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Douglas Hofstadter
Gdel, Escher, BachDie Empfehlung von Ralph Eichler
(Prsident ETH Zrich)
Ich war dreissig, arbeitete in Stanford als Post-Doktorand beim
Physiker und Nobelpreistrger Robert Hofstadter, als ich an einer
Party seinen Sohn Douglas traf. Der hatte gerade ein 800 Seiten
starkes Buch geschrieben. Darin erklrt er den berhmten
Un-vollstndigkeitsbeweis des Mathematikers Kurt Gdel eine abstrakte
Sache, aber es gelingt ihm, die formale Logik Gdels mit den
Illustrationen Eschers und der Musik Bachs zu verbinden.
Kurt Gdel hatte bewiesen, dass es in einem widerspruchs-freien
Set von Regeln, das gengend reichhaltig und hinreichend einfach
ist, immer Aussagen gibt, die aus diesem weder bewiesen noch
widerlegt werden knnen. Nimmt man die beiden bekann-ten Stze aus
dem Altertum Ich bin ein Kreter und Alle Kreter sind Lgner,
leuchtet dies sofort ein. Gdel hat bewiesen, dass das auch in einem
komplexen System immer gltig ist. Sein Be-weis war ein Umsturz im
Denken der Mathematiker, und mein Vater war Mathematiker. Wenn man
Gdel verstanden hat, pflegt er zu sagen, hat man eine hhere
Bewusstseinsebene erreicht.
Es geht in dem Buch auch um knstliche Intelligenz: die Fra-ge,
ob es je Computer geben wird, die an die gedanklichen Fhig-keiten
des Menschen herankommen. Die Antwort lautet Ja. Man kann Software
entwickeln, die sich verndert, die dazulernt. Mich hat damals die
grosse Frage umgetrieben: Braucht es etwas Hheres, zum Beispiel
Religion, um den menschlichen Geist zu erklren, oder kann man
letzlich alles auf chemische und physi-kalische Vorgnge reduzieren?
Heute glaube ich, dass Letzteres der Fall ist. Douglas Hofstadters
Buch war ein Wegweiser.
Gebunden mit Schutzumschlag, 896 Seiten, (Klett Cotta, 2006),
SFr. 49.90
