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Digitale Public Affairs – Chancen und Ambivalenzen
TU Berlin, Masterstudiengang Wissenschaftsmarketing, Modul Public Affairs Dr. Hans Bellstedt, hbpa GmbH Berlin, 10.10.2015
Seite 2
I. Public Affairs vor doppelter Herausforderung
II. Social Media als Public Affairs Tool?
III. Wie kann Social Media zu mehr Transparenz im Verhältnis zwischen Wirtschaft und Politik beitragen?
IV. Welche Risiken bestehen?
Fazit: Die digitale Revolution annehmen
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I. Public Affairs vor doppelter Herausforderung
II. Social Media als Public Affairs Tool?
III. Wie kann Social Media zu mehr Transparenz im Verhältnis zwischen Wirtschaft und Politik beitragen?
IV. Welche Risiken bestehen?
Fazit: Die digitale Revolution annehmen
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Social Media als Public Affairs Tool
Die Nutzerzahl von Facebook ist größer als die Bevölkerung von China.
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Youtube
Instragram
Snapchat
Periscope
Aktive Nutzer pro Monat in Mrd.
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Public Affairs dehnen sich zunehmend in die
digitale Sphäre, v.a. Social Media, aus.
Social Media Kanäle ermöglichen:
Aufbau themenbezogener Communities
Aktivieren und Mobilisieren von Freunden resp. „Followern“ für die eigenen Themen
Live-Coverage von Events
Unmittelbare Feedbackoptionen
Zugleich Vermeiden von Streuverlusten durch:
Social Targeting (Persönliche Interessen)
Soziodemographische Informationen (Profil)
Geo-Targeting (Standortinformationen)
Immer mehr PA-Akteure bedienen sich dieser
Möglichkeiten…:
Social Media als Public Affairs Tool
Unter Verwendung der Nutzerdaten lässt sich auf Facebook die Zielgruppe erweitern.
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Mit dem Digital PA-blog „UdL digital“ hat E-plus
(Telefonica) den Standard gesetzt:
Diskussionsveranstaltungen mit prominenten Netzpolitikern und Experten (zuletzt BM‘in A. Nahles, SPD)
Live auf twitter, Vor- und Nachbereitung auf facebook, youtube
Gastbeiträge zu Einzelaspekten der Digitalisierung
Darstellung und Kommentierung der laufenden, die Digitalwirtschaft betreffenden Gesetzgebung
Begleitung der „Digitalen Agenda“ der Bundesregierung
Social Media als Public Affairs Tool
Auf Twitter begleitet UdL seine Veranstaltungen live.
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Die deutsche Industrie nutzt alle digitalen
Möglichkeiten, um die Stimmung bezgl. TTIP zu
drehen:
Verknüpft alle Kommunikationskanäle (analog und digital).
Nutzt twitter und Facebook, um auf pro-TTIP-Plakataktion in Berlin aufmerksam zu machen
Teilt pro-TTIP-Artikel und informiert über pro-TTIP-Veranstaltungen
Mobilisiert Gegenbewegung zur Anti-TTIP-Demo am 17.10.2015
Regt Mitgliedsverbände und deren Mitglieder dazu an, sich ebenfalls (v.a. auf twitter) pro TTIP zu äußern (u.a. story-telling über Mittelständler, die von TTIP profitieren)
Social Media als Public Affairs Tool
TTIP goes twitter (929 Follower): Die deutsche Industrie wirbt über den 140 Zeichen-Kanal massiv für das Handels-Abkommen.
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foodwatch hingegen nutzt alle digitalen
Möglichkeiten, um Stimmung contra TTIP und
CETA zu machen:
Facebook, Twitter, YouTube, Google+, Homepage
Koordiniertes Vorgehen auf allen Kanälen
Persönliche, eher umgangssprachliche Kommunikation
Riesige Followerschaft auf FB (>300 Tausend) und Twitter (> 47 Tausend)
Verzahnung mit anderen NGO und TTIP-Gegnern (z.B. „Campact“, „KMU gegen TTIP“) im Social Web, u.a. durch gezieltes Retweeten
Social Media als Public Affairs Tool
Dank digitaler Mobilisierung : 3 Millionen Menschen unterschreiben gegen TTIP und CETA
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Waffen-Lobby in den USA propagiert ihre Anliegen aggressiv auf Social Media.
„Shaming“ von Andersdenkenden
Geteilte Beiträge sind sprachlich auf direktem, teils verletzendem Niveau:
„Dear Gavin Newsom, please leave crime prevention to the pros.“
Teilen von Bildern und Artikeln, die NRA- Standpunkt vertreten.
> 4 Millionen „Like it“ auf Facebook > 290 Tausend Follower auf Twitter
Social Media als Public Affairs Tool
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Besonders in den USA haben einige PA-Agenturen
eine starke Social Media-Präsenz aufgebaut.
z.B. Edelman: 68 Tausend Follower auf Twitter.
Agentur kann darüber eigene, aber auch die
Anliegen ihrer Kunden verbreiten.
Allerdings sind Edelman‘s Follower vorwiegend
andere PA-Agenturen, Journalisten, aber kaum
Politiker
Herausforderung bleibt, wirklich relevante
Twitterer und Entscheider auf sich aufmerksam
zu machen und zum Folgen zu bewegen.
Social Media als Public Affairs Tool
Edelman ist eine der erfolgreichsten PR und Public Affairs Agenturen in den USA und hat auf Twitter 68 Tausend Follower.
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Im Bundestag der 18. Wahlperiode sind rund 75 Prozent der Abgeordneten in Social Media aktiv:
50 Prozent haben einen Twitter-Account
25 Prozent ein Facebook-Profil
„Digital Natives“ bilden wichtige Gruppe im Parlament
bauen gezielt Communities auf und schaffen dauerhaft Bindung zu ihren Wählern
verlagern Auseinandersetzung mit politischem Gegner zunehmend in die SM (twitter-“Duelle“)
schaffen Transparenz über ihr Handeln, nicht zuletzt über ihre Kontakte zur Wirtschaft…
Social Media als Public Affairs Tool
Familienministerin Manuel Schwesig ist nur eine von vielen Politikerinnen und Politikern im Bundestag, die intensiv Twitter nutzen.
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I. Public Affairs vor doppelter Herausforderung
II. Social Media als Public Affairs Tool?
III. Wie kann Social Media zu mehr Transparenz im Verhältnis zwischen Wirtschaft und Politik beitragen?
IV. Welche Risiken bestehen?
Fazit: Die digitale Revolution annehmen
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Interessenvertreter stehen unter Dauerverdacht, im Hinterzimmer Politikentscheidungen zu beeinflussen…
… und dabei unlautere Mittel einzusetzen.
NGOs greifen Lobbyisten frontal an, fordern Lobbyregister, Offenlegung von Mandaten und Honoraren, beschränkten Parlamentszugang
Aktueller Vorschlag der DeGePol: Interessenbeauftragter, der über Methoden des Lobbying wacht
Wirtschaftsakteure, aber auch Politiker bemühen sich daher, mehr Transparenz zu schaffen:
Mehr Transparenz durch Digitale PA
Mehr Transparenz durch digitale PA
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www.ulrich-kelber.de
Der Abgeordnete und Parlamentarische Staatssekretär Ulrich Kelber (SPD) legt auf seiner Website ausgewählte Kontakte mit Lobbyisten chronologisch offen.
Mehr Transparenz durch digitale PA
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Keine Geheimnisse: FDP-Präsidium im Gespräch mit der Chemieindustrie, CDU-Generalsekretär Peter Tauber mit Venture Capitalist.
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Unternehmen gewähren im digitalen Raum
zunehmend Einblick in ihre PA-Arbeit:
Vorankündigung eigener Veranstaltungen
Einladung zur Online-Diskussion im Vorfeld von Veranstaltungen
Live-Übertragung auf Periscope
Interviews, Gastbeiträge
„Twitter-Walls“: Zeigen der tweets anderer Akteure
Stellungnahmen zu Gesetzentwürfen
Serviceangebote (Bundestagstermine etc.)
…aber auch Hinweis auf Gespräche..?
Mehr Transparenz durch digitale PA
Die METRO AG hat ein „digitales Hauptstadtbüro“ geschaffen und informiert dort über Teile seiner PA-Aktivitäten.
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Beispiel Volkswagen AG:
Martin Winterkorn, ehemaliger Vorstandschef der Volkswagen AG, traf von 2009 bis 2013 Bundeskanzlerin Angela Merkel 9 Mal persönlich.
Vorstände von Audi und Porsche waren gemeinsam weitere 9 Male im Kanzleramt.
Bekannt geworden durch Anfrage der Fraktion DIE LINKE 2013 im Dt. Bundestag, aber nicht…
…durch proaktives Posting auf einem SM-Kanal.
Kernbereiche der Public Affairs bleiben von der „neuen Transparenz“ durch Social Media vorerst unberührt.
Mehr Transparenz durch digitale PA
Das Twitter-Profil der VW AG richtet sich nach deren Angaben an „Presse, Medien und Influencer“.
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I. Public Affairs vor doppelter Herausforderung
II. Social Media als Public Affairs Tool?
III. Wie kann Social Media zu mehr Transparenz im Verhältnis zwischen Wirtschaft und Politik beitragen?
IV. Welche Risiken bestehen?
Fazit: Die digitale Revolution annehmen
Digitale PA: Ambivalenzen und Nebenwirkungen
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Neue, digitale Transparenz schließt Beibehalt von Vertraulichkeitssphären keineswegs aus. SM treten neben herkömmliche PA, ersetzen sie aber nicht.
Hinzu kommen weitere Ambivalenzen oder auch Risiken:
Zuweilen fehlende Trennschärfe zwischen Information, PR und Werbung („influencing“)
Gefahr von Imageschäden durch unüberlegte Schnellschüsse
Provokation von „shitstorms“
Ablenkung vom Wesentlichen? Befüllen der SM mit ständig neuen Inhalten ist sehr zeitintensiv.
Was bedeutet dies für den Umgang von Politikern und Interessenvertretern mit Social Media?
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I. Public Affairs vor doppelter Herausforderung
II. Social Media als Public Affairs Tool?
III. Wie kann Social Media zu mehr Transparenz im Verhältnis zwischen Wirtschaft und Politik beitragen?
IV. Welche Risiken bestehen?
Fazit: Die digitale Revolution annehmen
Fazit
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Politiker und Interessenvertreter sollten:
die digitale Revolution annehmen
…umfassende Social Media-Kompetenz aufbauen, um Sichtbarkeit zu bewahren oder (wieder) herzustellen
…aktives Themenmanagement in den sozialen Netzwerken betreiben, aber zugleich…
verantwortungsbewusst mit den digitalen Möglichkeiten umgehen
Social Media primär als Erklärmedium nutzen
Genügend Ressourcen für Social Media-Aktivitäten zur Verfügung stellen …
… ohne die Kernaufgaben der Interessenvertretung zu vernachlässigen
Fazit
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Politik Kritische Öffentlichkeit
PA-Akteur
Ukraine
Interaktion durch SM
Flüchtlinge
#dieselgate
Euro