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B 7243 F Deutschland 6/2010 Die christliche Zeitschrift für die ganze Familie Familie Die neue Shell-Jugendstudie Weltweit Verloren in den Straßen von Lima Kinderseite Zu Weihnachten anderen eine Freude machen Wenn es nicht mehr geht alleine Mit einer ambulanten Krankenschwester durch die Großstadt 6DB_Mag_Titel.indd 1 14.10.10 18:55

Don Bosco Magazin 6/2010

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Die christliche Zeitschrift für die ganze Familie

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Page 1: Don Bosco Magazin 6/2010

B 7243 F Deutschland

6/2010

Die christliche Zeitschrift für die ganze Familie

Familie Die neueShell-Jugendstudie

WeltweitVerloren in denStraßen von Lima

Kinderseite Zu Weihnachten anderen eineFreude machen

Wenn es

nicht mehr gehtalleine

Mit einer ambulantenKrankenschwester

durch die Großstadt

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Page 2: Don Bosco Magazin 6/2010

6/2010

I M B L I C K P U N K T 4 Weltjugendtag 2011: Besucheransturm erwartet

Nachrichten aus der christlichen Welt

T H E M A 6 Wenn die Tage dunkler werden

Die Vorweihnachtszeit ist für viele Menschen eine Zeit

der Vorfreude und Hoff nung. Ganz anders erleben

diese Wochen Menschen, die krank oder einsam sind.

Gerade in dieser „Stillen Zeit“ wird ihnen ihre Situati-

on besonders bewusst. Das DON BOSCO magazin hat

Katinka Grebenar bei ihrer Arbeit begleitet. Manchmal

kann die ambulante Krankenschwester den Menschen

bei ihren Hausbesuchen etwas von der Vorfreude auf

Weihnachten mitgeben. Oft jedoch lässt auch sie die

körperliche und seelische Not ihrer Patienten hilfl os

zurück.

13 HintergrundWas bedeutet pfl egebedürftig? Informationen

und Statistiken

F A M I L I E14 Eine Generation der Gewinner und Verlierer

Was junge Menschen heute denken, wünschen, hoff en und

fürchten – ein Blick auf die zentralen Ergebnisse der neuen

Shell-Jugendstudie

17 Interview Ist Optimismus nur etwas für wohlhabende Kinder? Fragen

zur Shell-Jugendstudie an Salesianerpater Franz-Ulrich Otto

18 Mein Engel im AdventWie Sie in der Weihnachtszeit die Engel in ihr Leben einladen

und mit ihren Kindern eine wundervolle Zeit voller Gesprä-

che, Basteleien, Spiele und Musik genießen können

D O N B O S CO22 Verloren in den Straßen von Lima

In Peru leben rund 500.000 Kinder auf der Straße. Ein Besuch

in der „Casa de Acogida“, einem Straßenkinderzentrum der

Salesianer Don Boscos in Lima

26 Mit Beharrlichkeit und WeitblickJens Klafki (37) leitet die Don Bosco Jugend-Werk GmbH Sach-

sen. Das DON BOSCO magazin hat ihn 24 Stunden lang bei sei-

ner Arbeit begleitet.

28 Nachrichten aus der Don Bosco Familie

146Wenn die Tage dunkler werden: Katinka Grebenar (45) ist als

ambulante Krankenschwester täglich bei Menschen zu Besuch,

die krank und einsam sind – und dies gerade in der Vorweih-

nachtszeit besonders deutlich spüren.

Gewinner oder Verlierer? Die Jugendlichen in Deutschland

blicken optimistisch und positiv in die Zukunft. Doch leider nur

die Privilegierten unter ihnen. Ein Blick auf die Ergebnisse der

Shell-Jugendstudie 2010.

2 DONBOSCOmagazin 6/2010

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Liebe Leserin, lieber Leser!

Es gibt Abschnitte im Laufe eines Jahres, denen die meisten Menschen

mit viel Erwartung und Vorfreude entgegenfiebern. Der Advent und das

Weihnachtsfest gehören sicherlich dazu.

Was aber, wenn man nicht mehr in der Lage ist, die Wohnung zu ver-

lassen, weil körperliche Gebrechen es unmöglich machen? Was ist, wenn

man weiß, dass diese Zeit einen nur einmal mehr spüren lässt, dass man

allein und von vielen vergessen ist? Für viele Menschen ist dies eine bit-

tere Realität. Sie sind ganz einfach allein und brauchen Unterstützung,

um überhaupt noch die Alltagswirklichkeit zu bestehen.

Doch wie sieht diese Unterstützung aus? Reicht es, notwendige

pflegerische Tätigkeiten auszuführen, um die Lebensqualität zumindest

ein wenig zu sichern? Wer selbst davon betroffen ist, würde dies sicher

verneinen. Pflege verkürzt verstanden lässt eine wesentliche Perspektive

aus: Die Sorge um den ganzen Menschen! Aber genau das ist es, was

Betroffene brauchen. Sie suchen nach einem Gesprächspartner, der zu-

hört, der auch von sich erzählt und dem Gegenüber etwas von seiner Zeit

schenkt. Sie brauchen ein konkretes Du, das einfach da ist.

Wer den Dienst einer ambulanten Krankenschwester einmal erlebt, der

ist in vielfacher Hinsicht überrascht. Man erlebt einen Menschen, dessen

Beruf es ist, sich anderen Menschen zuzuwenden. Man versteht, dass

der Pflegebedürftige auf den täglichen Besuch hinlebt, ist dieser Kontakt

oftmals die einzige Brücke ins Leben. Und man hofft, dass es so eine

Schwester für einen selbst auch mal geben wird, wenn die Situation es

verlangt.

Als Christen feiern wir an Weihnachten die Menschwerdung Gottes in

Jesus; ein Fest, das mich auffordert, selbst Mensch im ganzheitlichen

Sinn zu werden und dazu beizutragen, dass durch mich auch andere die-

se Erfahrung machen können. Die Krankenschwestern, die sich in dieser

ganzheitlichen Art dem bedürftigen Menschen zuwenden, sind wahrhaft

weihnachtliche Menschen!

Mit den besten Wünschen für einen guten Advent und ein gesegnetes

Weihnachtsfest im Namen der gesamten Redaktion

Ihr

P. Alfons Friedrich SDB, Chefredakteur

22Verloren in den Straßen von Lima: Auf der

Flucht vor Armut und Gewalt landen viele Kinder

in der peruanischen Hauptstadt auf der Straße.

Ein Besuch in einem Straßenkinderzentrum.

Wir sind gespannt auf Ihre Meinung! Schreiben Sie

uns an [email protected]

B U N T E S33 Fruchtiges Dessert

Früchte-Cobbler

34 Kinderseite Ich schenk’ dir was!

36 RatgeberSie fragen, unsere Experten antworten

37 Preisrätsel Mitmachen und gewinnen!

38 Gedanken zum Schluss

R U B R I K E N20 Mittendrin

39 ServiceImpressum, Kontakt,

Leserbriefe, Vorschau

40 Leser werben Leser

Inhalt

DONBOSCOmagazin 6/2010 3

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Page 4: Don Bosco Magazin 6/2010

Menschen weltweit sind vom Zugang zu regulären Bankgeschäften ausge-

schlossen. Aber die Zahl sinkt. Vor allem in Afrika und Lateinamerika

eröffnen nach Angaben der Weltbank immer mehr Menschen ein eigenes

Sparkonto.

2,7 Milliarden

4 DONBOSCOmagazin 6/2010

Kirchenraum

in tausend Teilen

Zum Weltjugendtag 2011 in Ma-

drid werden bis zu zwei Millionen

Teilnehmer erwartet. Die bislang vorliegenden Zahlen

sprächen dafür, dass das Treffen vom 16. bis 21. Au-

gust einer der größten Weltjugendtage in Europa werde,

sagte Cesar Franco Martinez, Weihbischof in Madrid

und Koordinator des Weltjugendtages. Angesichts der

schwierigen Wirtschaftslage in Spanien kündigte er an,

dass die Teilnehmerbeiträge um 20 Prozent niedriger sein

würden als 2008 in Sydney. Es werde ein „Weltjugendtag

der Einfachheit“ werden. Die Begegnung in Madrid steht

unter dem Motto: „Verwurzelt und aufgebaut in Christus,

fest im Glauben“. KNA

Weltjugendtag 2011:

Besucheransturm

erwartet

Weltbekannte Kirchenräume gibt es nun auch als

Puzzle. Die ersten drei Motive der Reihe sind die goti-

sche Kathedrale „Sainte Chapelle“ in Paris, die Kirche

San Francesco in Assisi, wo die Gebeine des Heiligen

Franz von Assisi bestattet sind, sowie die auf nor-

mannischen Überresten erbaute Lincoln Cathedral in

England. Die tausendteiligen Puzzles gibt der irische

Verleger Murray Heasman heraus. Fotografi ert wurden

die Gotteshäuser von dem Kölner Architekturfotogra-

fen Achim Bednorz. KNA

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Page 5: Don Bosco Magazin 6/2010

DONBOSCOmagazin 6/2010 5

Im Blickpunkt

Die weltweite Kindersterblichkeitsrate geht nach einem Bericht des UN-Kinderhilfswerks Unicef weiter zurück: Im Vergleich zu 1990 sei die Zahl der Kinder, die ihren fünften Geburtstag nicht erleben, um ein Drittel von 12,4 Millionen auf 8,1 Millionen im Jahr 2009 gesunken. 1990 lag die Kindersterblichkeitsrate bei 89 Kindern von 1.000 Lebend-geburten; 2009 waren es 60. Jeden Tag sterben jedoch nach wie vor rund 22.000 Kinder unter fünf Jahren, etwa 70 Prozent davon bereits in ihrem ersten Lebensjahr. Haupttodesursachen sind vermeidbare oder behandelbare Krankheiten wie Durchfall oder Lungenentzündung. Dennoch sind große Anstrengungen nötig, um das vierte der Milleni-umsziele, die Senkung der Kindersterblichkeit um zwei Drittel gegen-über dem Wert von 1990, bis zum Jahr 2015 zu erreichen. KNA

Kindersterblichkeit um ein Drittel gesunken

Wussten Sie schon, ...… dass Sonntagsgottesdienste glücklicher ma-chen? Der regelmäßige sonntägliche Kirchgang wirke

sich positiv auf das eigene Glücksempfinden aus, so

das Ergebnis einer Studie, die das Bonner Institut zur

Zukunft der Arbeit jetzt veröffentlichte. Wer stattdes-

sen sonntags einkaufen gehe, fühle sich oftmals un-

glücklicher.

… dass drei von fünf Senioren in Deutschland mittlerweile ein eigenes Han-dy haben? Damit liegen ältere Menschen

aber deutlich unter dem Durchschnitt

der Gesamtbevölkerung. Denn unter

den Deutschen ab 14 Jahren besit-

zen laut Branchenverband Bitkom

85 Prozent ein Mobiltelefon.

… dass Bollywood Jesus als Filmfigur ent-deckt hat? Ein indischer

Spielfilm über die Kind-

heit Jesu soll im Heili-

gen Land gedreht wer-

den. Das Projekt soll mit einem Budget von knapp

24 Millionen Euro eine der teuersten indischen

Produktionen überhaupt werden. Der Film soll

im kommenden Jahr in vier Sprachen, darunter

Englisch, in die Kinos kommen. KNA

1.000 Lebendgeburten89

Kindersterblichkeit 1990

1.000 Lebendgeburten

Kindersterblichkeit 2009

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Thema »

Wenn die Tage werden

Adventszeit – das bedeutet für die meisten Vorfreude,

Hoffnung und Gemütlichkeit. Doch Katinka Grebenar kennt

auch eine ganz andere Seite der Vorweihnachtszeit. Als

ambulante Krankenschwester ist die 45-Jährige täglich bei

Menschen zu Besuch, die krank und einsam sind – und

das gerade in diesen Wochen besonders deutlich spüren.

Ein Engel unterwegs: Katinka Grebenar besucht

als ambulante Kranken-

schwester täglich pflege-

bedürftige Menschen. Sie

verteilt Medikamente,

schüttelt Betten auf,

füttert, wäscht und hört zu.

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„Meistens schläft Mami den ganzen Tag“, sagt der

Sohn. „Aber manchmal wird sie unruhig – und ich weiß

dann gar nicht recht, was ich machen soll.“ Er ist froh,

dass regelmäßig die Schwester von der Caritas kommt.

Katinka Grebenar hält die alte Dame sanft, aber bestimmt

fest, als sie versucht im Rollstuhl aufzustehen. Sie hält ihr

die Schnabeltasse an den Mund, redet beruhigend auf sie

ein wie auf ein kleines Kind. Ob Wilma Kuropka das al-

les bewusst mitbekommt, ist nicht sicher. Die 97-Jährige

leidet an Alzheimer – vielleicht hat sie alles ganz schnell

wieder vergessen. Doch manchmal spielt ein Lächeln um

die faltigen Lippen, und die hellblauen Augen leuchten,

wenn Kantinka Grebenar sanft über die eingefallene Wan-

ge streicht. „Wenn man einen Menschen Jahre lang pflegt,

lernt man ihn ziemlich gut kennen, und dann wächst er

einem ans Herz“, erklärt die Krankenschwester. Sie kann

fast jeden Gesichtsausdruck von Wilma Kuropka deuten,

weiß, dass sie am liebsten Schwarztee mit Milch trinkt und

nur auf der rechten Seite gut einschlafen kann.

Seit 17 Jahren arbeitet Katinka Grebenar als ambulante

Krankenschwester. Mit einer Kollegin zusammen hat sie

zurzeit 40 Patienten im Münchner Stadtviertel Haidhau-

sen zu versorgen. Mit ihrem Fahrrad fährt sie von einem

zum anderen. Ein Computer in Handy-Größe gibt vor,

wann sie wo sein muss und wie viel Zeit sie für welchen

Patienten hat. Waschen, füttern, Blutdruck messen und

Verbände wechseln gehört zu den Leistungen, für die sie

bezahlt wird. Dasein, zuhören und Neuigkeiten erzählen

gehört nicht dazu – aber ohne das alles wäre für Katin-

ka Grebenar ihre Arbeit nicht denkbar. „Irgendwie sind

meine Patienten auch ein bisschen meine Familie“, sagt

die 45-jährige Mutter von zwei erwachsenen Kindern.

Viele Menschen, die sie gepflegt hat, sind ihr über deren

Die Welt von Wilma Kuropka ist klein

geworden. Sie reicht von dem alten

Holzschrank an der einen Wand bis zur

Kommode mit dem ausklappbaren Spie-

gel auf der anderen. Vom Bild der Mut-

tergottes über dem Bett bis zum Fenster

mit den gelben Vorhängen gegenüber. Hinter dem Fenster

liegt die Stadt, in der sich langsam Vorweihnachtsfreude

breit macht. Die Geschäfte, in denen schon Weihnachts-

musik dudelt. Die weihnachtlich geschmückten Schau-

fenster. Die ersten Glühweinstände. Doch für Wilma Ku-

ropka ist das gleichgültig. Seit die 97-Jährige nicht mehr

stehen kann – von gehen ganz zu schweigen – ist ihre Welt

auf das Schlafzimmer beschränkt. Auf ihren Sohn, der

selbst schon über 70 ist und seiner alten Mutter nicht viel

helfen kann. Und auf Katinka Grebenar, die ambulante

Krankenschwester, die jeden Tag mehrmals vorbeikommt.

Sobald sie drei Mal geklingelt und der Sohn geöffnet

hat, kommt Leben in die stille Wohnung mit den alten Mö-

beln. Die knallrote Caritas-Jacke landet auf dem Bügelbrett

im Flur. Katinka Grebenars fröhliche Stimme fegt wie fri-

scher Wind durch die Zimmer. „Hallo, hallo. Wie geht es

Ihnen?“ Mit geübten Handgriffen setzt sie Wilma Kuropka

im Bett auf, wäscht sie, kämmt ihr die kinnlangen grauen

Haare und hebt sie dann in den Rollstuhl, um sie zu füt-

tern. Morgens gibt es Griesbrei. Löffel für Löffel schiebt die

Krankenschwester der alten Frau in den Mund – behut-

sam, vorsichtig, mit viel gutem Zureden. „Ich könnte das

alles nicht“, sagt der Sohn nebenan im Wohnzimmer, wo

sich Medikamentenpackungen auf dem Couchtisch mit

der weißen Spitzendecke stapeln. Vor sieben Jahren, zum

90. Geburtstag seiner Mutter, sind die beiden noch zusam-

men nach Hamburg gereist. Jetzt ist es still geworden in

ihrem Leben. Zum 97. Geburtstag hat kaum mehr jemand

gratuliert. Die meisten von Wilma Kuropkas Freunden und

Bekannten sind schon verstorben oder selbst krank und

bettlägerig. Die nächsten Verwandten leben in Hamburg.

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Text: Claudia Klinger, Fotos: P. Gregor Gugala

Die Welt ist eng geworden: Viele von Katinka Grebenars

Patienten können ihre

Wohnung nicht mehr alleine

verlassen. Die ambulante

Krankenschwester, das Radio

oder die Zeitung sind oft

ihre einzige Verbindung zur

Welt draußen.

Thema

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Page 9: Don Bosco Magazin 6/2010

Das Radio hilft, dass die

»Stille Zeit« nicht bedrückend still

wird.

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Page 10: Don Bosco Magazin 6/2010

Josef Tremmel hat viel Zeit.

Besonders jetzt, wenn die Tage

dunkler werden.

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Page 11: Don Bosco Magazin 6/2010

Tod hinaus in Erinnerung geblieben. Da war zum Beispiel

das Ehepaar, das sich schon vom Sandkasten an kannte

und Diamanthochzeit feierte, als die Frau im Pflegebett

lag. Und der alte Mann, dessen Beerdigung sie organisiert

hat, weil sie am Ende seine einzige Bezugsperson gewesen

war. Die einzige, die wusste, welches Sterbebild er haben

wollte und wie er sich die Messe gewünscht hat.

Auch von ihren aktuellen Patienten kennt

die ambulante Krankenschwester oft die

ganze Lebensgeschichte. Zum Beispiel

von dem 90-jährigen Josef Tremmel. Er

verlor seine Frau schon vor vielen Jah-

ren durch eine schwere Krankheit. Seine

spätere Lebensgefährtin starb vor knapp einem Jahr ganz

plötzlich. Seitdem lebt er allein in der Wohnung, die noch

immer aussieht wie damals in den siebziger Jahren, als sei-

ne Frau noch lebte. Eine ganze Reihe Fotos von ihr hängen

an der Wand. „Früher habe ich sehr gerne fotografiert“,

erzählt Josef Tremmel. Jetzt beschäftigt er sich hauptsäch-

lich mit Lesen und Tagebuchschreiben. Er notiert jeden

Tag, welches Wetter war, was es zu essen gab und wann

Katinka Grebenar gekommen ist. Sie hat einen Schlüssel

für die Wohnung im dritten Stock, und sie bringt ihm je-

den Tag die Zeitung aus dem Briefkasten mit nach oben.

Im Wohnzimmer stapelt sich das Papier bereits. Aber Josef

Tremmel will die alten Ausgaben nicht wegwerfen. Er be-

hält sie immer einige Wochen, denn er liest langsam und

genau. Schließlich hat er viel Zeit. Gerade jetzt, wenn die

Tage dunkler werden.

Die Wochen vor Weihnachten, die „Stille Zeit“, in der

sich die meisten Menschen auf Heiligabend einstimmen,

ihre Wohnungen schmücken und gemütlich im Kreis der

Familie zusammensitzen, sind für Katinka Grebenars Pati-

enten eine besonders harte Zeit. „Viele sagen, sie können

mit Weihnachten nichts mehr anfangen. Das wäre nichts

mehr für sie“, erzählt die Krankenschwester. Und man-

chen wird ihre Einsamkeit gerade an diesen Tagen ganz

besonders bewusst. Plätzchen backen? Einen Christbaum

aufstellen? Sterne aufhängen? „Das war früher,“ sagt Ma-

ria Glaser. „Jetzt feiere ich sowieso immer allein.“ Sogar

die kleine Krippe aus Olivenholz, die sie von einer Reise

nach Israel mitgebracht hat, hat die 93-Jährige letztes

Jahr verschenkt. „Die soll jemand haben, der sich richtig

daran erfreuen kann“, sagt sie. „Ich brauche das nicht

mehr.“ Umso lieber sind ihr dafür der Fernseher und

ihr altes Blaupunkt-Radio geworden. Nachmittags und

abends setzt sie sich gerne davor – damit die Stille Zeit

nicht so bedrückend still ist. „Der Kontakt zur Außenwelt

fehlt mir schon sehr“, klagt Maria Glaser. Früher war sie

Filialleiterin in einer Bäckerei und immer auf den Beinen.

Im Missionskreis der Pfarrei hat sie Decken gestrickt. Ein

paar davon polstern ihre eigene Küchenbank. Und sie hat

ihre Mutter gepflegt. „Die konnte zu Hause sterben“, sagt

Maria Glaser, und ihrer Stimme ist anzuhören, dass sie

sich das für sich selbst auch wünscht.

Seit einem Beckenbruch im Frühjahr kann Maria

Glaser nicht mehr aus dem Haus gehen. Trotzdem will

sie lieber in den eigenen vier Wänden leben als in ei-

nem Heim. „Ich kann ja noch selber kochen und sauber-

machen“, sagt die 93-Jährige stolz. Für Staubsaugen und

Wäschewaschen hat sie eine Zugehfrau. Den Einkauf über-

nimmt eine Nachbarin. Und zwei Mal pro Woche kommt

Katinka Grebenar und hilft ihr, sich den Rücken und die

Haare zu waschen und das Bett neu zu beziehen. Und sie

bringt Nachrichten von draußen: über das, was der Arzt

gesagt hat, über die Sonderangebote in den Läden der

Umgebung und über die Weihnachtsvorbereitungen in

der Stadt. Maria Glaser freut sich über jede Neuigkeit aus

ihrem Stadtviertel, über jeden Plausch, jede Abwechslung

und jede Anteilnahme.

Genau das ist es, was Katinka Grebenar an

ihrem Beruf liebt: Die persönliche Bezie-

hung zu den Pflegebedürftigen, die Ver-

trautheit, die mit der Zeit entsteht, und

das gute Gefühl, ihre Situation sichtbar

verbessern zu können. „Wenn ich zum

ersten Mal zu einem neuen Patienten in die Wohnung

komme, sieht es dort oft ziemlich verwahrlost aus – weil

alte, kranke Menschen einfach nicht mehr die Kraft ha-

ben, alles sauber zu halten“, erzählt sie. Bei jedem Besuch

räumt sie dann ein bisschen mehr auf, sorgt für frische

Wäsche und wirft alte Sachen weg. „Natürlich geht das

nur ganz vorsichtig und langsam. Schließlich will ich die

alten Leute nicht verletzen und nicht plötzlich aus der

vertrauten Umgebung reißen“, sagt Katinka Grebenar.

Aber wenn sie sieht, wie die Lebensqualität ihrer Pati-

enten steigt, wie ihre Einsamkeit für Momente verfliegt,

wenn sie kommt, dann ist die Krankenschwester glück-

lich. Dann weiß sie, warum es sich lohnt, jeden Tag früh

morgens aufzustehen, auch im Winter dick vermummt mit

Mütze und Handschuhen mit dem Fahrrad durch die Stra-

ßen zu kurven und gelegentlich etwas mehr Zeit für einen

Patienten zu investieren, als die Minutenzahl, die für die

eigentlichen Pflegeleistungen vorgesehen ist.

Zeitgefühl: Für pflegebedürftige

Menschen vergehen die Tage oft

langsam. Die Krankenschwester

dagegen muss genau notieren,

wofür sie wie viel Zeit braucht.

Thema

DONBOSCOmagazin 6/2010 11

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Page 12: Don Bosco Magazin 6/2010

Ein Mensch, der wegen Krankheit oder Behinde-

rung auf fremde Hilfe angewiesen ist, um seinen

Alltag meistern zu können, gilt als pflegebedürftig

und hat Anspruch auf Leistungen aus der Pflege-

versicherung. Wieviel er bekommt, hängt davon

ab, wieviel Hilfe er braucht. Dazu sind gesetzlich

drei Pflegestufen festgelegt: Stufe eins bedeutet,

dass der Patient bei Körperpflege, Ernährung oder

um mobil zu sein mindestens einmal am Tag Hilfe

braucht, und dass diese Hilfe einen Zeitaufwand

von mindestens 90 Minuten in Anspruch nimmt. In

Pflegestufe II wird eingestuft, wer mindestens drei

Mal täglich zu verschiedenen Tageszeiten Hilfe im

Umfang von insgesamt drei Stunden braucht. Men-

schen, die rund um die Uhr betreut werden müs-

sen, werden in Pflegestufe III eingeordnet.

Wer Leistungen aus der Pflegeversicherung in An-

spruch nehmen will, muss einen Antrag an die

Pflegekasse stellen. Ein medizinischer Gutachter

untersucht den Patienten dann und ordnet ihn ei-

ner Pflegestufe zu. Abhängig von der Pflegestufe

und davon, ob der Kranke von Angehörigen, durch

einen ambulanten Pflegedienst oder im Heim be-

treut wird, zahlt die Versicherung zwischen 225 und 1.510 Euro im Monat.

Insgesamt sind in Deutschland laut Statistischem

Bundesamt rund 2,25 Millionen Menschen pflegebedürftig, also in eine der drei Stufen

eingeordnet. 1,5 Millionen von ihnen werden zu

Hause versorgt, eine halbe Million davon durch

ambulante Pflegedienste, die anderen durch

Angehörige. Allerdings sind immer weniger

Menschen dazu bereit, ein Familienmitglied rund

um die Uhr zu pflegen: Nur jeder fünfte Deutsche

würde das laut aktueller Umfrage der Stiftung

„Zentrum für Qualität in der Pflege“ tun. Vor fünf

Jahren waren es noch doppelt so viele.

Was bedeutet

pfl egebedürftig?

Im November fängt Katinka Grebenar an, für

ihre eigene Familie Plätzchen zu backen. Dann

macht sie ein paar Bleche mehr – und bringt

ihren Patienten etwas mit. „Für manche ist al-

les, was ich mache, völlig selbstverständlich.

Aber die meisten sind sehr dankbar und zeigen

mir das auch.“ Zum Beispiel Gertrud Eibäck. „Katinka ist

unser Engel“, schwärmt die 81-Jährige. Seit drei Jahren ist

die Rentnerin, die nur noch mit Mühe laufen kann, auf am-

bulante Pfl ege angewiesen. Vor einem Jahr hatte ihr Mann

Herbert einen Herzanfall. Seitdem hat Katinka Grebenar

auch seine Pfl ege übernommen. Mindestens drei Mal am

Tag schaut sie bei dem Ehepaar vorbei.

Meistens wird sie schon sehnsüchtig erwartet. „Gut,

dass Sie da sind. Ich muss zur Toilette“, antwortet Ger-

trud Eibäck auf das fröhliche „Hallo“. Selbst dafür braucht

die 81-Jährige fremde Hilfe. „Es ist schlimm, wenn man

so hilfl os ist“, sagt sie, und Tränen glitzern in den Augen

hinter der Brille mit dem dünnen Goldrand. „Ich wüsste

gar nicht, wie wir ohne Katinka zurechtkommen würden.“

Und dann erzählt sie, dass die komplette Familie Grebe-

nar sie unterstützt. Ehrenamtlich. Als Nachbarschaftshilfe.

Einfach so. Dass Katinka Grebenars Mann ihnen Wasser-

kästen vom Getränkemarkt geholt hat, als der Lieferdienst

dicht machte. Dass die Tochter zusätzlich vorbeikam, als

Gertrud Eibäcks Knie so dick war, dass sie nicht einmal

aufstehen konnte. Dass der Sohn die Taschenlampe repa-

riert hat.

Eigene Kinder haben die Eibäcks nicht. Früher haben

beide gearbeitet, er als Verwaltungsangestellter, sie als

Verkäuferin. Nach Kroatien sind sie oft in den Urlaub ge-

fahren, 25 Jahre lang immer wieder in den gleichen Ort.

Jetzt ist daran nicht mehr zu denken. Auch wenn Herbert

Eibäck sagt, sie seien eigentlich sehr zufrieden mit ihrem

Leben. Immerhin seien sie noch zu zweit und fi nanziell

abgesichert. Auch wenn Gertrud Eibäck immer wieder

gute Tage hat, an denen sie es schaff t, ein Stückchen zu

gehen. Das Leben ist eintönig geworden. „Man fühlt sich

wie eingesperrt – immer nur in diesen vier Wänden“, sagt

die 81-Jährige. Katinka Grebenar ist da eine willkommene

Abwechslung. Ein Hoff nungsstrahl. Ein Fenster nach drau-

ßen. Ihre Besuche machen die enge Welt der Pfl egebedürf-

tigen ein wenig weiter.

Voller Sehnsucht erwartet: Gertrud Eibäck freut sich jeden Tag

auf den Besuch der ambulanten

Krankenschwester. „Katinka ist

unser Engel“, sagt sie.

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Thema

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12 DONBOSCOmagazin 5/2010

»Wenn man einen Menschen

lange pfl egt, wächst er einem

ans Herz.«

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GewinnerVerlierer

Eine Generation der

und

Jugend 2010

Die aktuelle Shell-Studie

Familie

Die deutsche Jugend ist fl eißig, leistungsorientiert

und familienverbunden. Aber sie zerfällt zuneh-

mend in Gewinner und Verlierer. Die soziale Kluft

wächst. Was junge Menschen heute denken,

wünschen, hoffen und fürchten – ein Blick auf die

zentralen Ergebnisse der neuen Shell-Jugendstudie.

Mit steigender Armut sinkt der Optimismus

Die Jugendlichen in Deutschland sind optimistischer als noch

vor ein paar Jahren, allerdings wachsen die Unterschiede zwi-

schen den sozialen Milieus. 59 Prozent (2006: 50 Prozent) aller

Jugendlichen blicken ihrer Zukunft zuversichtlich entgegen. Da-

gegen ist die Zuversicht von jungen Menschen aus sozial be-

nachteiligten Familien rückläufig. Hier äußern sich nur noch 33

Prozent zuversichtlich. Diese soziale Kluft wird auch bei der

Frage nach der Zufriedenheit im Leben deutlich: Während fast

drei Viertel der jungen Menschen in Deutschland zufrieden mit

ihrem Leben sind, äußern sich Jugendliche aus unterprivile-

gierten Verhältnissen nur zu 40 Prozent positiv.

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Page 15: Don Bosco Magazin 6/2010

Mehr soziales Engagement

Immer mehr Jugendliche sind sozial engagiert: 39 Prozent

setzen sich häufig für soziale oder gesellschaftliche Zwecke

ein. Doch auch Aktivität und Engagement sind bildungs- und

schichtabhängig. Je gebildeter und privilegierter die Jugend-

lichen sind, desto häufiger sind sie im Alltag aktiv für den

guten Zweck.

Die Jugend ist online

Das Freizeitverhalten der Jugendlichen unterscheidet sich

je nach sozialer Herkunft. Während sich Jugendliche aus

privilegierten Elternhäusern verstärkt mit Lesen und krea-

tiven Tätigkeiten befassen und vielfältige soziale Kontakte

pflegen, sind Jugendliche aus sozial benachteiligten Fami-

lien vornehmlich mit Computer und Fernsehen beschäftigt.

Fast alle Jugendlichen (96 Prozent) haben mittlerweile

Zugang zum Internet.

Familienorientierung bei Jugendlichen auch weiterhin hoch im Kurs

Die Familie gewinnt für Jugendliche weiter an Bedeutung. Mehr als drei Viertel

stellen für sich fest, dass man eine Familie braucht, um wirklich glücklich leben

zu können. In Zeiten, da die Anforderungen in Schule, Ausbildung und den

ersten Berufsjahren steigen, findet der Großteil der jungen Menschen bei den

Eltern Rückhalt und emotionale Unterstützung. Mehr als 90 Prozent haben ein

gutes Verhältnis zu ihren Eltern. Wieder zugenommen hat der Wunsch nach ei-

genen Kindern. 69 Prozent der Jugendlichen wünschen sich Nachwuchs.

Bildung bleibt der Schlüssel in der Biografi e

Der Schulabschluss bleibt der Schlüssel zum Erfolg. In Deutschland hängt er

so stark wie in keinem anderen Land von der sozialen Herkunft ab. Junge

Leute ohne Schulabschluss finden seltener eine qualifizierte Arbeit oder eine

Ausbildung. Zu Ausbildung und Berufseinstieg hat sich die Einstellung der

Jugendlichen klar verbessert. 76 Prozent der Auszubildenden glauben, nach

der Ausbildung übernommen zu werden.

Religion weiter im Abseits

Religion spielt für die Mehrheit der Jugendlichen in Deutschland nur eine mäßige

Rolle. Lediglich 44 Prozent der jungen Katholiken halten den Glauben an Gott für

wichtig. 34 Prozent halten ihn für unwichtig. Noch geringer ist die Bedeutung der

traditionellen Religiosität bei jungen Protestanten: Von ihnen halten 39 Prozent den

Gottesglauben für wichtig, 42 Prozent für unwichtig.

Familie Fokus Jugend

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Page 16: Don Bosco Magazin 6/2010

» Kurzfristiges politisches Erfolgsinteresse verhindert einen erfolgreichen Durchbruch sozialer Reformen.«

16 DONBOSCOmagazin 6/2010

I N T E R V I E W

Ist Optimismus nur etwas

für wohlhabende Kinder?Fragen an Salesianerpater Franz-Ulrich Otto (60), Vorsitzender

der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit

Interview: Katharina Hennecke

Trotz Wirtschafts- und Finanzkrise blicken Jugend-

liche im Allgemeinen erstaunlich positiv in die

Zukunft. Doch leider nur die Privilegierten unter

ihnen. Ist Optimismus nur etwas für wohlhabende

Kinder?

P. Franz-Ulrich Otto: Jugendliche, die das Glück haben, in

einer Familie aufzuwachsen, in der sie sich von ihren Eltern

angenommen fühlen, in der sie Vertrauen erfahren, sich

kritisch auseinandergesetzt wird und in der ihnen zuge-

traut wird, dass sie ihre Fähigkeiten weiterentwickeln, bli-

cken tatsächlich optimistisch in die Zukunft, weil ihnen mit

diesen Schlüsselqualifi kationen viele Türen off en stehen.

Wenn sie dabei auch noch soziale und christliche Werte er-

fahren und erleben, dann stehen ihnen beste Voraussetzun-

gen für ein gelingendes Leben zur Verfügung. Dabei spielt

Geld sicherlich eine untergeordnete Rolle, doch erschwert

extremer Geldmangel eine Ausgeglichenheit, die für die

oben genannten Schlüsselqualifi kationen von großer Be-

deutung ist. Außerdem behindert er die Teilhabe an Veran-

staltungen und Gruppen, in denen soziale Qualifi ka-tionen

erfahren und erlebt werden können. Wenn Eltern ihre

Hauptsorge auf die Bereitstellung von alltäglichen Grund-

bedürfnissen konzentrieren müssen, fehlen ihnen die Zeit

und die innere Ruhe, sich ihren Kindern zuzuwenden. Von

daher erhält ein gewisser Wohlstand auch eine Bedeutung

für einen optimistischen Blick in die Zukunft.

Was haben die „Verlierer“ aus der Studie falsch ge-

macht? Wie erleben Sie diese Jugendlichen in Ihren

Einrichtungen?

Diese Jugendlichen haben nichts falsch gemacht, sondern

sie haben oft eine Karriere des Scheiterns erlebt, die sie

ins Abseits stellt. Ich benutze gern den Vergleich mit dem

Standstreifen der Autobahn, da ich meine, dass sie oftmals

ausgebremst auf dem Standstreifen des Lebens gestrandet

sind. Sobald wir ihnen auf Augenhöhe begegnen, sie trotz

massiven Fehlverhaltens Wertschätzung und einen wür-

devollen Umgang erfahren, erleben, dass an sie geglaubt

wird, dann brechen plötzlich positive Ansätze in ihnen auf,

worüber sie oft selbst verwundert sind. Dann trauen sich

diese Jugendlichen, auch mit 20 oder 23 Jahren, neue Wege

zu gehen, Neues zu erkunden, aus ihrem engen Umfeld

aufzubrechen. Ja, dann entsteht plötzlich ein Hunger nach

Bildung, nach Wissen, nach mehr. Das setzt jedoch konti-

nuierliche Wegbegleiter voraus, auf die sie bauen können,

Menschen, die zu ihnen stehen.

Was lässt sich tun, um die soziale Kluft zu verklei-

nern?

Wir dürfen nicht Not verwalten, sondern wir müssen Not

verwandeln. Die breiten Diskussionen um soziale Hil-

feleistungen erstrecken sich leider oftmals nur auf die

Höhe der fi nanziellen Zuwendungen und auf deren miss-

bräuchliche Verwendung. Es wird über Monate über eine

Sozialcard debattiert, aber ich vermisse dabei, dass über

soziale Zuwendung gesprochen wird, darüber, wie soziale

Arbeit die wirklichen Nöte der Menschen erreichen kann.

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Page 17: Don Bosco Magazin 6/2010

» Der Glaube an Gott spielt im gesellschaftlichen Handeln immer mehr eine untergeordnete Rolle.«

DONBOSCOmagazin 6/2010 17

Familie Fokus Jugend

Mit kurzfristigen Maßnahmen versucht Politik oftmals,

Aufmerksamkeit zu erreichen. Eine den geänderten ge-

sellschaftlichen Bedingungen entsprechende Jugend-

oder Sozialhilfe bedarf jedoch verlässlicher Strukturen,

vor allem kontinuierlicher personaler Beziehungen.

Kurzfristiges politisches Erfolgsinteresse verhindert ei-

nen erfolgreichen Durchbruch sozialer Reformen. So

kann Not nur verwaltet, nicht aber wirklich verwandelt

werden.

Die Studie zeigt: Jugendliche sind fl eißig, leistungs-

orientiert, stärker denn je familienverbunden und

haben ein klar orientiertes Wertesystem. Worauf

führen Sie diese deutliche Tendenz hin zu eher tra-

ditionellen Werten zurück?

Jugend spiegelt für mich immer auch die Erwachsenen-

welt wider. Deshalb wundert es mich nicht, dass Jugend-

liche heute oft die Werte übernehmen, die in der Gesell-

schaft Erfolg verheißen, ganz besonders im Hinblick auf

wirtschaftlich verwertbare Ressourcen. Globalisierung,

wie sie heute gepriesen wird, beinhaltet eine vorrangige

Erfolgsausrichtung auf den eigenen Wohlstand. Leider

mangelt es den Globalisierungsideen an sozialen Kom-

ponenten. Auch als Christen müssen wir selbstkritisch

eingestehen, dass wir die christliche Soziallehre, die

diese sozialen Komponenten deutlich beinhaltet, zu

wenig in den gesellschaftlichen Diskurs einbringen. So

überlassen wir die Jugendlichen oftmals einseitig den

wirtschaftlichen Gedankenströmen. Die bürgerlichen

und traditionellen Werte decken solches Denken. Eine

Familienverbundenheit gibt Sicherheit, was zunächst

positiv zu bewerten ist, doch kann sie auch Abgrenzung

zu Menschen herstellen, denen es nicht vergönnt ist,

einen solchen Schutzraum zu haben.

Für eine immer größer werdende Mehrheit von

Jugendlichen spielt der Glaube an Gott nur noch

eine untergeordnete Rolle. Vor welchen Herausfor-

derungen sehen Sie die Kirche und ganz speziell

auch Ihre Ordensgemeinschaft?

Auch hier hält Jugend den Erwachsenen den Spiegel

vor: Glaube an Gott spielt im gesellschaftlichen Han-

deln immer mehr eine untergeordnete Rolle. Glaube

spielt sich an Feiertagen ab, passt gut zu offi ziellen

und familiären Zeremonien, aber im alltäglichen Han-

deln im Beruf, in der Familie oder im gesellschaftlichen

Umgang miteinander, ist er zu einem Schattendasein

geschrumpft. Die christlichen Kirchen beschränken sich

immer mehr auf Bewahrung von Traditionen und verpas-

sen dabei oftmals die Herausforderungen eines rasanten

gesellschaftlichen Wandels. Dies wird unterstützt durch

eine liturgische Sprache, die häufi g nicht mehr verstan-

den wird. Junge Menschen suchen aber zunehmend

Menschen, die sie akzeptieren und ernst nehmen, und

mit denen sie auf gleicher Augenhöhe über ihre Fragen

und Sorgen sprechen können. In den Kirchen fi nden sie

aber nur die fertigen Antworten, die sie manchmal kurz-

zeitig auch hinnehmen, die aber nicht in der Lage sind,

ihr Leben zu orientieren. Ich bin überzeugt davon, dass

wir – wie es Don Bosco schon früher von seinen Mitbrü-

dern und Mitarbeitenden einforderte – uns noch viel in-

tensiver in die konkrete Lebenswirklichkeit junger Men-

schen hineinversetzen müssen, um ihnen dort unsere

Überzeugungen vorleben zu können. Wir müssen den

Mut haben, Partei für die jungen Menschen zu ergreifen,

die es selbst nicht vermögen, ihre Fragen, Sorgen oder

Nöte einzubringen. Gerade in dieser pluralistischen Ge-

sellschaft, die den Jugendlichen ständig verschiedenste

Alternativen vor Augen führt, müssen wir Leuchttürme

für eine neue Zivilisation bilden, die den Menschen und

seine einzigartige Würde und die christliche Liebe in

den Mittelpunkt allen Handelns stellt.

Bereits seit 1953 beauftragt Shell in Deutsch-land unabhängige Forschungsinstitute mit der Erstellung von Studien, um Sichtweisen, Stim-mungen und Erwartungen von Jugendlichen zu dokumentieren. Dazu wurden Anfang des Jahres mehr als 2.500 Jugendliche im Alter von 12 bis 25 Jahren zu ihrer Lebenssituation, ihren Glau-bens- und Wertvorstellungen sowie ihrer Einstel-lung zur Politik befragt. Die 16. Shell-Jugend-studie 2010 ist im Fischer Verlag erschienen und kostet 16,95 Euro.

Die 16. Shell-Jugendstudie

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Page 18: Don Bosco Magazin 6/2010

Wer kennt sie nicht: die Cherubini von Rafa-

el. Das ganze Jahr über begegnen sie uns

auf Geschenkpapier, auf Glückwunsch-

karten, Geschirr und allen möglichen Ge-

genständen. Besonders im Advent beginnt die Saison al-

ler Engel. Mehr oder weniger kitschig, in weiß oder bunt,

aus Stein oder Kunststoff erobern sie die Wohnungen.

Wie schade, wenn Engel nur zu Dekorationszwecken

interessant sind! Ihre Darstellung soll uns erfreuen – uns

aber besonders an die Funktion der Engel erinnern, denn

sie gehören zu den Grundlagen des Glaubens. In der Bi-

bel wird ganz selbstverständlich von Engeln gesprochen.

Sie bekommen ihre Aufgabe von Gott und führen seinen

Auftrag aus. Sie überbringen Botschaften, Ermahnun-

gen, warnen oder versprechen Hilfe. So schrieb Papst

Benedikt XVI.: „Der Schutzengel ist gleichsam der per-

sönliche Gedanke, mit dem Gott mir zugewandt ist.“

Die Engel in unser Leben einladenDieser persönliche Gedanke ist genau das, was für Kinder

so wichtig ist. Sie wachsen in eine Welt hinein, die verwir-

rend ist und ihnen oft Angst macht. Eltern haben meist

wenig Zeit. Hektik und ein unregelmäßiger Tagesablauf

ohne Struktur verunsichern die Kinder. Deshalb sind Ri-

tuale so wichtig: Sie haben feste Abläufe und Regeln und

halten damit einen wichtigen Orientierungsrahmen für

das Kind bereit. Ein anderer wichtiger Aspekt: Eltern ha-

ben die Möglichkeit, mit Ritualen ihren Glauben sichtbar

zu leben: wenn sie mit den Kindern beten, singen, bas-

teln, vorlesen, den Gottesdienst besuchen.

Bevor wir unseren Kindern von den Engeln erzählen,

müssen wir Erwachsene sie zuerst in unser eigenes Le-

ben einladen. Der heilige Johannes Bosco schreibt dazu:

„Der Wunsch unseres Schutzengels, uns zu helfen, ist Foto

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Engel haben Hochkonjunktur. Nicht nur in

der Weihnachtszeit. Schade eigentlich,

dass sie oft nur als Wohnungsschmuck

verwendet werden. Denn die gefl ügelten

Wesen gehören zu wichtigen Botschaf-

tern des Glaubens. Laden Sie in der

Adventszeit die Engel in ihr Leben ein!

Text: Stephen Janetzko, Christa Baumann

Mein Engel im Advent

18 DONBOSCOmagazin 6/2010

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Page 19: Don Bosco Magazin 6/2010

Foto

s:

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ckp

ho

to

weit größer als der, den wir haben, uns von ihm helfen zu

lassen.“ Kinder haben weit weniger Berührungsängste als

wir Erwachsene. Manche berichten, sie hätten schon ein-

mal einen Engel gesehen. Und sie erzählen, diese würden

ein weißes Kleid tragen, hätten Flügel und würden von

selbst leuchten.

So unvoreingenommen Kinder sind, dürfte es nicht

schwer sein, Engel zu einem Teil unserer Familienrituale

werden zu lassen. Das kann beim Aufwachen beginnen:

Nach dem Morgengebet folgt ein Engellied, bei dem be-

sonders auf den Schutz eingegangen wird, zum Beispiel

das Engellied, das mit den Worten beginnt: „Erwache ich

am Morgen früh, dann kann ich sicher sein, mein Engel,

der ist stets bei mir und lässt mich nie allein.“

Es gibt viele Möglichkeiten, gemeinsam mit den Kin-

dern einen Engel zu basteln. Damit können sie symbo-

lisch den Schutz des Engels weitergeben und den Be-

schenkten daran erinnern, dass er nie alleine ist und

immer einen Engel an seiner Seite hat. Die Zeit beim Bas-

teln eignet sich wunderbar für Gespräche. Wie erstaunt

sind wir Erwachsene dann über die Gedanken, die sich

unsere Kinder machen. Oft sind sie uns voraus – beson-

ders in ihrem großen Vertrauen und in ihrer Zuversicht.

Lassen Sie sich inspirieren! Die Advents- und Weihnachtszeit unterscheidet

sich sehr stark von allen anderen Wochen des

Jahres. Nie sind Stress und Anspannung

unter Erwachsenen so hoch, nie sind

die Erwartungen und der Druck in-

tensiver als in diesen Wochen.

Warum nur? Kommt die Advents-

und Weihnachtszeit etwa aus

heiterem Himmel? Warum lassen

wir uns derart manipulieren? Muss es

in diesem Jahr unbedingt ein blau ge-

schmückter Christbaum sein? Und darf an

Heiligabend auch ein einfaches Essen auf

den Tisch kommen, auch wenn in Zeitschriften

Drei-Gänge-Menüs vorgestellt werden? Engel sind

auf jeden Fall zu dieser Jahreszeit überall präsent. Wir

könnten dieses Jahr einmal versuchen, ihre Gegenwart in

Schaufenstern, Prospekten und auf Weihnachtskarten als

Gedankenstütze zu verwenden: Wenn ich ihn darum bitte,

schenkt mir mein Engel die richtige Einsicht zwischen

dem, was in der Advents- und Weihnachtszeit dringend

nötig ist und dem, was ich nicht brauche und nicht tun

muss. Was ich dafür bekomme? Zeit! Das Allerwichtigste,

was eine Familie für sich selbst braucht, ist Zeit, um zu sin-

gen, um miteinander Geschenke zu basteln, um miteinan-

der zu backen und vorzulesen.

Christa Baumann, Stephen Janetzko

Engeladvent im Kindergarten

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Basteln und Musikmachen.

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Don Bosco 2010

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B U C H T I P P

DONBOSCOmagazin 6/2010 19

Familie Mit Kindern leben

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Page 20: Don Bosco Magazin 6/2010

Don Bosco

in den Straßen von Lima

Verloren

Sie leben auf der Straße. Sie betteln und stehlen. Sie

werden verachtet und verjagt. In Peru müssen sich rund 500.000 Kinder auf der Straße durchschlagen.

Eine Schule können sie nicht besuchen. Um diese

Kinder auf dem Weg zurück in ein normales Leben

zu unterstützen, haben die Salesianer Don Boscos

in Lima 1993 ein Hilfsprogramm für Straßenkinder

gestartet, das ihnen Unterkunft, psychologische

Betreuung und eine Ausbildung bietet. Ein Besuch in

der „Casa de Acogida“.

Auf der Flucht vor Armut und

Gewalt in der eigenen Familie

landen viele Kinder in der pe-

ruanischen Hauptstadt Lima

auf der Straße.

Text: Ulla Fricke, Fotos: Don Bosco Mission

22 DONBOSCOmagazin 6/2010

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Page 21: Don Bosco Magazin 6/2010

 Früher bewahrten die Mitarbeiter der „Casa de

Acogida“ in Perus Hauptstadt Lima die Schick-

sale ihrer Zöglinge in grünen Ordnern auf. Grün

wie die Hoff nung. Heute muss P. Ricardo Lach

nur in seinen Computer schauen, um die Geschichten

der knapp siebzig Jungen nachzulesen, die hier ein vorü-

bergehendes Zuhause gefunden haben.

Da ist zum Beispiel Ramon, dessen Eltern sich vor

acht Jahren trennten. Er war damals neun Jahre alt. Sei-

nen Vater kannte er nur mit einer Flasche Schnaps in der

Hand, die er im Suff oftmals gegen ihn und seine zwei

älteren Brüder schleuderte. Gewalt erzeugt Gegengewalt

– seine beiden Brüder sitzen eine mehrjährige Haftstrafe

wegen Totschlags ab.

Ramon hingegen ist auf einem guten Weg, das alles

hinter sich zu lassen. Er sieht viel jünger aus als 17. Sei-

ne körperliche Entwicklung entspricht eher der eines

Kindes als der eines Jugendlichen. Früher hat Ramon

seine Ängste und Nöte mit dem Schnüff eln von Klebstoff

betäubt. Vier Jahre war der 17-Jährige ein Straßenkind.

Seine Tage verschwanden in einem grauen Einerlei von

Hunger, Rausch, Gewalt und Langeweile. Er bettelte auf

der Plaza Mayor in Lima Touristen an und stahl ihnen die

Brieftasche, um sich und den anderen Mitgliedern seiner

kleinen Ersatzfamilie Limonade, Brot und Klebstoff zu

kaufen. Er erzählt stockend von seinem Leben damals, er

erinnert sich nicht gerne.

Heute ist Ramon in der sogenannten Stufe fünf des

Don Bosco Straßenkinderprojektes. Stufe fünf, das be-

deutet eine Berufsausbildung und ein kleines eigenes

Einkommen. Stufe fünf bedeutet für P. Ricardo vorsich-

tigen Optimismus. Und Stufe fünf bedeutet, dass Ramon

bald zu den Erfolgsgeschichten zählt und nicht mehr zu

den knapp 300.000 Kindern in Lima, deren Leben von

Hunger, Armut, Drogen und den vielen Gefahren der

Straße bestimmt wird.

Die mehrstöckige „Casa de Acogida“ ist mehr als nur

ein Haus – sie ist eine kleine Stadt für sich. Wer sich dem

Haus am frühen Morgen nähert, wird von süßem Bröt-

chenduft überrascht. Teil des Zentrums ist eine kleine

Bäckerei, die neben peruanischem Maisbrot auch italie-

nisches Ciabatta und würzige Zwiebelzöpfe herstellt, die

auf dem lokalen Markt verkauft werden.

Abwechselnd müssen die 70 Jungen der „Casa de

Acogida“ mitten in der Nacht aufstehen, den Teig aufset-

zen und die Öfen bedienen. Ein Teil des frischen Brots

wandert direkt auf die Frühstücksteller im Speisesaal,

während der Rest im Verkauf einen Teil der Unterhalts-

kosten des Zentrums erwirtschaftet. „Uns ist es wichtig,

dass die Jungen ihren eigenen Teil zu den Betriebskosten

beitragen. Sie sollen Protagonisten ihrer eigenen Ent-

wicklung werden und nicht einfach nur ein Hilfsangebot

nach dem anderen durchlaufen. Das verstehe ich als Hil-

fe zur Selbsthilfe“, erklärt P. Ricardo. Ein straff er Tages-

ablauf hilft, die Reintegration der Jungen zu fördern. Re-

Fußball spielen, in die Schule gehen: In der „Casa de

Acogida“ der Salesianer Don Boscos können die Straßen-

kinder von Lima einfach nur Kinder sein – frei von Drogen,

Gewalt und der Sorge um das Überleben. Und sie bekom-

men eine Chance auf eine bessere Zukunft.

Don Bosco weltweit

DONBOSCOmagazin 6/2010 23

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Page 22: Don Bosco Magazin 6/2010

geln müssen erst wieder erlernt werden, denn die Straße

hat ihre ganz eigenen Regeln.

Die „Casa de Acogida“ gibt es seit 1999. Sie wurde

aus privaten Spenden der ganzen Welt finanziert. Sie ist

nicht nur eine Anlaufstelle für Straßenkinder, sondern

steht auch Jungen aus armen Familien offen, die einfach

nicht mehr für ihre Kinder sorgen können.

Leon Julio etwa, der sein linkes Bein beim Gehen et-

was nachzieht, ist das jüngste von sechs Geschwistern.

Der 16-Jährige ist seit einigen Jahren Halbwaise, hat aber

noch ein gutes Verhältnis zu seiner Familie, die in der

Nähe von Cusco eine kleine Parzelle Land bewirtschaf-

tet. Er macht in der angeschlossenen Berufsschule eine

Ausbildung zum Schlosser. Das Leben auf der Straße

mag ihm fremd sein. Das Gefühl hungrig zu Bett zu ge-

hen und keinerlei medizinische Versorgung in Anspruch

nehmen zu können, ist ihm dagegen wohl bekannt.

Wer auch immer hier lebt, hat einen unsichtbaren

Stempel auf der Stirn, der ihn für das Leben brandmarkt:

Schulschwänzer, Straßenkind, Knastjunge, Waisenkind,

Gangmitglied – sie alle sind das, was Don Bosco vor 150

Jahren in einem Brief an einen Wohltäter wie folgt aus-

drückte: „Diese Kinder sind wie ungeschliffene Edelstei-

ne, die auf der Straße liegen. Hebt man sie auf, so fangen

sie an zu leuchten.“

Die Erziehungsmethoden haben sich seit dieser Zeit

zwar zum Teil verändert, die Ziele aber nicht. Gute Chris-

ten und ehrenwerte Bürger möchten die Salesianer Don

Boscos in Lima und auf der ganzen Welt ausbilden. Die

Berufsausbildung ist dabei ebenso wichtig, wie die „Her-

zensbildung“.

24 DONBOSCOmagazin 6/2010

Don Bosco weltweit

70 Jungen zwischen 12 und 20 Jahren können im Wohnheim der Salesianer leben. Sie

gehen in angrenzende staatliche Schulen und erhalten im Zentrum Brückenkurse und

Nachhilfeunterricht. Untergebracht werden Straßenkinder, die einen Drogenentzug

hinter sich haben und entschlossen sind, eine Ausbildung zu machen. Wer sich an den

Hausarbeiten beteiligt, wird mit Kinogutscheinen und kleineren Geschenken belohnt.

Sind die Jugendlichen schon älter oder schon länger im Projekt, erhalten sie dafür ein

Taschengeld.

Bevor die dreijährige Ausbildungszeit beginnt, durchlaufen die Jugendlichen Workshops,

um herauszufinden, was sie später machen möchten. Angeboten werden: KFZ-Mecha-

nik, Druckerei, Schlosserei, Schreinerei, Schneiderei und Gastronomie. Sport und Freizeit

gehören zum pädagogischen Begleitprogramm. Dabei werden Werte wie Fairness und

Selbstvertrauen erlernt. Einmal pro Monat werden die Geburtstage der Jungen in einem

kleinen Fest nachgefeiert, natürlich mit selbstgebackenen Torten!

P O R T R ÄT

KO N TA K T

Wenn Sie sich für die internationale Arbeit der Salesianer Don Boscos, der Don Bosco Schwestern und von Jugend Dritte Welt interessieren, wenden Sie sich bitte an:

Don Bosco MissionSträßchensweg 353113 BonnTel.: 0228 / 539 65 [email protected]

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So funktioniert die „Casa de Acogida“

Jede Nacht ziehen einige der Jungen mit Kannen

voll frischem Kaffee und Brötchen los in die Armen-

viertel rund um die Stadt, um Obdachlose zu versor-

gen. Die deutsche Praktikantin Elena erzählt, wie sie

während einer der nächtlichen Aktionen den kleinen

Gemelo beobachtete, der seine Jacke an ein anderes

Straßenkind verschenkte: „Nimm du sie, du brauchst

sie mehr als ich.“ Gemelo hat in der „Casa de Acogida“

noch viel mehr gelernt als eine Stichsäge zu bedienen:

Nächstenliebe.

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Page 23: Don Bosco Magazin 6/2010

DONBOSCOmagazin 6/2010 25

E U R O PA

A S I E N

A F R I K A

A U S T R A L I E N

A M E R I K A

Lima – keine Stadt zum TräumenWegen der illegalen Elendssiedlungen, die Mitte der 1970er Jahre in der Hauptstadt Perus aus dem Boden schossen, verbot die Stadt-verwaltung eine weitere Ausdehnung der Stadt. Heute siedeln viele arme Menschen in den Parks und auf Verkehrsinseln. Berüchtigt ist Lima auch für seine Kriminalität. Die Jugendgangs, die hier „Pirañas“ heißen, sind besonders in den Slums gefürchtet.

L Ä N D E R P R O F I L P E R U

Hauptstadt Lima, ca. 6,8 Millionen Einwohner

Lage Das Land grenzt im Norden an Ecuador und

Kolumbien, im Osten an Brasilien, im Süden an Chile

und im Westen an den Pazifischen Ozean

Staatsform Republik

Einwohnerzahl 29,5 Millionen

Landessprache Spanisch sowie die Indio-Sprachen

Quechua und Aymara

Religionen/Kirchen Christen 96 %, davon 89 % katholisch

Peru Brasilien

KolumbienEcuador

Bolivien

Chile

Ein Auszubildender in

der Schreinerei der

Salesianer Don Boscos.

Neben der praktischen

Arbeit erhalten die Jugend-

lichen Brückenkurse

und Nachhilfeunterricht.

P E R U

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Page 24: Don Bosco Magazin 6/2010

In der Don Bosco Jugend-Werk GmbH Sachsen lernen Jugendliche und junge Erwachsene, ihr

Leben selbst in die Hand zu nehmen. Leiter der

Einrichtung mit 380 Plätzen und 160 Mitarbeitern

ist Jens Klafki (37). Der bekennende Don Bosco-

Fan führt das Haus mit Beharrlichkeit und Weit-

blick. Chef-Allüren kennt der Vater von zwei

Kindern aber nicht. Für die Probleme der Mitar-

beiter und der Jugendlichen hat Klafki immer

ein offenes Ohr. Das DON BOSCO magazin war

zu Besuch. Text und Fotos: Gert Friedrich

und WeitblickMit Beharrlichkeit

Papierzeit: Die Tür zu Jens Klafkis Büro ist immer geöffnet. Für

seine rund 160 Mitarbeiter in der Don Bosco Jugend-Werk GmbH

Sachsen hat der gelernte Sozialpädagoge ein offenes Ohr.

26 DONBOSCOmagazin 6/2010

Montagmorgen, acht Uhr. Trübes Wetter in

Burgstädt, es regnet. Jens Klafki ist gut

gelaunt. „Wenn ich arbeite, ist mir das

schlechte Wetter recht“, sagt er mit einem

Lachen. Der Gesamtleiter der Don Bosco Jugend-Werk

GmbH Sachsen ruft seine E-Mails ab. Viele sind es nicht.

Jens Klafki hat am Wochenende eher ungewollt per Handy

in die Mailbox geschaut. Deshalb ist er auch bereits über

einen Vorfall vom vergangenen Freitag im Bilde. „Ein

Schüler tauchte am späteren Abend im Internat mit einem

geschwollenen Auge auf. Ergebnis einer Schlägerei. Kurz

nach Mitternacht kam die Polizei zur Vernehmung. Rönt-

gen-Untersuchung“, beschreibt Jens Klafki den Fall im

Telegrammstil. So etwas komme hin und wieder mal vor.

Papierzeit. Der 37-Jährige schaut die Post durch. Sei-

ne Zimmertür steht offen. Klafki will kein Chef sein, der

im verschlossenen Kämmerlein thront, sondern er ist für

seine Leute da. Ein paar Telefonate, einige Unterschrif-

ten. Um kurz vor neun tritt Jana Hempel ein. Routine-

besprechung. Die Personal-Sachbearbeiterin legt einen

Zettel vor sich hin mit etwa einem Dutzend Themen.

Das A4-Blatt vor Jens Klafki ist noch blütenweiß. Es

geht unter anderem um das Lohnprogramm, das das

Personalbüro jetzt auf dem Rechner hat. Da eine Mitar-

beiter-Gruppe nach einem anderen Tarif bezahlt wird,

wird überlegt, sie aus der Abrechnung herauszunehmen.

Nach rund einer Viertelstunde faltet Jana Hempel ihren

Zettel zusammen und verabschiedet sich. Die Tür lässt

sie offen. Jens Klafki nimmt sein fast voll beschriebenes

Blatt und greift zum Hörer. Das Telefonat dauert nur ein

paar Minuten. Die Personalabteilung in Berlin wird die

Abrechnung der einen Gruppe übernehmen.

Im Vorzimmer möchte P. Heinz Menz, Beauftragter

für Jugendpastoral in der Einrichtung und Direktor der

Chemnitzer Salesianer-Niederlassung, etwas mit der

Sekretärin klären. Als er durch die Tür sieht, dass Jens

Klafki da ist, kommt er fix rein. Ihm fehlt für die Doku-

mentation einer Tagung noch ein Redemanuskript. „Ich

maile es dir“, sagt Jens Klafki und schickt die Daten per

Mouseklick auf die Reise.

Der 37-Jährige tauscht Sakko gegen Windjacke. Bau-

besprechung. Im nahen Hartmannsdorf entsteht für eine

Million Euro ein Haus mit Maurerhalle, Bäckerei und

Speisesaal. Den Bauherrn interessiert, wann die Erde für

den kleinen Lagerplatz abgetragen wird. Eine Einigung

mit dem Bauleiter ist schnell gefunden.

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Page 25: Don Bosco Magazin 6/2010

»Die Jugendlichen sollen sich später an die vielen fachlichen und

persönlichen Dinge erinnern, die wir ihnen mitgegeben haben.« Jens Klafki, Leiter der Don Bosco Jugend-Werk GmbH Sachsen

Die Don Bosco Jugend-Werk GmbH Sachsen mit Sitz in Burg-

städt bei Chemnitz unterstützt behinderte und benachteiligte

Jugendliche, nach der Schule im Berufsleben und in der

Gesellschaft ihren Platz zu finden. Das Team mit 160 Mitar-

beitern bereitet die jungen Leute auf die Lehre vor und bildet

in 42 Berufen aus. Von den derzeit rund 380 Schülern leben

etwa zwei Drittel in einem Internat oder einer Wohngemein-

schaft des Jugendwerks. Von den 98 Absolventen in diesem

Sommer haben 37 bis jetzt eine Arbeit gefunden.

Jens Klafki, 37 Jahre, gebürtig aus Zschopau in der Nähe von

Chemnitz, hat Sozialpädagogik studiert und anschließend im

Chemnitzer Don-Bosco-Haus gearbeitet. Danach war er als

Jugendreferent des BDKJ Nürnberg und des Bistums Dresden-

Meißen tätig. Parallel absolvierte er einen Studiengang in

Betriebswirtschaftslehre. Seit fünf Jahren leitet der Vater von

zwei Kindern das Jugend-Werk.

Weitere Informationen unter www.donbosco-sachsen.de

Don Bosco in Chemnitz Zur Person

Don Bosco 24 Stunden

DONBOSCOmagazin 6/2010 27

Wenn er schon in Hartmannsdorf ist, dreht Jens Klafki

eine Runde durch die Werkstätten. Bei den „Metallern“,

den Auszubildenden zu Metallbearbeitern, sitzen drei

junge Herren an einem Tisch, „bewaffnet“ mit Mess-

schiebern. Sie haben gerade ihre einjährige Berufsvor-

bereitung begonnen. „Wie war der Hamet?“, erkundigt

sich Jens Klafki, gemeint ist der Handlungsmotorische

Eignungstest. „Nervig. Schrauben sortieren war das

Schlimmste“, antwortet ein Lockenkopf. „Jetzt wird es

nur noch praktisch – da kann ich Sie trösten“, sagt der

Hausherr. Wie immer, wenn er mit den Azubis spricht,

wählt Klafki in der Anrede bewusst das „Sie“. Er will den

Jugendlichen auf Augenhöhe begegnen. Das ist für ihn

als Leiter einer salesianischen Einrichtung selbstver-

ständlich. Überhaupt sieht er sich mit dem, was er tut,

„ganz nah am Ursprung“, an der Tradition Don Boscos,

erklärt Klafki. Wie damals in Turin bekämen die Jugend-

lichen in Burgstädt eine Ausbildung und eine Wohnung,

könnten ihre Freizeit gemeinsam verbringen. „Ich wün-

sche mir“, erklärt er, „dass sie sich später einmal an die

vielen fachlichen und persönlichen Dinge erinnern, die

wir ihnen mitgegeben haben – auch wenn sie manchmal

nicht akut die Einsicht haben, dass sie sinnvoll sind“.

In der Elektro-Werkstatt spricht Jens Klafki eine mög-

liche Erweiterung des Ausbildungsangebots an. Schalt-

schrankbauer werden von Firmen gesucht. Die Ausbilder

können sich eine entsprechende Ausbildung vorstellen.

Gut. Klafki wird die Idee weiter verfolgen. Schließlich

will er nicht nur Vorhandenes verwalten, sondern das

Unternehmen ständig weiterentwickeln.

12 Uhr, Mittagessen im Bistro. Dort bedient der Schü-

ler, der am Freitag in die Prügelei verwickelt war. Jens

Klafki bestellt Gulasch mit Knödeln und mustert die Au-

genpartie des Jugendlichen. Nichts mehr zu sehen.

Zurück im Büro versucht Jens Klafki den Leiter des

Ausbildungshotels, Jürgen Fischer, telefonisch zu errei-

chen. „Hallo, Herr Fischer! Ich habe eine gute und eine

schlechte Nachricht für Sie“, sagt Jens Klafki, „es geht

um das Dankeschön-Essen für die Küchen- und Hotel-

Mitarbeiter heute Abend. Ich muss leider absagen. Meine

Frau hat Dienst, und ich muss mich um die Kinder küm-

mern. Privat geht vor Katastrophe, heißt es bei uns. Die

gute Nachricht? Sie dürfen in meine Rolle schlüpfen.“

Um kurz vor 17 Uhr verlässt Jens Klafki sein Büro. Die Tür

bleibt offen.

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Page 26: Don Bosco Magazin 6/2010

Nachrichten aus derDon Bosco Familie

NACHRICHTEN

Das Leben des heiligen Johannes Bosco gibt es jetzt als auch Musical für Kinder: „Ich lass dich nicht im Re-

gen stehn!“ heißt das Werk, das die

bekannten Kinderliedermacher Rein-

hard Horn (Musik) und Hans-Jürgen

Netz (Text) in Zusammenarbeit mit

den Salesianern Don Boscos und dem

Don Bosco Verlag

geschrieben haben.

Das Musical spannt

in sieben Szenen

den Bogen von der

Kindheit des Heili-

gen bis hin zu sei-

nem Tod. Die zehn

Songs geben dem

Musical eine besondere Farbe: mal

kraftvoll, mal nachdenklich, mal fröh-

lich und optimistisch – und immer la-

den die Songs zum Mitsummen, Mit-

singen und Mitklatschen ein.

Ich lass dich nicht im Regen stehn!Lieder-CD mit allen Playbacks € 13,90; sFr 22,90

Buch mit Libretto, Liedern, Tipps zu Bühnenbild,

Kostümen und Aufführung € 12,80; sFr 19,90

Musik-Hörspiel-CD € 9,90; sFr 16,50

Eine Bestellmöglichkeit finden Sie auf S. 36.

Der Förderverein für das Kloster Be-nediktbeuern, „Juwel e.V.“, feierte seinen ersten Geburtstag. „Juwel“

steht für „Jugend wertvoll leben“. Der

Verein will vor allem die werteorien-

tierte Jugend- und Bildungsarbeit der

Salesianer im Kloster Benediktbeu-

ern unterstützen. Im ersten Jahr sei-

nes Bestehens konnte der Verein, der

mittlerweile 160 Mitglieder hat, rund

55.000 Euro an Spenden sammeln.

26.000 Euro davon werden in die Re-

novierung von Dach und Südfassade

des Klosters investiert, ein Vorhaben,

das von Bund und Land mit 360.000

Euro bezuschusst wird.

28 DONBOSCOmagazin 6/2010

Im September hat das neue Ausbil-

dungsjahr begonnen, und auch in den

Berufsbildungseinrichtungen in der

Deutschen Provinz der Salesianer Don

Boscos sind zahlreiche Jugendliche in ihre

berufl iche Zukunft gestartet.

Nicht nur bunte Luftballons, sondern vor

allem viele gute Wünsche wurden zum

Ausbildungsstart im Berufsbildungswerk

Würzburg auf den Weg zum Horizont ge-

schickt. Die Caritas-Don Bosco gGmbH

Würzburg freut sich über 99 junge Men-

schen, die ihre Ausbildung hier begonnen

haben.

In der Berufsausbildungsstätte des Ju-

gendhilfezentrums Don Bosco Helenen-

berg nahmen 33 neue Azubis mit viel Elan

und guten Vorsätzen eine handwerkliche

Ausbildung auf.

Und im Jugendhilfezentrum Don Bosco

Sannerz konnte P. Franz Harings 17 neue

Auszubildende begrüßen. Als Symbol für

den Weg durch die Ausbildung gelten hier

vier Paar Schuhe: Die Sportschuhe stehen

für Ausdauer, Teamfähigkeit und Sport-

lichkeit als wichtigste soziale Fähigkei-

ten. Wanderschuhe brauchen die jungen

Auszubildenden zum Überwinden der

Hindernisse und Arbeitschuhe, um Ver-

letzungen zu vermeiden. Und dann sind

da noch die Festtagsschuhe, die in schö-

nen Momenten und vor allem beim er-

folgreichen Abschluss der Ausbildungs-

zeit getragen werden.

Gute Gedanken, die ähnlich auch in den

weiteren Berufsbildungswerken der Sale-

sianer Don Boscos den Jugendlichen mit

auf den Weg gegeben wurden. ck

Start ins neue Ausbildungsjahr: Wie überall in den Berufsbildungswerken in der Deutschen Provinz

der Salesianer Don Boscos haben im September auch in Würzburg Jugendliche ihre Ausbildung

begonnen. Sie schickten Luftballons mit ihren Wünschen in den Himmel.

D E U T S C H E P R O V I N Z

99 Luftballons und Wanderschuhe zum Start in die Ausbildung

610 D 28-32.indd 2 14.10.10 18:34

Page 27: Don Bosco Magazin 6/2010

Eccomi – Hier bin ich – so erklang

es am 8. September auf dem Colle

Don Bosco, dem Geburtsort Don

Boscos in der Nähe von Turin. 24 junge

Männer erklärten damit ihre Bereitschaft,

sich ganz in den Dienst Gottes zu stellen

und sich im Geist des Ordensgründers aus

Turin der vernachlässigten Jugend zu wid-

men.

Unter ihnen legten in diesem Jahr auch

zwei Deutsche ihre ersten Ordensgelübde

als Salesianer ab: Benjamin Barz (22) aus

Nürnberg und der in Hindenburg (Schle-

sien) geborene Andreas Heidenreich (41).

Mit der Ersten Profess versprechen die

Kandidaten, zunächst für drei Jahre ihr

Leben im Geist Don Boscos für junge Men-

schen einzusetzen. Sie tun dies nach den

drei Gelübden der Armut, der Ehelosigkeit

und des Gehorsams.

Benjamin Barz besucht nach seiner Pro-

fess das Abendgymnasium in Regensburg,

Andreas Heidenreich wird auf dem Hele-

nenberg seine Ausbildung zum Erzieher

mit dem Anerkennungsjahr abschließen.

Am Ende der Professfeier, die vom Gene-

ralrat für die Ausbildung, Don Francesco

Cereda, geleitet wurde, konnten wiede-

rum 24 Männer neu ins Noviziat in Pine-

rolo aufgenommen werden. Unter ihnen

befanden sich die beiden Deutschen Josef

Cyron (29), Elektrotechniker aus Gelsen-

kirchen, und Klaus Moritz (40), Jurist aus

Brühl. Jörg Widmann/ck

Ein Leben für die Jugend: Klaus Moritz und Benjamin Barz (v.l.) legten im Beisein von Provinzial P. Josef

Grünner (Mitte) ihre Erste Profess ab, Andreas Heidenreich (2.v.r.) und Josef Cyron traten ins Noviziat ein.

T U R I N ( I TA L I E N )

Zwei Deutsche legen Erste Profess ab

E N S D O R F

Profess- und Priesterjubiläen gefeiert

Das Hochfest Maria Himmelfahrt

ist für die Salesianer Don Boscos

immer ein ganz besonderer Tag.

Denn dann legen sie ihr Ordensgelübde

ab. Zum Professjubiläum vor 25, 40, 50, 60

und 70 Jahren waren Patres und Brüder

aus der Deutschen Provinz nach Ensdorf

gekommen. Zudem erneuerten mit Nils

Flitter, Clemens Mörmann und Ludger To-

roxel drei Salesianer ihre zeitliche Profess.

25-jährige Profess feierten P. Reinhard Bü-

ker, Br. Andreas Mansfeld und P. Erhard

Staufer, 40 Jahre die Brüder Ferdinand

Beermann und Eduard Moßburger, 50 Jah-

re P. Johannes Schreml, 60 Jahre Br. Karl

Stürmer und P. Josef Weiß sowie 70 Jahre

P. Rupert Neubauer. P. Philipp Weißhaar be-

ging sein 50-jähriges Priesterjubiläum. ck

D E U T S C H E P R O V I N Z

Besuch aus Rom

Hohen Besuch aus Rom haben im

Sommer alle Niederlassungen der

Salesianer Don Boscos in Deutsch-

land bekommen. Don Tadeusz Rozmus

reiste im Auftrag des Generaloberen der

Salesianer Don Boscos, Don Pascual Chavez

Villanueva, durch die Deutsche Provinz mit

ihren etwa 40 Standorten. In einem Brief

an die Provinzleitung und die gesamte Don

Bosco Familie bezeichnete Don Rozmus sei-

nen Besuch als eine „ganz besondere Zeit

der Animation und zugleich auch eine Zeit

der brüderlichen Begegnung, des Erlebens

der Schönheit unserer salesianischen Beru-

fung, der Freude über das bisher Erreichte

und – mit Blick auf die Zukunft – des Hin-

hörens auf die ‚Zeichen der Zeit’, um mit

unserer pastoralen Arbeit den Erwartungen

der Menschen unserer Zeit gerecht werden

zu können“.

Wie in der Ordensregel vorgeschrieben fi n-

det in jeder Provinz alle sechs Jahre eine so-

genannte Außerordentliche Visitation statt.

Üblicherweise nimmt der Generalobere die

Visitation nicht selbst vor, sondern beauf-

tragt einen Stellvertreter. ct

Wie bei seinem Besuch in Heiligenstadt wurde

Don Tadeusz Rozmus (rechts, hier zusammen mit

P. Meinolf von Spee und der pädagogischen Mit-

arbeiterin Marianne Kruse) in den Einrichtungen

der Deutschen Provinz herzlich empfangen. In

Heiligenstadt überreichten ihm Kinder selbstge-

bastelte Blumenhüte.

DONBOSCOmagazin 6/2010 29

Aus den Niederlassungen

610 D 28-32.indd 3 14.10.10 18:34

Page 28: Don Bosco Magazin 6/2010

30 DONBOSCOmagazin 6/2010

Aus der Don Bosco Familie

Zwanzig Mitglieder der Don Bosco

Familie nutzten ihre Exerzitien in

Mornese als Gelegenheit, die Grün-

derin der Don Bosco Schwestern, Maria

Domenica Mazzarello, aus nächster Nähe

kennenzulernen. Sie verbrachten sechs

Tage im Exerzitienhaus der Don Bosco

Schwestern direkt neben der Madre-Maz-

zarello-Kirche.

Unter dem Motto „Mit neuen Augen se-

hen“ versuchte Sr. Rita Breuer, das Leben

der Heiligen, ihr apostolisches Wirken und

M O R N E S E

„Mit neuen Augen sehen“: Exerzitienan den Ursprüngen Maria Mazzarellos

Exerzitien in Mornese: Die Don Bosco Familie reiste in

diesem Jahr zu den Ursprüngen Maria Mazzarellos.

Br. Wolfgang SchipkeGärtner und Erzieher in Würzburg, Bam-

berg und Konstanz (1954-1975), Haus-

meister in Burghausen (1975-1986),

Hausmeister in Buxheim (1986-2009)

Geboren: 01.12.1932 in Breslau

Profess: 15.08.1953

Verstorben: 26.08.2010

P. Dr. Josef PrívozníkPhilosophie- und Theologiestudium in Re-

baudengo und Turin (1950-1957), Dozent

in Neunkirchen und Helenenberg (1957-

1965), Assistenzprofessor für Philosophie

an der Päpstlichen Universität der Salesia-

ner in Rom (1966-1975), Dozent für

Sprachphilosophie, Erkenntnislehre und

Metaphysik an der Philosophisch-Theolo-

gischen Hochschule der Salesianer in Be-

nediktbeuern (1975-2003)

Geb.: 21.10.1926 in Vinohrady (Slowakei)

Profess: 04.09.1945

Priesterweihe: 01.07. 1957

Verstorben: 18.09.2010

P. Andreas NeumeierTheologiestudium an der Salesianer-Hoch-

schule in Turin (1955-1959), Ökonom und

Studienleiter im Schülerheim Don Bosco

Bad Neustadt/Saale (1959-1962), Wirt-

schaftleiter und Direktor im Dominikus Sa-

vio Heim in Pfaffendorf/Unterfranken

V E R S T O R B E N E

(1961-1972), Direktor und Heimleiter des

Lehrlingswohnheims Don Bosco in Re-

gensburg (1972-1978), Direktor des Be-

rufsbildungswerks Würzburg (1978-1997)

Geboren: 28.11.1924 in Köfering

Profess: 15.08.1951

Priesterweihe: 05.04.1959

Verstorben: 20.09.2010

Br. Bernhard MöllerJugendarbeit in Bamberg und Marienhau-

sen, Bürokraft in Verwaltung und Buchhal-

tung in Bendorf (1954-1964), vielseitige

Aufgaben in Köln (1964-1976) und Cal-

horn (1976-1978), Sakristan und Pförtner

der Missionsprokur in Bonn, nach einem

Schlaganfall im Juni 2006 im Altersheim

Herz Jesu Kloster in Bonn

Geboren: 22.08.1924 in Frankfurt (Main)

Profess: 03.08.1947

Verstorben: 21.09.2010

Br. Cornelius HerrlerAusbildung als Schuhmacher in Ensdorf,

1948 Versetzung nach Benediktbeuern,

wo er neben seiner Aufgabe als Schuh-

macher in der Landwirtschaft mitarbeitete

und viele weitere Tätigkeiten im Kloster

und in der Gemeinschaft übernahm

Geboren: 01.04.1925 in Birkhof

Profess: 01.08.1948

Verstorben: 05.10.2010

Im Kloster Ensdorf fand im August zum dritten Mal in Kooperation mit den in-ternationalen Jugendgemeinschafts-diensten ein Jugendworkcamp statt. Unter dem Motto „gemeinsam leben,

lernen, arbeiten“ halfen 17 Jugendliche

aus Deutschland, Belgien, Frankreich,

Georgien, Großbritannien, Japan,

Spanien und Südkorea bei der Pflege

von Wald und Biotopen sowie bei Re-

novierungsarbeiten im Bildungshaus.

Die Stiftung „Filippas Engel“ des Don Bosco Stiftungszentrums ehrte im September zum siebten Mal junge Menschen, die sich auf außergewöhn-liche Weise für soziale, ökologische oder kulturelle Projekte einsetzen. Ein Preisgeld von insgesamt 24.000

Euro wurde diesmal an 14 Einzelper-

sonen und Gruppen vergeben, darun-

ter mit Irene Stütz (21) und dem Teams

des Salesianums in Wien junge Men-

schen, die fast alle als Volontäre in

Don Bosco-Projekten auf der ganzen

Welt ehrenamtlich tätig waren. Laut

Jury geben sie ein besonderes Beispiel

dafür, wie Menschen durch ein sozia-

les Engagement im Rahmen eines

Freiwilligendienstes auch vor Ort mit

offenen Augen ihre Alltagsrealität

wahrnehmen.

K U R Z G E M E L D E T

ihre Botschaft mit dem Leben der

Exerzitienteilnehmer in Verbindung

zu bringen.

Täglich gab es Impulse sowie Zei-

ten der Stille und der persönlichen

Einkehr. Außerdem unternahm die

Gruppe Wanderungen und Fahrten

an historische Orte, die mit dem Leben

Maria Mazzarellos verknüpft sind wie zum

Beispiel ihr Geburtshaus, das „Fenster der

Kontemplation“ in der Valponasca, das

Sterbezimmer im langjährigen Generalat

Nizza Monferrato und ihre letzte Ruhestät-

te in der Maria-Hilf-Basilika in Turin. Die

Exerzitientage endeten mit einem Gottes-

dienst in der Pinardikapelle, bei dem alle

beteiligten Gruppen ihre Profess bzw. ihr

Versprechen erneuerten. Pk. Helmut Zenz

610 D 28-32.indd 4 14.10.10 18:34

Page 29: Don Bosco Magazin 6/2010

Ein Erntedankfest der besonderen

Art feierten die Einrichtungen der

Salesianer Don Boscos in Waldwin-

kel und Würzburg: Am 3. Oktober trafen

sich in beiden Orten die ehemaligen Aus-

zubildenden.

In Waldwinkel waren besonders viele

Ehemalige aus den allerersten Ausbil-

dungsjahrgängen ab 1950 zu dem Treff en

gekommen. Viele von ihnen waren damals

am Bau der Waldwinkler Maria-Hilfkirche

beteiligt, die im Jahr 1953 eingeweiht

wurde. Eine ganze Reihe der damaligen

Lehrlinge der Holz-, Metall- und Bau-

Berufe arbeiteten an der Fertigstellung

mit, und noch immer erfüllt

dieses gelungene Gemein-

schaftswerk viele Ehemalige

mit Stolz.

Eine Fotoshow mit Bildern

aus den letzten 60 Jahren

ließ alte Erinnerungen wach

werden, ein Film zeigte den

Ehemaligen, wie das Leben

in Waldwinkel heute aus-

sieht. Wer wollte, konnte

auch eine Führung durch die

Werkstätten und das neue

Hotel machen.

In Würzburg war der Ehemaligentag ein

Treff en der Generationen: Gekommen wa-

ren sowohl Ehemalige, die in den 1940er

und 1950er Jahren im damaligen Lehrlings-

und Schülerwohnheim der Salesianer Don

Boscos gelebt hatten als auch solche, die

später im Berufsbildungswerk eine Ausbil-

dung gemacht hatten. Beim gemeinsamen

Mittagessen und Führungen durch Werk-

stätten und Internatsräume hatten alle Ge-

legenheit, in alten Erinnerungen zu schwel-

gen und Neuigkeiten auszutauschen. Da

der Tag so gut ankam, soll es künftig jedes

Jahr am 3. Oktober ein Ehemaligentreff en

in Würzburg geben. ck

W A L D W I N K E L / W Ü R Z B U R G

Wiedersehensfreude beim Ehemaligentreffen

Beim Ehemaligen-treffen in Waldwin-

kel wurden alte Erin-

nerungen wach. Be-

sonders die Ausbil-

dungsjahrgänge ab

1950 waren diesmal

stark vertreten.

T E R M I N E

Don Bosco Forum im Zirkuszelt

Thema: „Ohne Netz und doppelten Bo-

den?“ - Wie können wir Jugendlichen heu-

te Halt geben? Jubiläumsveranstaltung zu

30 Jahre Don Bosco Jugend Dritte Welt e.V.

und neun Jahre Impulse für die Straßen-

kinder e.V.

Termin: 06.11.2010

Ort: Cabuwazi Kinder- und Jugendzirkus

und Don Bosco Zentrum, Berlin

Weitere Informationen:Jugend Dritte Welt e.V., Tel.: 0228/53 965-

45, [email protected]

Exerzitien zur Jahreswende

Die Jahreswende lädt dazu ein, innezu-

halten und Bilanz zu ziehen. Geprägt wer-

den diese Tage durch Stille, thematische

Impulse und Austausch über unsere Le-

bens- und Glaubenserfahrungen. Für jun-

ge Menschen bis 25 Jahre.

Termin: 28.12.2010 bis 01.01.2011

Ort: Aktionszentrum Benediktbeuern

Leitung: P. Norbert Schützner

Information und Anmeldung:Aktionszentrum, Tel.: 08857/88-303

www.aktionszentrum.de

Exerzitien zwischen den Jahren

Thema: Die Geburt Jesu schenkt uns

unwiderruflich Zukunft

Termin: 27. bis 30.12.2010

Ort: Haus Don Bosco Calhorn

Leitung: P. Otto Nosbisch

Kosten: 50 Euro

Information und Anmeldung:P. Otto Nosbisch, Tel.: 04477/949169-0,

[email protected]

Silvester auf einer Berghütte

Dem Alltag entfliehen und ganz bewusst

in der Abgeschiedenheit der Kohlstattalm

am Fuß der Benediktenwand das alte Jahr

abschließen und das neue beginnen.

Termin: 30.12.2010 bis 01.01.2011

Ort: Aktionszentrum Benediktbeuern

Leitung: Michael Brunnhuber

Information und Anmeldung:Aktionszentrum, Tel.: 08857/88-303

www.aktionszentrum.de

DONBOSCOmagazin 6/2010 31

Treffen der Generationen: In Würzburg waren Ehemaligen des

damaligen Lehrlings- und Schülerwohnheims sowie des späteren

Berufsbildungswerks zum Ehemaligentreffen gekommen.

Aus der Don Bosco Familie

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Page 30: Don Bosco Magazin 6/2010

32 DONBOSCOmagazin 6/2010

Aus dem Stiftungszentrum

Fast acht Monate nach dem verhee-renden Erdbeben haben in Port-au-Prince 48 Straßenkinder in Einrich-tungen der Salesianer Don Boscos er-folgreich einen Ausbildungskurs ab-geschlossen. Nach drei Jahren

intensiver Schulung erhielten 25 Mäd-

chen ein Diplom als Schneiderin, Fri-

seurin oder Kosmetikerin, 23 Jungen

eines als Schreiner, Elektriker, Schlos-

ser oder Schneider. „Damit ist in Haiti

wieder ein Stück Normalität eingetre-

ten“, sagte der Leiter des Straßenkin-

derprogramms P. Pierre Lephène bei

der Abschlussfeier.

Wertvolle Nothilfe leisten die Salesia-ner Don Boscos für die Flutopfer in Pa-kistan. In der Nähe der Stadt Quetta

verteilte ein 50-köpfiges Team von Leh-

rern, Ausbildern und Jugendlichen der

Berufsschule in Lahore 150 Tonnen Le-

bensmittel und Medikamente an die

Opfer der Flutkatastrophe vom August.

Von Quetta und Lahore aus wollen die

Salesianer Don Boscos mehrere tau-

send Familien mindestens einen Mo-

nat lang versorgen. Don Bosco Bonn

leistet dabei finanzielle Unterstützung.

Am 26. September entsandte der Ge-neralobere der Salesianer Don Boscos, Don Pascual Chavez, 72 Missionare. 42 von ihnen sind Ordensmänner, acht

Don Bosco Schwestern und 22 Laien.

Die meisten der neuen Missionare

stammen aus Asien (24), weitere aus

Europa (7), Amerika (5) und Afrika (6).

Erstmals entsandte damit der afrikani-

sche Kontinent mehr Salesianer in die

Mission, als er empfing.

Die UNESCO-Kommission hat Don Bosco Jugend Dritte Welt e. V. für vor-bildliche Bildungsarbeit ausgezeich-net. „Champions for South Africa –

Join the Game!“ ist damit ein offizielles

Projekt der UN-Dekade „Bildung für

nachhaltige Entwicklung“, einer welt-

weiten Bildungsoffensive der Vereinten

Nationen.

I N T E R N AT I O N A L

Seit Beginn des Schuljahres 2010/2011

verfügt das Don-Bosco-Gymnasium

Essen über einen Fachraum Mathe-

matik. Dort können sich die Schüler nun

mithilfe von Computern und entsprechen-

der Software mathematische Probleme

veranschaulichen. Denn in den Lehrplänen

von Nordrhein-Westfalen wird beispiels-

weise von den Schülern erwartet, dass sie

mit Geometrie- und Tabellenkalkulations-

software umgehen können. Und das lernen

die Schüler nur, wenn sie Zugang zu einem

entsprechend ausgestatteten PC haben und

den Umgang regelmäßig üben.

Die Schüler profi tieren nun insbesondere

von einem interaktiven Whiteboard zur

Demonstration computergestützter Anwen-

dungen und von 34 Netbooks, mit denen

sie eigene Berechnungen und

Simulationen durchführen kön-

nen. Anders als es in den meisten

schulischen Computerräumen

üblich ist, kann nun auch in Klas-

sen mit hoher Schülerzahl jedem

Kind ein Computer im Unterricht

zur Verfügung gestellt werden. So

kann jeder Schüler eigene Erfah-

rungen machen, sich mit Fragen

und Problemen beschäftigen und

sein eigenes optimales Lerntem-

po bestimmen.

Das interaktive Whiteboard er-

möglicht es den Lehrkräften,

zwei- und dreidimensionale geometrische

Anwendungen anschaulich zu machen

und Hilfsprogramme wie Funktionenplot-

ter oder interaktive Geometriesoftware zu

nutzen und den Schülern näher zu bringen.

Da es sich hier zumeist um freie Software

handelt, kann das Gelernte auch zu Hause

eingeübt und angewendet werden.

Der Raum ist ganztägig voll ausgelastet und

der Einsatz der nun zur Verfügung stehen-

den neuen Medien nimmt stetig zu. Bei den

fast 1.000 Schülerinnen und Schülern des

Don-Bosco-Gymnasiums stieß die Neue-

rung auf eine positive Resonanz. Sie freu-

en sich darauf, selbst mit dem Computer

arbeiten zu können oder abstrakte Aspekte

der Mathematik nun anschaulicher präsen-

tiert zu bekommen. PR

D A S P R O J E K T

Stiftung hilft beim Ausbau eines Mathematik-Fachraums

Neben dem Förderverein der Schule

unterstützte die Don Bosco Stiftung, die rechtsfähige Dachstiftung des

Don Bosco Stiftungszentrums, das

Don-Bosco-Gymnasium in Essen. Sie

gab für den Ausbau des Mathematik-

Fachraums 8.500 Euro.

Wenn auch Sie sich für die Gründung einer eigenen Stiftung interessieren oder eine bestehende Stiftung unter-stützen möchten, wenden Sie sich an:

Don Bosco StiftungszentrumSollner Straße 43, 81479 München

Tel.: 089 / 744 200 270

Fax: 089 / 744 200 300

[email protected]

www.donbosco.de/stiftungszentrum

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Page 31: Don Bosco Magazin 6/2010

Buntes

ZubereitungBackofen auf 190 Grad vorheizen. Die Früchte mit Zucker in einem Topf so lange erhitzen, bis sie Saft lassen. Danach in eine feuerfeste Springform geben. Für den Teig die kalte Butter mit Mehl und Backpulver vermengen, bis eine feinbröselige Mischung entsteht. Zucker und Salz hinzufügen, gut verrühren, die Buttermilch zugießen und unterrühren. Diese Masse mit einem Löffel über den heißen Früchten verteilen, etwas Zucker darüber streuen und im vorgeheizten Ofen 30 Minuten goldbraun backen.

ZutatenFür den Obstbelag:• 2 Aprikosen, 1 Birne, 125 g Brombeeren,

125 g Heidelbeeren und Himbeeren • 5 EL Zucker• Rhabarber und Erdbeeren oder einfach nur Äpfel

Für den Teig: • 6 gehäufte Esslöffel kalte Butter • 225 g Mehl • 2 gestrichene Teelöffel Backpulver • 70 g Zucker, 1 Prise Salz• 130 ml Buttermilch • Zucker zum Bestäuben

Früchte-Cobbler

R E Z E P T

Ein „Früchte-Cobbler“ ist eine Spezialität aus den USA. Die Früchte können je nach Jahreszeit kombiniert werden.

TIPP:

Mit Vanilleeis

servieren!

Slow-Food-Köchin Irene Weinfurter bereitete dieses Dessert mit

jugendlichen Asylbewerbern in

der Wohngemeinschaft Abraham

des Don Bosco Flüchtlingswerks zu.

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Page 32: Don Bosco Magazin 6/2010

34 DONBOSCOmagazin 6/2010

Kinder

TOBISbunte Seite

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Hört die Geschichte vom Kind im Stall!Die Tiere erzählen davon überall:Der Esel trug die Mutter, die Mutter trug das Kind.So hat ein Helfer diese Nachtdie Menschen froh gemacht.

Hört die Geschichte vom Kind im Stall!Die Tiere erzählen davon überall:Die Kuh gab ihre Krippe als Kinderbettchen her.So hat ein Bett in dieser Nachtdie Menschen froh gemacht.

Hört die Geschichte vom Kind im Stall!Die Tiere erzählen davon überall:Das Schaf verschenkte Wolle. Das Kind lag weich und warm.So hat viel Wärme diese Nachtdie Menschen froh gemacht.

Hört die Geschichte vom Kind im Stall!Die Tiere erzählen davon überall:Die Taube gurrte leise ein Wiegenlied dazu.So hat Musik in dieser Nachtdie Menschen froh gemacht.

Die Geschenke der Tiere

zugegeben – ich gehöre nicht zu den Tie-

ren, die dabei waren, als Jesus geboren

wurde. Vermutlich hätte ich als Elefant

nicht mal in den kleinen Stall gepasst.

Aber zum Glück gibt es ja Geschichten!

Geschichten, die allen, die nicht mit

dabei waren, noch viele hundert Jahre

später davon erzählen, was das Wunder-

bare an Jesu Geburt war. Und wunderbar

bleibt das Ereignis bis heute! Wunderbar

fi nde ich zum Beispiel, dass das Baby

damals nicht allein war. Bestimmt ha-

ben nicht nur die Hirten und Könige der

jungen Familie geholfen und Geschenke

mitgebracht. Auch die Tiere konnten ein

bisschen dazu beitragen, dass es dem

kleinen Jesus gut ging. Denn viele Tiere

haben kostbare Dinge zu verschenken –

auch wenn sie niemals mit Geld in der Ta-

sche zum Einkaufen gehen.

Von solchen Geschenken will ich euch

heute erzählen. Weil Geschenke Freude

machen. Und weil Weihnachten genau

das richtige Fest für diese Freude ist!

Euer

Ich schenk’ dir was!

So kannst du anderen Menschen eine Freude machenDie Tiere wussten ganz gut, mit welchen Geschenken sie dem

Kind eine Freude machen konnten. Was die Tiere zu verschen-

ken hatten, das kann auch dich auf gute Ideen bringen:Denk an den Esel! Kannst Du irgendetwas besonders gut?

Vielleicht kannst du für jemanden eine Einkaufstasche mit

dem Fahrrad nach Hause bringen, den Hund ausführen oder etwas am Computer erklären.Denk an das Schaf! Mit der Wolle von Schafen lässt sich eine

Menge machen. Man kann damit tolle Sachen häkeln oder

stricken: einen Schal, Socken oder eine Kissenhülle. Denk an die Taube! Musik ist ein tolles Geschenk. Vielleicht

kannst du ein Lied singen oder Flöte spielen, vielleicht auch Gitarre oder Klavier.

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Page 33: Don Bosco Magazin 6/2010

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DONBOSCOmagazin 3/2010 35DONBOSCOmagazin 1/2010 355

Viele Sachen liegen unter dem Weihnachtsbaum. Setze die Anfangsbuchstaben der dargestellten Gegenstände zu einem Wort zusammen. Das Lösungswort bezeichnet etwas, worin sich Geschenke manchmal verbergen.

Unter allen richtigen Einsendungen

verlosen wir fünf Fächer

„Mein Adventskalender“ aus dem

Don Bosco Verlag. Viel Erfolg!

„Eine Welt“ lautete das Lösungswort aus dem letzten

DON BOSCO MAGAZIN. Über je ein kleines Kosmetik-

täschchen und ein buntes Freundschaftsbändchen

dürfen sich freuen: Jonas Hobmeier, Marie-Fee Mehrens,

Teresa Schwend, Gwendolin Hofert, Dominik Fuest,

Marvin Glover, Carolin Reichle, Raphael Wiener,

Magdalene Pfitzmaier und Johanna Braun.

Herzlichen Glückwunsch!

Schicke die Lösung bis zum 20. November 2010 an Tobi: DON BOSCO magazin • Tobi

Sieboldstr. 11 • 81669 München

[email protected]

Rätseln mit Tobi

Lösungswort:

Preis:

-

Was würdest Du an jemanden ver-

schenken, den Du sehr magst? Zehn

Kekse in einer Dose? Drei Sterne für

eine Tanne? Ein spannendes Buch mit

Lesezeichen?

Ersetze einfach die dritte Zeile des

Gedichtes mit einer eigenen Geschenk-

Idee, schreib den Text auf eine Karte,

male was drumrum oder steck noch

eine Kleinigkeit als passendes Ge-

schenk in den Briefumschlag – und ab

geht die Post!

Ich habe dich so lieb!

Ich würde dir ohne Bed

enken

eine Kachel aus meinem Ofen

schenken.§

Willst du von einem Dichter lernen, wie man eigene

Gedichte schreibt? Sie müssen gar nicht lang sein

und haben Platz auf einer Postkarte. Solche Postkar-

ten-Gedichte zum Verschenken können dazu noch

bunt verziert und zu Weihnachten verschickt werden.

Postkarten-Gedichte

1

2

3

4

5

So geht’s:

Der Dichter Joachim Ringelnatz

fi ng eines seiner Gedichte so an:

6DB_Mag_S.33-40.indd 35 14.10.10 18:38

Page 34: Don Bosco Magazin 6/2010

36 DONBOSCOmagazin 6/2010

Ratgeber

D I E E X P E R T E N

P. Erich Modosch (68),

Theologe und Sozialpäda-

goge, ist Pfarrer in Mieders

(Tirol), Dekanatsjugend-

seelsorger und Berater im

Schülerwohnheim der

Salesianer Don Boscos in

Fulpmes.

P. Franz-Ulrich Otto (60),

Theologe und Sozialpäda-

goge, ist Vorsitzender der

Bundesarbeitsgemein-

schaft Katholische Jugend-

sozialarbeit in Deutschland

und war mehrere Jahre

Stadtjugendseelsorger in

Essen.

Sie haben auch eine Frage?

Sr. Elisabeth Siegl (35),

Religionslehrerin und

Studentin der Theologie in

Salzburg, arbeitete vor

ihrem Studium als pädago-

gische Mitarbeiterin im

Wiener Don Bosco Haus.

Sr. Susanne Stachl (42),

Psychologin mit Schwer-

punkt Schulpsychologie,

ist Leiterin der Berufsfach-

schule für Kinderpflege der

Don Bosco Schwestern in

Rottenbuch.

Schreiben Sie an: DON BOSCO magazin

Ratgeber, Sieboldstr. 11, 81669 München

[email protected]

Ausgewählte Fragen und Zuschriften werden

wir an dieser Stelle mit Ihrer Zustimmung ver-

öffentlichen; ansonsten bleiben Sie anonym.

»Sie fragen – wir antworten!Unser Beraterteam ist für Sie da und beantwortet Ihre Fragen zu den Themen Glauben, Religion, Erziehung, Jugend und Familie. Schreiben Sie uns!

L E B E N S F R A G E N

Kindern nach der Scheidung helfen

Im Alltag andere Religionen achten

Unsere Tochter ist geschieden, ihr

ehemaliger Mann lebt seit etwa zwei

Jahren in einer anderen Stadt. Seit-

dem fliegt unser Enkelsohn (13) alle

zwei Wochen dorthin und verbringt

das Wochenende mit seinem Va-

ter. Wir haben das Gefühl, dass der

Junge immer mehr zerrissen ist zwi-

schen den beiden Welten und sich in

keiner mehr wirklich zu Hause fühlt.

Wie kann man einem Kind eine solche

Situation erleichtern?

Herbert und Gunda F., Frankfurt

P. Franz-Ulrich Otto: Diese Frage be-

trifft heute sehr viele Kinder. Obwohl

viele geschiedene Eltern meinen,

dass ihre Kinder die Trennungssitu-

ation gut verkraften, sprechen die

konkreten Erfahrungen extrem dage-

gen. Wenn sie es auch oft zunächst

überspielen, leiden die meisten Kin-

der unter einer Trennung ihrer Eltern

mehr, als offen zu Tage tritt. Und ge-

rade in den Familien, in denen beide

Elternteile gut mit den Kindern um-

gegangen sind, wühlt eine Trennung

der Eltern in der Psyche der Kinder

Beim Kindergeburtstag unserer Toch-

ter (5) hat es zum Abendessen Würst-

chen gegeben. Weil auch zwei muslimi-

sche Kinder eingeladen waren, hatten

wir auch Fischstäbchen gemacht und

das vorab mit den Eltern besprochen.

Beim Essen wollte eins der beiden

muslimischen Kinder dann unbedingt

Würstchen essen und wir mussten es

ihm verbieten, obwohl wir als Katho-

liken ja nichts gegen Schweinefleisch

haben. Hätten wir ihm seinen Willen

lassen sollen?

Barbara M., Wien

Sr. Elisabeth Siegl: Auch wenn es für

uns Katholiken egal wäre und es dem

viel auf. Emotional erfahren sie eine

tiefe Enttäuschung und stehen dieser

Situation hilflos gegenüber.

Was kann diesen Kindern tatsäch-

lich helfen? Sicherlich hilft zunächst

das Gespräch mit den Kindern über

ihre Situation, wobei sie ohne Vor-

gaben von ihren Empfindungen und

ihren Wünschen sprechen können.

Eine besondere Schwere wird bei

den Kindern erzeugt, wenn das The-

ma ständig übergangen wird und ihre

Empfindungen nicht ernst genom-

men werden. Deshalb ist es notwen-

dig, den Kindern deutlich zu machen,

dass sie in Ihnen Großeltern haben,

die Partei für sie und nicht für einen

Elternteil ergreifen.

Die geschiedenen Elternteile

sollten zum Wohle ihres Kindes ge-

meinsam mit ihm überlegen, was

Sinn macht und wie dem Kind ein

ständiger Wechsel – oftmals beglei-

tet von parteilichen Stellungnah-

men – erspart bleiben kann. Das

tut dem Kind gut und zeugt von ei-

ner wahren Liebe der Eltern zu ihren

Kindern.

Kind sozusagen nicht geschadet hätte,

so ist doch der Respekt vor der musli-

mischen Religion wichtig. Natürlich ist

es eine Herausforderung, dies einem

Fünfjährigen plausibel zu machen,

wenn die Mehrheit der Kinder  sich

nicht daran halten muss.

Aber gerade, weil es mit den Eltern

abgesprochen wurde, war Ihre Ent-

scheidung gut und richtig. Es ist auch

die Aufgabe der Eltern, dem Kind die

Gründe zu erklären.  Vielleicht ist es

möglich, dass Sie mit den Eltern darü-

ber reden, wie es Ihnen mit ihrem Kind

ergangen ist  – möglicherweise fin-

det  sich so für das nächste Mal eine 

andere Lösung.

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Page 35: Don Bosco Magazin 6/2010

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M E D I E N T I P P S D E R R E D A K T I O N

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lung

Diese Produkte gibt es in jeder Buchhandlung oder direkt bei der Don Bosco Medien GmbH, Tel.: +49 (0)89/48008-330, [email protected], www.donbosco-medien.de

Weisheiten für mehr GelassenheitDie Überzeugung, dass hinter allem,

was existiert, ein tieferer Sinn liegt,

ist die Grundlage jedes Gottver-

trauens. In dieser Zettelbox fi nden

Sie motivierende Weisheiten, die

uns helfen, mehr Gelassenheit und

Zuversicht im Leben zu entwickeln

und Aphorismen, die uns erkennen

lassen, aus welchen Quellen sich

ein blühendes Leben speist.

Weihnachtsgeschichten für KinderAdventszeit ist Vorlesezeit! Überra-

schende, nachdenkliche und hei-

tere Geschichten erzählen davon,

wie die Begegnung mit dem Kind

in der Krippe unser Leben verän-

dert und zum Leuchten bringt. Die

Auswahl der passsenden Erzäh-

lung wird erleichtert durch Hinwei-

se zu Vorlesealter, Vorlesedauer,

Inhalt und Kernaussage. Weih-

nachtserzählungen von vielen

klassischen und zeitgenössischen

Autorinnen und Autoren.

55 Vorlesegeschichten zur Advents- und WeihnachtszeitFür Kindergarten, Schule und Gemeinde Don Bosco 2010 € 16,90 / sFr 28,50

Gottvertrauenrund 300 Notizblätter mit 48 verschiedenen Sinnsprüchen in farbiger PappboxDon Bosco 2010 € 4,95 / sFr 9,50

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Preisrätsel

Unter allen richtigen Einsendungen verlosen wir fünf Zettelboxen „Höre nie auf anzufangen“, attraktiv gestaltete Papp-boxen mit je 300 Notiz-

blättern, aus dem Don Bosco Verlag.

Miträtseln und gewinnen!

P R E I S

Herzlichen Glückwunsch! Das Lösungswort aus

unserem letzten Preisrätsel lautete „BILDUNG“.

Über je einen Fächer „Werte sind Wurzeln, die Flügel

verleihen“ können sich Doris Hildebrand aus Seelze,

Anton Nolte aus Nörten-Hardenburg, Sabine Streczynski

aus Süßen, Guido Frede aus Nümbrecht und Stefanie

Gründler aus Schkeuditz freuen.

Schreiben Sie Ihre Lösung auf eine Postkarte

oder in eine E-Mail und schicken Sie diese

bis zum 30. November 2010 an:

DON BOSCO magazin

Sieboldstr. 11

81669 München

[email protected]

R ÄT S E L

Finden Sie zunächst in dem Buchstabengitter sechs Begriffe aus der vor-

weihnachtlichen Zeit und tragen Sie sie unten in die passende Zeile ein. Die Wörter im

Gitter sind von oben nach unten oder von links nach rechts zu lesen. Die Buchstaben in

den farbigen Feldern ergeben von oben nach unten gelesen das Lösungswort.

Es weihnachtet sehr ?

?

?

Lösungswort

A F D G X M N Q L

E F H U C N A R BS F R A E G L N EE N A E H E M G TW U N Z I L B R AA N K R I M U L PI G O Z S T E R N

R H B I O P K N IV O R F R E U D E

1. F

2. G

3. R D

4. S

5. B

6. N

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Page 36: Don Bosco Magazin 6/2010

38 DONBOSCOmagazin 6/2010

Gedanken zum Schluss

„Was du in anderen

entzünden willst,

muss in dir

selbst brennen.“

Augustinus von Hippo (354–430),

Kirchenlehrer, Theologe und Philosoph

Foto

: Fo

toli

a.c

om

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Page 37: Don Bosco Magazin 6/2010

DONBOSCOmagazin 6/2010 39

Service

Das DON BOSCO magazin erscheint

in der Don Bosco Medien GmbH.

Verlag und Redaktion: Don Bosco

Medien GmbH, Sieboldstraße 11,

81669 München, Tel.: 089 / 48008 360,

[email protected],

www.donbosco-magazin.de

Herausgeber: Salesianer Don Boscos

St.-Wolfgangs-Platz 10

81669 München

Tel.: 089 / 48008 421

[email protected]

Don Bosco Schwestern

Kaulbachstraße 63

80539 München

Tel.: 089 / 38 15 80 31

[email protected]

Chefredakteur: P. Alfons Friedrich SDB

Redaktion: Katharina Hennecke,

Claudia Klinger, Christina Tangerding

Sophie Wöginger

Verwaltung: Angela Gully

Titelfoto: P. Gregor Gugala SDB

Impressum

Die Ausgabe 1/2011 erscheint Anfang Januar

Im nächsten Heft lesen Sie:

• Die Armut wohnt nebenan Familien in Not

• 24 Stunden Wie die Salesianer Don Boscos

arme Jugendliche unterstützen

• Kinderseite Woher kommt eigentlich

das Geld?

Leserbriefe

Leserbriefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich sinnwahrende Kürzungen vor.

Zu DON BOSCO magazin 5/2010:

Ich freue mich immer, wenn das Magazin

ankommt. Meine schönen Erinnerungen an

Rottenbuch werden dann wieder aufgefrischt.

Noch eine Frage: Ich habe so wenig Kontakt

zu alten Klassenkameraden. Könnte man viel-

leicht einen Don-Bosco-Treff im Internet ma-

chen? Ich wünsche euch weiterhin gutes Gelin-

gen an dem Magazin und viele gute Ideen.

Gertraud Wöhrer-Brester

Vielen Dank für das Magazin 5/2010. Ich fi nde

es sehr informativ und gut gelungen. Auch

die Fotos sind sehr ansprechend. Besonders

berührt hat mich der Artikel über die Kinder-

soldaten. Danke an alle Mitarbeiter Ihres Mis-

sionswerkes, dass sie das Leid so vieler Kinder

und Jugendlichen lindern und ihnen eine gute

Zukunft geben.

Doris Carmona

Alle nicht gekennzeichneten Fotos

stammen aus den Archiven der

Don Bosco Medien GmbH und der

beiden Ordensgemeinschaften.

Layout: ReclameBüro München,

Gabriele Pohl und Margret Russer

Druck: Bonifatius GmbH

Druck – Buch – Verlag, Paderborn

Nachdruck ist nur mit schriftlicher

Genehmigung des Verlags gestattet.

Dies gilt auch für die Aufnahme in elek-

tronische Datenbanken und Verviel-

fältigungen auf CD-ROM. Einem Teil der

personalisierten Auflage liegt ein Pro-

spekt des St. Benno-Verlags bei. Teilen

der Auflage ist die Broschüre ECHO der

Don Bosco Schwestern beigelegt.

Das DON BOSCO magazin erscheint

2010 im 115. Jahrgang. Das DON BOSCO magazin erscheint zwei-

monatlich. Es wird gegen Entgelt

abgegeben.

Abo-ServiceProvinzialat der Salesianer

Don Boscos

Adressverwaltung

St.-Wolfgangs-Platz 10

81669 München

Tel.: 089 / 480 08-457

[email protected]

Das besondere WeihnachtsgeschenkJedes dieser bunten Textilbücher ist ein Unikat. Mit den bewegbaren Fi-

guren spielen die Kinder die Weihnachtsgeschichte nach: Vom Aufbruch

Marias und Josefs nach Betlehem über die Geburt Jesu im Stall bis zum

Besuch der Weisen aus dem Morgenland. Die Figuren der Geschichte

werden mit Klettverschlüssen auf den Seiten befestigt. Die einzelnen

Szenen wurden aus unterschiedlichen Stoffarten geschnitten und sorg-

fältig aufgenäht.

Mein Weihnachtsstoffbuch zum Fühlen und SpielenHandgenähtes peruanisches

Textilkinderbuch mit einem

Mini-Buch „Jesus wird

geboren“

Format: 30 x 30 cm,

Textilbuch, farbig,

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materialien gestaltet,

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Mit dem Erlös aus dem Verkauf unterstützt Don Bosco die Ausbildung peruanischer Näherinnen der Künstlerinnengruppe Santa Magdalena.

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Mehr zur aktuellen Ausgabe

lesen Sie unter

www.donbosco-magazin.de

Bücher von Don Bosco gibt es in jeder Buchhandlung oder direkt bei: Don Bosco Medien GmbH Sieboldstr. 11, 81669 München, Tel.: 089/ 48008 330, [email protected]

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Page 38: Don Bosco Magazin 6/2010

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DON BOSCO magazin Bestell-ServiceTel.: 089 / 480 08 360 [email protected]

Oder bestellen Sie im Internet: www.donbosco-magazin.de

Jetzt verschenken und Reise gewinnen!

Sie möchten das DON BOSCO magazin empfehlen? Nennen Sie uns einfach die vollständige Anschrift von Freun-

den oder Bekannten, die sich für die Zeitschrift interessieren

könnten. Diese erhalten dann von uns ein Exemplar der aktu-

ellen Ausgabe zugeschickt – inkl. Abonnement-Bestellschein

und einer Tafel Schokolade. Völlig kostenlos und unverbind-

lich für Sie selbst und den Probeheft-Empfänger.

Alle Leserinnen und Leser, die einen oder mehrere neue Abonnenten gewonnen haben, erhalten von uns eine Tafel Schokolade als Dankeschön und nehmen am Ende des Jahres an einer Verlosung teil. Zu gewinnen gibt es u.a. eine Wochen-end-Reise für zwei Personen nach Wien mit Übernachtung im Don Bosco Haus.

www.donbosco-magazin.de

Mein erster Eindruck beim Durchblättern des DON BOSCO magazins: Ob Kinder, ob Eltern, ob Großeltern -

da ist für jeden etwas dabei! Das vielseitige und abwechslungs-

reiche Magazin bietet aber nicht nur viele nützliche Tipps,

die für die gesamte Familie hilfreich sind. Eltern erhalten

darüber hinaus zahlreiche Anregungen zur Entwicklungs-

förderung ihrer Kinder. Damit unterstützt das DON BOSCO magazin Väter und Mütter in ihrer Erziehungskompetenz –

ein Anliegen, das auch mir als Bundesfamilienministerin

besonders am Herzen liegt.«

Warum mir das DON BOSCO magazin gefällt

»

Dr. Kristina Schröder (33), Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

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: B

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