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Die Zauberflöte Wolfgang Amadeus Mozart „Mit einer Eintrittskarte zur Zauberflöte“ So werd´ ich dich noch einmal wieder hören, geliebteste Musik, und bei den Weih´n des lichten Tempels, bei den Priesterchören, beim holden Flötenspiel zu Gaste sein. So viele Male in so vielen Jahren hab ich auf dieses Spiel mich tief gefreut, und jedesmal das Wunder neu erfahren und das Gelübde still in mir erneut, das mich als Glied in eure Kette bindet, Morgenlandfahrer im uralten Bund, der nirgend Heimat hat im Erdenrund, doch immer neu geheime Diener findet. Diesmal, Tamino, macht das Wiedersehen mir heimlich bang. Wird das gealterte Ohr, das müde Herz euch noch wie einst verstehen, ihr Knabenstimmen und du Priesterchor werd´ ich vor eurer Prüfung noch bestehen? In ewiger Jugend lebt ihr, selige Geister, und unberührt vom Beben unsrer Welt, bleibt Brüder uns, bleibt Führer uns und Meister,

Die Zauberflöte Wolfgang Amadeus Mozart · Die Zauberflöte – Wolfgang Amadeus Mozart ... Operette oder im Musical, die ja aus gesprochenen Dialogen und Musiknummern bestehen,

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Die Zauberflöte – Wolfgang Amadeus Mozart

„Mit einer Eintrittskarte zur Zauberflöte“

So werd´ ich dich noch einmal wieder hören,

geliebteste Musik, und bei den Weih´n

des lichten Tempels, bei den Priesterchören,

beim holden Flötenspiel zu Gaste sein.

So viele Male in so vielen Jahren

hab ich auf dieses Spiel mich tief gefreut,

und jedesmal das Wunder neu erfahren

und das Gelübde still in mir erneut,

das mich als Glied in eure Kette bindet,

Morgenlandfahrer im uralten Bund,

der nirgend Heimat hat im Erdenrund,

doch immer neu geheime Diener findet.

Diesmal, Tamino, macht das Wiedersehen

mir heimlich bang. Wird das gealterte Ohr,

das müde Herz euch noch wie einst verstehen,

ihr Knabenstimmen und du Priesterchor –

werd´ ich vor eurer Prüfung noch bestehen?

In ewiger Jugend lebt ihr, selige Geister,

und unberührt vom Beben unsrer Welt,

bleibt Brüder uns, bleibt Führer uns und Meister,

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bis uns die Fackel aus den Händen fällt.

Und wenn einst eurer heitern Auserwählung

die Stunde schlägt und niemand mehr euch kennt,

so folgen neue Zeichen euch am Firmament,

denn alles Leben dürstets nach Beseelung.

Hermann Hesse

Die Zauberflöte, Entstehung, Wirkung

Als Mozart seine Zauberflöte komponiert, lebt er als freier Komponist in Wien. Man schrieb das Jahr 1789. Der Theaterdirektor des „Freyhaustheater“, Emanuel Schikaneder bat seinen Freund Wolfgang Amadeus für ihn ein neues Stück zu verfassen:

„Schreiben Sie eine Oper für mich, ganz im Geschmacke des

heutigen Wiener Publicums. Sie können dabey den Kennern und Ihrem Ruhme

immer auch das Ihrige geben, aber sorgen Sie vorzüglich auch für die niedrigen

Menschen aller Stände. Ich will Ihnen den Text besorgen, will Decorationen schaffen

u.s.w.. Alles, wie man´s jetzt haben will ...“

(LANDON, H.C. Robbins: 1791 - Mozarts letztes Jahr. Econ Verlag, Düsseldorf 1988 / dtv München 1991, 2. Auflage 1992, S. 154.)

Das Genre der Zauberoper entwickelte sich gerade in der Musikwelt um Wien. Die Zauberoper zeichnet sich vor allem durch märchenhafte Elemente, Fabelwesen und sonderbare Gestalten aus. In ihr kommen Menschen aus verschiedenen sozialen Schichten vor. Im Mittelpunkt stehen Musikinstrumente, die eine positive Zauberwirkung haben (Zauberflöte und Glockenspiel bei Mozart). Das Libretto zur Zauberoper schrieb Emanuel Schikaneder, angeblich soll auch Karl Ludwig Gieseke dazu beigetragen haben.

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Die Uraufführung der Zauberflöte fand am 28. September 1791 im Freyhaustheater statt, die Wirkung die die Zauberflöte in den nächsten Jahren entfalten sollte, lässt sich mit diesen Zitat gut umreißen:

„Sie ist nun schon seit einem Paar Jahren auf allen Bühnen und Buden, wo es nur

noch anderhalb Kehlen, ein Paar Geigen, einen Vorhang und sechs Coulissen gab,

unaufhörlich gegeben worden, hat die Zuschauer viele Meilen weit in die Runde, wie

die Zaubertrommel eines Schamanen die Zoben an sich gezogen, und die Theater -

Cassen gefüllt. Für unsre Notenstecher und Musikalienhändler war sie eine wahre

Goldgrube von Potosi; denn sie ist in allen Noten-Offizinen theils ganz, theils en

hachis in einzelnen Arien und Fragmenten, im Clavier-Auszuge, mit oder ohne

Gesang variirt und parodirt, gestochen und geschrieben herausgekommen, und auf

allen Messen und Jahrmärkten zu haben. Unsern Stadtpfeifern, Prager-Musikanten,

Bänkelsängern und Marmotten-Buben hat sie Brod und Verdienst gegeben, denn auf

allen Messen, in Bädern, Gärten, Caffeehäusern, Gasthöfen, Redouten und

Ständchen, wo nur eine Geige klingt, hört man nichts als Zauberflöte, ja sie ist sogar

auf alle Walzen der Dreh-Orgel und Laterne-Magique verpflanzt worden. Sie liegt auf

allen Klavieren unsrer lernenden und klimpernden Jugend; hat unsren großen und

kleinen Buben Papageno-Pfeifchen, und unsren Schönen neue Moden, Coeffüren

und Stirnbänder, Müffe und Arbeitsbeutel à la Papagena gegeben.“

(GRUBER, Gernot: W.A. Mozart, Leben und Werk in Texten und Bildern. Insel Verlag, Frankfurt am Main und Leipzig 1995, S. 17,18.)

Rätsel, Deutungsvielfalten und die verschiedensten inszenatorischen Möglichkeiten gehören zum Zauber von Mozarts Oper. Ein Märchen mit Brüchen, Realitätsverstößen, Absurditäten. Georg Nikolaus von Nissen, der zweite Gatte der Mozart Witwe Constanze schrieb über die Zauberflöte:

„Diese Oper hat den Kunstrichtern viel zu schaffen

gemacht. Was war denn die Absicht des Dichters gewesen? Eine

Parodie, eine Apotheose des Freymaurer-Ordens. Symbolisch: der Kampf der

Weisheit mit der Thorheit - der Tugend mit dem Laster - des Lichtes mit der

Finsterniss. Ich ziehe vor, mich dem Künstler bey dem Genusse seines Werkes ganz

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hinzugeben und ohne Kopfzerbrechen nur das im Kunstwerke für mich gelten zu

lassen, was sich daraus offen ergiebt. Versucht es, Euch dem Künstler und seinem

Werk ganz hinzugeben, wie das Kind der Mutter. (...) Ruft doch die Kindheit zurück,

wenn Ihr die Zauberflöte verstehen wollt. Zertrümmert mir nicht sogleich die

Feenpaläste mit rohem Geschrey, läutert, klärt mir nichts ab mit Greisen-Weisheit,

was nur als Unerklärbares die Kinderseele entzückend berauscht.“

(1 Biographie W.A. Mozart. Leipzig 1828, Verlag Olms Hildesheim (Reprint) 1984, Anhang S. 114)

Quellen: http://www.johannes-puchleitner.com/downloads/Diplomarbeit.pdf

Andere Internetverweise:

http://www.abenteuer-philosophie.org/artikel/105_artikel1_die_zauberfloete.pdf

http://www.uni-ak.ac.at/culture/wagner/articles/wag04-moz.pdf

http://www.otto-friedrich-bollnow.de/doc/DreiTugenden.pdf

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Einleitung

Die Zauberßšte ist eine der meist gespielten Opern und zŠhlt zu den

wichtigsten Werken des legendŠren Komponisten Wolfgang Amadeus

Mozarts.

Im folgenden wollen wir Ihnen einen Einblick geben und Sie mit Tipps zur

Nach- bzw. Vorbereitung ausstatten.

Diese sollen lediglich als Anregung verstanden sein und sind beliebig erweiter

und verŠnderbar.

Der KreativitŠt dŸrfen keine Grenzen gesetzt sein.

Die Oper ist nicht frei von Klischees und Vorurteilen und daher gerade fŸr

Kinder und Jugendliche oft nicht leicht zugŠnglich.

Hierbei Þnden wir es sehr wichtig den Zugang locker und frei zu gestalten und

den SchŸlerInnen das GefŸhl zu geben etwas Lebendiges, Pulsierendes zu

erleben und ihnen die Oper und das Theater zu zeigen wie es wirklich ist. Ein

Raum fŸr Fantasie und die Mšglichkeit in fremde Zeiten, ferne LŠnder und

Welten des Unmšglichen einzutauchen.

In diesem Sinne wŸnschen wir Ihnen und den Kindern und Jugendlichen viel

Freude bei der Erarbeitung des Themas und bei dem Opernbesuch selbst.

MusikpŠdagoge Mathias Krispin Bucher

TheaterpŠdagogin Seraphine Rastl

[email protected]

tel: 0043 463 55266 - 8444

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Inhaltsverzeichnis

I) Einführung 41. Was ist eine Oper2. Was ist ein Akt3. Was ist eine Arie4. Was ist ein Chorsolist5. Was ist eine Inszenierung6. Was macht ein Librettist7. Was macht ein Regisseur

II) Wolfgang Amadeus Mozart - Der Komponist 8

III) Emanuel Schikaneder - Der Librettist 10

IV) Die Zauberßšte - Inhaltsangabe 11

V) Praktische Übungen 14

VI) Literaturangabe 17

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I) Einführung - "Oper, tut das weh?"

Da das Theater heute enorm hohe Konkurrenz durch z.B. Kino, Fernsehen,

Internet etc. hat sind viele Kinder und Jugendliche wenig bis gar nicht mit

dem Theater und oft noch weniger mit der Oper in Berührung gekommen.

Um den Einstieg etwas zu erleichtern ist es hierbei sinnvoll im Vorfeld über

den Ablauf und Bezeichnungen bescheid zu wissen.

Hierfür nun ein paar kleine 'Wegweiser'.

Was ist eine Oper?

1) Oper ist die Theaterform, bei der die Emotionen der handelnden Personen durch Musik ausgedrückt werden. Es gibt durchkomponierte Opern, in denen von Anfang bis Ende gesungen wird, aber auch andere Formen des Musiktheaters, in denen sich gesprochene Dialoge mit Musiknummern abwechseln wie beispielsweise in der französischen Opéra comique, im deutschen Singspiel, in der Operette oder im Musical.

Was ist ein Akt?

Als Akt bezeichnet man in einem Stück einen Hauptabschnitt der Handlung.

Wie ein Roman in Kapitel unterteilt ist, gliedert sich die Geschichte, die in

einer Oper erzählt wird, in mehrere Akte. Viele Opern und Operetten sind in

drei Akte geteilt. Nur selten enthält eine Oper mehr als fünf Akte.

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Was ist eine Arie?

Eine Arie ist ein von einem Sänger solistisch vorgetragenes musikalisches

Stück innerhalb einer Oper, meist begleitet vom Orchester. Eine Arie hat

einen Anfang und ein Ende. Singen zwei Personen zusammen, nennt man

dies ein Duett, bei dreien ein Terzett, bei vieren ein Quartett. Ende des 19.

Jahrhunderts löst sich diese klar abzugrenzende Form immer mehr auf hin zu

einer durchkomponierten Form der Oper, in der es keinen klaren Anfang und

kein klares Ende einzelner Musiknummern mehr gibt. Beim Singspiel, in der

Operette oder im Musical, die ja aus gesprochenen Dialogen und

Musiknummern bestehen, hat eine Arie aber natürlich weiterhin einen deutlich

auszumachenden Anfang und ein klares Ende.

Was ist ein Chorsolist?

Neben den Solisten steht in fast allen Stücken des Musiktheaters auch ein

Chor auf der Bühne. Er ist ein wichtiger Teil eines Opernabends. Er

verkörpert nicht selten ein Kollektiv innerhalb einer Opernhandlung: das Volk,

die Gesellschaft, etc. Je nach Stück oder Inszenierung tritt dieses Kollektiv

als Masse oder als Gruppe einzelner Individuen auf. Im letzteren Fall ist jeder

Chorsänger auch Solist innerhalb der Gruppe, von dem auch darstellerische

und sängerische Qualitäten gefordert werden. Der Tatsache, dass die

Mitglieder des Chores der Komischen Oper Berlin immer wieder in dieser

solistischen Eigenschaft gefordert werden, wird durch den Begriff

»Chorsolist« Rechnung getragen.

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Was ist eine Inszenierung?

Eine Inszenierung ist die Erscheinungsform, in der ein bestehendes Werk auf

der Bühne »in Szene gesetzt« wird, und umfasst Bühne, Kostüme,

Beleuchtung und Regie, also die Führung der einzelnen Personen auf der

Bühne. Sie ist eine Interpretation des vorliegenden Werkes, vermittelt also

immer auch die persönliche Sichtweise des jeweiligen Regieteams auf ein

Stück. Das gleiche Stück kann so durch Bühnenbild, Kostüme und die

künstlerische Darstellung der Sänger völlig unterschiedlich aussehen und auf

diese Weise immer wieder neue Aspekte ein und desselben Stückes erlebbar

machen. Ein Theaterstück oder eine Oper lebt nur aus der Interpretation

durch lebendige Menschen in einem Theaterraum. Ohne sie ist es nicht mehr

als ein Stapel bedruckter oder beschriebener Blätter.

Was macht ein Librettist?

Ein Librettist schreibt den Text (Libretto genannt) für eine Oper, ein Singspiel

oder ein Musical. Auf diesen Text komponiert der Komponist dann die Musik.

Nicht selten nimmt der Komponist dabei gro§en Einßuss auf die Gestalt des

Textes und nicht selten führt dies auch zu (im besten Fallen produktiven)

Streitereien zwischen Librettist und Komponist.

Was macht ein Regisseur?

Ein Regisseur »erzählt« ein Musiktheaterwerk aus seiner ganz persönlichen

Sichtweise. Dazu probt er mehrere Wochen sehr intensiv mit den Sängern

und mit dem Chor. Zuvor hat er sich sehr intensiv mit dem jeweiligen Werk

auseinandergesetzt und versucht, den Kern des Stückes zu ergründen. Mit

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seiner Sicht auf das Werk erschafft der Regisseur gemeinsam mit seinem

Bühnenbildner und seinem Kostümbildner Bilder, die sich mit der Musik und

der Führung der Sänger und des Chors zu einem Theaterabend verbinden.

Dabei interpretiert der Regisseur Handlung, Text und Musik eines Werkes

ebenso wie es der Dirigent tut, mit dem der Regisseur eng

zusammenarbeitet. Theater ist eine Kunstform, die nur in der ständigen

Neuinterpretation zum Leben erweckt wird.

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II) Wolfgang Amadeus Mozart - "der Mann der Falco zu seinem Ruhm verhalf"

3) Wolfgang Amadeus Mozart wird am 27. Jänner 1756 in der Getreidegasse in Salzburg geboren. Im Alter von fünf Jahren erhält der kleine Wolferl von Vater Leopold Musikunterricht und komponiert bereits erste Werke. 1762 reisen die beiden mit Schwester Nannerl zunächst nach München und später nach Wien, wo die Wunderkinder Kaiser Franz I und Maria Theresia in Wien vorspielen. 1763 fährt die Familie über Frankfurt am Main nach Paris und London und kehrt 1765 nach Salzburg zurück, wo der dreizehnjährige Wolfgang zum Hofkapellmeister ernannt wird. In den folgenden Jahren von 1769 bis 1773 reisen die Mozarts dreimal nach Italien. Hier wird der junge Komponist zum „Goldenen Sporn“ ernannt und von der berühmten Accademia Filarmonica aufgenommen. 1777 fahren Sohn und Mutter Anna Maria gemeinsam über München nach Mannheim und weiter nach Paris.Nach ihrem Tod 1778 reist Wolfgang Amadeus Mozart allein zurück nach Salzburg und wird hier zum Hoforganisten ernannt. Nachdem er sich mit dem Erzbischof überwirft, übersiedelt er 1781 nach Wien. 1782 heiratet er Constanze Weber aus Mannheim. Gemeinsam bringen sie sechs Kinder zur Welt, von denen jedoch nur zwei, Karl Thomas und Franz Xaver Mozart, die Kindheit überleben. Anlässlich der Krönung Leopolds zum König komponierte Mozart die Oper „La clemenza di Tito“, die 1791 in

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Prag uraufgeführt wurde. Einige Tage später kehrt er nach Wien zurŸck und vollendet die Komposition der ãZauberßšteÒ, deren UrauffŸhrung am 30. September stattÞndet. Hier beginnt er mit der Niederschrift des Requiems. Im Alter von 35 Jahren stirbt Wolfgang Amadeus Mozart am 5. Dezember 1791. Die Gründe für seinen Tod sind bis heute nicht geklärt. Mozart selbst äußerte einige Tage vor seinem Tod die Vermutung, man habe ihn vergiftet. In seinem kurzen Leben komponierte er ca. 50 Sinfonien, 23 Klavierkonzerte, 21 Opern und eine FŸlle weiterer MusikstŸcke. ãEr war wohl das umfassendste musikalische Genie aller ZeitenÒ, schreibt Kurt Pahlen Ÿber Mozart 1978 in der ãSinfonie der WeltÒ. ãEs hat keinen Meister gegeben, der mit gleicher Vollendung Opern und Oratorien, Sinfonien und Serenaden, Sonaten und Lieder, Quartette und Chšre, Messen und Divertimenti geschrieben hŠtte.Ò

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III) Emanuel Schikaneder - "Der Mann hinter der Geschichte"

Emanuel Schikaneder, eigentlich Johann Joseph Schickeneder schrieb das

Libretto zur Zauberßšte. Er wurde am 1. September 1751 in Straubing

geboren und starb am 21. September 1812 in Wien. Er war Schauspieler,

SŠnger, Regisseur, Dichter und Theaterdirektor.

In seiner Salzburger Zeit entstand zwischen der Familie Mozart und

Schikaneder eine Freundschaft.

1789 Ÿbernahm Schikaneder die Direktion des Freihaustheaters auf der

Wieden in Wien. Auf dem Spielplan des Hauses standen vor allem

Zauberopern.

Im FrŸhjahr 1791 begann die erste und einzige Zusammenarbeit der beiden

Freunde an der Zauberßšte, die sein grš§ter Erfolg sein sollte. Schikaneder

selbst spielte den VogelfŠnger Papageno, eine Figur in der Tradition des Alt-

Wiener Volkstheaters.

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VI) Die Zauberßšte - "Papageno wer?"

Vielen Kindern und Jugendlichen fällt der Opernbesuch leichter wenn sie

schon im Vorhinein über die Geschichte bescheid wissen.

Daher nun eine kurze Zusammenfassung.

2) Die Zauberßšte ist eine Oper in zwei AufzŸgen, die 1791 im Freihaustheater

in Wien uraufgefŸhrt wurde. Das Libretto stammt von Emanuel Schikaneder,

die Musik komponierte Wolfgang Amadeus Mozart. Das etwa dreistŸndige

Werk zŠhlt zu den weltweit bekanntesten und am hŠuÞgsten inszenierten

Opern. Die Arien, zu denen unter anderem Der VogelfŠnger bin ich ja, Dies

Bildnis ist bezaubernd schšn und die Arie der Kšnigin der Nacht Der Hšlle

Rache kocht in meinem Herzen zŠhlen, sind auch vielen vertraut, die die

Oper noch nie gesehen haben.

Das Bühnenwerk wurde bei der Uraufführung „Eine große Oper in zwei

AktenÒ genannt. Mozart selbst bezeichnete es als ãdeutsche OperÒ.

TatsŠchlich vereinigt es aber eine ganze Reihe hšchst unterschiedlicher

Musik- und Theaterstile, der Opera seria, der Opera buffa und der TragŽdie

lyrique.

Formal ist die Die Zauberßšte ein Singspiel und steht mit ihren

märchenhaften Inhalten und spektakulären Bühnenverwandlungen in der

Tradition des Alt-Wiener Zaubertheaters, einer damals sehr populŠren Wiener

Sonderform des Singspiels. Dass sie von Mozart und Schikaneder als „Große

deutsche OperÒ bezeichnet wird, liegt vor allem daran, dass Ende des 18.

Jahrhunderts die meisten deutschsprachigen MusiktheaterstŸcke in der Form

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des Singspiels auftraten. Mozart erweiterte jedoch die traditionelle Form des

Singspiels mit eher schlichten Strophenliedern, Duetten und Vaudevilles um

die große Form der „Ketten-Finali“ mit ständig wechselnden Personen und

Schauplätzen, die er in den drei da-Ponte-Opern Le Nozze di Figaro, Don

Giovanni und Così fan tutte zu großer Meisterschaft entwickelt hatte. Von der

Form her entspricht die Zauberßšte vorangegangenen deutschen Opern

Mozarts, wie Die Entführung aus dem Serail.

1. Aufzug

Der junge Prinz Tamino wird von der Kšnigin der Nacht ausgesandt, um ihre

Tochter Pamina zu retten, die vom Fürsten Sarastro entführt wurde. Der

Vogelfänger Papageno wird Tamino zur Seite gestellt. Tamino erhält eine

Zauberßšte, Papageno ein magisches Glockenspiel, beides von den bis jetzt

noch freundlichen Drei Damen der Kšnigin der Nacht. Sie brechen auf, um

Pamina zu befreien. Papageno Þndet Pamina in Sarastros Reich und

berichtet ihr, dass der verliebte Tamino zu ihrer Rettung aufgebrochen ist. Sie

wollen ßiehen, um Tamino entgegenzueilen, treffen dabei jedoch auf

Sarastros Oberaufseher Monostatos, dem sie mit Hilfe des Glockenspiels

entkommen. Derweil erreicht Tamino Sarastros Weisheitstempel, wo er

erfährt, dass Sarastro nur gute Absichten verfolgt, was ihm nicht so ohne

weiteres einleuchtet („so ist denn alles Heuchelei“). Tamino gerät in die

Hände von Monostatos, der ihn als Gefangenen zu Sarastro bringt.

Monostatos wird von Sarastro bestraft, Tamino und Papageno werden in den

Prüfungstempel geführt und von Pamina getrennt.

2. Aufzug

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Sarastro wünscht, dass Tamino als Priester des Weisheitstempels geweiht

wird, und erklärt, dass er, Sarastro, Pamina entführt habe, um sie vor der in

seinen Augen bösen Königin der Nacht zu bewahren, die auch den Tempel

zerstören wolle. Tamino und Pamina seien füreinander bestimmt, und auch

für Papageno gebe es eine Papagena. Sie müssten zuvor jedoch drei

Prüfungen bestehen. Tamino und der zaghafte Papageno unterziehen sich

den Prüfungen, Papageno versagt jedoch schon zu Beginn und darf Tamino

nicht weiter begleiten. Pamina darf dagegen weiter ihrem Tamino folgen; mit

Hilfe der Zauberßšte bestehen sie die letzten beiden PrŸfungen. Der

verzweifelte Papageno wird durch sein magisches Glockenspiel mit

Papagena vereint. Die Kšnigin der Nacht versucht einen †berfall auf den

Tempel, wird dabei jedoch mit Monostatos und ihren anderen Verbündeten

vernichtet. Tamino und Pamina werden schließlich durch Sarastro

gemeinsam in den Kreis der Eingeweihten aufgenommen.

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V) Praktische Übungen - "Was Papageno kann kann ich schonlang"

1. musikalisches Themen Quizz

Mit einem CD-Player oder an einem Instrument werden musikalische Themen

(Melodien) aus dem Stück gespielt und sollen von den SchülerInnen dem

richtigen Moment zugeordnet werden.

In weiterer Folge soll erraten werden welche Rolle das besagte Thema im

Stück vorträgt, an wen es gerichtet ist, welche Emotionen vermittelt werden

etc.

Dieses Quizz kann auch als 'Bingo' durchgeführt werden.

Auf diese Weise werden die wichtigsten musikalischen Momente mit

Assoziationen versehen und verankert.

2. eigene Inszenierung

Gemeinsam mit den SchülerInnen bespricht die Lehrperson die Geschichte

dieser Oper.

Die SchülerInnen sollen dann überlegen wie diese ausgehen würde wenn sie

sich in unserer Zeit zutragen würde und ein eigenes Ende dazu schreiben.

In verteilten Rollen (Darsteller, Regie, Bühnenbild, Kostüm, Musiker...) wird

dieser selbst geschriebene Schluss inszeniert, gespielt und gesungen.

Hierbei steht nicht das Endprodukt im Vordergrund sondern die

Auseinandersetzung mit dem Material und die Befassung mit dem Oper als

Genre.

V) Praktische Übungen - "Was Papageno kann kann ich schon lang"

1. musikalische Themen Quizz

Mit einem CD-Player oder an einem Instrument werden musikalische Themen

(Melodien) aus dem Stück gespielt und sollen von den SchülerInnen dem

richtigen Moment zugeordnet werden.

In weiterer Folge soll erraten werden welche Rolle besagtes Thema im Stück

vorträgt, an wen es gerichtet ist, welche Emotionen vermittelt werden etc.

Dieses Quizz kann auch als 'Bingo' durchgeführt werden.

Auf diese Weise werden die wichtigsten musikalischen Momente mit

Assoziationen versehen und verankert.

2. eigene Inszenierung

Gemeinsam mit den SchülerInnen bespricht die Lehrperson die Geschichte

dieser Oper.

Die SchülerInnen sollen dann überlegen wie diese ausgehen würde wenn sie

sich in unserer Zeit zutragen würde und ein eigenes Ende dazu schreiben.

In verteilten Rollen (Darsteller, Regie, Bühnenbild, Kostüm, Musiker...) wird

dieser selbst geschriebene Schluss inszeniert, gespielt und gesungen.

Hierbei steht nicht das Endprodukt im Vordergrund sondern die

Auseinandersetzung mit dem Material und die Befassung mit dem Oper als

Genre.

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Die eigene KreativitŠt soll beߟgelt werden und die SchŸlerInnen besser

verstehen was es bedeutet eine Geschichte singend zu erzŠhlen.

3. WŸrfelspiel

Der Text der bekanntesten Arien wird auf KŠrtchen geschrieben und in einen

Hut geworfen.

In einen anderen Hut KŠrtchen mit Emotionen wie traurig, beschwingt,

sehnsŸchtig, mŸde, erbost, stolz, schmachtend etc.

Die SchŸlerInnen ziehen aus jedem Hut jeweils ein KŠrtchen und sollen dann

die Textzeile die sie gezogen haben mit der Emotion singen (oder sprechen/

spielen) die aus dem anderen Hut gezogen wurde.

4. Rhythmusspiel

Die SchŸlerInnen und die Lehrperson stehen in einem Kreis und stampfen im

Rhythmus von einem Fu§ auf den anderen.

Die Figuren aus der Oper werden eigenen Rhythmen zugeordnet und in

diesem Rhythmus eingebetet gesprochen.

So ergeben sich immer neue rhythmische Zusammensetzungen und die

SchŸlerInnen festigen die Namen.

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5. Das Ein Satz Lied

Die SchŸlerInnen beÞnden sich im Kreis.

Einer/eine beginnt mit einer Geschichte die gesungen wird singt aber nur

einen Satz.

Der/die SchŸlerIn daneben schlie§t mit einem Satz an und so fŸhrt die

Geschichte einmal im Kreis herum.

Die SchŸlerInnen erleben was es hei§t nur Ÿber Gesang zu Kommunizieren.

Diese †bung eignet sich hervorragend zur Außockerung bzw. zum warm up.

6. Szenen Nachsingen

Die SchŸlerInnen sollen versuchen Szenen aus der Oper wiederzugeben.

HierfŸr dient ihnen die Erinnerung und eventuelles Mithelfen der Lehrperson.

Wie akkurat kšnnen die SchŸlerInnen die Szene nachstellen bzw.

nachsingen?

Kšnnen sie die musikalischen Themen den richtigen Szenen zuordnen?

In weiterer Folge sollen SchŸlerInnen versuchen ein und die selbe Szene in

vielen verschiedenen Emotionen zu Singen/Spielen.

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VI) Literaturangaben

1) http://www.komische-oper-berlin.de/oper-entdecken/opernÞbel

2) http://de.m.wikipedia.org/wiki/Die_Zauberßšte

3) http://www.salzburger-landestheater.at/uploads/theaterpaedagogik/

Unterrichtsmaterial_Zauberßte_2.pdf

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