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Mega 0 Themenheft DAS WELTATLAS MAGAZIN 2/2007 Megastädte Urbanisierung: Katastrophe oder Chance? 2 Mexiko-Stadt: Luftverschmutzung. Unterrichts- einheit für die Sekundarstufe 2 8 Tokio: Stadt der großen Entfernungen. Unterrichtseinheit für die Sekundarstufe 1 40 0 0 0 0 0 24 0 48 0 72 0 96 0 120 0 144 0 168 0 192 0 216 0 240 0 264 0 288 0 312 0 336 0 WWW. DIERCKE.DE 50 0 4 Diercke 360 0

Diercke Magazin 4 23.04.2007 11:43 Uhr Seite 1 Diercke360 · 3 3600 Interview 0 024 48 072 96 120 144 168 192 0216 2400 Dr. Kurt Jürgen Leers Jahrgang 1949, Studium der Geographie

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Themenheft

DAS WELTATLAS MAGAZIN 2/2007

Megastädte

Urbanisierung:Katastrophe oder Chance?2

Mexiko-Stadt: Luftverschmutzung. Unterrichts-einheit für die Sekundarstufe 28

Tokio:Stadt der großen Entfernungen.Unterrichtseinheit für die Sekundarstufe 1

400

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00 240 480 720 960 1200 1440 1680 1920 2160 2400 2640 2880 3120 3360

WWW. DIERCKE.DE

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Diercke3600Diercke Magazin 4 23.04.2007 11:43 Uhr Seite 1

2 DIERCKE WELTATLAS MAGAZIN Diercke3600

Megastädte:Problem oder Chance weltweiter Urbanisierung?Von Frauke Kraas

Megastädte gewinnen aufgrund ihrer enormen Größe und hohen

Entwicklungsdynamik immer mehr an Bedeutung als Knotenpunkte von

Globalisierungsprozessen und Steuerungszentralen einer von

Städten dominierten Welt.

Großes Bild: Informelle

Siedlung in Pune/Indien

Oben: Einfachbauweise

in einem Urban Village,

überragt von modernem

Hochhauskomplex in

Guangzhou/China

Mitte: Einfache Stein-

häuser eines Relokations-

projektes im urban fringe-

Bereich von Manila/Philip-

pinen

Unten: Hochverdichteter

Innenstadtbereich von

Seoul/ Südkorea

120

360 580

1100

220

Vordergrund von Bewertungen gestellt.

Dadurch kann jedoch der Blick auf auch er-

hebliche Chancen versperrt werden, die et-

wa in der Erschließung wichtiger Potenziale

für eine nachhaltige Entwicklung mega-ur-

baner Regionen liegen, so z. B. die Chance

einer Verringerung des Pro-Kopf-Flächen-

“verbrauchs“ bei hoher Bebauungsdichte,

einer verbesserten Effektivität verwendeter

Ressourcen (z. B. durch Zyklisierung und

Regeneration von Wasser- und Energieflüs-

sen) oder die Vorteile technischer Innovatio-

nen, die sich in Megastädten rentabel ver-

wirklichen lassen, wie etwa im Aufbau von

Massentransportsystemen (Beispiele:

U-Bahn-Netze, Transmilenio-Projekt) und

Leitungsnetzen (vor allem der Wasser- und

Energieversorgung) bewiesen oder durch

Umsetzung von Innovationen zu erreichen

(z. B. durch e-governance und Partizipation

in Verwaltungsprozessen).

Beispiel Wohnraumversorgung:Verdrängung oder Aufwertung in Kooperation?

Am Beispiel der für viele wachsende Mega-

städte charakteristischen, oft gravierenden

Engpässe in der Wohnraumversorgung,

besonders für die unteren Einkommens-

schichten, lässt sich verdeutlichen, welche

Wirkungen ein Perspektivwechsel in der

Bewertung von Situationen mit sich bringen

kann.

Hohe Zuwanderungsraten, in der Regel

durch Zuzug aus ländlich-peripheren Regio-

Delta/China als aufsteigende „world facto-

ry“ (2006: ca. 48 Mio. Einwohner). Je nach

Schwellenwert gibt es weltweit derzeit 16,

24 oder 39 Megastädte. Die größte Ballung

an Megastädten findet sich in Asien, wo

bereits heute über 20 Städte mit mehr als

5 Millionen Einwohnern existieren (siehe

Diercke Weltatlas, S. 142.3: Asien Bevölke-

rung). Im Jahr 2015 werden weltweit, unter

Einschluss der sog. „emerging megacities“

mit über 5 Mio. Einwohnern, mehr als

600 Mio. Menschen in voraussichtlich dann

60 Megastädten leben – über zwei Drittel

liegen in Entwicklungsländern, viele weisen

ein Bevölkerungswachstum von mehr als

3 % jährlich auf.

Megastädte: Negative Bewer-tungen – und ein Perspektiven-wechsel?

Zumeist werden mit Megastädten negative

Vorstellungen assoziiert, so z. B. die Proble-

me massiver Umweltverschmutzung, hohen

Ressourcenverbrauchs, Bedrohung durch

Naturgefahren, die Zunahme urbaner Armut

und sozioökonomischer Disparitäten, Ver-

kehrsprobleme, Sicherheitsrisiken oder

Einschränkungen an Lebensqualität in den

Neu sind nicht nur die bisher unbekannten

Dimensionen von Flächen- und Bevölke-

rungswachstum sowie die hohe Konzentra-

tion von Bevölkerung, Infrastruktur, Wirt-

schaftskraft und Entscheidungen, sondern

vor allem die Gleichzeitigkeit und Überlage-

rung von verschiedenartigsten ökologi-

schen, ökonomischen, sozialen und poli-

tischen Prozessen mit vielfältigen, sich zum

Teil selbst verstärkenden Beschleunigungs-

und Rückkopplungseffekten. Neu sind fer-

ner eingeschränkte Regier- und Steuerbar-

keit vieler mega-urbaner Räume sowie die

Bedeutungszunahme informeller Prozesse.

Definitionen: Megastädte, megaurbane Regionen

Megastädte werden in der Regel nach

quantitativen Merkmalen abgegrenzt: Es

sind – unterschiedlichen Definitionen zu-

folge – Metropolen mit mindestens fünf,

acht oder zehn Mio. Einwohnern. Jüngeren

Auffassungen zufolge werden auch poly-

zentrische, funktional integrierte, interagie-

rende megaurbane Räume einbezogen,

z. B. das Rhein-Ruhr-Gebiet – mit mehr als

13 Mio. Einwohnern Europas größte me-

gaurbane Region – oder das Perl Fluss

Diercke Magazin 4 23.04.2007 11:43 Uhr Seite 2

3

3600 Interview

00 240 480 720 960 1200 1440 1680 1920 2160 2400

Dr. Kurt Jürgen Leers

Jahrgang 1949, Studium der

Geographie und Germanistik

in Düsseldorf, Assistent am

Wirtschaftsgeographischen

Institut der Universität Bonn,

Promotionsaufenthalt in

Süditalien, Schuldienst ab

1977, Prüfungsvorsitzender

bei Ersten Staatsexamina

und Mitglied im Prüfungs-

ausschuss bei Zweiten

Staatsexamina in Düssel-

dorf.

2650

nen, verursachen in vielen Megastädten ein

Wachstum informeller Siedlungen, oft an

marginalen, un- oder untergenutzten

Standorten (großes Foto), oder ein Entste-

hen einfacher Unterkünfte in bisher wenig

von Wirtschaftsaufschwung beeinflussten

Stadträumen (Foto links oben). Urbane Ar-

mut, sozioökonomische Polarisierung und

der Verlust sozialer Kohärenz gehören hier

zu den zentralen Problemen.

Oft werden informelle Siedlungen solange

geduldet, bis die Flächen, auf denen sie

sich befinden, für anderweitige Nutzungen

vorgesehen sind. Dann stehen – je nach

lokalem Kontext – Zwangsräumung, Um-

siedlung, Verdrängung, Enteignung, Ent-

schädigung für Relokation oder Verhand-

lungsprozesse mit den Bewohnern infor-

meller Siedlungen an. Sobald man indes

informelle Siedlungen nicht nur als Pro-

blem der Megaurbanisierung, sondern als

Teil einer Lösung versteht – nämlich für

eine Unterbringung von Hunderttausenden

von Menschen, mit denen gemeinsam die

Akteure von Verwaltung, Privatwirtschaft

und Zivilgesellschaft nach Maßnahmen für

eine Verbesserung der Lebensbedingun-

gen suchen können –, ist die Entwicklung

erfolgreicher Verbesserungsmaßnahmen

möglich, wie z. B. in zahlreichen Projekten

der UN-Habitat oder anderer in Megastäd-

ten arbeitender Organisationen der

Entwicklungszusammenarbeit bewiesen

wurde. Staatliche Wohnungsbauprogramme

für einkommensschwache Bevölkerungs-

schichten (Foto links Mitte), oft mit privat-

wirtschaftlicher Unterstützung, sog. land-

sharing- und sites-and-services-Projekte

oder administrativ gesteuerte, obligatori-

sche Mischnutzung innerstädtischer Nach-

verdichtung (Foto links unten) sowie small-

scale-investments von Kreditgenossen-

schaften zählen zu den interessantesten

Lösungsansätzen.

Austausch guter Beispiele und Verbesserung der Steuerungs-fähigkeiten

Für eine nachhaltigere Megastadtentwick-

lung bedarf es eines intensivierten Aus-

tauschs von guten Lösungsbeispielen und

-strategien („best practices“) sowie einer

Verbesserung der Steuerungsfähigkeit in

den Megastädten, die über Verwaltungs-

kompetenzen hinaus eine intensivierte Zu-

sammenarbeit auch mit der Privatwirtschaft

und den wesentlichen Entscheidungsträ-

gern („stakeholder“) der Zivilgesellschaft

verfolgen muss.

Frauke Kraas, Professorin für Anthropo-

geographie am Geographischen Institut

der Universität zu Köln.

3600: Was fällt Ihnen spontan zum Begriff Diercke ein?

Dr. Leers: „Diercke“ ist für mich seit jeherdas Synonym für „Atlas“ – und für dieSchüler eine Herausforderung in derRechtschreibung.

3600: Welche Karte des Diercke benutzen Sie am liebsten?

Dr. Leers: Ich mag die Berlin-Karten, be-sonders den Innenstadt-Vergleich. Hiergibt es unendlich viel zu entdecken, undzugleich beschreibt man auf ein paar Quadratkilometern Stadt das wohl wich-tigste politische und historische Ereignisin Deutschland und der Welt am Ende desletzten Jahrhunderts.

Mein Herz hängt natürlich auch noch ander Karte Tarent – staatliche Industrieent-wicklung seit 1960, deren Grundlagen ichvor Ort erarbeitet und deren Kartenbild ichselbst entworfen habe.

3600: Was macht den Diercke fürSie außergewöhnlich?

Dr. Leers: Ich finde es beeindruckend, wie es immer wieder gelungen ist, den„Diercke“ den aktuellen Inhalten desErdkundeunterrichts anzupassen und dabei richtungsweisend für alle anderenSchulatlanten zu sein.

3600: Wann und warum haben Sie das letzte Mal privat in den Diercke geschaut?

Dr. Leers: Das geschieht ziemlich häufig,wenn ich mir im Zusammenhang mit denNachrichten die räumlichen Gegebenhei-ten vor Augen führen möchte – oder wis-sen Sie auf Anhieb, wo alle „- istans“ inMittelasien liegen?

3600: Besitzen Sie noch Ihren SchulDiercke?

Dr. Leers: Selbstverständlich! Er war da-mals bei der „Erstausstattung“ der Sexta-ner das wertvollste Stück und wurde dem-entsprechend sorgsam behandelt. Ichhabe sogar noch einen Diercke von 1914„geerbt“, den ich hoch in Ehren halte.

3600: Was wünschen Sie sich fürden Diercke in der Zukunft?

Dr. Leers: … weiterhin eine glücklicheHand bei der Gestaltung eines Atlas, derdie traditionellen Inhalte, aktuelle Themen-karten und den Zugriff auf elektronischeMedien effizient miteinander verbindet.

Diercke Magazin 4 23.04.2007 11:43 Uhr Seite 3

Die Übersichtskarte im

Diercke Weltatlas

(S. 176.1) zeigt die funk-

tionale Gliederung Tokios

und gewährt ein ein-

drucksvolles Bild der

täglichen Pendlerströme

aus dem Umland in die

Metropole.

Von Hans Lammersen

1100

220

4 DIERCKE WELTATLAS MAGAZIN

Tokio – Stadt der großen Entfernungen

1200 1220 1240 1260

2650

840

3600DierckeUNTERRICHTSEINHEIT SEKUNDARSTUFE I

2160 2650

Zentrum Japans

Wie kaum eine andere Stadt ist Tokio das

Zentrum des Landes. Hier werden fast alle

wichtigen politischen und wirtschaftlichen

Entscheidungen getroffen. Der zunehmen-

den Bedeutung zufolge ist Tokio seit den

1950er Jahren stark angewachsen und heu-

te die größte Stadt der Welt – mit

12.600.000 Einwohnern in der Präfektur

Tokio (Tokio-to, Fläche: 12.064 km2),

37.000.000 Einwohnern im Großraum Tokio

(Tokio Metropolitan Region, Fläche: 13.555

km2) und 42.000.000 Einwohnern in der

National Capital Region (Fläche: 36.887

km2)

Shogunats-Hauptstadt

Tokio, ehemals Edo, war bis ins späte 16.

Jahrhundert hinein ein unbedeutender Ort.

1590 gelangte er in den Besitz des Shoguns

Tokugawa Ieyasu, der ihn 1603 zu seiner

Hauptstadt machte. Er bemühte sich, eine

starke Zentralgewalt durchzusetzen. Das

Shogunat war damals der hauptsächliche

Machtfaktor in Japan. Mit der Besitznahme

des Shoguns ging ein erstes Wachstum des

Ortes einher. Denn der Shogun verlangte

von seinen untergebenen Großgrundbesit-

zern, ihren Wohnsitz nach Edo zu verlegen.

Ihnen folgten zunächst neben ihren Fami-

lien zahlreiche Handwerker und Händler,

dann, im Jahre 1868, auch der Kaiser (Ten-

no), der seinen Hof von Kyoto nach Edo ver-

legte.

Öffnung Japans

In diesem Jahr dankte der letzte Tokugawa-

Shogun ab und Tenno Mutshito übernahm

die Macht. Er leitete die so genannte „Mei-

ji“-Restauration ein, in deren Verlauf er Ja-

pan für ausländische Mächte öffnete und

soziale, wirtschaftliche und politische Ver-

änderungen einleitete, die den Grundstein

für die moderne Wirtschafts- und Gesell-

schaftsentwicklung Japans legten. Der Ten-

no war es auch, der die Stadt Edo in Tokio

umbenennen ließ. Er ließ seinen Kaiserhof

hierher verlegen, ein erster Schritt der Kon-

zentration.

Weg zur Metropole

Einen Rückschlag erhielt die Entwicklung

der Stadt durch das große Kanto-Erdbeben

von 1923. Die sich an das Erdbeben an-

schließenden Feuerstürme zerstörten etwa

700.000 Häuser und töteten 140.000 Men-

schen. Der Wiederaufbau nach dem 2. Welt-

krieg führte zu umfangreichen Modernisie-

rungen. Spätestens seit den 1950er Jahren

verstärkte sich die Entwicklung hin zu

einem Ungleichgewicht des japanischen

Städtesystems. Die Herausbildung einer

politischen, demographischen und wirt-

schaftlichen Primatstadt war bis dahin noch

Diercke Magazin 4 23.04.2007 11:43 Uhr Seite 4

5

Unterrichtsvorschlag:

Die Materialien sind für zwei Stunden konzipiert, können jedoch

gekürzt werden. Im Folgenden wird ein Verlauf skizziert, wie er bei

der Verwendung aller Materialien aussehen könnte:

Inhaltlicher Schwerpunkt

Vergleich der Hausaufgaben

Aufgaben 5-7

Vergleich der Aufgaben 5-7

Aufgaben 8 und 9

Weitere Erarbeitungdes Themas „Neuland-gewinnung in Tokio“

MethodischesVorgehen/Sozialform

Lehrer-Schüler-Gespräch

Einzel- oder Partner-arbeit

Lehrer-Schüler-Gespräch

Lehrer-Schüler- Gespräch oder Schüler-Schüler-Gespräch

Medien/Materialien

Schülerergebnisse

Atlaskarte

Schülerergebnisse

Atlaskarte

Inhaltlicher Schwerpunkt

Information über denStundenverlauf

Lesen Material 1, Bearbeiten der Aufgabe 1

Vergleich der Aufgabe 1

Bearbeitung der Aufgabe 2

Vergleich der Aufgabe 2

Aufgabe 3

Aufgabe 4

Weitere mögliche Aufgaben:Finde heraus, wie hochdie Bodenpreise in deiner Gemeinde liegen.Berechne: Wie viel Eurowürde der Boden für einHaus mit der Grund-fläche deiner Wohnungin Tokio kosten (1 Euroentspricht etwa 157 Yen).Kannst du dir vorstellen,welche Gründe es gebenkönnte, dennoch in Tokio zu leben?

MethodischesVorgehen/Sozialform

Lehrer-Vortrag

Text: Einzelarbeit (stillesErlesen oder Vorlesen)Aufgabe: Einzelarbeit

Lehrer-Schüler-Gespräch

EinzelarbeitLehrer-Schüler-Gespräch

Lehrer-Schüler-Gespräch

Lehrer-Schüler-Gespräch oder Schüler-Schüler-Gespräch

Medien/Materialien

Material 1 und 2

Schülerergebnisse

Material 3 und 4

Schülerergebnisse

Material 3 und 4, Atlaskarte

Material 5

1. Stunde

2. Stunde

Unterrichtsphase

Einstieg

Erarbeitung I

Ergebnissicherung I

Erarbeitung II

Ergebnissicherung II

Erarbeitung III

Hausaufgabe:

Ausblick/weitere Möglichkeiten

00 240 480 720 960 1200 1440 1680 1920 2160 2400

Aufgaben1.

2.3.

4.

5.

6.

7.

8.

9.

nicht erfolgt. Aber die Wirtschaftserfolge

Japans in der zweiten Hälfte des 20. Jahr-

hunderts brachten die heutige Konzentra-

tion auf Tokio mit sich.

Hans Lammersen

Realschule Lügde

Fächer: Erdkunde, Deutsch

Erstelle eine Tabelle, in der dudie Lebenssituation der FamilieMashado (Material 1) mit deinerFamilie vergleichst (Größe desHauses, Anzahl der Familien-mitglieder, Wohnfläche pro Person Fahrzeit zur Arbeit/zurSchule usw.)

Zu den Bodenpreisen in Tokio:Erläutere Material 3 und 4

Diskutiert in der Klasse: Welche Gründe kann es für der-artig hohe Bodenpreise geben.Welche Begründung ist aus derBevölkerungsdichtekarte aufS. 177, Karte 2 im Diercke Welt-atlas herauszulesen?

Die Sätze in Material 5 enthal-ten Thesen zu den Nachteilendes Lebens in Tokio. Ordne sie(eventuell auch stichwortartig)in die darunter stehende Ta-belle ein.

Zur Tokio-Karte, Diercke Weltat-las, S. 176, Karte 1:

Miss die Nord-Süd-Ausdehnungsowie die Ost-West-Ausdeh-nung Tokios.

Miss die Entfernung von Hachioji, dem Wohnort derMashados, bis zum Hauptbahn-hof Tokio. Vergleiche mit dir bekannten Entfernungen in deiner Region.

Wie viele Menschen pendeln jeden Tag aus Hachioji? Findedrei vergleichbare Vororte vonTokio und drei mit größerenAuspendlerzahlen.

Beschreibe die Entwicklung derStadt Tokio seit dem Jahre 1950.Berücksichtige dabei die Haupt-richtungen der Ausdehnung,die Fläche der neu hinzugekom-menen Bebauung, die Bevölke-rungsentwicklung (Grafik rechtsunten).

Beschreibe die Lage der Indus-trieflächen in Tokio. Wo habensich die meisten Industrien an-gesiedelt? Begründe!

Unterrichtsphase

Einstieg

Erarbeitung I

Ergebnissicherung I

Erarbeitung II

Ausblick/weitere Möglichkeiten

Diercke Magazin 4 23.04.2007 11:43 Uhr Seite 5

bearbeitet von

6 Diercke3

Die Arbeitsblätter

stehen im Internet

zum Download für Sie

bereit unter

www.diercke.de/360grad

Diercke Magazin 4 23.04.2007 11:43 Uhr Seite 6

bearbeitet von

7e3600

e/

Diercke Magazin 4 23.04.2007 11:43 Uhr Seite 7

1100

220

DIERCKE WELTATLAS MAGAZIN

360

1120

1970

Luftverschmutzungder Megastadt Mexiko-StadtVon Matthew Appleby

8 3600DierckeUNTERRICHTSEINHEIT SEKUNDARSTUFE II

Oben: Ausschnitt aus der

Karte S. 200.2 im Diercke

Weltaltas: Hier ist die

Kessellage der Metropole

deutlich sichtbar, die

im Zusammenspiel

mit der Höhe für häufige

Wetterinversionen

verantwortlich ist.

1200 1600 2000 2400

2650

3590

Globale Dimensionen

Mexiko-Stadt lenkt zurzeit große Aufmerk-

samkeit vieler internationaler Organisatio-

nen auf sich. Der Grund liegt nicht nur dar-

in, dass die MCMA (Mexico City Metropo-

litan Area) für die Gesundheit von Kindern

als das gefährlichste Stadtgebiet der Welt

gilt, sondern auch, dass die Luftverschmut-

zung von u. a. dieser Megastadt möglicher-

weise Auswirkungen auf das Weltklima hat.

Topographie

Das Zusammenwirken der topographischen

Lage und des Höhenklimas ruft Bedingun-

gen hervor, die in den Wintermonaten häu-

fig zur Wetterinversion führen. Die Karte im

Diercke Weltatlas (S. 200, Karte 2) zeigt die

Kessellage der circa 2.300 m hohen mexi-

kanischen Hauptstadt. Diese Weltmetropo-

le ist auf drei Seiten von schneebedeckten,

z. T. über 5.000 m hohen Vulkanen und Ber-

gen der Sierra Madre umgeben. Die extre-

me Höhenlage verhindert einen sauberen

Verbrennungsprozess, sodass eine erhöhte

Menge an Reststoffemissionen in die Atmo-

sphäre eingeleitet wird.Die Hauptwindrich-

tungen in der Atlaskarte geben Hinweise

zur Zirkulation der Luftmassen im Becken

von Mexiko. Bodenwinde aus dem Norden

verhindern oft den Abzug der Luft, die sich

dann mit Staub, Verbrennungsabgasen und

flüchtigen Kohlenwasserstoffen anreichern

kann. Eine braune Glocke bildet sich an cir-

ca 170 Tagen im Jahr über der Stadt.

Agglomeration der Superlative

Mexiko-Stadt mit Umland ist nach verschie-

denen Quellen mit bis zu 25 Millionen Ein-

wohnern der zweitgrößte Ballungsraum der

Welt. Wegen der anhaltend starken Pull-

Faktoren dieser Stadt ist eine sehr hohe Zu-

wachsrate der Bevölkerung in der Zukunft

zu erwarten.

Schadstoffquellen

Über drei Millionen Autos, häufig umwelt-

schädliche Gebrauchtwagen aus den USA,

sind täglich auf den Straßen von Mexikos

Landeszentrum unterwegs – die Haupt-

quelle der Giftmischung in der Luft. Mexiko-

Stadt ist der zweitgrößte Industriestandort

in Lateinamerika, wobei sich ein Fünftel al-

ler mexikanischen Betriebe – über 50.000 –

dort befindet. Ihr Schadstoffausstoß trägt

auch wesentlich zur Smogbildung im mexi-

kanischen Becken bei. Extrem problema-

tisch ist die Entstehung von bodennahem

Ozon während der Trockenzeit. Dazu kom-

men viele ätzende Flugpartikel aus den

Fahrzeugen, Fabrikanlagen und der Soda-

Anlage im Nordosten. Die neuen WHO-Krite-

rien für Feinstaub und fotochemischen Smog

werden nur mit größten Schwierigkeiten von

Mexiko-Stadt erfüllt werden können.

Maßnahmen

In den frühen neunziger Jahren hat die

Stadt Notmaßnahmen zur Reduzierung der

Luftverschmutzung eingeleitet. Ein Luftver-

schmutzungs-Alarm-System (IMECA) mit öf-

fentlichen Anzeigetafeln warnt die Bevölke-

rung. Zur Reduzierung der Emissionen

wurde z. B. auch „Hoy No Circula“ einge-

führt, wobei jedes Fahrzeug nur an vier

Wochentagen in der Stadt gefahren werden

darf. Eine geringe Linderung der Lage

brachte auch die Umstellung aller Stadt-

busse auf sauberen Brennstoff. Sogar das

700 km entfernte Texas wird manchmal

vom Mexiko-Stadt-Cocktail heimgesucht.

Vom CLIL zum Comenius Projekt

Die Europäische Union strebt an, dass alle

Europäer in mindestens zwei Fremdspra-

chen kommunikationsfähig sind. Als Kon-

sequenz weisen Lehrpläne in verschiede-

nen Bundesländern auf die Möglichkeit

und die Notwendigkeit von CLIL (Content

and Language Integrated Learning) hin, wo-

bei die Schüler und Schülerinnen mit mo-

dulartigem Sachkundeunterricht in einer

Fremdsprache konfrontiert werden sollen.

Diercke Magazin 4 23.04.2007 11:43 Uhr Seite 8

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3590

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Weltverkehrssprache Englisch

Hier ist es von Vorteil, Englisch zu benut-

zen, denn die meisten LehrerkollegInnen

und SchülerInnen haben diese Fremdspra-

che mindestens sechs Jahre gelernt. Ein

weiteres Argument für Englisch als Arbeits-

sprache ist die Tatsache, dass sie sich als

Weltverkehrssprache in den Wissenschaf-

ten etabliert hat. Mit fortschreitender Glo-

balisierung gewinnt diese Art von Unterricht

zunehmend an Bedeutung.

Im CLIL spielt die Sprachrichtigkeit eine

untergeordnete Rolle, CLIL-Unterricht ist

Sachfachunterricht und nicht Sprachunter-

richt. Die Fremdsprache dient als Träger des

Sachinhalts und -gehalts und zwingt den

Lernenden, sich intensiver mit dem Stoff zu

befassen. Die Grammatik wird nicht bewer-

tet und es ist nicht vorgesehen, dass Voka-

beltests geschrieben werden. Dennoch zu

bewerten ist, wenn der sachkundliche Sinn

nicht verstanden werden kann oder gelern-

te Fachbegriffe nicht oder falsch angewen-

det werden.

„Erdkunde-auf-Englisch-Spiel“

Mit den meist zweisprachigen Materialien,

die ich vorbereitet habe, könnte vielleicht

ein Anfang zur Realisierung des CLIL-Unter-

richts gemacht werden. Die chronologisch

aufgelisteten Internetausschnitte sind

sprachlich einfach und sachmäßig provo-

zierend genug als Einstieg. Ohne dass die

Lerngruppe etwas vermutet, kann man die

Ausschnitte vorlesen lassen und somit ha-

ben die SchülerInnen bereits Englisch ”ge-

sprochen“. Ein Anfang ist gemacht.

Nun sollte die Lehrkraft die Lerngruppe er-

muntern, die Deutung der Ausschnitte auf

Englisch zu versprachlichen. Das Festhalten

der Ideen der Gruppe an der Tafel auf Eng-

lisch würde das „Erdkunde-auf-Englisch-

Spiel“ fortsetzen.

Spätestens zu diesem Zeitpunkt werden

die ersten Beschwerden der Schülergruppe

kommen, z. B. dass sie Englischunterricht

an dem Tag bereits gehabt hätten. Eine

Aussprache über die Möglichkeiten und die

Wichtigkeit, Erdkunde auf Englisch zu ma-

chen, muss natürlich dann erfolgen. Wenn

die Gruppe meint, sie würde das Vokabular

nicht kennen, kann man zweisprachige, an-

schauliche Materialien einsetzen.

Empfehlenswerte Lehrmaterialien

Für die weitere Arbeit im bilingualen/CLIL-

Unterricht sind die folgenden Diercke-Quel-

len zu empfehlen: die englischsprachige

Legende für den Diercke Atlas und das

Diercke Glossar deutsch-englisch. Für jün-

gere Lerngruppen und zur Auffrischung und

Vertiefung der Kenntnisse der Lehrperson

sind die Lehrwerke Diercke Geography for

Bilingual Classes BASIC (Sprachniveau der

Klassen 6 bis 7) und Diercke Geography for

Bilingual Classes VOLUME 1 (Sprachniveau

der Klassen 7 bis 9) geeignet. Zum Thema

Mexiko-Stadt gibt es z. B. in VOLUME 1 eine

Doppelseite zu den Wasserversorgungs-

und Entsorgungsproblemen. Sehr hilfreich

für die Lehrkollegen und -kolleginnen kön-

nen auch die Methodenseiten in diesem

Werk sein, in dem man genau den richtigen

Wortschatz, zusammengefasste Sprachmu-

ster und Modelltexte für zahlreiche Arten

von geographischen Materialien findet.

Comenius Projekt

CLIL kann Türen öffnen, eine internationale

Kooperation wird möglich und das nicht nur

mit Leuten aus Ländern, deren Mutterspra-

che Englisch ist. Mit einer geeigneten Grup-

pe, die sich über CLIL-Stunden freut, kann

die Basis für die Teilnahme an einem

Comenius Projekt der Europäischen Union

geschaffen werden. Voraussetzung ist die

Teamarbeit an einem gemeinsam abge-

stimmten Thema zwischen mindestens drei

Schulgruppen aus verschiedenen EU Län-

dern. Sehr häufig ist die Arbeitssprache

Englisch. Mehr Information erhalten Sie bei

ec.europa.eu/education/programmes/so-

crates/comenius/index_de.html.

Try it and see what happens!

Matthew Appleby

Auguste-Viktoria-Gymnasium, Trier

Fächer: Erdkunde, Englisch

Fachberater für den bilingualen Unterricht

Die Dunstglocke über

Mexiko-Stadt, wie sie sich

an rund 170 Tagen pro Jahr

präsentiert. Nicht umsonst

gilt die mexikanische

Kapitale als das für die

Gesundheit von Kindern

gefährlichste Stadtgebiet

der Welt.

Diercke Magazin 4 23.04.2007 11:43 Uhr Seite 9

bearbeitet von

10Diercke3

Die Arbeitsblätter

stehen im Internet

zum Download für Sie

bereit unter

www.diercke.de/360grad

Diercke Magazin 4 23.04.2007 11:43 Uhr Seite 10

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12 DIERCKE WELTATLAS MAGAZIN Diercke70

Die thematische Karte im Diercke Weltatlas

2530

Von Wiebke Kammler

360

3600

Die Huerta von Murcia im

Diercke Weltatlas:

Karte links: Ausgabe 1957

Karte Mitte: Ausgabe 1974

Karte rechts: aktuelle Aus-

gabe

Thematische Karten sind von jeher Bestandteil des Diercke Weltatlas.

Bis in die 50er Jahre hinein war die thematische Kartendarstellung nur

im Länder-, Kontinent- und Weltmaßstab üblich, erst mit der Ausgabe

des braunen Diercke Weltatlas im Jahre 1957 etablierte sich das

großmaßstäbliche Fallbeispiel.

Entwicklung des Kartenbildes imZeitvergleich

Die Auswahl der thematischen Diercke

Karten orientiert sich an den durch die Bil-

dungspläne vorgegebenen Themen. Auch

wenn sich die Bildungspläne mit den

Jahren immer wieder ändern, beweisen

bestimmte Themen doch eine gewisse Per-

sistenz. Dazu gehört beispielsweise der

Bewässerungsfeldbau in Südeuropa. Die

Huerta von Murcia ist ein klassisches Bei-

spiel dieser Landwirtschaftsform und be-

gleitet die Schüler mit dem Diercke Weltat-

las im Erdkundeunterricht schon seit 50

Jahren. Bei Betrachtung dieser Karten im

Zeitvergleich (siehe oben) ist schön zu

sehen, wie sich der Gemüseanbau durch

immer ausgefeiltere Bewässerungsmetho-

den in der Ebene ausgedehnt hat und heu-

Bewässerungsformen nehmen mit jeder

Neuauflage zu. Im aktuellen Diercke Weltat-

las gibt ein Fruchtfolgekalender zusätzlich

detaillierten Aufschluss über Anbaufrüchte

und Anbauzeiten. Der Legende, die im

brauen Diercke noch in der Karte selbst

stand, wird immer mehr Platz eingeräumt,

da auf Vollständigkeit und übersichtliche

Darstellung mehr Wert gelegt wird.

te sogar erhöhte Randbereiche der Beti-

schen Kordillere einnimmt. Auch fällt die

Ausdehnung der Siedlungsfläche und des

Verkehrswegenetzes sofort ins Auge.

Durch die Atlasgenerationen haben sich

Inhaltsdichte und Kartenbild verändert.

Detailinformationen zu Anbaupflanzen und

Diercke Magazin 4 23.04.2007 11:43 Uhr Seite 12

2160

00 40 80 120 160 200 240 280 320 360 400

Karte von Umbalacheri

(Diercke, S. 164.2).

Verlässliche Grundlage für

diese Darstellung waren

die Aufzeichnungen, die

Prof. Hans-Georg Bohle im

Laufe seiner Forschungsauf-

enthalte angefertigt hat.

2650

13

35902160

Bei einer Karte wie Umbalacheri wird

schnell deutlich, dass „das Wissen“ des

Internets nur scheinbar unendlich ist. Ver-

suchen Sie beispielsweise einmal, Informa-

tionen zu Umbalacheri über das Internet zu

bekommen. Schnell werden Sie merken,

dass die Google-Trefferquote sehr reduziert

ist. Über die alibiartigen Standardseiten,

die einem dabei helfen sollen, alte Schul-

freunde in Umbalacheri zu finden, kommt

man nur schwerlich hinaus.

Durch die Zusammenarbeit von engagier-

ten Kartenautoren, Kartenredaktion und

Kartographie entstehen somit die themati-

schen Karten, die in exemplarischen Aus-

schnitten ein Bild von der Welt vermitteln.

Diese thematischen Karten, in Kombination

mit den physischen Karten und Wirtschafts-

karten sind das Markenzeichen des Diercke

Weltatlas und überzeugen seit Generatio-

nen seine Leser.

Wiebke Kammler

Westermann Kartenredaktion

1270

Tradition und Aktualität

Neben diesen echten Klassikern wird der

Diercke bei Neubearbeitungen immer wie-

der mit neuen, an aktuellen Themen orien-

tierten Karten angereichert. Beispiele hier-

für sind die Aufnahme von Karten zum

Thema alternative Energien in die Neuauf-

lage 2001 sowie die Karte zur Tsunami-

Katastrophe in Südostasien in den Druck

2005. Diese Mischung aus Tradition und

Aktualität gewährleistet, dass aus der Viel-

zahl an thematischen Karten immer geeig-

nete Karten in den Unterricht eingebunden

werden können.

Kartenaufbau

Für die Entwicklung einer guten themati-

schen Atlaskarte spielt die Didaktisierung

der Karteninhalte eine entscheidende Rolle.

Dazu gehört

■ eine an Lernzielen orientierte Reduktion

der Karteninhalte,

Inhaltliche Verlässlichkeit

Wie schon seit Generationen stehen der

Kartenredaktion Hochschulprofessoren,

Doktoren und fachkundige Wissenschaftler

zur Seite, die durch landeskundliche Detail-

kenntnisse und Fachwissen für die Qualität

der Fallbeispiele bürgen. Sie fungieren als

wissenschaftliche Paten und zeichnen für

die inhaltliche Richtigkeit der Kartendar-

stellung verantwortlich. Gerade bei Fallbei-

spielen, die im Ausland angesiedelt sind,

sind Regionalkenntnisse und Fachwissen

unerlässlich, um ein fundiertes, wissen-

schaftlich abgesichertes Fallbeispiel zu er-

stellen.

Viele Karteninhalte von großmaßstäblichen

Karten entstammen detaillierten Kartierun-

gen, die im Zuge wissenschaftlicher

Forschungsprojekte aufgenommen wurden.

Die Karte von Umbalacheri (Diercke,

S. 164.2), die eine typische dörfliche Sied-

lungs- und Sozialstruktur eines indischen

Kastendorfes zeigt, ist ein Beispiel dafür.

Der Kartenautor Prof. Hans-Georg Bohle hat

im Laufe von Forschungsaufenthalten in

Indien dieses Dorf kartiert. Seine Aufzeich-

nungen konnten als Grundlage dienen, um

daraus dieses Fallbeispiel abzuleiten.

World Wide Web

Inzwischen bietet das Internet der Karten-

redaktion auch vielfältige Möglichkeiten,

eine zusätzliche solide Datenrecherche zu

betreiben. So sind beispielsweise viele Kar-

tenvorlagen und detaillierte Informationen

über den brasilianischen Regenwald vom

brasilianischen Institut für Umwelt und

erneuerbare natürliche Ressourcen

(http://www.ibama.gov.br/) im World Wide

Web zu finden. Auch wenn über das Inter-

net weltweit schnell Informationen greifbar

sind, behindern doch häufig Sprachbarrie-

ren die Recherche. So werden manche Kar-

tenautoren auch als Dolmetscher tätig, da

sie neben landeskundlichen Kenntnissen

auch die notwendige Sprachfertigkeit mit-

bringen. Eine abschließende Rücksprache

mit den Autoren stellt sicher, dass die

durch die Kartenredaktion eigenständig

recherchierten Daten inhaltlich verlässlich

und abgesichert sind.

■ eine Auswahl von Inhaltsebenen, die die

Problematisierung des Kartenthemas

erlaubt,

■ ein eindeutiger Legendenaufbau,

■ eine leicht verständliche Signaturen- und

Diagrammsprache,

■ eine sinnvolle Klassifizierung statisti-

scher Daten.

Diercke Magazin 4 23.04.2007 11:43 Uhr Seite 13

14 DIERCKE WELTATLAS MAGAZIN Diercke

Diercke Karten in Google Earth™ neue Perspektivengewinnen

2730

600

3600

Abb. oben: Unter

http://www.diercke. de/

atlanten/google_earth

findet sich auch eine

Anleitung, wie die Karten

und Kartenrahmen zum

optimalen Einsatz kom-

men können

Abb. rechts: Kartenrahmen

bieten die Möglichkeit

mehr Informationen über

den Landschaftsraum der

Fallbeispielkarten zu ge-

winnen

1200 1600 2000 2400

Von Erik Braune

Faszination Satellitenbilder: Die kostenlose

Software Google Earth™ ist in aller Munde.

Hochauflösende Satelliten- und Luftbilder

werden in einer einfach zu nutzenden Ober-

fläche für jedermann bereitgestellt und er-

möglichen das virtuelle Erkunden des eige-

nen Vorgartens oder des kommenden

Urlaubsziels. Was bietet sich mehr an, als

diesen Globus im Geographie-Unterricht

einzusetzen? Bislang mangelte es an der

Verfügbarkeit lehrplanrelevanter Materia-

lien. Jetzt jedoch werden unter der Internet-

adresse http://www. diercke. de /atlan-

ten/google_earth verschiedene Karten und

Kartenrahmen, die die Lage der Karten an-

zeigen, aus dem Diercke Weltatlas zum ko-

stenlosen Download angeboten. Damit

kann Google Earth™ auch im Erdkunde-

unterricht über den spielerischen Umgang

hinaus zur Arbeit mit raumbezogenen Da-

ten genutzt werden.

Grundlage hierfür sind Dateien, die –

wie aus dem Diercke Weltatlas gewohnt –

regional gruppiert angeboten werden. Der

Nutzer kann hierbei entscheiden, komplet-

te Pakete, z. B. Europa oder Deutschland,

zu laden oder aber nur einzelne Kartenrah-

men. Bei installiertem Google Earth™ wird

standardmäßig bei einem Klick auf eine der

Dateien das Programm geöffnet und der Be-

nutzer wird an die entsprechende Stelle auf

dem Globus „geflogen“. Es gibt insgesamt

166 downloadbare Rahmen für Karten aus

dem Weltatlas, die in Google Earth™ die

Lage der Karten veranschaulichen. Hierbei

wurden bewusst nur Karten mit einem Maß-

stab größer als 1:1.000.000 gewählt, da die

Einordnung in den räumlichen Kontext hier

am notwendigsten ist. Im Zusammenspiel

mit dem Weltatlas ist so ein Vergleich zwi-

schen der „realen“ Landschaft aus dem

Satellitenbild und der „modellhaften“ At-

laskarte möglich. Ein Auszoomen aus dem

aktuellen Bildausschnitt ermöglicht dann

die Orientierung über das Umfeld der Atlas-

karte hinaus – besonders bei großmaß-

stäblichen Fallbeispielen eine große Hilfe,

ein Hineinzoomen zeigt Details.

Diercke Magazin 4 23.04.2007 11:43 Uhr Seite 14

151360

Abb. oben und Mitte:

Fallbeispiel Umwelt-

gefährdung in den Baye-

rischen Alpen: Die drei-

dimensionale Darstellung

erleichtert den Zugang zu

den Karteninhalten

Abb. unten: Transparenz-

effekte ermöglichen

den direkten Vergleich

zwischen Atlaskarte und

Satellitenbild

für die Karte notwendigen Abstrahierungen

gleichzeitig mit der realen Umgebung wahr-

genommen werden können.

Ein besonderer Effekt wird in Karten deut-

lich, die große relative Höhenunterschiede

darstellen. In Google Earth™ ist ein digitales

Geländemodell integriert, das dafür sorgt,

dass sich die jeweilige Karte automatisch

an die Geländeoberfläche anpasst. Wird

dann von der „klassischen“ Atlasperspekti-

ve, der Aufsicht, in eine Schrägperspektive

gewechselt, so können neue Einsichten in

die vormals flache Atlaskarte gewonnen

werden. Am Beispiel der Karten für die Um-

00 240 480 720 960 1200 1440 1680 1920 2160 2400 2640 2880 3120 3360 3600

Impressum

Herausgeber und Verlag:

Bildungshaus Schulbuchverlage

Westermann Schroedel Diester-

weg Schöningh Winklers GmbH,

Georg-Westermann-Allee 66,

38104 Braunschweig,

www.diercke.de,

[email protected]

Redaktion: Wiebke Kammler,

Sebastian Schlüter

Konzeption und Gestaltung:

www.lehnstein.de

Alle Rechte vorbehalten. Nach-

druck – auch auszugsweise – nur

mit Einwilligung des Verlages.

Bildquellenverzeichnis

Titel:Mauritius, Mittenwald (Vidler)

Titel oben rechts, Seite 2 und 3:Frauke Kraas, Köln

Seite 6Mauritius, Mittenwald (Macia)

Seite 8, Seite 9 linksCorbis, Düsseldorf

Seite 9 rechts: picture alliance/dpa, Frankfurt

Zusätzlich zu den Kartenrahmen sind für

ausgewählte Fallbeispiele auch so genann-

te Bild-Overlays zum Download vorhanden.

Diese Overlays binden die Atlaskarte direkt

in Google Earth™ ein und überlagern in der

Standardeinstellung das Satelliten- bzw.

Luftbild an der entsprechenden Stelle.

Google Earth™ bietet eine Steuerung der

angezeigten Ebenen an, so dass die Ebene

mit der Atlaskarte beispielsweise mit einem

Transparenzeffekt versehen werden kann.

Damit erscheint die Karte durchsichtig und

es kann ein direkter Vergleich der Karte mit

dem Satellitenbild angestellt werden. Der

didaktische Nutzen hierbei ist groß, da die

weltgefährdung in den bayerischen Alpen

( http://www.diercke.de/atlanten/goo-

gle_earth/downloads/europa/bayerische_

alpen_umweltgefaehrdung.kmz) wird der

Mehrwert, der durch die dreidimensionale

Atlaskarte erzielt wird, deutlich – aus den

vormals abstrakten Karten mit blauen

(Hochwassergefährdung) und roten (Ero-

sionsgefahr) Pfeilen baut sich ein plasti-

sches Bild auf, in dem die Bedeutungen

der Pfeile durch die Integration der Gelän-

deoberfläche schlagartig besser visualisiert

werden und die Interpretation der Karte

dadurch deutlich erleichtert wird. Zudem

finden sich in dieser Datei zwei Karten des-

selben Landschaftsausschnittes, die über-

einander projiziert werden und abwech-

selnd angezeigt werden können. Mittels

dieser Technik können mehrere Sach- oder

zeitliche Zusammenhänge deutlich ge-

macht werden. Insgesamt kann das Zu-

sammenspiel von Atlaskarte und virtuellem

Globus so eine neue, spannende Perspek-

tive in den Unterricht bringen und das Inter-

esse an raumbezogenen Daten stärken.

Dr. Erik Braune,

Schroedel/Westermann

Multimediaredakteur

Geographie/Kartographie

Diercke Magazin 4 23.04.2007 11:43 Uhr Seite 15

Diercke. Setzt Maßstäbe.

Bildungsmedien Service GmbHWestermannPostfach 49 4438023 Braunschweig

Telefon: (01805) 213100 (14 ct./min. aus dem deutschen Festnetz)

Telefax: (0531) [email protected]

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Bildungsmedien Service GmbH WestermannPostfach 49 44, 38023 Braunschweig

38104 Braunschweig

938.

200

www.westermann.de/diercke/bilingual

1970

Mit DIERCKE GEOGRAPHY gibt es erstmalseine Schulbuchreihe für den bilingualen Geographie-unterricht, deren Konzept sich stark am deutsch-sprachigen Unterricht orientiert, die aber auch dieSpezifik des bilingualen Sachfachunterrichtsberücksichtigt.

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Diercke Magazin 4 23.04.2007 11:43 Uhr Seite 16