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Diplomarbeit
Titel der Diplomarbeit
Die Parametersetzung im kindlichen Spracherwerb
Verfasserin
Andrea Haid
angestrebter akademischer Grad
Magistra der Philosophie (Mag. phil.)
Wien, im Juni 2009
Studienkennzahl: A 328
Studienrichtung: Sprachwissenschaft
Betreuerin: Ao.Univ-Prof. Dr. Chris Schaner-Wolles
i
„Die Sprache gleicht dem im Stein schlummernden Feuerfunken.
Ehe man gelernt hatte, ihn hervorzulocken, schien sein Dasein nur durch
ein Wunder erklärlich.
Einmal entzündet, pflanzt er sich mit unglaublicher Leichtigkeit fort.“
Wilhelm von Humboldt
ii
Vorwort
An dieser Stelle danke ich vor allem meinen Eltern, die mir es überhaupt ermöglichten eine
zweite akademische Ausbildung zu machen und mich in jeglicher Hinsicht unterstützt
haben. Ohne sie wäre es nicht möglich gewesen, so intensiv und vor allem in so kurzer Zeit
mein Studium abzuschließen.
Besonderer Dank gilt auch meiner Betreuerin Frau Prof. Chris Schaner-Wolles, die mir
allzeit mit Rat und Tat zur Seite gestanden hat und durch ihr Engagement mein Arbeiten
sehr unterstützt hat, sowie Herrn Prof. Martin Prinzhorn, auf dessen fachkundige Auskunft
ich immer wieder zurückgreifen konnte.
Bedanken möchte ich mich auch bei Lucas, der meinen Studienweg begleitet hat und mir
immer zur Seite gestanden ist.
Der Dank gilt auch all jenen, die mich in gemeinsamen Gesprächen über meine
Diplomarbeit zu Anregungen, Ideen aber auch zu kritischem Hinterfragen gewisser
Bereiche geführt haben.
Vielen Dank!!
iii
Die Parametersetzung im kindlichen Spracherwerb
Vorwort ii
Inhaltsverzeichnis iii
I Einleitung und Fragestellung _____________________________ 2
1 Begründung der Arbeit _____________________________________________ 2
2 Fragestellung _____________________________________________________ 5
3 Aufbau und Struktur _______________________________________________ 5
II Das faszinierende Phänomen des kindlichen Spracherwerbs ___ 7
III Spracherwerbstheorien im Vergleich ______________________ 12
1 Die behavioristische Spracherwerbstheorie _____________________________ 15
2 Die kognitivistische Spracherwerbstheorie ______________________________ 17
3 Die interaktionistische Spracherwerbstheorie ____________________________ 19
4 Die nativistische Spracherwerbstheorie ________________________________ 20
5 Zusammenfassung ________________________________________________ 21
iv
IV Anfänge und Entwicklungsstufen der Generativen Grammatik 23
V Die Standardtheorie und deren Spracherwerbsmodell ________ 30
1 Die Standardtheorie der Generativen Grammatik ________________________ 30
2 Das Spracherwerbsmodell der Standardtheorie __________________________ 34
3 Die Revidierte und Erweiterte Standardtheorie (REST) ____________________ 37
4 Zusammenfassung ________________________________________________ 41
VI Die Prinzipien- und Parameter-Theorie und deren
Spracherwerbsmodell __________________________________ 43
1 Theoretische Grundlagen ___________________________________________ 44
2 Das Spracherwerbsmodell der P&P-Theorie ____________________________ 51
3 Reifungs- vs. Kontinuitätshypothese __________________________________ 55
3.1 Die Reifungshypothese / Maturation Hypothesis ________________________________ 56 3.2 Die Kontinuitätshypothese / Continuity Hypothesis _____________________________ 61 3.3 Zusammenfassung _______________________________________________________ 64
4 Die Parameterordnung_____________________________________________ 65
5 Zusammenfassung ________________________________________________ 67
VII Das Parameterformat und der Ausprägungsgrad kindlicher
funktionaler Kategorien _________________________________ 70
1 Beschränkungen des Parameterformats ________________________________ 71
1.1 Die Hypothese der Lexikalischen Parametrisierung (LPH) _________________________ 72 1.2 Die Hypothese der Funktionalen Parametrisierung (FPH) _________________________ 75
2 Der Ausprägungsgrad funktionaler Kategorien im kindlichen SE ____________ 76
2.1 Die Hypothese der vollständigen Kompetenz / Full Competence Hypothesis __________ 77 2.2 Die Hypothese des Strukturaufbaus / Structure Building Hypothesis _________________ 79
3 Zusammenfassung ________________________________________________ 86
v
VIII Die Parametersetzung im kindlichen Spracherwerb __________ 89
1 Die Festlegung von Parametern im Anfangszustand ______________________ 90
2 Potentielle Auslöserdaten für die Parameterfestlegung _____________________ 96
3 Der Verlauf des Parametrisierungsprozesses ___________________________ 100
3.1 Theoretische Ansätze____________________________________________________ 101 3.2 Abhängige und unabhängige Parameter ______________________________________ 104
4 Lässt sich mittels Parametertheorie der Spracherwerb erklären? _____________ 110
5 Zusammenfassung _______________________________________________ 117
IX Spezifische Parameter im kindlichen Spracherwerb _________ 119
1 Der V nach T Parameter __________________________________________ 119
2 Der V2 Parameter / V nach C Parameter ______________________________ 122
3 Der Null Subjekt Parameter / Pro Drop Parameter ______________________ 124
4 Zusammenfassung _______________________________________________ 131
X Der Minimalismus und sein Spracherwerbsmodell _________ 133
1 Das Grammatikmodell im Minimalismus ______________________________ 133
2 Das Spracherwerbsmodell des Minimalismus ___________________________ 139
3 Zusammenfassung _______________________________________________ 143
XI Zusammenfassung und Diskussion ______________________ 145
Tabellen- und Abbildungsverzeichnis _________________________ 151
Bibliographie _____________________________________________ 153
2
Kapitel I
Einleitung und Fragestellung
Der Erwerb der menschlichen Sprache im Kindesalter ist ein einzigartiges und vor allem
äußerst faszinierendes Phänomen. Kinder lernen ihre Sprache ohne große Anstrengung
und verfügen innerhalb kurzer Zeit über die komplexen Strukturen der Sprache ihrer
Umgebung. Gerade deshalb wird der kindliche Erstspracherwerb aus unterschiedlichen
Aspekten erforscht und steht im Interesse vieler Forschungsschwerpunkte.
1 Begründung der Arbeit
Durch meine berufliche Tätigkeit als Logopädin bekam ich im Rahmen diverser Praktika
und im anschließenden Berufsalltag neben anderen logopädischen Störungsbildern auch
Einblick in auffälligen und erschwerten Erstspracherwerb bei Kindern. Mehr und mehr
entwickelte sich ein Interesse, neben Diagnostik, Ableitung und Durchführung von
Therapien, auch mein persönliches theoretisches Hintergrundwissen zu erweitern und
einen etwas breiter ausgerichteten Blick auf die menschliche Sprache zu erhalten. Die
Möglichkeit dieser angestrebten Kompetenzerweiterung ergab sich durch das Studium der
Linguistik.
Der kindliche Spracherwerb ist für mich ein einzigartiger Prozess, der höchster
Bewunderung bedarf. Innerhalb kurzer Zeit verfügen Kinder über die komplexen
Strukturen der Sprache/n ihrer Umgebung und lernen ein Kommunikations- und
Ausdrucksmittel, welches ohne jeglichen Vergleich gesehen werden kann. Immer wieder
habe ich mir die Frage gestellt, inwieweit sich der Spracherwerbsprozess nachvollziehen,
3
beschreiben bzw. vollständig erklären lässt. Die Antwort dafür benötigt jedoch keine große
Argumentation, da der heutige Stand der Wissenschaft für dieses Phänomen sicherlich eine
bereits sehr weit fortgeschrittene, aber dennoch keine endgültige Erklärung gefunden hat.
Die Tatsache der noch nicht 100%-igen Durchschaubarkeit macht das Arbeiten natürlich
sehr abwechslungsreich und es wird neben vielen anderen menschlichen Fähigkeiten
abermals bewusst, über welch faszinierende Eigenschaft der Mensch verfügt, dessen
Bedeutung sicherlich oft nicht im entsprechenden Ausmaß geschätzt wird, aber jeder
missen würde, wenn er sie nicht hätte.
Durch die im Studium gewählte Spezialisierung auf den Schwerpunkt der
Grammatiktheorie und den gleichzeitigen Besuch vieler Lehrveranstaltungen aus der
Fachrichtung Psycho-, Patho- und Neurolinguistik, habe ich einen sehr umfassenden und
vielseitigen Einblick aber auch Überblick über den Themenbereich Kindersprache
bekommen und mein bisheriges Wissen erweitert und vertieft.
Mit der Thematik dieser Arbeit versuche ich einerseits einen Einblick in
psycholinguistische Ansätze zu geben und andererseits auch grammatiktheoretische
Grundlagen aufzugreifen und eine Verbindung dieser beiden Richtungen in Bezug auf den
Spracherwerbsprozess herzustellen. Den Themenbereich Parametersetzung im kindlichen
Erstspra