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232 Diskussion zum Vortrag 35 DiJcussion zum Vortrag 35 E. LEItNHARDT-Hannover: Die yon Herrn I~iemeyer naeh L~rmbelastung be- obaehteten sehr schmalen Senken im obersten Tonbereich waren mit einem fre- quenz-kontinuierliehen Audiometer registriert worden. Dabei wird bei einer be- stimmten Lautst~rke tiber die Frequenz gemessen; diese Lautst~rke muB ober- und unterhalb der Senke deutlich iiberschwellig sein. Es kSnnte sich deshalb bei den Senken um den Ausdruck einer pathologischen Adaptation gehandelt haben im Sinne eines flfiehtigen Traumas, das sich nut dann als Senke im Schwellenaudio- gramm darstellt, wenn mit dieser Methode gemessen wird. Fiir diese Vorstellung spricht auch die Tatsache, dal] yon der B6k~sy-Audiometrie derartige Befunde offensichtlich bislang nicht bekannt wurden. H. KIETZ-Bremen: Anfangs war ich bei diesem Vortrag zu einer Frage gefiihrt worden, die mir, so glaube ich, am Ende des Vortrages bereits beantwortet wurdo. Beider audiologischen ~berprfifung yon Soldaten unter Leitung yon Herrn Pro- fessor Pfander, Bremen, waren wir eine Zeitlang bestrebt, vet der SchieBbeanspru- chung der Soldaten diejenigen herauszufinden, die akustisch labil, also akustisch gef~hrdet sind. Dazu wurden alle diese Soldaten 1 rain lang einem sehr starken Ger~usch ausgesetzt in der Annahme, dal~ bei der sofort ansehlieBenden audiome- trischen ?2~berpriifungsich diejenigen herausfinden lassen, die akustisch gef~hrdet sind. Die dabei im sofortigen AnschluB an die Ger~usehbelastung auszumessenden Hochtonsenken waren recht goring. Es fiberrascht daher der hohe Prozentsatz an hSrgeschi~digten Mensehen, die Herr Niemeyer bei seinen Untersuchungen erhiel~. Erst am Ende des Vortrages wurde darauf hingewiesen, dab es oft beim normalen Priifverfahren gar nieht gelingt, die eigentlichen Hochtonsenken zu erkennen. Frage 2. Beim Bohren an den Zi~hnen wird nieht nur derjenige der bohrt, sondern aueh der, dessen Z~hne behandelt werden, akustiseh belastet. Der erstere durch Luftschall, der zweite durch Knoehensehall. Mu]~ man bei dieser Belastung durch Knochensehall nicht aueh mit HSrsch~den reehnen ? We ~IEMEYER-~Iarburg (SehluBwort): Zu Kietz: Patienten wurden nicht in die audiometrische Untersuchung einbezogen. Es ist jedoch unwahrscheinlich, daI3 aueh die kurze Behandiung mit der Dentalturbine zu HSrsch~den fiihrt. I~ach An- wendung der ~lteren, geri~uschintensiveren Turbinen, die bei den Behandlern grSBere HSrsch~den hervorriefen als wir sie jetzt gefunden haben, liei3en sich jedenfalls keine HSrausf~lle nachweisen. Zu Lehnhardt: Mit dem B6k6sy-Audiometer lassen sieh derartige schmale HSrsenken nicht effassen, weil ihre Flankensteilheit grSl~er ist, als das B~k6sy- Audiometer infolge des vorgegebenen Frequenzvorschubs in der Zeiteinheit naeh- zeichnen kann. R. FISCHER-Berlin (SchluBwort): Zu den Fragen von Herrn Kietz: Die Ver- wendung der B~k~sy-Registrierung mit gleitender Frequenz und stufenloser Pegel- regelung gibt im interessierenden Frequenzbereich mehr, genauere und besser reproduzierbare MelSwerte. Eine hier nicht wesentliehe Einsehr~nkung dieses Ver- fahrens sind die maximal meBbaren Steilabf~lle des Audiogramms. Sie ergeben sich beim Tonaudiogramm aus den gew~hlten Vorsehubgeschwindigkeiten fiir die Frequenz und den Pegel (hier 200 dB/Oktave), beim Rauschsignal sind die maximal meBbaren Steilabfi~lle zus~tzlich dutch die Flankensteilheit des Rauschspektrums bestimmt. Das gew~hlte Yerfahren ist -- natiirlich -- auch willkiirlich. Die Verwendung yon unterbrochenen TSnen schien uns ffir diese Fragestellung und bei der echten

Diskussion zum Vortrag 35

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232 Diskussion zum Vortrag 35

DiJcussion zum Vortrag 35

E. LEItNHARDT-Hannover: Die yon Herrn I~iemeyer naeh L~rmbelastung be- obaehteten sehr schmalen Senken im obersten Tonbereich waren mit einem fre- quenz-kontinuierliehen Audiometer registriert worden. Dabei wird bei einer be- stimmten Lautst~rke tiber die Frequenz gemessen; diese Lautst~rke muB ober- und unterhalb der Senke deutlich iiberschwellig sein. Es kSnnte sich deshalb bei den Senken um den Ausdruck einer pathologischen Adaptation gehandelt haben im Sinne eines flfiehtigen Traumas, das sich nut dann als Senke im Schwellenaudio- gramm darstellt, wenn mit dieser Methode gemessen wird. Fiir diese Vorstellung spricht auch die Tatsache, dal] yon der B6k~sy-Audiometrie derartige Befunde offensichtlich bislang nicht bekannt wurden.

H. KIETZ-Bremen: Anfangs war ich bei diesem Vortrag zu einer Frage gefiihrt worden, die mir, so glaube ich, am Ende des Vortrages bereits beantwortet wurdo. Beider audiologischen ~berprfifung yon Soldaten unter Leitung yon Herrn Pro- fessor Pfander, Bremen, waren wir eine Zeitlang bestrebt, vet der SchieBbeanspru- chung der Soldaten diejenigen herauszufinden, die akustisch labil, also akustisch gef~hrdet sind. Dazu wurden alle diese Soldaten 1 rain lang einem sehr starken Ger~usch ausgesetzt in der Annahme, dal~ bei der sofort ansehlieBenden audiome- trischen ?2~berpriifung sich diejenigen herausfinden lassen, die akustisch gef~hrdet sind. Die dabei im sofortigen AnschluB an die Ger~usehbelastung auszumessenden Hochtonsenken waren recht goring. Es fiberrascht daher der hohe Prozentsatz an hSrgeschi~digten Mensehen, die Herr Niemeyer bei seinen Untersuchungen erhiel~. Erst am Ende des Vortrages wurde darauf hingewiesen, dab es oft beim normalen Priifverfahren gar nieht gelingt, die eigentlichen Hochtonsenken zu erkennen.

Frage 2. Beim Bohren an den Zi~hnen wird nieht nur derjenige der bohrt, sondern aueh der, dessen Z~hne behandelt werden, akustiseh belastet. Der erstere durch Luftschall, der zweite durch Knoehensehall. Mu]~ man bei dieser Belastung durch Knochensehall nicht aueh mit HSrsch~den reehnen ?

We ~IEMEYER-~Iarburg (SehluBwort): Zu Kietz: Patienten wurden nicht in die audiometrische Untersuchung einbezogen. Es ist jedoch unwahrscheinlich, daI3 aueh die kurze Behandiung mit der Dentalturbine zu HSrsch~den fiihrt. I~ach An- wendung der ~lteren, geri~uschintensiveren Turbinen, die bei den Behandlern grSBere HSrsch~den hervorriefen als wir sie jetzt gefunden haben, liei3en sich jedenfalls keine HSrausf~lle nachweisen.

Zu Lehnhardt: Mit dem B6k6sy-Audiometer lassen sieh derartige schmale HSrsenken nicht effassen, weil ihre Flankensteilheit grSl~er ist, als das B~k6sy- Audiometer infolge des vorgegebenen Frequenzvorschubs in der Zeiteinheit naeh- zeichnen kann.

R. FISCHER-Berlin (SchluBwort): Zu den Fragen von Herrn Kietz: Die Ver- wendung der B~k~sy-Registrierung mit gleitender Frequenz und stufenloser Pegel- regelung gibt im interessierenden Frequenzbereich mehr, genauere und besser reproduzierbare MelSwerte. Eine hier nicht wesentliehe Einsehr~nkung dieses Ver- fahrens sind die maximal meBbaren Steilabf~lle des Audiogramms. Sie ergeben sich beim Tonaudiogramm aus den gew~hlten Vorsehubgeschwindigkeiten fiir die Frequenz und den Pegel (hier 200 dB/Oktave), beim Rauschsignal sind die maximal meBbaren Steilabfi~lle zus~tzlich dutch die Flankensteilheit des Rauschspektrums bestimmt.

Das gew~hlte Yerfahren ist -- natiirlich -- auch willkiirlich. Die Verwendung yon unterbrochenen TSnen schien uns ffir diese Fragestellung und bei der echten