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Dr. med. Beate Strittmatter - assets.thalia.media · forschung am Institut für Angewandte Chemie in Peking. 2001 Ernennung zum Professor h.c. der Nanjing Universität für Traditionelle

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Dr. med. Beate StrittmatterGeboren 1956. Medizinstudium in Frankfurt, Glasgow (Schottland) und Hom-burg/Saar. Staatsexamen und Promotion 1982. Neunjährige klinische Weiter-bildung (Schwerpunkt Orthopädie), Ausbildung in Körper- und Ohrakupunktur, Neuraltherapie, Manueller Medizin. Seit 1990 niedergelassen als Fachärztin für Allgemeinmedizin mit den Zusatzbezeichnungen Naturheilverfahren, Akupunk-tur und Sportmedizin.

Praxisschwerpunkte: spezielle Schmerztherapie, Störherderkennung und -behandlung. Seit 1985 Dozentin der Deutschen Akademie für Akupunktur und Aurikulomedizin (DAA), München; seit fast 20 Jahren Ausbildungsleiterin der DAA. Zahlreiche Publikationen, u. a. zwei Lehrbücher (Taschenatlas Ohrakupunk-tur und Der Störherd und seine Entstörung – beide inzwischen auch auf Englisch) sowie ein interaktives Ohrakupunktur-Lernprogramm. Seit 1989 Leiterin der Redaktion Ohrakupunktur der Zeitschrift Schmerz und Akupunktur, MedKomm Verlag, davon vier Jahre lang zusätzlich Schriftleitung dieser Fachzeitschrift.

Aktives Vorstandsmitglied des ACI (Auriculotherapy Certification Institu-te, Los Angeles), Chief Trainer der Kanadischen Schule Vitalprinciple in Hali-fax, Gastreferentin in Dubai, Vereinigte Arabische Emirate, Dozententätigkeit an der Universität Miami, Florida und für die American Academy of Medical Acupuncture (AAMA), Washington.

Prof. mult. h.c. VRC, Dr. med. Frank R. BahrGeboren 1944, Medizinstudium 1963–1969 an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Staatsexamen und Promotion 1969. Nach seiner anschließenden Tätigkeit als Medizinalassistent Ausbildung am Institut für Anästhesiologie der Universität München, ab 1972 niedergelassen als Arzt für Allgemeinmedizin.Ab 1972 Studium der Klassischen Chinesischen Akupunktur und Ohraku-punktur u.a. in China, Deutschland und Frankreich. Gründer und langjähriger Präsident der 1973/1974 gegründeten Deutschen Akademie für Akupunktur und Aurikulomedizin (DAA), München.1974 bis heute: Forschungsarbeiten Ohrakupunktur in enger Zusammenar-beit mit Dr. Paul Nogier, Lyon, Präsident der Europäischen Akademie für Aku-punktur e.V. (gegründet 1980), Forschungen im Bereich der Traditionellen Chinesischen Medizin.1998 Ernennung zum Gastprofessor an der Nanjing Universität für Traditio-nelle Chinesische Medizin, wo er auch während der Kulturrevolution 1975 be-reits ehrenhalber Mitglied des Lehrkörpers war. Im Jahr 2000 Ernennung zum Professor h.c. der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, Akupunktur-forschung am Institut für Angewandte Chemie in Peking. 2001 Ernennung zum Professor h.c. der Nanjing Universität für Traditionelle Chinesische Medizin. Ehrenpräsident der Deutschen Akademie für Akupunktur, der Österreichischen Gesellschaft für kontrollierte Akupunktur sowie Ehrenpräsident der Schweizer Ärztegesellschaft für Aurikulomedizin und Akupunktur.

Frank Bahr, Beate Strittmatter

Das große Buch der Ohrakupunktur

3 64 Abbildungen 30 Tabellen

Hippokrates Verlag ∙ Stuttgart

Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Anschriften der Autoren

Dr. med. Beate Strittmatter Quellenstr. 1966121 Saarbrücken

Prof. mult. h.c. VCR Dr. med. Frank Bahr Europäische Akademie für Traditionelle Chinesische Medizin Oselstr. 25a 81245 München

© 2010 Hippokrates Verlag inMVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KGOswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart

Unsere Homepage: www.hippokrates.de

Printed in Germany

Umschlaggestaltung: Thieme VerlagsgruppeUmschlagfoto: Thieme VerlagsgruppeSatz: medionet Publishing Services Ltd.gesetzt in Adobe InDesign CS3Druck: Offizin Andersen Nexö Leipzig GmbH, Zwenkau

ISBN 978-3-8304-5413-7 1 2 3 4 5 6

Wichtiger Hinweis: Wie jede Wissenschaft ist die Medizin ständi-gen Entwicklungen unterworfen. Forschung und klinische Erfahrung erweitern unsere Erkenntnisse, insbesondere was Behandlung und medikamentöse Therapie anbelangt. Soweit in diesem Werk eine Do-sierung oder eine Applikation erwähnt wird, darf der Leser zwar darauf vertrauen, dass Autoren, Herausgeber und Verlag große Sorgfalt darauf verwandt haben, dass diese Angabe dem Wissensstand bei Fertigstel-lung des Werkes entspricht.

Für Angaben über Dosierungsanweisungen und Applikationsformen kann vom Verlag jedoch keine Gewähr übernommen werden. Jeder Benutzer ist angehalten, durch sorgfältige Prüfung der Beipackzettel der verwendeten Präparate und gegebenenfalls nach Konsultation eines Spezialisten festzustellen, ob die dort gegebene Empfehlung für Dosierungen oder die Beachtung von Kontraindikationen gegenüber der Angabe in diesem Buch abweicht. Eine solche Prüfung ist besonders wichtig bei selten verwendeten Präparaten oder solchen, die neu auf den Markt gebracht worden sind. Jede Dosierung oder Applikation erfolgt auf eigene Gefahr des Benutzers. Autoren und Verlag appellieren an jeden Benutzer, ihm etwa auffallende Ungenauigkeiten dem Verlag mitzuteilen.

Geschützte Warennamen (Warenzeichen) werden nicht besonders kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises kann also nicht geschlossen werden, dass es sich um einen freien Warennamen handelt.

Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgeset-zes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

V

Danksagung

Wenn neben großen Teilen der knappen Freizeit über zweieinhalb Jahre auch einige Urlaube für ein solches Buchmanuskript draufgehen, braucht es Ein-verständnis und grenzenlose Geduld der Familie und insbesondere des Partners. Ich danke meinem Mann Patric Eyer, ohne dessen Unterstützung diese Arbeit niemals hätte fertiggestellt werden können.

Ein Buch steht und fällt auch mit der Qualität des Lektorats – mein Dank gilt hier Frau Anneliese Schäffner, die mich bis in die letzten Winkel der

Texte zurückgeschickt hat, wenn sie meinte, für den Leser sei etwas unklar ausgedrückt. Es war nicht im-mer angenehm für mich und dennoch – danke dafür! Frau Monika Grübener und Frau Ulrike Marquardt vom Hippokrates Verlag waren unermüdlich an-sprechbar und haben sich mit großem Engagement für das Werk eingesetzt. Danke auch hier!

Saarbrücken, im Juni 2010Dr. Beate Strittmatter

VI

Vor etwa 15 Jahren meldete sich der Hippokrates Verlag bei mir mit der Bitte um ein Lehrbuch zur Ohrakupunktur. Damals meinte Prof. Bahr, dass er ein solches Buch doch lieber selbst schreiben woll-te. Schließlich stammten die allermeisten Techni-ken der Ohrakupunktur von ihm. Allerdings war er permanent beschäftigt mit Forschung und weiteren Neuentwicklungen im Bereich der Ohrakupunktur sowie der Organisation unserer großen Akademie für Akupunktur, der DAA, sodass es zum Schreiben nie wirklich gereicht hat. In der Folgezeit entstanden jedoch mit seiner Unterstützung meine Bücher Der Störherd und seine Entstörung, der Taschenatlas Ohr-akupunkur und das interaktive PC-Programm Ohr-akupunktur (heute für unsere Mitglieder im Internet verfügbar).

Jetzt, nach 25 Jahren Zusammenarbeit, bot ich Prof. Bahr noch einmal an, sein Lebenswerk aufzu-schreiben. Es war gedacht als Geschenk an meinen Lehrer, der mein berufliches Leben und Fortkommen in entscheidendem Maße beeinflusst hat. Außerdem lag es mir seit vielen Jahren auf der Seele, dass man einige der wertvollsten und zugleich einfachsten und praktischsten Techniken, die wir in der Ohraku-punktur haben, entweder gar nicht oder nicht zu-sammenhängend nachlesen konnte.

Herausgekommen ist ein gemeinsames Lehrbuch mit allen Techniken, die uns zur Zeit zur Verfügung stehen: von den Anfängertechniken der exakten Auf-findung der Ohrpunkte mittels elektrischer Messung bis hin zur Anwendung des Lasers, des Polarisations-filters und der RAC-kontrollierten Testmethoden von Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten, homöopathi-schen und pflanzlichen Mitteln oder zahnärztlichen Werkstoffen.

Der Text bezüglich der neurologischen Lokalisati-onen entstand in enger Zusammenarbeit mit Herrn Prof. Matthias Strittmatter. Als Neurologe mit For-

schungsschwerpunkt Schmerzverarbeitung hat er mir bei der Beschäftigung mit den neurologischen Strukturen am Ohr geholfen, viele Zusammenhänge zu verstehen. Damit wurden für mich und natürlich für viele andere Akupunkteure die neurologischen Reflexzonen und -punkte am Ohr besser nutzbar. Gerade in der Neurologie hilft uns die Kenntnis ei-nes Reflexpunktes am Ohr nur so viel, wie wir über die Funktion der abgebildeten Struktur wissen. Ich möchte ihm hier meinen Dank ausdrücken für die Geduld und die Zeit, mit der er mir auch bei meiner Forschungsarbeit bezüglich der vor 15 Jahren von mir neu kartografierten neurologischen Lokalisatio-nen am Ohr zur Seite gestanden hat.

Den beiden Kolleginnen Rita Klowersa aus Berlin und Dr. Martina Jacob aus Bad Sobernheim möchte ich danken, die mit mir die Tabelle über „die ver-schiedenen möglichen Positionen der Hochvolt-Stäbe“ erstellt haben. Manchmal schafft man solche Sisyphus-Arbeiten einfach nicht alleine.

Zum Kapitel über die Übersäuerung: Hier bin ich ich meinem Freund und Kollegen Dr. Carlos Grosz aus Zürich sehr verbunden, der mir dieses Thema vor ei-nigen Jahren mit viel Sachkenntnis nahe brachte und damit einer ersten Veröffentlichung über den Zusam-menhang Übersäuerung/Akupunktur die Grundlage gab. Er hat sich auf dieses Thema spezialisiert und wesentlich an dem Kapitel mitgearbeitet. Ein über-säuertes Terrain torpediert den Erfolg der besten Akupunktur! Frank Bahr wurde durch unsere Be-schäftigung mit diesem Thema dazu inspiriert, den neuen Ohrpunkt für den ph-Wert zu finden.

Last not least – ich bin glücklich, dass wir es nach so vielen Jahren doch noch geschafft haben – es gibt Das große Buch der Ohrakupunktur!

Saabrücken, im Juni 2010Dr. Beate Strittmatter

Vorwort

VII

Vorwort

Im Jahr 1972 lernte ich die Ohrakupunktur von Dr. Paul Nogier persönlich. Damals interessierten sich nur eine Handvoll Kollegen dafür. Infolge meiner kontinuierlichen Beschäftigung mit dieser Methode gründete ich die Deutsche Akademie für Akupunk-tur und Aurikulomedizin und durch die konsequen-te Ausbildungsarbeit für Ärzte hat sich die Ohraku-punktur zu einer der wichtigsten, am häufigsten angewendeten und am meisten beachteten Metho-den der Komplementärmedizin in Europa entwi-ckelt. Einen herausragenden Anteil an der Weiter-entwicklung und Verbreitung dieser Heilmethode hat die Kollegin Frau Dr. Beate Strittmatter, seit über 20 Jahren Ausbildungsleiterin der Deutschen Akade-mie.

Durch zahlreiche Publikationen hat sie wesentlich dazu beigetragen, das bis dahin oftmals fragmentari-sche Wissen um die Möglichkeiten der Ohrakupunk-tur in eine systematische Form zu bringen und es so einer großen interessierten Leserschaft erst zugäng-lich zu machen. Gleichzeitig hat sie es in ihrer lang-jährigen Ausbildungsarbeit immer verstanden, die Ohrakupunktur gleichermaßen pragmatisch, praxis-orientiert und passioniert darzustellen. Auch hat sie mit Beharrlichkeit und Leidenschaft unser Wissen in die USA und nach Kanada getragen und dort wurde, dank ihrer Aktivität, inzwischen eine eigene Schule der Europäischen Ohrakupunktur gegründet. Auch in anderen Ländern war sie gern eingeladene Gastre-ferentin. Auf dieser weltweiten Mission ist ihr noch immer kein Aufwand zu hoch und keine Anreise zu weit. Es ist nur konsequent, dass ihre beiden Lehrbü-cher (Taschenatlas Ohrakupunktur nach Nogier/Bahr

und Der Störherd und seine Entstörung) bereits seit 10 Jahren in Englisch vorliegen.

Seit Jahren lag sie mir in den Ohren, dass wir end-lich auch das kostbare Wissen für die weiter Fortge-schrittenen in der Ohrakupunktur in Buchform brin-gen müssten. Aber wie sie bereits in ihrem eigenen Vorwort erwähnt, fand ich dafür nie wirklich Zeit.

Nun hat sie mir, selbst seit vielen Jahren Do-zentin, diese Arbeit abgenommen, als Geschenk an mich, ihren eigenen Lehrer. Gleichzeitig hat sie die Gelegenheit wahrgenommen, auch ihre eigenen Forschungen mit einzubringen, die seit Langem Be-standteil unseres Ausbildungscurriculums sind. Be-sonders im Bereich der Neurologie konnte die alte Karte der Reflexzonen wesentlich erweitert werden. Auch war sie die Erste, die entdeckte, wie man ver-deckte Zahnstörherde finden kann, die sich in der normalen Störherddiagnostik nicht zeigen, und die, wenn man sie nicht aufdeckt oder ignoriert, den ganzen Behandlungserfolg einer guten Ohrakupunk-tur torpedieren können.

Auf dieser Basis ist ein unter didaktischen Ge-sichtspunkten hervorragendes Buch entstanden, das unser langjähriges Wissen auf den Punkt bringt. Möge dieses Lehrbuch viele zu einer vertieften Anwendung dieser Methode führen, denn Anwendung ist die Voraussetzung für Erfahrung, und Erfahrung schafft letztendlich Evidenz. So soll es den zahlreichen Pati-enten dienen, denen bislang keine noch so gute und evidenz-basierte Methode hat helfen können.

München, im Juni 2010Prof. mult. h.c. VCR, Dr. med. Frank R. Bahr

VIII

Inhaltsverzeichnis

Danksagung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . V

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . VI

1 Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11.1 Geschichte der Ohrakupunktur . . . . . . . . . . . . . . . . . 11.2 Ohrakupunktur ist zuallererst Diagnostik . . . . . . . . 6

2 Anatomie/Reflexzonen am Ohr . . . . . . . . . . . . . . . . 82.1 Die Anatomie des Ohres . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82.1.1 Areale am Ohr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92.2 LokalisationderwichtigstenOhrreflexpunkte . . . 102.2.1 Die wichtigsten Ohrlokalisationen der Anthelix,

der Scapha und der Fossa triangularis . . . . . . . . . . . 102.2.2 Die wichtigsten Ohrlokalisationen

im Cavum conchae . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142.2.3 Die wichtigsten Ohrlokalisationen am Lobulus . . . . 182.2.4 Die wichtigsten Ohrlokalisationen im Bereich

des Tragus und vor der Ohrmuschel . . . . . . . . . . . . . 252.2.5 Die wichtigsten Ohrlokalisationen im Bereich

der Helix und verdeckte Lokalisationen . . . . . . . . . . 272.2.6 Die wichtigsten Ohrlokalisationen auf

der medialen (retroaurikulären) Ohrseite . . . . . . . . 312.2.7 Die wichtigsten Psychischen Punkte . . . . . . . . . . . . . 352.2.8 Weiterführende und spezielle Lokalisationen . . . . . 412.3 Energetische Schwächen der Organe

mit Bedeutung für den Bewegungsapparat . . . . . 422.3.1 Niere, Leber, Milz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 422.3.2 Energetische Schwäche der Mitte . . . . . . . . . . . . . . . 432.4 Hilfslinien und Achsen am Ohr . . . . . . . . . . . . . . . . 442.4.1 Hilfslinien durch den Nullpunkt . . . . . . . . . . . . . . . . 442.4.2 Andere Hilfslinien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 462.5 Selbstüberprüfung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48

B. Strittmatter

3 Praxishinweise für Linkshänder . . . . . . . . . . . . . . . 503.1 Punkte unabhängig von der Händigkeit . . . . . . . . 503.1.1 Organpunkte, Schmerzpunkte . . . . . . . . . . . . . . . . . 503.1.2 Störherdpunkte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 513.1.3 Wahl des Nadelmetalls . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 513.2 Punkte abhängig von der Händigkeit . . . . . . . . . . . 533.2.1 Übergeordnete Punkte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 533.3 Voruntersuchung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 633.4 Dauernadeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63

4 Diagnostik Wissensstufe 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 654.1 Notwendige Voraussetzungen . . . . . . . . . . . . . . . . 654.2 DasAuffindenderOhrpunkte . . . . . . . . . . . . . . . . . 664.2.1 Mechanische Punktsuche mit dem Drucktaster . . . 664.2.2 Elektrische Punktsuche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 674.3 Zusammenfassung der Diagnostik

der Wissensstufe 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77

5 Störherde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 785.1 Wie alles entdeckt wurde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78

5.2 Auswirkungen von Störherden . . . . . . . . . . . . . . . . 795.3 Mögliche Störherde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 805.3.1 Chronisch entzündliche Störherde . . . . . . . . . . . . . . 805.3.2 Zahnstörherde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 805.3.3 Narbenstörherde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 815.4 Das Finden von Störherden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 875.5 Störherd beseitigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 895.6 Wie geht es weiter? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91

6 Therapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 936.1 Hinweise zu den Akupunkturnadeln . . . . . . . . . . . . 936.1.1 Die Dauernadel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 936.2 Notwendige Ausrüstung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 966.3 Therapie Wissensstufe 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 966.4 Anmerkungen zur Therapie bei Linkshändern . . . 996.5 Praktische Hinweise zur Therapie . . . . . . . . . . . . . . 996.6 Unterstützende Maßnahmen zur Therapie . . . . . 1006.6.1 Massage von Akupunkturpunkten

durch den Patienten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1006.6.2 Transkutane Nervenstimulation (TNS) . . . . . . . . . . 1006.6.3 Verbesserung der muskulären Balance

und der Statik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1026.7 Therapiehindernisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1026.7.1 Therapiehindernis

Nahrungsmittel-Unverträglichkeit . . . . . . . . . . . . . . 1026.7.2 Therapiehindernis Darmdysbiose . . . . . . . . . . . . . . 1036.7.3 Therapiehindernis „blockierte Mitte“ . . . . . . . . . . . 1046.7.4 Therapiehindernis Übersäuerung . . . . . . . . . . . . . . 1056.8 Probleme bei der Therapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1086.8.1 Keine Besserung der Symptomatik . . . . . . . . . . . . . 1086.8.2 Ohr nach Dauernadel entzündet . . . . . . . . . . . . . . . 1086.8.3 Zustand nach Ohrmuschelanlegeplastik . . . . . . . . 1096.8.4 Unklare Händigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1096.8.5 Erstverschlimmerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1096.8.6 Nadelangst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1096.8.7 Therapiehindernisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1106.9 Zusammenfassung der Therapie

in der Wissensstufe 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1106.10 Vorgehen bei einer Amalgambelastung . . . . . . . . 1106.10.1 Medikamentöse Unterstützung durch Präparate . 112

7 Indikationen der Ohrakupunktur . . . . . . . . . . . . 116Frank Bahr

7.1 Allergische Erkrankungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1167.1.1 Heuschnupfen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1167.1.2 Allergisches Asthma . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1177.1.3 Neurodermitis/Allergisches Ekzem . . . . . . . . . . . . . 1177.2 Atemwegserkrankungen und Krankheiten

im Mund- und Rachenraum . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1187.2.1 Asthma bronchiale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1187.2.2 Bronchitis, bronchopulmonaler Infekt . . . . . . . . . . 1187.2.3 Sinusitis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1187.2.4 Tonsillitis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 118

IX

7.2.5 Parotitis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1187.3 Erkrankungen des Bewegungsapparates . . . . . . . 1187.3.1 Oberes zervikales Syndrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1197.3.2 Mittleres zervikales Syndrom . . . . . . . . . . . . . . . . . 1197.3.3 Unteres zervikales Syndrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1197.3.4 Blockade der 1. Rippe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1197.3.5 Bandscheibenvorfall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1207.3.6 Lumbago, Lumboischialgie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1207.3.7 Ileosakralgelenkblockade . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1207.3.8 Morbus Bechterew . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1217.3.9 Kokzygodynie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1217.3.10 Schulterbeschwerden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1217.3.11 Epicondylitis lateralis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1217.3.12 Karpaltunnelsyndrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1227.3.13 Morbus Sudeck der Hand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1227.3.14 Arthrose des Daumengrundgelenks

und Polyarthrose der Hände . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1227.3.15 Koxarthrose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1227.3.16 Gonarthrose, Meniskopathien,

Chondropathia patellae . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1237.3.17 Sprunggelenk

(Arthrosen, Bandläsionen, Distorsionen) . . . . . . . . 1237.3.18 Achillodynie (Achillessehnenreizung) . . . . . . . . . . . 1237.3.19 Fersensporn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1237.3.20 Fußbrennen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1247.3.21 Gichtzehe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1247.3.22 Chronische Polyarthritis (PcP, Rheuma) . . . . . . . . . 1247.3.23 Fibromyalgie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1247.3.24 Phantomschmerz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1257.4 Gastrointestinale Erkrankungen . . . . . . . . . . . . . . 1257.4.1 Gastritis und Ulcus pepticum . . . . . . . . . . . . . . . . . 1257.4.2 Hepatitis, Hepatopathien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1257.4.3 Entzündliche und funktionelle

Darmerkrankungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1257.5 Herz-Kreislauf-Erkrankungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 1267.5.1 Arterieller Hypertonus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1267.5.2 Arterieller Hypotonus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1267.5.3 Herzinsuffizienz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1277.5.4 Herzrhythmusstörungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1277.5.5 Angina pectoris . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1277.6 Hormonelle Erkrankungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1287.6.1 Prämenstruelles Syndrom/

Menstruationsbeschwerden . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1287.6.2 Klimakterische Beschwerden . . . . . . . . . . . . . . . . . 1287.6.3 Kinderwunsch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1287.6.4 Hyperemesis gravidarum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1287.7 Migräne, Kopf- und Gesichtsschmerz . . . . . . . . . . 1297.7.1 Spannungskopfschmerz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1297.7.2 Migräne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1297.7.3 Clusterkopfschmerz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1307.7.4 Trigeminusneuralgien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1317.7.5 Myoarthropathie des Kiefergelenks . . . . . . . . . . . . 131

7.8 Tinnitus/Hörsturz/Morbus Menière . . . . . . . . . . . 1317.9 Psychische und vegetative Beschwerden . . . . . . . 1327.9.1 Angstsyndrome . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1327.9.2 Depressionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1327.9.3 Konzentrationsstörungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1327.9.4 Schlafstörungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1327.9.5 Schwindel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1337.10 Suchterkrankungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1337.10.1 Adipositas/Essstörungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1337.10.2 Anorexia nervosa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1347.10.3 Nikotinsucht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1347.11 Urogenitaler Bereich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1347.11.1 Reizblase/Rezidivierende Harnwegsinfekte . . . . . . 1347.11.2 Enuresis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1357.11.3 Potenzstörungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1357.11.4 Prostatitis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1357.11.5 Ureterkolik/Harnleiterstein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 135

8 Laseranwendung in der Akupunktur . . . . . . . . . 1368.1 Grundlagen des Lasers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1368.1.1 Was ist Laserlicht? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1368.1.2 Merkmale von Laserlicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1378.1.3 Warum Lasertherapie für biologische Systeme? . . 1398.1.4 Laserakupunktur und optische Resonanz . . . . . . . . 1428.1.5 Art und Dauer der Lasertherapie . . . . . . . . . . . . . . . 1458.1.6 Indikationen für die Laserakupunktur . . . . . . . . . . . 1458.1.7 Für wen ist die Laserakupunktur geeignet? . . . . . . 1458.1.8 Resonanz-RAC durch Bestrahlen

bestimmter Punkte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1468.1.9 Praktische Anwendung des Lasers . . . . . . . . . . . . . 1488.1.10 Therapie mittels Laser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1498.1.11 Laserbestrahlung des Blutes . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1508.1.12 Wahl des Lasergerätes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 151

9 Diagnostik mittels Nogier-Reflex (syn. RAC; Wissensstufe 2) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 154

9.1 Was der RAC bietet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1549.2 Entdeckung des RAC . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1559.3 Wissenschaftliche Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . 1579.3.1 Das Analogmodell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1579.4 RAC -Nachweis mit der bidirektionalen

Doppler-Sonografie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1639.4.1 Der Rebound-Effekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1639.5 Technik der Pulstastung (RAC) . . . . . . . . . . . . . . . 1669.5.1 Fehlerquellen beim RAC-Tasten . . . . . . . . . . . . . . . . 1689.6 Das Elektro hämmerchen

(3-Volt-Hämmerchen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1699.6.1 Anwendung des 3-Volt-Hämmerchens . . . . . . . . . . 1719.7 9-Volt-Stab nach Bahr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1719.7.1 Die drei Gewebeschichten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1719.7.2 Elektrische Hilfsmittel zur Untersuchung

der Gewebeschichten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1739.7.3 Die Steuerpunkte der Gewebeschichten . . . . . . . . 175

X

9.8 Systematisches Vorgehen inderPraxis . . . . . . . . 1779.8.1 Voruntersuchung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1779.8.2 Störherddiagnostik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1879.9 Zusammenfassung Wissensstufe 2 . . . . . . . . . . . . 2029.9.1 Vorteile der Techniken der Wissensstufe 2

gegenüber den Techniken der Wissensstufe 1 . . . . 2039.10 Weitere Anwendung des 9-Volt-Stabes . . . . . . . . 204

10 Laseranwendung für Fortgeschrittene . . . . . . . . 20810.1 Die Frequenzanalyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20810.2 Laser statt 3-Volt-Hämmerchen . . . . . . . . . . . . . . . 20910.2.1 Vorteil des Lasers gegenüber

dem 3-Volt-Hämmerchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21010.3 Weiteres Verfahren zur Bestimmung

der Lateralität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21410.3.1 Persönlicher Punkt gegen Oszillation (PgO) . . . . . 21610.4 Verdeckte (isolierte) Zahnherde . . . . . . . . . . . . . . 21610.4.1 Fragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23010.5 Anwendungsstudie zu den verdeckten Herden

im Zahn-Kiefer-Bereich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 232

11 Fortgeschrittene Therapie (Wissensstufe 2) . . . 23411.1 Störherd behandlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23511.1.1 Infiltration einer Narbe unter RAC-Kontrolle . . . . . . 23611.1.2 Therapiekontrolle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23811.1.3 Unterstützende Maßnahmen zur Therapie . . . . . . 23911.1.4 Langfristiger Therapieverlauf . . . . . . . . . . . . . . . . . 24011.1.5 RAC-gestützte Diagnostik von Tendinopathien . . . 24111.1.6 Diagnostische TLA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24111.2 Selbstüberprüfung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 241

12 Einführung in weit fortgeschrittene Techniken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 245

12.1 Das Polarisationsphänomen – DieArbeitmitdemPolarisationsfilter . . . . . . . . . . . 245

12.1.1 Polarisationsfilter – Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . 24612.1.2 Testung mit dem Polarisationsfilter . . . . . . . . . . . . 24912.2 RAC verstärken: Hochvolt-Technik . . . . . . . . . . . . 25712.2.1 Suche von Energieverlusten . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25712.2.2 Hochvolt-Technik

für die mittlere Gewebeschicht . . . . . . . . . . . . . . . 25912.2.3 Besonderheit der mittleren Gewebeschicht mit

Hochvolt-Stäben: Gewebeschicht M2 . . . . . . . . . . . 26112.2.4 Entdeckung des überstarken Störherds . . . . . . . . . 26212.2.5 MgO – Cherry Plum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26512.3 Energetische Ohrakupunktur . . . . . . . . . . . . . . . . 26712.3.1 Der sog. Yin-Kreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26712.3.2 Der sog. Yang-Kreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27112.3.3 Weitere Möglichkeit der energetischen

Stärkung Meisterpunkt der Qi-Bewegung . . . . . . . 27412.4 Ohrakupunktur und Schmerzgedächtnis –

Neue Therapiemöglichkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . 27512.4.1 Behandlungsmöglichkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 279

12.5 Die Cerebrale Regenerations-Akupunktur (CRA) 281Leopold Dorfer

12.5.1 Vordenker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28312.5.2 Vergleichbare Beobachtungen . . . . . . . . . . . . . . . . 28512.5.3 Grundsätzliche Überlegungen und Ziele der CRA . 28512.5.4 Praktische Anwendung der CRA . . . . . . . . . . . . . . . 28612.5.5 Indikationen für die CRA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28712.5.6 Testergebnisse nach der Therapie . . . . . . . . . . . . . . 28712.5.7 Reaktionen der Patienten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28812.6 DiepychischenBlockadepunkteinderPraxis . . . 28812.6.1 Verdeckte psychische Störfelder . . . . . . . . . . . . . . . 29212.7 Übersäuerung als Ursache für Therapieversagen

in der Schmerzakupunktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29812.7.1 Einige Grundbegriffe zum Stoffwechsel . . . . . . . . . 29812.7.2 Folgen der Übersäuerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30012.7.3 Säure-Basen-Gleichgewicht und Krankheit . . . . . . . 30012.7.4 Praktische Diagnostik einer Übersäuerung . . . . . . 30112.7.5 Therapiemöglichkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30412.7.6 Möglichkeiten einer Diagnostik der Übersäuerung

für Fortgeschrittene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30512.8 Praktischer Nutzen der Meridiane am Ohr . . . . . 30612.8.1 Lungen-Meridian . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30712.8.2 Dickdarm-Meridian . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30812.8.3 Magen-Meridian . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30812.8.4 Milz-Pankreas-Meridian . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30812.8.5 Herz-Meridian . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30912.8.6 Dünndarm-Meridian . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30912.8.7 Blasen-Meridian . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30912.8.8 Nieren-Meridian . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31012.8.9 Kreislauf-Sexus-Meridian (Perikard) . . . . . . . . . . . . 31012.8.10 3-Erwärmer-Meridian . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31012.8.11 Gallen-Meridian . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31112.8.12 Leber-Meridian . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31112.8.13 Konzeptionsgefäß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31212.8.14 Lenkergefäß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 312

13 Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31513.1 Patienten information . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31613.1.1 Anti-Raucher- Akupunktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 316

Frank Bahr13.1.2 Dauernadeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 317

Frank Bahr13.1.3 Was ist Akupunktur? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 318

Frank Bahr13.1.4 Ohrakupunktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31813.1.5 Was ist Laserakupunktur? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 320

Petra Dahlhausen13.1.6 Die Bedeutung von Störherden . . . . . . . . . . . . . . . . 32013.1.7 Wer kann mit Laserakupunktur

behandelt werden? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32013.1.8 Heilungshindernis Störherd . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 322

Beate Strittmatter

XI

13.1.9 Störung der Mitte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 323Beate Strittmatter

13.1.10 Testtabelle Nahrungsmittel-Unverträglichkeit . . . . 325Beate Strittmatter

13.1.11 Nahrungsmittel-Unverträglichkeit . . . . . . . . . . . . . . 327Beate Strittmatter

13.1.12 Amalgam . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 330Petra Dahlhausen

13.1.13 Formaldehyd . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 332Heike-Dorit Schmid (†)

13.1.14 Säure-Basen-Balance und Akupunktur . . . . . . . . . . 334Beate Strittmatter

13.1.15 Übergewicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 335Beate Strittmatter

13.2 Auricular Acupuncture Stimulation Measured On Functional Magnetic Resonance Imaging . . . 338David Alimi, MD, Alfred Geissmann, MD, Denis Gardeur, MD

13.3 Ergebnisse klinischer Forschung: Transkutane elektrische Stimulation eines Ohrakupunkturpunktes verringert den Bedarf an Anästhetika . . . . . . . . . . . . . . . . . . 341Sonja Laciny und Robert Greif

13.3.1 Hintergrund der Studie zur Aurikulo-Elektro-Stimulations-Anästhesie . . . . . 341

13.3.2 Das Protokoll der Studie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34213.3.3 Der standardisierte Schmerzreiz

und die Messungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34313.3.4 Die Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34313.3.5 Diskussion der Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34313.4 Kontaktadressen zur Ausbildung . . . . . . . . . . . . . 34613.5 Bezugsadressen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34713.6 Mitarbeiterverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34913.7 Abbildungs nachweis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35013.8 Sachverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 352

1

Einführung1 1

Die Akupunktur ist eines der ältesten Heilverfahren in der Menschheitsgeschichte. Sie wurde bereits vor mehr als 4000 Jahren in China angewandt. Neueste Forschungen am „Mann im Eis“ (Ötzi) belegen, dass dieses Heilverfahren sogar noch älter ist und bereits vor über 5000 Jahren im heutigen europäischen Raum angewendet worden sein muss [1–5]. Wir wissen heu-te, dass die Akupunktur eine Reflextherapie ist, dieüber bestimmte Akupunkturpunkte Störungen oder Symptome an zugehörigen Organen oder anderen Strukturenpositivbeeinflussenkann.

Für den Körperakupunkturpunkt lässt sich schon seitLangemeinspezifischesmorphologischesSubstratbeschreiben [6]. Es besteht aus einem Gefäß-Nerven-Bündel,dasdieoberflächlicheKörperfasziedurchstößt.Im Perforationsbereich sind um die Nerven mindestens zwei dünnwandige, konzentrische kollagene Zylinder entwickelt, die mit lockerem Bindegewebe gefüllt sind. Gegenüber der umgebenden Haut besteht im Bereich des Akupunkturpunktes ein leicht veränderter Haut-widerstand. Diese anatomischen Besonderheiten stel-lendieGrundlage fürdie elektrischenAuffälligkeiten

eines Akupunkturpunktes dar, die sich auf die Haut projizieren. Man kann die Akupunkturpunkte mit Wi-derstandsmessgeräten (Punktsuchgeräten) auffinden.Dasmachtsiefürjedenverifizierbar.

Ferner ist der Körperpunkt durch eine Häufung ver-schiedener Rezeptoren (Meissner’sche und Krause’sche Körperchen, Glomusorgane, glatte Muskelzellen) ge-kennzeichnet. Im histologischen Schnitt ist im Punkt eine Rezeptorendichte von 0,31/mm2 zu finden undaußerhalb des Punktes nur von 0,16/mm2 [6].

Der Akupunkturpunkt weist in der Regel zu seiner umgebendenHautaucheinePotenzialdifferenz auf (2–60 mV). Der Erfahrene kann mit speziellen Techniken derInfluenzverschiebung(TastungmitdemNogier-Re-flex,3-Volt-Hämmerchen)diesePotenzialdifferenzzurgezielten Diagnostik nutzen. Dass Akupunktur in ih-ren verschiedenen Formen wirkt, ist inzwischen durch zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten belegt worden. Man konnte beweisen, auf welchen Ebenen des Kör-pers die Methode Veränderungen hervorruft, was ein AkupunkturpunktistundwelcheStoffwechselproduk-te durch das Nadeln moduliert werden [8, 9].

1.1

Geschichte der Ohrakupunktur

Wann und wo erstmals die Ohrmuscheln thera-peutisch genutzt wurden, ist nicht überliefert. Der älteste Bericht stammt von dem 460 v. Chr. auf der griechischen Insel Kos geborenen Griechen Hippo-krates. Nach seiner Ausbildung, die ihn u. a. auch nach Ägypten führte, übte er seine Kunst auf der Wanderschaft durch Griechenland aus und grün-dete später auf Kos eine medizinische Akademie. So hatte er beispielsweise während seiner Lehrzeit in Ägypten Aderlässe an den Ohrvenen kennengelernt. Für diese Behandlung gab es viele Indikationen, z. B. soll auch Unfruchtbarkeit bei Männern und Frauen damit behandelt worden sein. Wir gehen davon aus, dass die therapeutische Wirkung durch die Einsti-che am Ohr erfolgt ist und weniger durch das Blu-tenlassen.

Der Wissensstand zur gleichen Zeit in China: Etwa aus der gleichen Zeit stammt das Nei-King, das

erste in der Medizingeschichte bekannt gewordene und sehr ausführlich gehaltene chinesische Lehrbuch der Medizin. Nach ihm werden die Grundlagen der energetischen Akupunktur, Behandlungsanweisun-gen, Meridianverläufe und Punktlokalisationen be-schrieben. Allerdings enthält es nur zwei Akupunk-turpunkte in Ohrnähe. Es sind die Endpunkte des Dreifachen Erwärmers und des Dünndarm-Meridi-ans. Von einer „chinesischen Ohrakupunktur“, wie sie fälschlicherweise oft angenommen wird, kann zu damaliger Zeit somit keine Rede sein.

Begründer der modernen Aurikulotherapie ist Paul Nogier, praktischer Arzt in Lyon, mit einer Aus-bildung in klassischer chinesischer Akupunktur. Um 1950 waren ihm auf den Ohrmuscheln seiner Patienten Narben aufgefallen. Die Befragung ergab, dass es sich um Spuren einer – von Heilkundigen durchgeführten – Ischiasbehandlung handelte. Eine bestimmte Stelle der Ohrmuschel war mit einem glühenden Eisenstab gebrannt (kauterisiert) wor-

1 – Einführung2

den (▶Abb. 1.1). Übereinstimmend wurde ihm berichtet, dass die Beschwerden in kürzester Zeit – oftmals schon während der Behandlung – nach-gelassen hätten.

Und genau an dieser Stelle darf man dankbar ein wenig innehalten: Denn allein Nogiers Unvor-eingenommenheit und Neugier einer „Barfußthera-pie“ gegenüber ist es zu verdanken, dass damals der Grundstein für die Entdeckung und systematische Entwicklung dieser inzwischen weltweit verbreite-ten, effizienten und dennoch leicht erlernbaren Me-thode gelegt werden konnte.

In seinem Buch Lehrbuch der Aurikulotherapie von 1969 [19] schildert er seine Entdeckung:

„Etwa im Jahre 1950 entdeckte ich in der Ge- _

gend von Lyon, wo ich meine Praxis habe, in der Ohrmuschel einiger Patienten eine seltsa-me Narbe, die meine Neugierde erweckte. Ich erkundigte mich genauer danach und erfuhr, dass es sich hier um eine besondere Behand-lungsart der Ischias handelte. Man hatte den oberen Teil sowie den Rand der Anthelix auf der gleichen Seite, auf der man die Neuralgie festgestellt hatte, kauterisiert. Erst sehr viel später erfuhr ich, dass man seit dem Alter-

tum die Ohrmuschel reizte, um bestimmte Funktionen zu beeinflussen und bestimmten Störungen entgegenzuwirken.Da ich damals nichts von den Erfahrungen, die man im Altertum gesammelt hatte, wusste, dachte ich, es handle sich um etwas Neues, und ich untersuchte das Ganze als et-was Neues und beobachtete unvoreingenom-men die Reaktionen derjenigen, die auf diese Weise behandelt worden waren. Fast einstim-mig sagten die von mir befragten Kranken, dass die Schmerzen sehr schnell (innerhalb von einigen Stunden, manchmal Minuten) nachgelassen hatten, so dass man an dem Zu-sammenhang zwischen der Kauterisation und der Schmerzlinderung nicht zweifeln konnte. Außerdem, und dies überraschte noch mehr, handelte es sich oft um Kranke, die vorher nach den verschiedensten bewährten Verfah-ren behandelt worden waren, was vermuten ließ, dass es sich um besonders schwer zu heilende Fälle handelte. Ich nahm daraufhin selbst einige Kauterisationen vor, die sich als erfolgreich erwiesen, anschließend erprobte ich andere weniger barbarische Verfahren.

Abb. 1.1 ▶ Kauterisationstelle bei Ischias, Punkt L 5/S 1 am Ohr.

Abb. 1.2 ▶ Ähnlichkeit der Korrespondenzpunkte am Ohr mit der Fötuslage.

1.1 Geschichte der Ohrakupunktur 3

Das einfache trockene Stechen mit einer Näh- oder Stecknadel zeigte bei Ischiasfällen eine positive Wirkung, wenn man am gleichen oberen Teil der Anthelix und an den Punk-ten, die in diesem Bereich druckempfindlich waren, stach.Plötzlich erkannte ich, dass diese kauterisier-te Stelle vielleicht der Articulatio lumbosac-ralis entspricht und dass in diesem Fall die ganze Anthelix die Wirbelsäule darstellt, aber auf den Kopf gestellt, und dass der Antitragus dem Kopf entspricht; so konnte das Ohr im großen und ganzen als das Abbild eines Emb-ryos in utero erscheinen.“ (▶Abb. 1.2)

Nogier durchforschte die Literatur der Vergangen-heit. Neben den Berichten des Hippokrates fand er weitere frühere Arbeiten:

Zacatus Lusitanus, portugiesischer Arzt, be- ●schreibt 1637 die Behandlung von Lumbalgien und Ischialgien durch Kauterisation der Ohrmu-schel.1717 berichtet der italienische Arzt Valsalva über ●erfolgreiche Kauterisation der Ohrmuschel bei Zahnschmerzen. Es handelte sich hierbei um neue Areale, die sich von den zu dieser Zeit bereits be-kannten Stellen der Ohrmuschel unterschieden, die für eine Behandlung von Ischialgien empfohlen wurden. In seiner Schrift De Aure Humana Tracta-tus gab er als Anweisung zur Unterdrückung von Zahnschmerzen an: „... der Chirurg muss hinter dem Antitragus und quer zum Ohr einen erhitzten Eisenstab ansetzen ...“ (▶Abb. 1.3, 1.4). Dieser Punkt wurde akupressiert oder kauterisiert. Er wurde dann in der späteren Literatur unter dem Begriff „Point H. Calmant L’Odontalgie“ beschrie-ben.Um 1850 gab es in Frankreich ganze Serien von ●Publikationen zu diesem Thema. Für etwa 10 Jahre scheint eine Ohr-Euphorie zu bestehen. Zumindest spricht die Vielzahl der in dieser Zeit veröffentlichten Arbeiten dafür. Während der Zeit von 1850–1900 ließen manche Patienten nicht nur bei Zahnschmerzen Ohrkauterisatio-nen durchführen, manchmal versuchte man auf diese Weise sogar, eine Extraktion zu vermei-den. Behandlungen von Dentalneuralgien durch Kauterisationen und Einschneiden der Helix

folgten. Auch Fazialisstörungen wurden im 19. Jahrhundert durch Reizungen an der Ohrmuschel behandelt.

Dennoch geriet diese Behandlungsform nach ver-hältnismäßig kurzer Zeit wieder in Vergessenheit. Scheinbar war die wissenschaftliche Unerklärbar-keit Grund für die Ablehnung der Methode. Die auch damals von den naturwissenschaftlichen Erkennt-nissen geprägte Medizin hatte keinen Platz für eine Erfahrungsheilkunde, die nicht in wissenschaftliche Denkmuster einzuordnen war. Somit blieb die Ohr-muschelreizung wieder einzelnen Volksheilkundi-gen vorbehalten.

Abb. 1.3 ▶ Urkunde Valsalva.

Abb. 1.4 ▶ Anweisung von Valsalva zur Akupressur des Ohres während Zahnextraktionen.

1 – Einführung4

Nogiers Entdeckung, dass „aktive“ Reflexzonen, also solche, die zu einer Pathologie des Körpers ge-hören, auch drucksensibel sind, führte dazu, dass in der Folge zu Pathologien des Körpers gehörige Reflexpunkte leicht am Ohr aufzufinden waren. Be-schreibungen von Reflexpunkten gelangen somit immer präziser. Später entdeckte er dann, dass ak-tive Ohrpunkte auch elektrisch verändert sind: Dies ermöglichte die präzise elektrische Messung bzw. Detektion aktiver Ohrpunkte, wie wir sie noch heute mittels Punktsuchgerät (PSG) durchführen.

Allerdings scheiterten zunächst seine Versuche, diese Beobachtungen der Kollegenschaft mitzuteilen. Kaum jemand interessierte sich dafür. 1955 sprach er Niboyet an, der bereits zu diesem Zeitpunkt als un-umstrittener Meister der Akupunktur in Frankreich galt. Niboyet war von der Arbeit Nogiers angetan und bestand darauf, dass dieser seine Erkenntnisse den französischen ärztlichen Akupunkteuren zugänglich machte. Nogier berichtet über seine Therapie auf dem 1. Kongress französischer Akupunkteure 1956. Sein Vortrag wurde von Gerhard Bachmann, dem damaligen Herausgeber der Deutschen Zeitschrift für Akupunktur übernommen und so deutschen ärztli-chen Akupunkteuren zugänglich gemacht. Der rus-sische Professor Wrogralik zitierte Nogiers Aufsatz 1957 in seiner Forschungsarbeit über die Grundla-gen der Akupunktur in der UdSSR.

1958 berichtete der chinesische Arzt Yeh Hsiao-lin [21] über die Arbeit Nogiers. Dieser Bericht war Anstoß zur Gründung einer Arbeitsgemeinschaft für Ohrakupunktur in Shanghai. In dieser Arbeits-gemeinschaft waren neun Ärzte der Stadt tätig. Sie bestätigten die Beobachtungen Nogiers und fügten ihre eigenen Erfahrungen hinzu.

1959 erschien ein Artikel über die französische Ohrakupunktur in der chinesischen Zeitschrift für „Populäre Medizin“ [22]). Nogier wird als Entdecker der Methode anerkannt (▶Abb. 1.5 [4. Zeile von oben]).

Die Erfolge waren auch in China beeindruckend und darüber hinaus mit so geringem Aufwand zu erzielen, dass diese Methode auch den chinesischen „Barfußärzten“ vermittelt wurde. (Die sog. Bar-fußärzte waren Sanitäter mit nur minimaler Ausbil-dung. Die Bezeichnung entstand während der Kul-turrevolution, einer Zeit, bei der jegliches Wissen als staatsfeindlich verdächtigt wurde.)

Die Ohrakupunktur half in China, ohne die ohne-hin knappen Medikamente verwenden zu müssen, den Barfußärzten bei ihrer Arbeit als Ersthelfer. Das chinesische Gesundheitsministerium ließ für deren Ausbildung Anschauungstafeln in stark vereinfachter Darstellung herausgeben. Tafeln, die nach Europa ge-langten, wo sie fälschlich als Beweis für die Existenz einer urchinesischen Heilmethode aufgenommen wurden! Die „original chinesische Ohrakupunktur“ wurde bekannt. Es ist unbestreitbar, dass chinesische Beobachtungen und Erfahrungen die Arbeit Nogiers ergänzt haben, aber erst er hat die Voraussetzungen dafür geschaffen.

Mao Tse Tung soll sich in diesem Zusammenhang wie folgt geäußert haben: „Die Vergangenheit soll der Zukunft, und ausländische Dinge sollen China dienen.“

Im Laufe der letzten 30 Jahre gab es im Rahmen der Deutschen Akademie für Akupunktur und Auri-kulomedizin wesentliche eigene Weiterentwicklun-gen des französischen Wissens, die sich in der Praxis erfolgreich etabliert haben: z. B. die Medikamenten-vergleichbaren Punkte, die Achsenprogramme, die „Zangentechnik“, die Bedeutung der Lateralität mit dem Lateralitätssteuerpunkt, die Störherdhinweis-punkte, die Meridiane am Ohr, die Schmerzgedächt-nispunkte, die energetischen Punkte, neue neurolo-gische Lokalisationen, die verdeckten Zahnherde, die neuen psychisch wirksamen Punkte u. a.m. [10–16].

Die elektrische Messung mit dem Punktsuchgerät (PSG) und auch die Testung mit dem Resonanzphä-nomen (Nogier-Reflex, syn. RAC, VAS) macht diese Punkte jederzeit objektivierbar (▶Kap. 9; [17]) . Die Besonderheit der deutschen Schule liegt vor al-len Dingen auch in der Störherderkennung und -be-handlung, ein Thema, zu dem Nogier den wesentli-chen Anstoß gegeben hat (▶Kap. 4.2.2; [18]).

Der aktive Ohrkorrespondenzpunkt zeigt zwar keine histologischen Veränderungen, aber histologi-sche Auffälligkeiten: Die ganze Ohrmuschel hat eine besonders hohe Dichte an freien Rezeptoren im Ver-hältnis zum übrigen Körper.

Außerdem weist der Ohrakupunkturpunkt ge-genüber der Umgebung eine messbare Spannungs-differenz auf. Zudem bestehen ein verändertes Temperaturverhalten und eine erhöhte Drucksen-sibilität. Bei einem gesunden Menschen lassen sich in der Regel keine elektrisch aktiven Ohrakupunk-

1.1 Geschichte der Ohrakupunktur 5

Abb. 1.5 ▶ Veröffentlichung der chinesischen Zeitschrift für „Populäre Medizin“ 1959. Oben: Originalzeichnung Nogiers, die 1957 von G. Bachmann veröffentlicht wurde.

1 – Einführung6

turpunkte nachweisen. Erst wenn das zur entspre-chenden Reflexlokalisation gehörige Körperteil oder Organ erkrankt ist, wird der Ohrakupunkturpunkt nachweisbar (ähnlich den einzelnen Projektionszo-nen der Großhirnrinde).

1.2

Ohrakupunktur ist zuallererst Diagnostik

Dieser Aspekt allein ist schon kostbar, findet man doch über die Untersuchung der Ohrreflexzonen schnell das Primärorgan eines Beschwerdekomple-xes heraus oder auch einen Störherd, der den Orga-nismus an der Heilung hindert (▶Kap. 4.3).

Aus dieser Diagnostik resultiert dann die für den jeweiligen Patienten individuell passende Therapie.

Beachte: Ohrpunkte werden niemals nach !

Rezept gestochen, immer nur nach vorheriger Diagnostik der aktiven Punkte.

Die gesamte Ohrmuschel ist wie erwähnt gegenüber ihrer Umgebung ungewöhnlich dicht innerviert, was ihre Prädisposition als Reflexort erklären könnte. Neueste Arbeiten von der Universität in Paris (Ali-mi) beweisen mittels funktionellem Kernspin (fMRI), dass es direkte Verbindungen von den Reflexzonen der Ohroberfläche zur Großhirnrinde gibt: Die Rei-zung des Daumen-Punktes bewirkte in zehn Proban-den eine Aktivierung des Daumenareals im Gyrus postcentralis der Großhirnrinde auf der Gegenseite [7]. Mit diesem Nachweis lassen sich die meisten der bisher anstehenden Fragen bezüglich der Ohraku-punktur erklären (s. auch ▶Kap. 13.2).

Die Anwendung der Akupunktur in der Allge-meinmedizin oder anderen Fachrichtungen (auch in der Zahnheilkunde) ist zunächst primär nicht als Al-ternative, sondern als hervorragende Ergänzung zur sog. Schulmedizin zu sehen. Allerdings sieht man oft verblüffende Soforterfolge, die mit konventionellen Methoden so leicht nicht erreicht werden können. Beispiel: Ischiasschmerzen oder Wirbelblockierun-gen. Allerdings können durchaus Symptome einer irreversiblen pathologischen Veränderung, wie z. B. einer Kniearthrose, zumindest gebessert werden.

Merke: Akupunktur kann nur heilen, was *

funktionell gestört ist und nicht, was durch irreversible biochemische Reaktionen zer-stört ist.

Die Ohrakupunktur hilft, schnellere Schmerzfreiheit und Heilung zu erzielen, als dies mit der konventi-onellen Medizin allein möglich ist. In vielen Fällten ist sie auch der Schlüssel für einen Heilungserfolg bei bisheriger Therapieresistenz (Störherderken-nung und -behandlung über die Ohrreflexzonen, ▶Kap. 5).

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