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Eine gemeinsame Initiative vom Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung DAS ZORAN-DJINDJIC-STIPENDIENPROGRAMM DER DEUTSCHEN WIRTSCHAFT 2007 DAS STIPENDIENPROGRAMM DER DEUTSCHEN WIRTSCHAFT 2007

Djindjic Broschuere 2008

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Brošura za stipendijski program njemačke vlade Zoran Đinđić

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Eine gemeinsame Initiative vom Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft unddem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

DAS ZORAN-DJINDJIC-STIPENDIENPROGRAMMDER DEUTSCHEN WIRTSCHAFT 2007

DAS STIPENDIENPROGRAMMDER DEUTSCHEN WIRTSCHAFT 2007

Gespräch zwischen Stipendiaten und Unternehmensvertretern

Minire Bilalli, Sandra Kukec undDusan Peicic im Auswärtigen Amt

Die Stipendiaten des Stipendienprogramms 2007 im Haus der Deutschen Wirtschaft

Ognjen Kosednar, Alma Ademovicund Emina Ahmetovic beiminterkulturellen Training

Treffen mit Dr. Wolfgang Thierse,Vize-Präsident des Deutschen Bundestages

Jovana Nikolic, Mirjana Rakic, Natasa Partalo, SandraKukec, Andrea Ovcaricek beim Besuch im Bundestag

Filip Stankovic, Maja Dragovic mitAndrea Mewaldt, Open Europe Consulting

Mirjana Rakic, Alma Ademovic,Milenko Petrovic, Ervin Kapetanovic

Bodo Hombach, WAZ Mediengruppeund Mitglied im Präsidium des Ost-Ausschusses, begrüßt die Stipendiaten

Gespräch mit Dr. Leo Kreuz, Leiter des ReferatesMittel-, Ost- und Südosteuropa, Türkei, Iranim Bundesministerium für wirtschaftlicheZusammenarbeit und Entwicklung

DAS STIPENDIENPROGRAMM DER DEUTSCHEN WIRTSCHAFT 2007DAS ZORAN-DJINDJIC-STIPENDIENPROGRAMM DER DEUTSCHEN WIRTSCHAFT 2007

Nach dem Attentat an dem serbischen Premierminister ZoranDjindjic im Jahr 2003 initiierte der Ost-Ausschuss der DeutschenWirtschaft gemeinsam mit dem Bundesministerium für wirt-schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung das Zoran-Djindjic-Stipendienprogramm. Unser Anliegen war es, dem Vermächtnisdes Premiers gerecht zu werden und Serbien und seine Menschender Europäischen Union näher zu bringen. Das Ziel der gemein-samen Initiative war es, serbischen Nachwuchskräften den Erwerbvon Praxiserfahrungen in deutschen Unternehmen zu ermöglichenund damit gleichzeitig zur Stärkung der deutsch-serbischenWirtschaftsbeziehungen beizutragen. In den letzten fünf Jahrensind wir erfolgreich ein Stück auf dem Weg zur Verwirklichungdieses Ziels vorangegangen. Mehr als 100 serbische Studentenund junge Graduierte haben seitdem durch die Vermittlung längererBetriebspraktika in führenden deutschen Unternehmen einenEinblick in marktwirtschaftliche Abläufe in Deutschland und dieArbeitsweise deutscher Unternehmen gewinnen können.

Seit dem letzten Jahr findet das Stipendienprogramm auch inAlbanien, Bosnien und Herzegowina, Kroatien und Mazedonienstatt. Jungen Nachwuchskräften aus der gesamten Region desWestlichen Balkan wird damit die Möglichkeit gegeben, ihrefachlichen Kompetenzen zu vertiefen und praktische Erfahrungenin deutschen Unternehmen zu sammeln. Entsprechend ihrer

Qualifikation werden den Stipendiaten Praktikumsplätze in den Bereichen Energiewirtschaft, Logistik undTransport, Consulting, Elektrotechnik, Banken und Flugzeugbau sowie Landtechnik, Medien, Informa-tionstechnologie und Telekommunikation vermittelt. Mit dem Programm wird ein regionales Netzwerkjunger Nachwuchskräfte geschaffen, die nach ihren Aufenthalten in Deutschland ihre gewonnenenErfahrungen und Kontakte beim wirtschaftlichen Wiederaufbau in ihren Heimatländern einsetzen undsomit auch die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit und innerhalb der Region fördern. Damit leisten wireinen wichtigen Beitrag zur Stärkung der regionalen Kooperation.

Mein besonderer Dank gilt den Unternehmen für Ihr Engagement bei der fachlichen und personellenBetreuung der Praktikanten. Ich danke zudem dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeitund Entwicklung und Bundesministerin Wiezcorek-Zeul für die finanzielle Unterstützung und die guteZusammenarbeit bei der Gestaltung und Umsetzung des Programms. Mein Dank gilt auch den DeutschenBotschaften und den AHK-Büros in den Ländern sowie der GTZ, die uns bei der Auswahl der Stipendiatenund der Abwicklung der Einreiseformalitäten nach Deutschland intensiv unterstützt haben. Ich wünscheuns allen – den Stipendiaten und Unternehmen – eine ebenso erfolgreiche Zusammenarbeit für diekommenden Jahre.

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GRUSSWORT VON DR. KLAUS MANGOLD,VORSITZENDER DES OST-AUSSCHUSSES DER DEUTSCHEN WIRTSCHAFT

DAS STIPENDIENPROGRAMM DER DEUTSCHEN WIRTSCHAFT 2007DAS ZORAN-DJINDJIC-STIPENDIENPROGRAMM DER DEUTSCHEN WIRTSCHAFT 2007

Die deutsch-serbischen Beziehungen lagen Zoran Djindjicbesonders am Herzen. Sein Ziel war es, Serbien in Richtunggelebter Demokratie und in Richtung Europa zu führen. SeineErfahrungen in Deutschland waren dafür prägend.

Im Gedenken an den 2003 ermordeten serbischen Minister-präsidenten entstand wenig später auf Initiative des Ost-Aus-schusses der deutschen Wirtschaft und in enger Kooperationmit der Dr. Zoran-Djindjic-Stiftung in Belgrad das Zoran-Djindjic-Stipendienprogramm der Deutschen Wirtschaft. Es ermöglichtjungen Fachkräften, in führenden deutschen UnternehmenPraxiserfahrungen zu sammeln und aktiv zum wirtschaftlichenWiederaufbau sowie zur europäischen Integration ihrer Hei-matländer beizutragen. Damit knüpft das Stipendienprogrammaktiv an den europäischen Geist seines Namensgebers an. Nachdrei erfolgreichen Jahren der Durchführung und der Förderungvon insgesamt 100 Stipendiaten wurde das Stipendienprogramm2007 von Serbien auf Albanien, Bosnien und Herzegowina,Kroatien, Mazedonien und Montenegro ausgeweitet. Mit seinemländerübergreifenden Charakter trägt das Programm nun auchdazu bei, durch ein regionales Netzwerk weltoffener Nach-wuchskräfte die wirtschaftliche Zusammenarbeit der Regionnachhaltig zu stärken.

Das Zoran-Djindjic-Stipendienprogramm wird seit seinerGründung im Jahr 2004 mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit undEntwicklung (BMZ) durchgeführt. Das BMZ unterstreicht mit der Unterstützung dieses Stipendienprogrammsdie große Bedeutung des europäischen Austausches sowie der intensiven wirtschaftlichen Zusammenarbeitauf allen Ebenen zwischen den Ländern des Westlichen Balkan und Deutschland. Die Kooperation vonstaatlichen und nicht-staatlichen Förderern hat sich dabei als erfolgreicher Aktionsrahmen bewährt.

Die Tatsache, dass viele Stipendiaten im Anschluss an das Programm in ihren Heimatländern vonTochterunternehmen der deutschen Praktikumsgeber oder auch ausländischen Firmen übernommen werden,erlaubt eine rundum positive Bilanz des Programms. Über diesen unmittelbaren, direkt sichtbaren Nutzenhinaus hat das Stipendienprogramm noch einen weiter gefassten Wert: Die jungen Menschen, an die sichdas Zoran-Djindjic-Programm richtet, wachsen in Ländern auf, die noch vor recht kurzer Zeit internationalisoliert waren. Sie sind mit der Erfahrung des Krieges und eines Klimas der Intoleranz und des Misstrauensaufgewachsen. Im Rahmen des Stipendienprogramms können sie Verantwortung für die Gestaltung einergemeinsamen, demokratischen und marktwirtschaftlich orientierten Zukunft des Westbalkans übernehmen.Sie erfahren, dass Weltoffenheit, Toleranz und interkulturelles Miteinander Voraussetzungen für das„gemeinsame Haus Europa“ bedeuten.

Im Namen der Bundesregierung danke ich allen Beteiligten, die zum Gelingen dieses Partnerschaftsprogrammsbeitragen: dem Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft sowie deren Auslandsrepräsentanzen, derDr. Zoran-Djindjic-Stiftung in Belgrad, und der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit(GTZ). Vor allem gilt mein Dank allen Stipendiatinnen und Stipendiaten, die bereit waren und sind, imRahmen des Programms neue Erfahrungen zu sammeln, den eigenen Horizont zu erweitern und somitihren Willen zeigen, unsere gemeinsame europäische Zukunft mitzugestalten.

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GRUSSWORT VON KARIN KORTMANN, PARLAMENTARISCHE STAATSSEKRETÄRINIM BUNDESMINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFTLICHE ZUSAMMENARBEITUND ENTWICKLUNG

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GRUSSWORT VON FRAU RUZICA DJINDJIC,VORSITZENDE DER „DR. ZORAN-DJINDJIC-STIFTUNG“

Das Zoran-Djindjic-Stipendienprogrammder deutschen Wirtschaft feiert seine fünfteAuflage. Der traurige Anlass für das Pro-gramm war die Ermordung des ersten de-mokratisch gewählten PremierministersSerbiens in der modernen Geschichte desLandes. Dieses tragische Ereignis prägtenicht nur mein Leben und das Leben meinerFamilie, sondern hinterließ auch tiefe Spurenin der serbischen und europäischen Ge-schichte. Auch wenn dies tragisch ist,können als Reaktion auf diese Negierungdemokratischer und persönlicher Freiheitpositive und progressive Ereignisse in Ganggesetzt werden. Der Beweis dafür ist unseregemeinsame Arbeit in den letzten fünfJahren, die ohne das Verständnis unsererFreunde und Partner in Deutschland nichtmöglich gewesen wäre.

Die Notwendigkeit, Zoran Djindjics Arbeit,seine Vision einer demokratischen Trans-formation und vollen Integration Serbiensin die europäische Gemeinschaft weiter-zuführen, haben sie klar erkannt. DieseIntegration wäre nicht möglich ohne dieWeiterbildung von jungen begabten Menschen, deren Streben nach Wissen und neuen Erfahrungen überdie Grenzen der Umgebung, in der sie aufgewachsen sind, hinausgeht. In dieser gegenseitigen Interaktionwird der neue Geist der Demokratie geboren, ein Geist, der von Zoran Djindjic geprägt wird.

Meine Gedanken richten sich auf ihn und unsere europäische Zukunft, die wir mit Programmen wie demZoran-Djindjic-Stipendienprogramm der deutschen Wirtschaft aufbauen. Die Bedeutung dieses Programmsist uns bewusst und wir sind dankbar für die Hilfe unserer deutschen Partner, die bei dieser Aufgabegeleistet wird.

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DAS STIPENDIENPROGRAMM DER DEUTSCHEN WIRTSCHAFT 2007DAS ZORAN-DJINDJIC-STIPENDIENPROGRAMM DER DEUTSCHEN WIRTSCHAFT 2007

Das Stipendienprogramm wurde mit dem Ziel ins Leben gerufen, jungen Menschen die Möglichkeit zugeben, in führenden deutschen Unternehmen Praxiserfahrungen zu sammeln, die sie nach den Aufenthaltenin Deutschland beim wirtschaftlichen Wiederaufbau in ihren Heimatländern einsetzen und auf diese Weiseauch zu einer Stärkung der Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und der Region des Westbalkansbeitragen. Gleichzeitig hat das Programm zum Ziel, die innerregionale Kooperation zu stärken. „Damitein solches Netzwerk entwickelt und gestärkt werden kann, ist es wichtig, dass zwischen den Stipendiatengute Kontakte bestehen und sie ihre Erfahrungen untereinander austauschen können. Mit seinemländerübergreifenden Charakter trägt das Programm dazu bei, ein solches regionales Netzwerk jungerNachwuchskräfte zu schaffen, das die regionale Zusammenarbeit vertiefen wird“, betont Oliver Wieck,Geschäftsführer des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft.

Diesem Ziel folgend organisierte derOst-Ausschuss vor dem Praktikums-beginn ein fünftägiges Einführungs-programm in Berlin, an dem alle Sti-pendiaten teilnahmen. Der Aufenthaltin Berlin bot den Stipendiaten dieGelegenheit, die Arbeitsweise wichtigerdeutscher wirtschaftlicher und poli-tischer Institutionen kennenzulernen.Dr. Wolfgang Thierse, Vize-Präsidentdes Deutschen Bundestages, empfingdie Stipendiaten und brachte ihnenAspekte des Parlamentarismus inDeutschland nahe, während Dr. LeoKreuz, Leiter des Referates Mittel-, Ost-und Südosteuropa, Türkei, Iran imBundesministerium für wirtschaftlicheZusammenarbeit und Entwicklung,einen Überblick über die verschiedenenTätigkeitsfelder seines Ministeriums inder Region gab. Einen ganzen Tagverbrachten die Stipendiaten im Aus-

wärtigen Amt. In Gesprächen mit Joachim Bleicker, Referatsleiter Westlicher Balkan, und Peter Rondorf,Referatsleiter EU-Erweiterung, hatten sie die Möglichkeit, die Zusammenarbeit Deutschlands mit der Regionkennenzulernen und zu diskutieren. Im Anschluss an die Gespräche trafen die Stipendiaten mit Teilnehmerndes MOE-Programms/Attachés des Auswärtigen Amtes zusammen.

Während eines Treffens mit der Geschäftsführung des Ost-Ausschusses erhielten die Stipendiaten einenÜberblick über die Arbeit des Ost-Ausschusses in Deutschland und die Zusammenarbeit mit den LändernOsteuropas. Im Anschluss daran fanden individuelle Einzelgespräche mit Unternehmensvertretern statt,in denen Details der Praktika besprochen werden konnten. Ein Höhepunkt des Berlin-Aufenthalts war derEmpfang im Haus der Deutschen Wirtschaft anlässlich der offiziellen Eröffnung des Stipendienprogrammsam 31. Mai 2007. Die Stipendiaten wurden von Bodo Hombach, Geschäftsführer der WAZ Mediengruppeund Mitglied im Präsidium des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft, sowie von Dr. Leo Kreuz, Leiterdes Referates Mittel-, Ost- und Südosteuropa, Türkei, Iran im Bundesministerium für wirtschaftlicheZusammenarbeit und Entwicklung, begrüßt. An der Abendveranstaltung nahmen ebenfalls hochrangigeVertreter der beteiligten Unternehmen und weiterer Institutionen teil. Ergänzt wurde das Berlin-Programmdurch ein interkulturelles Training, in dem die Stipendiaten auf ihren Aufenthalt in deutschen Unternehmenvorbereitet wurden. Nach Abschluss des intensiven Programms reisten die Stipendiaten in die verschiedenenOrte in Deutschland, um dort ihre praktische Fortbildung zu beginnen.

Alina Gumpert, Stefan Kägebein, Ost-Ausschuss

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Vor dem Beginn der Praktika nahmen die Stipendiaten aus allen Ländern an einem fünftägigenEinführungsprogramm in Berlin teil, während dem sie sowohl wichtige wirtschaftliche und politischeInstitutionen kennenlernen als auch gemeinsam erste Eindrücke des Lebens in Deutschland gewinnenkonnten.

GEMEINSAM ERSTE ERFAHRUNGEN IN DEUTSCHLAND ERLEBEN

Besuch im Reichstag

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Seit über 45 Jahren finanziert und strukturiert die DEG Investitionen privater Unternehmen in Entwicklungs-und Schwellenländern. Sie investiert in rentable, nachhaltig entwicklungswirksame Projekte in allenWirtschaftssektoren: von der Agrarwirtschaft über die verarbeitende Industrie und Dienstleistungen biszur privaten Infrastruktur. Ein weiterer Schwerpunkt sind Investitionen in den Finanzsektor, um Unternehmenvor Ort einen verlässlichen Zugang zu Kapital zu ermöglichen. Unser Ziel ist es, privatwirtschaftlicheStrukturen in Entwicklungs- und Transformationsländern zu etablieren und auszubauen.

Denn erfolgreiche private Unternehmen erzeugen wirtschaftliches Wachstum und tragen dadurch zurArmutsbekämpfung bei. Sie schaffen Arbeit und Einkommen. Sie tragen durch die Produktion wettbewerbs-fähiger Produkte zur Verbesserung der Devisenbilanz bei. Sie stärken durch Steuerzahlungen dieStaatseinnahmen. Sie verarbeiten lokale Ressourcen und erhöhen dadurch die Wertschöpfung im Land.

Im früheren Jugoslawien engagierte sich die DEG bereits ab 1972. Die deutsche entwicklungspolitischeZusammenarbeit mit dem heutigen Serbien begann nach dem demokratischen Umbruch im Jahr 2000, derzur Abwahl von Präsident Slobodan Milosevic führte. Seitdem ist Deutschland eines der wichtigstenGeberländer Serbiens. Auch innerhalb des Stabilitätspakts Südosteuropa, einem Zusammenschluss vonmehr als 40 Staaten, internationalen Organisationen und Finanzinstitutionen, engagiert sich die Bundesrepublikfür die Festigung demokratischer Strukturen und für die wirtschaftliche Weiterentwicklung des Landes.Wenn es gelingt, durch wirtschaftliche Reformen die Lebensbedingungen der Bevölkerung spürbar zuverbessern, kann dies zu einer politischen Stabilisierung der Region und einer schnelleren Heranführungan die europäischen Strukturen führen. Dazu sind vor allem ausländische Investitionen gefragt.

Investiert werden sollte dabei auch in die Aus- und Weiterbildung junger Menschen. Das Zoran-Djindjic-Stipendienprogramm der deutschen Wirtschaft ist in diesem Zusammenhang ein erfolgreiches Beispiel.Gern hat die DEG daher bereits dreimal jungen Menschen im Rahmen eines mehrmonatigen PraktikumsEinblicke in die Arbeitsweise eines Entwicklungsfinanzierungsinstituts gegeben und entsprechendes Know-how vermittelt. Die Stipendiaten waren in der Abteilung tätig, die für das Neugeschäft in Europa, Nahostund Zentralasien zuständig ist. Hier konnten sie ihre Erfahrungen und Sprachkenntnisse einbringen undwaren uns eine wertvolle Unterstützung.

Mit unserer Beteiligung an dem Stipendienprogramm fördern wir junge Experten aus Südosteuropa undmöchten durch die Vermittlung der deutschen Sprache und Kultur auch ihr Interesse an deutschenUnternehmen wecken. Umgekehrt profitiert auch die DEG von der Beteiligung an dem Programm. Mit denStipendiaten unterstützen wir künftige Ansprechpartner in einer für das DEG-Geschäft wichtigen Regionund machen die DEG in diesem Kreis bekannt. Die Initiatoren und Sponsoren des Programms, der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft und das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit undEntwicklung, sind wichtige Partner der DEG. Unsere bisherigen Erfahrungen mit dem Stipendienprogrammwaren durchweg positiv. Dank der ausgezeichneten Organisation klappte die praktische Umsetzungreibungslos, und dank der Finanzierung ist das Programm gleichermaßen attraktiv für Stipendiaten wieUnternehmen. Es leistet einen wichtigen Beitrag für ein länderübergreifendes Verständnis von Menschenund Kultur.

Die drei Stipendiaten – zwei Frauen und ein Mann –, die bislang in der DEG tätig waren, haben wirdurchweg als motiviert, engagiert, kommunikativ und wissbegierig erlebt. Unsere Zufriedenheit zeigt sichnicht zuletzt darin, dass einer von ihnen, Herr Stevanovic, inzwischen als lokaler Mitarbeiter im KfW/DEG-Außenbüro in Belgrad eingestellt wurde. Frau Nicolic haben wir eine Tätigkeit in einer lokalen Bankvermitteln können, und Frau Ahmetovic unterstützen wir bei ihrer Suche nach einer Tätigkeit in Bosnien-Herzegowina.

Franz-Josef Flosbach, Direktor Neugeschäft Europa/Nahost/ZentralasienDEG – Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH

Als Entwicklungsfinanzierer ist die DEG – Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbHprädestiniert für eine Teilnahme am Zoran-Djindjic-Stipendienprogramm. Serbien ist Partner derdeutschen Entwicklungszusammenarbeit, und die DEG, ein Unternehmen der KfW Bankengruppe,ist eines der größten europäischen Entwicklungsfinanzierungsinstitute für langfristige Projekt-und Unternehmensfinanzierungen.

BEITRAG ZU EINEM GRENZENLOSEN VERSTÄNDNIS

DAS STIPENDIENPROGRAMM DER DEUTSCHEN WIRTSCHAFT 2007DAS ZORAN-DJINDJIC-STIPENDIENPROGRAMM DER DEUTSCHEN WIRTSCHAFT 2007

Das Zoran-Djindjic-Stipendienprogramm der deutschen Wirtschaft, an dem sich die WAZ Mediengruppebereits zum fünften Mal beteiligt, setzt ein Zeichen gegen die Tiraden nationalistischer Eiferer, gegen diezersetzende Kraft stereotyper „Frontstellungen“, welche die demokratische Entwicklung Serbiens und diedamit einhergehende wirtschaftliche Stabilisierung unterminieren. Das Stipendienprogramm führt Menschenin Europa zusammen. Es setzt ein Zeichen der Verständigung und symbolisiert die gemeinsame Herausforderungmit Blick auf ein vollends geeintes Europa. Für Zoran Djindjic, ein Freund Deutschlands, ein verlässlicherFörderer der serbisch-deutschen Beziehungen, war die Jugend ein entscheidender Faktor für dieZukunftsfähigkeit seines Landes. Die jungen Menschen, die in unserem europäisierten sozialen undwirtschaftlichen Umfeld neue (Lebens-)erfahrungen machen, sind Botschafter und Multiplikatoren einesfriedlichen demokratischen Miteinanders sowie eines übergreifenden europäischen weltoffenen Politikver-ständnisses. Das ist die Zukunft, die Zoran Djindjic vor Augen hatte. Das ist die Zukunft, auf die wir alseuropaweit tätiges Medienunternehmen unbeirrbar hinarbeiten.

Es war und ist die Wirtschaft, darunter auch die WAZ Mediengruppe, die den ökonomischen und mittelbarauch den politischen Transformationsprozess nach dem Ende des Kalten Krieges in die Wege geleitet hatmit dem Ziel der wirtschaftlichen Entwicklung und der europäischen Perspektive. Wie alle Mitglieds-unternehmen des Ost-Ausschusses denken und handeln wir weit über den nationalen Tellerrand hinaus.Davon profitieren unsere Stipendiaten, die, bestens ausgebildet und hoch motiviert, eine übergreifende,ganzheitliche unternehmensstrategische Blickweise entwickeln. Diese reicht nicht nur bis nach Südosteuropa,sondern mittlerweile auch nach Russland, wo wir vor kurzem eine Tageszeitung und acht Zeitschriftenerworben haben. Und sie wird noch weiterreichen. Zurzeit führen wir Gespräche in Vietnam. Von denStipendiaten profitieren auch wir. Deren Kenntnisse und Einschätzungen sind uns eine wertvolle Hilfe beiunseren Aktivitäten in Südosteuropa. Zudem fördert die tägliche gemeinsame Zusammenarbeit in denFachabteilungen in unserer Essener Zentrale wechselseitig die interkulturelle Kompetenz. Das ist die absoluteVoraussetzung, in den Märkten Ost- und Südosteuropas heute und künftig mit freien, unabhängigen,glaubwürdigen Medien zu bestehen und weiter zu wachsen. Wir haben mit unseren Stipendiaten nur besteErfahrungen gemacht. Sie haben sich schnell in bestehende Strukturen eingepasst, sind voller Neugier undTatendrang, wissbegierig und zeigten sich schon am ersten Tag bestens über unser Unternehmen informiert.Die gegenseitige Wertschätzung hat sich für einige der Stipendiaten und damit auch für uns ausgezahlt:

Sie besetzen heute leitende Positionen in einigen unserer Tochter-gesellschaften Südosteuropas. In vielen persönlichen Gesprächenmit Zoran Djindjic während meiner Brüsseler Zeit habe ich ihn alseingefleischten Europäer von Format kennen- und schätzen gelernt.Er liebte sein Land, schätze die Menschen und ihr kreatives Potenzial.Es war für ihn selbstverständlich, dass der Stabilitätspakt und diedaraus resultierenden Mittel der Geber-Konferenz Hilfe zur Selbsthilfewaren. Der Stolz des Landes ließ es nicht zu, dass Serbien „alimentiert“werde. Was hätten seine Energie, seine Willenskraft in Partnerschaftmit den Fähigkeiten des ausgebufften strategischen „Mediators“ undheutigen Ministerpräsidenten Vojislav Kostunica, der auch gegenMilosevic gekämpft hat, nicht alles bewirken können.

Es ist unsere Verpflichtung, das Wirken von Zoran Djindjic, diesenbewundernswerten Menschen und visionären Politiker des Ausgleichsund des Friedens, täglich erlebbar werden zu lassen. Das gemeinsammit dem Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft und der Zoran-Djindjic-Stiftung initiierte Stipendien-Programm ist ein wichtigerMosaikstein zu einem friedlichen Gesamt-Europa. Festes Holz wächstlangsam. Die Wirtschaft hat kräftig gedüngt. Die Politik muss ihrfolgen. Es gibt keine Alternative.

Bodo Hombach, Geschäftsführer der WAZ Mediengruppe und Mitgliedim Präsidium des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft

Bodo Hombach im Gespräch mit Ruzica Djindjic

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Nach dem abscheulichen Mord an dem Reformpolitiker und bekennenden Europäer Zoran Djindjicim März 2003 hat der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft ein entschiedenes Signal zurWeiterentwicklung seiner Ziele gesetzt, Serbien auf dem Weg zur friedvollen Demokratie undwirtschaftlichen Entwicklung mit dem Ziel der Re-Integration ins gemeinsame Europäische Hauszu unterstützen.

MOSAIKSTEIN FÜR EIN FRIEDLICHES UND ERFOLGREICHES GESAMT-EUROPA

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Die mittlerweile 160-jährige Geschichte von Siemens zeigt, wie Visionenwahr werden: angefangen bei Werner von Siemens, der als visionärerErfinder und Unternehmer den technischen Fortschritt im 19. Jahrhundertentscheidend vorantrieb, bis zum heutigen „Global Network of Inno-vation“, einem Netzwerk von über 450.000 Menschen in mehr als 190Ländern der Erde. Nach der deutschen Wiedervereinigung galt es, denAufbau Ost möglichst rasch voranzutreiben. Mit Öffnung der StaatenMittel- und Osteuropas waren die Voraussetzungen für ein verstärktesunternehmerisches Engagement vor allem in den InfrastrukturbereichenTelekommunikation, Umweltschutz, Medizin- und Verkehrstechnikgeschaffen. Ein global agierendes Unternehmen wie Siemens brauchtMitarbeiter mit der Fähigkeit, sich in einem internationalen Umfeldbewegen zu können. Als Unternehmen international präsent zu seinheißt, auch offen zu sein für andere Kulturen und entsprechendeArbeitsweisen, offen zu sein für internationale Wirtschaftsbeziehungenund weltweite Präsenz bei Forschung und Entwicklung, in die Förderungvon Mitarbeitern zu investieren und zusammen mit Kollegen ver-schiedener Kulturkreise zu wachsen.

So bietet das Unternehmen gerne im Rahmen des Zoran-Djindjic-Stipendienprogramms der deutschen Wirtschaft sein Mitwirken an,um so einen Beitrag zur praxisnahen Aus- und Weiterbildung von Studenten zu leisten. Studierendeerhalten durch eine Werkstudententätigkeit frühzeitig einen Einblick in die Arbeitsweise und das Betriebsklimaeines Unternehmens. Sie können Siemens mit eigenen Augen kennen lernen. Darüber hinaus werdenwichtige Grundsätze des marktwirtschaftlichen Denkens und Projektmanagements vermittelt. Die Erfahrungzeigt, wie wichtig und prägend die Erlebnisse während einer Ausbildung für die Bindung von Mitarbeiternsind. Das Mitwirken am Stipendienprogramm ist somit auch als eine Investition in die Zukunft anzusehen.Stipendiaten von heute sind der Nachwuchs für das Unternehmen von morgen oder Ansprechpartner inder Region für zukünftige Wirtschaftskontakte. Im Rahmen von Praktika oder Werkstudententätigkeitenwerden anhand spezieller Probleme und Aufgabenstellungen von den Studierenden Untersuchungendurchgeführt und Lösungsansätze erarbeitet, die im normalen Projektgeschäft oft aus Zeitgründen nichtumfangreich ausgebreitet werden können. Frei von innerbetrieblich geprägten Vorgehensweisen werdendurch eine unvoreingenommene Betrachtungsweise nicht selten überraschenden Lösungsvorschlägeerarbeitet. Das Zoran-Djindjic-Stipendienprogramm ist professionell organisiert. Besonders ist die sehrgute begleitende Betreuung zu erwähnen. Wichtig ist für unser Unternehmen, dass gut aufbereiteteBewerbungsprofile für die Auswahl von potenziellen Stipendiaten zur Verfügung gestellt werden, so dasseine optimale und zielgerichtete Besetzung für die zur Verfügung stehenden Einsatzgebiete gefundenwerden kann.

In der Fachabteilung „Power Technologies Int.“ des Sektors Energy der Siemens AG in Erlangen werdenStudien und Berechnungen für elektrische Netze von einem internationalen Mitarbeiterteam erstellt. AlmaAdemovic war vom 4.6.-30.9.2007 im Labor für Netzschutz der Fachabteilung beschäftigt. Die Mitarbeitim Labor bot der Stipendiatin die Möglichkeit, an der breiten Palette der Laborarbeiten mitzuwirken. DieTeilnahme an Abnahmeprüfungen und Schulungen mit internationalen Kunden gewährte Einblicke in dieKunden-Lieferanten-Beziehungen sowie in besondere Probleme der Energieübertragung und erweiterteihr technisches Know-How. Die weitestgehend selbständige Durchführung von Prüfungen und Messungenstellte hohe Anforderungen an die zuverlässige und präzise Arbeitsweise der Stipendiatin. Frau Ademoviczeigte sich schon zu Beginn hochmotiviert, begeisterungsfähig, und neugierig. Ihre freundliche undaufgeschlossene Art machte sie im Mitarbeiterkreis schnell beliebt. Besonders erwähnenswert sind ihrehervorragenden Deutschkenntnisse. Zusammenfassend betrachtet, haben wir mit Frau Ademovic sehr guteErfahrungen gesammelt: Die übertragenen Aufgaben wurden von ihr sicher analysiert und mit denerarbeiteten Lösungsvorschläge und der von ihr bei uns geleisteten Arbeit sind wir sehr zufrieden.

Norbert Friemelt, Energy Sector, Siemens AG Erlangen

Stipendiaten von heute sind der Nachwuchs für das Unternehmen von morgen oder Ansprechpartnerin der Region für zukünftige Wirtschaftskontakte.

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DAS STIPENDIENPROGRAMM DER DEUTSCHEN WIRTSCHAFT -EINE INVESTITION IN DIE ZUKUNFT

Mirjana Rakic und Alma Ademovicvor ihrer Arbeitsstätte

DAS STIPENDIENPROGRAMM DER DEUTSCHEN WIRTSCHAFT 2007DAS ZORAN-DJINDJIC-STIPENDIENPROGRAMM DER DEUTSCHEN WIRTSCHAFT 2007

Zum ersten Mal hat sich die Nordzucker AG im Jahr 2007 am Zoran-Djindjic-Stipendienprogramm derdeutschen Wirtschaft beteiligt, um den Ausbau der deutsch-serbischen Wirtschaftsbeziehungen zuunterstützen. Nordzucker engagiert sich als Wirtschaftunternehmen mit Sunoko, einer Mehrheits-Beteiligung,aktiv auf dem serbischen Markt und ist besonders an jungen Nachwuchskräften aus dem technischen undagrarwissenschaftlichen Bereich interessiert. Unserer Ansicht nach handelt es sich bei diesem Stipendien-programm um ein gut organisiertes Programm mit attraktiven kulturellen, sprachlichen und finanziellenRahmenbedingungen. Besonders hervorzuheben sind die hohe Verlässlichkeit des Ost-Ausschusses und diekompetente Unterstützung bei der Auswahl der Praktikanten. So konnten am 1. August 2007 drei hochmotivierte, talentierte und wissbegierige Stipendiaten, die sich auch in ihrer Freizeit mit der Sprache undKultur Deutschlands auseinandersetzen, ihr Praktikum bei der Nordzucker AG beginnen. Die Stipendiatenwurden als Betriebsingenieure und als Laborantin eingesetzt und haben die Arbeitsprozesse in den jeweiligen

Bereichen mit überdurchschnittlichemEngagement unterstützt. Nordzucker wirdsich deshalb auch im Jahr 2008 wiederam Programm beteiligen. Schließlichbietet sich uns so eine gute Möglichkeit,talentierte Fach- und Führungskräftevon morgen kennen zu lernen und inihrer Entwicklung mit entsprechendemKnow-How zu fördern und zu entwickeln.Doch nicht nur wir förderten die Sti-pendiaten. Umgekehrt trug ihre Sicht derDinge dazu bei, den eigenen Blickwinkelauf unser Unternehmen zu erweitern undStärken zu erkennen.

Werner Küster, Manager Eastern Europeund Mitglied der Geschäftsleitung,

Nordzucker AG

Britta Flügel, Personalentwicklung undRecruiting, Nordzucker AG

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TALENTIERTE FACH- UND FÜHRUNGSKRÄFTE VON MORGEN KENNENLERNENUND DEN EIGENEN BLICKWINKEL AUF DAS UNTERNEHMEN DURCH EINE ANDERESICHT DER DINGE ERWEITERN

Predrag Zlatovic und Georg Sander, Manager Rübenbeschaffung, erklärenbei einem Besuch serbischer Journalisten die Arbeit im Werk Uelzen

Predrag Zlatovic mit Georg Sander, Manager Rübenbeschaffung,Nordzucker AG Werk Uelzen

Führung durch das Werk Uelzen der Nordzucker AG

DAS STIPENDIENPROGRAMM DER DEUTSCHEN WIRTSCHAFT 2007DAS ZORAN-DJINDJIC-STIPENDIENPROGRAMM DER DEUTSCHEN WIRTSCHAFT 2007

MINIRE BILALLI (26),Praktikantin bei der T-Systems Business Services GmbH

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Während meines Studiums der Kommunikationswissenschaft und Technologie war eines meiner Ziele, ineinem deutschen Unternehmen erste Praxiserfahrungen zu sammeln. Durch den Ost-Ausschuss der DeutschenWirtschaft, das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und deren Zoran-Djindjic-Stipendien-Programm wurde es mir ermöglicht, dieses Ziel zu erreichen. Der sechsmonatigeAufenthalt in der Firma T-Systems Business Services GmbH war eine sehr wichtige Erfahrung für michund zeigte mir Möglichkeiten für meine zukünftigen Pläne.

In Berlin wurde ein Einführungsprogramm organisiert, woran ich natürlich teilnahm, bevor mein Praktikumbei T-Systems begann. Während dieser Tage haben wir mit den anderen Praktikanten aus Mazedonien,Kroatien, Albanien, Serbien, Montenegro, sowie Bosnien und Herzegowina die deutsche Kultur kennengelerntund die wichtigsten Institutionen in Berlinbesucht. Dieser Spaß und das Kennenlernenwaren nach vier Tagen vorbei. Dann kam derAugenblick, ab dem ich richtig anfangenmusste. Ich weiß nicht, wie ich es beschreibensoll, auf der einen Seite war ich sehr glücklich,dass ich diese Möglichkeit nutzen konnte undauf der anderen Seite hatte ich Angst. Ich warsehr aufgeregt und hoffte, dass alles richtiglaufen würde. Ich fand es toll, dass ich vomersten Tag an sehr gut von den Kollegenaufgenommen wurde und sie mir ihre Hilfeanboten, so dass ich mich sehr schnell in derFirma eingewöhnt habe. Es war besondersspannend, weil ich die einzige und erstePraktikantin in dieser Abteilung war.

Jeder einzelne Tag war eine Herausforderungfür mich. Ich bekam die Chance, an zwei großenProjekten mitzuarbeiten. Dabei habe ich gelernt,selbständig Verantwortung zu übernehmenund auch selbständig Entscheidungen zutreffen. Besonders motivierend fand ich, wennich zu einem Kunden direkt mitgehen konnte.Beim Kundenbesuch oder bei den Meetings lernteich, wie in unklaren Situationen eine Lösung gefunden wird, um den Vorstellungen des Kunden gerechtzu werden.

Ganz wichtig war für mich auch die Möglichkeit, Kontakte aufzubauen, Leute kennen zu lernen. Der Erfolgwar, dass mir verschiedene Aufgaben anvertraut wurden. Der Austausch von Ideen, Erfahrungen undWissen gab mir die Möglichkeit, mich auf unvorhergesehene Situationen richtig einzustellen. Mein Zielwar es, so viel wie möglich mitzumachen und viele Erfahrungen zu sammeln. Ich bin sehr glücklichdarüber, dass ich es geschafft habe und hoffe, dass auch alle meine Kollegen mit der Art und Weise, wieich die mir anvertrauten Aufgaben gelöst habe, zufrieden sind.

Ein weiterer Vorteil war, dass ich Deutschland und die Kultur besser kennengelernt habe. Ich habe vielesgesehen, Neues gelernt und neue Freunde getroffen. Die Zeit ist so schell vergangen! Es war eineunvergessliche Zeit, die ich sehr vermissen werde. Besonders die Stuttgarter Lebensart und die Kollegen,die meine Freunde geworden sind. Ganz herzlichen Dank an die T-Systems Business Services GmbH, anHerrn Klaus-Martin Weiler, meinen Mentor, und an das ganze OTC (Operations-Telecommunications ) LargeProjects Team.

Minire Bilalli, Mazedonien

Minire Bilalli, Praktikantin bei der T-Systems Business Services GmbH

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Das ist eine riesige Erfahrung: Einen Traumjob für ein paar Monatezu haben, Deutsch an der Quelle zu lernen, Erfahrungen zu sammeln,viele nette Leute kennenzulernen und viele andere Sachen zuerleben – man kann nicht alles in einem Satz beschreiben.

Etwas Besonderes war es, mit den anderen Praktikanten Meinungenauszutauschen. Trotz der unglücklichen Geschichte des Balkanshaben wir eine riesige Chance bekommen miteinander zu diskutierenund einander besser zu verstehen. Jeder Mensch will „seine“Wahrheit nicht aufgeben. In jedem Konflikt gibt es zwei Wahrheiten.Manchmal ist man sich nicht bewusst, wie wichtig dieser Mei-nungsaustausch ist. Meistens braucht man dann nur ein paar Sätze,um einander zu verstehen.

Das echte Deutschland kennenzulernen, war auch eine wertvolleErfahrung. Man hat die Möglichkeit, alle Stereotypen über

Deutschland und die Deutschen zu überzuprüfen. Sind sie wirklich so ordentlich, pünktlich, erfolgreich?Dieses Geheimnis verrate ich nicht. Das muss man selbst erfahren.

Ich hatte das Glück, mein Praktikum bei einer Spitzenfirma zu verbringen, der SMS Demag AG. Dort habeich nette Kollegen kennengelernt, Sachverständige, die immer Zeit hatten, mir zu helfen, wenn ich inmeiner Arbeit Probleme hatte. Ich habe von Ihnen viel gelernt, dafür bin ich dankbar. Es war eine tolleMöglichkeit herauszufinden, was das Geheimnis des deutschen Wirtschaftswunders ist. Ich glaube, dieAntwort ist: die Ordnung. Ich habe mein Praktikum in der Elektronik und Automation Division verbrachtam SMS Demag Standort Düsseldorf. Dort arbeitete ich in einem Softwareentwicklungs-Team, dessen Jobes war, Software für Stahlerzeugungsanlagen zu entwickeln.

Ich hatte eine fantastische Zeit in Düsseldorf, der Hauptstadt von Nordrhein-Westfalen. Wir verwendetenunsere freie Zeit, um viele Museen, Veranstaltungen, Theater usw. zu besuchen und wir wurden durch denCharme der Stadt in Staunen versetzt, die am Ufer des Rheins gelegen ist. Diese Erfahrung änderte meinLeben und bereicherte mich als Person. Ich hatte vor meiner Abreise nach Deutschland die Gelegenheit,eine Arbeit in meiner Heimat zu erhalten, aber ich wählte dieses Praktikum, weil es selten die Gelegenheitgibt, eine große deutsche Kultur kennenzulernen, die eigenen Sprachkenntnisse zu verbessern und sichim Fachbereich arbeitend mit Experten zu entwickeln.

Ervin Kapetanovic,Bosnien und Herzegowina

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ERVIN KAPETANOVIC (26)Praktikant bei der SMS Demag AG

Ervin Kapetanovic in Berlin

DAS STIPENDIENPROGRAMM DER DEUTSCHEN WIRTSCHAFT 2007DAS ZORAN-DJINDJIC-STIPENDIENPROGRAMM DER DEUTSCHEN WIRTSCHAFT 2007

Meine Begeisterung für die wirtschaftlichen undpolitischen Maßnahmen, die während der Regie-rungszeit des Mannes, dessen Name dieses Stipen-dienprogramm trägt, in Angriff genommen wurden,ließen schon seit einiger Zeit meinen Plan reifen,mich um die Teilnahme am Programm zu bewerben.Dies habe ich auch getan. Vor dem Hintergrunddieser Ideen und der Richtung, in die sich meinLand Serbien damals bewegte, war ich von demZweck, der Bedeutung und der Richtigkeit diesesStipendienprogramms überzeugt.

Drei lange Monate sind nach der letzten Phase derBewerbung vergangen, bis ich endlich benachrichtigtwurde, dass ich bei einem der größten Energie-unternehmen Europas, der RWE Power AG in Essen,mein Praktikum ausüben würde. Alles danach ge-schah schnell. Der zwei Wochen lange Vorberei-tungskurs, der äußerst interessant und nützlich war,und der mit Vorträgen der ehemaligen Mitarbeiter von Zoran Djindjic endete, verlief rasant. Dank der„Dr.-Zoran-Djindjic-Stiftung“ haben wir uns vorbereitet und uns, von den erzählten Geschichten beeindruckt,auf den Weg gemacht. Der Besuch des Bundestages und das Gespräch mit dem Vizepräsidenten desBundestages, Wolfgang Thierse, der Besuch des Auswärtigen Amts und des Hauses der Deutschen Wirtschaft,sowie die Vorträge, die wir im Rahmen des Einführungsprogramms in Berlin aufmerksam gehört haben,stellten für mich etwas ganz Besonderes dar.

Am 4.Juni begann mein Praktikum. Ich werde mich immer an den ersten Tag erinnern, als mich meinzukünftiger Betreuer beim Pförtner im Erdgeschoss des riesigen Gebäudes abholte und mich danach allenKollegen vorgestellt hat. Da wusste ich, dass es nach so vielen Vorbereitungen und Erwartungen endlichlosging! Die Abteilung, in der ich mein Praktikum ausgeübt habe, befasste sich mit den Genehmigungsverfahrenzur Errichtung und zum Betrieb von Wärmekraftwerken. Im Alltag bedeutete das die Anwendung vonBau-, Umwelt-, Energie-, Wasser- und Verwaltungsvorschriften des deutschen bzw. EU-Rechts. Eigentlichhandelte es sich um eine der wichtigsten Abteilungen der RWE Power AG. Als Jurist habe ich mich sehrgefreut, die Gelegenheit zu haben, deutsches Recht aus den verschiedenen Bereichen zu erforschen undzu erlernen. Die Zusammenhänge zwischen EU-Gesetzgebung und deutscher Gesetzgebung sowie zwischeneinem großen Marktplayer auf der einen Seite und dem Staat bzw. der EU-Kommission auf der anderenSeite konnte ich ebenso betrachten. Um nicht nur Zuschauer zu sein, war ich in die Vorbereitung vongeplanten Beteiligungen in Südosteuropa eingebunden. Mein Aufgabe bestand darin herauszufinden, wodie Unterschiede zwischen relevanten Vorschriften und vorgeschriebenen Verfahren in Deutschland undden anderen betroffenen Ländern liegen und diese zusammenzufassen und darzustellen. Dank meinerKollegen, die immer ansprechbar waren, der sehr gemütlichen Arbeitsatmosphäre, eines „immer-besseren“Teams und dank meines hilfsbereiten Betreuers habe ich diese Aufgabe erledigt.

Jeden Feierabend genoss ich „meine Stadt“ Essen und ihre Umgebung – das bekannte Ruhrgebiet. DieGeschichte seiner Schwerindustrie war für mich sehr interessant und ich war besonders von denmonumentalen, aber stillgelegten Zechen beeindruckt. Dass es nicht nur um die Arbeit ging, bewiesen diegemütlich, mit anderen Stipendiaten verbrachten, Wochenenden. Da alle Teilnehmer in verschiedenstenStädten Deutschlands lebten, wurde die Deutsche Bahn zu meinem besten Freund, mit dessen Hilfe wiralle in Kontakt geblieben sind und Deutschland kennengelernt haben. Am Ende, nach so vielen gesammeltenErfahrungen, glaube ich nicht derselbe zu sein: Ich bin viel reicher an Ideen, Kenntnissen und neuenVorstellungen geworden. Leider war ich nur einer von wenigen, die überhaupt die Möglichkeit hatten, soetwas zu erleben. Deshalb fühle ich mich verpflichtet, mit anderen das Erlebte zu teilen.

Rasko Radovanovic, Serbien

RASKO RADOVANOVIC (23)Praktikant bei der RWE Power AG

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Rasko Radovanovic, Praktikant bei der RWE Power AG

DAS STIPENDIENPROGRAMM DER DEUTSCHEN WIRTSCHAFT 2007DAS ZORAN-DJINDJIC-STIPENDIENPROGRAMM DER DEUTSCHEN WIRTSCHAFT 2007

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MAJA DRAGOVIC (25),Praktikantin bei Open Europe Consulting

Ich möchte meinen Bericht damit beginnen, warum ich mich für das Stipendienprogramm der deutschenWirtschaft beworben habe. Die Gründe dafür sind vielfältig. Am wichtigsten ist, dass ich schon immerdie Erfahrung machen wollte, in einem anderen Land zu leben, denn erst das Wissen über Unterschiedein anderen Gesellschaften und Kulturen erlaubt es uns, die eigene Gesellschaft aus einem anderen Winkelzu sehen. Es erlaubt uns, unsere Fehler zu erkennen, und zeigt uns kreative Lösungen auf, wie die Dingeverbessert werden können. In dieser Hinsicht ist die Erweiterung des eigenen Horizonts sehr effektiv.

Die Tatsache, dass das Praktikum in Deutschland stattfinden würde, war ausschlaggebend für meineEntscheidung, daran teilzunehmen. Das deutsche Wirtschaftswachstum und die Entwicklung der Gesellschaftmachen Deutschland zum besten Vorbild sowohl für Kroatien als auch für die restlichen Länder in Mittel- und Südosteuropa. Deutsche Effizienz, die Verpflichtung hart zu arbeiten und der unbestreitbare Erfolgauf dem Weltmarkt zeigen den restlichen Ländern Europas, besonders denjenigen, die auf den Beitritt zurEU warten, das Niveau, welches noch erreicht werden muss.

Die Erfahrung in Deutschland hat mich viele Dinge gelehrt. Am wichtigsten ist, dass ich gemerkt habe,wie es ist, sich als „Fremde“ zu fühlen. Ich habe mein ganzes Leben in Kroatien verbracht und diese Fragekam mir nie in den Sinn. Mir ist klar geworden, dass Geduld der Schlüssel dafür ist, um kulturelleUnterschiede erfolgreich zu überwinden. Ich habe mich schnell an die ungeschriebenen Gesetze des Lebensin München angepasst und hatte das Glück, dass die Menschen dort sehr offen, freundlich und hilfsbereitwaren.

Mein Unternehmen war der beste Ausgangspunkt, den ich mir vorstellen konnte. Ich hatte die Möglichkeitan verschiedenen Aufträgen mitzuarbeiten, an Konferenzen teilzunehmen und meine Aktivitäten danachauszurichten, um zu sehen, wo meine Interessen in dem Feld liegen. Verglichen mit der Arbeit in einemgroßen Unternehmen, ist dies der größte Vorteil, den die Arbeit in einem kleineren Unternehmen bietet.In diesem Fall hat man das Gefühl, tatsächlich etwas Wertvolles zu den Projekten beizutragen.

Da ich einem multikulturellen und multinationalen Umfeld gearbeitet habe, konnte ich viel über andereeuropäische Länder lernen, auch wenn ich sie nicht alle besucht habe. Wir diskutierten oft über das Themader kulturellen Unterschiede, denn das ist der beste Weg, um sich anderer Menschen und Länder bewusstzu werden und sie zu respektieren. Tatsächlich ist München eine multiethnische, multikulturelle undmultilinguale Stadt, in der man sich nicht nur wie ein Bürger Deutschlands oder Europas, sondern als einrichtiger Weltbürger fühlt.

Obwohl es am Anfang sehr schwer für mich war, allein nach München zu kommen und in einer fremdenSprache zu arbeiten, ohne Freunde oder meine Familie, kann ich nun sagen, dass München meine zweiteHeimat geworden ist.

Maja Dragovic, Kroatien

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Alles begann mit einem fünftägigen Programm in Berlin, wo wir die Gelegenheit hatten, Vertreter desBundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und des Ost-Ausschusses derDeutschen Wirtschaft kennenzulernen. Wir hatten auch die Möglichkeit, uns gegenseitig kennenzulernen.Obwohl diese Tage mit zahlreichen Aktivitäten ausgefüllt waren, fanden wir die Zeit, Berlin zu erkunden,die uns als Stadt, in der jedes einzelne Gebäude eine eigene Geschichte zu erzählen hat, sehr beeindruckthat. Nach diesen fünf Tagen machten wir uns auf den Weg in die verschiedenen Städte, wo wir unserePraktika absolvieren würden, mit dem Versprechen, miteinander in Kontakt zu bleiben und uns vielleichtauch gegenseitig zu besuchen.

Ich hatte die Möglichkeit, mein Praktikum bei Hauserpartner Architekten.Stadtplanung.Ingenieure zumachen. Seit dem ersten Tag habe ich mich im Büro sehr willkommen gefühlt und alle Kollegen warensehr freundlich zu mir. Aufgrund dieses hervorragenden Umfelds war es für mich einfach, mich demArbeitsrhythmus anzupassen. Jeder war bereit, mir zu helfen, und dass nicht nur bei meine Aufgabenbetreffenden Fragen, sondern auch, wenn ich Probleme mit dem Kopiergerät hatte. Auf der anderen Seitewurde ich in meiner Arbeit immer gefördert, was mich anspornte, immer mein Bestes zu geben. Da icheine Ausbildung als Umweltingenieurin habe, war ich vor allem in dem Gebiet der Abwasserentsorgungtätig. Während dieser Zeit konnte ich an verschiedenen Projekten mitarbeiten und erfüllte stets meineAufgaben. Es war sehr interessant, weil ich immer neue Aufgaben bekam und ich auch viel über modernesProjektmanagement lernen konnte.

Während meines Praktikums lebte ichin einer kleinen, aber sehr schönen Stadtim Schwarzwald in der Nähe vonStuttgart. Die Umgebung dort ist sehrbeeindruckend und der Wald ist sehrgroß und wunderschön. Ich teilte mireine Wohneung mit anderen Mädchenaus Deutschland, mit denen ich einewundervolle Zeit verbracht habe. AmTag meiner Ankunft überraschten siemich mit einem Willkommensschild aufAlbanisch, welches ich später mitge-nommen habe. Wir haben wunderbareFreundschaften aufgebaut. Nach derArbeit kam ich meistens direkt nachHause und wir aßen gemeinsam zuAbend, unterhielten uns, schauten unsFilme an oder gingen gemeinsam ein Eisoder Pizza essen.

Obwohl ich mich mit fast allen aufEnglisch unterhalten konnte, wollte ichnatürlich Deutsch lernen und ich hatte das Glück, dass ich einen einmonatigen Deutschkurs besuchenkonnte. Vom ersten Tag des Sprachkurses an hörte ich auf, Englisch zu sprechen und versuchte mich nurnoch auf Deutsch auszudrücken. Manchmal war es lustig, manchmal sehr schwer, aber letztendlich warich glücklich, denn die Mühe hat sich gelohnt. Ich muss zugeben, dass es in jeder Hinsicht eine wundervolleErfahrung war. Sie hat mir neue Ideen gegeben, sowohl für meine Arbeit, als auch für mein Land.Ich möchte mich bei den Organisatoren und den Koordinatoren dieses Programms bedanken und ichwünsche mir, dass auch im kommenden Jahr viele junge Nachwuchskräfte die Möglichkeit haben werdendaran teilzunehmen.

Elisabeta Poci, Albanien

Elisabeta Poci (vorn, mitte) mit Kollegen vonHauserpartner Architekten.Stadtplanung.Ingenieure

ELISABETA POCI (27),Praktikantin bei Hauserpartner Architekten.Stadtplanung.Ingenieure

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Es ist unglaublich, wie schnell sechs Monate vergehen können, sechs Monate, angefüllt mit vielenneuen Erfahrungen, unterschiedlichen Impressionen und neuen Freundschaften. Es war mein Traum,eine solche Erfahrung im Ausland zu machen, den ich nun habe wahr werden lassen.

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Wenige Monate später wurde das Zoran-Djindjic-Stipendienprogramm vom Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft in Zu-sammenarbeit mit dem Bundesministeriumfür wirtschaftliche Zusammenarbeit undEntwicklung ins Leben gerufen. Da ich einenguten Teil meiner Kindheit in Frankfurt amMain verbracht hatte, habe ich mich sehr überdiese Initiative der Deutschen Regierung ge-freut. Ohne zu zögern habe ich mich für dasProgramm beworben und wurde zum Aus-wahlverfahren eingeladen. Letzten Endes erhieltich einen Praktikumsplatz in der KartographieHuber in München. Und so fing ich an beiDeutschlands führendem Dienstleister imKartographiebereich zu arbeiten. Das Praktikumverlief von Anfang an sehr erfolgreich fürmich. Die Verständigung mit der Ge-schäftsführung verlief auf einer sehr freund-lichen Ebene. Aufgrund der positiven At-mosphäre im Unternehmen war es sehrangenehm, in der Firma zu arbeiten. Sogarnoch angenehmer war es abends und an den

Wochenenden. Der Blick auf die Alpen, die Bayerischen Schlösser und Seen lässt einem das Herz höherschlagen. Die eindrucksvolle Landschaft und die spezifische Stimmung machen aus Bayern ein Land, indem man sich wirklich wohl fühlen muss.

Gerade als ich mich in der Firma gut eingearbeitet hatte, wurde es langsam Zeit, den Freistaat zu verlassenund in meine Heimatstadt Belgrad zurückzukehren. Herr Huber und ich waren uns schnell einig: Das isterst der Anfang der Geschichte. Die schönsten und schwersten Aufgaben kommen erst. In Serbien gibtes im Kartographiebereich eine große Lücke auf dem Markt – eine Chance die sofort ergriffen werdenmuss! Die Entscheidung war schnell gefallen: „Wir gründen zusammen eine Firma in Serbien!“ Nachdemdie nötigen Schritte eingeleitet wurden, konnten wir offiziell mit unserer Arbeit vor Ort beginnen. DasBüro in Belgrad mit mir als Geschäftsleiter stand vor einer großen Herausforderung: Wir sollten zumMarktführer in Serbien werden. Auch wenn am Anfang nicht alles so ging, wie wir uns es gewünschthatten, auch wenn immer noch viele Probleme und Herausforderungen auf diesem Weg vor uns stehen,sind wir diesem Ziel jeden Tag einen kleinen Schritt näher. Unser Geschäft in Serbien hat eine Wachstumsratevon 50% jährlich im Durchschnitt, seit wir die Firma gegründet haben. Nachdem wir unsere Position aufdem serbischen Markt gefestigt haben, werden wir unsere Produkte schrittweise auch auf den Markt derNachbarstaaten bringen. Das Büro in Belgrad soll in Zukunft zum Zentrum werden, das den ganzen ex-jugoslawischen Markt abdecken soll, und kriegt so auch eine überregionale Bedeutung.

Die Attentäter vom 12. März 2003 haben es nicht geschafft, die Vision von Zoran Djindjic zu zerstören.Serbien ist weiterhin auf EU-Kurs und die deutsch-serbischen Beziehungen vertiefen sich weiter. Das Zoran-Djindjic-Stipendienprogramm hat da auch einen bedeutenden Beitrag geleistet und unsere beiden Länderein großes Stück näher gebracht. Deswegen freut es mich sehr, dass dieses Jahr auch die fünfte Generationder Djindjic-Stipendiaten nach Deutschland kommen wird und dass auch diese Generation Serbien einenSchritt näher der Vision von Zoran Djindjic bringen wird.

Goran Krstic, Geschäftsleiter der Niederlassung Belgrad, Kartographie Huber

Goran Krstic an seinem Arbeitsplatz

GORAN KRSTIC, Teilnehmer am Zoran-Djindjic-Stipendienprogramm 2004,erzählt seine Erfolgsgeschichte

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Der 12. März 2003 war ein schwerer Tag für uns alle in Serbien. An diesem Tag wurde Zoran Djindjicunmittelbar vor dem Regierungsgebäude in Belgrad erschossen. Serbien verlor den besten Premierministerder letzten 50 Jahre. Deutschland wiederum verlor einen zuverlässigen Freund und Partner.Ein trauriger Tag – nicht nur für Serbien.

DAS STIPENDIENPROGRAMM DER DEUTSCHEN WIRTSCHAFT 2007DAS ZORAN-DJINDJIC-STIPENDIENPROGRAMM DER DEUTSCHEN WIRTSCHAFT 2007

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LISTE DER PRAKTIKANTEN 2007

ALMA ADEMOVIC (22), Siemens AG, Bosnien und Herzegowina EMINA AHMETOVIC (28),

DEG - Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH, Bosnien und Herzegowina

IVAN BABIC (23), Daimler Financial Services AG, Kroatien NINA BASIC (24), Deutsche

Energie-Agentur GmbH, Kroatien NIKOLA BASTA (24), T-Systems Business Services GmbH,

Serbien MINIRE BILALLI (26), T-Systems Business Services GmbH, Mazedonien ALBA

BROZHA (25), HOCHTIEF AirPort GmbH, Albanien ALEKSANDRA DJORDJEVIC (22), WAZ

Mediengruppe, Serbien ANASTASIJA DJORDJEVIC (22), Metro Cash&Carry International

GmbH, Serbien MAJA DRAGOVIC (25), Open Europe Consulting, Kroatien MARINA

DUVNJAK (25), Atlantic Multipower Germany GmbH & Co. OHG, Kroatien SANDA EMINI

(27), Envio Recycling GmbH & Co. KG, Serbien JANA IVANOVSKA (23), WAZ Mediengruppe,

Mazedonien BOJAN JOVANOVSKI (22), MAN Ferrostaal AG, Mazedonien MARJANA JOZELJIC

(24), TUI Deutschland GmbH, Kroatien MARIJA KALENTIC (26), C. Hahne Mühlenwerke GmbH

& Co. KG, Serbien ERVIN KAPETANOVIC (26), SMS Demag AG, Bosnien und Herzegowina

ZORAN KAPOR (27), GFA Consulting Group GmbH, Serbien MARINA KNEZEVIC (29),

T-Systems Business Services GmbH, Serbien HARSEN KOCAN (22), Siemens AG, Bosnien

und Herzegowina OGNJEN KOSEDNAR (24), E.ON Ruhrgas AG, Serbien ERIS KUCUKU

(26), Daimler AG, Albanien SANDRA KUKEC (29), PricewaterhouseCoopers AG WPG, Kroatien

SONJA LUKIC (23), Metro Cash&Carry Deutschland GmbH, Serbien NEMANJA MALENCIC

(25), Dornier Consulting GmbH, Serbien SASA MILENKOVIC (25), Hödlmayr Logistics Germany

GmbH, Serbien JELICA MILETIC (27), Daimler AG, Serbien JELENA MILETIC (26), Staatstheater

Wiesbaden, Serbien DIMITRIJE NIKOLAJEVIC (30), Seba KMT GmbH, Serbien JOVANA

NIKOLIC (22), Loher GmbH, Serbien SANJA NIKOLIC (25), TUI Deutschland GmbH, Kroatien

ANDREA OVCARICEK (23), RWE AG, Kroatien NATASA PARTALO (27), Commerzbank AG,

Serbien DUSAN PEICIC (30), Lemken GmbH & Co. KG, Serbien JELENA PEJOVIC (24),

SMS Demag AG, Serbien MILENKO PETROVIC (24), Nordzucker AG, Serbien ELISABETA

POCI (27), Hauserpartner Architekten.Stadtplanung.Ingenieure, Albanien GORAN POPIVODA

(27), Rolls-Royce Deutschland Ltd. & Co. KG, Serbien RASKO RADOVANOVIC (23), RWE

Power AG, Serbien MIRJANA RAKIC (23), Siemens AG, Serbien TATJANA RAMA (25),

Claas KgaA GmbH, Albanien FILIP STANKOVIC (23), BBT Thermotechnik GmbH, Mazedonien

SONJA TODOROVIC (24), SAP AG, Serbien DRAGANA USKOKOVIC (24), Nordzucker AG,

Serbien NENAD VINKOVIC (27), Siemens AG, Kroatien PREDRAG ZLATOVIC (25), Nordzucker

AG, Serbien

DAS STIPENDIENPROGRAMM DER DEUTSCHEN WIRTSCHAFT 2007DAS ZORAN-DJINDJIC-STIPENDIENPROGRAMM DER DEUTSCHEN WIRTSCHAFT 2007

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LISTE DER BETEILIGTEN UNTERNEHMEN 2004 BIS 2007

Wir danken den hier aufgeführten Unternehmen für ihre fachliche und personelle Betreuung undden finanziellen Beitrag zum Zoran-Djindjic-Stipendienprogramm und Stipendienprogramm derdeutschen Wirtschaft.

Atlantic Multipower GermanyGmbH & Co. OHG, Hamburg

BBT Thermotechnik GmbH, Wernau

CAM Computer Anwendung für ManagementGmbH, Unterföhring

C. Hahne Mühlenwerke GmbH & Co. KG, Löhne

CLAAS KGaA mbH, Harsewinkel

Commerzbank AG, Frankfurt am Main

Daimler AG, Wörth am Rhein

Daimler Financial Services AG, Berlin

Daimler FleetBoard GmbH, Stuttgart

Deutsche Bank AG, Frankfurt am Main

Deutsche Energie-Agentur GmbH, Berlin

Deutsche Investitions- und Entwicklungs-gesellschaft mbH (DEG), Köln

Dornier Consulting GmbH, Friedrichshafen

Dresdner Bank AG, Frankfurt am Main

Ed. Züblin AG, Stuttgart

EnBW Energie Baden-Württemberg AG, Karlsruhe

Envio Recycling GmbH & Co. KG, Dortmund

E.ON Ruhrgas AG, Essen

Falkenstein Architekten + Ingenieure, Aulendorf

Fichtner GmbH & Co. KG, Stuttgart

GFA Consulting Group GmbH, Hamburg

Hauserpartner Architekten.Stadtplanung.Ingenieure, Egenhausen

Hessapp GmbH, Taunusstein

HOCHTIEF AirPort GmbH, Essen

Hödlmayr Logistics Germany GmbH, Erbach

Kartographie Huber, München

KPMG DTG, Köln

Lemken GmbH & Co. KG, Alpen

Loher GmbH, Ruhstorf

MAN Ferrostaal AG, Essen

Metro Cash & Carry DeutschlandGmbH, Düsseldorf

Metro Cash & Carry InternationalGmbH, Düsseldorf

Nordzucker AG, Braunschweig

Open Europe Consulting, München

Philips Medical Systems DMC GmbH, Hamburg

Philips Semiconductors GmbH, Hamburg

PricewaterhouseCoopersAG WPG, Hamburg

Rolls Royce Deutschland Ltd. & Co. KG, Dahlewitz

RWE AG, Essen

RWE Power AG, Essen

SAP AG, Walldorf

Seba KMT GmbH, Baunach

Siemens AG, München/Berlin

SMS Demag AG, Düsseldorf

Spedition Willi Betz GmbH & Co. KG, Reutlingen

Staatstheater Wiesbaden, Wiesbaden

ThyssenKrupp Fördertechnik GmbH, Ennigerloh

ThyssenKrupp Umformtechnik GmbH, Bielefeld

TUI Deutschland GmbH, Hannover

T-Systems Business Services GmbH,Stuttgart/Bonn

T-Systems GEI GmbH, Mühlheim

T-Systems International GmbH, Darmstadt

WAZ Mediengruppe, Essen

WestLB AG, Düsseldorf

Stipendiaten beim interkulturellen Training

Auf dem Abendempfang des Ost-Ausschussesder Deutschen Wirtschaft

Goran Popivoda und PredragTodorovic von der Rolls-RoyceDeutschland Ltd & Co KG

Vor dem Berliner Reichstag

Ausflug an die Nordsee

… und vor der Berliner Mauer

Treffen mit Peter Rondorf,Referatsleiter EU-Erweiterungim Auswärtigen Amt

Stipendiaten vor dem Brandenburger Tor …

Oliver Wieck, Nadja Teoharova,Ost-Ausschuss derDeutschen Wirtschaft

Elisabeta Poci und Alba Brozhaim Auswärtigen Amt

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Tel.: ++49 (30) 20 61 67 114Fax: ++49 (30) 20 28 26 04

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