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Tobias Scheidegger Flanieren in ArCAADia. Digitale Architekturvisualisierungen – Analyse einer unbeachteten Bildgattung Zürich: Zürcher Beiträge zur Alltagskultur 2009 REZENSIONEN/INTERVIEWS - WOZ Die Wochenzeitung (14.10.2010, S. 25) - Tages-Anzeiger (26.11.2010, S. 30) - Hochparterre. Zeitschrift für Architektur, Planung und Design (Vol. 24, 2011, Heft 1–2, S. 60–61)

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TobiasScheideggerFlaniereninArCAADia.DigitaleArchitekturvisualisierungen–AnalyseeinerunbeachtetenBildgattungZürich:ZürcherBeiträgezurAlltagskultur2009REZENSIONEN/INTERVIEWS

- WOZDieWochenzeitung(14.10.2010,S.25)- Tages-Anzeiger(26.11.2010,S.30)- Hochparterre.ZeitschriftfürArchitektur,PlanungundDesign(Vol.24,2011,Heft

1–2,S.60–61)

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HochParterre 1-2 /2011

60/61 //Bücher— Bei Anruf Buch Der Anwalt Robert Stutz

ist Mitverfasser des 1400-seitigen Kommentarszum schweizerischen Designgesetz DesG. Er istGründungspartner eines auf Immaterialgüter¬recht spezialisierten Advokaturbüros in Bern. AufSeite 52 nimmt er zum Designgesetz Stellung.

Welches Buch lesen Sie gerade? Meistensmehrere Bücher parallel. Vertieft bin ich momen¬tan in «A Thousand Splendid Suns» des in Af¬ghanistan geborenen, aber mittlerweile amerika¬nischen Autors Khaled Hosseini. Sein Buch «KiteRunner» wurde 2007 durch Marc Foster verfilmt.Das Buch beschreibt das Leben im zerrüttetenAfghanistan der letzten Jahre. Die Hauptrollespielt die uneheliche Tochter eines reichen Ge¬

schäftsmannes, die gegen ihren Willen verheira¬tet und nach Kabul abgeschoben wird. Sie findetdort in der Nachbarin eine Freundin.

Was fasziniert Sie an diesem Buch? Ich fin¬de es spannend, durch das Buch in die komplettandere und für mich exotische Kultur und dieWelt der Taliban einzutauchen. Es ist teilweiseerschreckend, diese durch die Augen der Prota-gonistinnen

zu erleben. Vor allem, wenn man dieUngleichheit von Mann und Frau beachtet. DieGeschichte bewegt mich sehr und ich finde dietrotz aller Widrigkeiten vorhandene Lebenskraftder Hauptpersonen faszinierend. Gabriela Desax

a Thousand splendid sunsKhaled Hosseini, Riverhead Publishers, New York2008, CHF 20.90

01—F lanieren im Paradis Dieses neue Arka¬dien sei unkommentiert entstanden, sagt TobiasScheidegger. Es ist ein gerechnetes Paradies undseine Bilder schönen die gebaute Realität. Fla¬nierend und sammelnd hat sich der Kulturwis¬senschaftler den digitalen Architekturvisualisie¬rungen angenommen. Er befragt die diskursiveMacht von Bildern, die im Dienst der Architektur,ihrer kommerziellen Verwertung und politischenInstrumentalisierung stehen. Sie tauchen überallauf — in der Abstimmungspropaganda, in Werbe¬prospekten und längst in Wettbewerbseingaben.Der Autor klärt erst den Begriff Urbanität ausgeistes- und sozialwissenschaftlicher Perspek-

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Tobias Scheidegger
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tive, um dann zu untersuchen, wie der Diskursüber die Stadt in und mit Bildern geführt wird.Dabei streift er Bildtheorien, die ihn zu einemLeitfaden führen, mit dem er ausgewählte Bei¬spiele analysiert. Was sind das für Bilder, wassteuern sie und was sieht man auf ihnen? DieStudie überzeugt da, wo Scheideg-ger die Bilder¬macher befragt — Ingenieure und Architektinnen.Sie bestätigen die mimetische Kraft der Bilderund das manipulative Potenzial des Mediums.Und sie geben ohne Weiteres zu, dass Renderingsauf den Entwurf zurückwirken — Renderings ver¬wischen «die Grenzen zwischen Gegenwart undZukunft, Entwurf und gebauter Realität» Umsonotwendiger wird der kritische Umgang mit die¬sem Bildtyp. Ein Anfang ist gemacht. ME

Flanieren in ArcaadiaDigitale Architekturvisualisierungen — Analyse einerunbeachteten Bildgattung. Tobias Scheidegger,Zürcher Beiträge zur Alltagskultur, Bd. 19, Institut fürPopuläre Kulturen der Universtität Zürich, Zürich2009, CHF 36.–

02—der kompromisslose Typograf Erst¬mals liegt ein Band vor, der Person und Werk vonMax Burchartz umfassend und reich bebildertdarstellt. Autorinnen und Autoren bringen unsden Maler und den ersten radikalen, kompro¬misslosen Vertreter der Neuen Typografie, vielzitiert von Jan Tschichold, nahe. 1924 gründetder 37-jährige Burchartz mit Johannes Canis inBochum die Reklameagentur «werbe-bau» Hiersetzt er Massstäbe für eine konsequente Sach¬lichkeit in der Werbung mit seiner Typografie,den oft freigestellten Bildern, Fotomontagen undmit Weissräumen. Seine Leitsätze: «Die gute Re¬klame ist sachlich, ist klar und knapp, sie ver¬wendet moderne Mittel, hat Schlagkraft in derForm, ist billig.» Einer seiner Mitarbeiter, AntonStankowski, mischt später in Zürich in diesemSinne die Reklame auf. Burchartz wird zum Pro¬fessor für Typografie an die Folkwangschule inEssen berufen und übernimmt auch die Leitungder Fotoklasse. In der Nazi-Zeit als Professorentlassen, als Künstler «entarteter Kunst» ver¬fehmt, gestaltet er für seinen Gelderwerb Propa¬gandawerke zu Wehrmacht, Soldatentum, Raumund Volk im Weltkrieg. Nach dem Kriege wird er

erneut an die Folkwangschule berufen, leitet dieGrundlagenkurse und veröffentlicht Werke zurKunsterziehung und Gestaltungslehre. Franz Heiniger

Max BuRchartzGerda Bauer. Jovis Verlag, Berlin 2010, CHF 70.50

03—Zumthor fürs Ohr Hörbücher sind envogue. Der Münchner Radiojournalist Moritz Hol¬felder hat bereits drei Stararchitekten-Porträtsauf CD herausgebracht, so auch «Peter Zumthor.Magie des Realen» Dem Leitthema des Archi¬tekten, der «Atmosphäre» hat sich auch derAutor verschrieben: Windgeräusche untermalendie Beschreibung der bäurischen Landschaft, inder seine Feldkapelle Bruder Klaus steht, eineTüre knarrt, wenn man mit Holfelder das Got¬teshaus betritt, das Krachen eines zu Boden fal¬lenden Baumes und Stampfgeräusche begleitendie Erklärung der archaischen Konstruktion. DasHörbuch mit Booklet ist in seinen neun Beiträ¬gen eine vielseitige und kurzweilige Mischungaus Hörspiel, Feature und Aneinanderreihungvon brummligen Sätzen des Meisters und Zitatenaus seinen Publikationen. Auch der «Topographiedes Terrors» ist ein Beitrag gewidmet. Doch zumgescheiterten Projekt und zur grössten persön¬lichen Niederlage Zumthors kann der Journalistdem Architekten keine selbst)kritischen State¬ments entlocken. Schade, denn sie hätten, zumin¬dest ansatzweise, auch den Menschen und nichtnur den Architekten Zumthor wiedergeben. HÖ

peter ZumthorMagie des Realen. Moritz Holfelder, Dom Publishers,Berlin 2010, CHF 23.90

04—Building Brasilia 2011 wird ein gutesJahr: Der FC Luzern wird Schweizer Meister,Hochparterre Bücher wird vier Jahre alt, ich binimmer noch unter vierzig, jedoch Brasilia bereits51. Zum runden Geburtstag im letzten Jahr sindgleich mehrere Bücher erschienen. Der franzö-sisch-

brasilianische Fotograf Marcel Gautherot1910–1996) verfolgte seit den Fünfzigerjahrenjeden Schritt des Aufbaus dieser Stadt. Der ge¬lernte Architekt wurde zum Hoffotografen vonOscar Niemeyer. Gautherot fotografierte nicht nur

die Architektur von Niemeyer und Costa, sondernauch die Gesichter, Wohnungen und der Alltagder Bauarbeiter. Hanspeter Vogt

Wir empfehlen>Building Brasilia. Marcel Gautherot/KennethFrampton, Thames&Hudson, London 2010, CHF 88.–

>Brasilia — Chandigarh. Iwan Baan, Lars MüllerPublishers, Baden 2010, CHF 65.–

>Chinati. Das Museum von Donald Judd. MarianneStockebrand, Dumont Verlag, Köln 2010, CHF 71.–

>Distance&E ngagement. Walking, Thinking andmaking Landscape — Vogt Landscape Architecture.Alice Foxley, Lars Müller Publishers, Baden 2010,CHF 70.–

>Piere Luigi Nervi. Architecture as Challenge. CarloOlmo /C hristian Chiorino, CIVA Verlag, Brüssel 2010,CHF 79.-

>www.hochparterre-buecher.ch

05—WoGenf wohnt An den Frères Honeggerkommt in Genf niemand vorbei. Über 9000 Woh¬nungen baute das Architekturbüro allein in denJahren zwischen 1950 und 1960 — Lebensraumfür fast 35000 Menschen. Charakteristisch sinddie Ensembles aus achtgeschossigen Scheiben-häusern,

die über die ganze Stadt verstreut sind.Horizontal gegliederte Fassaden mit Balkon¬brüstungen aus durchbrochenen Betonfertigtei-len

sind das Markenzeichen des Büros. Eine ein¬drückliche Bildstrecke steht gleich am Anfangdes Buches. Massenwohnungsbau? Ja, aber voneiner oft hohen Qualität, wie die zahlreichenBeispiele im Buch zeigen. Anlass für die Pub¬

likation waren Untersuchungen der Denkmal¬pflege über den Wert der einzelnen Bauten undSiedlungen. Diese sind in weiten Teilen noch imOriginalzustand erhalten, aber im Sanierungsal¬ter angelangt. Die Kategorisierung von «ausser¬gewöhnlich» bis «ohne Interesse» bildet eineGrundlage für den Umgang mit den Bauten derGebrüder Honegger. WH

honeger FrèresArchitectes et Constructeurs 1930–1969. De laproduction au patrimoine. Sous la direction de FranzGraf. Editions Infolio, Gollion 2010, CHF 59.–

Ph. OswaldSchreinerei und Innenausbau AGTelefon +41 44 852 55 00E-mail [email protected]

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BewertungIch gebe es nicht mehr aus der HandIch lese es wiederIch stelle es ins RegalIch lasse es im Tram liegen

Tobias Scheidegger