwas verloren. In ein paar Monaten wird das Gras grün und der Platz belebt sein. Die versteckte Ecke im Industriegebiet ist geradezu ide-al, und niemand wird sich an lautem Kindergeschrei stören. Geradezu paradiesisch für die Kleinsten! Wo gibt es das noch?

Ich treffe Morena Inäbnit zu einem interessanten Gespräch in der heimeligen Küche des altehrwür-digen Gebäudes. Am modernen, hohen Tisch un-terhalten wir uns ungestört. Die meisten Kinder wurden vor dem Mittag abgeholt, machen Mit-tagsschlaf oder werden erst am Nachmittag erwar-tet. Zeit für die Betreuerinnen, sich um Bürokram, Reinigungsarbeiten, Organisatorisches zu kümmern oder einfach, sich etwas zu erholen. Jede Mutter kennt und schätzt diese seltenen, ruhigen Momente. Vergangene Woche hat eine junge Frau ihre Arbeits-stelle bei Strampolino angetreten. Ein Glücksfall für die Kindertagesstätte: Die ausgebildete Kinder-betreuerin lässt sich zur Primarlehrerin umschulen und arbeitet etwa 20% in Kloten. Ihre Flexibilität kommt hier gut an. Sie ist bereits die 20. festange-stellte Mitarbeiterin von Strampolino, die allerdings ein deutlich tieferes Pensum arbeitet als üblich. Eine beachtliche Belegschaft, verteilt auf die beiden Standorte der Kita in Kriens LU und Kloten.

Anfang Oktober eröffnet, wird bereits über die Er-weiterung im nächsten Sommer nachgedacht. Das aussergewöhnliche Angebot findet Gefallen und wird bereits rege genutzt. Wenn die fliegenden El-tern ihre Einsätze um den 25. des Vormonats er-halten, ist die elektronische Terminplanung der Kita drei Tage lang in Betrieb und nimmt Buchungen entgegen. Die Benutzerinnen geben im bereitge-stellten Kalender alle Betreuungszeiten ein, die sie beanspruchen möchten. Anschliessend plant die Geschäftsführerin ihr Personal aufgrund der Nachfrage. Sofern es in einer Gruppe noch Platz hat, kann sie auch kurzfristiger Kinder aufnehmen, bestätigt Morena Inäbnit. Diese Flexibilität ist es, welche Strampolino im Wesentlichen von anderen Kitas unterscheidet. So belegen Eltern in flugfreien Monaten keinen Platz, wenn sie ihn gar nicht be-nötigen. Somit kann eine grössere Anzahl Kinder betreut werden, da nicht alle fixe Tage oder Zeiten beanspruchen. Es liegt auf der Hand, dass dieses System Einiges an administrativem Aufwand nach sich zieht. Bestehende Software musste auf den zeit-gemässen Betrieb umprogrammiert werden, damit auch die Daten der elektronisch erfassten Eintritts- sowie Austrittszeiten verarbeitet werden können.

>Strampolino „fliegt“

Evelyne Baslerkapers Vorstandsmitglied

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Die Startphase eines jeden Unternehmens ist an-spruchsvoll. Die Luzernerin arbeitet momentan vorwiegend in Kloten. Oft ist sie selber in der Kin-derbetreuung anzutreffen. So springt sie beispiels-weise ein, wenn eine Angestellte erkrankt. Strampolino will, dass sich die Kinder wohl fühlen und empfiehlt daher eine Eingewöhnungszeit von ungefähr drei bis sechs Terminen, die nicht zu weit auseinanderliegen sollen. So unterschiedlich die Kinder sind, finden sie meistens schnell Anschluss und neue Freunde. Laut Morena Inäbnit sind auf-grund der unregelmässigen Arbeitszeiten der Eltern bei den zu betreuenden Kindern keine augenfälligen Unterschiede feststellbar. Sie sind genauso anpas-sungsfähig in der Gruppe, wie Kinder von Familien, in denen die Eltern einem Beruf mit regelmässigen

Arbeitszeiten nachgehen . Die meisten Kinder kom-men aus dem Raum Kloten und Umgebung, und es sind gegenwärtig vor allem Kleinkinder, die hier liebevoll umsorgt werden. Zurzeit sind die Ältesten rund vierjährig.

Obwohl Strampolino auf Flexibilität setzt, gibt es Sperrzeiten. Darunter versteht man eine zwei stündige Zeitspanne, während der keine Kinder gebracht oder abgeholt werden sollen, damit die Gruppe gemeinsam etwas unternehmen oder unge-stört spielen kann.

Ein interessantes Detail fällt mir auf: Im Kanton Zürich verlangt die Regelung, dass die einzelnen Gruppen getrennt essen. Zum Glück sind die

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Räumlichkeiten in der Alten Mühle grosszügig, so

dass eine räumliche Trennung zu Essenszeiten mög-lich ist. Die Betreuung geschieht hier also stärker gruppenbezogen als in der Innerschweiz.

Obwohl schon eine beachtliche Anzahl Eltern und Kinder das fortschrittliche Angebot nutzen, dauert es noch eine Weile, bis man vollauf zufrieden sein kann. So kommt es vor, dass an einem Wochenende ein Kind ganz allein in der Alten Mühle weilt. Eine Situation, welche die Betreuerinnen nicht in Verle-genheit bringt. Es gibt ja auch Spielplätze, wo Kon-

takte geknüpft werden können. Dass daran hinge-gen nicht viel Gewinnbringendes ist ausser, dass das Kind uneingeschränkte Aufmerksamkeit geniesst, versteht sich. Die Swiss hat Morena Inäbnit „Bo-dendienstler“ in Aussicht gestellt. Je nach Eignung wird Strampolino künftig von FlugbegleiterInnen Unterstützung erhalten, die hauptsächlich aus ge-sundheitlichen Gründen nicht flugtauglich aber arbeitsfähig sind. Gerade für Mitarbeiterinnen, die infolge Schwangerschaft eine Zeit lang am Boden arbeiten, ist dies eine interessante Option.

Die Kinder sollen mindestens drei Monate in der Kita betreut werden, bevor die Übernachtung zur Sprache kommt. Dieses Thema wird somit frühe-stens im Januar 2013 konkret. Bis dahin bleibt noch Zeit. Diese ist auch nötig, weil die amtliche Bewilli-gung noch aussteht. Grund dafür sind die noch feh-lenden Richtlinien des Kantons. Es gibt sehr wohl einzelne Einrichtungen, welche Kinder über Nacht betreuen. Diese sind allerdings Kinderheimen an-geschlossen und unterliegen dadurch abweichenden Bestimmungen. Morena Inäbnit beschreitet also auch auf diesem Thema Neuland und muss sich ge-dulden. Amtliche Mühlen mahlen gemächlich. Sie lobt jedoch die Kontakte zu Behörden und Verant-wortlichen. Denn beide Seiten verfolgen das gleiche Ziel: Sie wollen, dass die Kinder gut aufgehoben sind und sich wohl fühlen.

Sobald die Geschäftsführerin etwas mehr Luft hat, plant sie, ihre Kita bei weiteren Flughafen-Unter-nehmungen vorzustellen und anzupreisen. Sie ist überzeugt, dass das Bedürfnis - trotz fünf Kitas in Kloten - vor allem nach flexiblen Betreuungszeiten, noch nicht ausgeschöpft ist.

Fortsetzung folgt!

Dorfstrasse 11, Postfach H432 8302 KlotenTel. 043 255 41 61, Fax 044 813 52 45

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a larger number of children can be accepted, who do not require a child care at regular specific days or hours. It is obvious that this system asks for a de-manding administration. Existing software needed to be re-programmed and adjusted to the contem-porary mode in order for the electronically collected check-in and check-out data to be processed. The start of every new business takes its toll. The ma-nager from Lucerne works mainly in Kloten for the time being. Often she herself helps out in taking care of the children, for example when one of her employees calls in sick.

The garden is still a bit bare, but this is due to the season. The climbing tower and the sand box seem a bit lost. In only a few months the grass will be green and the playground filled with life. The hidden corner in the industry neighbourhood is just ideal and no one will be bothered by the happy sound of playing children. It seems like paradise for the little ones! Where else is this possible nowadays?

I meet Morena Inäbnit for an interesting update in the cosy kitchen of this time-honoured building. At the modern, high table we can talk without in-terruption. Most of the kids were picked up before lunch time, are taking a nap, or are only expected to come in later in the afternoon. It is the time for the child minders to take care of administrative stuff, cleaning, organisational matters, or just to relax. Every mother knows and appreciates these rare, si-lent moments.

A young woman took up work at Strampolino last week. A lucky punch for the day-care centre: The new employee is trained in child care and is about to become a primary school teacher. During the fur-ther training she benefits from a 20 % employment in Kloten. The facility itself benefits from her flexi-bility. She is already the 20th employee of Stram-polino, however working considerably less than the rest. That is a remarkable size of crew, distributed to the two centres in Kriens LU and Kloten.

Opened at the beginning of October, there are al-ready plans to expand next summer. The unusual offer is popular and has yet found a great deal of interest. When the flying parents receive their wor-king schedules around the 25th of the previous month, the electronic calendar of the child care fa-cility is open for three days and offers the parents to book their required times of care they plan to use. This data is needed for the manager to plan her per-sonnel accordingly. Morena Inäbnit confirms that should there be space available in a group, they can even accept children at a shorter notice. It is this flexibility that makes Strampolino different. Parents do not need to occupy – and pay – child care space during off months, if they don’t wish to. Therefore,

>Strampolino „airborne“

The staircase is child-proof – door selector armed! It’s quiet. Since my last visit at the opening, the climbing frames have been installed and together with the soft mattress and the balancing trail they invite for action.

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Evelyne BaslerBoardmember of kapers

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Strampolino wants the kids to feel comfortable and, therefore, suggests about three to six appointments, not too far apart from each other, helping the child-ren to get accustomed. As different as they are, kids usually don’t take long and make new friends easily. Morena Inäbnit cannot make out any difference in the behaviour of children of irregularly working pa-rents. They are as adaptive in the group as kids are of families whose parents work regular hours. Most of the children are from Kloten and surrounding areas and at the moment mainly babies are taken care of lovingly. These days the oldest ones are about four years old.

Although Strampolino focuses on flexibility there are blocking-periods. These are two hours during which no children can be brought in or picked up. The reason for this is that the toddlers have the op-portunity to be able to play without interruption or for the group to follow a programme.

There is one interesting detail: In the canton of Zu-rich there is the rule that forces individual groups to take their meals separately. Luckily the “Old Mill” is spacious enough to cater for this need. Compared to Lucerne, here child care has to be organised more group-specific.

In spite of a considerable number of parents and children already making use of this progressive offer, it will take a while for complete satisfaction. Where-as one child occupying the Old Mill alone for an entire weekend does not mean any inconvenience for the child minders and is certainly delightful for the kid to have undivided attention (public play-grounds offer company), its economic output is anything but favourable. Swiss promised Morena Inäbnit to check whether they can send her CCM who are grounded for various reasons. According to their health condition, they might be capable to work but not fly. Thinking of female employees during their pregnancy this might be an interesting option.

The kids are supposed to use a child care facility for at least three months before they qualify for spen-ding the night there. The subject will be ripe for decision earliest in January 2013. There is some time left, which is necessary as the official permit is still due. Reason for this is the missing regulation of the canton Zurich. While there are some institu-tions where children are cared for at night, they are connected to children’s homes and therefore under-lie different regulations. This topic is another field where Morena Inäbnit and her Strampolino strive for new grounds and have to be patient. The mills of authorities grind slowly. Nevertheless she praises contact to the authorities and their responsible offi-cers. Both parties have a common goal: They want the children to be well cared for and feel good.As soon as the manager finds some more time she plans to introduce and advertise her day-care centre to further companies at the airport. She is convin-ced that the need for flexible child care is far from exploited despite five child care facilities available in Kloten.To be continued!

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2012 hatte ich grundlegend anders geplant! Im Ja-nuar entschied ich mich, aus dem kapers Sekretariat auszusteigen und mich fortan auf die Durchfüh-rung der Berufsprüfung zu konzentrieren. Bevor die Sekretariatszeit überhaupt vorbei war, forderte mich bereits die nächste Aufgabe heraus. Statt im Flugzeug, verbrachte ich noch mehr Zeit an der Dorfstrasse in Kloten als zuvor. Die wenigen Mo-nate im kapers Vorstand empfand ich als hoch in-teressant und äusserst lehrreich. Wo ich mich bis anhin gewohnt war anzupacken und umzusetzen, musste ich mich mit einer komplett neuen Arbeits-weise auseinandersetzen und feststellen, dass ich trotz all den kapers-Jahren auf vielen Themen eine beschämend kleine Ahnung habe!

In den vergangenen Monaten drehte sich zu viel um die Opposition; das eigentliche Gewerkschafts-Geschäft kam zu kurz. Im Zentrum stand eine Per-sonen- statt die Sachpolitik. Um es auf den Punkt zu bringen: Wir haben ein Jahr verloren. Ich hatte bisher keine Gelegenheit, die neuen Vorstandsmit-

glieder persönlich kennen zu lernen, daher steht mir eine Qualifikation ihrer Fähigkeiten nicht zu. Wir leben in einer Demokratie und ich akzeptiere die Situation. Für die Art und Weise, wie der Wechsel zustande gekommen ist, habe ich hingegen kein Verständnis.

Für unser aller Wohl, wünsche ich der neuen Besat-zung gutes Gelingen und dass sie nun ohne Verzö-gerung die Arbeit zielführend verrichten kann. Für uns, die kapers-Mitglieder allesamt, geschehen auch künftig keine Wunder. Viele Probleme muss jeder für sich lösen, da helfen weder unrealistische Ver-sprechungen noch laute Parolen. Wir müssen auch unter neuer Führung unsere Rechte und Pflichten kennen, sie entsprechend wahrnehmen und befol-gen. Wenn wir unsere Berufsgruppe nicht weiter schwächen wollen, müssen wir uns an die Verträge halten, eigenverantwortlich handeln und im rich-tigen Leben (statt auf Internet Plattformen) Zivil-courage beweisen. Ich wünsche mir, dass sich auch die passiven zwei Drittel endlich am Geschehen

>Das war’s!

In der letzten kabine fragte ich: war’s das schon? Die Antwort lautet: ja, das war’s tatsächlich schon! Mein Arbeitsplatz ist geräumt. Im neuen Jahr, nach meinen Ferien, wird sich herausstellen, von wo aus ich künftig die Berufsprüfung betreu-en werde.

Evelyne Baslerkapers Vorstandsmitglied

Kinder brauchen uns. tdh.ch

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In den vergangenen

Monaten drehte sich zu

viel um die Opposition;

das eigentliche Gewerk-

schafts-Geschäft kam zu

kurz. Im Zentrum stand

eine Personen – statt die

Sachpolitik. Um es auf

den Punkt zu bringen:

Wir haben ein Jahr verlo-

ren.

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beteiligen. „Das bringt ja sowieso nichts.“ Solche und ähnliche Aussagen stimmen nicht und sind wohl eher auf Bequemlichkeit oder Desinteresse zurückzuführen. Geht es uns (noch) zu gut? Für ei-nen Vorstand ist die Stimmbeteiligung die einzige messbare Grösse, womit sich feststellen lässt, ob man eine Minderheit oder eine Mehrheit vertritt. Ein Missfallen kann sehr wohl spürbar ausgedrückt werden, indem man seine Stimme abgibt. Ein mi-nimer Aufwand, den man von Berufsleuten mit In-teresse an ihrem Schicksal durchaus erwarten darf - für Mitglieder einer Gewerkschaft eine Pflicht! Und das wird ‚etwas bringen‘! Wir sitzen alle im selben Boot. Ohne Solidarität bewegt sich kaum etwas zu unseren Gunsten.

Trotz vieler Misstöne nehme ich eine Fülle wert-voller Erfahrungen mit. Ich bedanke mich sehr herzlich bei allen Beteiligten, welche während des letzten Halbjahres dazu beigetragen haben und mir diese Erfahrung überhaupt erst ermöglichten. Mit Erich Kästner’s Worten verabschiede ich mich aus dem Vorstand:

An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern.

Bis irgendwann und irgendwo! Evelyne Basler

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I had a different idea for 2012! In January I decided to leave the kapers’ administration and merely take care of the ‘Berufsprüfung’. Before time was up in the administration I found myself challenged by the next task. Instead of spending more time on the aircraft, I worked even more often in Kloten. Those few months on the kapers Board were highly interesting and I was able to learn a great deal. So far I was used to sorting things out and tackling tasks. Now,I had to get used to a completely different way of work. I had to realise that despite all the years at kapers my knowledge on most subjects was rather humble!

During the past months, too much was about the opposition; the actual union business missed out. It was more about people than facts. To be precise: We lost a year. I had no chance to meeting the new Board members personally; therefore I have no right to judge their skills. We live in a democracy and I accept the situation as it is. I do, however, sharply object to the way the change happened.

For our own - the cabin crew’s - sake, I wish the new team lots of success, that they may settle and go to work immediately, focused and without inter-ruption. We, the kapers members all together, must not expect any miracles. Each and every one of us have to solve problems themselves, neither unrea-listic promise nor loud campaigning will be of any help. No matter who leads our union, we have to know our rights and duties and adhere to them. In order not to weaken our profession any further, we have to comply with our contracts, act responsibly and with courage in real life (instead of on Internet platforms). I call for the passive two thirds of our members to finally start acting. “It doesn’t make a difference, anyway.” This and similar comments are wrong and rather come from lazy bones and based on lack of interest. Are we (still) doing too fine? For the kapers Board the voter participation is the only measurable indication on whether they represent a minority or a majority. Discontent can indeed be expressed by voting. It is a tiny effort that can be ex-pected of professional people who are interested in their destiny – a basic duty of union-members. And thus, it will “make a difference”. We are on common ground and hardly will anything happen in our fa-vour without us acting in solidarity.

Despite the discord, I am grateful for the valuable experience I had. I would like to express my sincere thanks to all the companions of the last months who contributed to it in their various ways. By translating Erich Kästner’s quote, I am taking my leave from the Board:

For all the nonsense that happens, not only those must be blamed, who are fooling around – since, everyone else, who is not preventing nonsense, is in it, too.

See you around sometimes!Evelyne Basler

In the last issue of the kabine I asked: Was that it? The answer is: yes, indeed, that was it! My work place is cleared. Next year - after my holidays - I’ll find out from where I am going to take care of the professional exam.

During the past months,

too much was about the

opposition; the actual

union business missed

out. It was more about

people than facts. To be

precise: We lost a year.

>That was it!

Evelyne BaslerBoardmember of kapers

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Der GAV führt eine Reihe bezahlter Freitage auf, die dem CCM bei Ereigniseintritt zusätzlich zu den üblichen Freitagen zustehen, zum Beispiel bei Hochzeit, Geburt eines Kindes, Todesfall, Woh-nungswechsel etc. Für das Einfordern der ereignis-gebundenen Freitage ist das CCM verantwortlich. Vorausgesetzt wird die vorherige Information des Vorgesetzten und dass der Bezug der Freitage offen-sichtlich mit dem Ereignis in Zusammenhang steht. Hintergrund der ereignisgebundenen Freitage ist, dass es den Arbeitnehmern in den genannten und ähnlichen Fällen nicht zuzumuten ist, am Arbeits-platz zu erscheinen. Die Planung ereignisfreier Tage am effektiven Tag macht beim Flugpersonal nicht immer Sinn, weshalb der zusätzliche Tag, z.B. beim Umzug, nicht immer am Tag des Ereignisses geplant werden muss. Um der Anforderung „ereignisgebun-den“ zu genügen, müssen die Tage jedoch zeitnah zum Ereignis geplant werden.

Gewisse ereignisgebundene Freitage können nach-bezogen werden, wenn sie in die Ferien fallen, zum Beispiel die Geburt eines Kindes in der eigenen Fa-milie, Todesfälle naher Verwandter oder die Erfül-lung von gesetzlichen Pflichten, andere, z. B. Hoch-zeit, Zügeltage wiederum nicht.

Der Grund für die unterschiedliche Handhabung liegt darin, dass der Gesetzgeber die Ferien aus-schliesslich zur Erholung des Arbeitnehmers vorge-sehen hat und diese nicht gekürzt werden dürfen. Es ist einleuchtend, dass bei der Geburt eines Kindes, einem Todesfall in der nahen Verwandtschaft und bei Wahrnehmung einer gesetzlichen Pflicht, sich der Arbeitnehmer nicht erholen kann - diese Tage werden daher nachträglich gutgeschrieben. Anderer-seits darf angenommen werden, dass eine Hochzeit oder ein Wohnortswechsel den Erholungswert der Ferien nicht wesentlich schmälert. So wird hier kein Nachbezug von Freitagen gewährt. Während UBU und TZV besteht grundsätzlich kein Anspruch auf ereignisgebundene Freitage. (Eine ähnliche Regelung kennen wir im Falle von Krankheit: Krankheitstage während der Ferien werden gutgeschrieben, aber es erfolgt keine Gutschrift, wenn Krankheitstage in die Zeit von UBU und TZV fallen.

Wohnungswechsel Zieht eine Angestellte um, werden je nach Distanz zwischen altem und neuem Wohnort 1-2 Tage frei gewährt. Sinn und Zweck des Zügeltages ist es, dem Angestellten den Umzug überhaupt zu er-möglichen. Deshalb soll der Freitag am effektiven Zügeltag selbst oder zeitnah bezogen werden. Im gekündigten Arbeitsverhältnis entfällt der Anspruch auf einen bezahlten Freitag. Auch FCCM haben Anspruch auf einen Zügeltag, wenn der effektive Zügeltermin in eine bestätigte Arbeitsperiode fällt.

Die Planung kann nur Eingaben berücksichtigen, die bis spätestens am 15. des Vormonats eintreffen. Bei Eingabe nach diesem Zeitpunkt kann der Frei-tag am gewünschten Zügeltermin nicht mehr ga-rantiert werden, siehe SCM 16.2- 16.2.2. Die An-träge für den Zügeltag, die mehr als 30 Tage nach dem tatsächlichen Zügeltermin bei Swiss eintreffen, werden mangels fehlender Nähe zum Ereignis nicht mehr gewährt.

Austritt GAV 09 Der Austritt erfolgt grundsätzlich während der Dienstzeit. Die Swiss sorgt dafür, dass die Uniform-teile, Ausweise und Schlüssel am Tag des letzten Flugeinsatzes abgegeben werden können. Dies ist nicht möglich, wenn der letzte Flugeinsatz zu einer Zeit endet, an der die Schalter geschlossen sind. In solchen Fällen wird im letzten Anstellungsmonat ein Austrittstag geplant, der aber nicht zwingend der letzte Arbeitstag sein muss. Die CCM, die sich zum Zeitpunkt des Austrittes im Bodendienst be-finden, bekommen während den Bürozeiten Gele-genheit, ihre Sachen abzugeben.

Zum Thema Zügeltag, Austritt und anderen ereignisgebundenen Freitagen errei-chen uns immer wieder Anfragen. Die Tatsache, dass der Anspruch der Tage je nach Ereignis unterschiedlich gehandhabt wird, führt hin und wieder zu Unsi-cherheiten.

>Ereignisgebundene Freitage

Carla Stuckikapers Vorstandsmitglied

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2 Fallen ereignisgebundene Freitage gemäss lit. c), d) alinea 1 bis 3 und lit. e) in die Ferien, so können die Ferientage nachbezogen werden. Während unbe-zahltem Urlaub und TZV-Bezug besteht hingegen kein Anspruch auf ereignisgebundene Freitage.

3 Ereignet sich ein unvorhersehbares Ereignis gemä-ss lit. c) und d) alinea 1 bis 3 während eines dienst-lichen Einsatzes im Ausland, werden sämtliche daraus entstehenden, angemessenen Auslandausla-gen (inkl. Transportkosten) von der SWISS über-nommen. Das CCM wird sobald als möglich in die Schweiz zurücktransportiert.

4 Die SWISS ist dafür besorgt, dass bei Austritt die Abgabe von Uniform, Ausweisen etc. während der Dienstzeit erfolgt.

5 Weitere Ausführungsbestimmungen sind in den FDR geregelt.

GAVFCCMArtikel 35 Ereignisgebundene Freitage / Austritt

Für FCCM gelten die gleichen Regelungen sofern die ereignis gebundenen Freitage in einer bestä-tigten Einsatzperiode fallen.

GAV09 und GAVmbV

Artikel 39 Ereignisgebundene Freitage / Austritt1 In folgenden Fällen werden den CCM, nach vor-heriger Verständigung mit dem Vorgesetzten, be-zahlte, an das Ereignis gebundene, zusätzliche Frei-tage gewährt:

a) bei eigener Hochzeit 3 Tageb) bei Hochzeit von Familienangehörigen

(Geschwister, Kinder) 1 Tagc) bei Geburt in der eigenen Familie 2 Taged) bei Todesfall - des/der Gatten/-in, des/der Lebens-

partners/-in, des Kindes, der Eltern 3 Tage - der Schwiegereltern, Geschwister 2 Tage - der Grosseltern, Nichten/Neffen,

des Schwagers, der Schwägerin 1 Tag - von nahe stehenden Verwandten oder

Bekannten, mit Bewilligung des Vorge- setzten: Teilnahme an Bestattungmax. 1 Tag

e) bei Waffeninspektion und Rekrutie- rung und Erfüllung anderer gesetzlicher Pflichten (z.B. als Geschworene, Zeugen usw.) min. 1 Tag

f ) bei Wohnungswechsel *bis 100 km Ortsdistanz 1 Tag

über 100 km Ortsdistanz 2 Tageg) Zeit für Stellensuche nach

Kündigung min. 1 Tag

*ausgenommen bei gekündigtem Arbeitsverhältnis.

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Nicht nur, dass die Leute in öffentlichen Verkehrs-mitteln um diese Stunde so dicht aneinandergedrängt stehen, dass sie bei jeder etwas ruppigeren Bremsung mit ihrer Nasenspitze den Ohrenschmalz des Nach-bars herauspulen – auch scheinen sich die wenigsten an die veränderte, menschenreichere Situation in der Stadt angepasst zu haben. Schon jetzt braucht es zu Stosszeiten Helfer, die an den wichtigsten Tramstati-onen die Passagiere einweisen und diese nötigenfalls nach japanischer Tradition in die überfüllten Stras-senbahnen und Busse stopfen. Jeden Tag ab siebzehn Uhr wird zudem in Durchsagen darauf hingewiesen, dass wegen Verkehrsüberlastung jegliche Fahrpläne hinfällig geworden seien. Und das in der Schweiz, wo normalerweise schon gemeckert wird, wenn das öffentliche Verkehrsmittel mal 23 Sekunden zu spät dran ist! Es ist eng geworden in der Stadt.

Doch zurück zu besagtem Morgen: Zielstrebigkeit scheint ein grosses Thema zu sein. Die einen legen ebendiese an den Tag, wenn sie sich in einer gera-den Strecke vom Startpunkt zum Endziel durch die Menge pflügen und dabei rücksichtslos niedermähen, was ihnen im Weg steht. Andern fehlt es gerade da-ran, scheinbar orientierungslos torkeln sie über den Bahnsteig und rempeln dabei mangels koordinierter Bewegungsabläufe immer wieder Passanten an, wäh-rend querschiessende Omas – sonst eher ein auf Ski-pisten bekanntes Phänomen – ganze Bürolistenka-rawanen ins Chaos stürzen. Für gewisse Leute sollte ein Grundkurs in Körperbeherrschung in der Mi-gros Klubschule obligatorisch sein. Während meiner knapp fünfminütigen Wartezeit kam ich so sechs Mal zu unfreiwilligem Körperkontakt, obwohl ich mich nicht vom Fleck gerührt hatte. Wie man sieht, scheue ich für die Recherchen dieser Kolumne keine Risiken und begebe mich selbstlos in bedrohliche Situationen.Auch beim Einsteigen zeigen sich die unterschied-lichsten Herangehensweisen. Die meisten Pendler haben mittlerweile herausgefunden, dass es schlau ist, seitlich vor den Bahntüren zu warten, bis alle ausgestiegen sind, bevor man sich selbst in den Wag-gon begibt. Einige wenige denken aber leider nicht so weit und bauen sich pflockartig mitten vor den sich öffnenden Türen auf, sodass keiner rauskommt und auch keiner rein. Andere wiederum halten sich für dermassen wichtig, dass Warten keine Option darstellt, und drängeln sich unter Anwendung mehr oder weniger sanfter Gewalt durch die aussteigenden Passagiere hindurch.

Spannend dann auch der Versuch einer offensichtlich sehr gelenkigen Dame, ein Viererabteil für sich allein einzunehmen. Von diversen Taschen und einer Jacke unterstützt verrenkte sie sich auf akrobatische Art und Weise und schaffte es so zumindest zeitweilig, jeden der vier Sitze mit irgendeinem Körperteil oder einem Accessoire zu besetzen. Mein Yogalehrer wäre neidisch geworden.

Sich schlafend stellen ist eine weitere Möglichkeit, in einem voll besetzten Pendlerzug wenigstens zwei Sitze zu vereinnahmen, wie ich beobachten konnte, oder man setzt sich auf den Gangsitz, okkupiert den Fensterplatz mit einem Rucksack oder Ähnlichem und guckt konzentriert auf sein Mobiltelefon - in der Hoffnung, niemand würde es wagen, den eigentlich freien Sitz zu begehren.

Natürlich geht es später im Flugzeug ähnlich weiter. Da will eine ganze Sitzreihe von einer allein reisenden Person als Bettersatz benutzt werden, in der Business-class besteht ein Anzugträger ausdrücklich auf einem Einzelsitz am Fenster, ein anderer wiederum möchte einen möglichst nicht weiblichen, möglichst nicht menstruierenden Sitznachbarn, ein Paar in der Eco-nomy irgendeinen andern Sitz, egal welchen, Haupt-sache nicht derjenige, der ihnen bei Boarding zugeteilt wurde. Auch die Beinfreiheit wird bemängelt, und kombiniert man das Problem der zurückgeklappten Sitzlehnen mit einem tendenziell unbeherrschten Temperament, ist einem am nächsten Tag sogar etwas Presse sicher.

Es ist eng geworden, nicht nur in Zürich, sondern auf der ganzen Welt. Und es wird noch enger werden. Der Teil der globalen Bevölkerung, der es sich leisten kann mobil zu sein, wächst kontinuierlich. Um mit den veränderten Vorzeichen klarzukommen, müssen wir uns anpassen. Damit weiterhin ein einigermas-sen friedliches Auskommen miteinander möglich ist, braucht es eigentlich nur eines, dafür aber von jedem einzelnen: Rücksicht.

In diesem Sinne eine möglichst entspannte Weih-nachtszeit!

>RÜCKSICHT

Einer unser beruflichen Vorteile ist zweifelsohne - bis auf wenige, zeitlich unglücklich gelegene Ausnahmen - nicht der Rush Hour ausgesetzt zu sein. Geschieht es dennoch, erstaunt es immer wieder, womit sich Mitmenschen mit gängigen Arbeitszeiten tagtäg-lich auseinandersetzen müssen. Denn bei konstant steigenden Bevölkerungszahlen ist der Weg zum Arbeitsplatz keineswegs mehr ein Sonntagsspaziergang, wie ich am eigenen Leib feststellen musste, als ich neulich morgens zur besten Pendlerzeit am Bahnhof Sta-delhofen auf meine S-Bahn Richtung Flughafen wartete.

Sunil MannCCM und Schriftsteller

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