Upload
hatram
View
212
Download
0
Embed Size (px)
Citation preview
Mega
0
Themenheft
DAS WELTATLAS MAGAZIN 2/2007
Megastädte
Urbanisierung:Katastrophe oder Chance?2
Mexiko-Stadt: Luftverschmutzung. Unterrichts-einheit für die Sekundarstufe 28
Tokio:Stadt der großen Entfernungen.Unterrichtseinheit für die Sekundarstufe 1
400
00
00 240 480 720 960 1200 1440 1680 1920 2160 2400 2640 2880 3120 3360
WWW. DIERCKE.DE
500
4
Diercke3600Diercke Magazin 4 23.04.2007 11:43 Uhr Seite 1
2 DIERCKE WELTATLAS MAGAZIN Diercke3600
Megastädte:Problem oder Chance weltweiter Urbanisierung?Von Frauke Kraas
Megastädte gewinnen aufgrund ihrer enormen Größe und hohen
Entwicklungsdynamik immer mehr an Bedeutung als Knotenpunkte von
Globalisierungsprozessen und Steuerungszentralen einer von
Städten dominierten Welt.
Großes Bild: Informelle
Siedlung in Pune/Indien
Oben: Einfachbauweise
in einem Urban Village,
überragt von modernem
Hochhauskomplex in
Guangzhou/China
Mitte: Einfache Stein-
häuser eines Relokations-
projektes im urban fringe-
Bereich von Manila/Philip-
pinen
Unten: Hochverdichteter
Innenstadtbereich von
Seoul/ Südkorea
120
360 580
1100
220
Vordergrund von Bewertungen gestellt.
Dadurch kann jedoch der Blick auf auch er-
hebliche Chancen versperrt werden, die et-
wa in der Erschließung wichtiger Potenziale
für eine nachhaltige Entwicklung mega-ur-
baner Regionen liegen, so z. B. die Chance
einer Verringerung des Pro-Kopf-Flächen-
“verbrauchs“ bei hoher Bebauungsdichte,
einer verbesserten Effektivität verwendeter
Ressourcen (z. B. durch Zyklisierung und
Regeneration von Wasser- und Energieflüs-
sen) oder die Vorteile technischer Innovatio-
nen, die sich in Megastädten rentabel ver-
wirklichen lassen, wie etwa im Aufbau von
Massentransportsystemen (Beispiele:
U-Bahn-Netze, Transmilenio-Projekt) und
Leitungsnetzen (vor allem der Wasser- und
Energieversorgung) bewiesen oder durch
Umsetzung von Innovationen zu erreichen
(z. B. durch e-governance und Partizipation
in Verwaltungsprozessen).
Beispiel Wohnraumversorgung:Verdrängung oder Aufwertung in Kooperation?
Am Beispiel der für viele wachsende Mega-
städte charakteristischen, oft gravierenden
Engpässe in der Wohnraumversorgung,
besonders für die unteren Einkommens-
schichten, lässt sich verdeutlichen, welche
Wirkungen ein Perspektivwechsel in der
Bewertung von Situationen mit sich bringen
kann.
Hohe Zuwanderungsraten, in der Regel
durch Zuzug aus ländlich-peripheren Regio-
Delta/China als aufsteigende „world facto-
ry“ (2006: ca. 48 Mio. Einwohner). Je nach
Schwellenwert gibt es weltweit derzeit 16,
24 oder 39 Megastädte. Die größte Ballung
an Megastädten findet sich in Asien, wo
bereits heute über 20 Städte mit mehr als
5 Millionen Einwohnern existieren (siehe
Diercke Weltatlas, S. 142.3: Asien Bevölke-
rung). Im Jahr 2015 werden weltweit, unter
Einschluss der sog. „emerging megacities“
mit über 5 Mio. Einwohnern, mehr als
600 Mio. Menschen in voraussichtlich dann
60 Megastädten leben – über zwei Drittel
liegen in Entwicklungsländern, viele weisen
ein Bevölkerungswachstum von mehr als
3 % jährlich auf.
Megastädte: Negative Bewer-tungen – und ein Perspektiven-wechsel?
Zumeist werden mit Megastädten negative
Vorstellungen assoziiert, so z. B. die Proble-
me massiver Umweltverschmutzung, hohen
Ressourcenverbrauchs, Bedrohung durch
Naturgefahren, die Zunahme urbaner Armut
und sozioökonomischer Disparitäten, Ver-
kehrsprobleme, Sicherheitsrisiken oder
Einschränkungen an Lebensqualität in den
Neu sind nicht nur die bisher unbekannten
Dimensionen von Flächen- und Bevölke-
rungswachstum sowie die hohe Konzentra-
tion von Bevölkerung, Infrastruktur, Wirt-
schaftskraft und Entscheidungen, sondern
vor allem die Gleichzeitigkeit und Überlage-
rung von verschiedenartigsten ökologi-
schen, ökonomischen, sozialen und poli-
tischen Prozessen mit vielfältigen, sich zum
Teil selbst verstärkenden Beschleunigungs-
und Rückkopplungseffekten. Neu sind fer-
ner eingeschränkte Regier- und Steuerbar-
keit vieler mega-urbaner Räume sowie die
Bedeutungszunahme informeller Prozesse.
Definitionen: Megastädte, megaurbane Regionen
Megastädte werden in der Regel nach
quantitativen Merkmalen abgegrenzt: Es
sind – unterschiedlichen Definitionen zu-
folge – Metropolen mit mindestens fünf,
acht oder zehn Mio. Einwohnern. Jüngeren
Auffassungen zufolge werden auch poly-
zentrische, funktional integrierte, interagie-
rende megaurbane Räume einbezogen,
z. B. das Rhein-Ruhr-Gebiet – mit mehr als
13 Mio. Einwohnern Europas größte me-
gaurbane Region – oder das Perl Fluss
Diercke Magazin 4 23.04.2007 11:43 Uhr Seite 2
3
3600 Interview
00 240 480 720 960 1200 1440 1680 1920 2160 2400
Dr. Kurt Jürgen Leers
Jahrgang 1949, Studium der
Geographie und Germanistik
in Düsseldorf, Assistent am
Wirtschaftsgeographischen
Institut der Universität Bonn,
Promotionsaufenthalt in
Süditalien, Schuldienst ab
1977, Prüfungsvorsitzender
bei Ersten Staatsexamina
und Mitglied im Prüfungs-
ausschuss bei Zweiten
Staatsexamina in Düssel-
dorf.
2650
nen, verursachen in vielen Megastädten ein
Wachstum informeller Siedlungen, oft an
marginalen, un- oder untergenutzten
Standorten (großes Foto), oder ein Entste-
hen einfacher Unterkünfte in bisher wenig
von Wirtschaftsaufschwung beeinflussten
Stadträumen (Foto links oben). Urbane Ar-
mut, sozioökonomische Polarisierung und
der Verlust sozialer Kohärenz gehören hier
zu den zentralen Problemen.
Oft werden informelle Siedlungen solange
geduldet, bis die Flächen, auf denen sie
sich befinden, für anderweitige Nutzungen
vorgesehen sind. Dann stehen – je nach
lokalem Kontext – Zwangsräumung, Um-
siedlung, Verdrängung, Enteignung, Ent-
schädigung für Relokation oder Verhand-
lungsprozesse mit den Bewohnern infor-
meller Siedlungen an. Sobald man indes
informelle Siedlungen nicht nur als Pro-
blem der Megaurbanisierung, sondern als
Teil einer Lösung versteht – nämlich für
eine Unterbringung von Hunderttausenden
von Menschen, mit denen gemeinsam die
Akteure von Verwaltung, Privatwirtschaft
und Zivilgesellschaft nach Maßnahmen für
eine Verbesserung der Lebensbedingun-
gen suchen können –, ist die Entwicklung
erfolgreicher Verbesserungsmaßnahmen
möglich, wie z. B. in zahlreichen Projekten
der UN-Habitat oder anderer in Megastäd-
ten arbeitender Organisationen der
Entwicklungszusammenarbeit bewiesen
wurde. Staatliche Wohnungsbauprogramme
für einkommensschwache Bevölkerungs-
schichten (Foto links Mitte), oft mit privat-
wirtschaftlicher Unterstützung, sog. land-
sharing- und sites-and-services-Projekte
oder administrativ gesteuerte, obligatori-
sche Mischnutzung innerstädtischer Nach-
verdichtung (Foto links unten) sowie small-
scale-investments von Kreditgenossen-
schaften zählen zu den interessantesten
Lösungsansätzen.
Austausch guter Beispiele und Verbesserung der Steuerungs-fähigkeiten
Für eine nachhaltigere Megastadtentwick-
lung bedarf es eines intensivierten Aus-
tauschs von guten Lösungsbeispielen und
-strategien („best practices“) sowie einer
Verbesserung der Steuerungsfähigkeit in
den Megastädten, die über Verwaltungs-
kompetenzen hinaus eine intensivierte Zu-
sammenarbeit auch mit der Privatwirtschaft
und den wesentlichen Entscheidungsträ-
gern („stakeholder“) der Zivilgesellschaft
verfolgen muss.
Frauke Kraas, Professorin für Anthropo-
geographie am Geographischen Institut
der Universität zu Köln.
3600: Was fällt Ihnen spontan zum Begriff Diercke ein?
Dr. Leers: „Diercke“ ist für mich seit jeherdas Synonym für „Atlas“ – und für dieSchüler eine Herausforderung in derRechtschreibung.
3600: Welche Karte des Diercke benutzen Sie am liebsten?
Dr. Leers: Ich mag die Berlin-Karten, be-sonders den Innenstadt-Vergleich. Hiergibt es unendlich viel zu entdecken, undzugleich beschreibt man auf ein paar Quadratkilometern Stadt das wohl wich-tigste politische und historische Ereignisin Deutschland und der Welt am Ende desletzten Jahrhunderts.
Mein Herz hängt natürlich auch noch ander Karte Tarent – staatliche Industrieent-wicklung seit 1960, deren Grundlagen ichvor Ort erarbeitet und deren Kartenbild ichselbst entworfen habe.
3600: Was macht den Diercke fürSie außergewöhnlich?
Dr. Leers: Ich finde es beeindruckend, wie es immer wieder gelungen ist, den„Diercke“ den aktuellen Inhalten desErdkundeunterrichts anzupassen und dabei richtungsweisend für alle anderenSchulatlanten zu sein.
3600: Wann und warum haben Sie das letzte Mal privat in den Diercke geschaut?
Dr. Leers: Das geschieht ziemlich häufig,wenn ich mir im Zusammenhang mit denNachrichten die räumlichen Gegebenhei-ten vor Augen führen möchte – oder wis-sen Sie auf Anhieb, wo alle „- istans“ inMittelasien liegen?
3600: Besitzen Sie noch Ihren SchulDiercke?
Dr. Leers: Selbstverständlich! Er war da-mals bei der „Erstausstattung“ der Sexta-ner das wertvollste Stück und wurde dem-entsprechend sorgsam behandelt. Ichhabe sogar noch einen Diercke von 1914„geerbt“, den ich hoch in Ehren halte.
3600: Was wünschen Sie sich fürden Diercke in der Zukunft?
Dr. Leers: … weiterhin eine glücklicheHand bei der Gestaltung eines Atlas, derdie traditionellen Inhalte, aktuelle Themen-karten und den Zugriff auf elektronischeMedien effizient miteinander verbindet.
Diercke Magazin 4 23.04.2007 11:43 Uhr Seite 3
Die Übersichtskarte im
Diercke Weltatlas
(S. 176.1) zeigt die funk-
tionale Gliederung Tokios
und gewährt ein ein-
drucksvolles Bild der
täglichen Pendlerströme
aus dem Umland in die
Metropole.
Von Hans Lammersen
1100
220
4 DIERCKE WELTATLAS MAGAZIN
Tokio – Stadt der großen Entfernungen
1200 1220 1240 1260
2650
840
3600DierckeUNTERRICHTSEINHEIT SEKUNDARSTUFE I
2160 2650
Zentrum Japans
Wie kaum eine andere Stadt ist Tokio das
Zentrum des Landes. Hier werden fast alle
wichtigen politischen und wirtschaftlichen
Entscheidungen getroffen. Der zunehmen-
den Bedeutung zufolge ist Tokio seit den
1950er Jahren stark angewachsen und heu-
te die größte Stadt der Welt – mit
12.600.000 Einwohnern in der Präfektur
Tokio (Tokio-to, Fläche: 12.064 km2),
37.000.000 Einwohnern im Großraum Tokio
(Tokio Metropolitan Region, Fläche: 13.555
km2) und 42.000.000 Einwohnern in der
National Capital Region (Fläche: 36.887
km2)
Shogunats-Hauptstadt
Tokio, ehemals Edo, war bis ins späte 16.
Jahrhundert hinein ein unbedeutender Ort.
1590 gelangte er in den Besitz des Shoguns
Tokugawa Ieyasu, der ihn 1603 zu seiner
Hauptstadt machte. Er bemühte sich, eine
starke Zentralgewalt durchzusetzen. Das
Shogunat war damals der hauptsächliche
Machtfaktor in Japan. Mit der Besitznahme
des Shoguns ging ein erstes Wachstum des
Ortes einher. Denn der Shogun verlangte
von seinen untergebenen Großgrundbesit-
zern, ihren Wohnsitz nach Edo zu verlegen.
Ihnen folgten zunächst neben ihren Fami-
lien zahlreiche Handwerker und Händler,
dann, im Jahre 1868, auch der Kaiser (Ten-
no), der seinen Hof von Kyoto nach Edo ver-
legte.
Öffnung Japans
In diesem Jahr dankte der letzte Tokugawa-
Shogun ab und Tenno Mutshito übernahm
die Macht. Er leitete die so genannte „Mei-
ji“-Restauration ein, in deren Verlauf er Ja-
pan für ausländische Mächte öffnete und
soziale, wirtschaftliche und politische Ver-
änderungen einleitete, die den Grundstein
für die moderne Wirtschafts- und Gesell-
schaftsentwicklung Japans legten. Der Ten-
no war es auch, der die Stadt Edo in Tokio
umbenennen ließ. Er ließ seinen Kaiserhof
hierher verlegen, ein erster Schritt der Kon-
zentration.
Weg zur Metropole
Einen Rückschlag erhielt die Entwicklung
der Stadt durch das große Kanto-Erdbeben
von 1923. Die sich an das Erdbeben an-
schließenden Feuerstürme zerstörten etwa
700.000 Häuser und töteten 140.000 Men-
schen. Der Wiederaufbau nach dem 2. Welt-
krieg führte zu umfangreichen Modernisie-
rungen. Spätestens seit den 1950er Jahren
verstärkte sich die Entwicklung hin zu
einem Ungleichgewicht des japanischen
Städtesystems. Die Herausbildung einer
politischen, demographischen und wirt-
schaftlichen Primatstadt war bis dahin noch
Diercke Magazin 4 23.04.2007 11:43 Uhr Seite 4
5
Unterrichtsvorschlag:
Die Materialien sind für zwei Stunden konzipiert, können jedoch
gekürzt werden. Im Folgenden wird ein Verlauf skizziert, wie er bei
der Verwendung aller Materialien aussehen könnte:
Inhaltlicher Schwerpunkt
Vergleich der Hausaufgaben
Aufgaben 5-7
Vergleich der Aufgaben 5-7
Aufgaben 8 und 9
Weitere Erarbeitungdes Themas „Neuland-gewinnung in Tokio“
MethodischesVorgehen/Sozialform
Lehrer-Schüler-Gespräch
Einzel- oder Partner-arbeit
Lehrer-Schüler-Gespräch
Lehrer-Schüler- Gespräch oder Schüler-Schüler-Gespräch
Medien/Materialien
Schülerergebnisse
Atlaskarte
Schülerergebnisse
Atlaskarte
Inhaltlicher Schwerpunkt
Information über denStundenverlauf
Lesen Material 1, Bearbeiten der Aufgabe 1
Vergleich der Aufgabe 1
Bearbeitung der Aufgabe 2
Vergleich der Aufgabe 2
Aufgabe 3
Aufgabe 4
Weitere mögliche Aufgaben:Finde heraus, wie hochdie Bodenpreise in deiner Gemeinde liegen.Berechne: Wie viel Eurowürde der Boden für einHaus mit der Grund-fläche deiner Wohnungin Tokio kosten (1 Euroentspricht etwa 157 Yen).Kannst du dir vorstellen,welche Gründe es gebenkönnte, dennoch in Tokio zu leben?
MethodischesVorgehen/Sozialform
Lehrer-Vortrag
Text: Einzelarbeit (stillesErlesen oder Vorlesen)Aufgabe: Einzelarbeit
Lehrer-Schüler-Gespräch
EinzelarbeitLehrer-Schüler-Gespräch
Lehrer-Schüler-Gespräch
Lehrer-Schüler-Gespräch oder Schüler-Schüler-Gespräch
Medien/Materialien
Material 1 und 2
Schülerergebnisse
Material 3 und 4
Schülerergebnisse
Material 3 und 4, Atlaskarte
Material 5
1. Stunde
2. Stunde
Unterrichtsphase
Einstieg
Erarbeitung I
Ergebnissicherung I
Erarbeitung II
Ergebnissicherung II
Erarbeitung III
Hausaufgabe:
Ausblick/weitere Möglichkeiten
00 240 480 720 960 1200 1440 1680 1920 2160 2400
Aufgaben1.
2.3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
nicht erfolgt. Aber die Wirtschaftserfolge
Japans in der zweiten Hälfte des 20. Jahr-
hunderts brachten die heutige Konzentra-
tion auf Tokio mit sich.
Hans Lammersen
Realschule Lügde
Fächer: Erdkunde, Deutsch
Erstelle eine Tabelle, in der dudie Lebenssituation der FamilieMashado (Material 1) mit deinerFamilie vergleichst (Größe desHauses, Anzahl der Familien-mitglieder, Wohnfläche pro Person Fahrzeit zur Arbeit/zurSchule usw.)
Zu den Bodenpreisen in Tokio:Erläutere Material 3 und 4
Diskutiert in der Klasse: Welche Gründe kann es für der-artig hohe Bodenpreise geben.Welche Begründung ist aus derBevölkerungsdichtekarte aufS. 177, Karte 2 im Diercke Welt-atlas herauszulesen?
Die Sätze in Material 5 enthal-ten Thesen zu den Nachteilendes Lebens in Tokio. Ordne sie(eventuell auch stichwortartig)in die darunter stehende Ta-belle ein.
Zur Tokio-Karte, Diercke Weltat-las, S. 176, Karte 1:
Miss die Nord-Süd-Ausdehnungsowie die Ost-West-Ausdeh-nung Tokios.
Miss die Entfernung von Hachioji, dem Wohnort derMashados, bis zum Hauptbahn-hof Tokio. Vergleiche mit dir bekannten Entfernungen in deiner Region.
Wie viele Menschen pendeln jeden Tag aus Hachioji? Findedrei vergleichbare Vororte vonTokio und drei mit größerenAuspendlerzahlen.
Beschreibe die Entwicklung derStadt Tokio seit dem Jahre 1950.Berücksichtige dabei die Haupt-richtungen der Ausdehnung,die Fläche der neu hinzugekom-menen Bebauung, die Bevölke-rungsentwicklung (Grafik rechtsunten).
Beschreibe die Lage der Indus-trieflächen in Tokio. Wo habensich die meisten Industrien an-gesiedelt? Begründe!
Unterrichtsphase
Einstieg
Erarbeitung I
Ergebnissicherung I
Erarbeitung II
Ausblick/weitere Möglichkeiten
Diercke Magazin 4 23.04.2007 11:43 Uhr Seite 5
bearbeitet von
6 Diercke3
Die Arbeitsblätter
stehen im Internet
zum Download für Sie
bereit unter
www.diercke.de/360grad
Diercke Magazin 4 23.04.2007 11:43 Uhr Seite 6
1100
220
DIERCKE WELTATLAS MAGAZIN
360
1120
1970
Luftverschmutzungder Megastadt Mexiko-StadtVon Matthew Appleby
8 3600DierckeUNTERRICHTSEINHEIT SEKUNDARSTUFE II
Oben: Ausschnitt aus der
Karte S. 200.2 im Diercke
Weltaltas: Hier ist die
Kessellage der Metropole
deutlich sichtbar, die
im Zusammenspiel
mit der Höhe für häufige
Wetterinversionen
verantwortlich ist.
1200 1600 2000 2400
2650
3590
Globale Dimensionen
Mexiko-Stadt lenkt zurzeit große Aufmerk-
samkeit vieler internationaler Organisatio-
nen auf sich. Der Grund liegt nicht nur dar-
in, dass die MCMA (Mexico City Metropo-
litan Area) für die Gesundheit von Kindern
als das gefährlichste Stadtgebiet der Welt
gilt, sondern auch, dass die Luftverschmut-
zung von u. a. dieser Megastadt möglicher-
weise Auswirkungen auf das Weltklima hat.
Topographie
Das Zusammenwirken der topographischen
Lage und des Höhenklimas ruft Bedingun-
gen hervor, die in den Wintermonaten häu-
fig zur Wetterinversion führen. Die Karte im
Diercke Weltatlas (S. 200, Karte 2) zeigt die
Kessellage der circa 2.300 m hohen mexi-
kanischen Hauptstadt. Diese Weltmetropo-
le ist auf drei Seiten von schneebedeckten,
z. T. über 5.000 m hohen Vulkanen und Ber-
gen der Sierra Madre umgeben. Die extre-
me Höhenlage verhindert einen sauberen
Verbrennungsprozess, sodass eine erhöhte
Menge an Reststoffemissionen in die Atmo-
sphäre eingeleitet wird.Die Hauptwindrich-
tungen in der Atlaskarte geben Hinweise
zur Zirkulation der Luftmassen im Becken
von Mexiko. Bodenwinde aus dem Norden
verhindern oft den Abzug der Luft, die sich
dann mit Staub, Verbrennungsabgasen und
flüchtigen Kohlenwasserstoffen anreichern
kann. Eine braune Glocke bildet sich an cir-
ca 170 Tagen im Jahr über der Stadt.
Agglomeration der Superlative
Mexiko-Stadt mit Umland ist nach verschie-
denen Quellen mit bis zu 25 Millionen Ein-
wohnern der zweitgrößte Ballungsraum der
Welt. Wegen der anhaltend starken Pull-
Faktoren dieser Stadt ist eine sehr hohe Zu-
wachsrate der Bevölkerung in der Zukunft
zu erwarten.
Schadstoffquellen
Über drei Millionen Autos, häufig umwelt-
schädliche Gebrauchtwagen aus den USA,
sind täglich auf den Straßen von Mexikos
Landeszentrum unterwegs – die Haupt-
quelle der Giftmischung in der Luft. Mexiko-
Stadt ist der zweitgrößte Industriestandort
in Lateinamerika, wobei sich ein Fünftel al-
ler mexikanischen Betriebe – über 50.000 –
dort befindet. Ihr Schadstoffausstoß trägt
auch wesentlich zur Smogbildung im mexi-
kanischen Becken bei. Extrem problema-
tisch ist die Entstehung von bodennahem
Ozon während der Trockenzeit. Dazu kom-
men viele ätzende Flugpartikel aus den
Fahrzeugen, Fabrikanlagen und der Soda-
Anlage im Nordosten. Die neuen WHO-Krite-
rien für Feinstaub und fotochemischen Smog
werden nur mit größten Schwierigkeiten von
Mexiko-Stadt erfüllt werden können.
Maßnahmen
In den frühen neunziger Jahren hat die
Stadt Notmaßnahmen zur Reduzierung der
Luftverschmutzung eingeleitet. Ein Luftver-
schmutzungs-Alarm-System (IMECA) mit öf-
fentlichen Anzeigetafeln warnt die Bevölke-
rung. Zur Reduzierung der Emissionen
wurde z. B. auch „Hoy No Circula“ einge-
führt, wobei jedes Fahrzeug nur an vier
Wochentagen in der Stadt gefahren werden
darf. Eine geringe Linderung der Lage
brachte auch die Umstellung aller Stadt-
busse auf sauberen Brennstoff. Sogar das
700 km entfernte Texas wird manchmal
vom Mexiko-Stadt-Cocktail heimgesucht.
Vom CLIL zum Comenius Projekt
Die Europäische Union strebt an, dass alle
Europäer in mindestens zwei Fremdspra-
chen kommunikationsfähig sind. Als Kon-
sequenz weisen Lehrpläne in verschiede-
nen Bundesländern auf die Möglichkeit
und die Notwendigkeit von CLIL (Content
and Language Integrated Learning) hin, wo-
bei die Schüler und Schülerinnen mit mo-
dulartigem Sachkundeunterricht in einer
Fremdsprache konfrontiert werden sollen.
Diercke Magazin 4 23.04.2007 11:43 Uhr Seite 8
1380 1400 1420
360
2320
9
00 240 480 720 960 1200 1440 1680 1920 2160 2400 264
3590
360
Weltverkehrssprache Englisch
Hier ist es von Vorteil, Englisch zu benut-
zen, denn die meisten LehrerkollegInnen
und SchülerInnen haben diese Fremdspra-
che mindestens sechs Jahre gelernt. Ein
weiteres Argument für Englisch als Arbeits-
sprache ist die Tatsache, dass sie sich als
Weltverkehrssprache in den Wissenschaf-
ten etabliert hat. Mit fortschreitender Glo-
balisierung gewinnt diese Art von Unterricht
zunehmend an Bedeutung.
Im CLIL spielt die Sprachrichtigkeit eine
untergeordnete Rolle, CLIL-Unterricht ist
Sachfachunterricht und nicht Sprachunter-
richt. Die Fremdsprache dient als Träger des
Sachinhalts und -gehalts und zwingt den
Lernenden, sich intensiver mit dem Stoff zu
befassen. Die Grammatik wird nicht bewer-
tet und es ist nicht vorgesehen, dass Voka-
beltests geschrieben werden. Dennoch zu
bewerten ist, wenn der sachkundliche Sinn
nicht verstanden werden kann oder gelern-
te Fachbegriffe nicht oder falsch angewen-
det werden.
„Erdkunde-auf-Englisch-Spiel“
Mit den meist zweisprachigen Materialien,
die ich vorbereitet habe, könnte vielleicht
ein Anfang zur Realisierung des CLIL-Unter-
richts gemacht werden. Die chronologisch
aufgelisteten Internetausschnitte sind
sprachlich einfach und sachmäßig provo-
zierend genug als Einstieg. Ohne dass die
Lerngruppe etwas vermutet, kann man die
Ausschnitte vorlesen lassen und somit ha-
ben die SchülerInnen bereits Englisch ”ge-
sprochen“. Ein Anfang ist gemacht.
Nun sollte die Lehrkraft die Lerngruppe er-
muntern, die Deutung der Ausschnitte auf
Englisch zu versprachlichen. Das Festhalten
der Ideen der Gruppe an der Tafel auf Eng-
lisch würde das „Erdkunde-auf-Englisch-
Spiel“ fortsetzen.
Spätestens zu diesem Zeitpunkt werden
die ersten Beschwerden der Schülergruppe
kommen, z. B. dass sie Englischunterricht
an dem Tag bereits gehabt hätten. Eine
Aussprache über die Möglichkeiten und die
Wichtigkeit, Erdkunde auf Englisch zu ma-
chen, muss natürlich dann erfolgen. Wenn
die Gruppe meint, sie würde das Vokabular
nicht kennen, kann man zweisprachige, an-
schauliche Materialien einsetzen.
Empfehlenswerte Lehrmaterialien
Für die weitere Arbeit im bilingualen/CLIL-
Unterricht sind die folgenden Diercke-Quel-
len zu empfehlen: die englischsprachige
Legende für den Diercke Atlas und das
Diercke Glossar deutsch-englisch. Für jün-
gere Lerngruppen und zur Auffrischung und
Vertiefung der Kenntnisse der Lehrperson
sind die Lehrwerke Diercke Geography for
Bilingual Classes BASIC (Sprachniveau der
Klassen 6 bis 7) und Diercke Geography for
Bilingual Classes VOLUME 1 (Sprachniveau
der Klassen 7 bis 9) geeignet. Zum Thema
Mexiko-Stadt gibt es z. B. in VOLUME 1 eine
Doppelseite zu den Wasserversorgungs-
und Entsorgungsproblemen. Sehr hilfreich
für die Lehrkollegen und -kolleginnen kön-
nen auch die Methodenseiten in diesem
Werk sein, in dem man genau den richtigen
Wortschatz, zusammengefasste Sprachmu-
ster und Modelltexte für zahlreiche Arten
von geographischen Materialien findet.
Comenius Projekt
CLIL kann Türen öffnen, eine internationale
Kooperation wird möglich und das nicht nur
mit Leuten aus Ländern, deren Mutterspra-
che Englisch ist. Mit einer geeigneten Grup-
pe, die sich über CLIL-Stunden freut, kann
die Basis für die Teilnahme an einem
Comenius Projekt der Europäischen Union
geschaffen werden. Voraussetzung ist die
Teamarbeit an einem gemeinsam abge-
stimmten Thema zwischen mindestens drei
Schulgruppen aus verschiedenen EU Län-
dern. Sehr häufig ist die Arbeitssprache
Englisch. Mehr Information erhalten Sie bei
ec.europa.eu/education/programmes/so-
crates/comenius/index_de.html.
Try it and see what happens!
Matthew Appleby
Auguste-Viktoria-Gymnasium, Trier
Fächer: Erdkunde, Englisch
Fachberater für den bilingualen Unterricht
Die Dunstglocke über
Mexiko-Stadt, wie sie sich
an rund 170 Tagen pro Jahr
präsentiert. Nicht umsonst
gilt die mexikanische
Kapitale als das für die
Gesundheit von Kindern
gefährlichste Stadtgebiet
der Welt.
Diercke Magazin 4 23.04.2007 11:43 Uhr Seite 9
bearbeitet von
10Diercke3
Die Arbeitsblätter
stehen im Internet
zum Download für Sie
bereit unter
www.diercke.de/360grad
Diercke Magazin 4 23.04.2007 11:43 Uhr Seite 10
12 DIERCKE WELTATLAS MAGAZIN Diercke70
Die thematische Karte im Diercke Weltatlas
2530
Von Wiebke Kammler
360
3600
Die Huerta von Murcia im
Diercke Weltatlas:
Karte links: Ausgabe 1957
Karte Mitte: Ausgabe 1974
Karte rechts: aktuelle Aus-
gabe
Thematische Karten sind von jeher Bestandteil des Diercke Weltatlas.
Bis in die 50er Jahre hinein war die thematische Kartendarstellung nur
im Länder-, Kontinent- und Weltmaßstab üblich, erst mit der Ausgabe
des braunen Diercke Weltatlas im Jahre 1957 etablierte sich das
großmaßstäbliche Fallbeispiel.
Entwicklung des Kartenbildes imZeitvergleich
Die Auswahl der thematischen Diercke
Karten orientiert sich an den durch die Bil-
dungspläne vorgegebenen Themen. Auch
wenn sich die Bildungspläne mit den
Jahren immer wieder ändern, beweisen
bestimmte Themen doch eine gewisse Per-
sistenz. Dazu gehört beispielsweise der
Bewässerungsfeldbau in Südeuropa. Die
Huerta von Murcia ist ein klassisches Bei-
spiel dieser Landwirtschaftsform und be-
gleitet die Schüler mit dem Diercke Weltat-
las im Erdkundeunterricht schon seit 50
Jahren. Bei Betrachtung dieser Karten im
Zeitvergleich (siehe oben) ist schön zu
sehen, wie sich der Gemüseanbau durch
immer ausgefeiltere Bewässerungsmetho-
den in der Ebene ausgedehnt hat und heu-
Bewässerungsformen nehmen mit jeder
Neuauflage zu. Im aktuellen Diercke Weltat-
las gibt ein Fruchtfolgekalender zusätzlich
detaillierten Aufschluss über Anbaufrüchte
und Anbauzeiten. Der Legende, die im
brauen Diercke noch in der Karte selbst
stand, wird immer mehr Platz eingeräumt,
da auf Vollständigkeit und übersichtliche
Darstellung mehr Wert gelegt wird.
te sogar erhöhte Randbereiche der Beti-
schen Kordillere einnimmt. Auch fällt die
Ausdehnung der Siedlungsfläche und des
Verkehrswegenetzes sofort ins Auge.
Durch die Atlasgenerationen haben sich
Inhaltsdichte und Kartenbild verändert.
Detailinformationen zu Anbaupflanzen und
Diercke Magazin 4 23.04.2007 11:43 Uhr Seite 12
2160
00 40 80 120 160 200 240 280 320 360 400
Karte von Umbalacheri
(Diercke, S. 164.2).
Verlässliche Grundlage für
diese Darstellung waren
die Aufzeichnungen, die
Prof. Hans-Georg Bohle im
Laufe seiner Forschungsauf-
enthalte angefertigt hat.
2650
13
35902160
Bei einer Karte wie Umbalacheri wird
schnell deutlich, dass „das Wissen“ des
Internets nur scheinbar unendlich ist. Ver-
suchen Sie beispielsweise einmal, Informa-
tionen zu Umbalacheri über das Internet zu
bekommen. Schnell werden Sie merken,
dass die Google-Trefferquote sehr reduziert
ist. Über die alibiartigen Standardseiten,
die einem dabei helfen sollen, alte Schul-
freunde in Umbalacheri zu finden, kommt
man nur schwerlich hinaus.
Durch die Zusammenarbeit von engagier-
ten Kartenautoren, Kartenredaktion und
Kartographie entstehen somit die themati-
schen Karten, die in exemplarischen Aus-
schnitten ein Bild von der Welt vermitteln.
Diese thematischen Karten, in Kombination
mit den physischen Karten und Wirtschafts-
karten sind das Markenzeichen des Diercke
Weltatlas und überzeugen seit Generatio-
nen seine Leser.
Wiebke Kammler
Westermann Kartenredaktion
1270
Tradition und Aktualität
Neben diesen echten Klassikern wird der
Diercke bei Neubearbeitungen immer wie-
der mit neuen, an aktuellen Themen orien-
tierten Karten angereichert. Beispiele hier-
für sind die Aufnahme von Karten zum
Thema alternative Energien in die Neuauf-
lage 2001 sowie die Karte zur Tsunami-
Katastrophe in Südostasien in den Druck
2005. Diese Mischung aus Tradition und
Aktualität gewährleistet, dass aus der Viel-
zahl an thematischen Karten immer geeig-
nete Karten in den Unterricht eingebunden
werden können.
Kartenaufbau
Für die Entwicklung einer guten themati-
schen Atlaskarte spielt die Didaktisierung
der Karteninhalte eine entscheidende Rolle.
Dazu gehört
■ eine an Lernzielen orientierte Reduktion
der Karteninhalte,
Inhaltliche Verlässlichkeit
Wie schon seit Generationen stehen der
Kartenredaktion Hochschulprofessoren,
Doktoren und fachkundige Wissenschaftler
zur Seite, die durch landeskundliche Detail-
kenntnisse und Fachwissen für die Qualität
der Fallbeispiele bürgen. Sie fungieren als
wissenschaftliche Paten und zeichnen für
die inhaltliche Richtigkeit der Kartendar-
stellung verantwortlich. Gerade bei Fallbei-
spielen, die im Ausland angesiedelt sind,
sind Regionalkenntnisse und Fachwissen
unerlässlich, um ein fundiertes, wissen-
schaftlich abgesichertes Fallbeispiel zu er-
stellen.
Viele Karteninhalte von großmaßstäblichen
Karten entstammen detaillierten Kartierun-
gen, die im Zuge wissenschaftlicher
Forschungsprojekte aufgenommen wurden.
Die Karte von Umbalacheri (Diercke,
S. 164.2), die eine typische dörfliche Sied-
lungs- und Sozialstruktur eines indischen
Kastendorfes zeigt, ist ein Beispiel dafür.
Der Kartenautor Prof. Hans-Georg Bohle hat
im Laufe von Forschungsaufenthalten in
Indien dieses Dorf kartiert. Seine Aufzeich-
nungen konnten als Grundlage dienen, um
daraus dieses Fallbeispiel abzuleiten.
World Wide Web
Inzwischen bietet das Internet der Karten-
redaktion auch vielfältige Möglichkeiten,
eine zusätzliche solide Datenrecherche zu
betreiben. So sind beispielsweise viele Kar-
tenvorlagen und detaillierte Informationen
über den brasilianischen Regenwald vom
brasilianischen Institut für Umwelt und
erneuerbare natürliche Ressourcen
(http://www.ibama.gov.br/) im World Wide
Web zu finden. Auch wenn über das Inter-
net weltweit schnell Informationen greifbar
sind, behindern doch häufig Sprachbarrie-
ren die Recherche. So werden manche Kar-
tenautoren auch als Dolmetscher tätig, da
sie neben landeskundlichen Kenntnissen
auch die notwendige Sprachfertigkeit mit-
bringen. Eine abschließende Rücksprache
mit den Autoren stellt sicher, dass die
durch die Kartenredaktion eigenständig
recherchierten Daten inhaltlich verlässlich
und abgesichert sind.
■ eine Auswahl von Inhaltsebenen, die die
Problematisierung des Kartenthemas
erlaubt,
■ ein eindeutiger Legendenaufbau,
■ eine leicht verständliche Signaturen- und
Diagrammsprache,
■ eine sinnvolle Klassifizierung statisti-
scher Daten.
Diercke Magazin 4 23.04.2007 11:43 Uhr Seite 13
14 DIERCKE WELTATLAS MAGAZIN Diercke
Diercke Karten in Google Earth™ neue Perspektivengewinnen
2730
600
3600
Abb. oben: Unter
http://www.diercke. de/
atlanten/google_earth
findet sich auch eine
Anleitung, wie die Karten
und Kartenrahmen zum
optimalen Einsatz kom-
men können
Abb. rechts: Kartenrahmen
bieten die Möglichkeit
mehr Informationen über
den Landschaftsraum der
Fallbeispielkarten zu ge-
winnen
1200 1600 2000 2400
Von Erik Braune
Faszination Satellitenbilder: Die kostenlose
Software Google Earth™ ist in aller Munde.
Hochauflösende Satelliten- und Luftbilder
werden in einer einfach zu nutzenden Ober-
fläche für jedermann bereitgestellt und er-
möglichen das virtuelle Erkunden des eige-
nen Vorgartens oder des kommenden
Urlaubsziels. Was bietet sich mehr an, als
diesen Globus im Geographie-Unterricht
einzusetzen? Bislang mangelte es an der
Verfügbarkeit lehrplanrelevanter Materia-
lien. Jetzt jedoch werden unter der Internet-
adresse http://www. diercke. de /atlan-
ten/google_earth verschiedene Karten und
Kartenrahmen, die die Lage der Karten an-
zeigen, aus dem Diercke Weltatlas zum ko-
stenlosen Download angeboten. Damit
kann Google Earth™ auch im Erdkunde-
unterricht über den spielerischen Umgang
hinaus zur Arbeit mit raumbezogenen Da-
ten genutzt werden.
Grundlage hierfür sind Dateien, die –
wie aus dem Diercke Weltatlas gewohnt –
regional gruppiert angeboten werden. Der
Nutzer kann hierbei entscheiden, komplet-
te Pakete, z. B. Europa oder Deutschland,
zu laden oder aber nur einzelne Kartenrah-
men. Bei installiertem Google Earth™ wird
standardmäßig bei einem Klick auf eine der
Dateien das Programm geöffnet und der Be-
nutzer wird an die entsprechende Stelle auf
dem Globus „geflogen“. Es gibt insgesamt
166 downloadbare Rahmen für Karten aus
dem Weltatlas, die in Google Earth™ die
Lage der Karten veranschaulichen. Hierbei
wurden bewusst nur Karten mit einem Maß-
stab größer als 1:1.000.000 gewählt, da die
Einordnung in den räumlichen Kontext hier
am notwendigsten ist. Im Zusammenspiel
mit dem Weltatlas ist so ein Vergleich zwi-
schen der „realen“ Landschaft aus dem
Satellitenbild und der „modellhaften“ At-
laskarte möglich. Ein Auszoomen aus dem
aktuellen Bildausschnitt ermöglicht dann
die Orientierung über das Umfeld der Atlas-
karte hinaus – besonders bei großmaß-
stäblichen Fallbeispielen eine große Hilfe,
ein Hineinzoomen zeigt Details.
Diercke Magazin 4 23.04.2007 11:43 Uhr Seite 14
151360
Abb. oben und Mitte:
Fallbeispiel Umwelt-
gefährdung in den Baye-
rischen Alpen: Die drei-
dimensionale Darstellung
erleichtert den Zugang zu
den Karteninhalten
Abb. unten: Transparenz-
effekte ermöglichen
den direkten Vergleich
zwischen Atlaskarte und
Satellitenbild
für die Karte notwendigen Abstrahierungen
gleichzeitig mit der realen Umgebung wahr-
genommen werden können.
Ein besonderer Effekt wird in Karten deut-
lich, die große relative Höhenunterschiede
darstellen. In Google Earth™ ist ein digitales
Geländemodell integriert, das dafür sorgt,
dass sich die jeweilige Karte automatisch
an die Geländeoberfläche anpasst. Wird
dann von der „klassischen“ Atlasperspekti-
ve, der Aufsicht, in eine Schrägperspektive
gewechselt, so können neue Einsichten in
die vormals flache Atlaskarte gewonnen
werden. Am Beispiel der Karten für die Um-
00 240 480 720 960 1200 1440 1680 1920 2160 2400 2640 2880 3120 3360 3600
Impressum
Herausgeber und Verlag:
Bildungshaus Schulbuchverlage
Westermann Schroedel Diester-
weg Schöningh Winklers GmbH,
Georg-Westermann-Allee 66,
38104 Braunschweig,
www.diercke.de,
Redaktion: Wiebke Kammler,
Sebastian Schlüter
Konzeption und Gestaltung:
www.lehnstein.de
Alle Rechte vorbehalten. Nach-
druck – auch auszugsweise – nur
mit Einwilligung des Verlages.
Bildquellenverzeichnis
Titel:Mauritius, Mittenwald (Vidler)
Titel oben rechts, Seite 2 und 3:Frauke Kraas, Köln
Seite 6Mauritius, Mittenwald (Macia)
Seite 8, Seite 9 linksCorbis, Düsseldorf
Seite 9 rechts: picture alliance/dpa, Frankfurt
Zusätzlich zu den Kartenrahmen sind für
ausgewählte Fallbeispiele auch so genann-
te Bild-Overlays zum Download vorhanden.
Diese Overlays binden die Atlaskarte direkt
in Google Earth™ ein und überlagern in der
Standardeinstellung das Satelliten- bzw.
Luftbild an der entsprechenden Stelle.
Google Earth™ bietet eine Steuerung der
angezeigten Ebenen an, so dass die Ebene
mit der Atlaskarte beispielsweise mit einem
Transparenzeffekt versehen werden kann.
Damit erscheint die Karte durchsichtig und
es kann ein direkter Vergleich der Karte mit
dem Satellitenbild angestellt werden. Der
didaktische Nutzen hierbei ist groß, da die
weltgefährdung in den bayerischen Alpen
( http://www.diercke.de/atlanten/goo-
gle_earth/downloads/europa/bayerische_
alpen_umweltgefaehrdung.kmz) wird der
Mehrwert, der durch die dreidimensionale
Atlaskarte erzielt wird, deutlich – aus den
vormals abstrakten Karten mit blauen
(Hochwassergefährdung) und roten (Ero-
sionsgefahr) Pfeilen baut sich ein plasti-
sches Bild auf, in dem die Bedeutungen
der Pfeile durch die Integration der Gelän-
deoberfläche schlagartig besser visualisiert
werden und die Interpretation der Karte
dadurch deutlich erleichtert wird. Zudem
finden sich in dieser Datei zwei Karten des-
selben Landschaftsausschnittes, die über-
einander projiziert werden und abwech-
selnd angezeigt werden können. Mittels
dieser Technik können mehrere Sach- oder
zeitliche Zusammenhänge deutlich ge-
macht werden. Insgesamt kann das Zu-
sammenspiel von Atlaskarte und virtuellem
Globus so eine neue, spannende Perspek-
tive in den Unterricht bringen und das Inter-
esse an raumbezogenen Daten stärken.
Dr. Erik Braune,
Schroedel/Westermann
Multimediaredakteur
Geographie/Kartographie
Diercke Magazin 4 23.04.2007 11:43 Uhr Seite 15
Diercke. Setzt Maßstäbe.
Bildungsmedien Service GmbHWestermannPostfach 49 4438023 Braunschweig
Telefon: (01805) 213100 (14 ct./min. aus dem deutschen Festnetz)
Telefax: (0531) [email protected]
00 240 480 720 960 1200 1440 1680 1920 2160 2400 2640 2880 3120 3360
Bildungsmedien Service GmbH WestermannPostfach 49 44, 38023 Braunschweig
38104 Braunschweig
938.
200
www.westermann.de/diercke/bilingual
1970
Mit DIERCKE GEOGRAPHY gibt es erstmalseine Schulbuchreihe für den bilingualen Geographie-unterricht, deren Konzept sich stark am deutsch-sprachigen Unterricht orientiert, die aber auch dieSpezifik des bilingualen Sachfachunterrichtsberücksichtigt.
Volume 1 zeichnet sich unter anderem aus durch:
■ Konzentration auf aktuelle allgemeinpädagogische Themen
■ Berücksichtigung aller Großräume der Erde
■ Sprachliche Hilfestellung zur Entwicklung von Methoden- und Medienkompetenz
■ Aufeinander abgestimmtes Text- und Workbook
■ Motivierende Texte und reichhaltiges Bildmaterial
■ Übersichtliche, klare Struktur
■ Abwechslungsreiche Aufgabenstellung
■ Ergebnissicherung durch Zusammenfassung von Text und Schlüsselbegriffen nach jedem Kapitel
■ Vorschläge zum Einsatz Neuer Medien im Unterricht
■ Vokabelverzeichnis am Ende des Text- und Workbooks
Diercke LegendenLegenden zu den Karten des Diercke Weltatlas fürden bilingualen Geographieunterricht.
Die Legenden werden jeweils als 10er-Set geliefert.
Englisch2 Seiten 978-3-14-100627-8 Ezb 9,50 f
Französisch2 Seiten 978-3-14-100628-5 Ezb 9,50 f
Diercke Glossar(deutsch-englisch)Legendenbegriffe und Sachwörter zurUnterstützung des bilingualen Unterrichtsmit den Diercke Weltatlanten.16 Seiten 978-3-14-100624-7 geh 5,95 f
Diercke Geography BilingualTextbook Volume 1 176 Seiten 978-3-14-114011-8 FE 17,50 f
Workbook Volume 1 90 Seiten 978-3-14-114811-4 FE 9,95 f
Solutions Volume 1 40 Seiten 978-3-14-194011-4 kostenlos
Weitere Informationen unter:
Diercke Bilingual
Unser Plus für Ihren bilingualen Unterricht!
Diercke Magazin 4 23.04.2007 11:43 Uhr Seite 16