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> - SOWI www.sowigraz.at SOWItimes 14. Ausgabe | Sommersemester 2016 | www.sowigraz.at | FV SOWI Migration in und nach Europa Von der digitalen Revolution und der Arbeitswelt von morgen Die Ökonomen Vorstel- lungsreihe Jobs der Zukunft 8 11 16 24 RETOUREN AN POSTFACH 555, 1008 Wien Die Zukunft der Arbeit Bildquelle: https://www.vanderbellen.at/zur-person/

Die Zukunft der Arbeit - sowigraz.at · Die Zukunft der Arbeit hat jedoch auch zahlreiche weitere Facetten. So werden auf den folgenden Seiten von den Mit-gliedern der Studienvertretungen

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SOWItimes14. Ausgabe | Sommersemester 2016 | www.sowigraz.at | FV SOWI

Migration in und nach Europa

Von der digitalen Revolution und der Arbeitswelt von morgen

Die Ökonomen Vorstel-lungsreihe

Jobs der Zukunft

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RETOUREN AN POSTFACH 555, 1008 Wien

Die Zukunft der Arbeit

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Inhalt

Impressum: SOWI TimesZeitschrift der FakultätsvertretungSozial- & Wirtschaftswissenschaftenan der Karl-Franzens-Universität GrazAusgabe 1/WS2015/16Erscheinungsort: GrazVertrieb: Österreichische Post AG

Druck: Universitätsdruckerei Klampfer GmbH8181 St. Ruprecht/RaabAuflage: 4500 StückEigentümerin, Herausgeberin, Verlegerin:HochschülerInnenschaft an der Karl-Franzens-Univer-sität Graz, Schubertstraße 6a, 8010 Graz

Für den Inhalt Verantwortlich:Fakultätsvertretung Sozial- & Wirtschaftswissenschaften, [email protected], Inserate, Sponsoring:Victoria Endl-Geyer, [email protected]: Florian Altendorfer, [email protected]: Florian Altendorfer

Liebe LeserInnen,zum ersten Mal steht die SOWI Times unter einem Thema: „Zukunft der Ar-beit“. Ein facettenreiches Thema.Die Entwicklung geht einerseits er-kennbar da hin, dass Effizienz in Un-ternehmen Priorität hat und zahlreiche Arbeitsplätze wegen neuer Technologien eingespart werden. Andererseits geht gleichzeitig ein neuer Trend damit ein-her: Eine Hinwendung zur Bedürfni-sorientierung, für dessen Befriedigung es bereits einen Titel gibt – den sog. „Feel-good-Manager”. Die Süddeutsche Zeitung hat dieses Phänomen bereits auf einer Karriere-Messe in München vor einigen Wochen deutlich identifiziert. Dort ließ sich der Kampf hochrangiger Unternehmen um junge qualifizierte Mitarbeiter, der sogenannte „war of talent“, offenbar gut beobachten. Was sie alle bieten ist ein gutes Gehalt, eine 60 Stunden Woche und keine Zeit um das verdiente Geld auszugeben und zu genießen. Die neuen „Strategen“ unter ihnen wis-sen allerdings, dass Führungskräfte von morgen nicht nur „Stelleninhaber“ sein wollen, sondern ein „Mehr“ suchen, so der Frankfurter Karriere- Experte Tho-mas Fuchs. Sie suchen Sinn, die Mög-lichkeit sich einbringen zu können sowie Spaß an der Arbeit. So basteln junge, dynamische Firmen also Tätigkeitspro-file für passende Bewerber gemäß deren Fähigkeiten. Ein Paradigmenwechsel?Gefragt ist Talentförderung und Wohl-befinden. Dabei sei „Feelgood“ mehr

wie eine schicke Kaffeemaschine, sagt Gabriele Korge, Forscherin am Fraun-hofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation. Es beinhalte genauso die Struktur eines Unternehmens, die effek-tives und damit angenehmes Arbeiten ermöglicht. Sind demnach „Feel-good-Manager“, Designer für das Wohlbefin-den einiger Weniger?

Die Zukunft der Arbeit hat jedoch auch zahlreiche weitere Facetten. So werden auf den folgenden Seiten von den Mit-gliedern der Studienvertretungen der SOWI-Fakultät Themen wie die Digi-talisierung, Auswirkungen des Struktur-wandels auf ehrenamtliche Tätigkeiten, sowie der Umgang mit Reformen be-leuchtet.Freut Euch auch auf spannende Gast-beiträge von Herrn Univ.-Prof. Dr. Klei-nert, der Arbeiterkammer Steiermark so-wie der Wirtschaftskammer Steiermark.Auch Autoren aus dem Finance Club Graz, der Wirtschaftspolitischen Aka-demie Steiermark und der Institute für Banken und Finanzierung und für Fi-nanzwirtschaft der Universität Graz sind vertreten.Ein Literaturtipp zum Thema, von der Pluralen Ökonomik Graz, die Kolumne eines Rechtsanwalts, sowie die Vorstel-lung von Herrn Prof. Dr. Van der Bellen im Rahmen der Ökonomen-Vorstel-lungsreihe, ergänzen den Inhalt dieser Ausgabe.

Viel Vergnügen beim Lesen!

Victoria Endl-GeyerChefredakteurin

Leitartikel 4Johannes Paul Zeiringer (FV Sowi)

Die Zukunft der Arbeit 6Viktoria Hödl und David Maschutznig (StV BWL)

Migration in und nach Europa 8Univ.-Prof. Dr. Jörn Kleinert (VWL)

Arbeit 10Peter Habiger (StV VWL)

Die Ökonomen Vorstellungsreihe 11Eugen Tornquist

Trading Desk - vom Hörsaal aufs Börsenparkett 12Manuel Schleifer (Finance club)

Wirtschaftspolitischen Fragen eine Plattform geben 14Philipp Kohlgruber (wipol akademie)

Die Jobs der Zukunft 16Mag. Mario Matzer (AK Stmk)

Zukunft der Arbeit 18Tamara Gabardi (StV WiPäd)

Die Auswirkungen des Strukturwandels auf ehrenamtliche Tätigkeiten 21Moritz Steinbacher (StV USW)

Literaturtipp 22Plurale Ökonomik Graz

Neue Master-SBWLs aus Finance 23Institut für Banken und Finanzierung

Institut für Finanzwirtschaft

Von der digitalen Revolution und der Arbeitswelt von morgen 24Mag. Ewald Verhounig (WKO Stmk)

Neue Technologien und das Arbeitsrecht 26Mag. Walter Korschelt, LL.M.

Veranstaltungsberichte 28Veranstaltungsankündigungen 30

Victoria Endl-GeyerChefredakteurin

Und das SOWI TIMES Team Naomi Kienreich Florian AltendorferLektorat Layout

www.sowigraz.at4 SOWItimes

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen!

Der Sommer nähert sich in großen Schritten und wieder ist ein ereignisreiches Jahr an der Sozial- und Wirtschaftswissen-schaftlichen Fakultät vorüber gegangen. Gleich vorweg ein kurzer Ausblick in die nähere Zukunft: Im September 2016 wird wiederum die SOWI-Sommeruniversität abgehalten. Dabei habt ihr die Möglichkeit ausgewählte Lehrveranstal-tungen im Zuge eines zweiwöchigen Blocks zu absolvieren. Ich möchte alle SOWI-Studierenden darauf hinweisen, sol-che Angebote auch zu nutzen, denn diese sind für gewöhn-lich nicht vorgesehen und nur bei starker Auslastung kann das Angebot in Zukunft auch erweitert werden!

Nähere Informationen erhaltet ihr unter http://sommeruni.sowigraz.at.

Des Weiteren wird ab 01.Juli die Universitätsbibliothek für die nächsten drei Jahre umgebaut. Dies bedeutet, dass es, un-ter anderem, zu Abänderungen der gewohnten Ausleihebe-dingungen kommt und natürlich auch zu einem vermehrten Andrang in der ReSoWi-Fakultätsbibliothek. Wie der kom-mende Platzmangel seitens der Universität gehandhabt wird, ist noch unklar, die ÖH UniGraz bemüht sich jedoch stark bei einer gangbaren Lösung mitzuwirken. Solltet ihr über die Ferien Bücher benötigen, um eure Arbeiten zu verfassen, wird empfohlen euch früh genug um die Ausleihe derselben zu bemühen. Alle Informationen diesbezüglich findet ihr un-ter: http://ub.uni-graz.at/.

Und wie sind nun die Aussichten in eine etwas ferner liegende Zukunft? Für einige von euch ist bereits der Studienabschluss zum Greifen nahe und der Blick ist nach vorne gerichtet, in die zukünftige Arbeitswelt. Ein Begriff, der aus jener nicht mehr herauszudenken ist, ist der Terminus ‚Industrie 4.0‘.

Mit diesem ist die vierte industrielle Revolution gemeint, die die Zusammenfügung der industriellen Produktion mit modernster Informations- und Kommunikationstechnik bezeichnet. Zentraler Inhalt ist die Anwendung der Inter-nettechnologien zur Kommunikation zwischen Menschen, Maschinen und Produkten und der Fokus auf Ressourcenef-fizienz, Flexibilität, Wandlungsfähigkeit sowie Robustheit in schwankungssensitiven Märkten. Die technologische Basis für Industrie 4.0 sind schnelle und große Netzwerke, Clouds und Big Data, analytische Verfahren sowie neue Anwendun-gen, die diese neue Qualität an Informationen verarbeiten und in Echtzeit von den Maschinen im entsprechenden Pro-duktionsprozess erhalten oder zur Verfügung stellen.

Vernetzte, dezentrale, echtzeitfähige und selbstoptimierende Produktions- und Logistiksysteme – so lauten die Verspre-chungen der Industrie 4.0, wobei man nicht außer Acht las-sen darf, dass daraus natürlich auch etliche offene (juristische) Fragen resultieren, vor allem in Bezug auf Datensicherheit. Doch die Chancen durch die Innovationstreiber überwie-gen, denn durch die Digitalisierung entstehen sowohl neue Produkte und Dienstleistungen, als auch neue Berufsbilder. Die Forschung wird angekurbelt und die Investitionen, die daraus resultieren, könnten alleine in Österreich in die Mil-liardenhöhe gehen (Quelle: PwC). Auch werden durch die Effizienzsteigerung die Entwicklungszyklen neuer Produkte sowie deren Markteinführung deutlich verkürzt und durch die Vernetzung mit den Endkunden via social media ist eine nie dagewesene Form von mass customization möglich.

Wo es Chancen gibt, gibt es natürlich auch Bedenken. Ge-waltige Mengen an personenbezogenen Daten werden ge-sammelt, analysiert und miteinander vernetzt, mit der Folge, dass der Kunde gläsern wird und Datenschutz oberste Priori-tät hat. Wie oben bereits erwähnt, ist die Sicherheit der Da-ten stets hochzuhalten, sodass keinesfalls Geschäftsgeheim-nisse verloren gehen, oder gar sorgfältig gehütetes Wissen an Dritte weitergegeben wird. Deshalb kann Industrie 4.0 nur Hand in Hand mit einem Sicherheits-Referenzsystem gehen.

Die Zukunft der Arbeit

von Johannes Paul Zeiringer | Vorsitzender der FV SOWIKuriensprecher der Studierenden der SOWI-Fakultät

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Kein Zweifel besteht jedenfalls, dass sich gewisse Berufsfelder neu definieren bzw. gar erst selbst erfinden werden müssen und dass viele Arbeitsplätze verloren gehen, jedoch gerade bei mehr Individualisierung, qualifizierte Mitarbeiter unum-gänglich sind. Immer dann, wenn Computer und Maschinen die Aufgabe nicht selbständig lösen können, wird der Eingriff des Menschen notwendig werden. Bei einem Strukturwandel werden stets neue Fähigkeiten und Fertigkeiten benötigt und genau darauf sollte man sich auch vorbereiten.

Wie sehen nun also die neuen An-forderungsprofile für Jungakade-miker aus? Da es noch keine konkreten Qualifikationsprofile gibt, ist es schwierig einen Ansatz zu wählen. Fest steht aber, dass es sicherlich von Vorteil ist, wenn man ein hohes Maß an Flexibilität und Teamfähigkeit aufweist. Eine rasche Adapti-onsfähigkeit an geänderte Arbeitsprozesse in unserer schnell-lebigen Zeit ist das Um und Auf, um mithalten zu können. Auch steigt bestimmt die Nachfrage an Absolventen mit Fä-cherkombinationen, beispielsweise eine betriebswirtschaftli-che Ausbildung in Kombination mit einer technischen. Die Eigenschaft IT-Prozesse nachzuvollziehen und zu exekutieren muss in jedem Jungakademiker verinnerlicht sein sowie auch stärkeres interdisziplinäres Denken und Handeln und die Fähigkeit, Entscheidungen eigenverantwortlicher zu treffen. Des Weiteren vorteilhaft ist eine gute Mischung aus Analy-sefähigkeit und Kreativität und nicht zuletzt sei festgehalten, dass nur die ständige persönliche Weiterentwicklung in und außerhalb des Unternehmens zur Jobgarantie verhilft.

Was gibt es für Möglichkeiten sei-tens der SOWI-Fakultät? Zumindest in der Betriebswirtschaftslehre hat die Informa-tionswissenschaft und Wirtschaftsinformatik bereits einen hohen Stellenwert. So kann man aus mehreren speziellen Vertiefungen und auch dem Wahlfachmodul Angewand-

te Wirtschaftsinformatik wählen, welches sich intensiv mit SAP-Modulen, Datenmodellierung, Datenbanksystemen und Prozessmodellierung beschäftigt. Besonders hervorzuhe-ben ist das Joint Degree Masterprogramm Global Studies on Management and Information Science (GLOMIS), dessen Gegenstand das interdisziplinäre Studium von Informations-prozessen und -systemen aus internationaler und interkul-tureller Perspektive ist. Dieses MA-Studium zieht sich über vier Semester, zwei davon an Partneruniversitäten in Südko-rea (näheres unter: https://informationswissenschaft- wirtschaftsinformatik.uni-graz.at/de/glomis/ ).

Abschließend möchte ich alle Studierenden an der SOWI-Fakultät viel Erfolg für den Endspurt im Studienjahr, sowie einen angenehmen Sommer wünschen!

Mit besten Grüßen

Johannes Paul ZeiringerVorsitzender der Fakultätsvertretung SOWIKuriensprecher der Studierenden der SOWI-Fakultät

[email protected]/fv.sowi

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Rückblick

Auch dieses Semester konnte die StV wieder einige spannende und vor allem informati-ve Veranstaltungen organisieren. Zu Beginn des Semesters starteten wir mit dem Erstse-mestrigentutorium, im Anschluss daran fand unser erster Stammtisch des Semesters statt, der wiederum zahlreich besucht war. Danach hatten wir gemeinsam mit dem UniMC die Möglichkeit, die Veranstaltung Personal Branding mit karriere.at zu organisieren, bei welcher man sich wichtige Tipps & Tricks für eine erfolgreiche Bewerbung holen konnte. Darüber hinaus gab es auch dieses Semester wieder eine Kooperationsveranstaltung mit dem Finance Club. Einen Bericht dazu sowie einen Bericht über unsere Unternehmens-besichtigung, wird in dieser Ausgabe folgen. Kürzlich fand auch unsere Veranstaltung zu „Karriere im Personalwesen“ statt, bei der wir Herrn Winterheller vom Institut für Perso-nalpolitik, sowie Herrn Mag. Vogl, Human Resource Director bei Marionnaud, begrü-ßen durften.Wir freuen uns sehr, dass unsere Veranstal-tungen so gut besucht waren und hoffen auch in den kommenden Semestern auf euer reges Interesse!

Am Ende darf ich euch noch viel Kraft für den Prüfungsendspurt und viel Erfolg bei den Prüfungen wünschen.

Für die StV Betriebswirtschaft,Miriam Lackner

News aus der StV

7SOWItimeswww.sowigraz.atwww.sowigraz.at6 SOWItimes

Fertigungsberufen (z.B. Fließband-arbeit) sehr groß. Dagegen ist es bei sozialen und kulturellen Dienstleis-tungsberufen kaum möglich Tätig-keiten zu automatisieren. Weder der Beruf der Erzieherin, noch der des Theaterschauspielers sind ersetzbar. Leider gehören diese Berufsgruppen, in denen es kaum Möglichkeiten der Ersetzbarkeit gibt, zur Minderheit. Diversen Studien zu Folge, wird der jetzige vorherrschende Fachkräfte-mangel in Zukunft zu einem großen Teil durch den Einsatz von Robotern kompensiert. In Branchen, wo dies zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht möglich ist, kommt der Weiterbil-dung, Umschulung oder betriebli-chen Fortbildung eine noch höhere Bedeutung zu, um die Ersetzbarkeit jedes Einzelnen zu erschweren. Doch auch dieses, sozusagen, Hinauszögern der Digitalisierung wird nicht daran vorbeiführen, dass die Menschen ir-gendwann zur Gänze durch Roboter ersetzt werden können. Erste Aus-prägungen sind schon im Alltag er-kennbar. So wollte zum Beispiel ein Mann ein Paket am Schalter eines Postamtes in Graz abgeben und wur-de ermahnt, dass er dies doch bitte selbst mit einem dafür eingerichteten Computer wiegen solle, um es dann in die Box zuwerfen. Ein anderes Beispiel wäre, dass viele Bankstellen in kleineren Orten zusperren und in größeren Banken die Mitarbeiter am Schalter durch Computer ersetzt wer-den. Dadurch werden Arbeitsplätze

eingespart und als logische Folge hö-here Gewinne erwirtschaftet. Damit einhergehend ist aber, dass mehr und mehr Menschen keine Arbeit mehr finden, was die Frage aufwirft, wie die Digitalisierung und die damit einher-gehende Arbeitslosigkeit kompensiert werden können. Wie zuvor schon erwähnt, brauchen auch die Roboter Fachkräfte, die sie programmieren, und gewisse Berufe können nicht durch Roboter ersetzt werden. Na-türlich hat die Digitalisierung nicht nur negative Aspekte. So verfügen Roboter über Fähigkeiten, gewisse Aufgaben zu erledigen, zu denen ein Mensch nicht im Stande ist.

Doch wie soll das Modell der Ar-beit in der Zukunft ausschauen und funktionieren? Um diese Frage zu beantworten bedarf es zum Teil hell-seherischen Fähigkeiten, denn so ge-nau weiß das niemand. Es können, wie auch in vielen anderen Bereichen, nur Spekulationen angestellt werden. Wie der Arbeitsmarkt in zwanzig oder dreißig Jahren wirklich aussieht, wis-sen wir es erst dann, wenn es so weit ist.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,zum Ausklang des Semesters darf ich euch noch Neuigkeiten aus der Curriculakommis-sion übermitteln, sowie einen kurzen Rück-blick über das vergangene Semester geben.

Neuigkeiten aus der CuKo

Vorweg - die Curriculakommission BWL besteht aus jeweils drei Professoren, drei Per-sonen aus dem Mittelbau, sowie drei Studie-renden. Die CuKo ist vor allem dafür verant-wortlich, wichtige studienrelevante Themen wie z. B. Anmelde- & Auslastungszahlen zu diskutieren. Ein weiterer wichtiger Aufga-benbereich der CuKo ist die Weiterentwick-lung und Anpassung der Studienpläne. In den letzten Monaten beschäftigten wir uns intensiv mit der Überarbeitung des Master-studienplans. Dort kam es zu Änderungen der SBWLs aus dem Bereich Finance, zu welchen ihr in dieser SOWI-Times-Ausgabe noch genauer informiert werdet. Des Wei-teren wurde eine neue SBWL „Closed-loop Supply Chains/Sustainable Operations“ in den Studienplan aufgenommen und Lehr-veranstaltungstitel wurden den Inhalten der Lehrveranstaltungen genauer angepasst. Die Änderung dieses Curriculums tritt mit 1. 10. 2016 in Kraft. Studierende des Masterstudi-ums BWL, die bei Inkrafttreten der Ände-rung des Curriculums dem Curriculum 13W unterstellt sind, werden mit diesem Datum der Fassung 16W unterstellt. Bei Fragen dazu stehen wir euch natürlich gerne während un-serer Sprechstunden oder per E-Mail zur Ver-fügung!

Die Zukunftder Arbeit

News aus der StV Die zukünftige Entwicklung des Arbeitsmarktes bildet zurzeit wohl eine der wichtigsten Fragen der Ge-sellschaft in Österreich und auch ganz Europa. So steigt die Zahl der Arbeitslosen jährlich an und hat bald die Marke von 500.000 erreicht - Tendenz steigend, was in absoluten Zahlen eine Rekordarbeitslosigkeit bedeutet. Doch dem nicht genug, denn glaubt man den veröffentlich-ten Studien, so ist in Zukunft durch die Digitalisierung jeder zweite Ar-beitsplatz bedroht. So wird es früher oder später selbstfahrende Züge ge-ben, welche den Job des Lokführers gefährden, oder beispielsweise Robo-ter die Arbeit von Krankenpflegern übernehmen. Experten gehen davon aus, dass diese Technologien in den nächsten 10 bis15 Jahren völlig aus-gereift und einsatzfähig sind. Der Facharbeiter, wie es ihn heute gibt, wird dann in gewissen Branchen nicht mehr gebraucht, auch wenn es zum jetzigen Zeitpunkt noch un-vorstellbar ist. Denn Roboter haben nicht nur den Vorteil, dass sie auf Dauer weniger Kosten verursachen und keine Fehler machen, sie erledi-gen die Arbeit auch viel schneller als Menschen. Dazu ein vereinfachtes Beispiel aus der Baubranche: Baut man heute ein Haus, so stapelt der Maurer die Ziegel aufeinander, bis der Rohbau fertig ist. Diese Arbeit wird in der Regel durch mehrere Maurer durchgeführt und dauert ein paar Wochen. Zum Vergleich

dazu gibt es mittlerweile einen Ro-boter der die Fähigkeit besitzt diese Tätigkeit auszuführen. Dieser ist in der Lage den Rohbau für ein Haus mit 210 Quadratmetern Wohnflä-che in 73 Stunden fertig zu stellen. Alles was der Roboter benötigt, sind die Ziegel, die man ihm bereitstellen muss und ein Plan des Grundrisses, der einprogrammiert wird. Wenn man sich dieses Beispiel vor Augen führt, ist es verständlich, dass die Menschen besorgt sind, dass ihre Ar-beitsplätze früher oder später durch Roboter ersetzt werden. Natürlich schafft diese Digitalisierung auch Ar-beitsplätze, denn diese Technologie muss auch jemand entwickeln. Auf Dauer fordert es aber, nach aktuel-len Prognosen von Experten, mehr Arbeitsplätze, als geschaffen werden. Noch dazu steigt die Weltbevölke-rung von Jahr zu Jahr mehr und mehr an und auch die Flüchtlings-krise spielt dabei eine Rolle. Bei ei-nem Vortrag im Kunsthaus vor eini-gen Wochen wurde thematisiert, dass es oft gar nicht so leicht sein kann, Flüchtlinge in den österreichischen Arbeitsmarkt einzubringen, nicht al-lein da die Gesetze dies teilweise sehr erschweren, auch die hohe Arbeitslo-sigkeit, die schon im Land herrscht, macht es nicht einfach noch mehr Arbeitskräfte zu beschäftigen.

Das Risiko durch einen Roboter ersetzt zu werden ist speziell in den

von Viktoria Hödlund David MaschutznigMitarbeiter der StV BWL

StV>- BWLbwl.sowigraz.at

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Wahlverhalten zwischen den städti-schen Zuwanderungsgebieten und den ländlichen Abwanderungsgebieten bei der österreichischen Präsidentschafts-wahl zu erklären.

Dosierte Immigration mit gelunge-ner Integration könnte Abwanderungs-regionen neue Impulse liefern. Das ist aber viel schwerer umgesetzt als aufge-schrieben. Die Regionen sind ja nicht zufälliger Weise Abwanderungsgebiete gewesen. Die Wohnungen, die Immi-granten billig mieten können, stehen ja nicht zufällig leer. Perspektiven gibt es in vielen Fällen keine bis sehr wenige. Das macht die Integration sehr schwer. Andere Immigranten, die als Erfah-rungsquelle und Anlaufstelle dienen können und als link zur einheimischen Bevölkerung, gibt es nicht. Thomas Horvath und Peter Huber vom Wie-ner Wirtschaftsforschungsinstitut Wifo finden so auch in der ethnischen Di-versität einer Region eine starke De-terminante positiver Beschäftigungs-aussichten von Immigranten. Eine Residenzpflicht wird bei der Integra-tion der Migranten wenig helfen. Der deutsche Migrationsexperte Herbert Brücker betont das auch immer wieder ohne jedoch in der Politik Gehör zu finden. Die Integration kann nur über den Arbeitsmarkt gehen.

Dass den kurzfristigen Herausforde-rungen langfristige Erträge gegenüber stehen, wie Kollegen von der Weltbank vermuten, ist nicht ausgemacht. Es hängt von unserer aller Integrations-

leistung ab. Angesichts der demogra-fischen Entwicklung könne uns die Migration langfristig nutzen, wird ar-gumentiert. Gut, wenn es so kommt, aber zur Lösung unserer langfristigen Herausforderungen sollte nicht das Instrument „Asyl“ genutzt werden. Gelenkte Immigration aus wirtschaft-lichen Gründen sollte mit dem Recht auf Asyl, das die Republik Österreich Verfolgten gewährt, nichts zu tun ha-ben. Das heißt aber nicht, dass das Po-tential, das die Flüchtlinge mitbringen, nicht genutzt werden muss. Nur ein Aufrechnen ihres potentiellen Nutzens bringt eine Schieflage in die Debatte. Die Flüchtlinge sind nicht hier um unsere Probleme zu lösen. Sie wollen überleben.

Konfliktfrei war Migration historisch wohl nie. Es geht um die Verteilung, der in einem Land erzeugten Güter und Dienstleistungen. Langfristig zählt aber vor allem die Erzeugung von Wer-ten und diese ist historisch häufig posi-tiv von Immigration beeinflusst.

Migration in und nach Europa

Die jüngste Migrationswelle, die mehr als eine Million Menschen vor al-lem aus Zentralasien, dem Nahen und Mittleren Osten und Nordafrika nach Europa brachte und noch mehr brin-gen wird, hat Europa eine nächste Krise gebracht. Die Staaten der Europäischen Union und deren Institutionen fanden keine gemeinsame Antwort auf diese Herausforderung. Neben dem riesigen Ausmaß der Flüchtlingswelle hat das sicher damit zu tun, dass die Immigra-tion nach Europa nur eine von drei Mi-grationsbewegungen ist, die derzeit in Europa stattfinden, was die Konzentra-tion der Migranten auf wenige Ziellän-der zur Folge hat. Österreich war dabei eines der Länder, das pro-Kopf der Be-völkerung am meisten Menschen auf-genommen hat.

Da sind außerdem die langfristigen Migrationstrends von Ost nach West innerhalb der EU und die wohl eher viel zu geringen Bewegungen von Süd nach Nord, die mit der wirtschaftlichen Krise an der europäischen Peripherie entstanden sind oder entstehen hätten sollen. Die drei sind natürlich nicht unabhängig voneinander. Die boomen-den Staaten Südeuropas einschließlich Griechenlands zogen bis 2008 viele Menschen aus Ost- und Südosteuropa an. Griechenland - traditionell eher ein Auswanderungsland - wandelte sich zu einem Einwanderungsland mit einem Nettoausfluss von Gastarbeiterzahlun-gen nach Hause, etwas das Griechen-land seit Jahrzehnten nicht erlebt hatte. Vormalige Migranten sind tendenziell

mobiler als andere Gruppen der Bevöl-kerung, sodass der Anteil der heutigen Emigranten aus Griechenland, aber auch aus Portugal und Spanien, die nicht der einheimischen Bevölkerung angehören, recht groß ist. Gleichzeitig sind die Immigrationsströme aus Ost-europa in der Krise zurückgegangen, was zur Nettoemigration aus den Kri-senländern beitrug.

Arbeitskräftemigration ist das ein-zige Anpassungsmittel an die Krise, das in der Währungsunion geblieben ist. Antizyklische Fiskalpolitik ist mit der Schuldenbremse ausgeschlossen, die Geldpolitik ist vergemeinschaftet und die Währungspolitik gibt es nicht mehr. Jede Anpassung ist so eine über den Arbeitsmarkt. Das kann sehr lang-wierig und schmerzhaft sein. Interne Abwertungen sind mit langen Rezes-sionen verbunden. Die hohe Arbeits-losigkeit, die dabei auftritt ließe sich durch Emigration aus den Krisenlän-dern in die „Boomländer“ mildern. Der Theorie optimaler Währungsräu-me zufolge, ist ein hohes Maß an Mi-gration innerhalb der Währungsunion ein Kriterium für einen „optimalen“ Währungsraum und Voraussetzung für dessen Funktionieren. Die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit in Südeuropa deutet damit eher auf zu geringe Emi-gration aus diesen Ländern. Zu gering ist dabei die Perspektive der Theorie optimaler Währungsräume. Die Süd-europäer entscheiden sich frei nicht zu migrieren, innerhalb der EU herrscht Personenfreizügigkeit. Natürlich ist

Migration nicht ohne Kosten und Frik-tionen aber die EU-Kommission und die Mitgliedsländer haben sich viele Jahre lang bemüht die institutionellen Hindernisse abzuschaffen und die an-deren abzubauen.

Dass das nicht vollständig gelingen kann, zeigt ein Blick auf die Binnen-migration in vielen Ländern. Das sind langwierige und schmerzhafte Prozesse. Die deutsche Wiedervereinigung war ein natürliches Experiment in diese Richtung. In großer Zahl migrierten Ostdeutsche in die westlichen Bundes-länder, was aber nicht zu einer völligen Angleichung der Arbeitsmöglichkeiten oder der Lebensbedingungen führte. Der Magdeburger Ökonom Karlheinz Paque hat ermittelt, dass bei einem Einkommensunterschied von 20% die Nettomigration zum Stillstand kommt. Das sind beachtliche Migrationskos-ten und das innerhalb Deutschlands. Dementsprechend sind es vor allem die Jungen, die gehen. Das hat beachtliche Konsequenzen für Emigrationsregio-nen, in denen überproportional viele ältere Menschen übrig bleiben, was die Struktur und Verfasstheit dieser Regi-onen beeinflusst. Sie sind Neuem und Neuen gegenüber weniger aufgeschlos-sen, was ihre zukünftige Entwicklung hemmt. Emigrationsregionen tun sich schwerer mit der Integration von Im-migranten, was mit der fehlenden Er-fahrung und der Selektion der in der Region ansässigen Bevölkerung zu tun hat. Das ist sicher auch ein Ausgangs-punkt den großen Unterschied im

von Univ.-Prof. Dr. Jörn KleinertVWL-Institutsleiter

10 11SOWItimes SOWItimeswww.sowigraz.atwww.sowigraz.at

Darf ich vorstellen?Die Ökonomen Vorstellungreihe

www.sowigraz.at10 SOWItimes

Am 15. April durfte eure StV-VWL ge-meinsam mit interessierten Studierenden einen spannenden Einblick in das Unterneh-men KNAPP als auch hinter die Kulissen des Grazer Flughafens nehmen. Wir haben uns sehr über Eure Teilnahme gefreut.

Ende Juni organisiert die StV-VWL eine Semester-Abschlussfeier. Ort und Zeit stan-den vor Redaktionsschluss noch nicht fest, aber schaut doch auf unserer Homepage (www.vwl.sowigraz.at) oder Facebook-Seite (https://www.facebook.com/vwlunigraz/) vorbei. Dort findet ihr alle Informationen.

Ihr steht am Ende eures Bachelor-Studi-ums und seit euch noch nicht sicher, ob ihr euren Master in Graz fortsetzen sollt? Wenn ihr noch Fragen habt, hilft euch eure StV VWL gerne weiter, kommt einfach in der Sprechstunde vorbei oder meldet euch via Mail und/oder Facebook.

Für die StV Volkswirtschaft,Sabrina Kutschi

Arbeit

News aus der StV

Wer gerne Geschichten erzählt und daran glaubt, dass sie wahr werden, sollte Politikerin werden, wer sich ger-ne Gedanken darüber macht Sozialwis-senschaften studieren.

Arbeit. Ein Thema, das häufig im Zentrum vieler verschiedener Erzäh-lungen steht.

Ein Thema, das auch einen zentralen Punkt im Leben vieler Menschen ein-nimmt.

Ein Thema über das man sich Ge-danken machen sollte und über das man sich bewusst sein muss, dass es Le-benssituationen stark beeinflusst.

Im durchschnittlichen Tagesablauf einer Österreicherin, eines Österrei-chers liefern sich Schlafen und Arbei-ten weit abgeschlagen einen erbitterten Kampf um die am längsten durchge-führte Tätigkeit (mit Daumen mal Pi ca. 8 Stunden pro Tag). Man könnte fast meinen, die durchschnittliche Ös-terreicherin und der durchschnittliche Österreicher schläft und arbeitet und schläft und...

Über Reformen

In Europa wird und wurde der Ar-beitsmarkt reformiert. Die einen finden das super, die anderen eher weniger. In Deutschland unter der Regierung Schröder. In Italien jetzt unter Renzi. In Griechenland unter der EU.

Erst kürzlich in Frankreich: Es bren-nen Autos. Hunderte Polizisten wur-den verletzt und über 1300 Demons-tranten festgenommen. Das größte Gewerkschaftsbündnis hat vor, die EM

zu bestreiken und sagt: „Wir haben be-schlossen, an jedem Spieltag in den je-weiligen Austragungsorten zum Streik aufzurufen“. Auswirkungen wird das auf den öffentlichen Verkehr als auch auf den Güterverkehr und Dienste wie die Müllabfuhr haben.

Über „Nicht-Reformen“

In Österreich wird wenig getan. Wahrscheinlich, weil man in vielen Dingen uneinig ist. Einig ist man sich aber in einem: Es gehört etwas getan.

Und so wird gerne viel geredet. Man erzählt Geschichten und ist dabei ohne Zweifel und überzeugt Recht zu haben.

So fordert die Gewerkschaft eine 35 Stunden-Woche, wie in Frankreich, be-ziehungsweise redet gar von einer 20 Stunden-Woche – und das bei vollem Lohn- und Gehaltsausgleich. Dies soll zu mehr offenen Stellen führen und die Arbeitslosigkeit senken.

Die Wirtschaftskammer fordert „fle-xiblere“ Arbeitszeiten und wünscht sich längere Arbeitszeiten. Das soll die Wettbewerbsfähigkeit erhöhen und die Arbeitslosigkeit senken.

Die einen fordern die Senkung der Mindestsicherung, um die Motivati-on arbeiten zu gehen zu erhöhen, die anderen wollen ein bedingungsloses Grundeinkommen mit dem gleichen Ziel.

Es wird gefordert, eine Maschinen-steuer einzuführen um der Verdrän-gung von ArbeiterInnen beziehungs-weise deren Arbeitsplätzen entgegen

zu wirken. Gleichzeitig wird woanders argumentiert, dass mehr Maschinen zu steigendem Wohlstand und höheren Löhnen führen.

Geschichten erzählen ist etwas Gu-tes. Sich darüber Gedanken zu ma-chen, sie genau zu studieren und da-raus zu lernen, etwas sehr Wichtiges. Man sollte sich wohl aber davor hüten alles zu glauben und sie allzu ernst und wörtlich zu nehmen.

von Peter HabigerMitarbeiter der StV VWL

StV>- VWLvwl.sowigraz.at

Jener österreichische Ökonom, der in den letzten Monaten wahrscheinlich die meiste Aufmerksamkeit erhielt, ist Alexander Van der Bellen, der neu ge-wählte Bundespräsident. In der letzten Ausgabe der SOWI TIMES wurde der Verhaltensökonom Ernst Fehr vorge-stellt. Fehr war zu seiner Studienzeit Student und später Assistent von Pro-fessor Van der Bellen an der Universität Wien.

Alexander Van der Bellen wurde 1944 als Kind einer Flüchtlingsfami-lie aus Estland in Österreich geboren. Die Familie ließ sich im Kaunertal in Tirol nieder, wo Van der Bellen seine Kindheit verbrachte. Nach der Matura trat er in die Fußstapfen seines Vaters und studierte Volkswirtschaftslehre an der Universität Innsbruck. Er promo-vierte 1970 und wurde, nach längerem Forschungsaufenthalt am Wissen-schaftszentrum in Berlin, 1975 habi-litierter Professor in Innsbruck. 1980 folgte er schließlich dem Ruf an die Universität Wien. 1989 wechselte Ale-xander Van der Bellen als Quereinstei-ger in die Politik. Auf Anraten seines damaligen Doktoranden und späteren Parteikollegen Peter Pilz trat Van der Bellen der Grünen Partei bei und wur-de 1994 Abgeordneter im Nationalrat. Von 1999 bis 2008 war er Klubobmann der Grünen und verhalf der Partei erst-mals zu zweistelligen Wahlergebnissen.

Im Jahr 2012 wechselte Alexander Van der Bellen in den Wiener Land-tag. Zuletzt übte er ehrenamtlich die

Funktion des Universitätsbeauftragten der Stadt Wien aus. Im Mai 2016 wur-de Alexander Van der Bellen mit einer knappen Mehrheit zum neuen Bundes-präsidenten Österreichs gewählt. Das Amt wird er offiziell am 8. Juli 2016 von Heinz Fischer übernehmen.

Als Professor forschte und unter-richtete Van der Bellen seit 1970 mit den Schwerpunkten auf Finanzwissen-schaften und öffentliche Wirtschaft. Der begeisterte The Economist-Leser Van der Bellen sieht sich als Liberaler angelsächsischer Prägung. Als Öko-nom ist er sich jedoch den Grenzen des Marktes bewusst ist. Märkte tendieren, wie Van der Bellen betont, nur unter sehr restriktiven Bedingungen zu ei-nem Optimum. Diese Bedingungen sind in der Realität nie erfüllt. Der

freie Markt alleine kann daher weder soziale Problemstellungen, noch Um-weltprobleme lösen. Mit geeigneten marktwirtschaftlichen Instrumenten, wie etwa Steuern, ließen sich manche dieser Marktversagen korrigieren. All das gehöre zur Grundausbildung eines jeden Volkswirten. Van der Bellen ist auch prinzipiell Befürworter von Frei-handel, da er sich dessen Wirkung zur Steigerung des Wohlstands bewusst ist. Nach Bekanntwerden einiger Details zum geplanten Freihandelsabkommen TTIP, lehnt er dieses jedoch in dieser Form ab.

Der Professor ist überzeugter Euro-päer und will Österreich weltoffen im Ausland repräsentieren. Als Nettoex-porteur baut Österreichs Wirtschaft besonders auf seine Beziehungen zu den EU-Nachbarländern. Als Bundes-präsident will sich Alexander Van der Bellen insbesondere dem Thema der hohen Arbeitslosigkeit in Österreich widmen und Maßnahmen zur Steige-rung der Beschäftigung vorbereiten. Wirtschaftspolitisch plant er die Re-gierung mitunter dadurch zu unter-stützen, indem er auf Erkenntnisse aus der Wirtschaftsforschung aufmerksam macht. Auch seine eigene Expertise auf diesem Gebiet wird er bestimmt ein-bringen können.

von Eugen Tornquist

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Bildquelle: https://www.vanderbellen.at/zur-person/

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vestors Relation zählten fortan zu den täglichen Aufgaben der sechs Trader.

Ein Meilenstein wurde im Dezember letzten Jahres er-reicht, als das wikifolio über die Investmentbank Lang und Schwarz als Indexzertifikat emittiert wurde, wonach dieses fortan an der Börse Stuttgart gehandelt werden kann. Die Arbeit des Teams machte sich bereits bezahlt. Die Tatsache, dass die Handelsstrategie bisher konsequent eingehalten wurde, eine sehenswerte Rendite erzielt werden konnte und laufend vorgenommene Trades und Umschichtungen inner-halb des Portfolios lückenlos kommuniziert wurden, konnte bereits Investoren anziehen, welche bereit waren, reales Kapital in das wikifolio zu investieren.

Ein weiteres Highlight stellte das Event „GRAWE Bankengruppe meets Fi-nance Club Graz 2016“ am 18. Mai 2016 dar, bei dem unsere Portfoliomanager des Trading Desks bei den Experten der Capital Bank und Security KAG vorstellig wurden und sich deren kriti-schen Fragen zu ihrem wikifolio stellten. Der Schwerpunkt des Abends lag zum einen in der Vorstellung des Tradings Desks, zum anderen in der Offenlegung der Handelsstrategie des derzeitigen wikifolios und der Präsentation des gesamten Handelskonzeptes.

Das Event begann mit einer Vorstellung der GRAWE Ban-kengruppe, gefolgt von einem Rundgang durch die Büro-räumlichkeiten mit gleichzeitigen wertvollen Einblicken in die Arbeiten im Asset-Management und einem Impuls zur aktuellen Wirtschaftslage und den derzeitigen Entwicklun-

gen an den Finanzmärkten, sowie den Schwierigkeiten die damit mit der Kapitalveranlagung einhergehen. Im Anschluss daran wurde es ernst für unsere Trader. Nachdem die Prin-zipien des Trading Desks erläutert wurden ging es in medias res mit der Offenlegung der Handelsstrategie des wikifolios „Food ‚n‘ Stuff“, sowie der Präsentation des Konzepts, auf welchem der Investmentprozess basiert. Zentrale Themen im Zusammenhang mit der Strategieformulierung waren neben der eigentlichen Handelsidee des Weiteren das Investmentu-niversum sowie der Anlagehorizont. Beim Investmentprozess wurde neben der Unternehmensanalyse und –selektion auf die Portfoliobildung, den laufenden Management-Prozess

und das Monitoring ein-gegangen. Weiters wurden die eigens erstellten Bewer-tungs- und Optimierungs-modelle vorgestellt, welche wesentlich zur Arbeit der Trader beitragen.

Im Anschluss daran er-folgte eine Feedback-Run-de, wobei sich die sechs Studierenden eingangs noch den kritischen Fragen

der Experten bestehend aus Alfred Kober, Thomas Ortner, Martin Schnedlitz und Manfred Zöhrer, allesamt tätig für die Capital Bank bzw. Security KAG, stellten. Sowohl Strategie als auch Handelskonzept wurden analysiert und aus professi-oneller Sicht bewertet. Darauf basierend wurde das bisherige Vorgehen diskutiert, Vor- und Nachteile der Handelsidee zur Sprache gebracht und wertvolle Tipps mit auf den weiteren Weg gegeben.

Wir bedanken uns recht herzlich bei der GRAWE Banken-gruppe für die wertvollen Eindrücke.

Trading Deskvom Hörsaal aufs Börsenparkett

Über uns

Ursprünglich zum Zwecke des Austausches von Studie-renden untereinander und der Praxis im Bereich Finance ge-gründet, handelt es sich beim Finance Club Graz an der Karl Franzens Universität mittlerweile um einen fixen Bestandteil des universitären Alltags und um die erste Anlaufstelle für Finanzinteressierte. Der Finance Club Graz ist ein Verein, welcher die Bekanntheit und die Bedeutung des Themen-komplexes „Finance“ für Wirtschaft, Politik und Gesellschaft fördert und den fachlichen Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis vorantreibt. Im Fokus stehen Veranstaltungen, die es den Mitgliedern untereinander und Vertretern der Wissen-schaft und Wirtschaft ermöglichen einen Dialog zu pflegen. Darüber hinaus arbeitet der Verein ständig am Aufbau eines Netzwerks im Finanzsektor im Interesse aller Mitglieder und Partner. Wir sind sehr engagiert in der Umsetzung unserer Ideen und bestrebt, unser Angebot für euch ständig zu er-weitern. Durch den kontinuierlichen Ausbau unserer Leis-tungen an Veranstaltungen konnten wir uns bis heute über eine steigende Nachfrage und beachtenswerte Erfolge freuen. So erfreut sich zum Beispiel unsere alljährliche „Investment Challenge“, bei der die besten Trader großartige Preise erwar-ten, großer Beliebtheit.

Trading Desk – Theorie trifft Praxis

Ein besonderes Anliegen ist es uns, unseren Mitgliedern einen Zugang zur Praxis zu ermöglichen. Aus diesem Grund entstand im Frühjahr 2015 die Idee für unser neues Projekt, dem Trading Desk, welches eine Brücke zwischen der uni-versitären Lehre und der Realität bzw. der beruflichen Praxis

bilden soll. In Zusammenarbeit mit engagierten Studieren-den verfolgen wir hierbei Investmentstrategien, auf deren Ba-sis Wertpapierportfolios erstellt und in weiterer Folge aktiv gemanagt werden. Im Vordergrund stehen dabei Praxisnähe, Umsetzung eigener Handelsideen, sowie Anwendung erlern-ter Kenntnisse aus dem Bereich der Finanzwirtschaft. Auf Basis der gemanagten Portfolios werden an der Stuttgarter Börse handelbare Open-End-Indexzertifikate emittiert, in welche real investiert werden kann. Der Trading Desk stellt demnach eine ideale Möglichkeit dar, im Zuge des Studi-ums erlerntes Wissen unter realen Bedingungen anzuwenden und eine Vorstellung vom beruflichen Alltag innerhalb des Fondsmanagements zu erhalten. Manuel Schleifer, Simon Hainig, Christoph Hanfstingl, Mathias Kaneppele, Julius Stöger und Michael Urs, allesamt Studierende mit Schwer-punkt Finanzwirtschaft, welche sich auf Basis ihrer Leistun-gen im Studium und dem mitgebrachten Engagement für den Trading Desk qualifizierten, sind seit nunmehr einem Jahr mit vollem Einsatz am Managen ihres eigenen wikifolios „Food ‚n‘ Stuff“.

Nachdem vor gut einem Jahr das Team Building abge-schlossen war, bestand der erste Schritt in der Findung einer geeigneten Handelsstrategie. Die Wahl fiel schlussendlich auf Investments in defensive Konsumgüter mit Schwerpunkt im Bereich der Getränke-, Nahrungsmittel- und Haushaltswa-renindustrie. Langfristiger Anlagehorizont, breite Diversifi-kation, Kontinuität und fundamental solide Unternehmen hatten oberste Priorität. Es folgten Tage und Wochen der Unternehmensanalyse. Berichte wurden gelesen, Analyste-neinschätzungen diskutiert, Fundamentalanalyse betrieben und Unternehmenskennzahlen ausgewertet. Mit Hilfe von Portfoliooptimierungsmodellen wurden in weiterer Folge die passenden Unternehmen selektiert und schlussendlich mit der gewünschten Gewichtung über die Plattform wikifolio als Portfolio erstellt. Aktives Management des Wertpapier-portfolios, Risikomanagement, Marktbeobachtung und In-

von Manuel SchleiferFinance Club Graz

E-Mail: [email protected]@financeclubgraz.at

Web: www.financeclubgraz.at

Facebook: www.facebook.com/financeclubgraz

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der Wirtschaft beheimatet sind. Im Idealfall können die Teil-nehmerInnen direkt mit mehreren Fachkundigen interagie-ren. Im Falle der erwähnten „Smart-Citys“ Thematik etwa konnten die TeilnehmerInnen der WiPol einerseits die tech-nischen Perspektiven und Möglichkeiten der Urbanisierung durch den Input eines Städteplaners kennenlernen. Ande-rerseits wurden die mit dem Fortschritt verbundenen mög-lichen Nachteile, meist auf sozialer Ebene, von Seiten eines Soziologen beleuchtet. In der Wechselwirkung zwischen den Fachvertretern und der Gruppe bekamen die diesjährigen TeilnehmerInnen ein sehr breites Bild zum Thema vermittelt.

Neben spannenden inhaltlichen Debatten widmen sich die Mitglieder der WiPol auch der Forcierung der eigenen Fä-higkeiten. Denn bloßes Diskutieren in einer immer stärker zusammenwachsenden Gruppe bringt noch nicht die Fähig-keit, seine Meinung auch vor einer größeren Zuhörerschaft zu verteidigen. So erlernten die WiPol-TeilnehmerInnen in-nerhalb eines Workshops die eigenen Argumente glaubwür-dig und schlagkräftig zur Geltung zu bringen.

Darüber hinaus absolvierte der diesjährige Jahrgang viele weitere Veranstaltungen, Vorträge, Workshops und Diskussi-onen, die sie zum Teil selbst organisierten. Diese aktive Mit-gestaltung erlaubte es uns, unsere eigenen Vorstellungen und Ideen miteinzubringen und im Rahmen der Veranstaltungen umzusetzen.

Abschließend gilt es zu sagen, dass es natürlich sehr naiv wäre zu glauben, dass alleinig jene Kompetenzen, die Teil-nehmerInnen der Wirtschaftspolitischen Akademie erlernen, als auch die Vertretung durch verschiedenste Fachbereiche genügen würden um wirtschaftspolitische Thematiken und Konzepte einwandfrei zu Reflektieren oder eines Tages gar umzusetzen, doch ist eine gesunde Diskussionskultur sicher kein Schritt in die falsche Richtung.

Die Akademie – wer wir sind und wen wir suchen

Die Wirtschaftspolitische Akademie ist ein privater und unabhängiger Verein, der 2007 von einer Gruppe kritischer WirtschaftsstudentInnen mit dem Ziel gegründet wurde, ein Netzwerk zu bilden, das Wirtschaft ganzheitlich betrachtet und hinterfragt. Der Zertifizierungslehrgang, an dem jähr-lich insgesamt rund 100 TeilnehmerInnen in Österreich und Deutschland partizipieren, spannt sich über die Dauer von einem Jahr und kann an den Standorten Wien, Graz und München absolviert werden. Während dieses Zeitraums wer-den wirtschafts- und sozialpolitische Themen diskutiert und interdisziplinär erarbeitet. Das Programm wird durch das Organisationsteam, bestehend aus früheren und aktuellen TeilnehmerInnen, selbst organisiert und koordiniert.

Ein WiPol-Jahr spannt sich jeweils von Anfang Oktober bis Anfang Juli eines jeden Studienjahres. Die Bewerbungs-phase für das kommende Studienjahr begann bereits am 04. Juni und läuft noch bis zum 04. Juli. Weitere Infos zur Wirt-schaftspolitischen Akademie Steiermark und zur Bewerbung für den kommenden Jahrgang findet ihr sowohl auf unserer Homepage http://steiermark.wipol.at/ als auch auf Face-book unter facebook.com/wipolsteiermark. Gerne stehen wir für eure Fragen zur Verfügung.

Wirtschaftspolitischen Fragen eine Plattformgeben

Wie die LeserInnen an dieser Stelle sicher bereits wissen, lautet das zeitungsübergreifende Thema dieser SOWI TIMES Ausgabe „Zukunft der Arbeit“. Eine Thematik, die gerade Studierende vielfach beschäftigt. Wie wird in Zukunft unser Arbeitsalltag aussehen? Werden klassische Jobs und Ange-stelltenverhältnisse immer weiter fortbestehen oder entwi-ckeln sich mit der Zeit gewollt oder einfach im Rahmen ei-nes langsamen und stetigen Prozesses ganz neue Formen der Arbeit? Und zu guter Letzt, sind solche Entwicklungen aus einer gesamtgesellschaftlichen Sicht überhaupt wünschens-wert?

Diese Fragen werden je nach Weltanschauung und Pro-fession mit verschiedensten Antworten versehen. Sie haben jedoch eines gemeinsam – sie beschäftigen sich mit wirt-schaftspolitischen Themen. Solche und andere Fragestellun-gen kritisch zu diskutieren steht im Zentrum des einjährigen Jahrgangs der Wirtschaftspolitischen Akademie Steiermark (siehe Infobox).

Eine ernsthafte Aufarbeitung solcher Fragen bedarf einer vielseitigen Analyse. Als Student der Volkswirtschaftslehre konnte ich in der Vergangenheit einige Instrumente kennen-lernen, die ein Hilfswerkzeug darstellen sollen, um solchen Fragen möglichst differenziert begegnen zu können. Doch kaum verlässt man die Wohlfühlzone eines VWL Stamm-tisches wird schnell klar, dass Themen, die eine so wichti-ge Komponente des täglichen Lebens und unseres sozialen Umfeldes darstellen, auch von anderen Studien behandelt werden. Man muss nicht weit über den Tellerrand blicken um feststellen zu können, dass die für sich persönlich diffe-renziert wirkenden Instrumente im Kontrast gar nicht mehr so vielseitig erscheinen. Doch genau dieser Blick über die Grenzen des eigenen Studiums hinweg erfolgt oft nicht leicht und sei es nur, weil man über die Zeit eine gewisse Selbst-

überzeugung in Bezug auf Schlagfertigkeit der Methodik der eigenen Fachrichtung aufgebaut hat. Dabei bietet gerade eine Bildungseinrichtung wie eine Universität Möglichkeiten des freien Gedankenaustauschs über die Grenzen von Fakultä-ten, Instituten und Fachrichtungen hinweg.

Genau dieser Möglichkeit versucht sich die Wirtschafts-politische Akademie Steiermark anzunehmen. Eine Grund-aufgabe der „WiPol“ ist es, wirtschaftspolitisch interessierten StudentInnen die Plattform zu liefern, auf der sie sich un-abhängig von studientechnischen Grenzen mit Fragen wie den bereits genannten befassen können. Dabei ist es uns ein Anliegen, dass sich ein möglichst gemischtes Teilnehmer-feld an der Diskussion beteiligen kann. Denn aus eigener Erfahrung vergessen StudentInnen der BWL, Soziologie oder der Rechtswissenschaften manchmal, dass das Thema Wirtschaftspolitik nicht exklusiv für die VWL reserviert ist. Sicher ist das Interesse für gesamtwirtschaftliche Zusammen-hänge in der Volkswirtschaftslehre höher ausgeprägt, doch ist das weder von Natur gegeben, noch ein wünschenswerter Zustand. In Diskussionen sehe ich es immer wieder, wie der Gesprächsfluss, aber auch die Tiefe einer Diskussion mit der Integration von verschiedenen Studienrichtungen zunimmt. Durch diesen Einbezug fällt es leichter die Schwächen eige-ner Positionen zu erkennen. Am Ende der Diskussion ent-steht die Möglichkeit die eigene Meinung zu stärken und ein realistischeres und vor allem realisierbares Konzept für einzelne Problemstellungen zu entwickeln.

Doch was wäre eine Diskussion ohne ein angemessenes Thema? Seien es die Kontroversen der Bankenrettung, die in Folge der Finanzkrise erfolgte, Vor- und Nachteile von Freihandelsabkommen wie TTIP, wirtschaftliche und sozi-ale Folgen von Smart-City Konzepten oder der Nahrungs-mittelsicherheit und den Institutionen die dahinter stehen. Über einen Mangel an Themen können sich die Teilneh-merInnen der Wirtschaftspolitischen Akademie Steiermark bestimmt nicht beschweren. Die Vermittlung von Inhalten erfolgt dabei meist durch die Interaktion mit Experten zu einzelnen Themen, die in verschiedensten Institutionen oder

von Philipp KohlgruberWirtschaftspolitische Akademie Steiermark

Info

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Die Jobs der Zukunft

Die gesellschaftspolitisch entscheidenden Fragestellungen in Bezug auf die zu erwartenden Umwälzungen infolge der Entwicklung zur Industrie 4.0 hat schon Piketty in seinem Bestseller „Kapital im 21. Jahrhundert“ formuliert: Who owns the robots? Wer besitzt die Roboter?

Auch wenn es prinzipiell schwer abzuschätzen ist, in wel-che Richtung genau sich der technologische Fortschritt ent-wickeln wird, so geht der überwiegende Großteil der For-scher im Bereich Industrie 4.0 doch davon aus, dass es zu erheblichen Steigerungen der Arbeitsproduktivität kommen wird und dass sich das Anforderungsprofil an die Arbeitneh-merInnen der Zukunft massiv verschieben wird. Die klas-sischen Mittelschicht-Jobs werden infolge der Automatisie-rung zurückgedrängt und es entsteht einerseits am oberen Ende ein größerer Bedarf an besonders gut ausgebildeten TechnikerInnen, welche für die Entwicklung und die Steu-erung der Roboter zuständig sind, während gleichzeitig ein immer größerer Teil der Bevölkerung für die Produktion gar nicht mehr benötigt wird.

Diese Auswirkungen lassen zwei mögliche Zukunftspers-pektiven erkennen. Im positiven Szenario gehören diese Ro-boter und damit der von ihnen erwirtschaftete Wohlstand der Allgemeinheit und die Menschen können ihre tägliche Arbeitszeit Stück für Stück reduzieren und sich mit anderen, für sie persönlich interessanteren Dingen beschäftigen, wie beispielsweise Bildung, Kunst, Kultur, Kindererziehung etc. In dieser Welt übernehmen immer intelligentere Maschinen den Großteil der automatisierbaren Tätigkeit. Verkehr, Pro-duktion, Einkauf und Zustellung der benötigten Güter etc. geschieht automatisch und alle Menschen profitieren davon.

Im negativen Szenario gehören die Roboter einer kleinen Elite, genau derselben Elite, die bereits aktuell über den Großteil der Produktionsmittel und der Medien verfügt. Ein beständig wachsender Teil der arbeitenden Bevölkerung

wird von der elitären Gesellschaft nicht mehr benötigt, mit den notwendigsten Sozialleistungen (Hartz 4) durchgefüttert und in Parallelgesellschaften abgeschoben, wie es sie heute bereits beispielsweise in den französischen Banlieues oder den Slums in den Schwellen- und Entwicklungsländern gibt. Dasselbe Schicksal, wie es aktuell die jugendlichen Arbeitslo-sen in Spanien und Griechenland erleben.

Einem kleineren, bildungsaffineren Teil der Mittelschicht gelingt es, sich auf Basis seiner technologischen Ausbildung nach Oben abzusetzen. Dieser übernimmt die Konzeption und Wartung der Roboter. Die Elite, das reichste Top 1 % der Bevölkerung, genießt den unglaublichen Luxus der sich aus den Kapitaleinkommen ergibt, welche die Roboter für sie produzieren. Piketty selbst erwartet genau diese Entwicklung und sieht in ihr eine Rückkehr zu den feudalen Macht- und Vermögensstrukturen, welche bis zum 1. Weltkrieg die typi-sche Struktur der europäisch geprägten Gesellschaften dar-stellten.

Wir als Arbeitnehmervertretung sehen das zweite Szena-rio nicht nur aus ethischen Gründen als problematisch an, sondern sind auch der Meinung, dass dieses Szenario wirt-schaftsfeindlich ist und uns unzähliger (Wachstums-)Chan-cen beraubt. Denn durch das Ausschließen immer größerer Teile der Bevölkerung aus der Wirtschaft, selbst wenn diese Menschen im Produktionsprozess nicht mehr benötigt wer-den, sinkt die effektive Nachfrage, da die Einkommen dieser Menschen infolge der Exklusion aus dem Marktgeschehen zurückgehen. Damit sinkt die Profitabilität der Investitionen und damit auch der Drang zur Innovation von Seiten der Unternehmen. Das heißt im negativen Szenario ist nicht nur der gesamte Wohlstand extrem konzentriert, es entsteht auch in Summe viel weniger Wohlstand.

Um diesem Szenario daher entgegenzuwirken und das erste Szenario realistischer werden zu lassen, müssen wir

von Mag. Mario MatzerReferent für Volkswirtschaft der Arbeiterkammer Steiermark

Infobereits heute die notwendigen politischen Schritte setzen. Und damit müssen wir uns bereits heute der zentralen Frage zuwenden: Who owns the robots? Wer verfügt über die Pro-duktionsmittel? Und wir sehen, dass ein immer kleinerer Anteil der Bevölkerung über einen immer größeren Anteil des Vermögens verfügt. Beispielsweise besitzt aktuell in Ös-terreich das reichste Top 1 % der Bevölkerung in etwa 37 % des österreichischen Gesamtvermögens und damit mehr als Unterschicht & Mittelschicht gemeinsam, denn die unteren 90 % der Bevölkerung in Österreich besitzen nur ca. 31% des Gesamtvermögens.

Wir verlangen daher die Einführung relevanter Vermö-gens- bzw. Erbschaftssteuern, sowie eine funktionierende und effiziente Besteuerung der Kapitaleinkommen um sowohl Arbeitszeitverkürzungen als auch die notwendigen enormen Investitionen in die Bildung der Bevölkerung finanzieren zu können, damit alle Menschen ausreichend Chancen haben von der Entwicklung hin zu einer Industrie 4.0 zu profitieren und damit eine aktive Rolle in unserer Zukunft zu überneh-men.

Mario Matzer war nach Abschluss seines Volkswirtschafts-studiums an der KF Uni Graz einige Jahre Lektor für Finanz-wissenschaft. Bereits 2006 hielt er seine ersten Vorträge über die kommende Finanzkrise, welche er im April 2008 schrift-lich für den Herbst 2008 ankündigte. Nach wie vor hält er ca. 50 Vorträge pro Jahr zu diesem Thema. Er ist überzeug-ter Postkeynesianer und arbeitet seit 2011 als Referent für Volkswirtschaft an der Arbeiterkammer Steiermark. Seinen Newsletter und weitere Informationen findet man unter: www.mariomatzer.at

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Bei der Eingabe des Suchbegriffs Zu-kunft der Arbeit Wirtschaftspädagogik können auf google scholar innerhalb 0,06 Sekunden 3.940 Ergebnisse ge-funden werden. Im Rahmen der öster-reichischen Google-Suchmaschine sind es 110.000 Ergebnisse innerhalb von 0,54 Sekunden.

Doch nachfolgend soll keine theore-tische Aufarbeitung des Themas statt-finden, sondern gezeigt werden, welche Richtungen ehemalige Studierende der Wirtschaftspädagogik eingeschlagen haben, wie ihnen das Studium dabei geholfen hat und auch Ergebnisse der jüngsten AbsolventenInnenstudie „Wi-päd - und dann?“ seitens des Instituts für Wirtschaftspädagogik dargestellt werden. Ich möchte mich an dieser Stelle herzlich bei all jenen bedanken, die bei diesem Beitrag mitgewirkt ha-ben und Einblicke in ihre private Lauf-bahn und in ihre Forschungsergebnisse gegeben haben. Weiters wünsche ich allen Wipäd-Studierenden, dass sie in der Zukunft ihren Traumjob ergreifen können und in der Gegenwart Freude am Studium haben! :)

Liebe Grüße,Tamara

Kathrin Schaffar (Berufsanwärte-rin Wirtschaftsprüfung und Steuer-beratung): Als WIPÄD-Absolventin hat man nach dem Studienabschluss verschiedenste Möglichkeiten, die man einschlagen kann. Schon wäh-rend des Studiums hört man viel über

die Polyvalenz, die sich tatsächlich in den mannigfaltigen Berufswegen wie-derspiegelt, die wir Wipäd-Absolven-tinnen und Absolventen einschlagen. Gleich nach meinem Abschluss im Jahr 2012 erhielt ich eine Vollzeitan-stellung an der FH JOANNEUM als wissenschaftliche Mitarbeiterin. Ich war Projektleiterin eines EU-Projektes im Bereich Allgemeine Finanzbildung und durfte, bedingt durch meine päd-agogische Ausbildung, auch sehr bald verschiedenste Lehrveranstaltungen am Studiengang Bank- und Versicherungs-wirtschaft übernehmen. Nach 2 Jahren verschlug es mich jedoch in die Privat-wirtschaft, in die Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung. So bin ich nun schon im dritten Jahr meiner Ausbil-dung zur Steuerberaterin und entdecke täglich neue Herausforderungen, die es zu bewältigen gibt. Bedingt durch laufende Änderungen in der Gesetz-gebung ist es besonders wichtig, stän-dig auf dem neuesten Stand zu sein. Neben der Beratungstätigkeit gehören vor allem die Erstellung von Jahresab-schlüssen, Liquiditätsplanungen, Un-ternehmensbewertungen oder auch die laufende Buchhaltung zu meinen Auf-gabenbereichen. Sehr spannend und abwechslungsreich gestaltet sich ebenso die Wirtschaftsprüfung. Direkt vor Ort beim Klienten geht es darum das Zah-lenwerk des Unternehmens (also den Jahresabschluss) zu prüfen, aber auch die Aufbau- und Ablauforganisation diverser Prozesse zu durchleuchten. Während der dreijährigen „Lehrzeit“ muss auch noch Zeit für die Prüfungs-

Vorbereitungskurse eingeplant werden. Nach drei Jahren Berufsanwärterzeit ist man schlussendlich zu den drei Prüfun-gen (zwei mündlich, eine schriftlich) zugelassen – davor sollte man aber auf jeden Fall ausreichend Lernzeit einpla-nen.

Markus Raser (Steuersachbearbei-ter Berufsanwärter): Das schwierigste für mich nach dem Studium war grund-sätzlich die Entscheidung wohin nun meine berufliche Reise geht. Die Prak-tika und ehrenamtlichen Tätigkeiten während meiner Studienzeit, diverse Lehrveranstaltungen im Studium sowie das tolle Angebot des Careers Centers (vor allem das Programm „Learn to fly“) halfen mir bei der Orientierung. Mein erster Weg führte mich in ein Reisebüro. Dort übte ich die Stelle als Assistent der Geschäftsführung aus. Dies war vor allem deswegen span-nend, da es in dieser Position möglich war verschiedene Bereiche (Marketing, Personal, Controlling, etc.) kennenzu-lernen. Dort stellte ich fest, dass mir das Arbeiten mit Zahlen und Geset-zen großen Spaß macht und deswegen wechselte ich bereits nach kurzer Zeit in die Steuerberatung und bin seitdem als Berufsanwärter tätig. Empfehlen kann ich daher während der Studien-zeit möglichst viele Praktika in unter-schiedlichen Branchen auszuüben, um möglichst viel Erfahrung zu sammeln und Kontakte zu knüpfen. Die meisten KollegInnen, die ich kenne arbeiten im Bereich Controlling/Steuerberatung bzw. im Personalwesen. Vom Studium

her habe ich vor allem von allen Lehr-veranstaltungen extrem stark profitiert, welche die Förderung der Selbst- und Sozialkompetenz als Ziel hatten. Für die Wirtschaft finde ich die Selbstkom-petenz am bedeutendsten. Das heißt ei-gene Begabungen erkennen, effektives Zeitmanagement, eigene Belastbarkeit feststellen und über sich selbst und sei-ne Handlungen reflektieren können. Das sind nur einige wenige Beispiele an Kompetenzen, die jeden Tag in der wirtschaftlichen Praxis gefordert wer-den und auf die das Studium der Wirt-schaftspädagogik sehr gut vorbereitet.

Stefan Dreisiebner (Universitätsas-sistent am Institut für Informati-onswissenschaft und Wirtschafts-informatik): Bereits während meines Studiums begann ich meine Tätigkeit an der Universität, wo ich als Projek-tassistent zuerst an der Akademie für Neue Medien und Wissenstransfer und danach am Zentrum für Digitale Kommunikation beschäftigt war. Seit Herbst 2015 bin ich nunmehr als Uni-versitätsassistent am Institut für Infor-mationswissenschaft und Wirtschafts-informatik tätig. In dieser Funktion betreue ich unter anderem das Joint Degree Masterprogramm „Global Stu-dies on Management and Information Science“ und widme mich auch meiner Dissertation. Das Studium der Wirt-schaftspädagogik lieferte mir wertvolle Grundlagen für meine heutige berufli-che Tätigkeit, die mir besonders auch in der Lehre zugutekommen.

Gernot Dreisiebner (Universi-tätsassistent am Institut für Wirt-schaftspädagogik): Begleitend zum Masterstudium der Betriebswirtschaft und Wirtschaftspädagogik begann ich meine Tätigkeit an der Karl Franzens Universität Graz als Studienassis-tent und Tutor am Institut für Wirt-schaftspädagogik. Zu schätzen gelernt habe ich im Zuge meines Bildungswe-ges insbesondere die wissenschaftliche Berufsvorbildung des Masterstudiums Wirtschaftspädagogik, welches mir ein breites Spektrum an Tätigkeitsfeldern in Wirtschaft und Verwaltung, Schule, Erwachsenenbildung sowie in der For-schung eröffnet. Mein Weg hat mich in letzteren Bereich geführt: Seit Septem-ber 2015 bin ich als Universitätsassis-tent am Institut für Wirtschaftspädago-gik tätig, wo ich mich aktuell mit der Umsetzung meines Dissertationsvorha-bens befasse.

Silvia Konrad (selbstständige Kine-siologin, Leiterin der Geschäftsstelle des österreichischen Berufsverbandes für Kinesiologie und Projektassisten-tin bei einer Personal- und Unterneh-mensberatung): Ich habe im Sommer 2014 das Studium der Wirtschaftspä-dagogik abgeschlossen. Mittlerweile bin ich im Bereich der Kinesiologie mit meinen eigenen Räumlichkeiten in Graz selbstständig, leite die Geschäfts-stelle des österreichischen Berufsver-bands für Kinesiologie und arbeite auch noch Teilzeit bei einer Personal- und Unternehmensberatung als Projektassistentin. Meine Tätigkeiten

sind teilweise so unterschiedlich, so dass dies für mich die perfekte Kombi-nation darstellt. Die Selbstständigkeit ist für mich auch eine positive Heraus-forderung. Es sind erfahrungsreiche, spannende und teilweise risikoreiche Momente bzw. Erfahrungen, die ich auf keinen Fall vermissen möchte.

Weiters ist meine Diplomarbeit, die von Hr. Prof. Mag. Dr. Tafner intensiv und bestens betreut wurde, mittlerwei-le bereits ausgezeichnet, gefördert und auch in Österreich sowie in Australien veröffentlicht worden. Ich hätte mir als Studierende nie gedacht, dass mein Werdegang so aussehen wird. Und da-bei sind nicht einmal 2 Jahre vergan-gen.

Die Inhalte des Studiums kann ich in den verschiedensten Bereichen immer wieder anwenden. Gerade in meiner kinesiologischen Arbeit ist der pädago-gische Hintergrund sehr wertvoll. Das betriebswirtschaftliche Wissen kann ich wiederum sehr gut in meiner Rolle als Projektassistentin einsetzen.

Ich bin froh, dass ich das Studium der Wirtschaftspädagogik absolviert habe. Es war innerhalb des Studiums nicht immer leicht und oft habe ich mir gedacht, ob es überhaupt das Richtige ist. Aber mittlerweile weiß ich, Wipäd war das richtige Studium und wenn ich wählen müsste, würde ich es wieder studieren. Dieses Studium hat den gro-ßen Vorteil, dass ein breites Fachwissen vermittelt wird und Inhalte fürs Leben gelehrt werden.

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von Tamara GabardiVorsitzende der StV WiPäd

Zukunft der Arbeit aus Sicht der Wipäd

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News aus der StV

Die Auswirkungen des Strukturwandels auf ehrenamtliche Tätigkeiten

von Moritz SteinbacherStV Umweltsystemwissenschaften

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Liebe Studierende,

ein weiteres Semester nähert sich in rasen-den Schritten dem Ende. Ich wünsche euch daher für die prüfungsintensive Zeit gegen Ende dieses Sommersemesters viel Lernmo-tivation, Durchhaltevermögen und letztlich auch Erfolg!

Wir freuen uns immer sehr, wenn Ihr unsere Sprechstunden (mittwochs, 10-11 Uhr) besucht und wir euch bei kleineren oder größeren Problemen weiterhelfen können. All jene, für die die Sprechstun-de aus terminlichen Gründen nicht mög-lich ist, können uns aber auch via E-Mail ([email protected]) kontaktieren.

All jene, die sich in diesem Semester Schulbücher ausgeborgt haben, um einzel-ne Lehrveranstaltungen oder das Schulprak-tikum bravurös zu meistern, bitte ich diese wieder vor Antritt der verdienten Sommer-ferien zurückzugeben.

Zusätzlich möchte ich euch zum nächs-ten Stammtisch im Bierbaron am 16. Juni um 19 Uhr einladen. Beim Facebook-Event haben bereits sehr viele zugesagt und ich freue mich auf einen netten Abend in der Runde aktueller, aber auch ehemaliger (!) Wipäd-Studierenden.

Für die StV Wirtschaftspädagogik,Tamara Gabardi

Wipäd! Und dann? Erkennt-nisse aus der aktuellen Abso-Befragung am Standort Graz (Michaela Stock, Elisabeth Ze-hetner & Elisabeth Riebenbauer, Institut für Wirtschaftspädagogik):

Das Studium der Wir t s cha f t späda-gogik ist polyvalent ausgerichtet und dient der wissen-schaftlichen Berufs-vorbildung für die f a c h e i n s c h l ä g i g e Lehrtätigkeit einer-seits und bereitet andererseits auf un-terschiedliche Be-schäftigungsfelder in Wirtschaft und Verwaltung, For-schung, aber ebenso in der Erwachse-nenbildung vor.

Was aber sind die typischen Be-rufsfelder? Welche Wege werden tat-sächlich von den Absolventinnen und Absolventen der Wirtschaftspädagogik eingeschlagen? Im Herbst 2015 wurde am Standort Graz eine Abso-Befragung durchgeführt, an der letztendlich 452 AbsolventInnen der Jahre 1986–2015 teilnahmen (Rücklauf 55%). Die Stu-die liefert interessante Ergebnisse zu Gründen bei der Studien- sowie der Berufswahl, zur Bewertung von Wirt-schaftspraxis und Schulpraktikum und zur derzeitigen Berufstätigkeit. Hier spiegeln sich auch die Vorteile und Auswirkungen der Polyvalenz wider, da

59% der Befragten in Wirtschaft und Verwaltung, 31% an der Schule und 10% im Bereich Hochschule und Er-wachsenenbildung tätig sind, wie die nachfolgende Grafik zu Berufsfeldern nach Branchen zeigt.

Werden die Berufsfelder nach Tätig-keiten betrachtet, so zeigt sich, dass ne-ben Unterricht und Lehre vor allem die Tätigkeitsbereiche Controlling, Rech-nungswesen, Finanzen, Organisation und Projektmanagement, Personalan-gelegenheiten sowie Beratung und Consulting für WirtschaftspädagogIn-nen relevant sind. Falls ein Wechsel in die Schule angestrebt wird, dauert die Wirtschaftspraxis in der Regel über vier Jahre, also deutlich länger als die vorgeschriebenen zwei Jahre. Fazit: Die im Studienplan festgelegte polyvalente Ausrichtung des Studiums wirkt.

Das Team der StV Wipäd (v.l.n.r. Marlies Fastl, Tamara Gabardi, Antonia Staller, Iris Habich, Andreas Mörth, Stefanie Karner, Marco Tatschl, Martin Auer und Patrick Theuermann)

Wenn du dich ebenso für unser tolles Stu-dium in der Studienvertretung engagieren willst, dann melde dich am besten bei uns per Mail ([email protected]) oder schau einfach bei einem unser nächsten Stammtische vorbei. Alle Infos unter http://umweltsystemwissenschaften.at und facebook.com/umweltsystemwissenschaftenEs gibt immer genug zu tun ;-)

Für die StV Umweltsystemwissenschaften, Moritz Steinbacher

News aus der StV

„Designer-Minijobs, Freelancer-Por-tale, App-gestützte Dienste: Österreichs Arbeitsmarkt steht vor großen Verände-rungen – und bereitet sich kaum darauf vor.“ 1 Schlagzeilen wie diese findet man in regelmäßigen Abständen, wenn über zukünftige Änderungen auf dem ös-terreichischen Arbeitsmarkt diskutiert bzw. geschrieben wird. Eine zentrale Frage ist inwiefern ein grundlegender Strukturwandel stattfinden wird und ob dieser ähnliche Änderungen wie in der Vergangenheit verursachen wird. Der Übergang vom primären Sektor über den sekundären hin zum tertiären in den letzten 150 Jahren dient hier als eindrucksvolles Beispiel. Kernelemen-te dieser Debatte sind oftmals, ob ein Wandel zu mehr oder weniger Jobs führt, wie viel jede und jeder tatsäch-lich arbeiten muss und vor allem wie sich das derzeitige Lohnniveau entwi-ckeln wird.

Ein zentraler Aspekt, der beim The-ma Zukunft der Arbeit in meinen Augen nicht ausreichend thematisiert wird, ist: Wie wirkt sich ein möglicher Strukturwandel auf Tätigkeiten aus, die nicht als bezahlte Arbeit eingestuft werden? Ein paar Zahlen: 720.000.000 Stunden = 400.000 Beschäftige = 16.000.000.000 Lohnkosten2. Diese repräsentieren den Anteil, den die Be-

1 http://derstandard.at/2000028647780/Zukunft-der-Arbeit-Verwirrend-viel-zu-tun ,Petra Stuiber, Artikel vom 08.Jänner 2015, abgerufen am 24.05.2016 2 Österreichs Ehrenamtliche sind EU-Spitzenreiter, derStandard 04.01.2011, abgerufen am 24.05.2016 http://derstandard.at/1293370065328/Freiwillige-Arbeit-Oesterreichs-Ehrenamtliche-sind-EU-Spitzenreiter

völkerung Österreichs im Zuge ihrer ehrenamtlichen Tätigkeiten Jahr für Jahr leistet.

Eine andere Zahl ist vielleicht noch eindrucksvoller: 44% der über 15-Jäh-rigen der österreichischen Bevölkerung engagieren sich ehrenamtlich². Daran geknüpft sind zahlreiche Tätigkeiten und Bereiche des täglichen Lebens im großen und kleinen Rahmen, die in der heutigen Struktur nur mit dem Einsatz der ehrenamtlichen Helferin-nen und Helfer funktionieren (kön-nen). Man denke zum Beispiel an die Bereitstellung der Feuerwehr und Ret-tung in entlegenen Regionen, die ohne der Bereitschaft der Ehrenamtlichen in gewünschter Qualität kaum zu be-werkstelligen wären. Oder die Auswir-kungen auf kulturelle Veranstaltungen, bei denen der Anteil an ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern ebenfalls sehr hoch ist. Oder an meine ehrenamtliche Tätigkeit in der Studienvertretung und die damit verbundene Verantwortung für tausende Studierende.

Es ist somit zwingend notwendig neben direkten Auswirkungen wie mögliche Jobwechsel oder veränderte Arbeitsbedingungen auch andere – möglicherweise indirekte - Aspekte wie ehrenamtliche Tätigkeiten vermehrt zu berücksichtigen, wenn wir über die Zukunft der Arbeit und deren Konse-quenzen debattieren. Hintergrund ist, dass bei Überlegungen teilweise ver-gessen wird, dass diese Veränderungen Rückkoppelungen verursachen. Diese

können wiederum nicht nur das Teil-system ehrenamtliche Arbeit, sondern viel mehr unsere ganze Lebensweise beeinflussen.

Was auch immer die Zukunft brin-gen mag, ich möchte all jenen hiermit ein Dankeschön auf den Weg geben, die sich ehrenamtlich engagieren.

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Literaturtipp

Plurale Ökonomik Graz

Als die Plurale Ökonomik die Gelegenheit bekam, einen Literaturtipp zum Thema “Zukunft der Arbeit“ vorzustel-len, stellten sich die Fragen: Welche Ökonomin? Welcher Ökonom? Welches Buch? Viele namhafte Personen können aufgezählt werden, so auch einige aus Österreich. Das hier vorgestellte Buch „Zahlen bitte! Die Kosten der Krise tragen wir alle“ wurde von Markus Marterbauer im Jahr 2011 veröf-fentlicht. Vier Jahre nach der globalen Finanzkrise analysierte Herr Marterbauer die Ursachen und die Folgen der Krise, welche, wie wir alle erleben, massiv sind: Dramatisch steigen-de Arbeitslosigkeit in vielen EU-Ländern, weitere Zunahme der ohnehin schon sehr hohen Ungleichheit der Verteilung des Wohlstandes, sowie gigantische Staatsschulden und da-mit verbundene Finanzierungsprobleme des Sozialstaats. Der Autor gibt auf die Ursachen umfassende wirtschaftspolitische Antworten, doch nochmal zurück zum Anfang des Buches und der zentralen Frage: Wer zahlt für die Folgen der Wirt-schaftskrise?

Als eine der gravierendsten Folgen stellt sich die steigende Arbeitslosigkeit heraus. Hier hatte Österreich in den ersten Jahren schnell reagiert: Kurzarbeit und Konjunkturhilfspa-kete haben einen starken Anstieg vorerst verhindert. Aller-dings zeigt Herr Marterbauer, dass viele, auch gut bezahlte Arbeitsplätze durch strukturelle Veränderungen dauerhaft verschwunden sind. Die Sparbemühungen und die Zwangs-verordnungen der Europäischen Kommission und ande-rer Institutionen bremsen jedoch die Konjunktur, was zu weiter steigender Arbeitslosigkeit führt. Dies schwächt die Verhandlungspositionen der Gewerkschaften und dämpft dadurch die Lohneinkommen. Die Vermögenseinkommen und -bestände wurden aber von Rettungsmaßnahmen gesi-chert. Damit scheint eine steigende Ungleichheit des Wohl-standes vorprogrammiert. Der Autor weist weiter auf die Entwicklung der Arbeitskräfte hin. Denn langfristig stehen, durch weitere Arbeitslose, Frauen in Teilzeitstellen mit dem Wunsch auf Vollzeit, durch Anhebung des Pensionsantritts-alters und Migration weitere 630.000 bis 700.000 zusätzli-che Arbeitskräfte zur Verfügung.

Was soll der Staat unternehmen? Die Wirtschafts- und So-zialpolitik kann Maßnahmen ergreifen, welche die Nachfrage erhöhen und solche, die das Angebot an Arbeitskräften ver-ringern. Markus Marterbauer zeigt auf, dass eine Milliarde an Staatsausgaben in direkte öffentliche Beschäftigung einen höheren Effekt auf das BIP und den Rückgang der Arbeits-losigkeit haben, als Steuersenkungen im Ausmaß von einer Milliarde. Einige Bereiche können sich, durch den starken Anstieg an wirtschaftlicher Produktivität, sogar von selbst fi-nanzieren. Auch kann der Staat dafür sorgen, dass die hohen Exportgewinne nachfragesteigernd in Lohnerhöhungen flie-ßen oder gerechter verteilt werden. Als weitere Maßnahme nennt der Autor die Verkürzung der Arbeitszeit. Diese würde bei einer 10-prozentigen Verkürzung, nach einem Berech-nungsmodell des WIFO, die Beschäftigung um 4 % steigen lassen. Auch die Arbeitsproduktivität würde um 7 % zuneh-men und somit die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen nicht verschlechtern. Weniger Wochenstunden würden auch die Bedeutung des Einkommens der Männer reduzieren und die Stellung von Frauen im Arbeitsleben erhöhen. Innovative Formen der Arbeitszeitverkürzung bestehen vor allem in der Vereinbarkeit von Beruf und Familie und sollen mehr Raum für Weiterbildung schaffen. Auch weist der Autor auf die Möglichkeit der Erhöhung der Pflichtschulzeit um ein Jahr hin, welche mit den oben genannten Maßnahmen die hohe Jugendarbeitslosigkeit verringern kann.

Das vorgestellte Buch ist für all jene zu empfehlen, welche sich für post-keynesianische Lösungsansätze interessieren. Markus Marterbauers Ideen sind eine Bereicherung für das Studium und durch den starken Österreichbezug werden vie-le interessante Einblicke vermittelt.

Markus Marterbauer studierte Volkwirtschaftslehre in Wien. Er ist Leiter der Abteilung Wirtschaftswissenschaft und Statistik der Arbeiterkammer Wien und führt dort auch einen Blog: http://blog.arbeit-wirtschaft.at/

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Ab dem kommenden Wintersemester werden die drei Master-Vertiefungen (SBWLs) im Finance-Bereich neu ge-staltet. Die beiden einschlägigen Insti-tute für Banken und Finanzierung sowie Finanzwirtschaft wollen dadurch eine Schärfung des Ausbildungsprofils errei-chen, die nicht zuletzt ob der zunehmen-den Komplexität finanzwirtschaftlicher Fragestellungen gerade in der jüngeren Vergangenheit erforderlich wurde.

Die Grundidee des Ausbildungskonzep-tes orientiert sich dabei an der in Grafik 1 dargestellten klassischen Dreiteilung des Finanzsystems in Kapitalangebot, Kapitalnachfrage und Finanzintermedi-ation. Konkret verfolgt die Neuausrich-tung die nachstehenden Zielsetzungen:

• Klare fachlich-inhaltliche Ausrich-tung und eindeutig definierte Tä-tigkeitsfelder;

• Eindeutig definierter Kompeten-zerwerb bzw. definiertes Qualifika-tionsziel;

• Unmittelbare Ausrichtung der Leh-re am aktuellen Stand der wissen-schaftlichen Forschung;

• Einbindung von ExpertInnen aus der einschlägigen Wirtschaft bei praxisrelevanten Fragestellungen.

SBWL „Corporate Finance“

Mit dieser Vertiefung wird der beson-deren Bedeutung finanzwirtschaftlicher Fragestellungen im Zuge einer wertori-entierten Führung von Industrie-, Han-del- und Dienstleistungsunternehmen Rechnung getragen. Die Ausbildung umfasst die beiden Bereiche Investi-tions- und Finanzmanagement. In ers-terem werden vor allem unterschiedliche Ansätze zur Entscheidungsfindung bei Realinvestitionen erarbeitet, der Schwer-punkt Finanzmanagement beschäftigt sich unter anderem mit Fragen zur Ka-pitalstruktur, der Ausschüttungspolitik und dem finanzwirtschaftlichen Risiko-management. Die Studierenden entwi-ckeln ein Verständnis für die Strukturie-rung von Finanzierungsentscheidungen und das Design von Finanzierungs-kontrakten auf Basis der Unternehmens-strategie.

SBWL „Finanzintermediation“

Diese Vertiefung fokussiert auf ein ganz-heitliches Verständnis von bankwirt-schaftlichen Fragestellungen im Sinne einer integrierten Unternehmenssteue-rung. Hintergrund ist die bei vielen Ban-ken in den letzten Jahren zu beobachten-de Überarbeitung der Geschäftsmodelle, des Risikomanagements und der regulatori-schen und rechtlichen Rahmenbedingungen. Neben einem tiefge-henden Fach- und Produktwissen sollen die Studierenden vor allem ein integriertes

Verständnis der Geschäfts- und Unter-nehmensbereiche in Banken unter be-sonderer Berücksichtigung von Ertrags-, Risiko-, Liquiditäts- und Kapitalanfor-derungsaspekten entwickeln.

SBWL „Investments“

Im Rahmen dieser Vertiefung werden Fragestellungen aus der Finanzmarkt- und Investmentanalyse eingehend er-örtert. Es werden sowohl originäre wie auch derivative Finanzprodukte behan-delt. Die Schwerpunkte liegen auf dem Asset Pricing, dem Asset Management und der Asset Allocation, der Model-lierung von Marktdaten sowie dem Verständnis von Institutionen, Regula-rien und dem Verhalten von Akteuren an Finanzmärkten. Eine zentrale Rolle kommt dabei einer tiefgehenden Risk-Return-Analyse der jeweiligen Invest-mentprodukte zu. Im Zuge der Analyse empirischer Kapitalmarktdaten werden entsprechende quantitative Methoden der Finanzmarktforschung eingesetzt und IT-mäßig umgesetzt.

Für die einzelnen Vertiefungen lassen sich die in Grafik 2 aufgelisteten beruf-lichen Tätigkeitsbereiche identifizieren (Auswahl):

Für die Zukunft der Arbeit im Bereich Finance: Neue Master-SBWLs aus FinanceInstitut für Banken und FinanzierungInstitut für Finanzwirtschaft

---Grafik1---

---Grafik2---

SBWLFinanzintermediation

SBWLCorporateFinance

SBWLInvestments

FINANCE

SBWLFinanzintermediation

• Asset/LiabilityManagement

• CorporateBanking • Gesamtbank-

steuerung • Regulierungund

Compliance• RetailBanking• Risikomanagement• Wissenschaftund

Forschung

SBWLCorporateFinance

• CapitalBudgeting• Corporate

Development• CorporateGovernance• Risikomanagement• Treasury/Cash

Management• Unternehmens-

bewertung• Wissenschaftund

Forschung

SBWLInvestments

• AssetManagement• Investmentanalyse/

AssetPricing• PrivateBanking/

WealthManagement• Risikomanagement• Vermögensberatung• Wertpapierhandel• Wissenschaftund

Forschung

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SBWLFinanzintermediation

SBWLCorporateFinance

SBWLInvestments

FINANCE

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• Asset/LiabilityManagement

• CorporateBanking • Gesamtbank-

steuerung • Regulierungund

Compliance• RetailBanking• Risikomanagement• Wissenschaftund

Forschung

SBWLCorporateFinance

• CapitalBudgeting• Corporate

Development• CorporateGovernance• Risikomanagement• Treasury/Cash

Management• Unternehmens-

bewertung• Wissenschaftund

Forschung

SBWLInvestments

• AssetManagement• Investmentanalyse/

AssetPricing• PrivateBanking/

WealthManagement• Risikomanagement• Vermögensberatung• Wertpapierhandel• Wissenschaftund

Forschung

Grafik 1 Grafik 2

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• Bildung und übergreifende fachliche Kompetenzen sind Grundvorausset-zungen für den beruflichen Erfolg

• Jobs ohne spezifische Qualifikations-erfordernisse werden in unseren Ge-filden zusehends rar werden

• Technische Kompetenzen, vor allem im IT-Bereich, gewinnen noch mehr an Bedeutung

• Flexibilitätserfordernisse am Arbeits-markt steigen: Aufweichen fester Arbeitszeitkonturen bis hin zu einer einem Verschmelzen von Arbeit und Freizeit

• Grenzen zwischen selbständiger und unselbständiger Arbeit weichen im-mer mehr auf

• Grundqualifikationen reichen nicht mehr für ein Er-werbsleben aus: Lebenslanges Lernen wird zu einem komplementären Leitprinzip

• Neue Organisationsformen ergänzen hierarchische Systeme: polarisierte Organisation vs. Schwarm-Or-ganisation

Kurz gefasst: Durch die Digitalisierung wird die Arbeitswelt von morgen noch flexibler, heterogener und mithin auch for-dernder werden. Joseph Schumpeter, der bekanntlich auch an der Karl Franzens Universität Graz gelehrt hat, betont in seinen Werken, dass Innovationen unser wirtschaftliches und gesellschaftliches Leben gleichermaßen ständig einer Prüfung unterziehen und mithin auch vehement verändern. Die Di-

gitalisierung und deren Folgen bildet dabei keine Ausnahme. In Bezug auf die sozialen Folgen von Innovationen merkte er bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts an: „Ob die Ent-wicklung zu sozialem Wohlbefinden oder zu sozialem Elend, zur Entfaltung oder zur Verkümmerung des sozialen Lebens führt, das entscheidet ihr konkreter Inhalt, das was konkret in jenen Formen vor sich geht, die wir schildern.“ Umgemünzt auf die Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft ließe sich diese Feststellung auch wie folgt deuten: selbst autonome Produktionssysteme werden nicht verhindern können, dass wir auch in Zukunft unseres eigenen Schicksals und Glücks Schmied sein dürfen.

Gegenwärtig wird kein Begriff in Wirtschaftskreisen so lei-denschaftlich diskutiert wie jener der Digitalisierung. Land auf und ab wird unter Labeln wie Industrie 4.0 oder Smart-Production das Ende der uns bekannten Produktionsweise und damit einhergehend der uns vertrauten Arbeitswelt he-raufbeschworen. Doch was ist tatsächlich dran an der digi-talen Revolution? Ist dies eine technologische Vision oder gar Fiktion oder trägt sie nicht vielmehr bereits evolutorische Züge und ist Teil einer Entwicklung, die ihren Ausgang be-reits im späten 20. Jahrhundert genommen hat? In letzter Konsequenz liegt die Antwort auf diese Frage wohl irgendwo

in der berühmten Mitte. Fest steht jedenfalls, dass die Digi-talisierung bereits zu massiven strukturellen Umbrüchen, so-wohl in Wirtschaft als auch Gesellschaft, geführt und Joseph Schumpeter´s Prinzip der schöpferischen Zerstörung einmal mehr hautnah erlebbar gemacht hat und weiterhin macht.

Kernaspekte der digitalen Revolution sind unter anderem die Vernetzung der physischen Produktions- und Dienst-leistungswelt mit der virtuellen, elektronischen Welt, die massive Beschleunigung von Produktionsabläufen, Kom-munikationsvorgängen und Informationstransfers sowie die potentielle, vollständige Autonomisierung von Produktions-prozessen. Offen bleibt, inwieweit sich autonome Produkti-

onsprozesse tatsächlich durchsetzen. Dass bisherige Arbeits-formen und damit weite Teile unserer Arbeitswelt bereits auf dem Prüfstand stehen, ist indes unbestritten. Wirtschaftsso-ziologen wie Hartmut Hirsch-Kreinsen sehen nicht nur ope-rative Tätigkeiten in Werk- und Betriebsstätten als betroffene Bereiche an, sondern gleichsam „indirekte Funktionen und Leitungsebenen.“ Das heißt, dass nicht nur Hilfs- und Lehr-berufe einer Evaluierung unterzogen werden, sondern glei-chermaßen auch schulische und akademische Ausbildungen. In Hirsch-Kreinsen´s Worten steht eine „Neugestaltung des gesamten sozio-technischen Systems der Produktion an“.

Wie kann man sich nun aber für ein Voranschreiten der Digitalisierung wappnen, wie sogar profitieren? Kurz: Wel-che arbeitsmarktpolitischen Antworten in Bezug auf Aus- und Weiterbildungswege bzw. –erfordernisse lassen sich aus dem Status Quo und dem derzeitigen Wissensstand ableiten und welche Folgen zeichnen sich am Arbeitsmarkt ab? Eine allumfassende, allgemein gültige Antwort auf diese Frage lässt sich naturgemäß nicht geben, Trends und Ansätze lassen sich jedoch sehr wohl ableiten. Dazu gehören unter anderem folgende:

Von der digitalen Revolution und der Arbeitswelt von morgenvon Mag. Ewald VerhounigLeiter des Instituts für Wirtschafts- und Standortentwicklung der WKO Steiermark

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Kontrollmaßnahmen, die die Menschenwürde nicht nur berühren sondern verletzen, sind jedenfalls verboten, auch wenn der betroffene Arbeitnehmer oder der entsprechende Betriebsrat zu diesen Maßnahmen zustimmen würde.

ResümeeBereits jetzt zeigt sich, dass es durch den Einsatz neuer

Technologien und neuer Medien zu einer massiven Ände-rung des Arbeitsumfelds gekommen ist. Für immer mehr Arbeitnehmer besteht die Möglichkeit diese neuen Techno-

logien zu verwenden und etwa am Arbeitsplatz Internet oder E-Mails zu nutzen. Auch die Möglichkeit der Kontrollen der Mitarbeiter steigt durch diese Technologien. In diesem Zu-sammenhang ergeht immer mehr Judikatur, die sich mit die-sen neuen Problemen am Arbeitsplatz auseinandersetzt. Viele Fragen sind jedoch noch ungeklärt. Zumal die Modernisie-rung nicht stehen bleibt und auch vor der Arbeitswelt nicht halt macht, ist das Arbeitsrecht einem ständigen Wandel unterworfen und es muss entsprechend flexibel mit diesen Herausforderungen umgegangen werden.

Neue Technologien und das Arbeitsrecht

Mag. Walter Korschelt, LL.M. ist Rechtsanwalt und Partner der LIKAR Rechtsanwälte GmbH. Zu seinen Spezialgebieten zäh-len sämtliche Bereiche des Wirtschafts- und Gesellschaftsrechts, des Urheber- und Markenrechts, des IT- und Datenschutzrechts sowie des Arbeitsrechts. Ein weiteres wichtiges Tätigkeitsfeld der Kanzlei stellt der Anlegerschutz dar (www.likar-partner.at).

Sogenannte neue Medien, wie Facebook, Twitter und Co haben eine immer größere Bedeutung in unserer Ge-sellschaft. So machen diese neuen Technologien auch vor dem Arbeitsplatz nicht halt. Immer mehr Unternehmen setzen zur Findung von Mitarbeitern auf das Internet und neuerdings auch auf Jobportal-Apps. Auch während der Arbeitszeit sind die Mitarbeiter ständig umgeben von der Möglichkeit diese neuen Technologien einzusetzen. Gleichzeitig steigt für Arbeitgeber aber die Möglichkeit die Arbeitnehmer mittels dieser Technologien zu über-prüfen und zu kontrollieren. In Zukunft ist zu erwarten, dass ein noch größerer Einfluss dieser Technologien auf den Arbeitsbereich erfolgen wird. Auch das Arbeitsrecht wird sich insofern entsprechend anzupassen und weiter-zuentwickeln haben.

Nutzung neuer Medien am Arbeits-platz

Ein Arbeitnehmer schuldet dem Arbeitgeber während der Arbeitszeit grundsätzlich sein uneingeschränktes Bemühen um den vereinbarten bzw. angemessenen Arbeitserfolg. Pri-vate Verrichtungen während der Arbeitszeit sind dem Ar-beitnehmer demnach grundsätzlich untersagt. Insofern wäre es dem Arbeitnehmer untersagt, während der Dienstzeit Betriebsmittel für private Zwecke zu nutzen, wie etwa am Arbeits-PC privat im Internet zu surfen oder private E-Mails zu versenden. Diese allgemeine Regelung besteht jedoch nur dann, wenn der Arbeitgeber ein ausdrückliches Verbot der Privatnutzung ausgesprochen hat. In diesem Fall kann auch die Nutzung des privaten Smartphone während der Dienst-zeit eine Arbeitspflichtverletzung darstellen.

Soweit keine Regelung über die private Nutzung getroffen wurde, wird davon ausgegangen, dass sich der Umfang der privaten Nutzung am Einzelfall zu orientieren hat. Dabei ist auf den Ortsgebrauch und die Angemessenheit abzustellen. Es kann demnach, wenn keine konkrete Regelung über die Privatnutzung besteht, eine private Nutzung zulässig sein.

Dem Arbeitgeber steht es aber auch frei, die private Nut-zung mittels einer konkreten Regelung einzuschränken oder gänzlich zu erlauben.

Kontrollen am ArbeitsplatzNeue Technologien am Arbeitsplatz bieten dem Arbeitge-

ber die Möglichkeit entsprechende Kontrollen der Arbeit-nehmer vorzunehmen. Zu denken ist hier etwa an Kontrol-len der Internetnutzung durch Überprüfung von „log-files“, der Überprüfung von E-Mails oder von Videoüberwachung.

Kontrollen verstoßen nicht von vornherein gegen die Per-sönlichkeitsrechte des Arbeitnehmers, da es letztlich zum Wesen eines Arbeitsverhältnisses gehört, sich der Kontrolle durch den Arbeitgeber zu unterwerfen.

Bei Kontrollen, die jedoch die Menschenwürde berühren ist, soweit ein Betriebsrat im Betrieb vorhanden ist, dessen zwingende Zustimmung zu den Kontrollmaßnahmen erfor-derlich. Bei Betrieben ohne Betriebsrat ist die Zustimmung jedes einzelnen Arbeitnehmers zur Durchführung solcher, die Menschenwürde berührender Kontrollmaßnahmen, er-forderlich.

Von Mag. Walter Korschelt, LL.M.LIKAR Rechtsanwälte GmbH

Mag.WalterKorschelt,LL.M.GeschäftsführenderGesellschafterRechtsanwalt

• Unternehmens-/Wirtschaftsrecht• Gesellschaftsrecht• Anlegerschäden/Schadenersatz• Forderungsmanagement/Inkasso• Urheber-undMarkenrecht• IT-Recht/Datenschutzrecht• Arbeitsrecht• Prozessführung• Schiedsgerichtsbarkeit

LIKARRechtsanwälteGmbHPestalozzistraße1/II/13

8010Graz+43(0)316823723www.likar-partner.at

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Unternehmensbesichtigungen in der Südoststeiermark

Unsere alljährliche Unternehmensbesichtigung war auch dieses Jahr wieder ein voller Erfolg. Am 19. Mai 2016 star-teten wir schon früh morgens mit dem Bus in Richtung Südoststeiermark. Im Genussregal in Vogau hatten wir die Möglichkeit regionale Produkte aus der Steiermark ken-nenzulernen und durften uns während einer interessanten Führung durch die Kulinarik der grünen Mark kosten. Vom Vulcano Schinken, über das steirische Kürbiskernöl, Gölles Essig, verschiedene Honigvariantionen und Schnäpse, bis hin zur Zotter Schokolade war für jeden eine Köstlichkeit dabei.

Das Hauptprodukt der Vinofaktur, der Wein, kam na-türlich auch nicht zu kurz. Am Ende der Führung konnten wir noch die Möglichkeit nutzen, für uns selbst oder unse-re Liebsten eine Kleinigkeit mitzunehmen. Es war äußerst spannend zu erfahren, wie und wo die Produkte hergestellt werden, welche Verfahren dabei zum Einsatz kommen und wie man sich dort für die hohe Qualität und Regionalität einsetzt.

Anschließend machten wir uns auf den Weg nach Bad Radkersburg in die kleine, sehr feine Bierbrauerei Bevog. Diese befindet sich in der Nähe der slowenischen Grenze und entstand aus Neugierde zu unterschiedlichsten Biergeschmä-ckern vom Besitzer Bevog Vasja Golar. Bei der Produktion ihrer Biere konzentriert sich das Unternehmen vor allem auf Biere mit höherer Gärung, auch bekannt als Ale-Biere. Diese Biersorte stammt zwar ursprünglich aus England, gewinnt jedoch auch in Österreich immer mehr an Bedeutung. Sie

erfreut sich zunehmender Beliebtheit und zwar nicht nur bei Biertrinkern, sondern generell bei allen Feinschmeckern, Spitzenköchen und jenen, die immer bereit sind neue Ge-schmäcker auszuprobieren.

Die Brauerei Bevog hebt sich deutlich von der Massenpro-duktion ab und spielt mit zahlreichen gewonnenen Preisen und Auszeichnungen in der obersten Liga der Ale-Biere. Nach einer sehr interessanten und lustigen Führung durch die Brauerei, durften wir am Ende noch fünf verschiedene Bevog Biersorten verkosten.

Den ereignisreichen Tag ließen wir im Buschenschank Gießauf-Nell in Klöch ausklingen. Wir konnten die letzten Sonnenstrahlen in Mitten der Klöcher Weinberge mit einer Brettljause und gutem Wein genießen, bevor wir uns auf den Weg zurück nach Graz machten.

Es war ein toller Tag mit euch allen! Falls ihr dieses Jahr lei-der keine Zeit hattet mitzufahren, gibt es nächstes Jahr wie-der die Gelegenheit spannende Betriebe bei der Unterneh-mensbesichtigung der StV BWL persönlich kennenzulernen!

Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr!

Michaela Schwarz,StV Betriebswirtschaft

Veranstaltungsberichte

Brown Bag Lunch in Kooperation mit dem Finance Club und der Energie Steiermark.

Den Start eines tollen Vortrags machte Mag. Petra Pieber, MBA (Strategische Personalentwicklung), die auf die Eckda-ten und die Ideologie des Unternehmens einging.

Durch die Strommarktliberalisierung war es dem Endnut-zer möglich sich den Stromanbieter auszusuchen, was dazu führte, dass sich die Energie Steiermark vom Versorger zum Dienstleister entwickelte.

Im Zuge dessen beschloss die Energie Steiermark stark an dem Gedanken der Nachhaltigkeit festzuhalten und ihre Vi-sion der „Grünen Welt“ auszubauen.

Heute ist ihr Image als nachhaltiger Dienstleister im Ener-giesektor fest etabliert und indes rundet die Wertebotschaft das verantwortungsbewusste Bild ab. Fair, Aufmerksam, Re-gional, Kooperativ und Zuverlässig-das sind die 5 Eckpfeiler der Wertebotschaft.

Diese Werte spiegeln allerdings nicht nur das Mindset der Firma, sondern zugleich auch die Anforderungen an ihre Mitarbeiter wieder, welche die Energie Steiermark stets sucht und bereits beschäftigt.

Obwohl, bedingt durch Innovation und Wandel, die Ener-gie Steiermark einen Mitarbeiterabbau von 3000 Mitarbei-tern auf rund 1800-1600 Mitarbeiter verzeichnete, sind al-leine im Jahr 2015 ca. 80 Neueinstiege im Unternehmen zu verbuchen gewesen.

Wer Karriere machen will, lernwillig ist und sich mit der Wertebotschaft anfreunden kann, ist gern gesehen. Die Ener-gie Steiermark bietet nicht nur eine Vielzahl an Einstiegs-möglichkeiten, sondern auch interne Weiterbildungen und Abwechslung an. Man kann sich in die Firma sowohl direkt als auch über Ferialpraktika, Berufspraktika oder während Bachelor-bzw. Masterarbeit (hier kann man sogar bis zu 500€ für seine Arbeit verdienen) einbringen.

Durch dieses Engagement wurde die Energie Steiermark durch das Wirtschaftsblatt im Jahr 2015 zum attraktivsten Arbeitgeber des Jahres gekürt.

Den zweiten Teil des Vortrags gestaltete Philipp Her-mannsdörfer, MSc (Business Development) und klärte uns

über firmeninterne Vorgänge und Entwicklung auf. Wie funktionieren Marktanalysen im tatsächlichen Leben und wie wird dies bei der Energie Steiermark gehandhabt. “De-sign Thinking“ - wie schauen Zukunftsperspektiven der Fir-ma und allgemein im Energiesektor aus. “Business Model Convas“ - wie werden Ideen und neue Produkte in der Rea-lität durchleuchtet und schlussendlich bewertet bzw. umge-setzt. Stichwort “neue Produkte“, auch beim Crowdfunding ist die Energie Graz engagiert.

Fazit, die Energie Steiermark ist ein Unternehmen, das viele Möglichkeiten bietet, sei es als Dienstleister, als Ausbil-dungsstätte oder als aktiver Akteur in der Gestaltung unserer “Grünen“ Zukunft.

Moses Neukart, StV Betriebswirtschaft

News aus der StV

Liebe SoziologiestudentInnen, liebe FreundInnen der Soziologie!

Seit nun fast einem Jahr sind wir offizi-ell die Studienvertretung für die Soziologie. Dieses erste Jahr war für uns geprägt von neuen Erkenntnissen, Erfahrungen und viel Arbeit, aber auch von sehr viel Freude und Spaß. Dass alles so gut geklappt hat, ver-danken wir unter anderem auch den vielen freiwilligen HelferInnen, MitarbeiterInnen und den ehemaligen StV-MandatarInnen, welche uns mit Rat und Tat zur Seite ge-standen sind. An dieser Stelle möchten wir allen noch einmal ein großes Dankeschön aussprechen.

Auch nächstes Jahr soll wieder viel pas-sieren, daher brauchen wir natürlich wieder fleißige HelferInnen und freuen uns eben-falls auf neue Gesichter, die frischen Wind in die StV bringen. Wenn wir dein Inter-esse geweckt haben, kannst du dich gerne per Mail, Facebook oder persönlich bei uns melden.

Hier sind wir erreichbar:E-Mail: [email protected]: www.facebook.com/ stv.soziologie.graz/

Für die StV Soziologie,Isi, Sara, Hannes, Berni und Nina

16. Juni 2016: Stammtisch Wipäd:

19 Uhr, Bierbaron. Die StV Wipäd freut sich auf Euch!

30. Juni 2016: Sommerfest Soziologie:

Die StV Soziologie lädt alle Soziolo-gInnen und FreundInnnen der Sozio-logie ein. Genaue Infos bekommt ihr rechtzeitig über E-Mail, Facebook und Homepage.

Semester- Abschlussfeier der StV Volkwirtschaft

Ende Juni 2016. Genaue Daten stan-den vor Redaktionsschluss noch nicht fest. Ihr werdet über Facebook (https://www.facebook.com/vwlunigraz/) und die Homepage auf dem Laufenden ge-halten.

06. Juli 2016: Stammtisch Volkswirtschaft:

19 Uhr, Ort wird noch bekanntgege-ben. Die StV Volkswirtschaft freut sich darauf, das Semester mit Euch ausklin-gen zu lassen!

12. Oktober 2016 Bankgeschäft im Wandel

Vortrag zum Thema „Bankgeschäft im Wandel: Herausforderungen und Strategien für die Zukunft“ im Festsaal Meerscheinschlössl, Mozartgasse 3 mit der Vortragenden Frau Mag. Dr. Herta Stockbauer, Vorstandsvorsitzende der BKS Bank AG. Programm: 18.00 Uhr Come Together, Start Vortrag 18.30 Uhr. Co-Veranstalter sind: Institut für Ban-ken und Finanzierung der Universi-tät Graz, SOWI-AV des alumni UNI Graz, Finance Club Graz.

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