Upload
sara-naeger
View
112
Download
2
Embed Size (px)
Citation preview
Dr. Frank Walz © KatechetInnentagung 2005
1
KatechetInnentagung 2005
Liturgische Bildung –
um Gottes Willen?!
Dr. Frank Walz © KatechetInnentagung 2005
2
Der Leib und seine Sprache
• Das Haus des Leibes• Was den Menschen zusammenhält• Leben heißt In-Spannung-sein• Die Brust – wo das Herz wohnt• Was uns trägt und Rückhalt gibt• Rund um den runden Kopf• Stehen – gehen – greifen• Wo das Leben und die Hoffnung wohnen• Das Schöne ist verletzlich
Dr. Frank Walz © KatechetInnentagung 2005
3
Gliederung
1. Bilder
2. Bildung
3. Bildungsauftrag
4. Menschenbild
5. Abbild in der Liturgie
Dr. Frank Walz © KatechetInnentagung 2005
4
Dr. Frank Walz © KatechetInnentagung 2005
5
Dr. Frank Walz © KatechetInnentagung 2005
6
Dr. Frank Walz © KatechetInnentagung 2005
7
Dr. Frank Walz © KatechetInnentagung 2005
8
Dr. Frank Walz © KatechetInnentagung 2005
9
Dr. Frank Walz © KatechetInnentagung 2005
10
Dr. Frank Walz © KatechetInnentagung 2005
11
Bildung (1)
Vor jedem steht ein Bild
des was er werden soll;
solang er das nicht ist,
ist nicht sein Friede voll.
Friedrich Rückert (dt. Dichter 18./19. Jh.)
Dr. Frank Walz © KatechetInnentagung 2005
12
Bildung (2)
• Bildung ist das, was übrig bleibt, wenn wir alles vergessen, was wir gelernt haben. (Albert Einstein)
• Menschen bilden bedeutet nicht ein Gefäß zu füllen, sondern ein Feuer zu entfachen. (Aristophanes, 445-385 v.Chr.)
Dr. Frank Walz © KatechetInnentagung 2005
13
Bildung (3)
• Bildung statt Erziehung
• Freiheit statt Zwang
• Erfahrung statt Dogma
• Bildung als Dialog/ Begegnung
Dr. Frank Walz © KatechetInnentagung 2005
14
Bildung (4)
• Vor-bild• Ab-bild• Zerr-bild• Ver-bildung• Ein-bildung• Aus-bildung• Herzens-bildung• Menschen-bildung
Dr. Frank Walz © KatechetInnentagung 2005
15
Erziehung
Dr. Frank Walz © KatechetInnentagung 2005
16
Bildungsauftrag• Lehrplan für den katholischen Religionsunterricht an
Berufsbildenden höheren Schulen:B) Die religionspädagogische Zielsetzung erfordert u. a. eine besondere Beachtung der Gebetserziehung und der liturgischen Bildung.Durch sie werden nicht nur religiöse Zielsetzungen angestrebt. Im Gebet bringt der Mensch auch sich selbst zur Sprache. Liturgische Bildung ermöglicht und vertieft das Feiern. So trägt der Religionsunterricht durch diese beiden Anliegen in spezieller Weise auch zur allgemeinen Menschenbildung bei. Die Verwirklichung dieses Prinzips fordert eine gewissenhafte Durchführung der gesetzlich möglichen schulischen religiösen Übungen sowie das Angebot von religiösen Wochen, Besinnungstagen, Schulentlasstagen u. a.
• „Gravissimum educationis“ (1965)
Dr. Frank Walz © KatechetInnentagung 2005
17
„Liturgische Bildung erwächst zuerst aus der lebendigen Liturgie und führt wieder tiefer in diese hinein, indem sie hilft, sie so zu feiern, dass den Teilnehmenden das Bild Christi aufleuchtet: im Gottesdienst, im Alltag, in der Tiefe des eigenen Herzens, im Mitmenschen, in der Schöpfung.
Liturgische Bildung ist demnach eine vom Geist getragene Lebensaufgabe: Unsere Anähnlichung an die figura Christi.“
Markus Eham: Vom Erleben zum Verstehen: Die Bedeutung gottesdienstlicher Erfahrung für die liturgische Bildung.
In: LJ 55 (2005) 96-112.
Dr. Frank Walz © KatechetInnentagung 2005
18
Vor diesem Hintergrund bedeutet liturgische Bildung nicht allein, über die Gestalt der liturgischen Riten zu informieren. Wichtiger noch ist, zur inneren Aneignung des göttlichen Anrufs zu verhelfen. Kern der liturgischen Bildung muss es sein, zur inneren Teilhabe an der größeren Wirklichkeit Gottes zu befähigen.
Daher kann die Mystagogie in der liturgischen Bildung eine entscheidende Rolle spielen, da gerade sie zur Erfahrung des Mysteriums, wie es den Gläubigen in der Liturgie begegnet, anleiten will.
Dr. Frank Walz © KatechetInnentagung 2005
19
Gottesdienst als „Kulturleistung“: Von der Notwendigkeit und den Zielen liturgischer Bildung. (Haunerland, Winfried. In: LJ 55 (2005) 67-81)
1. Der Mensch ist nicht von Natur aus liturgiefähig. Denn erst durch die Taufe sind alle Christen zum Vollzug der Liturgie sakramental befähigt.
2. Liturgiefähigkeit ist eine Fähigkeit, die erworben und gepflegt werden muss. Dazu gehören humane Grundvoraussetzungen (Kulturtechniken), die auch außerhalb der Liturgie erlernt werden (schweigen, zuhören, Wertschätzung, teilen, danken, Offenheit für das Spiel, Versöhnungsbereitschaft, Klagen, Konflikte… ).
3. Liturgiefähigkeit setzt eine erste (anfängliche) Beheimatung im Glauben voraus, zielt auf ein beständiges Wachstum im Glauben und bedarf deshalb ständiger „Glaubensschulung“. [GDerfahrung und Kirchenerfahrung sind nicht zu trennen]
4. Weil der Christ Rechenschaft über seinen Glauben geben können soll, bedarf er auch grundlegender Kenntnisse über die Feiergestalt dieses Glaubens.
5. Liturgische Bildung soll Kenntnisse über den Gottesdienst, seine Elemente, seinen inneren Sinn und seine Bedeutung für die Glaubenden vermitteln und ist insofern auch ein Stück Religionskunde.
6. Liturgische Bildung will nicht nur Kenntnisse vermitteln und vertiefen, sondern dient der Feierfähigkeit, d.h. der ars celebrandi (der Kunst zu feiern) der ganzen Gemeinde.
7. Liturgische Bildung als Mystagogie ist ein Beitrag zur Feier der Liturgie als Glaubensvollzug.
8. Umfassende liturgische Bildung bedarf auch der gottesdienstlichen Einübung.9. Die Liturgie selbst ist vorzüglicher Ort liturgischer Bildung.10. Liturgische Bildung braucht vielfältige Lernorte und Lernhilfen außerhalb der
Liturgie.
Dr. Frank Walz © KatechetInnentagung 2005
20
Geh bis an deiner Sehnsucht Rand (Rainer Maria Rilke, Stundenbuch)
Gott spricht zu jedem nur, eh er ihn macht,dann geht er schweigend mit ihm aus der Nacht.Aber die Worte, eh jeder beginnt,diese wolkigen Worte sind:
Von deinen Sinnen hinaus gesandt,geh bis an deiner Sehnsucht Rand,gib mir Gewand.
Hinter den Dingen wachse als Brand, dass ihre Schatten ausgespannt, immer mich ganz bedecken.
Lass dir alles geschehn: Schönheit und Schrecken.
Man muss nur gehn: Kein Gefühl ist das fernste. Lass dich von mir nicht trennen.Nah ist das Land, das sie das Leben nennen.
Du wirst es erkennen an seinem Ernste.
Gib mir die Hand.
Dr. Frank Walz © KatechetInnentagung 2005
21
MenschPsalm 8
Herr, unser Herrscher,wie herrlich ist dein Name in allen Landen,der du zeigst deine Hoheit am Himmel!
Aus dem Munde der jungen Kinder und Säuglingehast du eine Macht zugerichtet um deiner Feinde willen,das du vertilgest den Feind und den Rachgierigen.
Wenn ich sehe die Himmel, deiner Finger Werk,den Mond und die Sterne, die du bereitet hast:was ist der Mensch, das du seiner gedenkst,und des Menschen Kind, das du dich seiner annimmst?
Du hast ihn wenig niedriger gemacht als Gott,mit Ehre und Herrlichkeit hast du ihn gekrönt.
Du hast ihm zum Herrn gemacht deiner Hände Werk,alles hast du unter seine Füße getan:Schafe und Rinder allzumal,dazu auch die wilden Tiere,die Vögel unter dem Himmel und die Fische im Meerund alles, was die Meere durchzieht.
Herr, unser Herrscher,wie herrlich ist dein Name in allen Landen!
Dr. Frank Walz © KatechetInnentagung 2005
22
Person (V. Frankl)
1. Die Person ist ein Individuum.2. Die Person ist eine Ganzheit.3. Jede Person ist ein absolutes Novum.4. Die Person ist geistig.5. Die Person ist existenziell.6. Die Person ist Ich-haft.7. Die Person ist nicht nur Einheit und Ganzheit, sie
stiftet auch Einheit und Ganzheit.8. Die Person ist dynamisch.9. Das Tier ist nicht Person.10.Die Person begreift sich von der Transzendenz her.
Dr. Frank Walz © KatechetInnentagung 2005
23
Leben als letzte Gelegenheit
• Wir leben länger, aber insgesamt kürzer... (Ph.Ariès, 1914-1986)
• Für viele Zeitgenossen gilt „Das Leben als letzte Gelegenheit“ (Marianne Gronemeyer, 1996).
• Und das in Verbindung mit der Suche nach dem optimal leidfreien Glück.– Wir wollen „alles, und zwar subito“: – und das in Liebe, Arbeit und Amüsement.
Dr. Frank Walz © KatechetInnentagung 2005
24
Symptome...
• „Leben als letzte Gelegenheit“ ist
– hastig, schnell, - Entschleunigung
– anfordernd und überfordernd - Vereinfachung
– macht Angst (zu kurz zu kommen) - Hoffnung
– entsolidarisiert - Solidarität• Solches Leben wird für immer mehr Menschen fragwürdig,
unerträglich, sinnleer...• Zwei Antworten sind möglich:
– eine destruktive: Flüchten/Escapismus in vielfältiger Weise
– eine kreative: Aufstand der Respiritualisierung
Dr. Frank Walz © KatechetInnentagung 2005
25
Grundzüge der Respiritualisierung
• als Gegengewicht zur SelbstentfremdungReise ins Innere: Suche nach dem Ich
• angesichts der kosmischen VereinsamungReise ins Weite: Suche nach Verwebung
• inmitten einer Kultur der HinrichtungSuche nach einer Kultur der Liebe
• in einer Kultur die krank machtSuche nach Heilung
• inmitten wachsender Desorientierung aus ÜberorientierungSuche nach Gewissheiten
Dr. Frank Walz © KatechetInnentagung 2005
26
Sehnsüchte
• Geborgenheit• Anerkennung• Vertrautheit• Vergebung• Wahrheit• Hingabe• Gemeinschaft
• Glaube• Kommunikation• Erfahrung• Erhabenheit• Gestaltung• …
Dr. Frank Walz © KatechetInnentagung 2005
27
Was ist Gottesdienst?
Unter Liturgie verstehen wirdie gottesdienstlichen Versammlungendes Volkes Gottes,in denen Jesus Christusdurch den Hl. Geist wirksam gegenwärtig,in Wort und ZeichenAnteil gewährt an seinem Paschamysteriumund dem erlösten Menschendie dankbar preisende Antwort an den Vater ermöglicht.
Dr. Frank Walz © KatechetInnentagung 2005
28
Zusammenfassung: Liturgische Bildung…
• öffnet den Blick für die Wirklichkeit hinter der Realität
• fordert mich als ganzer Mensch• geht nur über Erfahrung und Vorbild• hat mit meinem ganzen Menschsein zu tun • hat das Ziel: Glaubensvollzug/ Leben in Fülle,
heute und morgen• geschieht um des Menschen willen!
Dr. Frank Walz © KatechetInnentagung 2005
29
Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
Dr. Frank Walz © KatechetInnentagung 2005
30
Rezepte Zutaten (Grundelemente)
• Reihenfolge• Dosierung• Trennen• Rasten lassen• Form• Einfetten• Vorheizen• Backen• Auskühlen• Garnieren/ Verzieren
• Authentizität• Spiel• Glaube• WIR• Didaktik • Ordnung • Spiritualität• Stille• Beziehungsrezepte• Offenheit• Leben• Gott offenbart sich im (Allzu-)
Menschlichen
Dr. Frank Walz © KatechetInnentagung 2005
31
•Gesang der Teilnehmenden•Instrumentalspiel (Orgel, Instrumente)•Begrüßung (Priester, evtl. Teilnehmende untereinander)•Einführungsgespräch (Priester oder Mitglied der Vorbereitungsgruppe)•Sprecherdialog (z.B. zwei oder drei Kinder)•Bildbetrachtung•Schuldbekenntnis und Vergebungsbitte•Kyrie-Rufe•Gloria-GesangTagesgebet des Priester (evt. angepasster Text)
Direktorium für Kindermessen 1973
Eröffnungsteil
Auswahlelemente und Konstanten der Eucharistiefeiernach dem Direktorium für Kindermessen (=Messen bei denen Kinder anwesend sind) von 1973= Auswahlelemente, einzeln oder in Kombination verwendbar•= Konstante Elemente, die nie ausfallen sollen
Dr. Frank Walz © KatechetInnentagung 2005
32
Direktorium für Kindermessen 1973
Wortgottesdienst
• Hinführung zur Schriftverkündigung (Einführung, Kurzbericht, Sprecherdialog, Bildbetrachtung, kurzes Szenenspiel)
Biblische Lesung(en) Antwort (Stille, Instrumentalspiel, Gesang) Auslegung (Ansprache, Katechese, Szenenspiel, Bildbetrachtung)• Bekenntnistext Fürbittgebet
Gabenbereitung
• Helfen bei der Bereitung des Altares• Helfen beim Herbeibringen der Gaben• Stilles Zuschauen• Gesang der Teilnehmenden• Instrumentalspiel• Deutende Worte Gabengebet
Dr. Frank Walz © KatechetInnentagung 2005
33
Gruß und Segen (erweiterte Form)Feststellung des Endes•Gesang
MitteilungenAbschlusswort
Abschlussteil
•Einladung zum VaterunserVaterunserÜberleitungsgebet und DoxologieFriedensgebet, FriedenszeichenBrotbrechen und MischungBegleitgesang (Agnus Dei)Einladung zur Kommunion und Kommunionspendung•Gesang zur Kommunion•Nach der Kommunion: Gesang, Texte, InstrumenteSchlussgebet
Kommunionteil
Direktorium für Kindermessen 1973
Dr. Frank Walz © KatechetInnentagung 2005
34
Literatur• Linus Bopp: Liturgische Erziehung. Freiburg 1929.• Romano Guardini: Liturgie und liturgische Bildung/ Romano Guardini.-1.(Gesamt-Buch-)
Aufl. . - Würzburg : Werkbund-Verl. 1966.• Kongregation für den Gottesdienst: Direktorium für Kindermessen (1. November 1973).
Deutsch in Amtsblättern der Diözesen (Jahrgang 1974) oder in: Dokumente zur Erneuerung der Liturgie. Hrsg. v. H. Rennings u. Mitarb. v. M. Klöckener. Bd. I: Dokumente des Apostolischen Stuhls 1963-1973. Butzon & Bercker, Kevelaer 1983, S. 1305-1322.
• Liturgische Bildung - ein religionspädagogisches Stiefkind? In: Katechetische Blätter 107 (1982), 257-267.
• Liturgische Bildung heute aus religionspädagogischer Sicht. In: Religionspädagogische Beiträge 9 (1982) 149-153.
• Der Einfluß des christlichen Menschenbildes auf unsere Bildung. In: Loccumer Protokolle 8 (1989) 181-188.
• Liturgische Bildung aus den Impulsen des II. Vatikanischen Konzils. In: Zeugnis und Dialog. Die katholische Kirche in der neuzeitlichen Welt und das II. Vatikanische Konzil. Klaus Wittstadt zum 60. Geburtstag, hrsg. von W. Weiß, Würzburg 1996, 481-496.
• Klaus König: Liturgiedidaktische Grundregeln. In: Engelbert Groß/Klaus König (Hrsg.): Religionsdidaktik in Grundregeln. Leitfaden für den Religionsunterricht, Regensburg 1996, 112-130
• Josef Sauer: Die Kunst, Gott zu feiern, München 1996. • Kongregation für den Klerus: Allgemeines Direktorium für die Katechese, Vatikanstadt
1997.• Engelnert Gross: Indikation "Liturgische Bildungsnot". Notizen zum Lernen liturgischer
Wortkultur. In: Klerusblatt. Zeitschrift der katholischen Geistlichen in Bayern und der Pfalz 79 (1999) 2, 33-35.
• Themenheft Liturgische Bildung. In: KatBl 129 (2004) und LJ 55 (2005).
Dr. Frank Walz © KatechetInnentagung 2005
35
Dr. Frank Walz © KatechetInnentagung 2005
36
Dr. Frank Walz © KatechetInnentagung 2005
37
Dr. Frank Walz © KatechetInnentagung 2005
38
Dr. Frank Walz © KatechetInnentagung 2005
39
1. Glauben bezeugen und miteinander redenEinheit suchen, in Vielfalt einander begegnenMenschenwürde achten, Freiheit erhaltenVerantwortlich handeln und die Welt gestalten
2. Aufbruch wagen und miteinander feiern Wahrheit sagen und Glauben jetzt erneuern Gemeinsamkeit leben, einander achtenTradition bewahren und nach Neuem trachten
Alternative Verse:
3. Glauben leben und füreinander einstehenNeuem begegnen und aufeinander zugehenDen anderen achten, die Freiheit erhaltenHandeln wie Jesus und die Welt gestalten
4. Vielfalt verstehen und miteinander feiernSagen was wahr ist und Leben erneuernGemeinsamkeit leben, einander ansehenGutes bewahren und einfach mal losgehen
T: Maria & Gunter Hauser / M: Gunter Hauser / GEMA
Dr. Frank Walz © KatechetInnentagung 2005
40
Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht;es hat Hoffnung und Zukunft gebracht;
es gibt Trost, es gibt Haltin Bedrängnis, Not und Ängsten,ist wie ein Stern in der Dunkelheit.
Dr. Frank Walz © KatechetInnentagung 2005
41
Gehet nicht auf in den Sorgen dieser Welt…
• Ihr seid das Licht in der Dunkelheit der Welt, ihr seid das Salz für die Erde. Denen, die suchen, macht hell den schweren Weg. Halleluja, halleluja.
• Ihr seid das Licht, das die dunkle Zeit erhellt, ihr seid die Hoffnung der Erde! Kehrt um und glaubt und erneuert diese Welt! Halleluja, halleluja.
Dr. Frank Walz © KatechetInnentagung 2005
42
„Suppe ist so wahnsinnig nass!“
Und ich halte die ganze Aktion immer noch für sinnlos! Tja, wenn wir mehr Salzkörner hier wären! Aber so? In dem riesigen Suppentopf fallen wir doch gar nicht auf. Meiner Meinung nach kann das nicht unsere Aufgabe sein!“
„Nun mal sachte“, ließ sich ein altes Salzkorn vernehmen. „Natürlich, im Vergleich zum Gemüse in der Suppe sind wir ziemlich winzig. Aber in uns steckt doch genug Kraft, um der ganzen Suppe Würze zu geben!“ „Muss ich denn auch mitmachen?“ fragte zaghaft ein schüchternes Salzkorn. „Ich trau mich nicht! Ich würde viel lieber hier im sicheren Salzstreuer bleiben. Auf mich kann es doch nicht ankommen, oder?“
„Papperlapapp!“, versetzte das ältere Salzkorn. „Dein Sinn besteht nicht darin, hier im Salzstreuer zu hocken und mit den anderen Salzkörnern hochgeistige Gespräche zu führen! Du solltest salzen, das ist deine Aufgabe!“
„Nur nicht so hitzig!“, rief da jemand von hinten. „Würde das nicht vielleicht auch reichen, einen von uns, sozusagen als Abordnung, in die Suppe zu schicken, jemanden, der sich dazu berufen weiß!“
Jetzt schwirrten Ideen und Vorschläge hin und her. „Warum kommt die Suppe denn nicht hier in den Salzstreuer?“ „Ja klar, jeder ist uns herzlich willkommen!“ „Die mögen doch sowieso alle lieber Pfeffer.“ „Suppe ist so wahnsinnig nass!“ „Unsere Versammlungszeiten stehen doch im Programm!“ „Ich bin immer noch dafür, jemanden zu schicken, der das Würzen studiert hat. Wir als Laien…“
„Ruhe!“ brüllte da eines der Salzkörner aufgebracht. „Hört mir mal zu! So kommen wir doch nicht weiter. Ein Salzkorn wollt ihr schicken, wo die Kraft von uns allen nötig ist! Und wenn ihr warten wollt, dass die Suppe von selbst in unseren Salzstreuer fließt, dann wartet ihr bis zum jüngsten Tag!
Erinnert euch doch an unseren Auftrag. Wir sollen salzen; habt ihr das vergessen! Wozu sonst sind wir denn da?“Und während noch verlegenes Schweigen herrschte, fühlten die Salzkörner sich plötzlich emporgehoben. Alle, die ihre
Aufgabe erkannt hatten, ließen sich fallen. Es wurde eine sehr gute Suppe.(Verfasser unbekannt)