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Entwicklung und Praxisimplementierung nachhaltiger Strategien zur Verbesserung der Gesundheit von Pferden Der Aspekt der Gesundheit spielt im Pferdesektor eine große Rolle. Sie beeinflusst sowohl das Wohlbefinden der Tiere als auch den wirtschaftlichen Erfolg des Zuchtbetriebes entscheidend. Die Käufer verlangen nach Zuchtprodukten von optimaler gesundheitlicher Entwicklung. Die Stellschrauben zur Verbesserung der Gesundheit wurden bisher kaum angetastet. Das Förderkonzept der Europäischen Innovationspartnerschaft (EIP) bietet eine Chance, hier einen entscheidenden Schritt in die Zukunft zu gehen. Drei Bausteine sind herausgearbeitet, deren Umsetzung in den nächsten 3 Jahren erfolgen soll. Die wissenschaflichen Grundlagen sind bereits vorhanden, die Prognosen vielversprechend. Anfang Dezember zu diesem Thema große Forumsveranstaltung in der Fritz Thiedemann Halle Elmshorn Infos folgen unter www.holsteiner-jungzüchter.de Netzwerkpartner des Projekts DAS WOLLEN WIR ERREICHEN: 1. Exterieurmerkmale Die Einführung einer linearen Beschreibung der Zuchttiere und dessen Nachkommen ermöglicht eine exakte Beschrei- bung des Pferdes. Stärken und Schwächen in Exterieur und Bewegungsablauf werden erfasst und dem Züchter mitgeteilt. Auch die Nachkommensleistung wird ermittelt und dem Züch- ter zugänglich gemacht. Diese Informationen dienen dem Züchter als Entscheidungsgrundlage zur Anpaarung, eine Ver- stärkung negativer Merkmale kann er in seiner Zucht besser vermeiden. Der Holsteiner Verband ist einer der Pioniere zur Anwendung dieser bei den Pferden neuen Methode. Züchter und Zuchtrichter Dr. Eva Maria Junkelmann, Markus Water- hues und Dierk Groth, sowie Mitglied der Körkommission Michael Gonell und Zuchtleiter Dr. Thomas Nissen, sowie seine Assistentin Dr. Astrid Weber erarbeiten derzeit ein Konzept zur umfangreichen Implentierung der linearen Be- schreibung. 2. Tierärztliche Gesundheitsmerkmale Ein Großteil der Population wird bereits klinisch als auch rönt- genologisch untersucht. Gelingt eine Erfassung dieser Daten, liefern die Ergebnisse wichtige Hinweise zur Erblichkeit. Eine solche Gesundheitsdatenbank ist einmalig in Europa. Die Hol- steiner Pferdezucht kann hier eine Vorreiterrolle übernehmen. Gemeinsam mit Prof. Dr. Kalm und Kathrin Stock, die die wis- senschaftlichen Grundlagen legten, wird erörtert welche Mög- lichkeiten der Praxisimplementierung bestehen. In dieser Arbeistgruppe befindet sich auch Dr. Jahn (Tierklinik Bargte- heide), Dr. Thomas Nissen (Zuchtleiter), sowie Inken Gräfin von Platen Hallermund und Tjark Roll, als aktive Züchter. 3. Umweltparameter Neben der Erblichkeit spielt auch das Haltungs- und Fütte- rungsmanagement eine wichtige Rolle beim Thema Gesund- heit. Die Gesundheitsdatenbank wird hier zusätzlich zu vorangegangenen wissenschaftlichen Studien wichtige Auf- schlüsse geben zur Abgrenzung von Erblichkeit und Umwelt- parametern. Ein Beratungskonzept soll möglichst alle Züchter erreichen und helfen Gegebenheiten und Abläufe auf den Betrieben zu optimieren. Die Möglichkeiten der Bewirtschaftung des Dauergrünlandes unter ökologischen Aspekten soll ebenfalls herausgearbeitet werden. Diese Arbeitsgruppe setzt sich u.a. aus Dr. Christa Finkler Schade (Beratungsagentur aus Niedersachsen), Jürgen Lamp (Landwirtschaftskammer SH), Dr. Thomas Nissen, Alt- züchter und Aufzüchter Hans-Joachim Ahsbahs, Neuzüchter Holger Wesselmann und den Jungzüchtern Jana Ehlers und Tjark Roll zusammen. ZIEL: Verbesserung des Tierwohls, gesunde Pferde für den Sport- und Freizeitreiter, langfristig Wettbewerbs- vorteile für die Holsteiner Pferdezüchter Erhalt der Kleinteiligkeit der Holsteiner Pferdezucht. Stärkung der Pferdezucht als Kulturgut. Erhalt eines weltweit bekannten Markenzeichens für Schleswig-Holsteins. Korrektes Exterieur Klinisch und röntgenologisch gesunde Pferde Optimale Fütterung und Haltung funded by PARTICIPATING IN Tierschutz muss sich lohnen, dann wird Tierschutz gemacht. Dr. Karl Blobel Pferdezucht- und Sport in Schleswig Holstein in Kennzahlen 10 % der landwirtschaftlichen Gesamtflächen betreffen die Pferdehaltung 60.000 ha landw. Nutzfläche 30.000 ha Dauergrünland für Weide und Grundfutter 95 % Bewirtschaftung durch landwirtschaftliche Strukturen (Betriebe, Zulieferer etc.) 40.000 Reiter 5.000 Züchter 30.000 Arbeitsplätze durch das Pferd in SH rd. 400 Mio Umsatzvolumen 2. Platz aktuell in der Weltrangliste "Springen" der Pferdezuchtverbände für das Holsteiner Pferd 6 % der Population der Sportpferdezucht Weltweit nimmt das Holsteiner Pferd ein über 60 % Exportanteil in der Holsteiner Pferdezucht HPV-14-0245_Plakat_NORLA_A0_rz_140903.indd 1 03.09.14 15:16

Dr. Karl Blobel DAS WOLLEN WIR ERREICHEN · Holger Wesselmann und den Jungzüchtern Jana Ehlers und Tjark Roll zusammen. ... Tierschutz muss sich lohnen, dann wird Tierschutz gemacht

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Entwicklung und Praxisimplementierung nachhaltiger Strategien zur Verbesserung der Gesundheit von Pferden

Der Aspekt der Gesundheit spielt im Pferdesektor eine große Rolle. Sie beein� usst sowohl das Wohlbe� nden der Tiere als auch den wirtschaftlichen Erfolg des Zuchtbetriebes entscheidend.

Die Käufer verlangen nach Zuchtprodukten von optimaler gesundheitlicher Entwicklung.

Die Stellschrauben zur Verbesserung der Gesundheit wurden bisher kaum angetastet. Das Förderkonzept der Europäischen Innovationspartnerschaft (EIP) bietet eine Chance,

hier einen entscheidenden Schritt in die Zukunft zu gehen.

Drei Bausteine sind herausgearbeitet, deren Umsetzung in den nächsten 3 Jahren erfolgen soll. Die wissenscha� ichen Grundlagen sind bereits vorhanden,

die Prognosen vielversprechend.

Anfang Dezember zu diesem Thema große Forumsveranstaltung in der Fritz Thiedemann Halle Elmshorn Infos folgen unter www.holsteiner-jungzüchter.de

Netzwerkpartner des Projekts

DAS WOLLEN WIR ERREICHEN:DAS WOLLEN WIR ERREICHEN:DAS WOLLEN WIR ERREICHEN:DAS WOLLEN WIR ERREICHEN:

1. ExterieurmerkmaleDie Einführung einer linearen Beschreibung der Zuchttiere und dessen Nachkommen ermöglicht eine exakte Beschrei-bung des Pferdes. Stärken und Schwächen in Exterieur und Bewegungsablauf werden erfasst und dem Züchter mitgeteilt. Auch die Nachkommensleistung wird ermittelt und dem Züch-ter zugänglich gemacht. Diese Informationen dienen dem Züchter als Entscheidungsgrundlage zur Anpaarung, eine Ver-stärkung negativer Merkmale kann er in seiner Zucht besser vermeiden. Der Holsteiner Verband ist einer der Pioniere zur Anwendung dieser bei den Pferden neuen Methode. Züchter und Zuchtrichter Dr. Eva Maria Junkelmann, Markus Water-hues und Dierk Groth, sowie Mitglied der KörkommissionMichael Gonell und Zuchtleiter Dr. Thomas Nissen, sowieseine Assistentin Dr. Astrid Weber erarbeiten derzeit einKonzept zur umfangreichen Implentierung der linearen Be-schreibung.

2. Tierärztliche GesundheitsmerkmaleEin Großteil der Population wird bereits klinisch als auch rönt-genologisch untersucht. Gelingt eine Erfassung dieser Daten, liefern die Ergebnisse wichtige Hinweise zur Erblichkeit. Eine solche Gesundheitsdatenbank ist einmalig in Europa. Die Hol-steiner Pferdezucht kann hier eine Vorreiterrolle übernehmen. Gemeinsam mit Prof. Dr. Kalm und Kathrin Stock, die die wis-senschaftlichen Grundlagen legten, wird erörtert welche Mög-lichkeiten der Praxisimplementierung bestehen. In dieserArbeistgruppe be� ndet sich auch Dr. Jahn (Tierklinik Bargte-heide), Dr. Thomas Nissen (Zuchtleiter), sowie Inken Grä� n von Platen Hallermund und Tjark Roll, als aktive Züchter.

3. UmweltparameterNeben der Erblichkeit spielt auch das Haltungs- und Fütte-rungsmanagement eine wichtige Rolle beim Thema Gesund-heit. Die Gesundheitsdatenbank wird hier zusätzlich zuvorangegangenen wissenschaftlichen Studien wichtige Auf-schlüsse geben zur Abgrenzung von Erblichkeit und Umwelt-parametern. Ein Beratungskonzept soll möglichst alle Züchter erreichen und helfen Gegebenheiten und Abläufe auf denBetrieben zu optimieren.

Die Möglichkeiten der Bewirtschaftung des Dauergrünlandes unter ökologischen Aspekten soll ebenfalls herausgearbeitet werden. Diese Arbeitsgruppe setzt sich u.a. aus Dr. Christa Finkler Schade (Beratungsagentur aus Niedersachsen), Jürgen Lamp (Landwirtschaftskammer SH), Dr. Thomas Nissen, Alt-züchter und Aufzüchter Hans-Joachim Ahsbahs, Neuzüchter Holger Wesselmann und den Jungzüchtern Jana Ehlers und Tjark Roll zusammen.

✓ZIEL:

Verbesserung des Tierwohls, gesunde Pferde für

den Sport- und Freizeitreiter, langfristig Wettbewerbs-

vorteile für die Holsteiner Pferdezüchter

Erhalt der Kleinteiligkeit der Holsteiner Pferdezucht.

Stärkung der Pferdezucht als Kulturgut.

Erhalt eines weltweit bekannten Markenzeichens

für Schleswig-Holsteins.

Korrektes Exterieur

Klinisch und röntgenologisch gesunde Pferde

Optimale Fütterung und Haltung

funded by

PARTICIPATING IN

Tierschutz muss sich lohnen, dann wird Tierschutz gemacht. Dr. Karl Blobel

Wohlbe� nden der Tiere als auch den wirtschaftlichen Erfolg des Zuchtbetriebes entscheidend. Die Käufer verlangen nach Zuchtprodukten von optimaler gesundheitlicher Entwicklung.

Pferdezucht- und Sport in Schleswig Holstein

in Kennzahlen

10 % der landwirtschaftlichen Gesamt� ächen

betreffen die Pferdehaltung

60.000 ha landw. Nutz� äche

30.000 ha Dauergrünland für Weide und Grundfutter

95 % Bewirtschaftung durch landwirtschaftliche

Strukturen (Betriebe, Zulieferer etc.)

40.000 Reiter

5.000 Züchter

30.000 Arbeitsplätze durch das Pferd in SH

rd. 400 Mio Umsatzvolumen

2. Platz aktuell in der Weltrangliste "Springen" der

Pferdezuchtverbände für das Holsteiner Pferd

6 % der Population der Sportpferdezucht Weltweit

nimmt das Holsteiner Pferd ein

über 60 % Exportanteil in der Holsteiner Pferdezucht

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