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44 HEIME & SPITÄLER 4 | OKTOBER 2018 45 4 | OKTOBER 2018 HEIME & SPITÄLER FACILITY MANAGEMENT KOMMUNIKATION www.brunner-group.com ELEGANT UND FUNKTIONAL. FÜR MENSCHEN MIT LEBENSERFAHRUNG. IFAS 2018 Stand 114/Halle 5 OLIVER LAUBE «Wir haen ein veraltetes Kommunikati- onssystem, das nicht mehr stabil lief und bei dem auch keine Ersatzteile mehr ver- fügbar waren», beschreibt Oliver Buchs, stellvertretender Geschäſtsführer der Al- terswohnen STS AG, die Ausgangslage des Projektes zur Einführung eines neuen Kommunikationssystems. In einem ers- ten Schri wurden die Anforderungen an ein neues System definiert. «Besonders wichtige Aspekte waren bei uns die Si- cherheit und die Integrationsmöglichkeit in andere Systeme, wie zum Beispiel die Brandmeldeanlage, sowie die Kombina- tion von Telefonie und Bewohnerrufsys- tem», so Buchs. Die Bergsonne ist ein Heim der Alters- wohnen STS AG und gehört zur Spital STS AG. Insgesamt hat die Alterswohnen STS AG drei Pflegeheime mit 135 Pflegebeen und 200 Mitarbeitenden. Die Bergsonne alleine hat 45 Pflegebeen und bietet zu- dem noch ein «Wohnen mit Dienstleis- tungen» an. In diesem Modell haben die Bewohnerinnen eine eigene Wohnung und können modular Dienstleistungen anfordern, zum Beispiel für pflegerische Verrichtungen, Hilfe bei der Medikamen- tenverabreichung oder beim Duschen. Zusätzlich gibt es noch einen geschütz- ten Bereich für demente Bewohnerinnen. Digitalisierung erhöht Bewohnersicherheit Wenn man von Digitalisierung im Heimumfeld spricht, hört man oſt Sätze wie «das ist mehr für den Spitalbereich», «das ist ja sehr komplex» oder «das können wir uns nicht leisten». Wie man Digitalisierung einfach, kostengünstig und effizient einsetzen kann, zeigt das Beispiel von Alterswohnen Bergsonne in Zweisimmen. Die Alarmuhr für die Bewoh- nerinnen. Oliver Laube ist Director Marketing DACH bei Ascom, einem globalen Lösungs- anbieter mit Fokus auf Healthcare ICT und mobilen Workflow-Lösungen. phones kann die Pflegefachkraſt den Alarm auch lesen, wenn das Smartphone noch im Kiel steckt. Die Pflege- fachkraſt begibt sich di- rekt zu der Hilfe benötigen- den Bewohnerin und hat nun zwei Möglichkeiten, den Alarm zu quiieren. Entweder hält sie den eigenen Staff-Tag an die Uhr der Bewoh- nerin oder sie gibt eine Tastenkombina- tion auf der Bewohneruhr ein. Mit einem langen Tastendruck auf dem Staff-Tag kann die helfende Pflegefachkraſt schnell und einfach weitere Hilfe anfordern. «Früher trugen die Bewohnerinnen auch eine Alarmuhr, aber der Alarm wurde nur auf dem Stationsterminal angezeigt, so- dass die Pflegefachkräſte erst zur Sta- tion laufen mussten, um zu sehen, wel- cher Bewohnerin Hilfe benötigt», erin- nert sich Franziska Rentsch, Betriebsleiterin der Berg- sonne. Wenn eine demente Bewohnerin versucht, den geschützten Bereich zu ver- lassen, wird dies durch die an den kritischen Stellen angebrachten Lokatoren an das System gemeldet und an die Myco-Smartphones wei- tergegeben. Auf diese Weise kann eine Pflegefachkraſt sehr schnell Bewohner auf unauffällige Weise aual- ten und schützen. Das gilt sowohl für den Innen- wie auch für den Aussenbereich. André Streit, Geschäſts- führer der Alterswohnen STS AG, zieht ein erstes Fa- zit: «Das innovative Beispiel zeigt, wie der Prozess der Digitalisierung in Altershei- men auch in kleinen Schrit- ten und mit überschau- barem Aufwand realisiert werden kann. Die Service- qualität und die Bewohner- sicherheit haben sich da- durch erheblich erhöht. Zu- gunsten der Bewohnenden, aber auch zum Vorteil der Mitarbeitenden.» Dem Verband IHS gehören die Spital-Ingenieure der Schweiz an. Der IHS fördert und unterstützt die Interes- sen seiner Aktiv-Mitglieder hinsichtlich ihrer Tätig- keit und Aufgaben in den Spitälern. Im Fachmedium Heime & Spitäler berichten IHS-Mitglieder regelmässig aus ihrem Tätigkeitsbereich. Ingenieur Hospital Schweiz (IHS) Die Bewohner, die heute mit anderen Ansprüchen in das Heim kommen. Und schliesslich die Mitarbeiter, die heute sehr viel effizienter und mobiler arbeiten müssen. Entsprechend den Anforderungen der Geschäſtsleitung wurde für die neue Lö- sung definiert, dass sie flexibel sein muss, auch mit anderen Systemen, dass sie das mobile Arbeiten unterstützt und dass sie betriebs- und ausfallsicher läuſt. Die Ent- scheidung fiel schliesslich auf eine Lö- sung der Firma Ascom. Sie umfasst einen funkbasierten Bewohnerruf mit Tastern in den Zimmern, Alarmuhren für jede Be- wohnerin und dem speziell für die Pflege entwickelten GSM Smartphone Ascom Myco. In Verbindung mit einem Corpo- rate Mobile Network (CMN) der Swiss- com wurde ein sehr flexibles System ge- schaffen, das ohne eine aufwendige In- frastruktur aufgebaut werden konnte. Viele Arbeiten wurden von Mitarbeiten- den der Bergsonne selbst ausgeführt, bei- spielsweise die Installation eines Teils der Hardware-Komponenten in Abstimmung mit den Ascom-Technikern. Michael Kopp, Leiter des Technischen Dienstes der STS, lobte dann auch die einfache Handhabung des Systems und den hohen Grad an Sicherheit: «Sollte einmal das Funknetz ausfallen, so geht kein Alarm verloren, sondern wird immer noch auf den verkabelten Stationsterminals ange- zeigt. Zusätzlich ist die ganze Installation USV-geschützt, sodass kleinere Strom- ausfälle überbrückt werden können.» Eine durchdachte Lösung Wenn heute eine Bewohnerin den Alarm- knopf drückt, geht der Alarm an die My- co-Smartphones der Pflegefachkräſte, die mit einem Blick sehen, welche Bewoh- nerin Hilfe benötigt und in welchem Be- reich sie sich auält. Durch ein zusätz- liches Top-Display am Kopf des Smart- Das für die Pflegenden entwickelte Smartphone Ascom Myco. » Das innovative Beispiel zeigt, wie der Prozess der Digitalisierung in Altersheimen auch in kleinen Schrien und mit überschaubarem Aufwand realisiert werden kann. André Streit, Geschäſtsführer Alterswohnen STS AG HARTMANN TRESORE Schweiz AG I Pflanzschulstrasse 3 I 8400 Winterthur I Tel. 044 350 39 55 I www.hartmann-tresore.ch I [email protected] Wir sind Ihr Schweizer Partner, wenn Sie einen Tresor suchen. Ob für den privaten oder gewerblichen Gebrauch, wir finden die passende Sicherheitslösung für Ihre Bedürfnisse. Besuchen Sie uns vom 22.11.18 - 25.11.18 an der WIR Messe an unserem Stand D33 in der Halle 5 und profitieren Sie von unseren Messerabatten von bis zu 20%! Medikamentenschrank Patientensafes Neue Möglichkeiten nutzen Zur Umsetzung der Anforderungen be- auſtragte die Geschäſtsleitung von Al- terswohnen die Beraterinnen von Lean Hospital Consulting, eine gesamtheitli- che Strategie für alle drei Standorte zu entwickeln. Daraus wurde anschliessend ein Blueprint für das Alterswohnen Berg- sonne erarbeitet. Martin Feller, Berater bei Lean Hospital Consulting, erläutert die drei Faktoren, die die Digitalisierung im Heimumfeld besonders beeinflussen: Die Technologie selber, die in grossen Schrien vorwärtsgeht und ganz neue Modelle ermöglicht.

Digitalisierung erhöht ELEGANT UND FUNKTIONAL ... · ELEGANT UND FUNKTIONAL. FÜR MENSCHEN MIT LEBENSERFAHRUNG. IFAS 2018 Stand 114/Halle 5 tion auf der Bewohneruhr ein. Mit einem

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44 HEIME & SPITÄLER 4 | OKTOBER 2018 454 | OKTOBER 2018 HEIME & SPITÄLER

● FACILITY MANAGEMENT KOMMUNIKATION

www.brunner-group.com

ELEGANT UND FUNKTIONAL.FÜR MENSCHEN MIT LEBENSERFAHRUNG.

IFAS 2018Stand 114/Halle 5

▶ OLIVER LAUBE

«Wir hatten ein veraltetes Kommunikati-onssystem, das nicht mehr stabil lief und bei dem auch keine Ersatzteile mehr ver-fügbar waren», beschreibt Oliver Buchs, stellvertretender Geschäftsführer der Al-terswohnen STS AG, die Ausgangslage des Projektes zur Einführung eines neuen Kommunikationssystems. In einem ers-ten Schritt wurden die Anforderungen an ein neues System definiert. «Besonders wichtige Aspekte waren bei uns die Si-cherheit und die Integrationsmöglichkeit in andere Systeme, wie zum Beispiel die Brandmeldeanlage, sowie die Kombina-tion von Telefonie und Bewohnerrufsys-tem», so Buchs.

Die Bergsonne ist ein Heim der Alters-wohnen STS AG und gehört zur Spital STS AG. Insgesamt hat die Alterswohnen STS AG drei Pflegeheime mit 135 Pflegebetten und 200 Mitarbeitenden. Die Bergsonne alleine hat 45 Pflegebetten und bietet zu-dem noch ein «Wohnen mit Dienstleis-tungen» an. In diesem Modell haben die Bewohnerinnen eine eigene Wohnung und können modular Dienstleistungen anfordern, zum Beispiel für pflegerische Verrichtungen, Hilfe bei der Medikamen-tenverabreichung oder beim Duschen. Zusätzlich gibt es noch einen geschütz-ten Bereich für demente Bewohnerinnen.

Digitalisierung erhöht BewohnersicherheitWenn man von Digitalisierung im Heimumfeld spricht, hört man oft Sätze wie «das ist mehr für den Spitalbereich», «das ist ja sehr komplex» oder «das können wir uns nicht leisten». Wie man Digitalisierung einfach, kostengünstig und effizient einsetzen kann, zeigt das Beispiel von Alterswohnen Bergsonne in Zweisimmen.

Die Alarmuhr für die Bewoh-nerinnen.

Oliver Laube ist Director Marketing DACH bei Ascom, einem globalen Lösungs-anbieter mit Fokus auf Healthcare ICT und mobilen Workflow-Lösungen.

phones kann die Pflegefachkraft den Alarm auch lesen, wenn das Smartphone noch im Kittel steckt. Die Pflege-fachkraft begibt sich di-rekt zu der Hilfe benötigen-den Bewohnerin und hat nun zwei Möglichkeiten, den Alarm zu quittieren. Entweder hält sie den eigenen Staff-Tag an die Uhr der Bewoh-nerin oder sie gibt eine Tastenkombina-tion auf der Bewohneruhr ein. Mit einem langen Tastendruck auf dem Staff-Tag kann die helfende Pflegefachkraft schnell und einfach weitere Hilfe anfordern. «Früher trugen die Bewohnerinnen auch eine Alarmuhr, aber der Alarm wurde nur auf dem Stationsterminal angezeigt, so-dass die Pflegefachkräfte erst zur Sta-tion laufen mussten, um zu sehen, wel-cher Bewohnerin Hilfe benötigt», erin-nert sich Franziska Rentsch, Betriebsleiterin der Berg-sonne. Wenn eine demente Bewohnerin versucht, den geschützten Bereich zu ver-lassen, wird dies durch die an den kritischen Stellen angebrachten Lokatoren an das System gemeldet und an die Myco-Smartphones wei-tergegeben. Auf diese Weise kann eine Pflegefachkraft sehr schnell Bewohner auf unauffällige Weise aufhal-ten und schützen. Das gilt sowohl für den Innen- wie auch für den Aussenbereich.

André Streit, Geschäfts-führer der Alterswohnen STS AG, zieht ein erstes Fa-zit: «Das innovative Beispiel zeigt, wie der Prozess der Digitalisierung in Altershei-men auch in kleinen Schrit-ten und mit überschau-barem Aufwand realisiert werden kann. Die Service-qualität und die Bewohner-sicherheit haben sich da-durch erheblich erhöht. Zu-gunsten der Bewohnenden, aber auch zum Vorteil der Mitarbeitenden.»

Dem Verband IHS gehören die Spital-Ingenieure der Schweiz an. Der IHS fördert und unterstützt die Interes-sen seiner Aktiv-Mitglieder hinsichtlich ihrer Tätig-keit und Aufgaben in den Spitälern. Im Fachmedium Heime & Spitäler berichten IHS-Mitglieder regelmässig aus ihrem Tätigkeitsbereich.

Ingenieur Hospital Schweiz (IHS)

❱ Die Bewohner, die heute mit anderen Ansprüchen in das Heim kommen.

❱ Und schliesslich die Mitarbeiter, die heute sehr viel effizienter und mobiler arbeiten müssen.

Entsprechend den Anforderungen der Geschäftsleitung wurde für die neue Lö-sung definiert, dass sie flexibel sein muss, auch mit anderen Systemen, dass sie das mobile Arbeiten unterstützt und dass sie betriebs- und ausfallsicher läuft. Die Ent-scheidung fiel schliesslich auf eine Lö-sung der Firma Ascom. Sie umfasst einen funkbasierten Bewohnerruf mit Tastern in den Zimmern, Alarmuhren für jede Be-wohnerin und dem speziell für die Pflege entwickelten GSM Smartphone Ascom Myco. In Verbindung mit einem Corpo-rate Mobile Network (CMN) der Swiss-com wurde ein sehr flexibles System ge-schaffen, das ohne eine aufwendige In-frastruktur aufgebaut werden konnte. Viele Arbeiten wurden von Mitarbeiten-den der Bergsonne selbst ausgeführt, bei-spielsweise die Installation eines Teils der Hardware-Komponenten in Abstimmung mit den Ascom-Technikern. Michael Kopp, Leiter des Technischen Dienstes der STS, lobte dann auch die einfache Handhabung des Systems und den hohen Grad an Sicherheit: «Sollte einmal das Funknetz ausfallen, so geht kein Alarm verloren, sondern wird immer noch auf den verkabelten Stationsterminals ange-zeigt. Zusätzlich ist die ganze Installation USV-geschützt, sodass kleinere Strom-ausfälle überbrückt werden können.»

Eine durchdachte Lösung

Wenn heute eine Bewohnerin den Alarm-knopf drückt, geht der Alarm an die My-co-Smartphones der Pflegefachkräfte, die mit einem Blick sehen, welche Bewoh-nerin Hilfe benötigt und in welchem Be-reich sie sich aufhält. Durch ein zusätz-liches Top-Display am Kopf des Smart-

Das für die Pflegenden entwickelte Smartphone Ascom Myco.

» Das innovative Beispiel zeigt, wie der Prozess der Digitalisierung in Altersheimen auch in kleinen Schritten und mit überschaubarem Aufwand realisiert werden kann. André Streit, Geschäftsführer Alterswohnen STS AG

HARTMANN TRESORE Schweiz AG I Pflanzschulstrasse 3 I 8400 Winterthur I Tel. 044 350 39 55 I www.hartmann-tresore.ch I [email protected]

Wir sind Ihr Schweizer Partner, wenn Sie einen Tresor suchen. Ob für den privaten oder gewerblichen Gebrauch, wir finden die passende Sicherheitslösung für Ihre Bedürfnisse.

Besuchen Sie uns vom 22.11.18 - 25.11.18 an der WIR Messe an unserem Stand D33 in der Halle 5 und profitieren Sie von unseren

Messerabatten von bis zu 20%!Medikamentenschrank

Patientensafes

Neue Möglichkeiten nutzenZur Umsetzung der Anforderungen be-auftragte die Geschäftsleitung von Al-terswohnen die Beraterinnen von Lean Hospital Consulting, eine gesamtheitli-che Strategie für alle drei Standorte zu entwickeln. Daraus wurde anschliessend ein Blueprint für das Alterswohnen Berg-sonne erarbeitet. Martin Feller, Berater bei Lean Hospital Consulting, erläutert die drei Faktoren, die die Digitalisierung im Heimumfeld besonders beeinflussen:

❱ Die Technologie selber, die in grossen Schritten vorwärtsgeht und ganz neue Modelle ermöglicht.