28
„Doping“

Doping - Grobe Übersicht - h-schlenke.de ges.pdf · Was ist Doping? • Deutscher Sportärztebund (DSÄB), 1952 „Doping ist die Einnahme eines jeden Medikamentes – ob es wirksam

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Doping - Grobe Übersicht - h-schlenke.de ges.pdf · Was ist Doping? • Deutscher Sportärztebund (DSÄB), 1952 „Doping ist die Einnahme eines jeden Medikamentes – ob es wirksam

„Doping“

Page 2: Doping - Grobe Übersicht - h-schlenke.de ges.pdf · Was ist Doping? • Deutscher Sportärztebund (DSÄB), 1952 „Doping ist die Einnahme eines jeden Medikamentes – ob es wirksam

Was ist Doping?

• Deutscher Sportärztebund (DSÄB), 1952„Doping ist die Einnahme eines jeden Medikamentes – ob es wirksam ist oder nicht – mit der Absicht der Leistungssteigerung während des Wettkampfs.“

• Expertenkommission des Europarats, 1963„Doping ist der Versuch, im Wettkampf die Leistung

künstlich und unfair zu steigern. Dazu gehören auch psychologische Maßnahmen.“

Page 3: Doping - Grobe Übersicht - h-schlenke.de ges.pdf · Was ist Doping? • Deutscher Sportärztebund (DSÄB), 1952 „Doping ist die Einnahme eines jeden Medikamentes – ob es wirksam

Allgemeine Wirkung von DopingmittelnAllgemein sollen zu Dopingzwecken verwendete Substanzen bzw. Methoden die Leistungsfähigkeit eines Sportlers steigern, indem sie langfristig auf den Körper einwirken – wie z.B. durch Aufbau von Muskelmasse, Abbau von Körperfett – oder kurzfristig den Kreislauf oder das zentrale Nervensystem (ZNS) beeinflussen – wie z.B. durch Abbau von Wettkampfangst, Ausschalten körperlicher Warnsignale. Allerdings haben alle diese Substanzen bzw. Methoden, egal ob sie medizinisch nachweisbar wirksam sind oder nicht, auch einen sogenannten Plazeboeffekt. D.h. die Leistung des Sportlers wird durch eine unterbewusste psychische Motivation gesteigert, die dadurch hervorgerufen wird, dass der Sportler glaubt, durch die eingenommene Substanz leistungsfähiger geworden zu sein. Diese Wirkung tritt also auch ein, wenn die Substanz medizinisch gesehen unwirksam ist.

Page 4: Doping - Grobe Übersicht - h-schlenke.de ges.pdf · Was ist Doping? • Deutscher Sportärztebund (DSÄB), 1952 „Doping ist die Einnahme eines jeden Medikamentes – ob es wirksam

Beispiele von verbotenen Substanzen

Page 5: Doping - Grobe Übersicht - h-schlenke.de ges.pdf · Was ist Doping? • Deutscher Sportärztebund (DSÄB), 1952 „Doping ist die Einnahme eines jeden Medikamentes – ob es wirksam

1. Stimulanzien

- Amphetamin- Koffein- Kokain- Ephedrin (z.B. Hustensaft)- etc.

Page 6: Doping - Grobe Übersicht - h-schlenke.de ges.pdf · Was ist Doping? • Deutscher Sportärztebund (DSÄB), 1952 „Doping ist die Einnahme eines jeden Medikamentes – ob es wirksam

Wirkung von Stimulanzien

• Alle Stimulanzien weisen eine sehr ähnliche Struktur auf, die den körpereigenen Hormonen Adrenalin und Noradrenalin gleichen, was letztendlich auch eine fast identische Wirkung rechtfertigt:

-> Sie stimulieren die Aktivität des Zentralennervensystems.

• Herzfrequenzsteigerung• Zunahme des Herzminutenvolumens• Atemfrequenzsteigerung • Zunahme der O2-Aufnahme • Steigerung des Glykogenabbaus in der Leber

Page 7: Doping - Grobe Übersicht - h-schlenke.de ges.pdf · Was ist Doping? • Deutscher Sportärztebund (DSÄB), 1952 „Doping ist die Einnahme eines jeden Medikamentes – ob es wirksam

(Mögliche) Nebenwirkungen von Stimulanzien

• schwere Erschöpfungszustände• optische und akustische Halluzinationen• Zusammenbrüche• Übelkeit• Desorientierung• Herz-Rhythmusstörungen• Kreislaufversagen• völlige Erschöpfung bis hin zu Todesfällen• Angstgefühl• Harndrang• Blutdruckanstieg• Herzklopfen• Schlaflosigkeit• Fieber• psychischen Abhängigkeit bei chronischer Einnahme

Page 8: Doping - Grobe Übersicht - h-schlenke.de ges.pdf · Was ist Doping? • Deutscher Sportärztebund (DSÄB), 1952 „Doping ist die Einnahme eines jeden Medikamentes – ob es wirksam

Einsatz von Stimulanzien

(+) Tennis: Der Spieler wird in der Lage sein, sich auch noch im fortgeschrittenen Spiel zu konzentrieren und er verfügt immer über einen harten Schlag.

(-) Bogenschießen: Auf Grund des erhöhten Aktionspotentials könnten die Muskeln des Schützen anfangen zu zucken und somit würden Stimulanzien seine Zielgenauigkeit beeinflussen.

Page 9: Doping - Grobe Übersicht - h-schlenke.de ges.pdf · Was ist Doping? • Deutscher Sportärztebund (DSÄB), 1952 „Doping ist die Einnahme eines jeden Medikamentes – ob es wirksam

2. Narkotika

- Morphin- Heroin- Methadon- etc.

Page 10: Doping - Grobe Übersicht - h-schlenke.de ges.pdf · Was ist Doping? • Deutscher Sportärztebund (DSÄB), 1952 „Doping ist die Einnahme eines jeden Medikamentes – ob es wirksam

Wirkung von NarkotikaDa alle Narkotika auch als Schmerzmittel eingesetztwerden können, besitzen sie auch dieselbe Wirkung:

-> Sie wirken beruhigend und schmerzstillend auf den menschlichen Organismus.

Ausschalten…- …des Bewusstseins

- …des Schmerzempfindens- …der Muskelspannung

Page 11: Doping - Grobe Übersicht - h-schlenke.de ges.pdf · Was ist Doping? • Deutscher Sportärztebund (DSÄB), 1952 „Doping ist die Einnahme eines jeden Medikamentes – ob es wirksam

(Mögliche) Nebenwirkungen von Narkotika

akute Nebenwirkungen:- Atemlähmung- Kreislaufversagen- Ohnmacht, bis hin zum Koma- Übelkeit- Stimmveränderung (Euphorie)- Schwindel- Benommenheit- Kopfschmerzen

Chronische Nebenwirkungen:- körperliche und psychische Abhängigkeit (Sucht)

Page 12: Doping - Grobe Übersicht - h-schlenke.de ges.pdf · Was ist Doping? • Deutscher Sportärztebund (DSÄB), 1952 „Doping ist die Einnahme eines jeden Medikamentes – ob es wirksam

Einsatz von Narkotika

(+) Bogenschießen, Billard, Golf: Auf Grund der beruhigenden Wirkung würde sich die Zielgenauigkeit in diesen Sportarten erhöhen.

Page 13: Doping - Grobe Übersicht - h-schlenke.de ges.pdf · Was ist Doping? • Deutscher Sportärztebund (DSÄB), 1952 „Doping ist die Einnahme eines jeden Medikamentes – ob es wirksam

3. Anabolika

- Dianabol- Stanozolol- Nandrolon- etc.

Page 14: Doping - Grobe Übersicht - h-schlenke.de ges.pdf · Was ist Doping? • Deutscher Sportärztebund (DSÄB), 1952 „Doping ist die Einnahme eines jeden Medikamentes – ob es wirksam

Wirkung von Anabolika

Alle Substanzen der anabolen Wirkstoffe werden in der Trainingsphase von Sportlern eingesetzt. Die Synthese von Eiweiß im Organismus wird verstärkt und gleichzeitig der Abbau der körpereigenen Eiweißvorräte vermindert.

Anabolika führt zu…

-> …einem stärkeren Muskelaufbau und damit zur Verbesserung der sportlichen Leistung.

Page 15: Doping - Grobe Übersicht - h-schlenke.de ges.pdf · Was ist Doping? • Deutscher Sportärztebund (DSÄB), 1952 „Doping ist die Einnahme eines jeden Medikamentes – ob es wirksam

(Mögliche) Nebenwirkungen von Anabolika

- Ausbildung von Akne- Zunahme des Körpergewichts (Wassereinlagerung im

Gewebe)- erhöhtes Arterioskleroserisiko- erhöhte Herzinfarktgefahr (Hypertrophie der

Herzmuskelzelle, wobei eine verbesserte Kapillarisierungzur notwendigen O2-Versorgung aber ausbleibt)

- Leberschäden- erhöhte Thrombosegefahr- Virilisierung (Vermännlichung) bei Frauen- Gynäkomastie (Verweiblichung) beim Mann- Störung der Wachstumsphase bei Jugendlichen

Page 16: Doping - Grobe Übersicht - h-schlenke.de ges.pdf · Was ist Doping? • Deutscher Sportärztebund (DSÄB), 1952 „Doping ist die Einnahme eines jeden Medikamentes – ob es wirksam

Peptidhormone

• HGH u.Somatotropin• Epo (Erythropoetin )

Page 17: Doping - Grobe Übersicht - h-schlenke.de ges.pdf · Was ist Doping? • Deutscher Sportärztebund (DSÄB), 1952 „Doping ist die Einnahme eines jeden Medikamentes – ob es wirksam

Wirkung u. Gefahren von Peptidhormonen

• HGH u.Somatotropin ist essentiell für ein normales Längenwachstum. Bei einer verminderten Produktion oder einem verminderten Ansprechen der Zellen auf Somatotropin kommt es zu einem Minderwuchs. Bei einer Überproduktion resultiert ein Riesenwuchs oder eine Akromegalie (übermäßiges Wachstum an den noch nicht verknöcherten Zonen in den Akren wie Nase, Kinn, Finger und dem Schädelknochen sowie bei allen Weichteilen

Page 18: Doping - Grobe Übersicht - h-schlenke.de ges.pdf · Was ist Doping? • Deutscher Sportärztebund (DSÄB), 1952 „Doping ist die Einnahme eines jeden Medikamentes – ob es wirksam

Wirkung von Peptidhormonen• EPO (Erythropoetin )• EPO ist ein in der Niere produziertes körpereigenes

Hormon, das die Bildung roter Blutzellen (Erythrozyten) in den Stammzellen des Knochenmarks anregt. Erythrozyten binden in der Lunge Sauerstoff und transportieren diesen zur Versorgung der Zellen in die verschiedenen Körperregionen wie die Muskulatur. Die EPO-Wirkung bei der Erythrozytenbildung wird verstärkt durch verschiedene andere Hormone, wie zum Beispiel Androgene, Thyroxin und das Wachstumshormon.

Page 19: Doping - Grobe Übersicht - h-schlenke.de ges.pdf · Was ist Doping? • Deutscher Sportärztebund (DSÄB), 1952 „Doping ist die Einnahme eines jeden Medikamentes – ob es wirksam

Gefahren von Peptidhormonen

• EPO kann bei einer übermäßigen Einnahme aufgrund der starken Mehrbildung von Erythrozyten zur Gefahr einer Thrombose (Verklumpung des Blutes) bzw. zum Kreislaufversagen kommen. Bislang ist jedoch unbekannt, ab welchem Hämatokritwert - er gibt den prozentualen Anteil fester Blutbestandteile, also vor allem des Anteils an roten Blutkörperchen, an - eine Leistungsminderung eintritt.

Page 20: Doping - Grobe Übersicht - h-schlenke.de ges.pdf · Was ist Doping? • Deutscher Sportärztebund (DSÄB), 1952 „Doping ist die Einnahme eines jeden Medikamentes – ob es wirksam

5. Diuretika

• Diuretika sind die einzigen Dopingsubstanzen, die keine Leistungssteigerung, sondern viel eher eine Minderung der Leistung des Athleten hervorrufen.

• Starke Diuretika sind in der Lage, in wenigen Stunden einen starken Wasserverlust herbeizuführen, der eine Gewichtsverringerung von ein bis drei Kilogramm mit sich bringen kann

Page 21: Doping - Grobe Übersicht - h-schlenke.de ges.pdf · Was ist Doping? • Deutscher Sportärztebund (DSÄB), 1952 „Doping ist die Einnahme eines jeden Medikamentes – ob es wirksam

Nebenwirkungen von Diuretika• Durch die schnelle Dehydratisierung gehen dem

Körper viele Mineralstoffe verloren. Dies schwächt die Leistung des Sportlers und kann zu Muskelkrämpfen und Nierenschäden führen.

• In Dopingkontrollen sind Diuretika schwer nachzuweisen, da sie größtenteils mit dem Urin aus dem Körper gespült werden. Aufgrund dieser Wirkung werden Diuretika oftmals als Maskierungsmittel benutzt, um den Nachweis anderer Dopingmittel zu erschweren. In der Medizin werden sie eingesetzt, um Ansammlungen von Wasser im Gewebe zu verringern

Page 22: Doping - Grobe Übersicht - h-schlenke.de ges.pdf · Was ist Doping? • Deutscher Sportärztebund (DSÄB), 1952 „Doping ist die Einnahme eines jeden Medikamentes – ob es wirksam

• Beispiele von verbotenen Methoden

Page 23: Doping - Grobe Übersicht - h-schlenke.de ges.pdf · Was ist Doping? • Deutscher Sportärztebund (DSÄB), 1952 „Doping ist die Einnahme eines jeden Medikamentes – ob es wirksam

Blutdoping• Das ist eine Methode zur künstlichen Erhöhung der

Hämoglobinkonzentration im Blut eines Sportlers durch Transfusion von Blutkonserven, die erhöhte Konzentrationen von roten Blutkörperchen enthalten (Erythrozytenkonzentrate). Höhere Hämoglobinkonzentrationen verbessern die Sauerstoffaufnahme sowie Sauerstofftransportkapazität des Blutes, welche dem blutgedopten Sportler eine Steigerung seiner Ausdauerleistung ermöglichen. Die für die Transfusionen benötigten Blutkonserven können zuvor durch Eigenblutspenden ( autologe Bluttransfusion) oder Fremdblutspenden einer bzw. mehrerer geeigneter fremder Personen (homologe Bluttransfusion) angelegt werden.

Page 24: Doping - Grobe Übersicht - h-schlenke.de ges.pdf · Was ist Doping? • Deutscher Sportärztebund (DSÄB), 1952 „Doping ist die Einnahme eines jeden Medikamentes – ob es wirksam

Gefahren des Blutdopings• septische Schocks durch Transfusion infizierter Blutkonserven • Übertragungen von Krankheiten durch infizierte

Blutkonserven (AIDS, Hepatitis B und C bei Fremdblutspenden, geringes Risiko)

• Blutmangel • Schwindelgefühle • Angstzustände und abdominale Schmerzen • Risiko eines kardiovaskulären Todes • erhöhtes Thrombosen- und Embolie-Risiko durch eingedicktes

Blut • Risiko einer Zentralvenenthrombose im Auge

Page 25: Doping - Grobe Übersicht - h-schlenke.de ges.pdf · Was ist Doping? • Deutscher Sportärztebund (DSÄB), 1952 „Doping ist die Einnahme eines jeden Medikamentes – ob es wirksam

Gendoping

• Gendoping ist der nicht-therapeutische Gebrauch von Zellen, Genen, genetischen Elementen oder die Beeinflussung der Genexpression mit der Möglichkeit, die Leistungsfähigkeit zu steigern.

Page 26: Doping - Grobe Übersicht - h-schlenke.de ges.pdf · Was ist Doping? • Deutscher Sportärztebund (DSÄB), 1952 „Doping ist die Einnahme eines jeden Medikamentes – ob es wirksam

Gefahren von Gendoping

• Gefährdet sind vor allem jene Menschen, welche nicht die Erhaltung eines gesunden Körpers als Ziel haben, sondern darauf aus sind einen möglichst athletischen, kräftigen Körper zu erhalten.

Page 27: Doping - Grobe Übersicht - h-schlenke.de ges.pdf · Was ist Doping? • Deutscher Sportärztebund (DSÄB), 1952 „Doping ist die Einnahme eines jeden Medikamentes – ob es wirksam

Todesfälle• Am 23. Juli 1896 fiel Arthur Linton bei der Fernfahrt Bordeaux–Paris über 600 Kilometer tot vom

Rad. Der Engländer hatte mit Aufputschmitteln seine Leistungsgrenzen so weit hinausgeschoben, dass sein Organismus die Belastung nicht mehr aushielt. Andere Quellen verweisen jedoch darauf, dass Linton erst nach dem Rennen am Typhus-Fieber gestorben sei, wobei angenommen wird, dass er wegen der Aufputschmittel in seinem Körper keine Abwehrkräfte mehr hatte.

• Olympische Sommerspiele 1960 in Rom: Knud Enemark Jensen stirbt nach einem Hitzschlag im Mannschaftsfahren (100 km). Später stellte sich heraus, dass die gesamte dänische Straßen-Radmannschaft mit Amphetaminen gedopt war.

• Tour de France 1967: Tom Simpson stirbt während der Etappe auf den Mont Ventoux nach Einnahme von Amphetamin.

• 1968: Joseph (Jupp) Elze stirbt an schweren Kopfverletzungen nach einem Boxkampf gegen Carlos Duran. Die Obduktion ergab, dass sein Schmerzempfinden während des Kampfes durch Aufputschmittel stark vermindert war.

• Am 10. April 1987 stirbt die Leichtathletin Birgit Dressel nach mehrfachem Organversagen, mit hoher Wahrscheinlichkeit infolge von Doping.

• Am 14. März 1996 stirbt der Top-Bodybuilder Andreas Münzer mit 31 Jahren ebenfalls aufgrund von multiplem Organversagen infolge jahrelangen massivsten Dopings.

Page 28: Doping - Grobe Übersicht - h-schlenke.de ges.pdf · Was ist Doping? • Deutscher Sportärztebund (DSÄB), 1952 „Doping ist die Einnahme eines jeden Medikamentes – ob es wirksam

Quellen:

• http://www.doping-info.net/ • Seminararbeit-Net.doc• Info Sporthochschule Köln.doc• http://de.wikipedia.org/wiki/Doping • http://www.highfive.de/ • http://www.sportunterricht.de