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Dieter Radaj Weltbild in der Krise Naturwissenschaft, Technik und Theologie – Ein Auswegweiser ISBN 978-3-86581-323-7 450 Seiten, 14,8 x 21cm, 29,95 Euro oekom verlag, München 2013 ©oekom verlag 2013 www.oekom.de

Dieter Radaj - bilder.buecher.de · Bei den kulturellen und gesellschaftlichen Entwicklungen in der Real- welt stehen vielfach unterschiedliche Weltbilder zum Vorteil des Ganzen in

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Dieter Radaj Weltbild in der Krise

Naturwissenschaft, Technik und Theologie – Ein Auswegweiser

ISBN 978-3-86581-323-7 450 Seiten, 14,8 x 21cm, 29,95 Euro

oekom verlag, München 2013 ©oekom verlag 2013

www.oekom.de

EINFÜHRUNG

Weltbild und Krise –Naturwissenschaft, Technik

und Theologie

»Was ist das – ein Weltbild? Offenbar ein Bild von der Welt. Aber was heißt hier Welt? Was meint das Bild?

Welt steht hier als Benennung des Seienden im Ganzen. Der Name ist nicht eingeschränkt auf den Kosmos, die Natur.

Zur Welt gehört auch die Geschichte. … In dieser Beziehung ist mitgemeint der Weltgrund, gleichviel wie seine Beziehung

zur Welt gedacht wird. … Bei dem Wort Bild denkt man zunächst als das Abbild von etwas. Demnach wäre das Weltbild gleichsam

ein Gemälde vom Seienden im Ganzen. Doch das Weltbild besagt mehr. …Weltbild, wesentlich verstanden, meint daher nicht ein Bild

von der Welt, sondern die Welt als Bild begriffen. …«Martin Heidegger: Die Zeit des Weltbildes (1938), Vortrag

Weltbild und KriseDie großen kulturellen und gesellschaftlichen Leistungen in der Ge -schichte der Menschheit wurden durch ein jeweils gemeinsames Weltbildermöglicht. Die Weltbilder oder Weltanschauungen in Form von Mythen,Religionen, Philosophien und Ideologien bieten Welterklärung und gebenein System von Grundeinstel lungen und Wertungen vor. Sie können demMenschen Hoffnung und Lebenssinn geben in einer überwiegend als leid-haft erfahrenen Welt. Weltbild bezeichnet die Vorstellung, die sich derMensch von der ihn umgebenden, sinnlich wahrnehm baren Welt macht,von ihrem Sein und ihrem Wandel, von ihrer Wirklichkeit und ihremSchein, von ihrem Grund und ihrer Bestimmung.

Das aus dem Griechischen stammende Wort Krise bezeichnete ur -sprüng lich jenen Zeitpunkt in der Entwicklung einer Krankheit, zu demdie Entscheidung zwischen Gesundung und tödlichem Ausgang fällt. DasWort wurde später allgemeiner verwendet im Sinne von Entscheidungs-situation oder Wendepunkt einer gefähr lichen Entwicklung.

»Krise des Weltbildes« bezeichnet demnach eine äußerst schwierige,ausweglos erscheinende Situation im Bereich der Vorstellung von der Realwelt. Das wäre ein primär philosophisches Problem, wenn nichtdie Krise der Vorstellungswelt im vorliegenden Fall mit der Krise der Real-welt korrelieren würde. Der Erhalt der Realwelt verlangt unmittelbareGegenmaßnahmen, die sich aus einer entspre chend geänderten Vorstel-lungswelt ableiten.

Bei den kulturellen und gesellschaftlichen Entwicklungen in der Real-welt stehen vielfach unterschiedliche Weltbilder zum Vorteil des Ganzenin fruchtbarem Aus tausch. Dies gilt aber nur dort, wo gemeinsame Grund -überzeugungen gewahrt werden. Andernfalls droht krisenhafter kulturel-ler und gesellschaftlicher Verfall. Wir sind derzeit Zeuge und Mitverursa-cher eines drastischen Verfalls, der erst mals den Fortbestand der gesamtenWelt in Frage stellt. Gibt es einen Ausweg? Was sollte im Untergang, wenner denn ansteht, bewahrt werden?

Die Erläuterung zum Buchtitel »Ein Auswegweiser« will besagen, dasssich die Krise der Welt unter ökologischen Gesichtspunkten derart zuge-spitzt hat, dass nur noch ein radikales Umdenken und Umsteuern Rettungverheißt (der »Aus weg«). Der Titel eines vor Jahrzehnten erschienenenvergleichbaren Buches hieß »Wege in der Gefahr« (Weizsäcker 1976),wobei als Gefahr primär ein Atomkrieg zwischen den Großmächten drohte. Heute ist die sich beschleunigende Umwelt zerstörung ein Fanaldes drohenden Untergangs. Auswegweisung meint die Be wältigung einer

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akuten Gefahrensituation. Das ist bescheidener als Wegweisung zu einerheileren Welt, die es niemals geben wird.

Naturwissenschaft, Technik und TheologieDie Naturwissenschaft und die mit ihr verbundene neuzeitliche Technikhaben sich seit Beginn der Neuzeit in einem fast drei Jahrhunderte dauern-den Prozess von der Theologie gelöst. Die Theologie umgekehrt hat im sel-ben Zeitraum die Naturwissenschaft und Technik weitgehend ausgeblendet.Mit der Aufspaltung in zwei weithin gegensätzliche Weltbilder hat auf bei-den Seiten eine Fehlentwick lung eingesetzt, die in unsinnige Ausschließ-lichkeitsforderungen mündete. Erst in neuester Zeit besinnt man sich aufMöglichkeiten der Verständigung. Die Zurück führung von Naturwissen-schaft, Technik und Theologie auf ein übergeordnetes, von allen Seiten aner-kanntes Weltbild kann den aufgetretenen Konflikt entschär fen und neueWege zur Lösung der Weltprobleme eröffnen.

Die Naturwissenschaft bemüht sich um die Erkenntnis der im Bereichder sinnlich wahrnehmbaren Natur herrschenden Gesetzmäßigkeiten.Dem dient die Beob achtung der Vorgänge sowohl in der vom Menschenunbeeinflussten Natur, als auch in vom Menschen strukturierten Experi-menten. Erkannte Gesetzmäßig keiten erlauben die Vorhersage zukünftigerVorgänge. In den Wissenschaften von der unbelebter Natur, besonders inder Physik, werden die Gesetzmäßigkeiten mathematisch ausgedrückt underlauben so eine exakte, von den konkreten In halten unabhängige, relatio-nale Beschreibung. In den Wissenschaften von der belebten Natur, beson-ders in der Biologie, spielt die Klassifizierung nach morpho logischenMerkmalen eine grundlegende Rolle, ergänzt durch die Zuordnung imStammbaum der Evolution. Schließlich haben sich in den Wissenschaftenvon der psychischen Natur des Menschen die Bereiche Psychoanalyse, Ver-haltensfor schung und Neurophysiologie fest etabliert. In allen Bereichender Naturwissen schaft wird Objektivierbarkeit der Aussagen angestrebt.

Die Technik, die Kunst des Machens (gr. téchnē), bezeichnet in ihrerheutigen Form die Erschließung der Naturstoffe und Naturkräfte im Dienstmenschlicher Bedarfsdeckung und Machtausübung. In der nachfolgendenAbhandlung wird unterschieden zwischen der »mechanistischen« Technik,der biologischen Technik und der neuronalen Technik. Die mechanistischeTechnik umfasst neben den Kraft- und Arbeitsmaschinen, den Kraftfahr-zeugen und Flugzeugen auch die chemische und nukleare Verfahrenstech-nik. Der Ausdruck »mechanistisch« bezeichnet das hinter der physikalischbegründeten Technik stehende Weltbild, ist also nicht etwa mit nur mecha-

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nischer Technik gleichzusetzen. Die biologische Technik wird unterteilt inden Einsatz von Mikroorganismen, in die Tier- und Pflanzenzüchtung, indie Gentechnik und in die »anthropologische Reproduktions technik«.Schließlich werden durch neuronale Technik Gehirnfunktionen künstlichabgebildet. Zugehörig sind Computer und deren Netzwerke, Roboter sowieder Versuch, künstliche Intelligenz bereitzustellen.

Die Theologie, also die Lehre von Gott, leitet sich ab einerseits aus derVernunft als Erkenntnisquelle (natürliche oder philosophische Theologie),andererseits aus dem Glauben an die Offenbarung in den Heiligen Schrif-ten sowie aus der Lehr tradition der Kirchen (übernatürliche Theologieoder Offenbarungstheologie). Im Konflikt mit den Naturwissenschaftensteht primär die Offenbarungstheologie, während die philosophischeTheologie die abgesicherten Fakten der Naturwissen schaft zu berücksichti-gen versucht. Das eigentliche Anliegen der Offenbarungs theologie ist abernicht die Naturerklärung, sondern die Begründung der Verant wortlichkeitund Würde des Menschen. Die Verhältnisse sind also vielschichtiger als esdie geläufige Polarisierung von Glaube und Vernunft ausdrückt. Dennochgeht es um den notwendigen Abgleich zwischen Glaubensüberzeugungenund Vernunftwahr heiten.

Konflikt zwischen Theologie und NaturwissenschaftDer Konflikt zwischen Theologie und Naturwissenschaft ist im Konfliktzwischen Glaube und Vernunft präformiert. Die geistesgeschichtlichenWurzeln des typisch abendländischen Konflikts zwischen Glaube und Ver-nunft reichen zurück in die Antike, als griechische Philosophie und jüdi-scher Gottesglaube sich zur christ lichen Religion verbanden. Bei den Grie-chen, insbesondere bei Platon, war Gott der alle Natur durchdringendeWeltbildner oder Demiurg ohne personale Beziehung zum einzelnen Men-schen, dessen Situation überwiegend als tragisch empfunden wurde. Beiden Juden dagegen war Gott dem Menschen zugewandte Person, währendsein Wirken in der Natur sich auf den Schöpfungsakt be schränkte. DenJuden fehlte daher das Geborgensein in der Natur. Das Christen tum setztedie in der Bibel verankerte jüdische Weltsicht fort, übernahm aber auchwesentliche Inhalte der antiken Philosophie. Besonders einflussreich warenPlaton, Aristoteles und die Stoa.In der mittelalterlichen Scholastik bemühten sich Theologen und Philosophen geist- und erfindungsreich um den Ausgleich zwischen dengeoffenbarten Glau benswahrheiten und der vernunftgeleiteten Natur-erkenntnis. Allerdings wurde der Offenbarungswahrheit der Vorrang vor

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der Vernunftwahrheit eingeräumt, besonders in Zweifelsfällen. Die Philo-sophie galt als »Magd der Theologie«. Der Vorrang der geoffenbartenWahrheit wurde von der römischen Kirche notfalls mit Gewalt undRepression durchgesetzt. Dem widersetzte sich in zunehmendem Maßedie Naturwissenschaft, nicht ohne jetzt ihrerseits den Vorrang der wissen -schaftlichen Wahrheit vor der geoffenbarten Wahrheit zu vertreten. Damitwar der Konflikt offen ausgebrochen, er eskalierte und stellt sich seitdemals eine oft unüberbrückbare Konfrontation dar. Dabei nahm die Theolo-gie eine konservativ geprägte Abwehrhaltung ein, die es den Naturwissen-schaften leicht machte, ihren Positivismus, Materialismus und Atheismusungerechtfertigt auszuweiten.

Diese Entwicklung wird im vorliegenden Buch unter Bezug auf die dreiüber ragenden Exponenten des naturwissenschaftlichen Denkens aufge-zeigt: Galileo Galilei, Begründer des mechanistischen Weltbildes, der sichgegen den herr schenden Aristotelismus einschließlich des geozentrischenWeltbildes wandte; Charles Darwin, Begründer der Evolutionstheorie, derdas herrschende statische Weltbild der unveränderlichen biologischenArten stürzte und die Abstammung des Menschen von affenartigen Vor-fahren folgerte; schließlich Sigmund Freud, Be gründer der Psychoanalyse,der die Autonomie der Person durch den Nachweis der Triebstruktur inFrage stellte. Der gläubige Katholik Galilei geriet mit der römischen Kirchein einen ernsten Konflikt. Darwin, ehemals gläubiges Mitglied der anglika-nischen Kirche, provozierte die Kirchen durch die Behauptung, der Menschstamme von affenartigen Vorfahren ab. Freud, jüdischer Herkunft und demJudentum zugetan, stellte sich dennoch als bekennender Atheist gegen dieReligion der Väter.

So sehr auch der Naturwissenschaft das Verlangen nach Erkenntniszugrunde liegt, sie vertritt gleichzeitig nach Francis Bacon den Willen zurMacht über die Natur. Diesem Machtstreben ist die Wissenschaft seit Gali-lei gefolgt. Es drückt sich in der Technik aus: in der mechanistischen Tech-nik, die bis zur Nuklear technik reicht, in der biologischen Technik, die denWeg in die Gentechnik ange treten hat und in der neuronalen Technik, dieüber Computer- und Netzwerks techniken künstliche Intelligenz sowie allgegenwärtige Information und Kom munikation verwirklichen will. Mit diesen Entwicklungen war ein grenzenloser Fortschrittsoptimismusverbunden, der sich allerdings als unhaltbar erwiesen hat. Der von FrancisBacon beschworene Wille zur Macht über die Natur pervertierte schließ-lich zum Machtanspruch gegenüber dem Menschen selbst, soweit er alsTeil der Natur zu gelten hat. Die Bedrohung des Menschen und seiner

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Würde durch die Technik beherrscht seitdem das Bild. Persönlichkeits-,Natur-, Umwelt-, Klima- und Datenschutz sind vordringlich geworden.

Inhalt und GliederungDie Krise von Welt und Weltbild lässt sich zwar auf Basis einer Momentauf-nahme des jetzigen Zustands diagnostizieren, Prognosen über die Zukunftbzw. Thera piemaßnahmen lassen sich daraus aber nicht ableiten. Diesgelingt nur dann, wenn die Entstehungsgeschichte der Probleme in dieBetrachtung einbezogen wird. Gleichzeitig kommt die Lebenswirklichkeitzum Tragen, die das Ganze erst richtig spannend macht. Aufgabe des Buchesist es daher, die wesentlichen In halte und Vorgehensweisen von Naturwis-senschaft, Technik und Theologie nicht nur in ihrem derzeitigen Status, son-dern auch in ihrer geschichtlichen Entwick lung darzustellen, um schließlichHandlungsoptionen für die Zukunft abzuleiten.

Das Buch behandelt nicht nur den allgemeinen Inhalt der unterschied-lichen Welt bilder bzw. deren Wandlung in der Geschichte, es gibt außer-dem eine Fülle von speziellen Informationen zu den grundlegenden Fak-ten der Naturwissenschaft, der Technik und der Theologie. Das allgemei-ne Problem wird über die relevanten Detailfragen erschlossen. Es werdendaraus Vorschläge zur Bewältigung der heutigen Krise abgeleitet. Diewichtigsten gesellschaftlichen Erneuerungsbewe gungen mit ihren jeweili-gen Weltbildern werden abschließend vorgestellt.

Die ersten fünf Kapitel sind den Naturwissenschaften gewidmet. InKapitel I wird die Geschichte des naturwissenschaftlichen Denkens undForschens anhand der Leitwissenschaft Physik dargestellt, woraus sich dieMerkmale und Grenzen dieser Vorgehensweise ableiten. In Kapitel II wirdder kirchenrechtliche Prozess gegen Galileo Galilei behandelt, der das Entstehen des Konfliktes zwischen den herkömmlichen christlichen Glau-bensinhalten und dem neuartigen heliozentri schen Weltbild veranschau-licht. In Kapitel III wird die Entstehung des Evolutions gedan kens in derBiologie nachgezeichnet, einmündend in die Evolutionstheorie von Charles Darwin und ergänzt durch die Erkenntnisse der Genetik. Die bio logische Entwicklung des Menschen ausgehend von affenartigen Vor-fahren wird beschrieben, die weitere religiöse Konfrontation, aber auchsäkulare Fehlentwick lungen verursacht. In Kapitel IV wird die von Sig-mund Freud begründete Psycho analyse erläutert, die sich ausdrücklichatheistisch gibt und damit in Konfronta tion mit christlichen (und jüdi-schen) Glaubensinhalten tritt. In Kapitel V werden schließlich die Ergeb-nisse der Hirnforschung zusammengefasst.

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In den anschließenden vier Kapiteln werden Gegenstand und Problematikder Technik beschrieben. In Kapitel VI wird auf die mechanistische Technikeinge gangen: Überblick zur geschichtlichen Entwicklung, Fortschrittsgläu-bigkeit, Kultur- und Sozialkritik, Problemfelder. In Kapitel VII wird die bio-logische Technik behandelt: mikrobiologische Technik auf Basis von Mikro-organismen, Züchtungs technik und molekularbiologische Technik (Gen-technik), ergänzt durch deren Auswirkung auf menschliche Zellen undEmbryonen. Auf Gefährdungen durch die Gentechnik und auf die Proble-matik anthropologischer Reproduktionstechnik wird eingegangen. In Kapi-tel VIII wird die neuronale Technik als künstliches Abbild der Gehirnfunk-tionen dargestellt: die Entwicklung der Computer- und Netzwerk technik,der Roboter und der künstlichen Intelligenz. In Kapitel IX wird auf die Pro-blematik der neuronalen Technik eingegangen: Sozialkritik an der Compu-ter technik und Kulturkritik am Internet.

In weiteren drei Kapiteln wird die philosophische Theologie von denAnfängen bis zur Gegenwart behandelt. In Kapitel X wird der Aufstieg derphilosophischen Theologie, also des begrifflichen Fragens nach Gott, vonden Anfängen in der Antike über Patristik und Scholastik bis zu ihremHöhepunkt in der frühen Neu zeit dargestellt. In Kapitel XI wird der mitder Aufklärung einsetzende, über Idealismus, Atheismus und Existentia-lismus sich fortsetzende Verfall der philo sophischen Theologie beschrie-ben. In Kapitel XII kommen neuere Ansätze der philosophischen Theolo-gie zu Wort, die den in Nihilismus und Skepsis befangenen Stillstand zuüberwinden versuchen. Sie entstammen der eigentlichen Philo sophie, derkatholischen, protestantischen und jüdischen Theologie sowie der bud-dhistischen Denktradition.

In Kapitel XIII wird die christliche Offenbarungstheologie erläutert: dieGlaubens inhalte des Christentums, deren geschichtliche Entwicklung, dieTradition des Glaubens wider die Vernunft, die christliche Mystik, dasVersagen des Christen tums in der Ge schichte, das Scheitern der Erneue-rungs- und Ablösebewegungen sowie die Theologie des ohnmächtigenund mitleidenden Gottes.

In Kapitel XIV werden die Kernprobleme, einerseits der Naturwissen-schaft und Technik, andererseits der Theologie und Religion, benannt.Anschließend werden der zwischen Naturwissenschaft und Theologie ver-mittelnde sowie der die konträren Positionen übersteigende Standpunkterörtert und Realisierungs möglichkeiten aufgezeigt. Daran anschließendwerden zwei ökologisch motivierte Handlungsoptionen geprüft, die fun-damental-christliche und die naturwissen schaftlich-säkulare Option. Eine

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äußerst fragwürdige neue Prognose des Club of Rome zur Weltentwick-lung beschließt die Ausführungen.

In Kapitel XV, dem letzten Kapitel des Buches, werden alternativeHandlungs entwürfe zur Bewältigung der krisenhaften Weltsituation vor-gestellt: die New Age Bewegung, die Weltversammlung der Christen, dasProjekt Weltethos und ein Plädoyer für offene Zukunft.

Ein philosophisches Glossar, ein biologisches Glossar sowie ein Computer- und Internetglossar ergänzen die Ausführungen des Buches.