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B 7243 F Deutschland Familie Armut auf dem Land: Wer hier arm ist, ist auch einsam Weltweit Indien: Ausbildung statt Ausbeutung Kinderseite Woher kommt das Geld? 1/2011 Die christliche Zeitschrift für die ganze Familie „Da bist du aus der Gesellschaft“ raus Fast eine Million Jugendliche in Deutschland lebt von Hartz IV

Don Bosco Magazin 1/2011

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Die christliche Zeitschrift für die ganze Familie

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B 7243 F Deutschland

Familie Armut auf dem Land: Wer hier arm ist, ist auch einsam

WeltweitIndien: Ausbildung statt Ausbeutung

Kinderseite Woher kommtdas Geld?

1/2011

Die christliche Zeitschrift für die ganze Familie

„Da bist duaus der Gesellschaft“

raus Fast eine Million Jugendliche in Deutschland lebt von Hartz IV

1/2011

I M B L I c K P U n K T 4 5,6 Milliarden Euro für humanitäre Krisen 2011

Nachrichten aus der christlichen Welt

T H E M A 6 „Da bist du raus aus der Gesellschaft“

Simon Müller ist 21 Jahre alt, hat seine Ausbildung abgebrochen und lebt von Hartz IV. Er träumt von einer Villa in Miami, einem Porsche vor der Tür und einem Laden, in dem er der Chef ist. Doch die Realität sieht ganz anders aus: Wohnung im Plattenbau, Ärger mit dem Arbeitsamt und 170 Euro pro Monat zum Leben. Simon kennt da nur einen Ausweg: die Flucht in Alkohol, Drogen und Kriminalität. Das DON BOSCO magazin hat ihn besucht.

13 Interview„Wir geben auch eine dritte und eine vierte Chance“ — ein Gespräch über Wege aus der Armutsfalle mit Thomas Holzborn, Leiter der „Villa Lampe“ in Heili-genstadt, und Erzieher Br. Thomas Kewitz

F A M I L I E14 „Wer hier arm ist, ist auch einsam“

Wer arm ist und auf dem Land lebt, hat es besonders schwer, denn dort fallen arme Familien besonders auf. Ein Interview.

18 KolumneüberLeben in der Familie — die neue DON BOSCO magazin-Kolumne von Gesa Rensmann

19 Familie kompakt Die Ergebnisse des Kinderwerte-Monitors 2010

D o n B o s co22 Ausbildung statt Ausbeutung

Wie junge Frauen im südindischen Nettur Armut und Aus-grenzung überwinden

26 Der Pater mit dem omnibusP. Reinhard Büker (50) leitet das Don Bosco Jugendwerk in Trier. Er arbeitet für Jugendliche, indem er ihnen Zeit und Aufmerk-samkeit schenkt. Das DON BOSCO magazin hat ihn besucht.

27 Don Bosco aktuell

33 Typisch du!Was würdest du machen, wenn du eine Million Euro gewinnst?

22Jugendarmut: Kein Job, kein Geld und keine Lust, sich anzustrengen. Fast eine Million Jugendliche in Deutschland lebt von Hartz IV und hat sich selbst oft schon aufgegeben. Das DON BOSCO magazin hat einen von ihnen besucht.

Ausbildung statt Ausbeutung: Im südindischen Nettur drehen junge Frauen für einen erbärmlichen Lohn billige Zigaretten, um das Überleben ihrer Familien zu sichern. Ihre einzige Chance auf eine bessere Zukunft ist Bildung.

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2 DonBoscomagazin 1/2011

Liebe Leserin, lieber Leser!

Armut ist ein sehr aktuelles Thema – gerade auch in unserer Gesell-schaft! Diese Aussage ist vielleicht nicht neu für Sie; vielleicht fragen Sie sich auch, warum zu Beginn eines neuen Jahres gleich wieder mit „so etwas“ begonnen werden muss. Natürlich gibt es auch andere Heraus-forderungen und sicherlich auch schöne Dinge, mit denen man sich zu Beginn eines Jahres beschäftigen könnte. Doch wer mit Menschen in der Armutsfalle konfrontiert wird, der erkennt sehr schnell, dass dieses Thema leider immer „Hochkonjunktur“ hat.

Besonders gravierend ist Armut für eine ständig wachsende Zahl von Kindern und Jugendlichen. Sie stoßen bereits zu Beginn ihres Lebens auf Barrieren, die ihnen eine Entwicklung zu selbstständigen Menschen in unserer Gesellschaft oftmals verwehren. Ob selbst verschuldet oder durch äußere Umstände dazu gekommen, ist nicht immer leicht zu beurteilen und oftmals lediglich für Außenstehende interessant. Wer mit minimalen Mitteln auskommen und sich ständig arrangieren muss, der hat kaum noch Zukunftsperspektiven, für deren Erfüllung er sich ein-setzt. Kinder und Jugendliche sind die Zukunft einer Gesellschaft – was geschieht aber, wenn diese selbst keine Zukunft mehr sehen?

Don Bosco hat dies sehr deutlich erkannt und mit seinen Angeboten und Maßnahmen einen Gegenkurs eingeleitet. Seitdem gestaltet sich das Bemühen all derer, die in seinem Anliegen weltweit unterwegs sind, sehr diff erenziert, weil auch die Bedürfnisse der jeweils Betroff enen sehr unterschiedlich sind. Einig sind sich die Handelnden dabei in einem: Mit gemeinsamen Aktionen und Hilfen kann etwas verändert werden!Einige Geschichten von betroff enen und handelnden Menschen möch-ten wir Ihnen in dieser Ausgabe erzählen. Vielleicht regt es manchen an, selbst aktiv zu werden. Denn je mehr hinschauen und mittun, umso mehr lassen sich Zukunftsperspektiven entwickeln.

Mit besten Grüßen aus der Redaktion

Ihr

P. Alfons Friedrich SDBChefredakteur

Der Pater mit dem omnibus: P. Reinhard Büker ist mit dem Bosco-Mobil im sozial schwachen Westen von Trier unterwegs, um Jugendarbeit dort-hin zu bringen, wo sie am meisten gebraucht wird.

Wir sind gespannt auf Ihre Meinung! Schreiben Sie uns an [email protected]

B U n T E s34 Kinderseite

Woher kommt das Geld?

36 RatgeberSie fragen, unsere Experten antworten

37 Preisrätsel Mitmachen und gewinnen!

38 Leser kochen für Leser

R U B R I K E n20 Mittendrin

39 serviceImpressum, Kontakt,

Leserbriefe, Vorschau

40 Leser werben Leser

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Inhalt

DonBoscomagazin 1/2011 3

4 DonBoscomagazin 1/2011

Die Vereinten Nationen haben von der internationalen Gemeinschaft für das Jahr 2011 rund 5,6 Milliarden Euro zur Bewältigung der 14 größten humanitären Krisen ge-fordert. Mit dem Geld solle rund 50 Millionen Menschen in 28 Staaten geholfen werden, heißt es im „Humanitari-an Appeal 2011“, dem größten Spendenaufruf, den die vereinten Nationen jemals gestartet haben. Jeder Mensch habe das Recht auf Sicherheit und Stabilität, erklärte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon. Die Welt habe zugleich die Mittel, dieses Recht zu verwirklichen. KNA

Junge Christen haben bei ihren Altersgenos-sen keinen leichten Stand. „Es gilt als uncool, sich als christlich engagiert und gläubig zu bekennen“, sagte der Eichstätter Religionspä-dagoge Ulrich Kropac bei einem Symposium zur Jugendreligiosität der Katholischen Uni-versität Eichstätt-Ingolstadt. Zwar bezeichne-ten sich mehr als die Hälfte der Jugendlichen in Deutschland als religiös, gleichzeitig habe Kirchlichkeit jedoch ein schlechtes Image bei Menschen unter 27 Jahren. Nur etwa fünf Prozent der 16- bis 29-Jährigen könnten als kirchlich aktiv angesehen werden. KNA

Weltweit leidet jeder sechste Mensch unter

Hunger und Unterernährung. Wie aus dem Welt-

hungerindex 2010 der Welthungerhilfe hervor-

geht, sind das rund 925 Millionen Menschen.

Am stärksten betroffen sind afrikanische und

südasiatische Länder, allen voran die Demokra-

tische Republik Kongo, Burundi, Eritrea und der

Tschad. In Ostasien und Lateinamerika dage-

gen hat sich die Lage deutlich gebessert. KNA

5,6 Milliarden Euro für humanitäre Krisen 2011

Junge Christen gelten als „uncool“

Jeder sechste Mensch von Hunger betroffen

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An erster Stelle steht der Sudan.Für die Menschen dort sind 1,2 Milliarden Euro vorgesehen.

An zweiter Stelle steht Haiti, das Hilfen von 960 Millionen Euro bekommen soll.

der Deutschen gehen zuversichtlich ins neue Jahr.

Nur 19 Prozent blicken pessimistisch auf die nächsten zwölf Monate,

35 Prozent erwarten weder Gutes noch Schlechtes von 2011. Das ist das Ergebnis einer

Emnid-Umfrage.

46 %

Im Blickpunkt

Der Katholikentag 2012 in Mannheim steht unter dem Leitwort „Einen neuen Aufbruch wagen“. Dies beschloss das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK), das die Veranstaltung zusammen mit dem Bistum Freiburg ausrichtet. „Ohne den tatkräftigen Willen zur Erneuerung werden wir weder die gegenwärtige Krise unserer Kirche überwinden, noch die gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen in unserem Land und in der globa-lisierten Welt bewältigen“, sagte ZdK-Präsident Alois Glück. Das solle das Motto vom Aufbruch ausdrücken. KNA

„Aufbruch“ ist Motto des Katholikentages 2012

Wussten Sie schon, ...… dass die Lebenserwartung der Deutschen heute so hoch ist wie noch nie? Sie liegt laut Statistischem Bundesamt für neugeborene Jungen bei 77 Jahren und vier Monaten, für neugeborene Mädchen sogar bei 82 Jahren und sechs Monaten.

… dass mehr als zwei Milliarden Menschen welt-weit das Internet nutzen? Gerade im letzten Jahr hat die Zahl der Internet-User rasant zugenommen: Ende 2009 hatten 1,4 Milliarden Menschen einen eigenen Internet-anschluss. Bis Mitte 2010 stieg die Zahl um 265 Millio-nen. 65 Prozent der neuen Nutzer stammen aus Indus-triestaaten, 13,5 Prozent kamen aus Entwicklungslän-dern hinzu.

… dass mehr als drei Viertel aller Deutschen am liebsten den Partner dabei hätten, wenn sie nur eine Person oder sache mit auf eine einsame Insel nehmen könnten? In einer Emnid-Umfrage entschieden sich 77 Prozent bei dieser Frage für den Partner, neun Prozent für ihren Hund, fünf Prozent für einen Filmstar und vier Prozent für den MP3-Player mit den ei-genen Lieblingssongs.

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simon Müller lebt von Hartz IV, seit er im dritten Lehrjahr seine Ausbildung als Maler abgebrochen hat. 170 Euro hat er im Monat zur Verfügung.

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Thema »

Fast eine Million Jugendliche in Deutschland lebt von

Hartz IV. Einer von ihnen ist Simon Müller, 21 Jahre alt,

Ausbildung abgebrochen. Er träumt gerne von einer Villa

in Miami, einem Porsche vor der Tür und einem Laden, in

dem er der Chef ist. Doch die Realität sieht ganz anders

aus: Wohnung im Plattenbau, Ärger mit dem Arbeitsamt

und Alkohol und Drogen, um die Probleme zu vergessen.

So sieht Jugendarmut aus. Text: Claudia Klinger, Fotos: P. Gregor Gugala

Thema

Dlieber mit seinen Freunden zu Hause herum. Manchmal geht er auch in den „Liethen-Treff“, eine Einrichtung der Salesianer Don Boscos. Nicht nur, weil auch seine Freun-de dort hingehen, sondern auch, weil er weiß, dass er dort Menschen hat, die ihm zuhören und sich für seine Pro bleme interessieren. Eigentlich ist der Treff so ziem-lich der einzige Ort, an dem er Hilfe erwarten kann im trostlosen „Ghetto“.

Manche von den Hochhäusern in Liethen sehen mitt-lerweile weniger trostlos aus, weil sie renoviert worden sind, bei anderen blättert der Putz von der Wand, die Flure sind düster, die Fassaden heruntergekommen. In so einem wohnt Simon, seit seine Eltern ihn aus ihrer Wohnung im renovierten Teil von Liethen hinausgewor-fen haben. „Mit denen hatte ich nur Stress. Die haben ständig an mir rumgemeckert, da bin ich manchmal to-tal ausgerastet“, erzählt Simon. „Ich glaube, die hassen mich total.“ Manchmal geht er trotzdem noch zu ihnen, zum Essen, wenn der eigene Kühlschrank leer ist, weil die 170 Euro nicht für Lebensmittel bis zum Monatsende gereicht haben. Am liebsten allerdings geht er zu seiner Oma, die auch in der Nähe wohnt. „Meine Oma ist der wichtigste Mensch in meinem Leben“, sagt Simon. „Sie hat mich immer unterstützt, auch wenn ich total Scheiße gebaut hab.“ Und das hat Simon schon oft.

„Der größte Fehler in meinem Leben sind die Drogen“, sagt er selbst. Er raucht Haschisch, seit er 18 ist. Damals hat er noch bei seinen Eltern gewohnt. Er hatte den Haupt-schulabschluss und eine Lehrstelle als Maler. 390 Euro hat er dort pro Monat verdient. „Das war schon was“, urteilt er heute und setzt hinzu: „Es war blöd von mir, die Ausbil-dung nicht zu Ende zu machen.“ Doch damals dachte er anders.

Im Herbst 2009 war ihm die Lehre ziemlich egal. Wichtig waren die Freunde und das, was er als „Party machen“ be-

Der Porsche ist blank poliert. Lichterglanz spiegelt sich im blauen Lack. Bei dem Modell in rot gleich daneben stehen die Türen offen, damit man die Ledersitze besser sehen kann. Simon Müller (Name von der Redaktion ge-ändert) ist sichtlich stolz auf seine Autosammlung. Auch wenn es nur kleine Modelle sind, die er in der Vitrine im Wohnzimmerschrank ausstellt. Ein richtiges Auto kann der 21-Jährige sich nicht leisten. Keinen Porsche, keinen kleinen Gebrauchtwagen, nicht einmal die Fahrstunden für den Führerschein. Seit er seine Ausbildung abgebro-chen hat, lebt der junge Mann mit dem runden Gesicht und den kurzen, blonden Haaren von Hartz IV. 170 Euro hat er pro Monat zur Verfügung. Miete und Heizkosten werden noch extra bezahlt.

„170 Euro – das ist viel zu wenig“, sagt Simon. Es mag genug sein, um davon leben zu können. Aber es reicht nicht für den Lebensstandard, den Simon sich wünscht, weil er ihn jeden Tag im Fernsehen sieht und bei den an-deren, die mehr haben als er. 170 Euro im Monat sind zu wenig für Markenklamotten, zu wenig für Auto und Füh-rerschein, zu wenig, um wegziehen zu können aus der Welt, in der er aufgewachsen ist.

Simons Welt liegt im Thüringer Eichsfeld, in Heili-genstadt, einem beschaulichen kleinen Ort, der den Titel „Heilbad“ trägt, rund 17.000 Einwohner hat und schmu-cke Fachwerkhäuser in der Innenstadt. „Da wohnen die Bonzen“, sagt Simon. Er selbst ist im Stadtteil Liethen aufgewachsen, einem Plattenbauviertel etwas außer-halb. „Ghetto“ nennen es die Jugendlichen, die dort leben. An Freizeitbeschäftigungen wird dort nicht viel geboten. Und die Vereine, die es gibt, kosten Geld. Kick-boxen zum Beispiel würde Simon schon gerne lernen, aber in den 170 Euro ist das nicht drin. Deshalb hängt er

simon sammelt Modellautos und träumt vom eigenen Porsche. Die Realität im Plattenbau viertel Liethen sieht jedoch ganz anders aus.

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Thema

… jeder 7. Einwohner arm

… jeder 5. Jugendliche arm

… jeder 3. Jugendliche im Osten arm

In Deutschland ist …

Die Armutsquote in Deutschland ist in den letzten Jahren gestiegen. Jugendliche sind im Vergleich zur Gesamtbevölkerung besonders häufig betroffen. Quelle: Monitor Jugendarmut 2010

seit seine Eltern ihn hinausgewor-fen haben, lebt simon in seiner eigenen Wohnung. Die Miete bezahlt das Grundsicherungsamt.

zeichnet: Bei einem von ihnen zu Hause herumhängen, rauchen, Bier trinken, Fernsehen, Playstation spielen. „Und irgendwann haben wir eben auch zu kiffen an-gefangen“, erzählt Simon. Morgens hatte er keine Lust mehr aufzustehen, blieb im Bett liegen, statt zur Arbeit zu gehen. Immer öfter kam er zu spät, manchmal auch gar nicht. Seine Ausbilder redeten ihm mehrmals ins Ge-wissen, legten ihm nahe, die Finger vom Hasch zu lassen und seine Lehre zu Ende zu bringen. „Die waren echt geduldig mit mir, bevor sie mich dann am Ende rausge-worfen haben“, gibt Simon zu. Und heute, ein gutes Jahr später, wünscht er sich, er hätte auf sie gehört.

Sein Leben zu ändern, mit Hasch und Alkohol auf-zuhören, hat er allerdings bis heute nicht geschafft. Im Grunde hat er es auch nie ernsthaft versucht. „Ich brau-che das einfach“, erklärt er. „Manchmal ist Kiffen das Erste, was ich überhaupt mache am Tag – noch vor dem Frühstück.“ In seiner Wohnung steht die Haschpfeife auf dem Wohnzimmertisch, eine Dose Tabak daneben, ein voller Aschenbecher und zwei leere Flaschen Bier. Das von der billigsten Sorte, 49 Cent die Flasche im Supermarkt. Auf der geblümten Couch liegt Andi, Si-

mons bester Kumpel. Auch er lebt von Hartz IV, wohnt eigentlich bei seinen Eltern, aber weil es mit denen „nur Stress gibt“, übernachtet er lieber bei Simon. Am Abend vorher war Party hier. Die Luft riecht noch abgestanden nach süßlichem Rauch, kalter Asche und schalem Bier. Gedämpft dringen ein paar Sonnenstrahlen durch die Jalousien. Der Flachbildfernseher läuft, die Playstation ist angeschlossen. Simon hat beides auf Raten gekauft. Finanziert mit einem Kredit, den er immer noch abbe-zahlt. „Aber Fernseher und so – das gehört einfach dazu. Hat heute doch jeder“, sagt er. Und: „Wenn du kein Geld hast, kannst du nicht mithalten – da bist du raus aus der Gesellschaft.“

Simon will mithalten können. Er will dazugehören, träumt von einem besseren Leben, einem eigenen La-den, einem Haus, einem schicken Auto und davon, nach Amerika zu ziehen, nach Miami, diese Stadt, die in der Fernsehserie „CSI Miami“ so toll aussieht. Der Schlüssel zum guten Leben ist für Simon ganz klar: Geld. Nur sieht er für sich selbst wenig Chancen, daran zu kommen. „Die vom Arbeitsamt sagen immer, ich hätte die falsche Ein-stellung zum Leben. Die meinen, ich müsste irgendeinen

Ein Blick in die Wohnung von simon: Fernsehen, Playstation spielen, Party machen – so verbringen der 21-Jährige und sein bester Freund Andi den größ-ten Teil ihrer Zeit. Ihr Vorbild: der Rapper Bushido.

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Thema

Ein-Euro-Job anfangen“, erzählt der 21-Jährige. Aber das sieht er nicht ein. „Für einen Euro in der Stunde mache ich mich nicht krumm. Ich will einen fairen Lohn, sechs Euro die Stunde mindestens.“ Ohne fertige Ausbildung stehen seine Chancen, eine gut bezahlte Arbeit zu fin-den, allerdings schlecht.

Für ein paar Wochen hatte er über eine Zeitarbeits-firma einen Hilfsarbeiterjob bekommen. 500 Euro hat er im Monat verdient. Und mehr noch als das Geld hat er das Gefühl der Anerkennung genossen, das Gefühl, gebraucht zu werden und etwas wert zu sein. Sogar mit seinen Eltern hat er sich in dieser Zeit wieder besser ver-standen. Und er hat es geschafft, jeden Tag pünktlich zur Schicht zu erscheinen. „Es ist nicht so, dass ich nicht arbeiten wollen würde. Ich kann mich schon zusammen-reißen, wenn es einigermaßen Spaß macht und die Koh-le stimmt“, betont der 21-Jährige. Doch der Job war eben nur Zeitarbeit, nichts Langfristiges. Danach hat er wieder Hartz IV beantragt.

Und mit anderen Jobs lief es nicht halb so gut: Die neue Lehrstelle als Maler, die ihm die Agentur für Arbeit vermitteln wollte, hat Simon gar nicht erst richtig aus-

probiert. Nur einen einzigen Tag ist er dort gewesen. „Die sind mir gleich blöd gekommen, haben mich zugelabert und behandelt wie den letzten Dreck. Da hatte ich kei-nen Bock drauf“, begründet er seine Entscheidung, so-fort aufzugeben. Stattdessen hat er einen eigenen Weg gesucht, schnell an viel Geld zu kommen: Mit Freunden ist er in einen Supermarkt eingebrochen, um Zigaretten zu klauen. „Wir hatten zwei ganze Säcke voll – da hätten wir jede Menge Kohle damit machen können.“ Doch weit sind sie damit nicht gekommen. Noch vor dem Super-markt hat die Polizei sie erwischt, und Simon landete für eine Woche im Knast. Jugendarrest. „Das war hart – 23 Stunden am Tag in der Zelle eingesperrt, kein Fernseher, kein Radio“, erzählt er.

Trotzdem hat er kein schlechtes Gewissen wegen des Einbruchs. In gewisser Weise gefällt er sich in der Rolle als Gangster. Immerhin fühlt er sich dann stark, nicht so hilflos und schwach wie beim Besuch im Grundsiche-rungsamt, wenn er Hartz IV beantragen muss, oder bei der Agentur für Arbeit. Bei den Behörden hat er immer das Gefühl, ein kompletter Versager zu sein. Allein schon des-halb, weil er dort Formulare ausfüllen muss, mit denen er

Armutsquote nach Bildungsabschlüssen

Hauptschule ohne Abschluss

Hauptschule mit Abschluss

Realschule/Fachhochschulreife/Gymnasium ohne Abschluss

Realschule mit Abschluss

Gymnasium/Fachhochschulreife mit Abschluss

Fachhochschule/Uni

Bildung ist ein wesentlicher Schlüssel, um einer drohenden Verarmung – und damit sozialer Ausgrenzung und materieller Armut – zu entgehen. Besonders Jugendliche ohne Schulabschluss oder Berufsausbildung sind überproportional häufig von Armut bedroht.Quelle: Monitor Jugendarmut 2010, Zahlen von 2006

26,3%

13,2%

12,4%

11,7%

11,9%

4,7%

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Thema

sich nicht auskennt. Ohne die Hilfe seiner älteren Schwes-ter wäre er schon mit dem Antrag für Hartz IV völlig über-fordert. Und dann erklärt ihm noch jeder Berater, was er falsch macht im Leben und dass er es zu nichts bringen wird, wenn er seine Einstellung nicht ändert. Einmal hat Simon seinem Fallbetreuer von seinem großen Traum erzählt. Davon, dass er eines Tages einen Laden haben möchte, dass er sein eigener Chef sein will, vielleicht so-gar mit Angestellten. Der Mann hat nur gelächelt.

Simon hasst es, derart hilflos zu sein. Deshalb zieht er sich am liebsten in seine Wohnung zurück. Dort trifft er die Freunde, denen es auch nicht anders geht als ihm selbst. An der Playstation ist er der Größte. Und mit Al-kohol und Hasch kann er seine Probleme vergessen und von der Welt träumen, wie er sie gerne hätte. Von Miami und vom eigenen Laden, vom großen Geld und davon, eines der Modellautos aus seinem Wohnzimmerschrank in echt zu besitzen.

junge Menschen zwischen 15 und 25 Jahren erhalten in Deutschland Hartz IV.

Quelle: Monitor Jugendarmut 2010

974.000

simon hasst den Besuch beim Grundsicherungsamt. Denn bei Behördengängen fühlt er sich schwach und hilflos.

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Thema

Problem JugendarmutIm Mittelpunkt der Armutsdebatte in Deutschland standen in den letzten Jahren vor allem Kinder und ältere Menschen. Jugendarmut dagegen wird in der öffentlichen Diskussion selten benannt. Dabei ist gerade die Armut junger Menschen ein besonderes Problem. Zum einen, weil laut Statistischem Bundesamt die Armutsquote gerade bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen besonders groß ist: 22,4 Prozent der 18- bis 25-Jährigen sind arm, von Menschen zwischen 25 und 50 Jahren dagegen nur 13,3 Prozent und von den Kindern unter 18 Jahren 18,4 Prozent. Zum anderen werden gera-de im Alter von 14 bis 27 Jahren die Weichen für das zukünftige Leben gestellt. Junge Menschen, die in diesen Jahren keine Per-spektiven für ihr Leben finden, sind sie mit hoher Wahrscheinlich-keit für den Rest ihres Lebens auf Hilfe vom Staat angewiesen.

Die Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialar-beit (BAG KJS) hat 2010 aus verschiedenen Studien und Statisti-

Kein Job, kein Geld und keine Lust, sich anzustrengen. In der „Villa Lampe“ und im „Liethen-Treff“ in Heiligenstadt kümmern sich die Salesianer Don Boscos auch um Ju-gendliche, die sich selbst aufgegeben haben. Ein Interview mit Einrichtungsleiter Thomas Holzborn und Erzieher Br. Thomas Kewitz.

Der junge Mann in unserer Reportage hat zwei Mal eine Lehre abgebrochen, nimmt Drogen und weigert sich, einen Ein-Euro-Job anzufangen. Da drängt sich manchem der Eindruck auf, er sei selbst schuld an seiner Situation …Thomas Holzborn: Wer oder was daran schuld ist, dass Jugendliche in eine solche Situation geraten und nicht wieder heraus-kommen, ist nicht einfach zu erklären. Dafür sind die Umstände oft zu komplex. Sicher hängt das mit den Erfahrungen zusammen, die sie in Familie und Schule gemacht ha-ben. Denn wenn Kinder schon in der Grund-schule das Gefühl bekommen, dass sie nichts können, und wenn sie keine stabilen familiären Hintergründe haben, keine El-tern, die sich um sie sorgen, dann setzt sich das in ihrer Biografie fort. Kinder, die schon früh die Erfahrung machen, nichts zu kön-

ken zur Armut in Deutschland die Zahlen zur Jugendarmut heraus-gefiltert. Unter Armut versteht die BAG KJS dabei nicht nur materi-elle Armut, sondern auch eine Unterversorgung in verschiedenen Lebensbereichen, emotionale, kulturelle und soziale Armut mit eingeschlossen.

Die Ergebnisse ihres „Monitor Jugendarmut 2010“ sind er-schreckend: Mehr als jeder zehnte Jugendliche in Deutschland ist arbeitslos. Fast eine Million junge Menschen zwischen 15 und 25 Jahren war im Jahr 2008 auf Hartz IV angewiesen – und beson-ders viele von ihnen wurden sanktioniert, weil sie eine zumutbare Arbeit nicht angenommen haben oder sich nicht rechtzeitig beim Jobcenter gemeldet haben. Die Konsequenz: Viele Jugendliche kehren dem System, von dem sie sich nicht unterstützt fühlen, vollends den Rücken zu und werden so in Wohnungslosigkeit, Illegalität und damit in das gesellschaftliche Abseits gedrängt.

nen und keine Unterstützung zu bekommen, stempeln sich als Versager ab.

Warum kümmern sich die Salesianer Don Boscos um solche Jugendliche?Br. Thomas Kewitz: Das ist unsere Beru-fung, und es ist durchaus nicht aussichts-los. Für viele Jugendliche ist es ein echtes Aha-Erlebnis, zu erfahren, dass es Men-schen gibt, an die sie sich wenden können – auch wenn sie Mist gebaut haben. Nicht alle schaffen es dann gleich, ihr Leben zu ändern, aber manche eben doch.Holzborn: Uns geht es primär darum, dass jeder Mensch wertvoll ist und eine Würde besitzt. Das ist unser christliches Men-schenbild. Wenn Don Bosco sagt, in jedem Menschen steckt ein guter Kern, dann ist es zwar manchmal sehr mühsam, diesen Kern auch zu finden, aber jeder kleine Er-folg ermutigt uns, weiterzumachen.

Wie kann man diesen Jugendlichen hel-fen, aus der Spirale von Armut, Arbeits-losigkeit und Kriminalität herauszu-kommen?Holzborn: Unser Ansatz ist: Wir geben nicht nur eine zweite, sondern auch eine

dritte und eine vierte Chance. Und die Ju-gendlichen müssen wissen, dass sie immer wieder zu uns kommen können und dass wir Interesse an ihnen haben, unabhängig davon, was sie leisten oder welche Fehler sie gemacht haben. Wir wollen Vertrauen aufbauen und sie verlässliche Beziehungs-strukturen erfahren lassen.Kewitz: Das Schwierigste an der Sache ist, dass die Jugendlichen es selbst schaffen müssen, ihr altes Leben hinter sich zu las-sen. Wir würden zum Beispiel mit Simon gerne zur Suchtberatung gehen. Aber er muss das selbst wollen, damit es etwas nützt. Ihn dahin zu bringen, braucht Ver-trauen und dauert seine Zeit.

Interview: Claudia Klinger

Im Interview: Einrichtungsleiter Thomas Holz-born (links) und Erzieher Br. Thomas Kewitz.

„Wir geben auch eine dritte und eine vierte Chance“

Interview

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Thema

„Wer hier arm ist, ist auch einsam“

Armut auf dem Land

Der „Ökumenische Erziehungshilfeverbund“ leistet in der Eifel, einem traditionell strukturschwachen Gebiet, ambulante Jugendhilfe, die besonders Familien zugute kommt. Der Landstrich im Westen der Republik ist dünn besiedelt. Im Landkreis Prüm leben ledig-

lich 52,9 Einwohner pro Quadratkilometer – weniger als die Hälfte des Bundesdurchschnitts. Armut auf dem Land: Wie Familien ums Überleben kämpfen. Ein Interview mit Wolfgang

Brixius, dem Leiter der Jugendhilfestation, und Diplompädagogin Ramona Bauer.

Interview: Marcel Bauer

14 DonBoscomagazin 1/2011

Familie »

„Wer hier arm ist, ist auch einsam“

Wie sieht im Gegensatz zu den Ballungszentren Armut auf dem Land aus? Was ist da anders?Ramona Bauer: Wenn man in einem Dorf lebt und arm ist, fällt man sofort auf. Es fängt mit kleinen Dingen an: damit, dass die Kinder nicht am Schulessen teilnehmen oder keine Markenkleider tragen. In der Stadt, wo viele andere das gleiche Los teilen, gehen die Armen ein Stück weit in der Masse unter.

Nimmt die Armut zu?Wolfgang Brixius: Nicht unbedingt, aber sie wird stärker wahrgenommen. Wir leben in einer extrem konsumori-entierten Welt. Wer da nicht mithalten kann, wird rasch gemobbt und riskiert die Ausgrenzung.

Worunter leiden Arme im ländlichen Raum?Wolfgang Brixius: Unter der fehlenden Infrastruktur: Wer hier lebt, muss mobil sein. Wer kein eigenes Fahr-zeug besitzt, ist auf öffentliche Verkehrsmittel angewie-sen. Das macht Einkäufe, Schulbesuche, Arztvisiten, soziale Kontakte und vieles andere schwierig und be-schwerlich. Der Tante-Emma-Laden, wenn es den im Dorf überhaupt noch gibt, kann zudem preislich nicht mit den Billigläden in der Stadt konkurrieren.

Aber warum ziehen die Armen dann nicht in die Stadt?Ramona Bauer: Weil der Wohnraum auf dem Lande bil-liger ist. Viele Bedürftige leben zudem nicht in der rea-len, sondern in einer virtuellen Welt, die vom Fernsehen und vom Internet geprägt ist. Dass sie auf dem Lande isoliert sind, ist ihnen anfangs nicht klar. Sie merken es spätestens an den langen Busfahrten, die die Kinder für den Schulbesuch benötigen.

Welche besonderen Probleme stellen sich für Famili-en mit Kindern?Wolfgang Brixius: Ihr soziales Leben ist stark einge-schränkt. Die Familie ist oft auf sich allein gestellt, weil im Dorf keine Tanten und Omas da sind, die die Kinder hüten könnten. Die älteren Kinder können nicht in den Sportverein, weil sie da mit anderen Kindern nicht mit-halten können. Das Gleiche gilt für die Eltern, die weder Fahrdienste noch sonstige soziale Leistungen anbieten können. Es ist ihnen am Ende peinlich, aufzufallen. Ramona Bauer: Das führt dazu, dass Familien unsicht-bar werden: Die Eltern besuchen keine Schulberatung mehr, die Kinder hocken nur noch daheim, empfangen keine Besuche und haben keine Spielkameraden, weil

sie nicht an Sportveranstaltungen und Klassenfahrten teilnehmen können. Sie fühlen sich ständig ausgegrenzt.

Wann tut Armut richtig weh?Ramona Bauer: Wenn man die Kleiderkammer bean-spruchen muss, weil etwa eine Taufe oder eine Kinder-kommunion ansteht. Wolfgang Brixius: Früher gab es so etwas wie einen „Hilfstopf“, aus dem wir schöpfen konnten. Aber das ist längst passé. Der Staat sichert nur noch in die Grundver-sorgung. Das Übel ist, es wird nur noch materiell und nicht mehr präventiv geplant und gerechnet. Statt alles in klin-gender Münze umzusetzen, sollte man bessere Vorausset-zungen für die Menschen schaffen, sich selber zu helfen.

Was würden Sie statt materieller Hilfe empfehlen?Wolfgang Brixius: Man müsste die Infrastrukturen ver-bessern: also Kinderkrippen und Kindergärten schaffen, Lernhilfen und Schulaufsicht, damit die Eltern, beson-ders die allein erziehenden Mütter, wieder einem Beruf nachgehen können. Wir brauchen praktikable Bildungs-

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»Wir leben in einer extrem konsum- orientierten Welt. Wer da nicht mithalten kann, wird ausgegrenzt.«

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angebote, sonst produzieren wir Generationen von Hilfs-bedürftigen, die sich ständig fortpflanzen. Eine präven-tive Sozialarbeit wäre nicht nur wirksamer, sondern vor allem kostengünstiger als die herkömmliche.

Was wollen Sie mit Ihrer Arbeit erreichen?Ramona Bauer: Vor allem das Los der Kinder zu verbes-sern. Dafür müssen wir bei den Eltern ansetzen. Wenn wir die Familien stabilisieren, kommen auch die Kinder voran. Der Schlüssel zum Erfolg ist immer noch deren Ausbildung.

Was sind Ihre bittersten Erfahrungen?Ramona Bauer: Es ist bitter, eine allein erziehende Mut-ter weinen zu sehen, weil schon am Freitag der Kühl-schrank leer ist. Es tut immer weh, wenn kleine Kinder von Armut betroffen sind: Kinder, die im Winter in der Schule keine Laufsocken haben, die mit einer zerbro-chenen Brille oder kaputten Schuhen herumlaufen, weil dafür kein Geld da ist.

Was lieben Sie an Ihrem Beruf?Ramona Bauer: Zu erleben, wie Familien es mit un-serer Hilfe schaffen, Ordnung in ihr Leben zu bringen und neu anzufangen. Das hebt das Selbstwertgefühl. Das spornt die Kinder zu besseren Schulleistungen an. Solche Fälle gibt es viele: Das entschädigt für manche Enttäuschung.

16 DonBoscomagazin 1/2011

Wolfgang Brixius (59) ist so etwas wie der Motor und die Seele des Erziehungshilfever-bundes. Der Sozialpädagoge und Schuldner-berater gründete 1997 mit Unterstützung von Br. Jean-Paul Muller SDB mit zwei Gleichge-sinnten die Jugendhilfe in Daun, heute eine eingetragene gemeinnützige Gesellschaft mit

60 Mitarbeitern an fünf Standorten. Träger sind u.a. die Salesianer Don Boscos.

Ramona Bauer (33), Diplompädagogin in der Außenstelle Bad Neuenahr, hält mit ihrem Kleinwagen ständigen Kontakt zu einem Dut-zend Familien in prekärer Lage, die sich recht und schlecht durchs Leben schlagen. Die 33-jährige Diplompädagogin und Familien-therapeutin ist nach ihrem Studium und

einem Praktikum bei den Salesianern Don Boscos in Jünkerath seit 2002 bei der Jugendnothilfe angestellt.

Armut bedingt Ausgrenzung,

die schon beim Besuch in der

Kleiderkammer anfangen kann.

Rechnet man die Leistungen der Mitarbeiter der „Jugendnot-hilfe“ in der Eifel in Kilometern hoch, umrunden diese (mit einer Fahrleis tung von 240.000 Kilometern) jedes Jahr sechs Mal den Globus. Zu den vier Trägern des „Ökumenischen Er-ziehungshilfeverbundes“ gehören die Salesianer Don Bos-cos. Mit ihren fünf Standorten (Daun, Bitburg, Prüm, Adenau, Bad Neuenahr) deckt die Jugendnothilfe eine Fläche ab, die größer als das Saarland ist. Die 52 hauptamtlichen und sechs freien Mitarbeiter leisten in der Eifel, einem traditionell struk-

Jugendnothilfe – Zahlen und Fakten

turschwachen Gebiet, ambulante Jugendhilfe, die besonders Kindern und jungen Menschen zugute kommt. Die Arbeit der Jugendhilfe ist flexibel und „maßgeschneidert“. Geachtet wird auf hohe fachliche Standards, transparente Kommunikation, wertorientiertes Handeln sowie Fortbildung und Reflexion. Zu den Tätigkeitsfeldern gehören u. a. ambu-lante Erziehungshilfen, soziale Gruppenarbeit, Schulsozialar-beit, Bereitschaftspflege und vieles mehr, „das man in kei-nem Lehrbuch für Sozialarbeit findet“.

Lesen Sie unter www.donbosco-magazin.de

Wenn Armut richtig weh tutAdele M. und ihr Sohn Thomas leben von Sozialhilfe. Die Geschichte einer Familie an der Armutsgrenze irgendwo in einer kleinen Gemeinde an der Aar in Rheinland-Pfalz.

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6,7 Millionen Menschen in Deutschland erhalten Hartz IV, rund ein Viertel davon ist noch keine 15 Jahre alt. Nahrungsmittel, Haushaltsgeräte, Bildung, Gesundheitspfl e-ge: Wie viel Geld einem Hartz-IV-Empfänger für welchen Bereich zur Verfügung steht, ist genau berechnet. Das DON BOSCO magazin dokumentiert die für 2011 von der Bundesregierung geplante Zusammensetzung des monatlichen Hartz-IV-Regelsatzes für eine Familie mit zwei Kindern (5 und 10 Jahre).

DonBoscomagazin 1/2011 17

Familie

1.122 Euro zum LebenWas Hartz IV für eine vierköpfi ge Familie bedeutet

Grundlage für die Berechnungen bildet die Einkommens- und Verbrauchsstatistik 2008. Nach dieser stünden der Familie 1.103,28 Euro zur Verfügung. Diese Be-rechnung würde jedoch zu einer Senkung der bisherigen Kinderregelsätze führen. Da man den Familien aber keine Kürzungen der bisherigen Leistungen zumuten will, werden künftig 1.122 Euro ausgezahlt (je 328 Euro für die Ehepartner, 215 Eu-

Gesamt: 1.103,28 €

ro für das fünf- und 251 Euro für das zehnjährige Kind). Separat erstattet werden Miet- und Heizkosten sowie die Kosten der gesetzlichen Krankenversicherung. Für Kinder ist ein zusätzliches Bildungspaket vorgesehen. Bei Redaktionsschluss war der Gesetzesentwurf vom Bundestag zwar beschlossen, jedoch noch nicht durch den Bundesrat verabschiedet.

119,22 €

Bekleidung, Schuhe

66,79 €

Verkehr

149,19 €

Freizeit, Unterhaltung,

Kultur

88,63 €

Nachrichten-übermittlung

* ohne Miet- und Heizkosten, die separat erstattet werden

Quelle: Bundesministerium für Arbeit und Soziales

17,84 €

Beherbergungs- und Gaststätten-dienstleistungen

Nahrung, alkoholfreie

Getränke406,45 €

74,75 €

Innenaus-stattung, Haus-haltsgeräte und

-gegenstände

Gesundheits-pfl ege39,03 €

72,55 €

Wohnen*, Energie,

Instandhaltung

64,19 €

Andere Waren und

Dienstleistungen

4,64 €Bildung

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Schlaf-Störung

Kolumne von Gesa Rensmann: überleben in der Familie

18 DonBoscomagazin 1/2011

Haben Sie Kinder, die gut schlafen? Herzlichen Glückwunsch, dann haben Sie wohl in diesem Punkt alles richtig gemacht. Ihr Kind ist zufrie-

den und ausgeglichen und mit sich und der Welt im Reinen. Ihr Kind schläft nicht gut? Tja, dann sollten Sie sich die Frage stellen, was da schiefgelaufen ist. Zumin-dest, wenn man auf die zahlreichen und oft allwissend scheinenden Ratgeber vertraut, die uns Eltern detail-reich über die Befindlichkeiten unseres Nachwuchses informieren.

Eigentlich habe ich mich ja von den ewigen müt-terlichen Schuldgefühlen weitgehend befreit. Ratge-ber schlage ich kaum noch auf und die Empfehlungen anderer Mütter ignoriere ich gelassen. Ich schwöre auf meinen Instinkt und gesunden Menschenverstand. Doch ich muss gestehen: Wenn die abendliche Erschöp-fung mich packt, kann es sein, dass das Gefühl mütter-lichen Versagens unbarmherzig wieder zuschlägt.

Die Frage aller Fragen lautet: Was habe ich falsch gemacht? Mein Kind isst keine Möhren und findet Kar-toffeln scheußlich – hätte ich eher abstillen müssen? Das Kind malt mit drei Jahren immer noch nur Kritzel-kratzel – hat es zu selten Babymassage bekommen?

Bei meinem Erstgeborenen haben mich die diversen Ratschläge von aller Welt oft verzweifeln lassen. Und

ich konnte mir gar nicht vorstellen, wie man diesen Zir-kus mit zwei oder mehr Kindern durchhalten kann. Soll man dann auch jede Minute des Tages und der Nacht pä-dagogisch wertvoll sein? Und wie überlebt man das als Mensch?

Eigentlich hätte ich abends spätestens ab acht Uhr gern ein bisschen Erholung vom ausgefüllten Tag, möch-te, dass einmal niemand an meinem Pullover zerrt und „Mama!“ brüllt. Meine Kinder finden mütterliche Erho-lungsphasen aber völlig überflüssig. Jakob ist ja mitt-lerweile ganz pflegeleicht. Nach dem Lesen der Gute-nachtgeschichte und unserem Abendgebet schlummert er innerhalb weniger Minuten friedlich ein. Bei Ines ist das anders. Unsere Tochter genießt ein mindestens halb-stündiges Einschlafritual. Buch anschauen (10 Minuten), nochmal anschauen (3 Minuten), Witzchen machen (5 Mi-nuten), Abendgebet sprechen (2 Minuten) und an Mamas oder Papas Ohrläppchen zupfen (Minimum 10 Minuten).

Die Kinder sind eingeschlafen. Ich schäle mich aus dem Bett und freue mich auf meinen Schreibtisch und, so komisch es klingt, auf meine Steuererklärung. Auf die Stille und Ruhe im Arbeitszimmer. Auf das gleichmäßige Surren des Computers. Aber kaum habe ich die Datei ge-öffnet, fängt Ines an zu wimmern. Mein Ego befiehlt mir: „Einfach ignorieren!“ – „Aber wenn sie doch schlecht träumt“, mahnt die ratgeberhafte Stimme in mir. „Ruhe“, herrscht mein Ego, „sei nicht so ein Weichei.“

Ines hat sich beruhigt. Ego hatte recht. Als ich gerade die Hälfte unserer Steuernummer abgetippt habe, mel-det sich Ines wieder. Die Konzentration ist eh dahin, also kann ich ja mal schauen. Ich lege mich zu Ines. Sie schläft ein und ich bleibe noch einen Moment liegen.

Als ich wach werde, herrscht nächtliche Stille. Weiß noch jemand, bei welcher Ziffer der Steuernummer ich hängen geblieben bin? Was soll’s, Bettwärme genießen, umdrehen und weiterschlafen.

Gesa Rensmann (41) ist Lektorin in einem Fachverlag für Frühpädagogik und Religion. Mit ihrem Mann Kruno Ilakovac (39) und ihren beiden Kindern Jakob (7) und Ines (3) lebt sie in der Nähe von München. Im DON BOSCO magazin wird sie künftig aus ihrem familiären Alltag berichten. Ill

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DonBoscomagazin 1/2011 19

Familie kompakt

„Die zehn Gebote“, „David und Goliat“, „Der verlorene Sohn“ und „Jesus ist auferstanden“ – diese und drei weitere Kinderbibelgeschichten finden sich in diesem allseits beliebten und schicken Bibeltäschchen. Ob daheim, im Urlaub oder auf langen Autofahrten: Überall sind die Kinder sinnvoll beschäftigt – dafür sorgen ein schöner Malblock mit Bibelbildern und Qualitätsbuntstifte, die in dem Täschchen gleich dabei sind.

Bibeltäschchen„Gott ist für dich da“

von Susanne Brandt und Klaus-Uwe Nommensen, illustriert von Petra Lefin

Transparentes Täschchen mit 7 Mini-Büchern, Malblock, 6 Qualitätsbuntstiften, Format: 14,4 x 17,5 x 4 cm€ 16,90 / sFr* 28,50 (* unverbindliche Preisempfehlung)

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Für Kinder

ab 4 Jahren

Freundschaft und Familie wichtigste WerteKinder in Deutschland verfügen über ein feines Gespür für Werte. So sag-ten 75 Prozent der 6- bis 14-Jährigen, dass ihnen Familie und Freundschaft „sehr wichtig“ seien, wie aus dem Mitte Dezember in Berlin vorgestellten „Kinderwerte-Monitor 2010“ hervorgeht. Hinweise auf eine „soziale Verei-sung“ oder einen Werteverfall der Kinder gebe es nicht, sagte der Berliner Soziologe Hans Bertram. An Bedeutung gewonnen hätten vor allem auch Werte wie Respekt und Vertrauen.

Für den „Kinderwerte-Monitor 2010“ wurden im August und Septem-ber 1.500 Kinder und ihre Mütter im gesamten Bundesgebiet befragt. Die Studie wurde von der Kinderzeitschrift GEOlino in Auftrag gegeben und entstand in Zusammenarbeit mit Unicef mit Unterstützung des Bundesar-beitsministeriums. KNA

Immer mehr Väter beziehen ElterngeldImmer mehr Väter beziehen Elterngeld.

Bei rund 75.000 der insgesamt 323.000

im ersten Halbjahr 2009 in Deutschland

geborenen Kinder habe der Vater El-

terngeld bezogen, teilte das Statistische

Bundesamt Anfang Dezember in Wiesba-

den mit. Das entspreche einer Väterbe-

teiligung von 23 Prozent. Im gleichen

Zeitraum ein Jahr zuvor hatte die Väter-

beteiligung bei knapp 21 Prozent gelegen.

Nach wie vor beziehe mit 75 Prozent die

Mehrheit der Väter Elterngeld für einen

relativ kurzen Zeitraum von maximal

zwei Monaten, so die Statistiker. KNA

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Kinder entdecken: „Gott ist für dich da“

Fröhlich geht es den abhang hinunter. Mutter Claudia fährt vorneweg und lenkt den Schlitten, drückt ihre neuen Schneestiefel (79,90 Euro) fest in den Boden. Vater Jan hält die Kufen seines Gefährts mit den Händen fest umschlun-gen. Anne und Lukas juchzen vor Freude, sitzen in ihren di-cken Schneeanzügen (je 69,90 Euro) auf dem Rücken ihrer Eltern, krallen ihre Fäustlinge (je 9,90 Euro) im Nacken fest und haben ihre Mützen (je 13,90 Euro) tief ins Gesicht gezo-gen. Es ist kalt. Unter null Grad. In der Nacht hat es ein paar Zentimeter Neuschnee gegeben. Perfekte Pistenbedin-gungen für einen Familienausflug in den Schnee. Familie Mertens ist in die Berge gefahren. Mit dem Zug (28 Euro). Zwei Erwachsene, zwei Kinder, zwei neue Schlit-ten (je 49,90 Euro). Der Weihnachtstrubel mit Omas und Opas, Kindergottesdiensten und Krippenspielen ist vorbei. Heute sind die vier endlich wieder unter sich und genießen die letzten Weihnachtsferientage. Dazu waren keine großen Vorbereitungen nötig. Nur ein paar Butterbrote (rund 4 Euro) in eine Plastikdose stecken, heißen Tee (vielleicht 0,50 Euro) in eine Thermoskanne füllen, Taschentücher nicht vergessen, und schon ging es los. Der Höhepunkt des Tages ist das Schlittenrennen auf dem verschneiten Waldweg. In Kolonne flitzt Familie Mertens durch den Schnee. Mutter und Sohn gewinnen. Als sie un-ten angekommen sind, ist es Zeit zum Aufwärmen. Im Tal tummeln sich schon andere Familien um eine kleine Holz-hütte, in der Glühwein, heiße Schokolade, Pommes, Würst-chen und Getränke angeboten werden. Es duftet nach fri-schem Kaffee. Zwei Mal Glühwein (6,40 Euro), zwei heiße Schokoladen (6,20 Euro), einmal Pommes rot (3,50 Euro) und eine Bratwurst im Brötchen (3,80 Euro) bongt der Mann im Büdchen für Familie Mertens ein. Später trinkt Lukas noch eine Cola (2,80 Euro), Mutter Claudia noch einen zwei-ten Glühwein. Am späten Nachmittag steigt Familie Mertens in den Zug zurück nach Hause. Die Bilanz des Tages: 153,70 Euro, Schlitten inklusive. Schneeanzüge, Stiefel, Mützen und Handschuhe (267,30 Euro) gehen extra. Das Glück, das sie erlebt haben, lässt sich in Zahlen nicht messen.

Glücksbilanz

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mittendrin

Aishani strahlt vor Glück: sie darf bei Don Bosco zur schule gehen! Das Mäd-chen und seine Freundinnen werden hier geachtet. sie bekommen Zuwendung, lernen lesen, schreiben und rechnen – wichtige Grund-lagen für ein selbstbe-stimmtes Leben.

Ausbildung statt Ausbeutung

Wie junge Frauen in Indien Armut und Ausgrenzung überwinden

Der kleine Kiosk am Straßenrand ist über und über mit bunten Werbeschildern verziert. Auch die großen internationalen Tabakkon-zerne haben ihre Blechschilder an die wind-

schiefe Bude gehängt. Doch keiner der vielen Kunden, die Raschid, der Kioskbesitzer, täglich bedient, kauft eine Packung Marlboro oder Lucky Strikes. Sie können sich nur die Billig-Variante der Zigaretten leisten, die so-genannten Bidis. Bidis sind gerollte Tendublätter, extrem stark und sehr trocken. In ganz Asien kann man sie für wenig Geld kaufen.

Anhand der Bidis lässt sich in Indien sehr viel über Armut lernen, denn Bidis sind wie kein anderes Massen-produkt von und für arme Menschen gemacht. Bidis rol-len, das ist Frauenarbeit – meist in Heimarbeit, immer für einen Hungerlohn. Man muss nicht lesen und schrei-ben können, um eine Bidi zu drehen. Man braucht noch nicht einmal besonders viel Geschick dafür.

Bidis rollen gehört zu den typischen niederen Arbei-ten, die besonders den kastenlosen Menschen vorbehal-ten sind, den Dalits (siehe Info-Kasten auf der nächsten Seite).

Die indische Gesellschaft ist bei all ihrer bunten Viel-falt vor allem ungerecht. Eine Milliarde Menschen lebt in dem südasiatischen Land. 40 Prozent von ihnen gelten als arm, 200 Millionen Menschen hungern sogar. Einige indische Bundesstaaten werden in einem Atemzug mit dem Tschad genannt, während die boomende Stadt Ban-galore als neues Silicon Valley gilt. Besonders schlimm ist die Armut noch immer auf dem Land. Das ungerechte Kastensystem, die feudalen Landbesitzstrukturen und die schlechten Gesundheits- und Bildungschancen sind schuld daran, dass in den Dörfern immer noch viele Menschen unterhalb des Existenzminimums leben.

Im südindischen Nettur, einem kleinen Dorf in Tamil Nadu, ist nicht nur die Armut deutlich sichtbar. Wie viele indische Dörfer ist auch Nettur in zwei Bereiche aufge-teilt. Ein Teil des Dorfes ist den höheren Kasten vorbe-halten, der andere für die niedrigen Kasten und die Kas-tenlosen vorgesehen. Die meisten Familien besitzen ein

Stückchen Land, auf dem sie Reis anbauen – wenn denn genug Regen fällt. Die letzten Jahre waren trocken, die Ernten reichten nicht, um die Familien zu ernähren. Fast alle Frauen im Dorf sind daher in der Bidiherstellung tä-tig. Diese werden in Bündeln zu circa 14 Stück gedreht. Etwa 1.000 Stück schaffen die Frauen im Durchschnitt pro Woche. Als Lohn erhalten sie rund 60 Rupien am Tag. Ein Euro pro Tag – eine ernüchternde Bilanz.

Zigarettendrehen für den Unterhalt

Salesianerpater Arul arbeitet seit vielen Jahren in Nettur und Umgebung. Genau zwischen den Dorfteilen – Dalits auf der einen Seite und die Häuser der höheren Kasten auf der anderen – leben er und sein Mitbruder, um mit den Menschen eine Verbesserung ihrer Lebenssituation zu erreichen. „Wir wollen vor allem für junge Frauen An-gebote schaffen und ihnen eine Alternative zur Bidiher-

DonBoscomagazin 1/2011 23

Zigarettendrehen ist für die Frauen von nettur die einzige Verdienstmöglichkeit. Lohn: ein Euro am Tag.

Don Bosco »

Im südindischen Nettur sind die meisten Familien arm. Die einzige Einkommensquelle ist die Heimproduktion billiger Zigaretten,

auch Bidis genannt, die jedoch kaum genug zum Leben abwirft. Die Salesianer Don Boscos haben daher ein umfassendes Bildungsprogramm in Nettur und

zehn weiteren Dörfern gestartet, das sich besonders an Frauen richtet.Text: Ulla Fricke, Fotos: Don Bosco Mission

stellung bieten. Denn mit den Bidis verdienen sie kaum genug, um satt zu werden. Die Arbeit ist an-strengend und monoton, dazu auch noch ungesund, weil sie die ganze Zeit mit Tabakstaub in Berührung kommen.“

Mit einfachen Mitteln haben P. Arul und seine Mitarbeiter daher ein kleines Ausbildungszentrum initiiert. Bisher kann der Unterricht nur am Nachmit-tag stattfinden, denn morgens findet hier Unterricht für Grundschüler statt. Die Bildungsinitiative wird dankbar angenommen. Schon heute gibt es mehr Schülerinnen, als die Salesianer aufnehmen können. 350 junge Frauen sollen es später einmal sein – aber erst, wenn es Gelder gibt, für mehr Räume, mehr Leh-rer und Unterrichtsmaterial.

Ungerechte Traditionen nicht hinnehmen

Derzeit sind es nur ein paar Dutzend Mädchen, die hier eine Ausbildung machen können. Schneiderei und Computer sind die beiden Bereiche, mit denen man in der Umgebung Geld verdienen kann. Am liebsten wäre es P. Arul, wenn sich die Mädchen alle mit kleinen Betrieben selbstständig machen würden. Doch dazu fehlt vielen das Selbstbewusstsein.

P. Arul will die ungerechten Traditionen nicht län-ger hinnehmen. „Unsere Ausbildung soll die Würde zurückgeben, die ihnen die Gesellschaft und das Kas-tensystem genommen haben“, erklärt der Salesianer. Seit einiger Zeit werden selbstgenähte Ledertaschen der Mädchen auf den Märkten in der Umgebung ver-kauft. Das erste selbstverdiente Geld macht stolz.

24 DonBoscomagazin 1/2011

Ko n ta K t

Wenn Sie sich für die internationale Arbeit der Salesianer Don Boscos, der Don Bosco Schwestern und von Jugend Dritte Welt interessieren, wenden Sie sich bitte an:

Don Bosco MissionSträßchensweg 3, 53113 Bonn Tel.: 0228 / 539 65 [email protected], www.donboscomission.de

Missionsprokur der Don Bosco SchwesternTheodor-Hartz-Straße 3, 45355 Essen Tel.: 02 01 / 6154317 [email protected], www.fmamission.de

für die Jugend dieser Welt

„Unsere Ausbil-dung soll den Mädchen ihre Würde zurückge-ben.“ P. Arul mit einem Kind auf einer Dorfstraße von nettur.

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Elendsvierteln der Städte ums tägliche Überleben. Rund 400 Milli-onen leben in bitterster Armut.

Die Salesianer Don Boscos sind seit 1934 in Indien vertreten, derzeit in zehn Provinzen mit über 2.400 Mitbrüdern. Die Zahl der Berufungen steigt stetig: 140 Novizen bereiten sich auf den Eintritt in den Orden vor. Damit ist Indien das Land mit den meisten Sale-sianern Don Boscos weltweit.

Die Don Bosco Schwestern sind seit 1922 in Indien. In sechs Provinzen wirken 1.170 Schwestern. 77 Novizinnen bereiten sich auf das Ordensleben und die Sendung unter den jungen Menschen vor. Die Don Bosco Schwestern setzen sich vorwiegend für Mäd-chen und Frauen ein, gerade auch in ländlichen Gebieten.

Hauptstadt Neu-Delhi

einwohnerzahl 1,1 Milliarden

landessprachen Hindi und Englisch als Landessprachen, 21 weitere anerkannte Sprachen

Religionen/Kirchen Hinduismus (80,5 %), Islam (13,4 %), Christentum (2,3 %), Sikhismus (1,8 %) sowie Buddhismus, Jainismus, Parsen und andere

Indien fasziniert durch eine ungewöhnliche Vielfalt von Ethni-en, Religionen und Sprachen. Anfang der 1990er-Jahre begann ein rasanter wirtschaftlicher Aufstieg mit beachtlichen Wachs-tumsraten. Während Geschichten über indische Spitzentechno-logie und erfolgreiche milliardenschwere Unternehmer zuneh-mend das Indien-Bild in den Medien prägen, kämpfen immer noch viele Menschen in den ländlichen Gebieten und den

Indien

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Bangladesch

Buthan

Burma

Sri lanka

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Pakistan

l Ä n D e R P R o F I l I n D I e n

Ko n ta K t

Don Bosco

Das Kastenwesen besteht in Indien seit mehr als 3.000 Jahren und kann als eine kom-plexe soziale Ordnungsstruktur verstanden werden. Indogermanische Eroberer teilten die Bevölkerung des indischen Subkontinents in vier unterschiedliche Gruppen (Var-na): Brahmanen (Priester und Gelehrte), Krieger, Bauern und Händler sowie Arbeiter. Neben den vier „Varna“ unterscheidet das System Tausende von Unterkasten, „Jati“ genannt.

Innerhalb der Kasten gelten strenge Rituale: Beruf, Essgewohnheiten, Verwandt-schaftsbeziehungen und religiöse Bräuche sind genau festgelegt. Die Kasten sind hie-rarchisch geordnet und es gibt deutliche Abgrenzungen zwischen ihnen. Besonders auf dem Land bestimmt die Kaste, in die man hineingeboren ist, den Rang und die Chancen, die ein Mensch im Leben besitzt.

Außerhalb der Kasten leben die „Dalits“. Dalits stehen auf der untersten Stufe des indischen Gesellschaftssystems und werden auch die „Unberührbaren“ genannt. Sie müssen niedrige Arbeiten verrichten und werden im Alltag diskriminiert. Verbrechen und Vergewaltigungen an Dalitmädchen bleiben zum Beispiel oft ungesühnt. Viele Da-lits wenden sich dem christlichen Glauben zu. Doch die jahrhundertelange Tradition ist längst gesellschaftliche Realität und keine Frage der Religionszugehörigkeit. Ein doppeltes Dilemma, denn: Christliche und muslimische Dalits werden zwar gesell-schaftlich weiter diskriminiert, haben jedoch keine Möglichkeit von den staatlichen Schutzmechanismen zu profitieren, die nur für hinduistische Dalits gelten. kh

H I n t e R G R U n D

Das Kastenwesen in Indien

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Der Pater mit dem

Ein Besuch bei P. Reinhard Büker in Trier

Es schneit, als Pater Reinhard Büker in die Pedale tritt. In einer warmen Jacke, mit einer Mütze auf dem Kopf, strampelt der Salesianer durch wirbelnde Flocken.

An einer Garage tauscht er das Rad gegen das Bosco-Mobil, einen alten, bunt besprühten Omnibus. Der dient als rollender Kinder- und Jugendtreff und ist der mobile

Außenposten des Hauses der offenen Tür in Trier-West. P. Büker ist Leiter des Don Bosco Jugendwerks Trier. Er arbeitet für Kinder und Jugendliche, indem er ihnen Zeit schenkt.

Und Aufmerksamkeit. Das DON BOSCO magazin hat ihn begleitet. Text und Fotos: Anke Hoffmann

Omnibus

Der Pater vor seinem omnibus: Mit dem Bosco-Mobil ist P. Reinhard Büker an vier nachmittagen in Trier-West unterwegs und bringt die „Jugendarbeit zu denen, die sonst nicht kommen“.

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Don Bosco

Nürnberg Im Stil der traditionsreichen Meis-terabende konnte am 30. September 2010 nach mehrjähriger Bauzeit die Neueröffnung des Don Bosco Jugendwerks Nürnberg gefei-ert werden. In seiner Festrede wies Provinzial P. Grünner darauf hin, dass die Ordensge-meinschaft trotz knapper werdender Ressour-cen den Bedarf für eine solche Jugendeinrich-tung im Nürnberger Westen mit ihren Schwer-punkten – Jugendwohnheim, Kinderhort „Bartolino“, Fahrradwerkstatt „Beckwheel“ sowie Offene Kinder- und Jugendarbeit – sieht. Die Einrichtung sei ein salesianischer Beitrag zur Jugendsozialarbeit sowie zur Ar-beit mit jungen Migranten und biete gute Vo-raussetzungen für eine pädagogische Arbeit

entsprechend dem Profil und Selbstverständ-nis der Salesianer Don Boscos. Der an den Festakt anschließende bunte Abend wurde von den Bewohnerinnen und Bewohnern der Einrichtung gestaltet.

Die jugendlichen Bewohner des Don Bosco Jugend-werks Nürnberg verwöhnten die Gäste bei der Neu-eröffnung kulinarisch.

Don Bosco Jugendwerk in nürnberg neu eröffnet

Es ist ungemütlich draußen. Vorhin, im Haus der offenen Tür, bevor es Richtung Kirchplatz ging, sagte P. Büker noch, dass der erste Schnee für die Kids heute spannender sei als ein Besuch

am Mobil. „Da kommen bestimmt nicht viele“, prognos-tizierte er. Trotzdem: Er fährt mit dem Bus raus, tiefer hinein nach Trier-West, ein Stadtteil, der seine Proble-me hat. Von einem Brennpunkt zu sprechen, ginge dem Pater zu weit, aber: „Das Viertel ist sozial schwach.“ Die Arbeitslosigkeit sei hoch, der Bildungsstand niedrig. Es gebe viele Kinder und Jugendliche, aber nur beengte Wohnungen – für Büker mit ein Grund, weshalb die of-fene Tür gefragt ist. „Wir haben Platz. Bei uns können sich die Kids austoben, hier finden sie Raum für sich und erfahren gleichzeitig Gemeinschaft.“ Nicht nur die der Gleichaltrigen: Der Pater und seine Mitarbeiter verbringen viel Zeit mit den Kindern, spielen mit den

Jüngeren, flachsen mit den Älteren und sind, wenn sie gebraucht werden, mit Ratschlägen und einem offenen Ohr an ihrer Seite.

Sie wollen den Kids Regeln eines sozialen Mitei-nanders vermitteln, eben das vorleben, was viele von zu Hause her nicht kennen. „In diesem Sinne sind hier

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viele Kinder verarmt.“ Im Haus der Jugend möchten der Pater und sein Team sie bereichern. Nur: Trier-West ist groß, vielen der Weg zur Einrichtung zu weit. Deshalb rollt an vier Nachmittagen das Bosco-Mobil. Die Kinder wissen genau, wann es wo steht. „Wir bringen so die Jugendarbeit zu denen, die sonst nicht kommen“, sagt

»Bei uns können sich die Kids austoben, hier finden sie Raum für sich und erfahren gleichzeitig Gemeinschaft.« Pater Reinhard Büker

Jugendarbeit in Trier-West: Der nachwuchs des Viertels ist begeistert von den Ange-boten des Busses, zu dem auch einige Kettcars gehören.

Bischöfe wollen theologischen Standort Benediktbeuern erhalten

Benediktbeuern Die Salesianer Don Boscos sind erfreut über die Zusage der bayerischen Bischöfe, das Kloster Benediktbeuern als theologischen Standort erhalten zu wollen. Die Bischöfe hatten auf ihrer Herbstversamm-lung ausführlich über die katholische Hoch-schullandschaft in Bayern gesprochen und besonders Benediktbeuern in den Blick ge-nommen. Nach der Versammlung bekräftig-ten sie ihr Interesse am Fortbestehen der Or-denshochschule. Sie haben ihrem Wunsch Ausdruck verliehen, dass die Hochschule der Salesianer zusammen mit der Katholischen Stiftungsfachhochschule die Ausbildungs-möglichkeiten gerade im sozialen, karitativen und pastoralen Bereich weiterentwickelt.

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Würzburg Zum Abschluss der Direktoren- und Leiterkonferenz 2010 hatte Provinzial P. Josef Grünner die Verantwortlichen der Deut-schen Provinz, der Don Bosco Familie, die Ver-treter der Kommissionen und die Mitbrüder zum Begegnungstag nach Würzburg eingela-den. Anlass war der Abschlussbericht der au-ßerordentlichen Visitation, die Don Tadeusz Rozmus durch alle Gemeinschaften und die Einrichtungen der Provinz geführt hatte. Don Rozmus zog eine positive Bilanz: Die deutschen Salesianer hätten gezeigt, dass sie in Zeiten der Veränderung gute Lösungen finden können, lobte er. Hierin liege die Stär-ke des salesianischen Charismas: In schwie-rigen Zeiten vollziehe sich kein Rückzug, son-

dern es würden Lösungen gesucht. Diese Strategie zeige sich auch im Provinzentwick-lungsplan. Don Rozmus ermutigte die Pro-vinz, dessen Schritte weiter zu verfolgen, auch wenn die Schließung von Einrichtungen oder der Rückzug aus Arbeitsbereichen schmerzlich seien.

Besonders lobend äußerte sich der Visitator über die Arbeit mit benachteiligten Jugendli-chen. Fast jede Einrichtung arbeite mit innova-tiven Methoden der Jugendpastoral. Begeis-tert zeigte sich Don Rozmus auch von den Be-gegnungen mit den Mitarbeitern, die die Sa-che Don Boscos authentisch verträten und den Salesianern eine große Unterstützung seien. P. Grünner bedankte sich bei Don Rozmus für sein Engagement in der Provinz. Zugleich freute er sich, dass der neu ernannte General-rat für die Region Europa-Nord, Don Marek Chrzan, in diesen Tagen seinen ersten Be-such in der Deutschen Provinz machte. Er be-gleitete den Begegnungstag und zelebrierte mit Don Rozmus den Abschlussgottesdienst.

Bei der Visitation in Beromünster ließ es sich der Papagei nicht nehmen, P. Rozmus seine Einschätzung der Deutschen Provinz ins Ohr zu fl üstern.

„Quo vadis, Deutsche Provinz?“abschlussbericht der Visitation

Büker. Eine große Reichweite mit seiner Arbeit erzielen, viele Kinder und Jugendliche ansprechen, sie ein Stück des Lebenswegs begleiten und ein wenig dazu beitra-gen, dass er gelingt – diese Ziele treiben den Pater an. Und in der Art, wie die Jugendarbeit in Trier-West ge-staltet ist, kann er seine Vorstellungen verwirklichen: Das Angebot ist off en, wer zu Pater Büker kommt, tut es

Pater Reinhard Büker ist 50 Jahre alt. Im Haus der offenen Tür in Trier-West ist er seit 19 Jah-ren tätig. Dass er sich in der Jugendarbeit

einbringen will, ent-schied Pater Büker während seines Zivildienstes, et-wa zeitgleich erfuhr er von den Lehren Don Boscos. Bükers Neugier war geweckt, er entschied sich für ein Studium der Sozialen Arbeit und der Theologie in Benediktbeuern. Sein Praktikum absolvierte er im Haus der offenen Tür in Trier und war so angetan, dass er nach dem Studium und der Diakon-weihe 1993 zurück in die Einrichtung kam.

Zur Person

aus eigenem Antrieb. Dass der Nachwuchs des Viertels trotzdem viel Zeit bei ihm verbringt, zeigt ihm, dass das Haus akzeptiert ist.

Und die Kids kommen. Jede Woche sind es mehrere Hundert, die meisten zehn bis 16 Jahre alt. Von 14 Uhr bis abends können sie bleiben, bis etwa 21.15 Uhr ist Pa-ter Büker und sein Team für sie da. Der Kicker und Co. stehen bereit, Computer, Spiele und ein Programm aus Musik und kreativem Arbeiten, Ausfl ügen und Ferien-freizeiten. Die werden oft kostenlos angeboten: „Gebüh-ren können sich die meisten Eltern hier nicht leisten.“ Auch Sport ist im Haus der Jugend wichtig. Gerade ist ein überdachtes Fußballfeld eröff net worden, das auch viele externe Kicker und Vereine nutzen (siehe Seite 30).

Bei allen Angeboten im Haus der off enen Tür gilt: Mitmachen ist freiwillig. „Das ist für mich sehr wich-tig. Wir zwingen niemandem etwas auf.“ Diesen Satz spricht Pater Büker mit Nachdruck, seine sonst eher still gehaltenen Hände unterstreichen seine Worte. Ge-nerell spricht er überlegt.

Der Pater ist ein bedachter Mensch, der zugleich et-was Jungenhaftes ausstrahlt: Büker ist 50, wirkt jünger. Ein großer, sportlicher Mann, braune Haare, blaue Au-gen. Aus der Ruhe bringt ihn wenig, auch die Jugendli-chen nicht. Die bringen ihn eher zum Lachen, wie sich am Mobil zeigt.

Kaum hat der Pater einige Kettcars aus den Tiefen des Busses gezogen, schlendern ein paar Jungs durch den Schnee heran. Ein schnelles „Hallo, Reiner“, dann ziehen die Jungs wilde Kurven auf dem Kirchplatz. Der

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Don Bosco

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Internationales

■ Am 6. April 2010 hat sich der Todestag des seligen Don Michele Rua (1837–1910), des Nachfolgers des heiligen Don Giovanni Bosco, zum 100. Mal gejährt. Deshalb veran-stalteten die Salesianer Don Boscos von 28. Oktober bis 1. November 2010 eine weltwei-te Tagung unter dem Titel „Don Rua in der Geschichte“. Rund 300 Salesianer Don Boscos, Don Bosco Schwestern und Laien aus fünf Kontinenten folgten der Einladung in die Ordenszentrale nach Rom. Benediktbeu-ern, das Studienzentrum der deutschsprachi-gen Salesianer, war durch P. Dr. Josef Weber und Prof. P. Dr. Norbert Wolff vertreten. In den Vorträgen der Tagung ging es um sehr unterschiedliche Aspekte im Leben des Seli-gen, unter dessen Leitung der Orden sich

weltweit ausgebreitet hatte: historische Kon-texte, Führungsstil, Spiritualität, Pädagogik, Predigttätigkeit, Beziehungen zu Don Bosco und zu anderen bedeutenden Persönlichkei-ten, Seligsprechungsprozess. Der General-obere Don Pascual Chávez betonte in seiner Abschlussansprache, dass das Jubiläumsjahr der Don Bosco Familie einige neue Erkennt-nisse gebracht habe. Die Bedeutung Don Ruas, der lang als der Mann im Schatten Don Boscos gegolten habe, sei klarer geworden. Im Rahmen der Tagung kam auch ein zukünf-tiges Großereignis der Don Bosco Familie zur Sprache: Am 16. August 2015 wird sich der Geburtstag Don Boscos zum 200. Mal jähren. Zur Vorbereitung will der salesianische Ge-schichtsverein 2012 im Kloster Benediktbeu-ern ein internationales Seminar zum Stand der Don Bosco-Forschung veranstalten.

Don Bosco in TrierDas Haus der Jugend in Trier-West besteht seit 1958. Untergebracht ist das Jugendwerk auf dem Gelände einer ehemaligen Kaserne. Im Haupthaus ist neben der Verwaltung die vierköpfige Gemeinschaft der Salesianer un-tergebracht. In einem weiteren Gebäude fin-den sich unter anderem ein Spielsaal, zwei Computerräume sowie das neue, überdachte Fußballfeld. Angegliedert ist eine dem Jugend-hilfezentrum Helenenberg zugehörige Werk-statt, in der arbeitslose Jugendliche qualifi-ziert werden. Ein Abenteuerspielplatz und ein Bolzplatz gehören zur Anlage. Zum pädago-gischen Team des Jugendwerks gehören ne-ben P. Büker drei Mitarbeiter sowie eine Jah-respraktikantin. Die Einrichtung ist für Sechs- bis 20-Jährige geöffnet.www.donboscotrier.de

Pater grinst. Eigentlich heißt er Reinhard mit Vorna-men, das ist seinen Schützlingen aber zu lang. „Die haben es lieber kurz und knackig.“

Geduzt wird er ohnehin, auch in der Schule, wo er vormittags in fünften und sechsten Klassen Religion unterrichtet. Man kennt sich in Trier-West, Pater Büker ist seit 19 Jahren im Jugendwerk. Etliche der jüngeren

Erwachsenen hat er getauft und im Haus der offenen Tür jahrelang begleitet. Er und die Salesianer sind im Viertel verwurzelt. Die Einrichtung und das gesamte Angebot ist für viele einfach nur: der Pater. „Wir gehö-ren seit mehr als 50 Jahren zum Stadtteil. Wir sind prä-sent. Das ist für mich Kirche, die unter den Menschen lebt.“ Eben dort, wo sie gebraucht wird.

Zu den zahlreichen Ange-boten des Hauses der Ju-gend zählt auch eine nach-mittägliche Hausaufgaben-betreuung.

■ Benedikt XVI. hat einen Salesianer zum neuen Dirigenten des Papst-Chors „Cappella Sistina“ ernannt. Der 43-jährige Massimo Pa-lombella stammt aus Turin. Er studierte Theo-logie, Choralmusik und Komposition und lehrt an der Hochschule der Salesianer in Rom. Außerdem gründete er einen Universi-täts-Chor, mit dem er viele CDs aufnahm. Als Dirigent des Chors „Capella Sistina“ wird er nun die musikalische Gestaltung der liturgi-schen Feiern des Papstes übernehmen.

■ Am 20. November hat Papst Benedikt XVI. 24 Männer der katholischen Kirche zu Kardi-nälen kreiert, unter ihnen ist auch der Salesi-aner Angelo Amato (72). Als Präfekt der Hei-ligsprechungskongregation galt der Theologe aus Süditalien als fester Kandidat für das Kardinalskollegium.

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S a l e s i a n e r D o n B o s c o s

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Leinefelde Seit genau zehn Jahren kümmern sich die Salesianer Don Boscos um das Ju-gendzentrum der Stadt Leinefelde im Eichs-feld. Damals hatte die Stadt ein Jugendzen-trum gegründet und es in die Hände der Villa Lampe in Heiligenstadt gegeben, die von den Salesianern Don Boscos geleitet wird. Joachim Löffler, seit 2003 Leiter des Jugend-zentrums, blickte bei der Jubiläumsfeier am 10. November auf zehn lebendige und ab-wechslungsreiche Jahre zurück. Das Haus ist durch seine offene Kinder- und Jugendarbeit begehrte Anlaufstelle für viele Kinder und junge Menschen. Es besteht eine gute Zu-sammenarbeit mit der Stadt, Schulen und an-deren Trägern der Jugend- und Sozialarbeit.

Zu den Höhepunkten in der zehnjährigen Ge-schichte des Jugendzentrums Leinefelde zählt der Musikworkshop mit der Profiband ,,Silbermond“ im August 2007, in Zusam-menarbeit mit der Stiftung ,,Musik hilft“.

Seit zehn Jahren betreut die Villa Lampe das Jugend-zentrum Leinefelde. Zum Jubiläum gratulierten auch andere Träger der Jugend- und Sozialarbeit vor Ort.

Zehn Jahre salesianische Jugendarbeit im Jugendzentrum leinefelde

Die Don Bosco Soccerhalle in Trier wurde am 24. November feierlich einge-weiht.

nach rund fünf Jahren Planungs- und Bauzeit wurde am 24. november in Trier-West die neue Innenfußball-Halle in Trägerschaft der salesianer Don Boscos offiziell eröffnet.

„Don Bosco Halle“ in Trier eröffnetDer Umbau der 730 Quadratmeter großen Halle zur „Don Bosco Halle mit Soccerplatz und Qualifizierungswerk-statt“ kostete insgesamt rund 586.000 Euro. Davon wur-den über das Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt“ rund 395.000 Euro finanziert. Die Eigenleistung mit den Teilnehmern lag bei zirka 48 Prozent der Gesamtkosten. Die restlichen Mittel wurden vom Träger und verschiede-nen Stiftungen finanziert. Wolfgang Marx

Trier Es war ein langer Weg bis zur Eröffnung der „Don Bosco Halle“ mit Innenfußballplatz, auf neudeutsch „Soc-cerhalle“. Doch der fertige Bau kann sich sehen lassen: Er verfügt neben dem Fußballfeld mit Toiletten, Duschen und Umkleiden über zwei Seminarräume und eine Qualifizierungswerkstatt. Die Werkstatt wird 2011 noch weiter ausgebaut und bietet damit beste Perspekti-ven, um im Stadtteil als Leuchtturm für die weitere Ent-wicklung zu dienen. Bereits zu Beginn der Planungen war klar: Die Idee kann nur in Zusammenarbeit mit dem kompakten Fachwissen des Jugendhilfezentrums auf dem Helenenberg und unter tatkräftiger Mithilfe von rund 200 Jugendlichen aus Trier-West und dem Umland bewerkstelligt werden. Für die Ju-gendlichen diente der Umbau als Qualifizierungsmaßnah-me – mit gutem Erfolg: 2010 konnten 47 Prozent von ih-nen in Arbeit oder Ausbildung vermittelt werden. Direkt nach der offiziellen Schlüsselübergabe und der Ein-weihung der Halle durch P. Reinhard Büker vom Jugend-werk Don Bosco Trier-West konnten die ersten Kinder schon den weichen Kunstrasenplatz ausprobieren.

neue Homepage der Salesianer Don Boscos geht online

München Pünktlich zum Don Bosco Fest am 31. Januar 2011 geht unter der Internetadres-se www.donbosco.de die neu gestaltete Homepage der Salesianer Don Boscos online. Die neuen Seiten sollen die Arbeit der Salesi-aner Don Boscos in Deutschland übersicht-lich darstellen und als Plattform für Webauf-tritte aus der Don Bosco Familie dienen. Neu ist die Verlinkung mit weiteren Online-Präsen-zen der Salesianer, wie dem YouTube-Chan-nel und der Netzwerkplattform facebook. Auch die Seiten der Berufungspastoral und des Instituts für Salesianische Spiritualität werden unter www.berufung.donbosco.de und www.iss.donbosco.de mit neuem Ge-sicht live geschaltet.

DonBoscomagazin 1/2011 31

D o n B o s c o S c hw e s t e r n

Don Bosco

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Personalie

Jörg Widmann (43), aus Velbert im Rheinland stammender Salesianer Don Boscos, hat am 24. Oktober 2010 in der Basilika St. Benedikt in Benediktbeuern durch Handauflegung und Gebet des Augsburger Weihbischofs Dr. Dr. Anton Losinger die Weihe zum Diakon emp-fangen.

Verstorben

P. Rudolf KelzenbergTheologiestudium in Benediktbeuern (1963-1967), Internatserzieher und Religionslehrer in Essen-Borbeck (1968-1969), Kaplan in Köln-Mühlheim (1969-1972), Pastoralleiter auf dem Helenenberg (1972-1974), Direktor

des Eduardstiftes (1974-1780), Pfarrseelsor-ger und acht Jahre Direktor in Velbert (1980-1998), Direktor in Jünkerath (1998-2001)Geboren: 05.02.1933 in Jülich-SelgersdorfProfess: 25.03.1959Priesterweihe: 29.06.1967Verstorben: 19.10.2010

P. Franz FelberTheologiestudium in Benediktbeuern, Religi-onslehrer in Buxheim (1970-1981), Jugend-seelsorger in Memmingen (1981-1988), Leiter des „Hauses der Begegnung“ in Ensdorf (1988-1993), Pfarradministrator in Kimratsho-fen/Frauenzell/Muthmannshofen (1993-2004), Lindau-Reutin (2005) und Dachau (2006-2010)Geboren: 26.05.1940 in HerrnödProfess: 31.01.1961

Priesterweihe: 12.07.1970Verstorben: 14.11.2010

P. Alexander LenfertTheologiestudium in Benediktbeuern (1962-1965), 45 Jahre lang als Erzieher, Direktorvikar und Direktor in Neunkirchen tätig (1965-2010)Geboren: 15.05.1931 in HavixbeckProfess: 25.03.1956Priesterweihe: 29.06.1965Verstorben: 03.12.2010

sr. Theresia FesenmeyerLeistete treu ihren Dienst in Rottenbuch, Benediktbeuern, Bottrop, Köln, Augsburg, München, Amberg, Scholyen und MagdeburgGeboren: 02.03.1928 in HubertshofenProfess: 26.07.1953Verstorben: 03.12.2010

Beim ersten gemeinsamen Gottesdienst überreichte Pfarrer Matthias Hamann Bilder des neuen Patrons.

Johannes Bosco ist Patron einer neuen Pfarrei im Magde-burger norden. Fünf Jahre lang waren dort die drei Ge-meinden st. Agnes, st. Josef und st. Mechthild – hier sind die Don Bosco schwestern schon seit 1993 tätig – als Pfarrverbund schon auf einem gemeinsamen Glaubens-weg unterwegs. Am 28. november 2010 wurde aus dem Verbund nun eine einzige neue Pfarrei.

Neue Pfarrei St. Johannes Bosco

ge Mann, der das Don Bosco Zentrum von Anfang an be-sucht hat, berichtete, dass die Einrichtung gerade in der Zeit nach der Wende eine wichtige Anlaufstelle für die Magdeburger war, ein Ort, der gerade Jugendlichen neue Sicherheit und Wertschätzung bot. Mit Don Bosco als Namenspatron setzt die neue Pfarrei ein Zeichen dafür, dass sich die Gemeindemitglieder mit den Don Bosco Schwestern und ihrer Arbeit verbunden fühlen, und dass das Zusammengehörigkeitsgefühl zwi-schen den ehemaligen Einzelpfarreien und mit dem Don Bosco Zentrum weiter wachsen soll. Sr. Rita Breuer

Magdeburg Mit einem Gottesdienst und einem Festakt feierten Gläubige aus allen drei ehemaligen Pfarreien den Neuanfang. Pfarrer Matthias Hamann ging in seiner Fest-predigt auf das Wort „die bisherigen Pfarreien sind aufge-hoben“ ein – ein Wort, das Wehmut ausdrückt, aber auch Erinnerung bedeutet an viele schöne Erfahrungen in den vergangenen Jahren. Zu der neuen Pfarrei gehören nun insgesamt 2.400 Katholiken. Dass Johannes Bosco zu ih-rem Patron ernannt wurde, freut besonders die Don Bosco Schwestern, die seit 1993 vor Ort tätig sind, seit 2009 so-gar mit einer zweiten Schwesterngemeinschaft in St. Josef. Schließlich ist die Namensgebung auch Ausdruck der Wertschätzung ihrer unermüdlichen Arbeit im Kinder- und Jugendzentrum „Don Bosco“ in St. Mechthild. Beim Fest-akt erinnerte Andreas Rätzel an den Beginn des Engage-ments der Don Bosco Schwestern in Magdeburg. Der jun-

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Don Bosco

D o n B o s c o S t i f t u n g s z e n t r u m

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■ Kommt und seht!Studientage zum Jahresleitgedanken 2011ort: Salesianum MünchenThema: Kommt und seht!Termin: 08.01.2011Referent: Prof. P. Dr. Stefan OsterLeitung: P. Reinhard Gesing und Winfried Vogesser (ISS)

termine ort: Jugendbildungsstätte JünkerathThema: Und ich? – Wozu bin ich berufen?Termin: 11. bis 13.03.2011Leitung: Winfried Vogesser (ISS)

Information und Anmeldung für beide studientage: Institut für Salesianische Spiritualität ISS,Tel.: 08857/88224, [email protected]

■ Don Bosco ForumMit Festvortrag und Diskussion mit Kardinal Oscar Rodríguez Maradiaga, Erzbischof von Tegucigalpa, HondurasTermin: 22.01.2011ort: Posttower und Don Bosco Zentrum, BonnWeitere Informationen: Don Bosco Mission, Tel.: 0228/53 965-0 [email protected]

■ Exerzitien der Don Bosco FamilieThema: Meine Berufung lebenTermin: 31.03. bis 03.04.2011ort: KevelaerLeitung: Sr. Rita Breuer, P. Anton DoetschWeitere Informationen: Sr. Rita Breuer, Tel.: 0391/[email protected]

■ Fahrt ins PiemontDie Heimat der Ordensgründer Don Bosco und Maria Mazzarello kennenlernenTermin: 24. bis 29.10.2011Unterbringung: Tagungs- und Exerzitienhaus der Salesianer Don Boscos in AviglianaKosten: ca. 390 Euro Information und Anmeldung: Br. Helmut Weckauf, Tel.: 0201/6850350,[email protected]

Irmi und Ewald Hortig unter-stützen die Vogelstation in Benedikt-beuern.

Stifter und Vogelliebhabertenlos. Bereits Mitte Oktober beginnt das Anfüttern der Vögel. Vorher kümmern sich die beiden um die Herstel-lung des Futters. Das Anfüttern ist wichtig, damit bei den Vogelbeobachtungen für die Teilnehmer viele Vögel zu se-hen sind. Am 12. März 2011 findet exklusiv für die „stifterfamilie“ eine Vogelbeobachtung statt. Treffpunkt ist um 13 Uhr am ZUK. Anschließend geht es gegen 14.30 Uhr zu Fuß oder mit dem Pferdeschlitten zum Loisachstadel. Teilnehmer können im ZUK übernachten. Bitte melden Sie sich für die Vogelbeobachtung beim Stiftungszentrum an.

Benediktbeuern Goldammer, Sperber, Grauspecht, Wa-cholderdrossel, aber auch Kleinspecht und mit etwas Glück der Eisvogel: Bis zu 30 Vogelarten kann man bei den Vogel-beobachtungen mit Ewald und Irmi Hortig im Zentrum für

Umwelt und Kultur (ZUK) in Benedikt-beuern sehen. Vögel aus nächster Nähe zu beobachten, ist für viele ein faszinierendes neues Naturerlebnis. Mensch und Schöpfung wieder zu-sammenzubringen, das ist ein we-sentliches Anliegen des ZUK. Mit sei-nen Vogelbeobachtungen, die jeden Winter an der Vogelstation „Moos-mühle“ auf dem Klosterland von Be-nediktbeuern stattfinden, unterstützt das Ehepaar Hortig dieses Ziel. Die beiden Hobby-Ornithologen sind seit der Gründung des ZUK 1988 dort eh-

renamtlich aktiv. Im Sommer 2004 haben sie ihre Stiftung „Der Schöpfung eine Chance – Ewald und Irmi Hortig“ im Don Bosco Stiftungszentrum gegründet. Damit fördern sie ausschließlich das ZUK in Benediktbeuern. Mit den Erträ-gen ihrer Stiftung haben die beiden zum Beispiel Repara-turen an der Vogelstation Moosmühle bezahlt. Das Futter für die Vögel finanzieren die Münchner Rentner über Spen-den, denn der Eintritt für die Vogelbeobachtungen ist kos-

Kommt und seht!

junge Menschen.Ein-Satz für

www.donbosco.de www.donboscoschwestern.de

Wenn auch Sie sich für die Gründung einer eigenen Stiftung interessieren oder eine bestehende Stiftung unterstützen möchten, wenden Sie sich an:

Don Bosco StiftungszentrumSollner Straße 43, 81479 MünchenTel.: 089 / 744 200 270, Fax: 089 / 744 200 [email protected]/stiftungszentrum

DonBoscomagazin 1/2011 33

du!Typisch Wie ticken junge Menschen? Was denken sie? Welche Wünsche haben sie? In diesem Jahr fragt das DON BOSCO magazin bei Kindern und Jugendlichen in Einrichtungen der Salesianer Don Boscos und der Don Bosco Schwestern nach.

Was würdest du machen, wenn du eine Million Euro gewinnst?

André (23), Villa Lampe, Heiligenstadt

„Ich würde eine Firma aufbauen und versuchen, etwas Neues auf den Markt zu bringen. Das wäre dann eine Firma, in der ganz viel in Handarbeit produziert wird, damit viele dort einen Job fi nden.“

Maximilian (15), Villa Lampe, Heiligenstadt

„Ich würde nach Berlin ziehen und

mir dort ein Studio einrichten, in dem ich meine eigene Hip-Hop-Musik machen könnte. Und einen Teil würde ich meiner Mutter geben.“

Raff aela (22), Auszubildende zur Hotelfachfrau, Salesianum, München

„Ich würde nach Italien ziehen. Ich würde meine ganze Familie mit ein-packen. Ich würde Geld zurückle-gen für meine Kinder, dass sie eine gute Bildung bekommen. Und ich würde ein bisschen spenden.“

André (23), André (23), Villa Lampe, Villa Lampe, HeiligenstadtHeiligenstadt

„Ich würde eine Firma aufbauen und versuchen, etwas Neues auf den Markt zu bringen. Das wäre dann eine Firma, in der ganz viel in Handarbeit produziert wird, damit viele dort einen Job fi nden.“

Maximilian (15), Villa (15), Villa Lampe, Lampe, HeiligenstadtHeiligenstadt

„Ich würde nach Berlin ziehen und

mir dort ein Studio einrichten, in dem ich meine eigene Hip-Hop-Musik machen könnte. Und einen Teil würde ich meiner Mutter geben.“

Raff aela (22), Auszubildende Raff aela (22), Auszubildende zur Hotelfachfrau, Salesianum, zur Hotelfachfrau, Salesianum,

„Ich würde nach Italien ziehen. Ich würde meine ganze Familie mit ein-packen. Ich würde Geld zurückle-gen für meine Kinder, dass sie eine gute Bildung bekommen. Und ich würde ein bisschen spenden.“

Wenn ihr mit eurer Familie Urlaub in einem anderen Land macht, könnte es sein, dass das Geld dort anders aussieht als bei uns in Deutschland. Das

ist in allen Ländern so, die nicht zur Europäischen Wirt-schafts- und Währungsunion gehören.

Der Euro ist die Währung dieser Union. Aber selbst die Euro-Münzen unterscheiden sich von Land zu Land. Denn auf die Rückseiten können die Länder unterschiedliche Motive prägen lassen. Auf vielen deutschen Münzen ist zum Beispiel das Brandenburger Tor zu sehen.

34 DonBoscomagazin 1/2011

Hallo Kinder!Wenn ein neues Jahr beginnt, nehmen sich viele Menschen

vor, etwas im Leben zu verändern. Vielleicht habt ihr euch auch etwas

überlegt, was ihr im neuen Jahr anders machen wollt. Wir vom DON BOSCO magazin haben uns für euch eine Veränderung ausgedacht. Ab dieser Ausgabe werde ich euch durch die Kinderseite be-gleiten. Denn unser Tobi ist inzwischen ein großer Elefant geworden und nur noch ab und an dabei.

Ich heiße Steffi und lebe am Bodensee. Mit euch zusammen möchte ich ab jetzt die Welt entdecken, neue Dinge und Menschen kennenlernen und euch von meinen Erlebnissen berichten. Natürlich interessiert mich dabei immer auch, was ihr für Fragen habt und was ihr so denkt.

Zum Beispiel über Kohle, Mäuse, Penunzen, Mammon, also über Geld. Denn darum geht’s diesmal.

Eure

P.S.: Wenn ihr noch mehr über mich wissen wollt, lest einfach in meinem Steckbrief nach.

Steffi und Tobi

Steckbriefname: Steffi Singer

Beruf: Ich studiere an der Uni in Konstanz. Das heißt: ganz viel lesen, Vorträge hören, schrei-ben und lernen. Wenn ich fertig bin, möchte ich Redakteurin werden, also beim Fernsehen, Radio oder bei einer Zeitung arbeiten.

Was ich mag: Überraschungen. Wenn die Sonne in mein Gesicht scheint und mich wärmt. Wenn ich aus meinem Fenster schaue und die Berge sehen kann.

Was ich nicht mag: Sauerkraut. Grundlose Zerstörung. Ungerecht sein.

Wenn ich drei Wünsche frei hätte ...... würde ich manchmal den Tag mit 48 Stunden

erfi nden wollen, damit ich all die Sachen schaffe, die ich gerne machen möchte.

... würde ich ein riesengroßes Haus bauen, wo alle meine Freunde reinpassen.

... würde ich mit einem Menschen aus jedem Land zusammen Musik machen.

Ich würde gerne wissen, wer ihr seid. Schickt mir doch euren Steckbrief, dann kann ich euch kennenlernen! Die Adresse fi ndet ihr unten rechts. Ich freue mich über Post von euch!

34

Woher kommt das

Geld?

Geld gibt es vor allem, damit die Menschen etwas kaufen oder verkaufen können.

Bevor das Geld erfunden wurde, mussten die Leute ihre Sachen tauschen, um das zu bekommen, was sie brauchten. Wenn du aber beispielsweise für eine Kuh einen Sack Mehl bekommst, dann ist das nicht immer gerecht. Und man musste die Dinge immer dabeiha-ben, die man tauschen wollte. Das war unpraktisch und führte zu vie-len Streitereien. Deshalb haben die Menschen das Geld erfunden. Das erste Münzgeld gab es übrigens vor etwa 2.700 Jahren in der Türkei.

„Jede Woche bekomme ich 1,50 Euro. 50 Cent davon werfe ich gleich in die Spar-dose. Vom Rest möchte ich mir bald ein Springseil kaufen.“

„Taschengeld bekomme ich nicht. Meine Eltern sparen das Geld für mich, und was ich brauche, bekomme ich von ihnen zum Geburtstag oder auch mal so.“

„Ich bekomme jede Woche zwei Euro als Taschen-geld. Davon kaufe ich mir manchmal Kaugummi oder ein Eis. Aber ei-gentlich spare ich auf ein BMX-Rad.“

DonBoscomagazin 1/2011 35

Mitmachen und gewinnen!

Buntes »

Was machst du mit deinem Taschengeld?

Zu gewinnen gibt es fünf Geldbeutel „Jack Dog“ von HABA mit Münzfach, zwei Steckfächern, Klettverschluss und Gurtband mit Karabiner.

Das könnt ihr gewinnen:

schreibe die Lösung in eine E-Mail oder auf eine Postkarte und schicke diese bis zum 31. Januar 2011 an: DON BOSCO magazin • Kinderrätsel Sieboldstr. 11 • 81669 München [email protected]

„Paket“ lautete das Lösungswort aus dem letzten DON BOSCO MAGAZIN. Über je einen Fächer „Mein Ad-ventskalender“ durften sich Priska aus Münster, Caroline aus Hennef, Paulina aus Evenhausen, Jonas aus

Straelen und Magdalena aus Saaldorf freuen. Herzlichen Glückwunsch!

Zu gewinnen gibt es fünf Geldbeutel „Jack Dog“ von HABA mit Münzfach,

Das könnt ihr gewinnen:

oder auf eine Postkarte und schicke

Kinderrätsel

Tausche Kuh gegen Sack Mehl

Nicht sehr praktisch!

Fabian, 10 Jahreaus Isen

Jana, 7 Jahreaus Isen

Johannes, 10 Jahreaus Aletshausen

Wie heißt die Währung

in Russland?

Text

e: S

tefa

nie

Sin

ger;

Illu

stra

tion

en: L

ilian

e O

ser

36 DonBoscomagazin 1/2011

Ratgeber

D I e e x P e R t e n

P. erich Modosch (68), Theologe und Sozialpäda-goge, ist Pfarrer in Mieders (Tirol), Dekanatsjugend-seelsorger und Berater im Schülerwohnheim der Salesianer Don Boscos in Fulpmes.

P. Franz-Ulrich otto (60), Theologe und Sozialpäda-goge, ist Vorsitzender der Bundesarbeitsgemein-schaft Katholische Jugend-sozialarbeit in Deutschland und war mehrere Jahre Stadtjugendseelsorger in Essen.

Sie haben auch eine Frage?

Sr. elisabeth Siegl (35), Religionslehrerin und Studentin der Theologie in Salzburg, arbeitete vor ihrem Studium als pädago-gische Mitarbeiterin im Wiener Don Bosco Haus.

Sr. Susanne Stachl (42), Psychologin mit Schwer-punkt Schulpsychologie, ist Leiterin der Berufsfach-schule für Kinderpflege der Don Bosco Schwestern in Rottenbuch.

Schreiben Sie an: DON BOSCO magazinRatgeber, Sieboldstr. 11, 81669 Mü[email protected]

Ausgewählte Fragen und Zuschriften werden wir an dieser Stelle mit Ihrer Zustimmung ver-öffentlichen; ansonsten bleiben Sie anonym.

Sie fragen – wir antworten!Unser Beraterteam ist für Sie da und beantwortet Ihre Fragen zu den themen Glauben, Religion, erziehung, Jugend und Familie. Schreiben Sie uns!

l e B e n S F R a G e n

Den Enkeln vom Glauben erzählen

Tochter soll Mitschülerin nicht mobben

Meinem Sohn bedeuten Kirche und Glauben leider nicht sehr viel. Da sei-ne Frau auch nicht gläubig ist, haben sie ihre Kinder nicht taufen lassen und lassen ihnen auch keine religiö-se Erziehung zukommen. Jetzt kom-men meine Enkel für ein verlänger-tes Wochenende zu mir. Gerne würde ich in dieser Zeit mit ihnen ein Abend-gebet sprechen und sie am Sonntag auch mit in den Gottesdienst nehmen – obwohl ich weiß, dass das meiner Schwiegertochter nicht recht wäre. Darf ich mich in die Erziehung meiner Enkel einmischen?Elisabeth S., Graz

P. Erich Modosch: Dass die Kinder nicht getauft sind, wäre kein Grund, sie nicht mit anderen Glaubensformen zu konfrontieren. Es ist ein Unterschied, ob Sie sich in die Erziehung einmi-schen oder einfach durch ihr Leben ein

Ich habe das Gefühl, dass meine Tochter (12) und ihre Freundinnen eine Mitschülerin mobben. Kürzlich erzählte mir meine Tochter zum Bei-spiel, dass sie und ihre Clique nicht mit dem Mädchen sprechen und dass sie mit dem Handy peinliche Fotos von ihr gemacht haben, die sie ins In-ternet stellen wollen. Ich habe ver-sucht, ihr zu erklären, wie gemein sol-ches Mobbing ist, glaube aber, dass sie trotzdem weitermacht. Jutta G., Nürnberg

Sr. Susanne Stachl: Den ersten wich-tigen Schritt haben Sie bereits getan: Sie haben Ihre Tochter auf die Situati-on angesprochen. Dass dieses Signal von Ihnen ganz deutlich gesetzt wird, ist von großer Bedeutung. Ihre Toch-

Glaubenszeugnis geben. Und bei Letz-terem kann Ihnen niemand einen Vor-wurf machen.

Sie brauchen Ihre Enkelkinder zu nichts überreden, aber sie dürfen und sollen auf ihre Fragen ehrliche Antwor-ten geben. Ihre Enkelkinder können sich dann selbst entscheiden, ob Ihr gelebter Glaube auch für sie gut ist.

Auf keinen Fall dürfen Sie die Ein-stellung der Eltern kritisieren oder schlecht machen oder die Vorzüge ihres christlichen Glaubens so hochspielen, dass der Eindruck entsteht, dass Ihre Lebenseinstellung die bessere wäre.

Und wenn unser christlicher Glau-be die Kinder und auch Sie nicht zu einer größeren Liebe, Freiheit und Toleranz gegenüber Anders- oder Nichtglaubenden führt, dann stimmt etwas nicht. Denn Gott liebt alle Men-schen gleich, egal welchen Glauben sie haben.

ter braucht Ihre energische Ansage: „Was du hier machst, dulde ich nicht!“ Nachdem das Gespräch mit Ihrer Toch-ter nichts genutzt hat, würde ich Ihnen raten, Ihrer Tochter einerseits rückzu-melden, woran Sie merken, dass sie weiter mobbt, und andererseits Kon-takt aufzunehmen mit den Eltern des gemobbten Mädchens, den Eltern der anderen Täterinnen, mit Klassen- und Schulleitung und mit dem Schulpsy-chologen. Regen Sie an, dass dieses Problem in der Klasse aufgearbeitet wird. Der Schulpsychologe kennt ein-schlägige Programme, die Schulen bei der Aufarbeitung unterstützen, kann sie auf die besonderen Bedürfnisse der Gruppe ihrer Tochter zuschneiden und alle Beteiligten während dieses Prozes-ses unterstützen.

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M e D I e n t I P P S D e R R e D a K t I o n

Kinder schauen uns ins HerzDem Mediziner und passionierten Fotogra-fen Prof. Dr. Walter Möbius gelingt es, mit seiner Kamera ein sensibles Porträt von Kindern aus aller Welt zu zeigen. Das Buch zeigt Fotografi en aus 18 Ländern von Afgha-nistan bis Peru sowie kurze Anmerkungen zu den Lebensumständen der Kinder. Die Hälfte des Autorenhonorars geht an „Ein Herz für Kinder“.

auf den Straßen turinsItalien im 19. Jahrhundert: Der Straßenjunge Michael lernt den Priester Johannes Bosco kennen. In einer Welt, in der Betrügereien zum täglichen Brot gehören, beginnt Michael allmählich, Don Bosco Vertrauen zu schenken. Erstmals lernt er Freundschaft, Fröhlichkeit und die Kraft, das eigene Leben zu gestalten, kennen. Der Jugendroman von Kinder-Star-autor Thomas Brezina! Für Kinder ab 9 Jahren.

Michael Magone und der wirkliche MutThomas Brezina, Don Bosco, 200 Seiten, gebunden, Illustrationen, mit Poster im Schutzumschlag€ 12,90 / sFr* 22,90

Kinder einer WeltWalter Möbius, Don Bosco, 168 Seiten, gebunden, durchgehend Farbfotos, € 19,95 / sFr* 30,50

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Buntes

Unter allen richtigen Einsen-dungen verlosen wir fünf Fächer „Was ich wirklich wirklich will. Spielend zur

Entscheidungsfindung“, beste-hend aus 30 farbig gestalteten Blättern, mit Niete fixiert, aus

dem Don Bosco Verlag.

Miträtseln und gewinnen!

Herzlichen Glückwunsch! Das Lösungswort aus unserem letzten Preisrätsel lautete „Gloria“. Über je eine Zettelbox „Höre nie auf anzufangen“ können sich Dr. Axel Bernd Kunze aus Bamberg, Anke Hörsch aus Trier, Karl Heinz Mondry aus Lenggries, Daniel Roth aus Sandhausen und Conny Drees aus Speiche freuen.

Schreiben Sie Ihre Lösung auf eine Postkarte oder in eine E-Mail und schicken Sie diese bis zum 31. Januar 2011 an: DON BOSCO magazin, Sieboldstr. 11, 81669 München, [email protected]

R Ät S e l

Von Geld und Glück

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Lösungswort

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Waagerecht:

GELD – HOHN – ARMUT – ELITE –

MAMMON – ZAHLTAG – NEBENJOB –

HOFFNUNG – GROSCHEN –

ARBEITSLOS – VERZWEIFLUNG

senkrecht:

WARE – NEID – ZINS – TALER –

ERWERB – TALENT – SCHULDEN –

UNTERHALT – FACHKRAFT

Unter allen richtigen Einsen-dungen verlosen wir fünf Fächer „Was ich wirklich wirklich will. Spielend zur

Entscheidungsfindung“, beste-

und gewinnen!

Tragen Sie die angegebenen Wörter waagerecht oder senkrecht in das Gitternetz ein. Die Buchstaben in den farbigen Kästchen ergeben in der richtigen Reihenfolge das Lösungswort.

Diese Produkte gibt es in jeder Buchhandlung oder direkt bei der Don Bosco Medien GmbH, Tel.: +49 (0)89/48008-330, [email protected], www.donbosco-medien.de

Tragen Sie die angegebenen Wörter waagerecht oder senkrecht in das Gitternetz ein. Die Buchstaben in

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verb

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pfeh

lung

38 DonBoscomagazin 1/2011

Leseraktion

Waldschrat-SuppeLecker und einfach – ideal für jede große Feier

Rindergehacktes und Zwiebeln in einem großen Topf in etwas Öl anbraten.

3. Kleingeschnittene Pfirsiche mit Saft zuge-ben. Suppe mit Salz, Pfef-fer und Curry abschme-cken. Ein Becher Sahne oder Crème fraîche zum Schluss unterziehen.

2. Champignons, geschnittene Paprika, Tomaten, Curry-Ket-chup, Brühwürfel und einen Liter Wasser hin-zufügen und 15 Minuten köcheln lassen.

Zutaten für 6–8 Personen: • 750 g Rindergehacktes• 2–3 Zwiebeln• 1 Dose geschnittene Champignons• 3 bunte Paprika• 1 große Dose gewürfelte Tomaten• 1 kleine Flasche Curry-Ketchup• 2 Brühwürfel• 1 Liter Wasser• 1 große Dose Pfirsiche • 1 Becher Sahne oder Crème fraîche• Salz, Pfeffer und Curry

zum Abschmecken

„Beim Kochen genieße ich das Zusammensein mit der Familie. Ich koche am lieb-sten mit meinen beiden En-kelinnen Malin (6) und Nele (5). Die Waldschrat-Suppe ist einfach und schnell gemacht, und die beiden Kleinen können schon ganz viel selbst schnippeln und mitkochen.“

Rezepttipp von DON BOSCO magazin-Leserin Gisela Sämer (66) aus Werl

l e S e R Ko c H e n F ü R l e S e R

Essen kann viel mehr sein als reine Nahrungsaufnahme. Sich zum Essen zu verabreden oder gemeinsam zu kochen, ist für viele Anlass, Kontakte zu pflegen, sich auszutauschen und in entspannter Atmos-phäre Zeit mit der Familie, Freunden oder auch Geschäftspartnern zu verbringen. Kochen Sie auch gerne? Egal ob Vorspeise, Hauptgang oder süße Leckerei zum Schluss – schreiben Sie uns Ihr Lieblings-

rezept, wann und für wen Sie es am liebsten kochen und schicken Sie uns Fotos davon an folgende Adresse: DON BOSCO magazin, Leseraktion, Sieboldstr. 11, 81669 München, [email protected] Auswahl der besten Rezepte und Bilder werden wir hier oder auf unserer Homepage veröffentlichen.

Schreiben Sie uns Ihr Lieblingsrezept

1.

DonBoscomagazin 1/2011 39

Service

Das DON BOSCO magazin erscheint in der Don Bosco Medien GmbH.Verlag und Redaktion: Don Bosco Medien GmbH, Sieboldstraße 11, 81669 München, Tel.: 089 / 48008 360, [email protected], www.donbosco-magazin.de

Herausgeber: Salesianer Don Boscos St.-Wolfgangs-Platz 10 81669 München Tel.: 089 / 48008 421 [email protected]

Don Bosco Schwestern Kaulbachstraße 63 80539 München Tel.: 089 / 38 15 80 31 [email protected]

Chefredakteur: P. Alfons Friedrich SDB Redaktion: Katharina Hennecke, Claudia Klinger, Christina Tangerding,Sophie WögingerVerwaltung: Angela GullyTitelfoto: P. Gregor Gugala SDB

Impressum

Die Ausgabe 2/2011 erscheint Anfang Januar

Im nächsten Heft lesen Sie:

• Was mich trägt und hält Menschen erzählen, warum ihnen Kirche wichtig ist

• Ich bin bei euch Das große Bibel-Abenteuer für die ganze Familie

• Don Bosco aktuell Nachrichten aus der Don Bosco Familie

Leserbriefe

Leserbriefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich sinnwahrende Kürzungen vor.

Zu Don BoSco magazin 6/2010:

Ihr Magazin gefällt mir sehr gut; viele Artikel gehen mir sehr nahe, besonders wenn es dabei um Menschen am Rande der Gesellschaft geht. Weil ich nicht mehr viel mit jungen Men-schen zu tun habe, lese ich Ihre Artikel über die Jugendarbeit in aller Welt mit größtem Interesse und sehr aufmerksam. Heinz Lehner-Hautle, Rorschacherberg

Der Bericht über die Arbeit von K. Grebenar ist sehr interessant – ebenso das ganze Magazin.Silvia Annerose Müller, Jahnsdorf

Die letzte Ausgabe Ihres Magazins hat mich sehr betroffen gemacht, weil ich mich in den Geschichten selbst wiedergefun-den habe. Auch ich bin oft allein, da meine Familie weit weg wohnt. Gerade der Winter ist eine schwierige Zeit. Mein Licht-blick: meine Nachbarin, die immer wieder bei mir vorbeischaut und Einkäufe für mich erledigt. Josefa Nitsche, München

Ihre Magazine erwärmen immer mein Herz!Anna Kempf, Hannover

Alle nicht gekennzeichneten Fotos stammen aus den Archiven der Don Bosco Medien GmbH und der beiden Ordensgemeinschaften.Layout: ReclameBüro München, Gabriele Pohl und Margret Russer Satz: Don Bosco Kommunikation GmbH, München, Joe MöschlDruck: Bonifatius GmbH, Paderborn

Nachdruck ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags gestattet. Dies gilt auch für die Aufnahme in elek-tronische Datenbanken und Verviel-fältigungen auf CD-ROM. Der Ausgabe liegt ein Prospekt des Don Bosco Stif-tungszentrums bei. Einem Teil der Auf-lage liegt ein Don Bosco Comic bei. Tei-len der Auflage ist die Broschüre ECHO der Don Bosco Schwestern beigelegt.

Das DON BOSCO magazin erscheint 2011 im 116. Jahrgang. Das DON BOSCO magazin erscheint zweimonat-lich. Es wird gegen Entgelt abgegeben.

Abo-ServiceProvinzialat der Salesianer Don BoscosAdressverwaltung St.-Wolfgangs-Platz 10 81669 München Tel.: 089 / 480 08-457 [email protected]

Lesen Sie unter www.donbosco-magazin.deAm Ende des Geldes bleibt viel Monat übrig. Das Tagebuch eines Selbstversuchs. DON BOSCO magazin-Redakteurin Sophie Wöginger aus Wien hat einen Monat lang versucht, von der österreichischen „Mindest-sicherung“ zu leben.

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Jetzt verschenken und Reise gewinnen!

Wir setzen unsere Leser-werben-Leser-Aktion auch in diesem Jahr fort. Alle Leserinnen und Leser, die

einen neuen Abonnenten gewonnen haben, erhalten von uns eine Tafel Schokolade als Dankeschön und nehmen am Ende des Jahres an einer Verlosung teil. Zu gewinnen gibt es wieder eine Wochenendreise,

diesmal für zwei Personen nach Berlin mit Übernach-tung im Don Bosco Zentrum.

nennen Sie uns einfach die anschrift von Freunden oder Bekannten, die sich für die Zeitschrift interessieren könnten. Diese erhalten dann von uns ein kostenloses Probeheft.

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Herzlichen Glückwunsch!

Leser nennen Sie uns einfach die anschrift von Freunden oder Bekannten, die sich für die Zeitschrift interessieren könnten. Diese erhalten dann von uns ein kostenloses Probeheft.

B 7243 F Deutschland

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„Da bist duaus der Gesellschaft“

raus Fast eine Million Jugendliche in Deutschland lebt von Hartz IV

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Die Diplom-Religionspädagogin hatte im vergangenen Jahr an unserer Leser-werben-Leser-Aktion teilgenommen und gleich auf Anhieb drei neue Leser geworben. „Ich empfehle das DON BOSCO magazin gerne weiter. Die Zeitschrift ist vielseitig und spricht mit ihren Themen gerade Familien an“, sagt die Mutter von fünf Kindern. Selbst liest sie das Magazin seit sechs Jah-ren, hat es damals an einem Schriftenstand gesehen und mit-genommen. Die 53-Jährige freut sich darauf, zusammen mit ih-rem Ehemann im Frühling oder Sommer die Reise anzutreten: „Und bis dahin empfehle ich das DON BOSCO magazin gerne noch ein paar Mal weiter.“

Renate Bröhl (53) aus Oberwolfach im Schwarzwald ist die Gewinnerin unserer Wochenendreise nach Wien.

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