Digital fotografieren im Handumdrehen - bücher.de · 2018. 12. 4. · Digital fotografieren im Handumdrehen Darf ich kurz, gnädige Frau? Autofahren lernen Sie auch nicht mit dem

Digital fotografieren im Handumdrehen

1-12_Kap.1+inhalt+vorsatz_Digital fotografieren.indd 1 24.02.2010 12:42:33 Uhr

Mit Dank an Edda Barleben, Ron Bezemer, Frans Bloem, Joost van Daal, Sanne van der Molen, Dirk Panier, Anne Roffel, Esther van Ruiten, Robert Schreuel, David Schuhmacher und Ruud Visser. Ganesha beschützt euch.

Für meine Eltern, die ich gern dabei hätte mitmachen lassen

ISBN: 978-3-8094-8008-2

© 2010 by Bassermann Verlag, einem Unternehmen der Verlagsgruppe Random House GmbH, 81673 München

© der niederländischen Originalausgabe 2007 by Elmar Publishers, Holland© Text und Fotos: Peter de RuiterOriginaltitel: Digitaal fotograferen in een oogwenk

Die Verwertung der Texte und Bilder, auch auszugsweise, ist ohne die Zustimmung des Verlags urheberrechtswidrig und strafbar. Dies gilt auch für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmung und für die Verarbeitung mit elektronischen Systemen.

Projektkoordination dieser Ausgabe: Dr. Iris HahnerUmschlaggestaltung: Atelier Versen, Bad AiblingÜbersetzung: Marlies Ferber, HagenRedaktion: Nina Andres, MünchenLayout und Satz: JUNG MEDIENPARTNER, Limburg-Eschhofen

Die Ratschläge in diesem Buch sind von Autor und Verlag sorgf ältig erwogen und geprüft, dennoch kann eine Garantie nicht übernommen werden. Eine Haftung des Autors bzw. des Verlags und seiner Beauftragten für Per-sonen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.

Druck und Bindung: TěŠÍnská tiskárna a. s., Česky TěŠin

Printed in the Czech Republic

817 2635 4453 6271

Verlagsgruppe Random House FSC-DEU-0100

Das für dieses Buch verwendete Papier Profigloss wird von Sappi Deutschland im Werk Gratkorn produziert.


Peter de Ruiter

Digital fotografierenim Handumdrehen

Deutsch von Marlies Ferber


1

2

3

4

5

6

7

8

9

GRUNDLAGEN

Inhalt

In den ersten zwölf Kapiteln dieses Buches werden Sie mit den Grundlagen der (digitalen) Fo-tografi e anhand der entsprechenden Kamerasymbole vertraut gemacht. Alle Grundprinzipi-en werden mit vielen Beispielen veranschaulicht. Jedes Kapitel enthält zudem einen kleinen »Erste-Hilfe«-Abschnitt mit Hinweisen auf mögliche Missgeschicke und wie sie behoben wer-den können. Ab Kapitel 13 ist der Inhalt sehr praxisbezogen und bietet weitere Beispiele. Hier kommt auch Adobe Photoshop zum Ausbessern von Missgeschicken ins Spiel. Die Symbole der letzten drei Kapitel habe ich mir übrigens selbst ausgedacht. Sie können Sie (noch) nicht an Ihrer Kamera entdecken. Im Anhang fi nden Sie eine Liste aller Kamerasymbole und ihrer Bedeutung.

Einleitung

Halten Sie die Kamera betriebsbereit 9

Machen Sie Ihr erstes Foto 13

Zoomen mit gutem Grund 19

Machen Sie es einfach, ohne Zoom 26

Fangen Sie das Licht ein, wie es ist 34

Gestalten Sie das Licht, wie Sie wollen 44

Einen guten Blitz sieht man nicht 49

Bewegt oder eingefroren dank der Verschlusszeit 56

Mehr oder weniger Schärfe mit der Blende 63


Mehr Spielraum mit höherer Empfindlichkeit 74

Der Stabilisator stabilisiert nur Sie 79

Die Belichtungsfehler Ihrer Kamera korrigieren 85

Versetzen Sie den Sonnenuntergang in ein anderes Tageslicht 92

Reisen Sie durch eine dynamische Landschaft 102

Halten Sie immer nach Portraits Ausschau 110

Gehen Sie etwas näher ran 124 Action, bitte! 132

Tierbändiger spielen 141

Kinder fotografieren 151

Richten Sie den Blick auf die Stadt 167

Symbole 179

The making of … 189

10

11

12

13

14

15

16

17

18

19

20

ANWENDUNGEN

ANHANG


6


Darf ich kurz, gnädige Frau?Autofahren lernen Sie auch nicht mit dem Handbuch, das Sie mit Ihrem Auto bekommen, vielmehr werden Ihnen in der Fahrschule Theorie und Praxis beigebracht. Deshalb nehmen Sie sich auch einige Stunden Zeit, um mit diesem Buch fotografieren zu lernen. Wenn Sie sich mit der Theorie beschäftigt haben, dann kennen Sie sich nicht nur ein bisschen, sondern rich-tig gut aus. Sie verstehen die Prinzipien der Fotografie und können sie anwenden. Auf zwölf Lektionen Theorie folgen acht Lektionen Praxis. Doch bereits die Theorie wird attraktiv und anhand einer Vielzahl möglicher Situationen präsentiert. Sie werden vor Problemen gewarnt und Sie lernen, Schwierigkeiten zu bewältigen. Sollte doch einmal etwas schiefgehen, ist Erste Hilfe zur Stelle. So bewegen Sie sich auf das Ziel zu, von der Landstraße über das Dorf hinein in die große Stadt. Es ist ein allmählicher Übergang: Zuweilen werden einzelne Teile wiederholt und Querverbindungen hergestellt. So werden Sie im Nu zum Experten dank klarer Beschrei-bungen und mundgerechter Häppchen. Dies ist ein Schnellratgeber für die Fotografin, den Fotografen von heute, die wenig Zeit, aber viel Freude am Fotografieren haben, egal ob mit Kompakt- oder Spiegelreflexkamera, aber immer mit offenen Augen. Denn ein Foto zu ma-chen ist leicht, ein gutes Bild zu erkennen ist das Entscheidende. Darf ich kurz, gnädige Frau?

PETER DE RUITER


7

Houd je camera op spanning 1


8


Zu viel StromStrom kann man nie genug haben. Aber bei diesem Kamelrennen in der ägyptischen Sinai-Wüste gibt es des Guten zu viel. Dann bleibt nichts anderes übrig, als zu Hause die störenden Hochspan-nungsleitungen mithilfe von Photoshop zu entfernen. Natürlich halten Sie Ihre Kamera für solche Aufnahmen immer schussbereit.


9

1

Schade! Es gibt noch keine Digitalkameras mit nur zwei Knöpfen: einen für An und Aus und einen für das perfekte Foto. Aber das macht nichts, so bleibt wenigstens Platz für Bücher über Knöpfe und Symbole. Der »Power«-Knopf ist der erste, den Sie drücken, um Ihre Kamera zu starten. Ein guter Anlass, um etwas über »Power« zu erzählen.

Power = Strom, und ohne Strom können Sie keine Fotos machen. Nehmen Sie deshalb jede Gelegenheit wahr, um den Akku oder die Batterien aufzuladen. Oder noch besser: Kaufen Sie einen zusätzlichen Akku oder ein zweites Set aufl adbarer Batterien. Dann können Sie mit dem einen fotografi eren, während der oder das andere aufgeladen wird. Nehmen Sie auch auf einen Tagesausfl ug immer Ihr Aufl adegerät mit.

KopierstempelMit dem Kopierstempel des Bildbearbeitungsprogramms Photoshop können Sie Dinge ver-schwinden und erscheinen lassen. (Kapitel 15)

Sind beide Akkus oder alle Batterien leer, und Sie haben keine Gelegenheit zum Aufl aden? Dann legen Sie den Akku bzw. das Batterie-Set, der oder das zuerst leer war, wieder zurück in die Kamera. Auf wundersame Weise regeneriert es sich nämlich nach einiger Zeit ein wenig, so dass Sie wieder ein paar Fotos machen können. Wieder leer? Dann geben Sie die anderen Batterien oder den anderen Akku wieder in die Kamera, so können Sie sich noch ein Weilchen durchhangeln.

Halten Sie die Kamera betriebsbereit

GRUNDLAGEN


10


Nahezu alle Kameras verfügen über eine Schlummerfunktion. Sie können selbst einstellen, wie viele Minuten nach der letzten Aufnahme der Apparat in den Standby-Modus fallen soll. Ein sanfter Druck auf den Auslöser, und die Kamera erwacht wieder.

MonitorDas Ausschalten des Bildschirms ist auch eine Möglichkeit, Strom zu sparen. Häufig kann man es mit diesem Symbol tun, oder es gibt das Wort Display oder Monitor. Damit können Sie manchmal auch regeln, welche Informationen über das Foto auf dem Display erscheinen sollen, so wie Verschlusszeit, Empfindlichkeit oder Weißabgleich. Es ist auch besser, wenn Sie beim Fotografieren durch den Sucher schauen und nicht auf den Monitor. Sie haben die Kame-ra dann fester im Griff und laufen weniger Gefahr, das Foto zu verwackeln. Vor allem bei einer Spiegelreflexkamera sehen Sie durch den Sucher auch besser, was passiert.

Der Einsatz des Zooms kostet auch viel Strom. Also verwenden Sie es sparsam, zumal Sie im 3. Kapitel auch lesen werden, dass Sie für das Ein- oder Auszoomen eigentlich immer einen guten Grund haben sollten. Das Zoom an Objektiven von Spiegelreflexkameras können Sie in der Regel nicht elektrisch bedienen. Ohne Elektrik geht es schneller und ist auch noch sparsamer.

Machen Sie viele Fotos in kurzer Zeit? Dann sollten Sie wissen, dass ein Akku längere Zeit hält als aufladbare Batterien, wie die AA-Batterie oder ihre kleinen Schwester, die AAA. Akkus sind in höherer Leistung erhältlich als Batterien. Die Leistung wird ausgedrückt durch mAh, Milliampère hour. Nicht aufladbare Batterien sind teuer im Gebrauch und schlecht für die Um-welt, jedoch als Notfall-Reserve praktisch. Einer »Stromkrise« können Sie am besten mit einer besonderen Art von Batterien begegnen, die zum Aufladen nur zehn oder fünfzehn Minuten benötigen.

EmpfindlichkeitDas Foto kann ohne Blitz bei wenig Licht gemacht werden, indem man schnell die Empfindlich-keit (ISO) erhöht. Die Atmosphäre bleibt erhalten. (Kapitel 10)

Strom sparen


11

1

Zu wenig StromEin Krämer, gehüllt in die Dunkelheit während eines Stromausfalls in Dhaka, der Hauptstadt von Bangladesch. Links eine Kerze, die gelbes Licht abgibt, von rechts fällt noch ein wenig (weißes) Tages-licht herein. Siehe Kapitel 5 und 6 über Tages- und Kunstlicht.

StabilisatorDie Stabilisator-Funktion kann in diesem Fall auch gute Dienste leisten. (Kapitel 11)

Haben Sie die Kamera eingeschaltet, müssen Sie meist noch zwischen zwei Modi auswählen, oft durch ein Knöpfchen oder Rädchen:

Aufnahme

Abspielen

Ein großer Vorteil des digitalen Fotografierens ist, dass Sie Ihr Foto sofort sehen können. Sie können einstellen, dass das automatisch passiert. Nach jeder Aufnahme zeigt die Kamera für ein paar Sekunden das Foto auf dem Display. Sie bestimmen, wie lang. Danach können Sie wieder weiterfotografieren.


12


Oft reicht auch ein leichter Druck auf den Auslöser aus, um fortzufahren.

Wenn Sie über den Menü-Schalter Einstellungen auswählen wollen, gibt es häufig einen Unterschied zwischen dem Menü, das Sie bekommen, wenn die Kamera sich im Aufnah-memodus befindet, und dem im Wiedergabemodus. Im ersten Fall können Sie Dinge einstellen, die im Zusammenhang mit dem Aufnehmen von Fotos stehen. Im zweiten Fall geht es um die Wiedergabe der Abbildungen.

Mögliche Ursachen, wenn eine Kamera sich nicht einschalten lässt: Die Batterien sind nicht oder verkehrt herum eingelegt; sie sind doch leer, weil das Aufladegerät nicht eingestöpselt war; Ihre (Klein-)Kinder haben Ihre Kamera in den Teich fallen lassen, aber hinterher sorgfältig das Entengrün abgerieben.

Erste Hilfe


13

2

Drücken Sie auf den großen Knopf oben und machen Sie ein Foto. Nein, nicht auf den Power-Knopf. Dann geht die Kamera wieder aus. Auf den anderen Knopf. Manchmal sind sich die beiden tatsächlich im Weg, und man verwechselt sie ständig.

AutomatikMachen Sie sich mit dem Auto-Knopf vertraut: Er ist Ihr bester Freund. Im Auto-Foto-Modus können Sie beinahe alle Fotos machen, die Sie wollen. Und auch gute Fotos. Wenn Sie jedoch Grenzen überschreiten und Ihren Horizont erweitern möchten, dann lesen Sie weiter in diesem Buch. Doch zunächst einmal lassen Sie Ihre Kamera auf »Auto« stehen.

Machen Sie Ihr erstes Foto

Im Automatik-ModusDass die Kamera im Automatik-Modus ist, heißt nicht, dass Sie nicht mehr mitdenken sollen. Entdecken Sie das schöne Licht an einem ma-lerischen Ort und fotografi eren Sie. Mit dem Auto-Foto-Modus! Dieses Bild wurde mit einer preiswerten Kompaktkamera gemacht. Wich-tig ist, dass die Sonne nicht direkt in die Linse scheint. Darum stellen Sie sich etwas in den Schatten. Oder Sie beschatten Sie Linse mit ih-rer schräg darüber gehaltenen Hand so, dass diese nicht ins Bild gerät.

Weißabgleich Um wie hier das gelbe Abendlicht im Foto einzufangen, müssen Sie den Auto- Foto-Modus verlassen und im manu-

13-18_Kap.2_Digital fotografieren_deutsch.indd 13 24.02.2010 12:49:32 Uhr

14

Digital fotografi eren im Handumdrehen

In dem Moment, in dem Sie auf den Auslöser drücken, passieren ein paar Dinge schnell nach-einander.

Die Kamera bei der Arbeit

1 Die Kamera stellt mit Auto-Fokus scharfDie Kamera stellt schon in dem Moment scharf, in dem Sie den Auslöser halb herun-terdrücken. Da das Scharfstellen vor allem bei älteren Modellen etwas Zeit kostet, kön-nen Sie Zeit gewinnen bei der Aufnahme von Fotos, bei denen das Timing wichtig ist: Sie stellen schon vorher scharf, und im günstigs-ten Moment drücken Sie den Auslöser dann ganz herunter. So vermeiden Sie Auslösever-zögerung.

Als ein Portrait von diesem jungen Mechani-ker gemacht werden sollte, streckte er plötzlich seinen Schraubenschlüssel in Richtung Kame-ra. Der Fotograf bewies Geistesgegenwart. Er drückte den Auslöser halb herunter und sorgte dafür, dass die Kamera auf das Gesicht des Jun-gen scharf stellte (nicht auf den Schlüssel). Er drückte ab, als die Bildkomposition perfekt war.

ellen Modus den Weißabgleich auf »Tageslicht« einstellen oder auf »Sonnenunter-gang« . Dann wird das Licht nicht automatisch weiß gemacht. (Kapitel 5)


15


Dies bedeutet auch, dass Sie nach dem Scharfstellen die Bildkomposition verändern können. Das ist beispielsweise nützlich, wenn ein Kopf am seitlichen Bildrand scharf abgebildet sein soll. Im Auto-Foto-Modus stellt die Kamera nämlich beinahe immer auf irgendetwas in der Mitte des Bildes scharf. Bei Spiegelreflexkameras können Sie das meist verändern. Es gibt inzwischen auch Kompaktkameras, die ein Gesicht suchen, auf das sie scharf stellen. Meist kann auch per Hand scharf gestellt werden, doch dauert das etwas länger.

2 Die Kamera stellt die Belichtung einIm Auto-Foto-Modus misst eine Kamera das Licht in der Mitte des Bildes. Durch das halbe Eindrücken des Auslösers stellt sie die Belichtung ein. Die meisten Kameras (aber nicht alle) behalten die einmal eingestellte Belichtung bei, wenn die Bildkomposition verändert wird.

Dies ist ein Foto, das im Auto-Foto-Modus schwierig zu belichten ist. Da ein großer Teil des Raums dunkel ist, wird die Kamera automatisch überbelichten, um das fehlende Licht zu kompensieren. Die Lösung besteht darin, die Kamera kurz auf den Mann zu richten: Das ist der Teil des Bildes, auf den die Belichtung abgestimmt werden muss. Dieses Foto entstand in Mombasa/Kenia.


16


Es ist praktisch, wenn der Teil des Bildes, der gut belichtet sein soll, sich nicht in der Mitte der Bildkomposition befi ndet. Richten Sie die Kamera dann zuerst auf diesen Teil, drücken Sie den Auslöser halb herunter und wählen Sie die gewünschte Bildkomposition. (Siehe Kapitel 12 über das Anpassen der Belichtung )

3 Die Kamera nimmt das Foto aufBei wenig Licht ist die Verschlusszeit lang. Die Gefahr der Bewegungsunschärfe vergrößert sich. Blitzen wäre eine Lösung. Ein Blitz ist jedoch so kurz, dass er jede Bewegung einfriert. Die Verschlusszeit kann aber durch die Erhöhung der Empfi ndlichkeit verkürzt werden. Dann kann man mehr Bewegung einfangen. (Kapitel 8 )

Um mit einer langen Verschlusszeit diese Gebetsmühle einzufangen, wurde vom (Aufhell-)Blitz Gebrauch gemacht. Ein Blitz ist sehr kurz und kann die Bewegung einfrieren. Aber die Gebetsmühle drehte sich trotzdem noch zu schnell. Sie sehen noch etwas Bewegungsunschärfe, doch so sieht man wenigstens, dass sie sich wirklich drehte.


17


4 Die Kamera speichert das FotoDie Kamera bewahrt das Foto im internen Speicher oder in einer Speicherkarte auf. Da der inter-ne Speicher klein und deshalb schnell voll ist, sollten Sie die Speicherkapazität mit einer externen Karte erhöhen. Im Menu (Aufnahmemodus) können Sie das einstellen. Kaufen Sie eine Karte ei-ner bekannten Marke wie SanDisk oder Lexar. Andere sind störanfälliger. Der Unterschied zwi-schen einer Speicherkarte von Standardqualität und einer Super-de-luxe-Speicherkarte macht sich dann bemerkbar, wenn Sie schnell nacheinander viele Fotos machen wollen. Kaufen Sie auch lieber zwei Karten mit 1 GB als eine mit 2 GB. Dann ist nicht alles verloren, wenn etwas mit der einen Karte passieren sollte. Haben Sie unbeabsichtigt alle Fotos gelöscht, dann gibt es Software, um sie »zurückzuholen«. Aber dann dürfen Sie mit dieser Karte nicht weiterfotografieren.

Unterwegs und alle Speicherkarten voll? Lassen Sie dann eine CD mit allen Fotos darauf von einem vertrauenswürdigen Menschen mit guten Geräten brennen, wie hier in Istanbul. Dann die CD kontrollieren, die Fotos auf der Speicherkarte löschen und weiterfotografieren.

5 Die Kamera zeigt das Foto und macht sich bereit für das nächsteBeim Aufnehmen, Speichern und dem Bereitmachen für das nächste Foto zeigt eine Kamera ihre Schnelligkeit, unter anderem die des Prozessors.


18


Der beste MomentWenn Sie gut scharf stellen, können Sie im besten Moment schneller reagieren. Sie tun das, indem Sie den Auslöser halb eindrücken. Viele Kameras können Sie auch auf den C-Modus einstellen, um eine Salve von Fotos zu schießen. C steht für continuous. Es gibt auch S = single. Sie begegnen auch diesen Symbolen:Die Kamera macht ein Foto.Die Kamera macht so lange weitere Fotos, wie Sie den Auslöser gedrückt halten.Selbstauslöser. Befi ndet sich häufi g in der Nachbarschaft dieser Menu-Wahlmöglichkeiten.

Wenn in dem Moment, in dem Sie den Auslöser drücken, nichts passiert oder es zu lange dau-ert, kann es sein, dass die Speicherkarte nicht drin ist oder dass die Karte (oder der interne Speicher) voll ist. Möglicherweise kann auch der Auto-Fokus nicht scharf stellen, weil es zu dunkel ist, weil es zu viel Spiegelung im Bild gibt oder ein Objekt sich zu schnell bewegt. Ver-suchen Sie dann, per Hand scharf zu stellen. Wenn die Blitzfunktion aktiviert ist, kann es sein, dass der Blitz noch aufl ädt.

Erste Hilfe


19

3

Wenn Sie irgendjemandem eine Kamera in die Hand geben, was ist das Erste, was passiert? Er oder sie benutzt das Zoom. Warum? Das weiß niemand. Knöpfe sind offensichtlich da, um verwendet zu werden. So ist es auch mit den Anwendungsmöglichkeiten des Zooms.

Zoomen mit gutem Grund


20


Das Wichtigste in den Vordergrund rückenAm besten geeignet ist das Zoom (oder auch das Teleobjektiv), um Menschen und Objekte vom Hintergrund abzuheben. Der wird schön unscharf, da durch das Heranzoomen der Teil des Bildes, der scharf ist, kleiner wird. Das wird geringere Schärfentiefe genannt. Vergleichen Sie das Foto dieser Kinder in Sikkim/Indien mit dem auf der vorherigen Seite: Dort wurde eingezoomt, hier nicht (= Weitwinkel). Auch die Perspektive ist völlig anders. Siehe auch das folgende Kapitel.


21


Selbst im Hintergrund bleibenHier ein anderer guter Grund, das Zoom zu benutzen: Sie wollen den Abstand zu diesen fl inken Äffchen wahren, da Sie wissen, dass sie wegrennen werden, wenn Sie ihnen zu nahe kommen. Die geringere Schärfe hinter den Äffchen ist ein schöner Nebeneffekt.

Den Hintergrund heranholenEin dritter Grund zum Einzoomen ist der, dass durch den optischen Effekt einer Telelinse die Objekte aufeinandergedrückt werden. Dadurch werden beispielsweise ihre Konturen sehr deutlich. Sehen Sie sich die zwei Jungen im folgenden Kapitel (S. 31) sowie die schwarze Mutter mit Kind in Kapitel 5 (S. 42) an. Sehen Sie auch, wie bei den eingezoomten Kindern auf dem Felsen (S. 19) der Hintergrund viel näher zu sein scheint. Auf der folgenden Seite sehen Sie eine Landschaft auf Tobago zwischen Sonnenschein und Unwetter. Verzweifeln Sie nicht bei schlechtem Wetter, denn diese Grenzfälle sind zum Fotografi eren am schönsten.Mit anderen Worten: Es gibt immer einen Grund, einzuzoomen. Gibt es keinen, gehen Sie dich-ter ran. Das kommt der Bildkomposition meistens zugute, und wenn es wenig Licht gibt, auch der Schärfe.


22


Erste Hilfe

Wenn Sie die vorhergehenden eingezoomten Fotos betrachten, sehen Sie, dass sie allesamt mit einer ausreichenden Menge Licht aufgenommen wurden. Das brauchen Sie beim Einzoomen, denn ansonsten wird die Verschlusszeit zu lang. Die Kamera hält den Verschluss nämlich so lange geöffnet, bis genügend Licht hereingekommen ist. Da ein eingezoomtes Motiv an sich schon bei kleinster Bewegung der Kamera auf und ab schwingt, bekommen Sie mit der lan-gen Verschlusszeit schnell ein verwackeltes Bild. Mögliche Lösungen: Empfi ndlichkeit erhöhen (Kapitel 10 ), Blitzen (Kapitel 7 ) oder ein Stativ verwenden.Alle Lösungen haben aber jeweils einen Nachteil: Eine höhere Empfi ndlichkeit führt zu mehr Bildrauschen (»Grobkörnigkeit«), und das Blitzen hat meist hässliche Effekte und ist nur bei einer geringen Entfernung effektiv. Ein Stativ ist recht unhandlich beim Komponieren des Bil-des. Da im eingezoomten Zustand die Schärfentiefe geringer ist, muss per Hand scharf gestellt werden. Im ausgezoomten Zustand, also ohne Verwendung des Zooms, ist die Schärfentiefe viel größer. Dieser Zustand bietet Schutz gegen Unschärfe, die durch falsches Scharfstellen (Fokus-Unschärfe) und durch zu lange Verschlusszeit (Bewegungsunschärfe) entsteht. (Kapitel 10 und 11 )


23


BewegungsunschärfeDer Unterschied zwischen Bewegungsunschär-fe und Fokus-Unschärfe. Auf dem linken Foto sehen Sie, dass die Hand des indischen Vaters sich für die lange Verschlusszeit zu schnell be-wegt, welche die Kamera wegen des geringen Lichts benötigt. Sein Sohn sitzt zum Glück still. Ein Stabilisator hätte hier keine Abhilfe geschaf-fen. Er fängt nämlich nur die Bewegung des Fo-tografen auf, nicht die eines bewegten Objekts. (Kapitel 11 ) Meist kranken Fotos, die mit einer zu langen Verschlusszeit gemacht wurden, insgesamt an Unschärfe, oder es ist gar nichts scharf.

Fokus-UnschärfeEin leicht eingezoomtes Foto. Das Foto (dessel-ben) Jungen in seiner Freizeitkluft ist scharf, aber der Junge selbst in seiner Schuluniform nicht. Die Schärfentiefe ist geringer, wenn man einzoomt, auch wenn es nur ein bisschen ist. Dies ist die umgekehrte Situation von dem Jun-gen mit dem Schraubenschlüssel in Kapitel 2.


UNVERKÄUFLICHE LESEPROBE

Peter de Ruiter


Paperback, Broschur, 192 Seiten, 17,2x20,2ISBN: 978-3-8094-8008-2

Bassermann

Erscheinungstermin: April 2010

Für den schnellen Einstieg in die digitale Fotografie und die Nutzung aller Möglichkeiten Hier ist das richtige Buch für alle, die sich schnell und unkompliziert mit ihrer digitalen Kompakt-oder Spiegelreflexkamera vertraut machen und attraktive Fotos aufnehmen wollen. Anhandvon 20 Symbolen, die auf jeder Kamera zu finden sind, werden die Grundlagen der digitalenFotografie erklärt und Anleitungen für die praktische Anwendung dieser Prinzipien gegeben.350 beispielhafte Farbfotos machen die Umsetzung zum Kinderspiel, und sollte doch einfotografischer „Notfall“ eintreten, bieten Erste-Hilfe-Tipps Rettung an – entweder sofort oder fürdie spätere Bildbearbeitung mit Adobe Photoshop 7.0.

http://www.randomhouse.de/book/edition.jsp?edi=336791

Documents

Digital fotografieren im Handumdrehen - bücher.de · 2018. 12. 4. · Digital fotografieren im Handumdrehen Darf ich kurz, gnädige Frau? Autofahren lernen Sie auch nicht mit dem