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2844. QUITTUNG ÜBER DIE RÜCKZAHLUNG EINES DARLEHENS P. 13961 30 × 13 cm 4. Juni oder 4. Juli 68 v. Chr. Aus der Kartonage von Abusir el‐Melek Tafel VIII Herakleopolis Der mittelbraune Papyrus hat oben einen Rand von ca. 1,7 cm, unten von ca. 4,4 cm und links von ca. 2,5 cm. Der Papyrus bricht rechts ab 1 . Rechts könnten, je nach Breite der Buchstaben, ca. 15–20 Buchstaben fehlen. Zwischen Z. 1 und 2 sowie Z. 26 und 27 gibt es jeweils ein Spatium von ca. 0,8 cm. In Höhe von Z. 12 ist eine Tin‐ tenspur am linken Rand zu erkennen, zwischen Z. 26 und 27 links ein waagerechter Strich als Paragraphos von ca. 0,8 cm. Eine Klebung ist ca. 5,9 cm vom linken Rand aus gemessen erkennbar. Auf dem Papyrus selbst befindet sich oben in der Mitte ein kleines Papyrusstück. Der Papyrus ist durch Wurmfraß beschädigt, so daß es einige Fehlstellen zu verzeichnen gibt. Zwischen Z. 4 und 9 sind Fasern abgeplatzt. Es sind drei verschiedene Hände sichtbar: Die erste Hand zeichnet verantwort‐ lich für Z. 1 und 27, die zweite Hand für Z. 2–26, die dritte Hand schrieb Z. 28. Während die Schrift des ersten und dritten Schreibers geübte ptolemäische Kursi‐ ven darstellen, sieht die Schrift des zweiten Schreibers auf den ersten Blick wie eine geordnete ptolemäische Kursive aus, bei näherer Betrachtung jedoch erweist sie sich als unordentlich und unruhig. Der zweite Schreiber vermochte es anscheinend nicht, eine gerade Linie einzuhalten und schrieb jeden Buchstaben einzeln, fast ohne Ligaturen. Besonders auffällig ist Ny, welches in drei schrägen Strichen geschrieben wurde, z.B. gut sichtbar in Z. 9: δ̣άνηον, ὃ εҮδαᖹνε̣[ισεν. Allgemein ähnelt die Schrift der von BGU VIII 1731 und 1738 2 . Zum Inhalt: Agathodoros, Sohn des Apollodoros, Angehöriger des alexandrini‐ schen Demos Charitesios und Hipparch, erklärt einem gewissen Theodoros, Make‐ done, aber laut Darlehensvertrag als „Perser von Abkunft“ bezeichnet 3 , und seiner Frau Herakleia, von ihnen eine bestimmte Menge an Silberdrachmen in ptolemäi‐ scher Münze nebst Zinsen zurückerhalten zu haben. Dieses Geld hatte er ihnen durch einen am 10. Choiak eines unbekannten Jahres im Mnemoneion von Alexan‐ dria aufgesetzten Darlehensvertrag geliehen. Dieser Darlehensvertrag ist nach bis‐ herigem Wissen nicht mehr erhalten. Auch die in dem Rückzahlungsvertrag ge‐ nannten Personen sind aus anderen Dokumenten bislang nicht bekannt. Die besten Parallelen für die vorliegende Urkunde sind: P.Köln IX 366, P.Dion. 28, 29 und 30 und P.Ryl. IV 588. Vom Formular und den Formulierungen her ähn‐ 1 Zur Herkunft vgl. P.Berl. Salm. Einl., S. 9–51 und Appendix, S. 156–162. 2 Vgl. http://smb.museum/berlpap/index.php/03959/ (BGU VIII 1731) und http://smb.muse‐ um/berlpap/index.php/03962/ (BGU VIII 1738). 3 Siehe dazu den Kommentar zu Z. 6–7. Brought to you by | National Chung Hsing University Authenticated | 140.120.135.222 Download Date | 3/30/14 3:04 AM

Dokumentarische Texte der Berliner Papyrussammlung aus ptolemäischer und römischer Zeit (Zur Wiedereröffnung des Neuen Museums) || 2844. QUITTUNG ÜBER DIE RÜCKZAHLUNG EINES DARLEHENS

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  • 2844.QUITTUNGBERDIERCKZAHLUNGEINESDARLEHENSP.13961 3013cm 4.Junioder4.Juli68v.Chr.AusderKartonagevonAbusirelMelek TafelVIII Herakleopolis

    DermittelbraunePapyrushatobeneinenRandvonca.1,7cm,untenvonca.4,4cmund links von ca. 2,5 cm.Der Papyrus bricht rechts ab1. Rechts knnten, je nachBreitederBuchstaben,ca.1520Buchstabenfehlen.ZwischenZ.1und2sowieZ.26und27gibtesjeweilseinSpatiumvonca.0,8cm.InHhevonZ.12isteineTintenspuramlinkenRandzuerkennen,zwischenZ.26und27linkseinwaagerechterStrichalsParagraphosvonca.0,8cm.EineKlebungistca.5,9cmvomlinkenRandausgemessenerkennbar.AufdemPapyrusselbstbefindet sichoben inderMitteeinkleinesPapyrusstck.DerPapyrus ist durchWurmfrabeschdigt, sodaeseinigeFehlstellenzuverzeichnengibt.ZwischenZ.4und9sindFasernabgeplatzt.

    EssinddreiverschiedeneHndesichtbar:DieersteHandzeichnetverantwortlich fr Z. 1 und 27, die zweite Hand fr Z. 226, die dritte Hand schrieb Z. 28.WhrenddieSchriftdeserstenunddrittenSchreibersgebteptolemischeKursivendarstellen,siehtdieSchriftdeszweitenSchreibersaufdenerstenBlickwieeinegeordnete ptolemische Kursive aus, bei nherer Betrachtung jedoch erweist siesichalsunordentlichundunruhig.DerzweiteSchreibervermochteesanscheinendnicht, eine gerade Linie einzuhalten und schrieb jeden Buchstaben einzeln, fastohne Ligaturen. Besonders auffllig ist Ny, welches in drei schrgen Strichengeschriebenwurde,z.B.gutsichtbarinZ.9:, [.AllgemeinhneltdieSchriftdervonBGUVIII1731und17382.

    Zum Inhalt:Agathodoros, SohndesApollodoros,Angehrigerdes alexandrinischenDemosCharitesiosundHipparch,erklrteinemgewissenTheodoros,Makedone,aberlautDarlehensvertragalsPerservonAbkunftbezeichnet3,undseinerFrauHerakleia,von ihneneinebestimmteMengeanSilberdrachmen inptolemischer Mnze nebst Zinsen zurckerhalten zu haben. Dieses Geld hatte er ihnendurcheinenam10.ChoiakeinesunbekanntenJahresimMnemoneionvonAlexandriaaufgesetztenDarlehensvertraggeliehen.DieserDarlehensvertragistnachbisherigemWissen nicht mehr erhalten. Auch die in dem Rckzahlungsvertrag genanntenPersonensindausanderenDokumentenbislangnichtbekannt.

    DiebestenParallelen frdievorliegendeUrkundesind:P.Kln IX366,P.Dion.28,29und30undP.Ryl.IV588.VomFormularunddenFormulierungenherhn

    1ZurHerkunftvgl.P.Berl.Salm.Einl.,S.951undAppendix,S.156162.2Vgl.http://smb.museum/berlpap/index.php/03959/(BGUVIII1731)undhttp://smb.muse

    um/berlpap/index.php/03962/(BGUVIII1738).3SiehedazudenKommentarzuZ.67.

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  • 40 I.TexteausptolemischerZeitlich ist auerdem die Sechszeugenurkunde P.Wrzb. 64. Bei der vorliegendenUrkunde handelt es sich um einen objektiv stilisierten staatsnotariellenVertrag5,derzuArchivierungszweckenmiteinementsprechendenVermerk inZ.1ergnztwurde.ErweistdieFormeinerstaatsnotariellenUrkundeauf6und ist typischfrDarlehensrckzahlungen7: (1)KurzesDatum(Z.2) (2)Ortsangabe(Z.3) (3)EinleitungdesVertragskrpersdurch /mit (4)ErwhnungderParteien(Z.37) (5)Betrag,derdurchdenSchuldnerzurckgezahltwurde(Z.89) (6)GrundderRckzahlung,hierdieLschungeinesvorigenVertrags,derim MnemoneionvonAlexandriaaufgesetztwurde(Z.912) (7)Nichtangriffsklausel(Z.1218),welchefolgendeKlauselnenthlt: a.Klausel(Z.1215) b.Klausel(Z.15) c.VerzichtserklrungaufmndlicheundschriftlicheAbkommen,diedem EmpfngerirgendwelcheAnsprcheinderVergangenheitbiszum heutigenTagverschaffenknnten(Z.1618) (8)Strafklauseln(Z.1825) a.EinleitungderStrafklausel(Z.1821) b.DieAktionendesEmpfngersgegendenSchuldnerwerdenkeineWirkung haben(Z.2122), c.ansonstenistdiesemeinBugeldundderSchadenzuzahlen(Z.2324)

    d.sowieeinweitererBetragindieStaatskasse. (9)SalvatorischeKlausel(Z.25) (10)bzw.PraxisKlausel(Z.2526)

    4 P.Kln IX 366 (nach 132 v.Chr.; Arsinoites): Rckzahlung eines Gelddarlehens; P.Dion. 28(nach28.Sept.111v.Chr.;Hermupolis);P.Dion.29(17.Aug.110v.Chr.;Hermupolis);P.Dion.30(18.Sept.17.Okt.105oder104v.Chr.;Hermupolis).AlledieseUrkundenbetreffenjeweilsdieRckzahlungeinesGetreidedarlehens.P.Ryl.IV588(19.Sept.78v.Chr.;Krokodilopolis):Rckzahlung eines Gelddarlehens. P.Wrzb. 6 (10. Juli. 102 v.Chr.; Theadelphia / Arsinoitesmit BL XII290):SechszeugenurkundeberdieRckzahlungeinerSchuld.

    5DerVertragwurde alsHomologie verfat. ZurHomologie, die keine eigenstndigeUrkundenart, sondern lediglich eine Urkundenform darstellt, siehe von Soden, Homologie, 68. DieHomologieformistdabeinichtaufbestimmteUrkundenartenbeschrnkt,sondernwirdmitAusnahme der Synchoresisurkunden und Bankdiagraphai fr Syngraphophylax, Agoranomen undGrapheionUrkundensowie frCheirographaverwendet.AuchderGeschftstyp istnicht festgelegt.JedwedesRechtsgeschftkanninHomologieformbeurkundetwerden.SiehedazuauchWolff,RechtII,140141.

    6ZurFormeinerstaatsnotariellenUrkundesieheWolff,RechtII,8691.7SiehedazuauchKhnert,Kreditgeschft,64.

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  • 2844.QuittungberdieRckzahlungeinesDarlehens 41

    DerTextschlietmiteinerParagraphosaufderlinkenSeiteab,wahrscheinlichumkenntlichzumachen,dabisdorthinderVertragstextreicht,damitnichtshinzugefgtwerdenkann.Darunter befinden sichdieNamen, dasAlter unddas SignalementdermnnlichenVertragspartner.DieAngabenderFraufehlen8.DasSignalement ist Kennzeichen dafr, da es sich um eine offizielleUrkunde handelt9. DieNamenwurdenvon jeweils einemanderenSchreiberhinzugefgt.Esknnte sichdeshalb um Unterschriften handeln. Auffllig ist, da derjenige, der den NamenAgathodorosunddieweiterenAngabenzudieserPersoninZ.27schrieb,auchdenVermerkinZ.1geschriebenhat.LetztererstelltquasieinenTitelfrdasDokumentdar(Am29.,AgathodorosdemTheodoros.Homologie),derwahrscheinlichzuArchivierungszweckenberdenVertragstextplatziertwurde10.

    Bemerkenswert ist bei dieserUrkunde, daderAgoranomoder ein sonstigerstaatsnotariellerBeamternichtgenanntwird11.DiesistaberkeinunbekanntesPhnomen, weisen doch alle Agoranomenurkunden aus dem Archiv des Dionysios,Sohn des Kephalas, denselbenUmstand auf12. Da jedoch hier in Z. 11 von einemMnemoneioninAlexandriadieRedeist,drftedieRckzahlungsurkundeebenfallsineinemAgoranomenbro,allerdingsinHerakleopolis(Z.3),geschriebenwordensein.

    Die Praxis, fr Archivierungszwecke das Tagesdatum und den VertragsinhaltberdenVertragstextzusetzen,findetsichauchinBGUVIII1731und1738.DiesundauchdiegemeinsameHerkunftderStckeknntewomglichdaraufhindeuten,dadieseUrkundenaneinunddemselbenOrtarchiviertwurden.

    WaruminunseremFallallerdingsnichtdieDarlehensquittungselbstzurckgegebenwurde, sonderneineUrkundeberdieRckgabedesDarlehensaufgesetztwurde, geht aus demText nicht hervor. Allerdingswaren die Vertragspartner ineinerhnlichenSituationwiedieVertragspartnerindenParallelendesDionysiosArchivs:DasiedieDarlehensquittungschonoffiziellimMnemoneioninAlexandriahattenerstellenlassenunddiesesomitwahrscheinlichdortregistriertwordenwar,konntenureineebenfallsregistrierteRckgabeQuittungdenVertragspartnerndieSicherheitgeben,dadasGeldauchtatschlichzurckgezahltwordenwar13.

    8Vgl.denKommentarzuZ.67.9SiehedazudenKommentarzuZ.27.10Vgl.zudieserPraxisWolff,RechtII,4142.11ErknntetheoretischinZ.3amEndederZeilenachNennungdesOrtesundvorderEinlei

    tungderVertragsparteiengestandenhaben,dochwredafrnichtmehrgenugPlatzvorhanden.12 Dies betrifft die Agoranomenurkunden P.Dion. 2331. Siehe dazu Boswinkel Pestman,

    Dionysios,247.13Vgl.dazuBoswinkelPestman,Dionysios,252.SieheauchKhnert,Kreditgeschft,67,der

    zudemdieSicherheitdesDarlehensnehmersbetont,dersichsicherseinsoll,dadievorangegangeneDarlehensurkundeinkeinerWeisemehrGltigkeithat.

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  • 42 I.TexteausptolemischerZeitDasDokumentweistfolgendeBesonderheitenauf:

    (1) Durch den Papyrus kann zum ersten Mal die sichere Aussage getroffenwerden,daeseinenalexandrinischenDemosnamensCharitesiosgegebenhat: Agathodoros, Sohn des Apollodoros, gehrt diesem Demos an. EinenHinweis,daessichumeinenDemosAlexandriashandelt,gibtauchZ.11,denndortwurdederursprnglicheDarlehensvertragerstellt14.

    (2) Gleichzeitig belegt der Papyrus die Existenz eines MnemonesBros inAlexandria(Z.11).Dadurch,dabeideVertragspartnerNichtgyptersind,wirdzudemdieThesewiderlegt,daeinMnemonesBrolediglichdemotischeVertrge anfertigte,whrenddasAgoranomeion in der Regel griechischeVertrgeschlo15.

    (3) Zudem liefern Z. 1618 einen weiteren Beleg fr eine besonders aus derRmerzeit bekannte Verzichtsformulierung im Rahmen der Nichtangriffsklausel, die bislang nur aus zwei weiteren Papyri aus der Ptolemerzeitbekanntwar.

    (4) Schlielich ist derbislangunbekannteAgathodoros, SohndesApollodoros,indieListederHipparchenderProsopographiaPtolemaicaeinzutragen.

    1 (1.Hd.) vacat[.()]. 2 (2.Hd.)[] [] 3 [][.] 4 {} [15] 5 [3][] 6 [ ][] 7 [6] [] 8 [][] 9 , , []10 []11 [,]12 .[]13 []14 []15 []16 []17 []18 [].[]19 [][]20 [][,]

    14SiehedazudenKommentarzuZ.4.15SiehedazudenKommentarzuZ.1011.

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  • 2844.QuittungberdieRckzahlungeinesDarlehens 43

    21 [] [.]22 [][]23 [][]24 [][]25 []26 ,[.] 27 (1.Hd.) () [28 (3.Hd.) () ()[

    1 vacat [. ()]: Ergnzt nach den ParallelenBGUVIII1731,1:[] [](),undBGUVIII1733,1:[] vac. () [] (), wobei es dort jeweils ()heienmu,denndasWortkommtindenPapyribislangnichtvor.

    2[] [ ]: Nur der AnfangsbuchstabedesMonatsnamens istvorderLckezuerkennen.DerMonatsnameknnteodergelautethaben.DajedochindenParallelenofterstdermakedonischeMonatsnameunddanacherstdergyptischesteht,knnteessichauchumodergehandelthaben(vgl.z.B.P.Dion.29,1:[],;17.Aug.110v.Chr.;Hermupolis).Dannmudahinterodergestandenhaben(somitwrdederPapyrusaufden29.Choiakeines13.Jahres5.Januar68v.Chr.datierbarsein);siehedazuSamuel,Chronology,129138.Allerdings wrde man bei der Ergnzung eines makedonischen und gyptischenMonatsnamens Schwierigkeiten mit der Zeilenlnge bekommen. In palographischerHinsichtstehtderPapyrusBGUVIII1731und1738naheunddrftesomitindie erste Hlfte des 1. Jh. v. Chr. zu datieren sein (BGU VIII 1731 (6867 v.Chr.;Herakleopolis):HomologieberUmbuchung vonKatkenland;BGUVIII 1738 (1.Okt.72v.Chr.;Herakleopolis;mitBLXII2021):EidbereineUmbuchungshomologie). Fr ein 13. Regierungsjahrwrde somit Ptolemaios XII. NeosDionysos inFrage kommen. Das Tagesdatum ist zwar an dieser Stelle verloren, doch sprichteinigesdafr,daessichumden29.handelndrfte.DieseZahlistauchinZ.1zufinden.InParallelenwieBGUVIII1731,1,steht,alsZahlwertidentischmitdemausgeschriebenenTagesdatuminZ.2:[][].EbensoverhltessichmitBGUVIII1733,1:,alsZahlwertebenfallsidentischmitdemTagesdatuminZ.2:[].Vgl.auchdieZahleninBGUVIII1736,1und2,sowieinBGUVIII1738 und 1739, jeweils in den ersten beiden Zeilen. Dies legt nun nahe, dadieZahlinZ.1unseresPapyrusmitdemTagesdatum,welchesinZ.2gestandenhabenmu,identischist,also29betrgt,undentsprechendinZ.2ergnztwerdenmu:.SomitknntederPapyruswie folgtdatiertwerden:13. Jahr29.Pachon4.Juni68v.Chr.;13.Jahr29.Payni4.Juli68v.Chr.

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  • 44 I.TexteausptolemischerZeit

    3[][:ZurHauptstadtdesHerakleopolitessieheCalderiniDaris,DizionarioII,220224(1);225(23);dies.,Supplemento1,128129;2,63;3,44;4,64.Vgl.auchFalivene,Herakleopolite,35,sowieVerreth,Toponyms(Version2.0),266s.v.Herakleopolis(IhnasyaelMedina).

    4{}: Der Name steht im Genitiv und drfte somit der VatersnamedesDarlehensgeberssein,derinZ.3gestandenhabenmu.

    :DieserNamemteeinenhereBezeichnungdesAgathodorosdarstellen. Die Bedeutung von ist bislang nicht eindeutig geklrt. BeiPreisigke,Namenbuch,473s.v.,wirdCharitesiosalsPersonennameaufgefhrt(erfhrtP.Oxy.II354=SBXVI12759an;siehedazuunten).DadieBezeichnunginunseremPapyrusimNominativsteht,kanneskeinPatronymsein.EskannsichallerdingsumdenNameneinesDemoshandeln,wie schonW.Schubart,APF5,1913,85,festgestellthat.ZurDiskussionsieheC.Balconi,Aegyptus64,1984,50.WennessichtatschlichumeinenalexandrinischenDemoshandelnsollte,wrdediesdarauf hinweisen, da unser Agathodoros ein alexandrinischer Brger war. UntersttztwirddieseVermutungdadurch,da inZ.11AlexandriaalsOrtderAufsetzungdesursprnglichenDarlehensvertragsgenanntist.

    Die Bezeichnung ist in dieser Form bislang in nur fnf anderenDokumentenbelegt:SBXVI12759,3(15n.Chr.;Oxyrhynchos),P.Vindob.Bosw.1,3(nach87n.Chr.;Nilupolis/Arsinoites),SBXXVI16725,15(ca.185n.Chr.;Soknopaiu Nesos); P.Lond. II 353, 8 (23. Aug. 221 n. Chr.; Soknopaiu Nesos), SB XVI12785,13(591n.Chr.;SoknopaiuNesos).InvierFllenistdabeivoneinem die Rede, einem Tempel, der eventuell auf das Fest derCharitesiabzw.Charisia(vgl.LSJ,1979,s.v.)zurckgehtundvielleichtmitIsisverbundenwerdenkann.Vgl.dazuF.A. J.HoogendkK.A.Worp,Tyche16,2001, 4950, mit weiterfhrender Literatur zu dem Thema. Lediglich in SB XVI12759,einerDeklarationvonViehbestandausdemOxyrhynchites,istwahrscheinlich einDemosdamit gemeint,wennderDeklarant sich als [][] bezeichnet (wre der Name des Grovaters,msstewieschonbeimVatersnamenzwischendenbeidenNamenimGenitivstehen).DieDemosBezeichnunglieesicheventuellvondemFestnamenherleiten,vgl.dazuFraser,PtolemaicAlexandria I,46undII,127.Vgl.aberauchCalderini Daris, Dizionario V, 114, die einen alexandrinischen Demos namens auffhren(Belegesieheunten),derunseremDemosentsprechenknnte. SiehedazuauchdenKommentar zuP.Dion.13 (Getreidedarlehen),32, S. 199.Vgl. auch Jouguet, Viemunicipale, 124, der allerdings von einemDemos namensspricht,undCPRXVIII16,Komm.zurZ.335,S.172.DerDemosNamekommtindenGetreidedarlehenP.Dion.15,28;16,37;17,34und19,26vor.

    4 [:Unsichere Lesung.Hier sollte eine Przisierung zumHomologierendenAgathodorosstehen.DaerdasDarlehenoffensichtlicheinemMilitrangehrigengewhrthat,knnteerebenfallsSoldatgewesensein.Dasgelesene [

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  • 2844.QuittungberdieRckzahlungeinesDarlehens 45

    knntesomitseinenRangbezeichnenoderaberseineZugehrigkeitzueinerHipparchieausdrcken.BeiderletztenMglichkeitmtedienhereBestimmung zurHipparchie vor demWort stehen, also o.. und davorauchdieEinheit(z.B.Makedone).Dies isthiernichtderFall.Somit istdieseMglichkeithinfllig.BeidererstenMglichkeithingegen,danmlichAgathodoroseinHipparchseinknnte,mtedavonausgegangenwerden,dahinterdemWortaufjedenFallnocheinenhereAngabegestandenhat,z.B.,wobeider Ausdruck bis heute nicht vollstndig geklrt ist (zur DiskussionsieheauchP.KlnIV187,10:[]mitdemKomm.zuZ.10,S.173).

    Hipparchen waren die Befehlshaber von Hipparchien, Reitereinheiten, in derPtolemerzeit.EswarderhchsteOffiziersrangderKavallerie,demderderInfanterie entsprach; siehe Lesquier, Institutions militaires, 8387; vgl. auchLauney,Armeshellnistiques,50.ZurZeitunseresPapyruswarendieethnischenHipparchienseitetwaeinemJahrhundertaufgelstundindienumerierteneingegliedertworden.SomitwarunserAgathodorosmitSicherheitHipparcheinernumeriertenHipparchie.ZuHipparchiensieheScheubleReiter,Katkenreiter,6971,mitweiterfhrenderLiteratur.

    5[:TheodorosmuhierderDarlehensnehmersein,derdemAgathodorosdasGeldzurckgibt.Denneristesauch,derinZ.28alszweiteKontraktpartei unterschreibt.Wre er hingegen zusammenmitAgathodorosDarlehensgeber,wrdedieUnterschriftderzweitenParteifehlen.

    []:NormalerweiseschlietsichdieEinheitderKatkenreiterwiehierdirektandasEthnikonan,vgl.ScheubleReiter,Katkenreiter,58.

    6 [][:SichergelesenisthiernurdasEthnikon.DerNominativverwundertaufdenerstenBlick,istTheodorosdochinZ.5explizitalsMakedonebezeichnet.EineweitererechtsfhigePerson knnte daher vor gestanden haben. Allerdings ist Ny vorziemlich sicher gelesen. Da es sich auf keinen Fall um ein Ypsilon handeln undsomit den Genitiv eines Patronyms darstellen kann, bliebe nur die MglichkeiteinesNamens imNominativ, der auf endenwrde.DocheinweitererDarlehensrckzahler,derohnePatronymhieralsPerseraufgefhrtwird, istunwahrscheinlich.ZudemmteerzusammenmitAgathodorosundTheodorosamEndedes Dokuments als rechtskrftiger Vertragspartner mit aufgefhrt werden, wasnichtderFall ist.Vielwahrscheinlicher ist es,dahiereineweitereBezeichnungdes Theodoros folgt, nmlich als Perser. Da er nicht gleichzeitig beide Ethnika,Makedone und Perser, fhren kann, mu vor eine Erklrung gestandenhaben,warumerhieralsPerserbezeichnetwird.DieseErklrungunddamitauchdieErgnzungwerdendurchParallelengeliefert. InP.Dion.30,34(18.Sept.17.Okt. 105 oder 104 v.Chr.; Hermupolis) wird der Darlehensrckzahler Dionysios,SohndesKephalas,folgendermaenbezeichnet(mitBLIII154):()|

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  • 46 I.TexteausptolemischerZeit[,]`[11] [].Vgl.auchP.Ryl.IV588,69 (19. Sept.78v.Chr.;Krokodilopolis): [] |[][]|[][],[]|[][].HierwerdenalleDarlehensrckzahleralsPerservonAbkunftbezeichnet.SieheauchSBVI9405,9(18.Dez. 75 v.Chr.; Ibion Eikosipentaruron/Arsinoites), wo die Darlehensrckzahlerebenfallsals[]aufgefhrtwerden.Vgl.auchdenAusdruckinP.KlnIX366,3(nach132v.Chr.;Arsinoites?): []. Vgl. auch D. Hagedorn B. Kramer, Vorladung, in: FestschriftThissen,219232,hier224.

    DiesesPhnomen,daSchuldnerals PerservonAbkunftbezeichnetwerden(ohne), findetsichauchinzahlreichenanderenVertrgen.SeitEndedes3.Jh.s.v.Chr.hattesichdieBedeutungPerservonAbkunftvomreinenEthnikonberdieBezeichnungvoningyptengeborenenindernvonNichtgyptern(meistSoldaten)bishinzurBezeichnungdervertragsschwcherenParteigewandelt.Letzteresindnach172v.Chr.alssolchebelegt.SiehedazuE.BoswinkelP.W.Pestman, P.Dion, S. 5663, und Rupprecht, Darlehen, 19. Vgl. auch K. Maresch,P.Kln IX 366, Komm. zu Z. 3, S. 9596 und B. Kramer, CPR XVIII, S. 7273mitweiterfhrender Literatur. Vgl. auch K. Vandorpe, APF 54, 2008, 86108. ZurSchreibung von statt siehe auchZ. 9.DiemeistenBelege frdenWechselvonzustammenlautMayserSchmoll,GrammatikI12,7I3,5051,ausdem2.und1.Jh.v.Chr.,vgl.ebd.50:...,dadiemeistenBelegeerstausdemII.undI.Jahrhundertv.Chr.stammen.EsknntesichalsodochumSpurenderitazistischenAussprachedeshandeln.

    67]| [6][:ErgnzungaufgrundderNennungeinerHerakleiainZ.20.DainZ.20eineHerakleiamitArtikelgenanntwird,musiedortalsschonbekanntvorausgesetztwerdenundaneinerfrherenStelleimDokumentgestandenhaben.DadieSpurenvon[deutlichlesbarsind,bietetsichdieLckevorfrdiesenZweckan.Normalerweisemte,wiez.B. inP.Dion.30,56,derKyriosderFraugenannt sein:]|[].HierwrdederPlatzinZ.7freinesolcheoderhnlicheFormulierungallerdingsnichtausreichen.knntehiereinenHinweisdaraufgeben,warumHerakleiaamEndedesDokumentsnichtunterschreibt:VielleichtistsiedortnichtmitSignalementvertreten,weilsiewomglichnichtHauptvertragspartnerin war, sondern lediglich im Falle des Ausfalles ihres Mannes fr ihneingesprungenwre(diesenHinweisunddieLesungverdankeichF.Reiter).

    8 [][ ]:Hier standdie SummederRckzahlung,inklusiveZinsen,dieindernchstenZeileerwhntwerden.AngesichtsdervermutlichrechtsfehlendenBuchstabenanzahldrftederBetragausgeschriebenwordensein.SilberdrachmeninptolemischenMnzen,d.h.Staterviertel,kommeninderPtolemerzeitnochinfolgendenPapyrivor:P.Dion.29,19(17.Aug.110v.Chr.;Hermupolis),P.Dion.15,2324(2.2.109v.Chr.;Akoris/Hermopo

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  • 2844.QuittungberdieRckzahlungeinesDarlehens 47

    litesmitBLXI127),UPZI125,10(27.Sept.89v.Chr.;Memphis),BGUVIII1732,15(8030v.Chr.;Herakleopolis),BGUVIII1733,21(8030v.Chr.;Herakleopolis).Vgl.Maresch,BronzeundSilber,28.

    9:Vgl.P.Ryl.IV588,13:[],[].DerHchstzinssatzbeiGeldDarlehenderPtolemerzeitbetrug24%.Im1.Jh.v.Chr.sindaberauchZinsstzezu18%(z.B.BGUIV1161,10;2423v.Chr.;Alexandria)belegt.SiehedazuKhnert,Kreditgeschft,3850,bes.40.DahierwederAngabenzurHhederZinsengemachtwerden,nochdieDarlehenssummeerhalten ist, istesnichtmglich,aufdieDarlehenssummeoderHhederZinsenzuschlieen.

    , [ ]: An dieser Stelle fehlt der blicheArtikelvor.ZumIotazismusinsiehedenKommentarzuZ.67.DieFormulierung , findet sich auch in folgenden Papyri:P.Dion. 28, 5 (nach28. Sept. 111v.Chr.;Hermupolis), P.Dion. 29, 6 (17.Aug. 110v.Chr.; Hermupolis), P.Dion. 30, 7 (18. Sept. 17. Okt. 104 v.Chr.; Hermupolis),P.Dion.31,9(nach22.Dez.104v.Chr.),P.Ryl.IV488,13(19.Sept.78v.Chr.;Krokodilopolis).

    10:DerSchreiberhathierversehentlichDeltawiederholt.DiesundanderekleineFehlerdeutendaraufhin,daderTexteineAbschrifteinesOriginaldokumentsdarstellt.

    [: Ergnzt nach SB XVI 12985, 7 (Ende 2. Jh. v.Chr.; DiospolisMagna/Theben): [][].

    1011 ] | [: Ergnzt nachP.Oxy.LV3777,1213(57v.Chr.;Oxyrhynchos): [] |[].SieheauchSBVI9065,4(1.Jh.v.Chr.;Herakleopolites):.Vgl.dazuP.Tebt.I166descr.,5(17.Mrz.15.Apr.105v.Chr.;KerkeosirismitBLXI277):(l.).SieheimbrigenauchP.Ryl.IV588,1415(19.Sept.78v.Chr.;Krokodilopolis):[]] [sowieZ.4041(mitBLIV74): [|].InP.KlnIX366,78(nach132v.Chr.;Arsinoites?),wurdevomDarlehensgeberGeld[]|geliehen.WeitereHinweisezueinemMnemoneion inAlexandriaknntendie, allerdings schon kaiserzeitlichen, Dokumente BGU IV 1132, 78 (nach 24. Juni. 14 v.Chr.;Alexandria)undBGUIV1144,5(31.Mrz.13v.Chr.;Alexandria)geben:.ZumUnterschiedzwischenAgoranomeionundMnemoneionsieheM.G.Raschke,BASP13,1976,1729,bes.2326.Vgl.auchWolff,RechtII,2527. Zum allgemein sieheW. E. H. Cockle, JEA 70, 1984, 106122,bes.112113,derallerdingsdasMnemoneionalseinGegenstckzumAgoranomeionsieht,dasstattgriechischerdemotischeVertrgeregistrierte.InrmischerZeitwurdendieBegriffeundlautCockle,ebenda,schlielichsynonym verwendet. Da unserem Vertrag ein ursprnglich demotischer Darlehensvertrag zugrunde lag, kanndarausm.E.nichtgeschlossenwerden, zumaldie

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  • 48 I.TexteausptolemischerZeitVertragspartnerbeideNichtgypterwaren.DemnachwredieTheseCockleshinfllig, und die Begriffe und wurden schon in ptolemischerZeitsynonymgebraucht;oderaberdasMnemoneionstellteeineZweigstelledes Agoranomenbros dar,welcheswomglich sogar aufDarlehensvertrge spezialisiertwar;siehedazuBoswinkelPestman,P.Dion.,S.247mitAnm.5.

    1112 , ] | : Nach Nennung des Vertragsortespflegtnormalerweisedas Jahr sowieMonatundTagdesVertragsabschlussesdesDarlehens, auf das sich das vorliegende Dokument bezieht, zu stehen, vgl. z.B.P.Dion.30,9(18.Sept.17.Okt.105oder104v.Chr.;Hermupolis):[](),[,].DieVerschreibungKappastattChihatderSchreiberkorrigiert.BeideswrejedochzurPtolemerzeitmglich.SiehedazuMayserSchmoll,GrammatikI12,144.

    1213[]|:ErgnztnachP.KlnIX366,910:[] | [].Hier beginnt die Nichtangriffsklausel. Dabei erklrt der Homologierende, da ergegendenGeschftspartnerkeineKlageerhebenodersonstwiegegenihnvorgehenwerde. Siehe dazu Rupprecht, Quittung, 94103, Bebaiosis und Nichtangriffsklausel. Zur Funktion zweier Urkundsklauseln in den griechischen Papyri bisDiocletian,in:Symposion1977,235245.

    1314]|:HiermtederNamedesSchuldnersbzw.derSchuldnerstehen,d.h.TheodorosundseineFrau.DieEndunginZ.14bereitetaberhierfrSchwierigkeiten,dennesistoffensichtlichvonmehrerenPersonendie Rede. Stnde dort nun / , mte mannebenTheodoros vonmindestens zweiweiteren Schuldnern ausgehen,was aberdenZ.57widersprechenwrde.SomitbleibtnurdieMglichkeit,daderSchreiber hier die Schuldner nicht genannt, sondern pauschal dieObenstehenden geschriebenhat.Dahier,indiesenZeilen,mehralseinSchuldnergestandenhabenmu,legtauchdasfolgendenahe.EinedirekteParallelezudieserErgnzunggibtesbislangm.W.nicht.

    1415[]|:ErgnztnachP.Dion.29,12(17.Aug.110v.Chr.;Hermupolis),P.Dion.30,1112(18.Sept.17.Okt.105oder104v.Chr.;Hermupolis)undP.Dion.31,1415(nach22.Dez.104v.Chr.;Hermupolis),sowieP.Oxy.XXVII2471,11(ca.50n.Chr.;Oxyrhynchos):.P.KlnIX366,11(nach132v.Chr.;Arsinoites?)wieauchBGUIV1174,9(4.Nov.5v.Chr. [Tag unsicher]; Alexandria) enthalten nur die krzere Fassung .P.Ryl.IV588,20(19.Sept.78v.Chr.;Krokodilopolis)hingegenenthltdieFormulierung[].BeiP.Grenf.II31,1516(20.Apr.104v.Chr.;Pathyris),handeltessichnurumeinenTeileinesDarlehens,gegendennichtseingewendetwerdendarf:.DerPlatzamEndederZ.14 drfte fr eine ausfhrlichere Ergnzung reichen, doch die Parallelen legennahe,dahiernichtvielmehrgestandenhat.

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  • 2844.QuittungberdieRckzahlungeinesDarlehens 49

    15 [ : Die Klausel bewirkte, da alle Einwendungengegendie imVertrag stehendenBestimmungen zu ignorierenwarenundsomit der Vertrag unanfechtbar wurde. Zur Klausel siehe Dwel,pareuresisKlausel.

    1618[]|[ ] |[]:Die engsteParallele fr eineErgnzung istP.Oxy.II268,1617,eineRckzahlungeinerMitgift(nach29.Nov.57n.Chr.;Oxyrhynchos; sieheBLVII 129): | [] .Die bliche FormulierunginderRmerzeitlautet:.FrhesteBeispielewrendaherBGUIV1163,11(1613v.Chr.;Alexandria),eineAufhebungeinerSchuld:()()()()() sowie BGU IV 1113, 1617 (11. Jan. 14 v.Chr.; Alexandria),eineAufhebungeinerVormundschaft:[][]|.SieheaberP.Wrzb.6,2225:[] [] | [] [][] | []|undP.Ryl.IV588,2425:[][][]| [][].SomitwrenunserPapyrussodenndieErgnzungrichtigist,P.Wrzb.6undP.Ryl.IV588diebishereinzigenBelegefrdieseFormulierunginderPtolemerzeit.

    1819[]|:HierbeginntdieBedingung,aufderdieStrafklauselfuenwird,ergnztnachP.KlnIX366,1415:[]|.Vgl. auchdieHomologieberUmbuchungvonKatkenlandBGUVIII 1732, 13 (8030 v.Chr.;Herakleopolis): [ ] . Vgl. Berger, Strafklauseln,189.

    2022[,|] [.|][]:ErgnztnachBGUVIII1733,1820:[] [ ] | , [] [][],|usw.DerersteTeil[,|] [stelltdasEndederNichtangriffsklauseldar,andiesichmitderFormulierung derBeginnder Strafklausel anschliet. SiehedazuBerger, Strafklauseln, 188190 und 193194 sowie Rupprecht, Quittung, 19. Vgl. z.B. auchP.Fam.Tebt.23 (23.Mrz.123n.Chr.;Tebtynis): | [].

    2324 [ ] | [][:ErgnztnachBGUVIII1732,1516und1733,21: .Da aber noch gengendPlatz amEnde vonZ. 23wre, ummehralsnurzuergnzen,solltedieErgnzunginBetrachtge

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  • 50 I.TexteausptolemischerZeitzogenwerdenwieinP.Ryl.IV588,3031:]|.Vgl.auchUPZI125,1011:.DasptolemischeSilbergeldwurdewhrendderganzenPtolemerzeitmitdemBildnisdesPtolemaios I. Soter geprgt. Siehe auch den Kommentar zu Z. 8. Vgl. Maresch,BronzeundSilber,29zuden,diesichvoralleminAngaben von Vertragsstrafen finden. Siehe dazu auch die Liste der Strafgelder beiQuittungenberdieRckzahlungvonGetreidedarlehenundinDarlehensvertrgenbeiMaresch,BronzeundSilber,201202.NachmtederBetragausgeschriebenwordensein,dennesistnochPlatzinZ.24,bevordieStrafklauselmit]|[endet.

    2526 ]| : Es folgt nach der NichtangriffsKlausel die PraxisKlausel. Vgl. Rupprecht, Quittung, 102. Zur Praxis oder Vollstreckungsklauselbzw.KlauselsieheauchH.J.Wolff,SomeObservationsonPraxis,in:Pap.Kongr.XII,527535.

    26[]:ErgnztnachBGUVIII1731,18;1732,16,und1733,22:.

    27() [:Vor()fehltdasbliche.Vgl.z.B.dieHomologienberdieUmbuchungvonKatkenlandBGUVIII1732,21und22,BGUVIII1733,23,24und25,BGUVIII1734,25,26und27,etc.(alle8030v.Chr.;Herakleopolis),wohinterdemNamendesjeweiligenVertragspartnersstets()steht. Esmu wie bei den genanntenParallelen das Signalement folgen.AuchhieristdieSchriftderartkursiv,dadieBuchstabenschwerzuentziffernsind.Amehesten knnteman hier deshalb , also mittelgro lesen. Das SignalementdeutetallgemeinaufdieffentlichkeitderUrkundehin.Esdientezur IdentifizierungderVertragspartner.InmanchenGauen,wieimPathyrites,wurdedasSignalement bei der ersten Nennung der entsprechenden Person angefgt, in anderenGauenerst alsAnhangunterdenVertraggeschrieben; siehedazuWolff,Recht II,8890.ZumSignalementsieheauchHasebroek,Signalement;Caldara,Lindicazionedeiconnotati;Hbsch,Personenangaben.

    28 () () [:Theodoros ist grobismittelgro.Vgl.zumAusdruckP.Kln IV187,14mitKomm.zurZeile,S.174.Theodoros Alter ist hier deutlich zu lesen: 47. Die Unterschrift seiner FrauHerakleiafehlt(siehedazudenKommentarzuZ.67).

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  • 2844.QuittungberdieRckzahlungeinesDarlehens 51

    bersetzung (1.Hd.)Am29.Agathodoros[anTheodoros.Homologie].(2.Hd.)ImdreizehntenJahr,imMonatP[,amneunundzwanzigsten],inHerakleopolis,derStadtoberhalbvonMemphis.[EserklrtAgathodoros],SohndesApollodoros,ausdemDemosCharitesios,Hipparch[der],gegenberTheodoros,SohndesNN,Makedone[derKatkenreiter],aberge[mdemDarl]ehensvertrag, Perser von [Abkunft],mit dessen Frau [Herakleia, , vonihnen]inptolemischerMnzeSilberdrachmensowiedieZinsen[zurckerhaltenzuhaben],nmlichdasDarlehen,das[Agathodoros]gewhrthatgemdemDarlehensvertrag,der [durch]dasBroderMnemones inAlexandriaausgefertigtworden ist [im Jahre,] am10.Choiak.Und (ererklrt),dawederer,Agathodoros,nocheinanderer,der[fr]ihnhandelt,gegen[dievorherGenannten]Schuldforderungenerhebe,[odererhebenwerde,nochgegensievorgehenwerde],nochgegendiefrsieHandelnden,weder[bezglichdesvorliegenden]Darlehensnochbezglich eines Teils davon, [unter keinem Vorwand aus] wechselseitiger Brgschaft,[nochbezglichirgendeineranderenSache,seisieurkundlichverbrieft]oderauchunverbucht, von den oben genannten [Jahren an bis zum] heutigen Tage. Wennaber Agathodoros oder ein anderer fr ihn, [indem er vertragswidrig handelt,gegenTheodorosodergegen]Herakleiaodergegendie, [die frsiehandeln,vorgeht, indem er ihnen gegenber Schuldforderungen erhebt], sollen die Vereinbarungenmageblichsein.[Derknftige]KlageanspruchaberunddieAnklagesollenunmageblichsein,[undAgathodoros]oderder,derfrihngegenTheodorosvorgeht, soll ein [Bugeld in Hhe von Silberdrachmen geprgter] ptolemischerMnze [zahlen] und den Schaden, und an die Knigskasse die gleiche (Summe).[UnddieVollstreckungsollerflltwerden]wieaufgrundeinesGerichtsurteils,wieAgathodorosausfreienStcken[zugestandenhat]. (1.Hd.)Agathodoros,65(?)Jahrealt,mittelgro[]. (3.Hd.)Theodoros,47Jahrealt,grobis[mittelgro].NadineQuenouille UniversittLeipzig

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