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DIREKT CAMPUS SURSEE Magazin, Sommer/Herbst 2011 Grünerlei 4 INTERVIEW Adolf Ogi: «Grün hat mich schon früh geprägt.» 7 FACHTHEMA Die immergrüne Insel im Luzerner Hinterland. 10 DIE ANDERE SEITE Unter den «Rasern» gibts sogar einen Professor. 12 KUNDENPORTRÄT Grünes Licht für Weiterbildung: Abheben mit Rich n air. 14 ANGEBOT Minergie und Holzschnitzel: Die grüne Seite des CAMPUS SURSEE.

DIREKT 2011/01

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Das neue Kundenmagazin vom CAMPUS SURSEE ist erschienen!

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DIREKTCAMPUS SURSEE Magazin, Sommer/Herbst 2011

Grünerlei

4 I N T E R V I E WAdolf Ogi: «Grün hat mich schon früh geprägt.»

7 F A C H T H E M ADie immergrüne Insel im Luzerner Hinterland.

1 0 D I E A N D E R E S E I T EUnter den «Rasern» gibts sogar einen Professor.

1 2 K U N D E N P O R T R Ä TGrünes Licht für Weiterbildung: Abheben mit Rich n air.

1 4 A N G E B O TMinergie und Holzschnitzel: Die grüne Seite des CAMPUS SURSEE.

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2 I M P R E S S U M

DIREKT ist das offizielle Informationsorgan des CAMPUS SURSEE

und erscheint zweimal jährlich.

Redaktion: Willy Graf, Doreen Teichert, Martin Schmid,

Dani Kreienbühl

Redaktionsadresse: CAMPUS SURSEE , Redaktion DIREKT,

Postfach, 6210 Sursee

Konzept, Text (Seite 7/8), Graphic Design und Druckvorstufe:

komtakt, merk-würdig kommunizieren | dani kreienbühl | neudorf |

www.komtakt.ch

Druck/Vertrieb: Zofinger Tagblatt AG, www.zt-online.ch

Auflage: 10‘000 Exemplare

Sponsoringpartner: HG COMMERCIALE, www.hgc.ch

Nachdruck oder Übernahme von Inhalten aus dem DIREKT sind in

Absprache mit der Redaktion erwünscht

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Geschätzte Leserin,

geschätzter Leser,

lieber Gast

E D I T O R I A L 3

GRÜN, soweit das Auge reicht...

Bohnen, Ohren, Feen, Olivenöl, Tee oder Politik.

Natürlich, Sie als gewiefter Lesender merkens

bereits. Diese Begriffe haben einen gemeinsamen

Nenner: All das kann in irgendeiner Art und Weise

GRÜN sein. GRÜN ist omnipräsent – nicht nur in

unserem Tagungszentrum. Trotz dieser Vielfalt

ist GRÜN gemäss wissenschaftlichen Quellen ein-

deutig definiert als Farbreiz, der wahrgenommen

wird, wenn Licht mit einer Wellenlänge zwischen

520 und 565 Nanometer ins Auge fällt. Weitere

komplexe Ausführungen würden aber an dieser

Stelle für mich als GREENhorn in Sachen Physik zu

weit führen...

Sind Sie auch ein wenig GRÜN?

Wir im CAMPUS sind vom GRÜN-Virus infisziert.

Überall entdecken wir unsere GRÜNen Seiten:

eine vortrefflichere Beschreibung als Gastronomie,

Räumlichkeiten & Rahmenprogramme, Übernach-

tungen und «Natur pur» gibt es für uns eigentlich

nicht. Zusätzlich steht unser Zentrum im GRÜNen.

Und auch unser Logo ist unverkennbar GRÜN. So

erstaunt es nicht, dass wir im Interview mit Adolf

Ogi fragen, wie GRÜN er denn sei. Der Alt-Bundes-

rat nimmt dazu Stellung und outet sich als wahrer

Stammgast unseres Bildungs- und Tagungszent-

rums. Wer sein Vorbild ist und wie er den heutigen

Bundesrat erlebt, erfahren Sie ebenfalls ab Seite 4.

Viele Menschen denken beim Thema GRÜN zuerst

an Pflanzen, Blätter und Wald, vielleicht sogar an

einen tropischen Wald. Auch mir ist es so ergangen.

GRÜN verbinde ich mit Natur, Photosynthese und

Leben. Es gibt einige wenige Orte in der Schweiz, die sich ganz genau diesem

Thema widmen und die Natur ins Zentrum ihres Wirkens stellen. Das Tropen-

haus Wolhusen ist ein Beispiel dafür. Ganzjährig nutzen die Betreiber Abwärme,

um den Besuchern exotische Pflanzen in tropischem Klima näher zu bringen,

die sie sonst nur von Ferienerlebnissen weit ausserhalb der Schweiz kennen –

öko-logisch! Lesen Sie unseren Fachartikel ab Seite 7 zu den HinterGRÜNden

und Mehrwerten eines tropischen Gewächshauses im gemässigten Klima der

Zentralschweiz.

Noch Allerlei mehr kann GRÜN sein. Zum Beispiel der saftige, GRÜNe Rasen

im Garten – oder zumindest in dem des Nachbarn. Meist fällt er erst auf, wenn

man aus den Ferien vom warmen Süden in die Heimat zurück reist. Von solchen

Beispielen schwärmt auch unser Rasenexperte. Er beschreibt, wie er mit seiner

Leidenschaft für GRÜNzeug ganze Stadien beGRÜNt, woher die Streifen auf

dem Fussballplatz stammen und warum Propeller für die Belüftung nötig sind.

Alles dazu auf den Seiten 9 und 10.

In diesem Magazin möchten wir Ihnen die ganze Bandbreite von GRÜN zeigen.

Auch Ansichten und Einstellungen können diesen Farbton annehmen. Und

genau die sind in den vergangenen Wochen und Monaten auf tragische Weise

stark in den Vordergrund getreten – die atomare Umwelt-Katastrophe in Japan

beschäftigt alle. Politik, Wirtschaft und jeder einzelne sind gezwungen, sich

Gedanken über den Energie- und Rohstoffhaushalt der Zukunft zu machen.

Was wir heute vernichten und zerstören, wird uns morgen fehlen. Im CAMPUS

SURSEE nehmen wir das sehr ernst und versuchen, den Ökogedanken täglich

zu leben. Entsprechend passen wir unsere Infrastruktur und das Angebot

laufend an. Lesen Sie auf Seite 14, was wir alles für eine intakte Natur und ein

nachhaltiges Ressourcenmanagement unternehmen.

So, nun aber genug der HinterGRÜNde. Ihnen viel Spass beim Lesen!

Martin Schmid

Leiter Sales+Marketing

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4 I N T E R V I E W

Adolf Ogi: «Grün hat mich schon früh geprägt»

DIREKT: Was bedeutet «grün» für Sie?

Adolf Ogi: Ich bin grün aufgewachsen. Mein Vater

war Bergführer und Förster. Beide Aufgaben haben

natürlich mit der Umwelt und «grün» zu tun. Ich

habe mit meinem Vater viele Bäume gepflanzt.

Noch heute spreche ich oft mit den Bäumen und

frage sie, weshalb sie im Gegensatz zu mir so

schnell gewachsen sind. So gesehen hat mich grün

geprägt. Trotzdem gehöre ich nicht der Grünen

Partei, sondern der SVP an.

Im CAMPUS SURSEE sind wir auch im Grünen.

1992, kurz vor der NEAT-Abstimmung, waren Sie

das erste Mal hier. Damals hiess es noch Bau-

meisterzentrum. Hätten Sie das Zentrum wieder

erkannt?

Es hat sich stark erweitert. Vor zwei Jahren war ich

ja ebenfalls hier und habe bei der Neueröffnung

vor dem Baumeisterverband gesprochen. Ich finde

es grossartig, was hier entstanden ist. Auch der Slo-

gan «Lernen/Leben/Erleben» gefällt mir sehr gut.

Ursprünglich kommen Sie aus dem Tourismus...

Ja. Ich komme aus Kandersteg. Mein Vater war

neben Bergführer und Förster auch Gemeindeprä-

sident und Skischullehrer. Er hatte praktisch alle

Chargen in Kandersteg, die man haben kann. Ich

komme nicht aus einer Familie, bei der die Sekun-

darschule vor der Tür lag und die Universität nur

einen Steinwurf entfernt war. Ich musste mir alles

erarbeiten, fast ein wenig erkämpfen.

Und wie kommt man dann aus diesem schönen,

grünen Bereich in die Politik?

Mein Wunsch war immer, dass ich trotz der Tatsache, dass ich ein Kandersteger

bin und aus den Bergen komme, auch einmal etwas sein und werden kann.

Aber ich hätte nie daran gedacht, dass es mir möglich wäre, Bundesrat zu

werden.

Wie haben Sie dann trotzdem den Einstieg gefunden?

Meine Eltern, besonders mein Vater als Skischullehrer, haben mir die Internati-

onalität beigebracht. In Kandersteg hatten wir in erster Linie englische Gäste,

aber auch Franzosen, Belgier, Amerikaner und Schweizer. So bin ich mit ande-

ren Kulturen und Sprachen konfrontiert worden. Dies hat mich interessiert und

gelockt. Ich wollte diese Sprachen ebenfalls sprechen können. Führung habe

ich durch die Tätigkeit meines Vaters gelernt. Bergführer lenken die Menschen

nach oben und danach wieder nach unten. In der Politik hat mir diese Betrach-

tung immer geholfen.

Haben Sie ein Vorbild?

Mein grosses Vorbild war mein Vater. Er war nie müde und nie schlecht gelaunt.

Um mir ein Jahr Handelsschule für knapp 5000 Franken zu ermöglichen, musste

er 70 Mal als Bergführer auf die Blüemlisalp – Sackgeld nicht inbegriffen. Dies

Während einer Podiumsdiskussion referier-

te Adolf Ogi, Alt Bundesrat und ehemaliger

UNO-Sonderberater für Sport im Dienst

von Entwicklung und Frieden, im CAMPUS

SURSEE. Was es mit seiner grünen Vergan-

genheit auf sich hat, wer sein Vorbild ist und

warum er Jugend und Sport als friedensför-

dernd empfindet, erzählt er uns exklusiv im

Interview.

Adolf Ogi

Geboren 18. Juli 1942 in Kandersteg

1987–2000 Mitglied des Bundesrats

1988–1995 Vorsteher des Eidg. Verkehrs- und Energiewirtschaftsdepartements

1995–2000 Vorsteher des Eidg. Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz

und Sport

2001–2007 Untergeneralsekretär der UNO, Sonderberater für Sport im Dienste von

Entwicklung und Frieden

– Ehrenpräsident des Swiss Olympic Association

– Ehrenmitglied der Organisation Green Cross International

– Patronatspräsident der Stiftung Swisscor

– Direktionsmitglied der NGO Right to Play International

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Was ich als Untergeneralsekretär gesehen habe,

hat mich erschüttert. Ich wurde konfrontiert mit

der totalen Armut. Mit hoffnungslosen Kindern. Mit

Ländern, die quasi nicht mehr funktionieren und

aufgebaut werden müssen. Ich habe manchmal

das Gefühl, dass wir meinen, dies sei weit weg.

Was war Ihre Aufgabe bei der UNO?

Ich hatte den Auftrag von Kofi Annan, den Sport

zu nutzen, um eine bessere Welt mit Frieden

aufzubauen. Nehmen Sie ein Land, in dem Kinder

traumatisiert sind. Beginnen Sie mit diesen Kindern

Fussball zu spielen – und bald sehen Sie leuch-

tende Augen. Ich habe dies selber einmal gesehen

und werde es auch nie mehr vergessen! Man kann

über meine Tätigkeit bei der UNO lachen. Was

aber mit Sport möglich ist, ist etwas ganz Ausser-

gewöhnliches.

Ihre Aufgabe stand also im Namen des Friedens?

Ja. Für eine bessere Welt. Friedensförderung,

Entwicklung, Hoffnung, Zuversicht, lernen zu

gewinnen ohne überheblich zu werden, lernen

sich zu integrieren, lernen zu verlieren ohne eine

Weltuntergangsstimmung zu verbreiten, Gegner

respektieren, Integration, Solidarität, Toleranz,

alles hat mich geprägt und gab mir eine Verantwortung dem Vater bzw. den

Eltern gegenüber.

Sie gelten als sehr volksnaher Politiker und Bundesrat. Was würden Sie Ihren

Kollegen und Kolleginnen im Bundesrat diesbezüglich empfehlen?

Nichts! Sie sollen selber wissen, was sie wollen. Ich glaube, dass sie die Volks-

nähe pflegen, wenn auch unterschiedlich. Doris Leuthard macht dies beispiels-

weise sehr gut. Sie kommt gut an. Bei den beiden Neuen muss man noch etwas

abwarten, wie sie sich entwickeln.

Würden Sie in den Bundesrat zurück, wenn Sie die Möglichkeit hätten?

Ich bin nicht einer, der sich mit der Vergangenheit auseinandersetzt. Ich bin

einer, der in die Zukunft blickt. Ich war 13 Jahre Bundesrat, 21 Jahre in der Politik,

danach noch sieben Jahre bei der UNO. Ich habe eigentlich alle Stufen durch-

laufen und traure der Vergangenheit nicht nach. Das sind Tempi passati.

Wie bringen Sie all Ihre Aktivitäten unter einen Hut?

Bis jetzt geht’s. Soviel ist es ja nicht mehr. Seit ich nicht mehr in der UNO bin, be-

finde ich mich in einer sogenannten «Abbauphase». Ich möchte wieder etwas

mehr Zeit für mich, um mit meiner Frau Skifahren oder Bergwandern zu gehen.

Auf diese Zeit freue ich mich sehr. Andererseits erhalte ich immer noch jeden

Tag über 30 Briefe. Die Leute wollen noch etwas von mir.

A propos UNO. Was war ihr eindrücklichstes Erlebnis in dieser Zeit?

Vor knapp

20 Jahren in

Sursee, kurz

vor der Neat-

Abstimmung im

Jahre 1992.

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Fairplay, … All dies kann man im Sport lernen und

es kostet auch nicht viel.

War das der Grund, weshalb Sie sich für Kinder

engagiert haben? Sie hätten sicherlich lukra-

tivere Angebote haben können…

Der Grund war, dass Kofi Annan mich gefragt hat

und wissen wollte, ob ich diese Botschaft und

diesen Auftrag annehmen möchte. Mit voller

Begeisterung und Engagement habe ich mich

dieser Aufgabe gewidmet. Eigentlich habe ich

es sehr unterschätzt in Bezug auf die zeitliche

Beanspruchung. Es war vollamtlich, sogar mehr als

vollamtlich.

Während der Sommerferien führen wir für Kinder

und Jugendliche seit zwei Jahren unsere Som-

mercamps durch. Wir machen Sport mit Ihnen,

bieten Ihnen von Fussball bis Schwimmen über

Golf usw. ein spannendes Sommerprogramm an. Worin sehen Sie für Eltern

und Kinder die Motivation zur Teilnahme an solch einer Sommer-Freizeit-

gestaltung?

Wenn man so etwas anbietet, ist das schon positiv! Vor allem an einem Ort, der

für eine sichere, professionelle und gute Ausbildung bekannt ist. Da sollte man

die Eltern gar nicht allzugross überzeugen müssen. Die Kinder sollen an Spass

herangeführt werden und Erfolgserlebnisse haben dürfen. Ich selber bin im

internationalen Gremium von «Right to Play». Wir beschäftigen uns mit 600‘000

Kindern in 25 Ländern (siehe Info-Box).

Wie kams dazu?

Als ich im Jahr 2000 Bundespräsident war, habe ich die Stiftung «Swisscor»

ins Leben gerufen. Ich habe 100 kranke Kinder aus Ex-Jugoslawien in die

Schweiz geholt, um diese in schweizerischer Qualität medizinisch betreuen

zu lassen. Bei der ersten Durchführung standen damals 100‘000 Franken zur

Verfügung. Für dieses Geld konnten im Militärspital im Melchtal genügend

Ärzte, Zahnärzte, Augenärzte und Spezialisten aufgeboten werden. Bis 2005

wurden jährlich 100 Kinder in einer Militärkaserne ärztlich behandelt. Seit

2006 sind wir nun im Pestalozzidorf in Trogen, suchen aus Kostengründen aber

wieder etwas Neues.

Man kennt immer noch das unverkennbare «Freude herrscht!» Die Emo-

tionen von Herrn Ogi sind legendär. Das letzte Mal bei der Eröffnung vom

Gotthard-Basistunnel. Was ist Ihnen da durch den Kopf gegangen?

Totale Erleichterung, eine Erlösung. Sie glauben nicht, was ich alles habe

einstecken müssen: Man würde nicht durchkommen, der Durchschlag sei nicht

möglich, die ganze Frage der Finanzierung, die Besserwisser, die ganzen Pro-

jektgegner. Bei der Eröffnung ist mir ein unglaublicher Stein vom Herzen

gefallen. Dieser Stein war schwerer und grösser als der letzte Fels, der gebro-

chen wurde. Wenn ich jetzt den Erfolg des Lötschbergs sehe, dann muss ich

sagen: Es ist grossartig!

Gibt es etwas, das Sie unseren Kunden mit auf den Weg geben möchten?

Ich weiss, dass es hier sehr gut ist. Die Hotellerie funktioniert einwandfrei, man

ist sehr aufmerksam, es wird etwas geboten – dies alles in dieser grünen Land-

schaft in dem schönen Gebiet! Kommt und schaut es euch an, lebt euch aus und

entdeckt Dinge, die ihr sonstwo vielleicht nicht entdecken könnt!

«Right To Play»

Right To Play setzt sich dafür ein, dass jedes Kind

das Recht hat, zu spielen. Kindern wird so eine

Chance gegeben, Teil der Gesellschaft zu werden,

ungeachtet von Geschlecht, Behinderung, ethni-

scher Zugehörigkeit, sozialem Hintergrund oder

Religion.

Durch Sport und Spiel wird versucht, soziale Ver-

änderungen in von Krieg, Armut und Krankheit

betroffenen Gemeinschaften zu schaffen.

Wöchentlich nehmen weltweit rund 700’000

Kinder an den Sport- und Spiel-Aktivitäten teil.

Insgesamt besuchen mehr als 1 Million Kinder

regelmässig spezielle Sportanlässe und Festivals.

www.righttoplay.ch

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Die immer- grüne Insel im Luzerner Hinterland

Die Anfänge des TROPENHAUS WOLHUSEN gehen zurück ins Jahr 1989, als im

Kanton Luzern ein neues Energiegesetz in Kraft gesetzt wurde, in welchem die

Grundlagen für eine bessere Nutzung industrieller Abwärme verankert waren.

Damit wurde der Grundstein für die zukünftige Nutzung des grossen in der

Gasverdichterstation Ruswil anfallenden Abwärmepotenzials gelegt.

Das Schweizer Erdgastransportnetz durchquert auf einer Länge von 292 Kilo-

metern das Mittelland und die Alpen von Norden nach Süden mit Anschluss

an das französische Erdgasnetz im Westen. Im luzernischen Ruswil, etwa auf

halber Strecke zwischen Deutschland und Italien, befindet sich die einzige

Gasverdichterstation der Schweiz. Die Anlage wird durch die Transitgas AG

betrieben. Sie dient dazu, das Erdgas mittels Turbinentechnologie (vergleichbar

mit Flugzeugtriebwerken) zu verdichten, um den notwenigen Transportdruck

aufrecht zu erhalten. Bei diesem Prozess entstehen rund 100 Gigawattstunden

Von der Idee der dezentralen Abwärme-

Nutzung zur Produktion tropischer Früchte

und Fische in der Zentralschweiz bis zum

europaweit einzigartigen Tropenerlebnishaus

sind zehn Jahre vergangen. Eine lange Zeit,

welche sich gelohnt hat: Der Kanton Luzern

hat mit dem Tropenhaus Wolhusen eine

immergrüne Insel bekommen.

(GWh) Abwärme pro Jahr. Dies entspricht einem

Energiewert von rund 10 000 Tonnen Heizöl oder

mehr Energie, als in Form von nutzbarem Energie-

holz in den Wäldern des Kantons Luzern jährlich

nachwächst.

1997 hat die Transitgas AG die Planung für den Aus-

bau des Schweizer Hochdruck-Erdgastransportsys-

tems gestartet, um den steigenden Erdgasbedarf

Italiens zu decken. Im Rahmen des damit verbun-

denen Plangenehmigungsverfahren und dank dem

Abwärmenutzungsartikel des kantonalen Energie-

gesetzes wurde das Pilotprojekt TROPENHAUS

RUSWIL als erste europäische Indoor-Polykultur

mit tropischen Kulturpflanzen und einer Fischzucht

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Restaurant, welches die Besucher mit Köstlichkeiten aus dem eigenen Anbau

sowie regionalen Spezialitäten verwöhnt. Das TROPENHAUS WOLHUSEN wird

rege besucht: über 46 000 BesucherInnen im ersten Betriebsjahr plus mehr als

60 000 Restaurantgäste wurden gezählt.

Tropenhaus Wolhusen – zahlreiche Mehrwerte

o Abwärmenutzung: Das Tropenhaus-Projekt verdeutlicht auf eindrückliche

Weise, welches Potenzial die Option Abwärmenutzung in der Schweiz birgt.

Dank dem Projekt konnte das Thema einer breiten Bevölkerung vermittelt wer-

den. Der Standort des neuen TROPENHAUS WOLHUSEN ermöglichte zudem die

zusätzliche Versorgung des Kantonsspitals Wolhusen mit Abwärme über den

Wärmeverbund Wolhusen (realisiert durch Axpo Contracting).

o Produkte: Die Produkte des Tropenhauses überzeugen durch hohe Qualität

und Frische. Dies gilt sowohl für die Fische wie auch für die Früchte, die am

Baum ausreifen können. Es sind keine langen und ökologisch fragwürdigen

Transporte aus den Tropen nötig. Die Nachfrage nach den Produkten übersteigt

das Produktionspotenzial bei weitem. Neben den frischen Produkten (Früchte

und Fische) werden auch veredelte Produkte wie Gewürzmischungen, Saucen,

Salze, Hautcremes usw. angeboten.

o Ertragreiche Pflanzen: Am ertragsstärksten und somit von wirtschaftlichem

Interesse sind Papayas (schnelle und flexible Produktion) sowie Bananen, Gua-

ven und Sternfrüchte. Neben diesen Leitprodukten ist aber auch das «Intercrop-

ping» (Unterkulturen) von Gewürzen (Chili usw.) und Gemüsen interessant.

o Polykultur: Das Polykulturkonzept hat sich bewährt. Die Aquakultur produ-

ziert nicht nur Fische, sondern versorgt die Gartenproduktion mit warmem,

nährstoffreichem Bewässerungswasser. Im Rahmen eines EU-finanzierten

Forschungsprojekts («SustainAqua») konnte die Filteranlage der Aquakultur

optimiert und als Aquaponik-System stärker in die Kernproduktion des Tropen-

hauses integriert werden.

o Bestäuberfauna und Nützlingseinsatz: Bei der Auswahl der Pflanzen für das

Tropenhaus wurde darauf geachtet, dass sie mit der in der Schweiz vorhande-

nen Bestäuberfauna (insbesondere Bienen und Hummeln) befruchtet wer-

den konnten. Im Winter müssen allerdings Hummeln aus Holland importiert

realisiert. Ziel des Projektes war aufzuzeigen, ob

durch Nutzung der vorhandenen Abwärme tropi-

sche Früchte und Fische sinnvoll und gewinnbrin-

gend produziert werden können.

Schon bald zeigte sich, dass das als Produktions-

anlage konzipierte TROPENHAUS RUSWIL eine

zusätzliche Funktion als Besucherhaus erfüllen

musste, welche für den Standort in unmittelbarer

Nähe der Transitgas-Pumpstation ein Risiko dar-

stellte. Das öffentliche Interesse an der Pilotanlage

war derart gross, dass schon 2002 die Planung für

den Neubau TROPENHAUS WOLHUSEN aufgenom-

men wurde. Die beiden Bereiche Produktion und

Besuchererlebnis sollten auf zwei eigenständige

Gewächshäuser getrennt werden, mit den entspre-

chenden Ausbauten und Angeboten.

Bis zur Realisierung des neuen TROPENHAUS WOL-

HUSEN sind weitere 8 Jahre vergangen, welche mit

Standortsuche, Umzonungsverfahren, Projekt-

planung, Finanzierung, Partneraquirierung und

dem Aufbau der Betriebsstrukturen gefüllt waren.

Entscheidend für die Projektrealisierung war der

Einstieg von Coop Schweiz als Wirtschafts- und

Hauptpartner sowie als Hauptaktionär. Als weitere

Projektpartner konnten Caritas Schweiz, die

Remei AG, WWF Schweiz, The Body Shop und

die Axpo Contracting AG gewonnen werden. Sie

unterstützen als Aktionäre die Kommunikations-

arbeit des Tropenhauses und bereichern mit ihren

Themen die Ausstellung im Besucherhaus. Am

21. März 2010 wurde das TROPENHAUS WOLHUSEN

eröffnet und in Betrieb genommen.

Tropenhaus Wolhusen – nachhaltig geniessen

Unter drei markanten Glaswellen befindet sich

eine eindrücklich wuchernde Gartenanlage mit

tropischen Kulturpflanzen. Hier werden gegen

hundert verschiedene Frucht-, Gemüse- und

Gewürzpflanzen gezogen. Bananen, Papayas

und Mangos, Kaffee, Kakao und Baumwolle, oder

Pfeffer, Zimt und Zuckerrohr, um nur einige der

bekannteren Pflanzen zu nennen, werden in

ihrem natürlichen Wachstum gezeigt und näher

beschrieben. Eine integrierte Fischzucht mit dem

tropischen Buntbarsch Tilapia versorgt die Pflanzen

mit den benötigten Nährstoffen. Und in einer

Ausstellung werden zudem Tropen, Ernährung und

Nachhaltigkeit vielfältig thematisiert. Abgerundet

wird das Tropenerlebnis durch das hauseigene

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Öffnungszeiten Tropengarten:

Mittwoch–Sonntag 09.30–17.30 Uhr

Öffnungszeiten Restaurant:

MI–SA, 09.30–00.30 Uhr, SO, 09.30–17.30 Uhr

Führungen sind 7 Tage in der Woche möglich.

www.tropenhaus-wolhusen.ch

Telefon 041 925 77 99

werden, um die Bestäubung der Pflanzen über das ganze Jahr sicherzustellen.

Der Einsatz von Nützlingen erlaubt es, auf chemische Pflanzenschutzmittel zu

verzichten. Dies stellt eine wichtige Grundlage für die biologische Produktion in

der Anlage dar. Sowohl das Bestäuberkonzept wie auch der Einsatz von Nützlin-

gen haben sich im Projekt bestens bewährt.

o Tropenerlebnis: Das Tropenhaus hat sich vom Produktions- zum Besucher-

haus entwickelt. Es bietet ein Tropenerlebnis ohne lange Reisewege und hat

sich in den letzten Jahren weit über die Region hinaus zur Tourismusattraktion

entwickelt.

o Plattform für Nachhaltigkeit: Das TROPENHAUS WOLHUSEN wurde bereits

von Zehntausenden interessierten Personen besucht. Das Projekt spricht eine

breite Bevölkerungsgruppe an und ermöglicht

die anschauliche und lebensnahe Vermittlung

von Nachhaltigkeitsthemen (umweltfreundliche

Energieformen, Kreislaufdenken, Nord-Süd-Zusam-

menarbeit usw.). Das Tropenhaus-Projekt hat sich

zur Kommunikationsplattform für Nachhaltigkeit

entwickelt, die auch Zielgruppen erreicht, die sich

sonst weniger mit dieser Thematik befassen.

o Tropenhaus als Marke: Die Marke «Tropenhaus»

hat heute eine überregionale Bedeutung und

schliesst auch das Schwesterprojekt Frutigen

mit ein. Sie steht für Innovation, Nachhaltigkeit,

ressourcenorientierte Produktion und Genuss.

o Regionalentwicklung: Das Tropenhaus-Projekt

wurde als regionales Entwicklungsprojekt gestar-

tet. Die Erfahrungen zeigen, dass eine Vernetzung

des Projekts mit regionalen Partnern, insbesondere

im Bereich Produktveredelung, zur Steigerung der

Wertschöpfung beitragen kann. Das TROPENHAUS

WOLHUSEN sichert 25 neue Arbeitsplätze, verteilt

auf 45 Personen, und trägt dazu bei, die Tourismus-

region Luzern wesentlich zu stärken.

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Unter den «Rasern» gibts sogar einen Professor

In der Vitrine hinter uns lagern Raritäten: Uralte Glenfiddichs – Edel-Whiskys aus

Schottland. Wesentlich älter, als Rasen auf Sportplätzen je wird: «Rasen ist heute

Verschleissware. Bei den gigantischen Gesamtkosten eines Stadions spielt der

Kostenanteil des Grüns keine Rolle mehr.» Das erzählt der Besitzer der Glenfid-

dichs und der Egger AG in Solothurn. Von sich selbst sagt er, dass Rasen sein

Beruf, sein Hobby und (fast) sein Leben sei. Ein echter «Raser» also. Nicht nur in

vielen Schweizer Fussballstadien liegen seine Rasen, auch in etlichen Orten wird

auf seinen Sportplätzen geschwitzt. «Sind Sie der Rasen-Papst?», frag ich ehr-

fürchtig. «Nein. Der sitzt an der Uni Giessen und heisst Professor Dr. W. Skirde.»

Echt? Ein Lehrstuhl für Rasen?

Ich staune. Tatsächlich gibt es einen Lehrstuhl für Rasen, im Förderkreis Giessen

der Deutschen Rasengesellschaft. Seit Jahren wird am perfekten Grün herum

gegrübelt. Mich beschäftigen banale Fragen: «Wie kommen die unterschiedli-

chen Rasenfarbstreifen auf Fussballplätze?» «Je nach Mährichtung sieht man die

dunkelgrüne Oberseite oder die hellere Unterseite der Gräser. Zusätzlich zieht

man in einem der grössten Schweizer Stadion eine Euro-Palette über den Platz.

Zur Freude der Schiedsrichter zwingt man die Rasengräser zur Streifenbildung.»

Wissenschaft pur

«Die Unterschiede sind gewaltig», antwortet er auf die Frage, ob sich Häus-

chen- und Fussballplatz-Rasen unterscheiden. «Privater Rasen aus vier bis fünf

Grassorten repräsentiert, ist gutmütig in der Pflege und immer grün. Beim

Sportplatz-Rasen zählt Robustheit und er besteht aus etwa 12 Gräsern. Er

reagiert schnell auf richtige oder falsche Pflege. Das Golfgreen besitzt lediglich

Wurzeln im Millimeterbereich und verhält sich schon fast überempfindlich.»

«Dann haben Rasenplätze in Stadien ein schönes Plätzchen gefunden?» und

meine, damit eine passende Frage zu stellen. «Heutige Stadien sind richtig

rasenfeindlich.» Ich staune. «Wachstumsfaktoren sind Licht und Luft – Tribünen

und Dächer werfen aber zuviel Schatten. Auch bewegt sich die Luft kaum, alles

ist ja umbaut. Es ist kein modernes Märchen: im Ausland wirbeln tatsächlich

Hubschrauber Luft in Stadien. Bei uns stehen dafür riesige Ventilatoren in den

Zugangskorridoren. Früher mit den Leichtathletikbahnen gabs viel mehr Licht

und Luft für den Rasen.»

Der Professor der «Raser» beschäftigt sich mit

dem Grün vor dem Einfamilienhaus und auf

Sportplätzen und sagt: «Grün werden sie alle.»

Das sagt auch mein Gegenüber, der Schweizer

Rasenexperte Samuel Kreienbühl.

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Rasen ist normalerweise sehr widerstandsfähig.

Deshalb staune ich, wie oft ich „Rasen betreten

verboten” lese. Das zeugt von schlechter Pflege.»

Dann möchte ich wissen: «Was macht man mit

geschnittenem Rasen?» «Kompostieren. Schichten

Sie abwechslungsweise Rasen und idealerweise

Holzschnitzel. Dann stinkt nichts.»

Er erzählt noch sehr viel rund ums Thema Rasen.

Etwa vom Fussballplatz, den sie in Weggis für

die WM-Vorbereitungen der brasilianischen

Mannschaft in unmöglicher Rekordzeit anlegten

(siehe Bild links). Oder dass ein Rasenplatz in der

St. Jakobs-Grösse in drei Arbeitstagen komplett

ausgewechselt wird. Rollrasen sei Dank.

Etwas beschäftigt ihn schon seit Jahren und

wird seine Zeit als Pensionär einst ausfüllen: «Die

Idee des Rasenschnaps verfolgt mich. Alleine wir

Schweizer kompostieren jede Woche tonnenweise

Rasen. Vielleicht gelingt mir ein Rasen-Glenfiddich,

der auch 21 Jahre im Eichenfass lagert.»

«Also 1:0 für Kunstrasen?»

Dieser Satz von mir kommt nicht gut an. «Was hat ein 100%iges, grün einge-

färbtes Erdölprodukt auf einem Fussballplatz verloren? Ich frag mich, wieso

Umweltverbände sich hier nicht einmischen. Kunstrasen schafft keinen

Wärmeausgleich, Staub wird nicht gebunden und Photosynthese findet logi-

scherweise keine statt. Erdölrasen bindet kein Wasser, was den Kläranlagen bei

Regen Mehrarbeit bringt. Wussten Sie, dass Kunstrasen trotzdem bewässert

werden muss? Die menschliche Haut erträgt nur etwa 57 ºC, bis Verbrennungen

entstehen. Also wässert man und kühlt so den Erdölrasen vor dem Spiel, um das

Verbrennungsrisiko etwas zu senken. Kunstrasen kann aber weitere Gesund-

heitsprobleme mit sich bringen. So erforscht Frau Dr. Britt Hornei seit längerem

die Übertragung von Hautkrankheiten via Kunstrasen.

Beim Blick auf die Kosten heisst der Sieger Naturrasen. Der Kanton Basel-Stadt

besitzt Erfahrungen mit beiden Belägen und veröffentlichte spannende Berech-

nungen – Kosten von 1 Million CHF in drei Jahren schaffen nur Kunstrasenplät-

ze. Die viel gepriesene Bespielbarkeit rund um die Uhr hat einen kleinen Haken:

Welche Fussballmannschaft trainiert schon gerne morgens um 4 Uhr?

Überlastungen beim Naturrasen treten erst bei einer Wochen-Belegung von

30 Stunden auf. Richtige Pflege und vorallem korrekte Be- und Entwässerung

schaffen zusätzlichen Spielraum. Die Platzentwässerung ist entscheidend. Dazu

haben wir bei Egger ein Verfahren entwickelt, das in einem Durchgang sieben

Arbeiten ausführt und Kanäle unter den Rasen fräst. Kanäle allein genügen

aber nicht, sie müssen im richtigen Gefälle sein – mit unserer Lasertechnologie

schaffen wir das als einzige in ganz Europa.»

«Welches Tier ernährt sich von Rasen?»

Jetzt schaut er mich aber gross an: «Ich weiss keines. Wahrscheinlich gibt es kei-

nes.» Sofort füge ich eine weitere Rasenamateur-Frage an: «Wer mäht zuhause

Ihren Rasen?» «Meine Frau.» Damit sind wir definitiv zurück auf den privaten

Rasenflächen: «Welche Rasenpflege-Tipps haben Sie für unsere Leser?»

«Vorallem regelmässiges Mähen: Je häufiger, umso so kompakter wird Rasen.

Wichtig ist auch das Düngen. Stickstoff im März fördert das Grün. Ende Mai

Phosphor – so verstärken Sie das Wurzelwachstum. Für gesunde Rasengräser

folgt Ende September ein Kalium-Dünger. Je tiefer Rasenwurzeln sind, umso

länger greifen sie damit auf den Dünger zu. Fördern Sie lange Wurzeln durch

richtiges Wässern. Wässern Sie möglichst selten – und wenn doch, dann mit

soviel Wasser, dass es bis 12 Zentimeter in den Boden eindringt.

Samuel Kreienbühl besitzt und leitet in Solothurn die

EGGER AG Garten- und Sportplatzbau mit saisonal

bis 50 Mitarbeitern. Neben seiner täglichen Arbeit in

Fussballstadien, Sportplätzen und Gärten engagiert

er sich in Rasen-Erfa-Gruppen im Ausland.

. www.eggergarten.ch (EGGER AG)

. www.ed-bs.ch/jfs/sport/publikationen/...pdf/

at_download/file (Kostenvergleich Naturrasen/

Kunstrasen)

. www.sanu.ch/files/archiv/.../GM09P1_

Oekobilanz_Rasen.pdf

(Ökobilanz Dr. Doris Schüler und Dr. Hartmut Stahl)

Page 12: DIREKT 2011/01

1 2 K U N D E N P O R T R Ä T

Grünes Licht für Weiterbildung: Abheben mit Rich n air

Rich n air Akademie – Spannung und hohe

Erwartungen liegen in der Luft. Wie die jeweils

zwei intensiven Tage für die Richner-Mitarbeiter

im CAMPUS SURSEE verlaufen sind, lesen Sie

im nachfolgenden Bericht. Ein Erfolgsprojekt

im Überblick.

9 Uhr morgens, Konferenzsaal des CAMPUS SUR-

SEE: Von draussen scheint die Morgensonne durch

die grossen Fenster. Nach und nach füllt sich der

Saal und aus der Stille wird leises Gemurmel. In den

Gesichtern liest man Neugier, Skepsis, Vorfreude,

Interesse und hohe Erwartungen. Die erste Rich n

air Akademie steht bevor.

Schulungen einmal ganz anders

Die Rich n air Akademie ist ein neues Schulungs-

programm, das hier zum ersten Mal durchgeführt

und nun jährlich wiederholt wird. Mit dieser

Akademie bietet Richner seinen Mitarbeitern eine

Plattform, bei welcher sie sich fachlich und persön-

lich weiterbilden können und auch die Gelegenheit

erhalten, sich untereinander auszutauschen. Da

Richner über 600 Arbeitnehmer hat, wurden die

Schulungen auf vier Daten verteilt. Dank einer vor-

ab gemachten Umfrage konnten die Mitarbeiter ihre Schulungsbedürfnisse mit-

teilen, so dass die Themen spezifisch auf die einzelnen Abteilungen angepasst

werden konnten – wie zum Beispiel auf Ausstellungsberater, Kundenberater

im Innen- sowie Aussendienst, Logistiker. Jeder Mitarbeiter wird somit je nach

Funktion eineinhalb Tage speziell innerhalb seiner Fachkenntnisse weitergebil-

det. Als Ausgleich wählt er nach den eineinhalb Tagen eines der Freifächer, bei

denen das Wohlbefinden im Zentrum steht – mit Tipps zur Stressbewältigung,

Entspannung, Ernährung und ähnlichen Inhalten.

Rich n air

Woher stammt der Name «Rich n air», welcher Gedanke versteckt sich dahinter?

Für ein erfolgreiches Unternehmen sind motivierte und qualifizierte Mitarbeiter

das A und O. Doch damit dies sichergestellt wird, braucht es eine ganz spezielle

Dynamik: Der Grundgedanke bei Rich n air ist die Swissair in ihren besten Zei-

ten. Die Identifikation der Angestellten damals war ausserordentlich. Der erste

Schritt an der Richner-Akademie war, dazu fünf Grundsätze festzulegen, denen

alle Akademie-Teilnehmer zugestimmt haben – mit dem Ziel, anders sein zu

können als die anderen.

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K U N D E N P O R T R Ä T 1 3

Die fünf Grundsätze lauten:

o als Team arbeiten

o die eigene Einstellung selber wählen, positives Gedankengut

o gegenseitiger Respekt

o mit Freude und Spass arbeiten

o bei Gelegenheiten auch Danke sagen

Der persönliche Kontakt im Zentrum

Richner entstand durch den Zusammenschluss verschiedener Firmen. Die

rund 40 Standorte mit Ausstellungen oder Shops liegen teilweise sehr weit

auseinander. Das erklärt, warum sich viele Mitarbeiter – wie beispielsweise

der Innendienst-Mitarbeiter aus Bern und derjenige aus St. Gallen – noch nie

gesehen haben. Vieles erfolgt per Telefon oder Mail, das Gesicht dahinter

aber fehlt. Somit stehen an der Akademie auch Teamgeist und der persönliche

Austausch im Zentrum. Um das Ganze zu unterstützen, wurde zudem für alle

das «Du» eingeführt. Dadurch wird die Atmosphäre familiärer, die Kommunika-

tion mit immer wieder neuen Ansprechpartnern einfacher.

Ein Erfolg für alle

Im Vorfeld gab es auch Unsicherheiten und Skepsis – wie so oft bei neuen,

grösseren Projekten. Die Organisatoren waren sehr motiviert, aber zugegeben

auch etwas nervös. Wie würden die Referenten ihr Thema vermitteln, wie

die Reaktionen der Mitarbeiter ausfallen und würde auch alles organisatorisch

klappen? Die Bedenken waren überflüssig: Die erste Akademie war ein voller

Erfolg – auch dank der Seminarräumlichkeiten und Organisation des CAMPUS

SURSEE. Die Teilnehmer erhielten neben der Weiterbildung auch einen zünf-

tigen Motivationsschub und die Geschäftsleitung viele neue Erkenntnisse für

aktuelle Anliegen der Mitarbeiter.

Die Rolle des CAMPUS SURSEE

Für den gesamten Erfolg spielte die Infrastruktur eine wichtige Rolle: Der CAM-

PUS SURSEE stellte sich als idealer Durchführungsort heraus: Er liegt zentral, gut

erreichbar für die verschiedenen Richner-Mitarbeiter aus der ganzen Deutsch-

schweiz, hat dank seinen Fachausbildungen direkten Bezug zur Baubranche,

in der auch Richner tätig ist, sowie eine hervorragende Infrastruktur und

Organisation. Der enge Kontakt mit der Veranstaltungsbetreuerin während

der Akademie hat viel zum Gelingen beigetragen. An dieser Stelle nochmals

ein herzliches Dankeschön: Die Richner-Mitarbeiter freuen sich bereits auf die

nächste Akademie in Sursee, im 2012.

o Richner ist ein führender Schweizer Anbieter für: Bäder, Platten und Parkett

o Führt erstklassige Markenprodukte wie: Laufen, KWC, Similor, Gerberit, Hansgrohe,

Bisazza u.v. m. sowie die Eigenmarke ProCasa

o Richner gehört zu der CRH Gétaz Group Schweiz, zu der auch Baubedarf, Miauton,

Gétaz und Reco/Regusci gehören

o Mehr als 600 Mitarbeiter

o 20 Ausstellungen, je nach Ort: Bäder, Platten und/oder Parkett

www.richner.ch

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1 4 A N G E B O T

Minergie und Holzschnitzel: Die grüne Seite des CAMPUS SURSEE

Minergie® ist ein Energiestandard und Qualitäts-

label für Niederenergiehäuser. Hoher Komfort wird

durch eine energiesparende Bauweise erreicht. Das

Zentralgebäude des CAMPUS SURSEE hat nach der

Erweiterung und umfassenden Renovation diese

Auszeichnung erhalten.

Sämtliche Fenster im Altbau wurden ausge-

wechselt. Zusätzlich ist die Wärmedämmung der

Aussenhülle – wo immer möglich – verbessert

worden. Dadurch konnte der Bedarf an Heizwärme

erheblich gesenkt werden. Alle Lüftungsanlagen

sind neu mit einer Wärmerückgewinnung ausge-

stattet oder nachgerüstet worden.

Damit sind die drei wichtigsten Voraussetzungen

erfüllt, um den Minergie-Standard zu erreichen.

o Eine dichte Hülle (damit auch bei Wind keine

kalte Luft herein zieht)

o Eine sehr gute Wärmedämmung (damit im

Winter die Wärme nicht durch Wände, Dach und

Fenster verloren geht und im Sommer nicht

hereinkommt)

o Ein bedürfnisgerechtes Belüftungssystem (damit die Vorteile der Dichtheit

und Wärmedämmung nicht wegen geöffneten Fenstern für die Frischluftzu-

fuhr zunichte gemacht werden)

Energiesparen zahlt sich aus

Das Label Minergie-Standard bedingt jedoch einen alternativen Brennstoff.

Deshalb musste eine neue Heizzentrale erstellt werden. Beim Neubau der

Heizung wurde deshalb die bestehende Ölfeuerung mit einer Holzschnitzelhei-

zung und Geothermie verglichen. Die letzte Variante scheiterte an der Mach-

barkeit. Holzschnitzel sind erneuerbar, wachsen in der näheren Umgebung,

die kurzen Transportwege sind umweltgerecht. Auch können die anfallenden

Sträucher- und Baumrückschnitte der Umgebung verwendet werden. Die Holz-

schnitzelheizung überzeugte schlussendlich durch den kostengünstigeren Be-

trieb, die grossen Einsparungen beim Brennstoff Öl und weil sie CO2-neutral ist.

Einzig eine kleine Zusatzheizung benötigt noch einen der vier bestehenden

Öltanks. Den Mehrkosten bei der Investition stehen weit reichende Ersparnisse

und Rückvergütungen gegenüber, so dass sich die gewählte Holzschnitzel-

heizung im langjährigen Vergleich als die günstigste ausweist und zusätzlich

die Umwelt schont.

Seit 2008 werden pro Liter Heizöl 3 Rappen erhoben – der so genannte Klima-

rappen. Im darauf folgenden Jahr wurde dieser Betrag verdoppelt, danach

verdreifacht. Mit der Holzschnitzelheizung spart der CAMPUS SURSEE jährlich

rund 450’000 Liter Heizöl – eine nachhaltige Investition, sowohl ökologisch wie

auch ökonomisch.

Die bessere Isolation der Aussenhaut beim Zentralgebäude bedeutet eine

signifikante Energiereduktion, die sich direkt auf die Betriebskosten auswirkt.

Mit dem Wechsel zum Brennstoff Holz, mit einer automatischen Taglicht-

steuerung, neuen Fenstern und einer zusätzlichen Isolation der Brüstungen

reduziert der CAMPUS SURSEE seine CO2-Emissionen um 1385 Tonnen CO2

(Jahr 2010).

Stoffrollen statt Papier

In den Toiletten des Campus werden seit einiger Zeit erfolgreich Stoffrollen

zum Händetrocknen eingesetzt. Die Stoffrollen werden geliefert, nach Ge-

Die «grüne Seite» des CAMPUS SURSEE zeigt

sich nicht nur im Logo. Auch im täglichen

Betrieb wird darauf geachtet, Dienstleistun-

gen möglichst energiesparend und umwelt-

verträglich zu erbringen.

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A N G E B O T 1 5

VOM BAUSTEINZUM BAUWERK www.hgc.ch

Inserat Kundenmagazin AZ-Sursee 2010.indd 1 31.03.2010 15:38:19

brauch abgeholt und frisch gewaschen wieder gebracht. Mit dem Einsatz von

Stoff anstelle von Papier kann Zellstoff eingespart werden. Dadurch werden

Wälder erhalten und die Umwelt geschont. Der Zulieferer der Stoffrollen koope-

riert mit dem im 2007 gegründeten Verein Clean Forest Club, der die Wiederauf-

forstung in sturmgeschädigten Gebieten ermöglicht. So trägt jede gewaschene

Stoffrolle zu neuen Baumpflanzungen bei.

Optimale Abfallentsorgung

Auch bei der Abfallentsorgung konnte noch optimiert werden. So steht den

Nutzern heute ein Grosscontainer statt früher vielen Einzelcontainern zur Ver-

fügung. Dieser muss nun nicht mehr wöchentlich geleert werden, sondern nur

noch alle 8 Wochen. Das spart Lastwagenkilometer.

Zur Wiederverwertung dieser Abfälle ist eine möglichst sortenreine Trennung

des Abfalls nach Stoffgruppen erforderlich. Deshalb wird auf dem gesamten

Areal konsequent Müll getrennt. Von Küchenabfall über Holz, Elektroschrott,

Pet, Öl, Metall, Kunststoff und Batterien, alles wird fachgerecht getrennt und

fürs Recycling vorbereitet.

Umweltgedanke in der Aus- und Weiterbildung

Auch im Angebot unserer Partnerstiftung Ausbildungszentrum des Schwei-

zerischen Baumeisterverbandes (AZ SBV) spielt der Umweltgedanke eine

wichtige Rolle.

2005 entstand in Kooperation mit den Zentralschweizer Umweltdirektionen

eine Umwelthalle mit Parcours, um den Teilnehmern das nachhaltige Umgehen

mit der Umwelt in der Baubranche näher zu bringen. Im Jahr 2007 wurde das

AZ SBV dafür mit dem Umweltpreis der Alfred-Koechlin-Stiftung (AKS) ausge-

zeichnet. Die Stiftung begründete die Preisvergabe damit, dass das Zentrum

damit «einen wertvollen Beitrag zur Minimierung der Umweltbelastung auf

Baustellen» leistet.

Das Thema Bau und Umwelt ist Bestandteil der

verschiedensten Aus- und Weiterbildungen des

Zentrums. Unter dem Motto «so bau ich schlau»

entstanden sieben Posten auf dem Campus zu

den Themen von Bau und Umwelt. Es werden

die Auswirkung von unsorgfältigem Verhalten im

Berufsalltag und Hinweise zum korrekten Verhalten

dargestellt. Der Weg zur Umwelthalle ist mit gros-

sen Tafeln versehen. Diese beinhalten Informatio-

nen zu den wichtigsten Umweltproblemen auf dem

Bau. In der Halle selbst können Feldversuche zu

Themen wie «Baustellenentwässerung» oder «Lust

auf gute Luft!» durchgeführt werden. Das Projekt

umfasst ausserdem eine komplette Kommunikati-

onslinie mit Prospekt, Infokiosk, Broschüren und der

Website www.baupunktumwelt.ch. Angesprochen

werden sollen damit nicht nur Lernende und Bau-

stellenkader, sondern auch unsere Veranstalter und

Gäste, die die Umwelthalle für Firmenanlässe und

firmenspezifische Ausbildungen buchen können.

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Zuhören. Der Basiswert für jeden Lösungsvorschlag.

Patricia GrafBeraterin Cash ServiceTel. 041 926 38 38

Julian WilhelmBerater PrivatkundenTel. 041 926 38 14

Markus AltherrBerater PrivatkundenTel. 041 926 38 26

André SidlerBerater Private BankingTel. 041 419 15 71

Mathias RöthlinBerater FirmenkundenTel. 041 419 11 57

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