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2842. DIE NILFAHRT DES ARZTES CHRYSERMOS: REGISTER MIT ZAHLUNGEN AN SCHIFFSMANNSCHAFTEN P. 25169 Rekto Fr. a: 12,8 × 7,5; Fr. b: 12,3 × 11,7 1. Jh. v.Chr. Aus der Kartonage von Tafel XIII Herakleopolites (?) Abusir el‐Melek Der Text des Rekto 1 wurde in einer gut lesbaren Schrift geschrieben, die man am ehesten dem 1. Jh. v.Chr. zuweisen möchte 2 . Für das spätptolemäische Abfassungs‐ datum spricht auch der archäologische Zusammenhang: Der Papyrus stammt aus einer jener Kartonagen, die im antiken Friedhof nahe dem herakleopolitischen Βου‐ σῖρις (Abusir el‐Melek) ausgegraben wurden und aus welchen eine große Zahl von Texten aus spätptolemäischer und augusteischer Zeit gewonnen werden konnte 3 . Man könnte erwägen, ob die beiden Fragmente wie auch ein beträchtlicher Teil des veröffentlichten Materials aus Abusir el‐Melek zu den Akten eines der drei Königlichen Schreiber (Peteimuthes, Harchebis, Paniskos) gehören, die in der ersten Hälfte des 1. Jh. im Herakleopolites amtierten und durch BGU VIII 1741– 1755, BGU XVIII.1, P.Berl. Salm. und SB V 8755–8756 bekannt geworden sind 4 . Bei‐ nahe alle Texte dieser Archive sind Verfügungen der Finanzverwaltung des Gaues an σιτολόγοι und βασιλικοὶ τραπεζῖται und betreffen wie auch unser neuer Text die Vergabe von Geld und Getreide aus den königlichen Banken und Speichern. Einige dieser Bescheide stehen unserem Papyrus inhaltlich besonders nahe, da sie die Auszahlung von Geldern oder Proviant an Schiffsmannschaften zum Gegenstand haben, die hochrangige Funktionäre auf ihrer Reise in der ägyptischen χώρα beglei‐ teten 5 . Aber diesmal liegen uns nicht die Auszahlungsanweisungen selbst vor, sondern Fragmente eines Registers mit Angaben zu Lieferungen von Weizen, die 1 Wie mir Heinz Josef Thissen dankenswerterweise berichtete, sind auf der Rückseite des Papyrus Teile eines demotischen Dokuments, wahrscheinlich einer Namenliste, zu sehen. 2 Zum Schriftbild vgl. z.B. BGU XVIII.1, 2755 Tafel XXV; P.Bingen 45 und die Abbildungen auf Pl. 26 im Band und in ZPE 138, 2002, Tafel IV; BGU XIX 2761, Tafel I und P.Bingen, Pl. 27. 3 Viele dieser Texte wurden in BGU IV, VI, VIII, XIV, XVI, XVIII.1, XIX und P.Berl. Salm. ediert; zu Herkunft und Datierung dieser sowie der verstreut publizierten Dokumente, die bei dieser Ausgrabung ans Licht kamen s. E. Salmenkivi, Der Wert des archäologischen Kontextes für die Deutung der Urkunden – die Berliner Kartonage, in: Pap.Kongr. XXI, 1083–1087; P.Berl. Salm., S. 9–49; BGU XVIII.1, S. 18–21. 4 Wie Fabian Reiter mir freundlicherweise mitteilte, ist in den genannten Bänden keiner der Papyri mit benachbarten Inventarnummern publiziert worden, einige dagegen in BGU XIV und XVI; wie BGU XVI 2599, 2622, 2615 und 2651 (alle aus augusteischer Zeit) stamme 2842 aus der Blechkiste mit der Nr. 382. 5 Vgl. Ch. Armoni, Zum amtlichen Procedere bei der Auszahlung von Soldatenlöhnen im helle‐ nistischen Ägypten, in: P.Kramer, S. 17–20; dies., Basilikos Grammateus, 75–82. Brought to you by | National Chung Hsing University Authenticated | 140.120.135.222 Download Date | 3/30/14 2:53 AM

Dokumentarische Texte der Berliner Papyrussammlung aus ptolemäischer und römischer Zeit (Zur Wiedereröffnung des Neuen Museums) || 2842. DIE NILFAHRT DES ARZTES CHRYSERMOS: REGISTER

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  • 2842.DIENILFAHRTDESARZTESCHRYSERMOS:REGISTERMITZAHLUNGENANSCHIFFSMANNSCHAFTEN

    P.25169Rekto Fr.a:12,87,5;Fr.b:12,311,7 1.Jh.v.Chr.AusderKartonagevon TafelXIII Herakleopolites(?)AbusirelMelek

    DerTextdesRekto1wurde ineinergut lesbarenSchriftgeschrieben,diemanamehestendem1.Jh.v.Chr.zuweisenmchte2.FrdassptptolemischeAbfassungsdatumspricht auchder archologischeZusammenhang:DerPapyrus stammtauseinerjenerKartonagen,dieimantikenFriedhofnahedemherakleopolitischen(AbusirelMelek)ausgegrabenwurdenundauswelcheneinegroeZahlvonTextenaussptptolemischerundaugusteischerZeitgewonnenwerdenkonnte3.

    Manknnteerwgen,obdiebeidenFragmentewieaucheinbetrchtlicherTeildes verffentlichten Materials aus Abusir elMelek zu den Akten eines der dreiKniglichen Schreiber (Peteimuthes, Harchebis, Paniskos) gehren, die in derersten Hlfte des 1. Jh. im Herakleopolites amtierten und durch BGU VIII 17411755,BGUXVIII.1,P.Berl.Salm.undSBV87558756bekanntgewordensind4.BeinahealleTextedieserArchivesindVerfgungenderFinanzverwaltungdesGauesanundundbetreffenwieauchunserneuerTextdieVergabevonGeldundGetreideausdenkniglichenBankenundSpeichern.Einigedieser Bescheide stehen unserem Papyrus inhaltlich besonders nahe, da sie dieAuszahlung von Geldern oder Proviant an Schiffsmannschaften zum Gegenstandhaben,diehochrangigeFunktionreaufihrerReiseindergyptischenbegleiteten5. Aber diesmal liegen uns nicht die Auszahlungsanweisungen selbst vor,sondern Fragmente eines Registersmit Angaben zu Lieferungen vonWeizen, die

    1 Wie mir Heinz Josef Thissen dankenswerterweise berichtete, sind auf der Rckseite desPapyrusTeileeinesdemotischenDokuments,wahrscheinlicheinerNamenliste,zusehen.

    2ZumSchriftbildvgl.z.B.BGUXVIII.1,2755TafelXXV;P.Bingen45unddieAbbildungenaufPl.26imBandundinZPE138,2002,TafelIV;BGUXIX2761,TafelIundP.Bingen,Pl.27.

    3VieledieserTextewurdeninBGUIV,VI,VIII,XIV,XVI,XVIII.1,XIXundP.Berl.Salm.ediert;zuHerkunft und Datierung dieser sowie der verstreut publizierten Dokumente, die bei dieserAusgrabung ans Licht kamen s. E. Salmenkivi, DerWert des archologischen Kontextes fr dieDeutungderUrkundendieBerlinerKartonage, in:Pap.Kongr.XXI,10831087;P.Berl.Salm.,S.949;BGUXVIII.1,S.1821.

    4WieFabianReitermir freundlicherweisemitteilte, ist indengenanntenBndenkeinerderPapyrimit benachbarten Inventarnummern publiziertworden, einige dagegen in BGU XIV undXVI;wieBGUXVI2599,2622,2615und2651(alleausaugusteischerZeit)stamme2842ausderBlechkistemitderNr.382.

    5Vgl.Ch.Armoni,ZumamtlichenProcederebeiderAuszahlungvonSoldatenlhnenimhellenistischengypten,in:P.Kramer,S.1720;dies.,BasilikosGrammateus,7582.

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  • 18 I.TexteausptolemischerZeitaufgrundvonAuszahlungsbescheidendurchgefhrtwurden.ErfatwurdenimRegisterjeweilsderVerwendungszweckunddieHhederZuwendung;stetsangegebenwurdewohl auchderZeitraum, frdendie Zahlungen galten.Das Zahlungsverb (z.B., ) sowieAngabenzudenAngestelltenderSpeicher,diedieTransaktionenttigten,wurdenoffenbarausgespart.DergenauePlatzderbeidenFragmenteimRegisterkannnichtbestimmtwerden,dasieausunterschiedlichenKolumnenstammenknnten.Daher istdieReihenfolgeaundb inderEditionbeliebig.

    DasbesondereInteressedesunscheinbarenDokumentsliegtaberdarin,daFr.b45denArztChrysermoserwhnt,deroffenbarTrgereinesHoftitelswar.Schondie Tatsache, da ihn eine staatlich verproviantierte Schiffsmannschaft auf derReise begleitete, lt vermuten, da dieser eine bekannte PersnlichkeitseinerZeitwarunddemptolemischenHofenahe stand.Unterdemselben,nichtsehrhufigenNamenkennenwireinenbedeutendenVertreterderherophileischenrzteschule6. Er war nach Galen7 Lehrer des Herakleides aus Erythrai, von demStrabonwievoneinemZeitgenossen spricht:XIV1.34 . Daher nimmtman auchallgemeinan,dasowohlHerakleidesalsauchseinLehrerChrysermosimletztenvorchristlichen Jahrhundert gewirkt haben8. Eine Verbindung des letzteren mitAlexandrien,derWirkungsstttedesHerophilos,konntemanbislanglediglichausderAngabeGalenserschlieen,nachdersichApolloniosMys,derStudiengenosse() des Chrysermosschlers Herakleides, lange Zeit dort aufgehaltenhabe9.AbervoneinerBeziehungdesmedizinischenSchriftstellersChrysermoszumalexandrinischenHof,wiediesebeianderenVertreternderherophileischenSchulenachweisbarist,sprechendie literarischenZeugnissenicht10.Solltenun,wassehrwahrscheinlichist,derbekannteMedizinermitdemArztunseresPapyrusidentischsein,httenwireinedirekteVerknpfungdesHerophileersChrysermossowohlmitAlexandrienalsauchmitdemptolemischenHof.

    VermutlichlagaberdieseVerknpfungschoninderdelischenWeihinschriftID1525 (= OGIS I 104) vor, deren Datierung allerdings umstritten ist: ||

    6Vgl.vonStaden,Herophilus,523528.7Depuls.diff.,VIII,p.743(Khn),

    (sc.).8Vgl.vonStaden,Herophilus,525526.9Decomp.med.sec.loc.,XII,p.510(Khn)

    , .

    10VonStaden,Herophilus,525ChrysermustheHerophileanisnotmentionedinthecontextofthecourtbyanyoftheancientsources,and[...] itseemsreasonabletoconcludeprovisionallythat he followed the example of most Herophilean physicians and kept his distance from thevicissitudeswhichrenderedlifeatthePtolemaiccourtinsecureformany.

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  • 2842.DieNilfahrtdesArztesChrysermos:RegistermitZahlungenanSchiffsmannschaften 19

    ||5|,|,,.

    DadieHoftitulaturdiesesChrysermos11gegeneineDatierungindas3.Jh.v.Chr.zu sprechen scheint, habendiemeistenForscherdieAbfassungszeit der Inschriftins2. Jh.v.Chr.gesetzt12.VoneinerDatierung indas letzte JahrhundertderPtolemerherrschaft haben sie aus unterschiedlichen Grnden abgesehen, ohne aberm.E. ein stichhaltiges Argument gegen eine spte Abfassungszeit zu liefern. P.M.Meyer13 z.B. betrachtete Chrysermos, den Sohn des Herakleitos, als Abkmmlingeiner bekannten alexandrinischen Familie, deren erstes bekanntesMitglied14, einNamensvetter des Chrysermos, in der Zeit des Ptolemaios IV. gelebt habe; seinEnkel Ptolemaios15, Alexanderpriester unter Epiphanes, soll Grovater des Chrysermos der Inschrift aus Delos gewesen sein; somit sei letzterer in die Zeit desPhilometorzusetzen16.W.DittenbergerbegrndetewiederumseinenimKommentarzuOGISI104formuliertenVorschlag,dieInschriftindieZeitderHerrschaftdesPtolemaiosEpiphanesoderderdesPhilometorzusetzen,mitdenWorten:Namnead inferioraetiam temporadescendamus,obstaremihividenturquaev.4deMuseicura scripta sunt.Waserdamitmeinte,wirdnichtganzdeutlich,wahrscheinlichfand er aber, da die in der Inschriftmit beschriebeneFunktiondesChrysermosnichtgutzuStrabonsbekanntemundwohlsptptolemischeVerhltnissewiderspiegelndemBerichtberdashellenistischeMuseionpasse,demzufolgeeinvomKnigernannterPriesteranderSpitzederInstitutionstand:XVII1.8,.17SchlielichscheintFrasers dezidierte Zuweisung der Inschrift in das 2. Jh. v.Chr. ausschlielich aufpalographischenKriterienzubasieren.18

    Zwarkann2842nichtmitletzterSicherheitbeweisen,daderdarinerwhnteMediziner,derChrysermosderdelischenWeihinschriftunddergleichnamigeHe

    11PPIII5350u.VI16645;Mooren,AulicTitulature,Nr.0346.12S. zuletztFraser,PtolemaicAlexandria, I105u.316; II180Anm.31,192Anm.89u.547

    Anm.297.13Heerwesen,79Anm.280.14PPII2022u.IV10107;Mooren,AulicTitulature,Nr.019.15PPIII5241undVI14946.16DieAnnahmeeinerFamiliederChrysermoiistweitverbreitet(vgl.dievonMooren,Aulic

    Titulature zurNr.019genannteLiteratur), basiert aber ausschlielichaufderSeltenheitdiesesNamens. Zweifel gegen die Verwandtschaft haben bereitsM. Strack, Griechische Titel im Ptolemerreich,RM55,1900,186187undOtto,PriesterundTempel,I184185Anm.3geuert.

    17 Damit wird allerdings nicht gesagt, da der auch eine administrative Funktionausbte; diese knnte ein separater Amtstrger (etwa der ) gehabt haben, s. Fraser,PtolemaicAlexandria,I316:itseemslikelythatweshouldregardtheepistatesoftheMouseionastheadministratorofitsfundsappointedbytheCrown,whilethepriestwasthetitularheadofthecommunityandparticularlyresponsibleforitsreligiousactivities.

    18PtolemaicAlexandria,II192Anm.89;vgl.obenAnmerkung12.

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  • 20 I.TexteausptolemischerZeitrophileer eine unddieselbe Person sind. Aber aufgrunddes neuen sptptolemischenZeugnissesistzumindestabzuwgen,obdiealleinvonOtto,a.a.O.,undJ.Ijsewijn19bevorzugteDatierungvonID1525indas1.Jh.v.Chr.nichtdochdasRichtigetrifft.

    Fr.a 1 [ 12(?) ] 2 [ 18(?) ] 3 [ 11(?) ] 4 .

    Fr.b 1 [ 10 ][12 ] 2 [5][5] 3 [ 12 ]vacat.

    4 [] 5 [Hoftitel] [] 6 [ 13 ]vacat

    Fr.a12(vgl.Fr.b45):S.P.Berl.Salm.1,611]|[

    ][o..][];zumWortlautvgl.Z.1619mitdemKommentarzuZ.1718unddieBemerkungenvonD.Kaltsas,AusdenArchivenderKniglichenSchreiberPeteimuthesundHarchebis,Tyche18,2003,89;BGUXVIII.1,2749,812 |[][]|[.ObinFr.aauchdieBezeichnungdesmitfahrendenSchiffes stand inden fehlendenHlftender Z. 1 oder3 lt sichnicht entscheiden.InFr.b46scheintdaserwarteteBezugswortvon(o..)ausgespartzusein.AmEndevonZ.1knnteauchderNameeinerPersongestandenhaben,diedieselbePositionwieKroisosundKritonhatte.

    19ObservationesprosopographicaeadSacerdotesEponymosLagidarumpertinentes,Aegyptus38,1958,169170.

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  • 2842.DieNilfahrtdesArztesChrysermos:RegistermitZahlungenanSchiffsmannschaften 21

    23VorsindTintenrestezusehen,die,wennsiekeineAbdrckesind,zueinerRandnotizgehrenknnten.

    DerName scheint ingyptenweder papyrologisch noch inschriftlichbelegt zu sein. Seine undKritons Funktion, die in Zusammenhangmit der in derdarauffolgendenZeileerwhntensteht, ltsichnichtmitSicherheit bestimmen.Mglicherweise verwalteten sie Lndereien, derenErtrgederKnigstochterzuflossen.DerartigeverschiedenerMitgliederderkniglichenFamilie20sind inMittelgypten inallendrei JahrhundertenderLagidenherrschaftbezeugt:vgl.P.Tebt. III.1,720,68|||(247245v.Chr.)21;P.Petr.III97,10(sc.;214205v.Chr.[?]22)BGUXVIII.1,2734,5 []( )( ) (l.86v.Chr.,vgl.P.Berl.Salm.15,56);P.Berl.Salm.6,2(86v.Chr.);20,1011(78v.Chr.);BGUXIV2438,16etpassim;2439,9etpassim;2441,100;2449,64(alleausdem2.1.Jh.v.Chr.)23.ZurangenommenenLngederLckeinZ.2unseresTextesknntez.B.[]|[.gutpassen,vgl. BGU VI 1222,6162 [] | [ ] (144v.Chr.)24.

    3AmEndederZeileviell.[()Monatsname],vgl.Fr.b56.

    Fr.b2][oder][.Wennessich

    hierumeinenTeilvonLieferungenhandelt,dieregelmigzuerbringenwaren,istdie Ergnzung ] [ vorzuziehen, da diese Zeitspanne derdritten des Jahres entsprche, s. P.Cair. Zen. III 59317,910 (l.)|;vgl.BGUXIV2370,29[]()();33()().

    3berderZifferamEndederZeilesiehtmanTinte,diezueinemQuerstrichgehrenknnte.Mglichwreaberauch,daessichumeinKontrollzeichenhandelt.

    45WiemirFabianReiterberichtete,kannmanaufdemOriginalamEndederZeile4einNygutnachvollziehen,derArtikellautetealsoeherals.DanacherwartetmandieHoftitulatur.DadervielleichtmitdemMedizinerunseresTexteszu identifizierendeChrysermos inderobenzitierten InschriftausDelosdenTitel

    20Vgl.Ch.Armoni,DreiptolemischePapyriderHeidelbergerSammlung,ZPE132,2000,235236; speziell zudem inBerlinerTextenoftbezeugten s.P.Berl.Salm.,S.5860.

    21ZurDatierungvgl.BLIX358.22ZurDatierungvgl.BLVII163.23ZurDatierungvgl.BLIX34.24ZurDatierungvgl.PPI959.

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  • 22 I.TexteausptolemischerZeiteinesfhrt, istmanversucht, | []zuergnzen.FrdenGebrauchdesGenetivPluralanstelledersingularischenBezeichnungbeidenTrgerndesTitelsgibtesoffenbareineneinzigenweiterenBeleg(Mooren,AulicTitulature,Nr.0337),aberderWechselzwischenbeidenAusdrucksweisenbeiderAngabedesHoftitelsscheintgrundstzlichmglichgewesenzusein,vgl.etwaMooren,ebenda,Nr.0239,0158undS.217Anm.

    Unklar ist auch, obnachdemHoftitel einfach] folgt.Gehtmanvonder Ergnzung | [ ] aus, bliebe in der Lcke von Z. 5 Raum frzweioderdreiweitereBuchstaben,sodazurBeschreibungderPositiondesChrysermos auch das Kompositum ] in Frage kme. In den ptolemischenPapyri ist dasWort einweiteresMal in SB I 5216 (101 oder 68 oder 39 v.Chr.)belegt,einemBriefdesAthenagorasandiePriesterdesLabyrinthsbezglichderBestattungeinesseinerUntergebenen.WelchediegenauenKompetenzendesAthenagoraswaren25,ltsichnichtzuversichtlichbestimmen,eserscheintaberunzweifelhaft,dawir in ihmeinenhochgestelltenalexandrinischenArztzusehenhaben,dessenFunktionsichvielleichtmitdereinesvergleichenliee26.

    6AmAnfangderZeilewirddieZeitspannegestandenhaben,frdiederausgezahltwordenwar:[Monatsname]oder[MonatsnameMonatsname].

    Die ersteZiffer amEndederZeile knnte einKappa sein.berderZahl siehtmanTinte,vgl.denKommentarzuFr.b3.

    CharikleiaArmoni UniversittzuKln

    25Vgl.C.Rmer,EhrungfrdenArztThemiston,ZPE84,1990,8588.26S.Fraser,PtolemaicAlexandria,I373.

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