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Dr. Rudolf Beer Hochschulprofessor Kirchliche Pädagogische Hochschule Wien/Krems 2015 [email protected] http://pro.kphvie.ac.at/rudolfbeer

Dr. Rudolf Beer Kirchliche Pädagogische Hochschule ...pro.kphvie.ac.at/fileadmin/pro/pro/rudolf.beer/WS_2015-16/VO_Einf... · Didaktisches Sechseck (Meyer, 2010a, S. 25) Sechs Grunddimensionen

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Dr. Rudolf BeerHochschulprofessor

Kirchliche Pädagogische Hochschule

Wien/Krems

2015

[email protected]://pro.kphvie.ac.at/rudolfbeer

VO Einführung in die Schulpädagogik und allgemeine Didaktik

Dr. Rudolf Beer

Internetplattform zum Seminar:

http://pro.kphvie.ac.at/rudolfbeer/kph-wienkrems/Die Studienunterlagen dienen wissenschaftlichen Zwecken und sind ausschließlich für den privaten, persönlichen Gebrauch der Studentinnen und Studenten bestimmt und explizit nur für die Verwendung im Rahmen dieser Veranstaltung hergestellt. Die Studienunterlagen sind für den Schul-, Studien- und Unterrichtsgebrauch bestimmt und daher von der freien Werknutzung zum eigenen Schulgebrauch ausgenommen. Das Zugänglichmachen, Vervielfältigen oder die Weitergabe an Dritte als Ganzes oder auszugsweise ist unabhängig von der Form, wenn nichts anderes vereinbart, untersagt.

Dr. Beer

Prüfungsmodalitäten:

Entwicklungsaufgaben im betreuten Selbststudium

+

schriftliche Prüfung

(Abschlussklausur)

Inhalte

1. Einführung Schulpädagogik und Allgemeinen Didaktik

2. Schulqualität

3. Theorie und Praxis des Unterrichts

4. Planung und Gestaltung von Lehr- u. Lernprozessen

5. Didaktische Theorien

6. Unterrichtskonzepte und Modelle

1. Einführung Schulpädagogik und Allgemeinen Didaktik

Schulpädagogik

Allgemeine Didaktik

1. Schulpädagogik

Schulpädagogik wird „als eine Teildisziplin der Erziehungswissenschaft (neben Allgemeiner, Historischer und Vergleichender Pädagogik, Sozialpädagogik, Sonderpädagogik, Berufs- und Wirtschaftspädagogik, Erwachsenenbildung

und Schulpädagogik verstanden“ (Kiper, 2001, S. 8).

o Theorie des Unterrichts

o Theorie der Schule

o Schul-/Unterrichtstheorie vs. Päd. Handeln/Praxis

o Hermeneutische und empirische Methoden

Dr. Beer

Erziehungs-wissenschaft

Allgemeine Pädagogik

Historische Pädagogik

Sozial-pädagogik

Sonder-pädagogik Berufs- und

Wirtschafts-pädagogik

Erwachsenen-bildung

Schul-pädagogik

1. Allgemeinde Didaktik

Didaktik beschäftigt sich mit der „Theorie und Praxis des Lehrens und Lernens“ (Jank & Meyer, 1991, S. 16)

o Lehr- und Lernprozesse

o Lerninhalten

o Vermittlung von Lerninhalten

o Theorie der Bildung

o Theorie des Lernens

o Theorie des Unterrichts

Dr. Beer

Allgemeine Didaktik

Lern-voraussetzungen

Vorwissen

Stoffe oder Inhalte

Sozialer Kontext

Denk-, Sprach-und Handlungs-

kompetenz

Organisat. Kontext

Aufbau –zeitlicher

Kontext: Alter der Lernenden

Methoden

Lehr- und Lernmittel

(vgl. Kiper, 2001, S. 116)

Dr. Beer

Die Didaktik bemüht sich um die Frage

o wer

o was

o wann

o mit wem

o wo

o womit

o warum

o wozu

lernen soll.

(vgl. Jank & Meyer, 2011, S. 16)

2. Schulqualität

Schulqualität

Gute Schulen

2. Schulqualität

Schule gestalten – ein fortwährender Prozess, bei dem ständig alles in Bewegung ist: Menschen, ohnehin alle verschieden, entwickeln, verändern

sich; die Anforderungen der Gesellschaft werden komplexer, widersprüchlicher, immer dringlicher. Die Schule, seit jeher Zankapfel

politischer, ökonomischer, medialer Interessen, soll bewahren und verändern zugleich – ein Widerspruch, der ihre Entwicklung bremst, Stillstand für die einen, immer noch zu viel des Guten für die anderen.“ (BMBF, 2015, S. 2).

Dr. Beer

Gesellschaft Politik Peers Schulerhalter

Schulmanagement Administration

weiteres Personal

Kinder Lehrerinnen Lehrer Eltern

Schulqualität

Akteursgruppen

2. Gute Schulen

Modell guter Schulen nach Brügelmann (1999)

• Gesamtklima, Einstellungen, Erwartungeno Wie eine Schule zu ihren Schülerinnen und Schülern steht

o Systematische Zusammenarbeit zwischen Lehrerinnen und Lehrern

o Identifikation der Schüler/innen mit ihrer Schule, das Gefühl, der Gemeinschaft Schule anzugehören

o deutliche Zielorientierung curricularer Aktivitäten

• Organisatorische, curriculare, strukturelle Faktoreno funktionierende Alltagsorganisation der Schule

o funktionierende Organisation des Unterrichts

o systematische schulinterne Fortbildung und Entwicklung

o Zusammenwirken Schule und Elternhaus

2. Gute Schulen

• Schulleitungo Initiatoren von Zielklärung, -absprache und -sicherung

o Impulsgeber für pädagogische Schwerpunktbildung im Alltag

o Zeit für und enger Kontakt mit Kollegium

o Ermutigung und Bestätigung der Kolleginnen

o Offenheit nach außen, d.h. Eltern, anderen Schulen und Einrichtungen gegenüber

• Unterrichto Schüler/innenorientierung

o viel Rückmeldung an Schüler/innen

o Strukturiertheit des Lehr-/Lernprozesses

o Überblick über das Klassengeschehen

o Zeitnutzung „on task“

Dr. Beer

(vgl. Brügelmann, 1999, S. 111ff)

2. Gute Schulen

Qualitätsbereiche von Schule und Unterricht nach Altrichter et al. (2012)

„Die Qualität einer Schule zeigt sich letztlich daran, ob und in welchem Maße die Schüler/innen Lernerfahrungen machen und Lernergebnisse erzielen, die ihnen erlauben, Identität und Selbstwertgefühl auszubilden und fachliche, überfachliche, soziale und persönliche Kompetenzen zur aktiven Teilhabe an der Gesellschaft in Beruf und Privatleben zu entwickeln“ (Altrichter et al., 2012, S. 3).

Qualität einer Schule

Kompetenz der

Schülerinnen und Schüler

Kompetenzmodell

Fachliche Kompetenz

Überfachliche Kompetenz

Soziale Kompetenz

Persönliche Kompetenz

Dr. Beer

Landkarte Schul- und Unterrichtsqualität (Altrichter et al., 2012, S. 3)

2. Gute Schulen

6 Qualitätsbereiche von Schule und Unterricht nach Altrichter et al. (2012)

o Lernerfahrungen und Lernergebnisseo Lernen und Lehreno Lebensraum Klasse und Schuleo Führung und Schulmanagemento Professionalität und Personalentwicklungo Schulpartnerschaft und Außenbeziehungen

2. Gute Schulen

SQA – Schulqualität Allgemeinbildung (BMBF)

„>SQA – Schulqualität Allgemeinbildung< ist eine Initiative des BMBF. Sie will durch pädagogische Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung zu bestmöglichen Lernbedingungen für Schüler/innen an allgemein bildenden Schulen beitragen. Das eigenständige Lernen von Schüler/inne/n, unterstützt durch wertschätzende, sachlich fundierte Begleitung von Lehrer/innen, soll zur weiteren Anhebung des Bildungsniveaus führen“ (BMBF, o.J., o.S.)

http://www.sqa.at/

3. Unterricht:

Theorie und Praxis

Theorie und Praxis Lernen sichtbar machen allg. didaktische Grundsätze

Pädagogisches Handeln Guter Unterricht

3. Unterricht: Theorie und Praxis

Theorie vs. Praxis

Theoriewissen: … generiert sich durch Beschäftigung mit unterrichtsdidaktischer Literatur, mit unterrichtswissenschaftlichen Erkenntnissen, empirischen Forschungsergebnissen, Methoden und Theorien

Didaktisch-methodische Handlungskompetenz: „Voraussetzung für die Fähigkeit, während des Unterrichtsprozesses zielorientiert zu handeln und auf immer wieder neue, nie genau voraussehbare Problemsituationen angemessen einzugehen“ (Jank & Meyer, 1991, S. 22)

3. Unterricht: Theorie und Praxis

Subjektive Theorien: „Solche Bilder sind sinnlich-ganzheitliche und pragmatische Vorstellungen über den Ablauf und die Atmosphäre, über die Voraussetzungen und Ergebnisse guten bzw. schlechten Unterrichts“ (Jank & Meyer, 1991, S. 22).Subjektive Theorien sind in hohem Maße handlungsleitend, sehr stabil, beeinflussen die Wahrnehmung von Unterricht und stützen sich selbst. Solche verinnerlichte Unterrichtsbilder können mit Hilfe von wiss. Theorien im Sinne eines eigenen didaktischen Konzepts weiterentwickelt werden. Dazu braucht es aber wissenschaftlicher Modelle und Theorien.

wissen. Theorien/Modelle, Erkenntnisse � individuelles & subjektive Theorien � didaktische Konzept

Dr. Beer

(vgl. Jank & Meyer, 1991, S. 45)

Didaktisches Theoriewissen

Subjektive Theorien

Pädagogisches Erfahrungs-

wissen

Individuelles didaktisches Konzept

Unterrichtspraktisches Handeln

3. Pädagogisches Handeln

Pädagogisches Handeln „soll dazu beitragen, das Überleben, den Bestand und die Evolution der Gesellschaft zu ermöglichen, dadurch, dass es die Gesellschaftsmitglieder (…) sozialisiert, integriert, qualifiziert, persönlich

entwickelt, aber auch selektiert, stigmatisiert oder >repariert<.“ (Timmermann. 1996, S. 141 zit. nach Kiper, 2001, S. 12).

Lehrerinnen und Lehrer sind professionell pädagogisch Handelnde.

Der Schule als Raum pädagogischen Handelns können eine Reproduktions-, eine Selektions-/Allokations- und eine Legitimationsfunktion zugedacht

werden (vgl. Fend, 1981, S. 166ff ).

3. Grundformen pädagogischen Handeln

o Erziehen

o Unterrichten

o Entwickeln von Curricula

o Diagnostizieren

o Leistung messen und beurteilen

o Lerngruppen leiten

o Schulleben gestalten

o Partizipation mit Schülerinnen und Schülern fördern

o Mit Eltern kooperieren

o Schule entwickeln

o Beraten

o Helfen

o Beziehungskompetenz entwickeln

o Sich fortbilden

o …

(vgl. Kiper, 2001, S. 12ff)

3. Pädagogisches Handeln

(vgl. Kiper, 2001, S. 15ff)

Unterrichten

Vermittlung von Wissen

Entwicklung von kognitiven, sozialen und instrumentellen Fertigkeiten

Entwicklung von Kompetenzen

Kognitive, affektive und psychomotorische Lernziele

Planung, Vorbereitung, Gestaltung und Reflexion des Unterrichts

3. Pädagogisches Handeln

(vgl. Kiper, 2001, S. 13ff)

Erziehen

Beziehung zwischen zwei Menschen

Das Einwirken des älteren Menschen auf den Jüngeren mit dem Ziel der nachhaltigen Verhaltensänderung

Unter dem Postulat der Selbstwerdung und dem Mündigwerden des Heranwachsenden

Sozialisation, soziales Lernen, Vorbild, Orientierung, Ermutigung

3. Pädagogisches Handeln

(vgl. Kiper, 2001, S. 18ff)

Entwickeln von Curricula

Auswahl und Anordnung der Lerninhalte

Lehrlpäne/Curricula tw. auch Bildungsstandards:

o Legitimationsfunktion

o Anregungs- und Orientierungsfunktion

o Steuerungs- und Kontrollfunktion

Schulautonome LP-Entwicklungen

3. Pädagogisches Handeln

(vgl. Kiper, 2001, S. 2f)

Diagnostizieren

Eine Diagnose ist „ eine Bewertung aufgrund präziser, begründeter Fragestellung mithilfe kontrollierter und theoriegeleiteter Datenerhebung und (…) einer argumentativen Urteilsbildung unter Experten. Diagnose bedarf der Kenntnis eines Standardzustandes oder eines Normverhaltens, das Erkennen bestimmter Normabweichungen und der systematischen Synthese zu klaren Zustandsbildern“ (Kleber, 1996, S. 105 zit. nach Kiper, 2001, S. 20).

Passung von Lernangeboten, Individualisieren

3. Pädagogisches Handeln

(vgl. Kiper, 2001, S. 22f)

Leistung messen und beurteilen

Leistungsmessung (Kompetenzmessung)

� objektiv, reliabel, valide

Leistungsbeurteilung

� päd. Prozess

Allokations- und Selektionsfunktion

� Alpa-/Beta-Fehler

Bezugsnormen

� soziale, sachliche, individuelle

3. Pädagogisches Handeln

(vgl. Kiper, 2001, S. 24; Beer G., 2015, S. 84ff)

Lerngruppen leiten

Schulklasse als Zwangsaggregat

Schulklassen als soziales System

Schulklasse als lernendes System

Lernen im sozialen Kontext

Klassenführung als Voraussetzung für guten Unterricht

3. Pädagogisches Handeln

(vgl. Kiper, 2001, S. 24f)

Schulleben gestalten

Gestaltung der Begegnung, des Raumes, der Zeit

o Lebensnähe im Umgang mit Lernenden und Lerngegenstände

o Einbeziehung der Freizeit in die Unterrichtsgestaltung

o Selbstaktivität durch Öffnung der Raumgegebenheiten

o Gang aus der Schule hinaus (Exkursionen, Ausflüge, Projektwochen, …)

o Verknüpfung mit andere Lernorten (Elternhaus, Betriebe, Museum, Bücherei, …)

3. Pädagogisches Handeln

Partizipation mit Schülerinnen und Schülern fördern

„Zum Schulleben gehört auch die Beförderung on Partizipation. Die gemeinsame Gestaltung der Ordnung einer Schule, die Beteiligung an der Regelung ihrer Angelegenheiten kann die Heranwachsenden in demokratisches Denken und Handeln einführen.“ (Kiper, 2001, S. 25)

3. Pädagogisches Handeln

Mit Eltern kooperieren

„Eltern gelten als maßgebliche Determinanten erfolgreichen Lernens“ (Beer R., 2015, S. 219).

Aktivierende Elternarbeit – Elternpartnerschaft:

o Einander kennen und vertrauen

o Wünsche/ Anregungen/ Feedback der Eltern suchen und berücksichtigen

o Kontaktbarrieren umgehen

o Eltern zum Engagement auffordern und ermutigen

o Mehrere Inforationswege nutzen (Beer u. Gumpinger, 2014, S. 650)

3. Pädagogisches Handeln

Schule Entwickeln

Schulautonomie

Schule als lernende Organisation

Schule als Expertenorgansation

Schulentwicklung

Organisations-entwicklung

Personal-entwicklung

Unterrichts-entwicklung

3. Pädagogisches Handeln

Beraten

Beratung: freiwillig, problembezogen, unverbindlich, Hilfe zur Selbsthilfe, auf Basis von Expertise und Vertrauen

Drei Phasen:

o Problemanalyse, Diagnose

o Problemlösungsmöglichkeiten entwickeln

o Problemlösung & Evaluation

Schülerinnen und Schüler – Eltern - Kolleginnen und Kollegen

3. Pädagogisches Handeln

Helfen

„Psychosoziale Lebenshilfe bedeutet das Gewähren von >Anpassungs-, Entwicklungs-, Reifungs-und Bildungshilfe< in Lebenskrisen und Problemsituationen“ (Kiper, 2001, S. 31).

Hilfe zur Selbsthilfe

Eigenverantwortung (vgl. Klippert, 2000, S. 17)

3. Pädagogisches Handeln

Beziehungskompetenz entwickeln

o Sehen und gesehen werden

o Gemeinsame Aufmerksamkeit

o Emotionale Resonanz

o Gemeinsam Handeln

o Kooperationsbereitschaft (vgl. Bauer, 2007)

Selbstaufmerksamkeit – Selbstwahrnehmung – Selbstreflexion

3. Pädagogisches Handeln

Sich fortbilden

Verpflichtung

Bildungskontinuum

Wissensexplosion

Wissen � Kompetenz

Wissensgesellschaft � lernende Gesellschaft

Lernender/forschender Habitus

3. Lernen sichtbar machen

Der neuseeländische Bildungsforscher John Hattie geht mit seinem Werk Visible Learning/Lernen sichtbar machen (2009/2013) der Frage nach, welche Faktoren auf schulische Leistung nachweislich wirken. Zu diesem Zweck wurden an die 50000 aktuelle empirisch-quantitative Forschungsbeiträge kritisch analysiert und zusammengetragen. Damit wurden die Daten von weltweit 240 Millionen Schülerinnen und Schülern verarbeitet (vgl. Schwetz u. Swoboda 2013, S. 16). Die evidenzbasierten Erkenntnisse hat Hattie in sechs Domänen systematisiert und quantifiziert. Die Wirkung auf die schulische Lernleistung wird aus der Perspektive der Lernenden, des Elternhauses, der Schule, der Lehrperson, des Curriculums und des Unterrichts beleuchtet (Hattie, 2013, S. 37ff ).

3. Lernen sichtbar machen

Maß der Wirksamkeit = Effektstärke d nach Cohen

d < 0 � schädlichen Wirkung z.B.: Fernsehen: d = – 0,18

d < 0,4 � hinterfragenswerte Wirkung Reifungsprozessen, auch wenn eine Schule gar nicht besucht wird: d = 0,15 spezieller Ernährung: d = 0,12

d > 0,04 � real beobachtbare Wirkung Vorausgehendes Leistungsniveau: d = 0,67

(Hattie,2013, S. 9ff )

Dr. Beer

Indikator Effekt

Lehrpersonen-Effekte d = 0,32

Micro-Teaching d = 0,88

Qualität d. Lehrperson

(aus Schülersicht)d = 0,44

Lehrer-Schüler-Beziehung d = 0,72

Lehrerfort- und

Weiterbildungd = 0,62

Lehrererwartungen d = 0,43

Klarheit der Lehrperson d = 0,75

Teamteaching d = 0,19

Indikator Effekt

Formative Evaluation d = 0,90

Aktive Lernzeit d = 0,38

Reziprokes Lernen

(SS: gegenseitiges Helfen)d = 0,72

Forschendes Lernen d = 0,31

Freiarbeit d = 0,04

Passung d = 0,41

Lautes Denken d = 0,64

Hausaufgaben d = 0,29

3. Guter Unterricht

„Guter Unterricht ist ein Unterricht, in dem (1) im Rahmen einer demokratischen Unterrichtskultur (2) auf der Grundlage des Erziehungsauftrags (3) und mit dem Ziel eines gelingenden Arbeitsbündnisses (4) eine sinnstiftende Orientierungen (5) und ein Beitrag zur nachhaltigen Kompetenzentwicklung aller Schülerinnen und Schüler geleistet wird.“ (Meyer, 2010a, S. 13)

Dr. Beer

Didaktisches Sechseck(Meyer, 2010a, S. 25)

Sechs GrunddimensionenZehn Merkmale guten Unterrichts

Transparente Leistungs-

erwartungen

Sinnstiftendes Kommunizieren

Inhaltliche Klarheit

Klare Strukturierung

Echte Lernzeit

Methoden-vielfalt

Intelligentes Üben

Individuelles Fördern

Lernförderliches Klima

Vorbereitete Umgebung

Ziel-struktur

Inhalts-struktur

Prozess-Struktur

Handlungs-Struktur

Sozial-Struktur

Raum-Struktur

3. Merkmale guten Unterrichts

1. Klare Strukturierung des Unterrichts: „roter Faden“, Klarheit bei Prozessen, Zielen und Inhalten, Rollenklarheit, Absprache von Regeln, Ritualen und FreiräumenIndikatoren o verständliche Sprache o Rollen der Beteiligten sind klar o Aufgabenstellungen sind klar und verständlich formulierto Unterrichtsschritte sind deutlich markierto geschickte Rhythmisierung des Unterrichts o vereinbarte Regeln werden eingehalten, Rituale eingesetzt o Passung zwischen Ziel, Inhalt, Methode und Raum

(vgl. Meyer, 2010a, S. 25ff )

3. Merkmale guten Unterrichts

2. Hoher Anteil an echter Lernzeit: erreichbar durch ein gutes Zeitmanagement, durch Pünktlichkeit, durch Auslagerung von „Organisationskram“ und durch eine Rhythmisierung des TagesablaufsIndikatoren o Hohe Schüler/innenaktivitäto Geringe Ablenkbarkeito Inhaltlich reiche Arbeitsergebnisseo Gelungene Rhythmisierung aktiver Lernphasen und Pauseno Wenig Disziplinstörungeno Lehrperson stört die Kinder nicht beim Lernen

(vgl. Meyer, 2010a, S. 25ff )

3. Merkmale guten Unterrichts

3. Lernförderliches Klima : gegenseitiger Respekt, Einhaltung von Regeln, Übernahme von Verantwortung, Gerechtigkeit, FürsorgeIndikatoren o Respektvoller Umgango Keine Diskriminierung/ Ausgrenzung von Kindern mit geringen Leistungeno Gegenseitige Rücksicht und Hilfeo Wertschätzende Spracheo Wenig Rivalitäto Definierte Klassenämtero Lachen und humorvolle Stimmung

(vgl. Meyer, 2010a, S. 25ff )

3. Merkmale guten Unterrichts

4. Inhaltliche Klarheit:Verständlichkeit der Aufgabenstellung, Plausibilität des thematischen Gangs, Klarheit und Verbindlichkeit der ErgebnissicherungIndikatoren o Informierende Unterrichtseinstiegeo Fokussierung auf das Themao Anknüpfen an Vorerfahrungen und Alltagsvorstellungeno Saubere/übersichtliche Mitschriften/Visualisierungeno Arbeit mit Modellen und Veranschaulichungeno Intelligenter Umgang mit Fehlerno Wiederholen und Zusammenfassen

(vgl. Meyer, 2010a, S. 25ff )

3. Merkmale guten Unterrichts

5. Sinnstiftendes Kommunizieren:durch die Beteiligung an der Planung, Gesprächskultur, Sinnkonferenzen, Lerntagebücher und Schüler/innen-FeedbackIndikatoren o Fokussierung auf die Sacheo Lustvolles Lernen o Eigene Interessen in das Thema einbringeno Vertrauen zur Lehrpersono Schüler/innenrückmeldungen zum Lernfortschritt und zu Schwierigkeiteno Kinder reflektieren den Lernprozess

(vgl. Meyer, 2010a, S. 25ff )

3. Merkmale guten Unterrichts

6. Methodenvielfalt:Reichtum an Inszenierungstechniken, Vielfalt der Handlungsmuster, Variabilität der Verlaufsformen und Ausbalancierung der methodischen Großformen

3. Merkmale guten Unterrichts

7. Individuelles Fördern:durch innere Differenzierung und Integration, Schaffung von Freiräumen, Geduld und Zeit; durch individuelle Lernstandsanalysen und abgestimmte FörderpläneIndikatoren o Kinder arbeiten an unterschiedlichen Aufgabeno Zusätzliche Hilfestellungeno Lernmaterialien und Arbeitshilfeno Auszeit möglich, Angepasstes Lernpensumo Arbeit an zusätzlichen Schwerpunkteno Gegenseitige Unterstützung

(vgl. Meyer, 2010a, S. 25ff )

3. Merkmale guten Unterrichts

8. Intelligentes Üben:durch Bewusstmachung von Lernstrategien, passende Übungsaufträge, gezielte Hilfestellungen und entsprechende RahmenbedingungenIndikatoren o Oft, aber kurzo Klare Regelno Ruhige, konzentrierte Arbeitsatmosphäreo Wenig Störungeno Klarheito Personen-, ziel-, themen- und methodendifferenzierte Übungsaufträgeo Sich selbst erklärende Übungsmaterialieno HÜ werden kontrolliert

(vgl. Meyer, 2010a, S. 25ff )

3. Merkmale guten Unterrichts

9. Transparente Leistungserwartungen:durch ein an den Richtlinien/Bildungsstandards orientiertes, dem Leistungsvermögen der Schülerinnen und Schüler entsprechendes Lernangebot und durch förderorientierte Rückmeldungen zum LernfortschrittIndikatoren o Leistungserwartungen klarlegeno Klare Aufgabenstellungo Zügige und differenzierte, klare Leistungsrückmeldungo Verschiedene Formen der Leistungskontrolleo Tests sind angekündigto Schüler/innenfeedback zu Leistung/serwartung/en

(vgl. Meyer, 2010a, S. 25ff )

3. Merkmale guten Unterrichts

10. Vorbereitete Umgebung:durch entsprechende Ordnung, funktionale Einrichtung und brauchbares Lernwerkzeug, effektive Raumregie, geeigneter RaumIndikatoren o Ordnungo Identifikationo Behutsamer Umgango Lernmaterialien und Technische Ausstattungo Funktionelle Raumgestaltung (vgl. Meyer, 2010a, S. 25ff )

„Zeitgemäße Unterrichtsmethoden erfordern und bedingen eine moderne Schularchitektur mit großzügiger Schulraumgestaltung“ (Hammerer & Rosenberger, 2014, S. 40).

Dr. Beer

1. Anknüpfen an die Vorkenntnisse und Vorerfahrungen der Schülerinnen und

Schüler

5. Förderung durch Differenzierung und Individualisierung

2. Stärken von Selbsttätigkeit und

Eigenverantwortung der Schülerinnen und

Schüler

4. Diversität und Inklusion,

Chancen- und Geschlechter-gerechtigkeit

7. Sicherung des Unterrichtsertrages

und Rückmeldungen; neue Prüfungskultur

und Leistungsbeurteilung

6. Förderunterricht

3. Herstellen von Bezügen zur Lebenswelt

Allgemeine didaktische Grundsätze

(BMBF, LP NMS, 1. Teil)

3. Allgemeine didaktische Grundsätze

1. Anknüpfen an die Vorkenntnisse und Vorerfahrungen der Schülerinnen und SchülerVorstellungswelt, kontinuierliche Kontakte mit vor- und nachgelagerten Aus-/Bildungseinrichtungen, …

2. Stärken von Selbsttätigkeit und Eigenverantwortung der Schülerinnen und Schülereigenverantwortliches und selbsttätiges Lernen, Auseinandersetzung, Entdeckung, Erkenntnisgewinnung, Problemlösung, Anwendung und Reflexion, Selbstwirksamkeit und Eigenverantwortung, Offenheit des Unterrichts, kritisches und eigenverantwortliches Denken, Entwicklung eigener Wert- und Normvorstellungen, Fach-, Selbst- und Sozialkompetenz,…

3. Herstellen von Bezügen zur Lebensweltzeit- und lebensnahe Themen, aktuelle und anschauliche Materialien und Medien, Kooperationen mit anderen Bildungseinrichtungen, Einblick in zukünftige Tätigkeitsfelder, Orientierungskompetenz, …

3. Allgemeine didaktische Grundsätze

4. Diversität und Inklusion, Chancen- und Geschlechtergerechtigkeitindividuelle und diskriminierungsfreie Lern-, Entfaltungs- und Entwicklungsmöglichkeiten von Mädchen und Buben unterschiedlicher familiärer/ kultureller Herkunft mit unterschiedlichen Leistungsspektren.

Inklusion:o gleiche Wertschätzung aller Schülerinnen und Schülero wahrnehmen der Individuen, vermeiden von Etikettierungen und Fremdzuschreibungeno erkennen, dass Unterschiede als Chancen für das gemeinsame o Teilhabe aller Schülerinnen und Schülerno Weiterentwicklung der Kulturen, Strukturen und Praktiken in der Schuleo Abbau von Barrieren für Lernen und Teilhabe aller Schülerinnen und Schülerno Projekte, die Barrieren für Zugang und Teilhabe bestimmter Schülerinnen und Schülern überwindeno Auf- und Ausbau nachhaltiger Beziehungen zwischen Schulen und Gemeinden

3. Allgemeine didaktische Grundsätze

5. Förderung durch Differenzierung und Individualisierung pädagogisch-didaktische Konsequenzen:o wertschätzende Beziehungeno differenzierte, zielgerichtete Lernangeboteno Auswahl und Offenheit bei der Aufgabenstellungo flexibles Eingehen auf unterschiedliche Lerngeschwindigkeiteno Berücksichtigung des unterschiedlichen Betreuungsbedarfso Bewusstmachen der Stärken und Schwächen im persönlichen Begabungsprofilo wertschätzenden Rückmeldeverfahreno Abstimmen der Unterrichtsplanung auf den jeweils aktuellen Leistungsstando individuell förderlichen Lernklimas und Vermeidung von Demotivation, Beschämung und

Entfremdungo Trennen von Lern- und Leistungsphaseno Verständnis von Unterricht als Lern- und Entwicklungsbegleitung statt Vermittlung von Lernstoff

3. Allgemeine didaktische Grundsätze

6. FörderunterrichtBeziehungen, soziale Situation, lernhinderliche Bedingungen, Nebenwirkungen beachtensensible Beobachtung �Hypothesen über Entwicklungsmöglichkeiten auf den Stärken und Ressourcen aufbauenFörderunterricht ständig beobachten und reflektieren - flexibel entwickeln, neu zu konzipieren

7. Sicherung des Unterrichtsertrages und Rückmeldungen; neue Prüfungskultur und LeistungsbeurteilungSelbsttätigkeit, gezielte Wiederholungen, ÜbungenHausübungen: Sammeln von Materialien und Informationen, Erkundungen, Übung, FestigungRückmeldung über Lernfortschritte, Stärken und Schwächen, Leistung, KompetenzenDefinierte, transparente BewertungskriterienMethodenkompetenz und Teamkompetenz in die Leistungsbeurteilung einbeziehenProduktorientierte Arbeitsformen z.B. Portfolio-Präsentationen oder (Projekt)Arbeiten

4. Planung und Gestaltung von Lehr- und Lernprozessen

Unterricht/Schule Didaktisches Sechseck Planungsmodelle Unterrichtsmethoden

Bedingungsgefüge Zielstruktur Sozialformen Differenzierung

4. Unterricht

„Der Schwerpunkt der Tätigkeit des Lehrers liegt im Unterrichten, d.h. Der Planung, Vorbereitung und Gestaltung des Unterrichts sowie der Nachbereitung im Sinne einer gezielten Weiterarbeit“ (Koller, 1980, S. 80 zit. nach Kiper, 2001, S.16)

4. Unterricht

o „Unterricht ist ein Interaktionsprozess Lehrern und Schülern.

o Er ist institutionell eingebettet und auf Dauer angelegt.

o Er verläuft – wenn‘s gut geht – zielorientiert und planmäßig.

o Er hat eine curriculare und soziale Ordnung.

o Er dient nicht nur der Unterrichtung, sondern auch der Erziehung und Vermittlung von Sozial- und Selbstkompetenz.

o Er erfordert eine pädagogische gestaltete Umgebung (…).

o Er wird von wissenschaftlich qualifiziertem Personal durchgeführt

o und steht (…) unter der Aufsicht des Staates“ (Jank & Meyer 2011, S. 43).

4. Schule

Schule:

o Räumlich festgelegt

o Zeitlich in größere und kleiner Einheiten gegliedert

o Durch qualifiziertes Personal

o Lernziele und Lerninhalte

o Systematische Lehrgänge

o Methoden und Medien

o Organisiert

o Zeitlich stabil (vgl. Kiper, 2001, S. 37).

Dr. Beer gesellschaftlicher Rahmen

Institutioneller Rahmen

personaler Rahmen

(Jank & Meyer 2011, S. 63)

Bedingungsgefügevon Unterricht:

Personaler RahmenAnsprüche, Erwartungen,

Lern- (KK) u. Lehr-voraussetzungen (LL)

Institutioneller RahmenSchulgebäude, Einrichtung

Einzugsgebiet

Gesellschaftlicher RahmenGesetzl. Vorschriften

Inhalte

Prozesse

Handlungs-muster

Sozial-formen

Räume

Ziele

Dr. Beer(vgl. Jank & Meyer, 2010b, S: 51).

Didaktisches Sechseck

Gunddimensionen Voraussetzungen Konsequenzen

von Unterricht:

o Ziele

o Inhalte

o Prozesse

o Handlungsmuster

o Sozialformen

o Räume

Inhalte

Prozesse

Handlungs-muster

Sozial-formen

Räume

Ziele

4. Ziele - Zielstruktur

Lehrpläneo allgemeinen Teile des Lehrplans

o Stundentafeln

o Lehrpläne der einzelnen Unterrichtsgegenstände

Bildungsstandardso „Bildungsstandards sind konkret formulierte Lernergebnisse, die sich aus den Lehrplänen

ableiten lassen. Sie legen jene Kompetenzen fest, die Schüler/innen bis zum Ende der 4. Schulstufe in Deutsch und Mathematik sowie bis zum Ende der 8. Schulstufe in Deutsch, Mathematik und Englisch nachhaltig erworben haben sollen. Dabei handelt es sich um Fähigkeiten, Fertigkeiten und Haltungen, die für die weitere schulische und berufliche Bildung von zentraler Bedeutung sind“ (Bifie, 2015, o.S.).

Dr. Beer

opportunity to learn standards

performancestandards

Inhalt Outcome/Leistung Prozess

nicht normativ

Benchmarks

Entwicklungs-standards

normativ

Minimalstandards

Regelstandards

Maximalstandards

Prozess-standards

Qualitäts-standards

contentstandards

4. Ziele - Zielstruktur

Kompetenzeno Weinert versteht „unter Kompetenzen die bei Individuen verfügbaren oder durch sie

erlernbaren kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten, um bestimmte Probleme zu lösen, sowie die damit verbundenen motivationalen, volitionalen und sozialen Bereitschaften und Fähigkeiten, die Problemlösungen in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu können“ (Weinert, 2002, S. 27f ).

Kompetenzmodelleo „Kompetenzmodelle beschreiben zu erwartende Lernergebnisse von Schüler/innen auf

bestimmten Altersstufen und setzen methodisch/didaktische Vorgaben, um die gesetzten Erwartungen zu erfüllen. Die Gliederung von Kompetenzmodellen in verschiedene Kompetenzstufen ist in hohem Maße von den Domänen abhängig. Jede Kompetenzstufe ist von spezifischer Qualität und kann von den übrigen unterschieden werden und stellt wieder die Basis für die nächstfolgende Kompetenzstufe“ (Beer, 2007, S. 228).

4. Ziele - Zielstruktur

Modell in 4 Kompetenzbereichen

o Fachkompetenz, Sachkompetenz

o Sozialkompetenz

o Selbstkompetenz, Persönliche Kompetenz

o Methodenkompetenz

Modell in 3 Kompetenzstufen

1. Grundlegende Kompetenzstufe

2. Erweitere Kompetenzstufe

3. Fortgeschrittenen Kompetenzstufe

4. Ziele - Zielstruktur

Teilkompetenzen nach Anforderungsniveau differenzieren:

1: Grundwissen zu einem Lerninhalt angeben

2. Lerninhalt erklären können

3. Lerninhalt auf anderen Sachverhalt anwenden

(Grosser et al., 2014, S. 29).

4. Modelle der Planung

Grundraster nach Meyer (2010b)0. Lehr-Lernumgebung: Sitzordnung, Materialausstattung, Schulmöbel, PC-Arbeitsplätze, …

1. Unterrichtsgegenstand benennen, Aufgabenstellungen formulieren

2. Bedingungsanalyse: Lernvoraussetzungen der Kinder, Lehrvoraussetzungen der Lehrkräfte, fachliche Vorgaben, institutionelle Rahmenbedingungen

3. Didaktische Strukturierung: Ziele, Inhalte, Handlungsstruktur, Sozialstruktur

4. Stundenverlaufsplanung: Einstieg, Erarbeitung, Ergebnissicherung

5. Auswertung: Analyse und tatsächlicher Stundenverlauf

(vgl. Meyer, 2010b, S. 103).5. Vorüberlegungen zur Auswertung

4. Stundenverlauf planen

3. Didaktische Strukturierung

Ziele Inhaltsstruktur Handlungsstruktur Sozialstruktur

2. Bedingungsanalyse

Lernvoraussetzungen Lehrvoraussetzungen LP, Bildungsstandards

1. Thema festlegen und Aufgabenstellung formulieren

0. Vorbereitet Umgebung

4. Modelle der Planung

Prozessstruktur nach Grosser et al. (2014)

Vier Planungsaspekte:

Ergründen

Entscheiden

Entwerfen

Entwickeln

Ergründen Unterrichtthema

Lernvoraussetzungen

Ergründen Unterrichtthema

Lernvoraussetzungen

Entscheiden Teilkompetenzen

Didaktische Struktur

Entscheiden Teilkompetenzen

Didaktische Struktur

Entwerfen Unterrichtsskizze Unterrichtsverlauf

Entwerfen Unterrichtsskizze Unterrichtsverlauf

Entwickeln Evaluation Reflexion

Entwickeln Evaluation Reflexion

4. Modelle der Planung

Ergründen● Sachanalyse

o Quellen sichten

o Informationen verarbeiten

o Ergebnisse dokumentieren

● Lernvoraussetzungen

o Einholen − Institutionelle Bedingungen

− Infos über die Lerngruppe

o Berücksichtigen− Fachliche Voraussetzungen und Gegebenheiten

− Relevante Infos über einzelne Kinder

Ergründen Unterrichtthema

Lernvoraussetzungen

Ergründen Unterrichtthema

Lernvoraussetzungen

Entscheiden Teilkompetenzen

Didaktische Struktur

Entscheiden Teilkompetenzen

Didaktische Struktur

Entwerfen Unterrichtsskizze Unterrichtsverlauf

Entwerfen Unterrichtsskizze Unterrichtsverlauf

Entwickeln Evaluation Reflexion

Entwickeln Evaluation Reflexion

4. Modelle der Planung

Entscheiden● Didaktische Struktur

o Überlegen

o Anordnen

o Entscheiden

o Auswählen

● TeilkompetenzenBildungsstandards, Kompetenzen, Zielformulierungen, Lernerfolgskontrolle

o Formulieren

o DifferenzierenGrundlegende Kompetenzstufen

o Berücksichtigen

Ergründen Unterrichtthema

Lernvoraussetzungen

Ergründen Unterrichtthema

Lernvoraussetzungen

Entscheiden Teilkompetenzen

Didaktische Struktur

Entscheiden Teilkompetenzen

Didaktische Struktur

Entwerfen Unterrichtsskizze Unterrichtsverlauf

Entwerfen Unterrichtsskizze Unterrichtsverlauf

Entwickeln Evaluation Reflexion

Entwickeln Evaluation Reflexion

4. Modelle der Planung

Entwerfen● Unterrichtsskizze - Unterrichtsverlauf

o Beschreiben (zeitlich festgelegte Unterrichtsphasen)

− Einstieg

− Erarbeitung

− Ergebnissicherung

o Ausführen (Interaktionen - Übergänge)

− Interaktionen

− Übergänge

o Zuordnen (Teilkompetenzen)

o Entscheiden (Aktions- und Sozalformen)

o Festhalten (Arbeitsmittel und Medien)

Ergründen Unterrichtthema

Lernvoraussetzungen

Ergründen Unterrichtthema

Lernvoraussetzungen

Entscheiden Teilkompetenzen

Didaktische Struktur

Entscheiden Teilkompetenzen

Didaktische StrukturEntwerfen Unterrichtsskizze Unterrichtsverlauf

Entwerfen Unterrichtsskizze Unterrichtsverlauf

Entwickeln Evaluation Reflexion

Entwickeln Evaluation Reflexion

4. Modelle der Planung

Entwickeln● Unterrichtsstunde evaluieren

o Vergleichen

o Überprüfen

o Weiterdenken

● Handeln reflektieren

o Gelungenes präzisieren

o Offenes thematisieren

o Zukünftiges konkretisieren

Ergründen Unterrichtthema

Lernvoraussetzungen

Ergründen Unterrichtthema

Lernvoraussetzungen

Entscheiden Teilkompetenzen

Didaktische Struktur

Entscheiden Teilkompetenzen

Didaktische Struktur

Entwerfen Unterrichtsskizze Unterrichtsverlauf

Entwerfen Unterrichtsskizze Unterrichtsverlauf

Entwickeln Evaluation Reflexion

Entwickeln Evaluation Reflexion

4. Sozialformen

Es können vier Sozialformen im Rahmen der inneren Differenzierung unterschieden werden:

o Frontalunterricht (Klassenunterricht, Plenum)− Instruktion, Darbietung, Vorzeigen, Anweisen, Fragen beantworten

o Gruppenunterricht (Gruppenarbeit, Teamarbeit)− Kooperatives selbstständiges Lösen, soziales Lernen, Methodenlernen;

− Zufalls-, Experten-, Niveau-, Interessens., Leistungs-, Altersgruppen; homo./heterogen, stabil/nicht stabil

o Partnerarbeit (Tandemunterricht)− Selbstständiges Üben, Kooperation, Sozialkompetenz, Lernpartnerschaft, Tutor-Methode

o Einzelarbeit (Stillarbeit)− Lernanregende Aufgabenstellungen, individualisiertes Lernen, offenes Lernen, PC- Lernprogramme, Leistungssituationen

o Abteilungsunterricht(vgl. Jank & Meyer, 2011, S: 79).

4. Unterrichtsmethoden

In enger Vorstellung versteht sich „Unterrichtsmethode als Weg zu einem bereits feststehenden) Ziel. Während Ziele und Inhalte feststünden, ziele die

methodische Frage auf den effektivsten Weg der Vermittlung.“(Kiper, 2001, S. 135f).

Methodische Grundformen

Darbietender Unterricht Aufgebender Unterricht Erarbeitender Unterricht

Vormachen Selbstständige Schülerarbeit Unterrichtsgespräch

Vorzeigen EA, PA, GA Fragend-entwickelnder U.

Vorführen Stillarbeit Impuls

Vortragen eigenverantwortliches Arbeiten Problemstellung

… offenes Lernen … Unterrichtsdiskussion …

(vgl. Jank & Meyer, 2091, S: 270).

4. Differenzierung - Individualisierung

Differenzierung

o Äußere DifferenzierungStabil, räumlich/örtlich/strukturell getrennt, selektiv

− Schultyp (AHS, NMS, ASO)

− Geschlecht

− Leistung (Leistungsgruppen, Hochbegabtenklassen/-schulen, Förderklassen, Aufbauklassen)

− Muttersprache (Sprachklassen)

− Sozioökonomischer Status (Privatschulen)

− Religion (konfessionelle Privatschulen)

o Innere DifferenzierungNicht stabil, anlassbezogen, zeitlich begrenzt, flexibel, inklusiv

(vgl. Jank & Meyer, 2011, S: 79).

4. Differenzierung - Individualisierung

Innere Differenzierung

Individualisierter Unterricht wird aus der Perspektive des Kindes gedacht. Seine Kompetenzen sind Ausgangspunkt um vorgegebene langfristige Ziele (LP, Bildungsstandards) in Schritten zu erreichen. Dies bedeutet …

o Beobachtung des Kindes

o Lernstandsdiagnose

o Leistungsrückmeldung

o Passung der Lernangebote

o Differenzierte Unterstützungs-/Anregungssysteme

6 …

5

4

Ein rechwinkeliges Dreieck in einem Gesamtzusammenhang auffinden und

fehlende Bestimmungsstücke berechnen

3

Bei einem unbeschrifteten rechtwinkeligen Dreieck in beliebiger Lage die Länge der Hypotenuse bzw.

der Katheten berechnen

2

Mit Hilfe des PL die Länge einer Kathete in einem gegebenen (beschrifteten) rechtwinkeligen Dreieck (ABC)

berechnen

1

Mit Hilfe des PL die Länge einer Hypotenuse in einem gegebenen (beschrifteten) rechtwinkeligen Dreieck (ABC) berechnen

Den PL mit Variablen in der üblichen Form (a2 + b2 = c2) angeben

Lernstandsdiagnose

+

Maßnahmenplanung:o Lernumgebung

o Lernsetting

o Aufgabenstellung

Schüler/in A

Leistungsrückmeldung

4. Differenzierung - Individualisierung

4. Differenzierung - Individualisierung

Möglichkeiten der Individualisierung/

Passung von Lernangeboten:

o Schwierigkeitsgrad

o Anspruchsniveau

o Bearbeitungstiefe

o Komplexität

o Unterstützungsmaßnahmen

o Grad der Selbstständigkeit

o sozialer Kontext

o Lehrmittel

o Methoden

o Umfang

o Abstraktionsgrad

o Motivation

o Zeit

o Individuelle Wahl

5. Didaktische Theorien

Merkmale Konstruktivistische Didaktik

Bildungstheoretische Didaktik Lern-/Lehrtheoretische Didaktik

5. Merkmale eines Modells

Merkmale eines didaktischen Modells:

o Reduktion− Auf die Grundstruktur vereinfachen

o Akzentuierung− Den Fokus legen

o Transparenz− Mechanismen sichtbar machen

o Perspektivität− Wahl einer spezifischen Sichtweise

o Produktivität− Im Sinne der gedachte Wirklichkeit

(vgl. Kiper, 2001, S. 122)

5. Bildungstheoretische Didaktik

Bildung und Erziehung haben die Aufgabe , dem unmündigen Menschen zur Mündigkeit zu verhelfen“ (Jank & Meyer, 1991, S. 137).

Klafki nennt vier Charakteristika:

„1. Bildung zielt auf Befähigung zu vernünftiger Selbstbestimmung (…)

2. Bildung wird im Rahmen der historisch-gesellschaftlich-kulturellen Gegebenheiten erworben. (…)

3. Bildung kann jede(r) nur für sich selbst erwerben. (…)

4. Der Bildungsprozess erfolgt aber in der Gemeinschaft“ (Jank & Meyer, 1991, S. 138f )

5. Bildungstheoretische Didaktik

Klafki orientiert sich bei der didaktischen Analyse an fünf Grundfragen:

o Gegenwartsbedeutung − Bedeutung des Inhalts für der Kinder

o Zukunftsbedeutung− Bedeutung des Themas für die Zukunft der Kinder

o Sachstruktur− Struktur des Inhalts

o Exemplarische Bedeutung− Der erschlossene allgemeine Sachverhalt

o Zugänglichkeit− Besondere Fälle, Phänomene, Situationen des Inhalts (vgl. Jank & Meyer, 1991, S. 133)

5. Bildungstheoretische Didaktik

Auf Basis einer bildungstheoretischen Didaktik kann eine Unterrichtsplanung modellhaft folgendermaßen strukturiert werden:

1. Beschreibung der Klassen-/Kurssituation

2. Einordnung der Stunde in die Unterrichtseinheit

3. Sachanalyse des Themas

4. Didaktische Analyse

5. Lernziele

6. Methodische Überlegungen

7. Geplanter Stundenverlauf

8. Anhang (vgl. Jank & Meyer, 2011, S. 357)

5. Lehr-/lerntheoretische Didaktik

Als Kernstück der Lerntheoretischen Didaktik gilt die Strukturanalyse von Unterricht:

vier Entscheidungsfelder

zwei Bedingungsfelder

anthropogen = der Menschengattung angeboren

(vgl. Jank & Meyer, 2011, S. 362ff )

Intentionalität

Methodik

Anthropogene Voraussetzungen

Sozialkulturelle Voraussetzungen

Medienwahl

Thematik

5. Lehr-/lerntheoretische Didaktik

Der/die Unterrichtende muss sich 6 Grundfragen stellen:

1. „In welcher Absicht tue ich etwas?

2. Was bringe ich in den Horizont der Kinder?

3. Wie tue ich das?

4. Mit welchen Mitteln verwirkliche ich das?

5. An wen vermittle ich das?

6. In welcher Situation vermittle ich das?“(Jank & Meyer, 2011, S. 365)

Intentionalität

Methodik

Anthropogene Voraussetzungen

Sozialkulturelle Voraussetzungen

Medienwahl

Thematik

5. Konstruktivistische Didaktik

Konstruktivismus

„Der Konstruktivismus beschreibt das Lernen nicht als eine Folge des Lehrens, sondern als eigenständige Konstruktionsleistung des Lernenden“ (Jank & Meyer, 2011, S. 286).

„Die Wirklichkeit, in der ich lebe, ist ein Konstrukt des Gehirns“ . (Roth, 1997, S. 21 zit. nach Jank & Meyer, 2011, S. 289).

„“Das Gehirn ist (..) nicht weltoffen nach außen gerichtet, sondern deutet und bewertet nach eigenentwickelten Kriterien neuronale Signale“(Jank & Meyer, 2011, S. 289).

„Unsere Wirklichkeitskonstruktion entwickeln und verändern wir in der handelnden Auseinandersetzung mit der Welt“(Jank & Meyer, 2011, S. 290).

5. Konstruktivistische Didaktik

Kersten Reich unterscheidet drei Dimensionen der Selbst- und Weltsicht:

Das Symbolische− „Aussagen über die Welt die im Austausch mit anderen entstehen“ (Jank & Meyer, 2011, S. 294) -

Geschriebenes, Gesprochenes, Geschaffenes

Das Imaginäre− unser Bild über den Anderen - es angepasst werden, aber es bleibt bloß unser Bild

Das Reale− ist „ein sehr offenes Konstrukt“ – es „gibt es eine spezifische, nicht vollständig überbrückbare

Differenz zwischen dem Realen und unseren symbolischen und imaginären Konstrukten“(Jank & Meyer, 2011, S. 294)

5. Konstruktivistische Didaktik

Daraus wird eine dreifache Entwicklungsaufgabeabgeleitet:

Konstruktion (Erfindung)− Selbst tun, handeln, experimentieren

Rekonstruktion (sammelnde Wiedergabe)− Erfindungen, kulturelle Leistungen, Erkenntnisse

werden re-konstruiert

Dekonstruktion (Enttarnung)− Dekonstruieren ermöglicht ein kreatives

Lernverständnis und bewahrt vor bloßen, naiven (Nach-)Machen

(vgl. Jank & Meyer, 2011, S. 295f)

Symbolisches

Imaginäres

Reales

Symbolisches

Imaginäres

Reales

Symbolisches

Imaginäres

RealesDekonstruktionKonstruktion

Rekonstruktion

6. Unterrichtskonzepte und Modelle

Konzepte Projektunterricht Exemplarisches Lernen Programmierter Unt. Off. Lernen

Lerntheorien Freiarbeit Forschendes Lernen Handlungsorintierter Unt. E.V.A.

6. Unterrichtskonzepte

„Unterrichtskonzepte sind Gesamtorientierungen didaktisch-methodischen

Handelns, in denen ein begründeter Zusammenhang von Ziel-, Inhalts- und

Methodenentscheidungen hergestellt wird. Sie definieren grundlegende Prinzipien der

Unterrichtsarbeit, sie formulieren Leitbilder des Rollenverhaltens von Lehrern und Schülern und

sie geben Empfehlungen für die organisatorisch-institutionelle Gestaltung des

Unterrichts“ (Jank & Meyer, 2011, S. 305).

5. Lerntheorien

● Modell des Behaviorismus

− Konditionierung, Reiz-Reaktions-Modell, beobachtbares Verhalten

● Perspektive der humanistischen Psychologie

− Akzeptanz (Wertschätzung), Empathie (einfühlendes Verstehen), Kongruenz (Echtheit)

● Sozial-kognitives Modell− Imitationslernen, Lernen am Modell, Vorbild: Beziehung, Betroffenheit, Glaubwürdigkeit

● Modell des Kognitivismus− Wahrnehmen, Denken, Handeln: sinnvoll-rezeptives und sinnvoll-entdeckendes Lernen

● Modell des Konstruktivismus

− Wissen konstruieren, re-konstruieren, dekonstruieren

● Neurobiologische Sichtweise

− Neuronale Netzwerke, Lernzeiten, Kapazität Arbeitsgedächtnisse, Aufmerksamkeit, Konzentration

(vgl. Benischek & Beer, 2014, S. 19ff )

6. Unterrichtskonzepte

Programmierter Unterricht

Exemplarisches Lehren und Lernen

Freiarbeit

Fragend-entwickelnder

Unterricht

Forschendes Lernen

Handlungs-orientierter Unterricht

Projektunterricht

Eigen-verantwortliches

Arbeiten und Lernen

Offenes Lernen

Dr. Beer

„Projektunterricht, auch (Projektarbeit, Projektmethode, Projektorientierter Unterricht) stellt den Versuch dar,

Teamfähigkeit und Selbstorganisation des Lernens dadurch zu fördern, dass zwischen den Lehrenden und Lernenden

ein ‚Handlungsprodukt‘ vereinbart wird, durch das die Arbeits- und Lernschritte definiert und die Arbeitsfortschritte

kontrolliert werden können“ (Jank & Meyer, 2011, S. 309).

− Handlungsorientierung− Selbstorganisation− Kooperatives Lernen− Planung− Produktorientierung− Interdisziplinarität− …

Dr. Beer

„Freie Arbeit: Der Begriff stammt aus der Reformpädagogik. Freiarbeit meint nicht Freiheit von Arbeit, sondern

individuelle Wahl des Zeitpunktes, des Umfangs, der Partner, der Methoden und der Lernmaterialien. Freiarbeit wird

zumeist als Ergänzung zum lehrgangsmäßigen Unterricht, zum Teil auch in die Lehrgänge integriert angeboten“ (Jank

& Meyer, 2011, S. 309).

− Wann?− Wo?− Mit wem?− Womit?− Wie?− Was?

Dr. Beer

Exemplarisches Lehren und Lernen: Baut auf das Modell der bildungstheoretischen Didaktik (Klafki) auf. Ausgehend von den Schlüsselbegriffen des Exemplarischen, Fundamentalen und Elementaren werden geeignete beispielhafte Inhalte zur

Vermittlung gesucht. (vgl. Jank & Meyer, 2011, S. 310).

− Beispiel− Didaktische Reduktion− Mut zur Lücke− Kasuistik (Lernen am Fall)− Induktion (vom Einzelfall auf alle Fälle schließen)− Epochenunterricht (Klafki)

Dr. Beer

„‘Forschendes Lernen‘ ist ein Prozess der selbstbestimmten Suche und der Entdeckung einer für Lernenden neuen Erkenntnis. Forschendes

Lernen läuft dabei in einem autonomen und zugleich strukturierten Prozess ab, welcher von einer sinnlich erfahrbaren Entdeckung über eine systematische Exploration bis hin zu einer für wissenschaftliches Arbeiten

charakteristischen Vorgehensweise reichen kann. Der Prozess des forschenden Lernens wird von einem generellen Entdeckungsinteresse

des Lernenden (Neugierde) und einer affirmativen Haltung der Lernenden getragen“. (Reitiger, 2013, S. 45).

− Prinzip des Vertrauens− Prinzip der Selbstbestimmtheit− Prinzip der Sicherheit− Prinzip der Veranschaulichung− Prinzip der Strukturierung− Prinzip der Personalisierung

Dr. Beer

Programmierter Unterricht: Baut auf die theoretischen Grundlagen des Behaviorismus (Verhaltensforschung), der

Kybernetik (Steuerungslehre) und der Informatik auf. Programmierte Lehrbücher, Programmhefte, lineare

Lernprogramme und Computerprogramme steuern diese Form des Einzelunterrichts. (vgl. Jank & Meyer, 1991, S. 297).

− Lineares Vorgehen in Kontrollschleifen− Ohne sozialen Kontext− Mut zur Lücke− zusätzliches Lernangebot (Enrichment)− Technokratisch

Dr. Beer

Handlungsorientierter Unterricht: „Handlungsorientierter Unterricht ist ein ganzheitlicher und schüleraktiver

Unterricht, in dem die zwischen dem Lehrer und den Schülern vereinbarten Handlungsprodukte die Gestaltung

des Unterrichtsprozesses leiten, sodass Kopf- und Handarbeit der Schüler in ein ausgewogenes Verhältnis

zueinander gebracht werden können.“

(Jank & Meyer, 2011, S. 315).

Fünf Merkmale:1. Interessensorientierung2. Selbsttätigkeit und Führung3. Verknüpfung von Kopf- und Handarbeit4. Einübung in solidarisches Handeln5. Produktorientierung

Dr. Beer

Offenes Lernen: Offener Unterricht verfolgt das Ziel selbstständigen Bildungserwerbs. Merkmale offener

Lernmodelle sind eine hohe Beteiligung der Lernenden, Entscheidungsspielraum, eigenverantwortetes Arbeiten, entdeckendes Lernen, Beratung durch die Lehrenden.

− Stationenbetrieb− Tagespläne− Wochenpläne− Freie Lernphase− Selbsterklärende Materialien zum offenen Lernen− Lernschachtel− Vielfältige Gestaltung der Lernräume

Dr. Beer

Eigenverantwortliches Arbeiten und Lernen: „ Im Zentrum des EVA-Unterrichts steht das aktiv-produktive Lernen der SchülerInnen. Die Palette der Lernaktivitäten reicht vom Bearbeiten themenzentrierter

Arbeitsblätter (…) über das Erstellen einschlägiger Lernprodukte (…) bis hin zur Durchführung ausgewählter Rollenspiele, Planspiele und Projekte zum jeweiligen Thema des Unterrichts.“ (Klippert, 2000, S. 174) EVA. setzt „auf Schülerseite eine Menge an Steuerungs- und Methodenkompetenz

voraus“ (Klippert, 2000, S. 175). Daher stehen der Aufbau der Methoden- und Kommunikationskompetenz sowie die Teamfähigkeit der

Schülerinnen und Schüler im Fokus des EVA-Trainings.

− Haus des Lernens− Schlüsselqualifikationen− Fachkompetenz− Methodenkompetenz− Sozialkompetenz− Persönliche Kompetenz

6a. Unterrichtskonzept:

EVA in der Praxis

Rahmenbedingungen Schüler/innenmethoden Methodentraining Teamentwicklung

Haus des Lernens Lehrer/innenmethoden Kommunikationstraining Kreativität

EVAEigenverantwortliches Arbeiten und Lernen

Methodentraining

Kommunikationstraining

Teamentwicklungnach Heinz Klippert (2000)

veränderte Schüler/innen MedienkinderIndividualistenhedonistische Kinder verwöhnte Kinder

neue Anforderungen auf Schüler/innenseitevon Elternseitens der Wirtschaftvom Dienstgeber

wachsende Belastung Verschärfung der Rahmenbedingungenständig neue Aufgabenveränderter AutoritätsbegriffEinzelkämpfertum

6a. Rahmenbedingungen

Eigenverantwortliches Arbeiten und Lernen

Met

ho

den

trai

nin

g

Ko

mm

unik

atio

ns-

trai

nin

g

Team

-entw

ickl

ung

Fach-kompetenz

Methoden-kompetenz

Sozial-kompetenz

Persönliche Kompetenz

6a. Haus des Lernens

Makromethoden

• Gruppenarbeit• Teamarbeit• Planspiel• Projektarbeit• Hearing• Präsentationsmethode• Schülerreferat• Facharbeit• Arbeitsplatzgestaltung• Schularbeitsvorbereitung• Arbeit mit Lernkartei

Mikromethoden

• Selektives Lesen• Markieren• Exzerpieren• Strukturieren• Nachschlagen• Notizen machen • Gliedern• Ordnen• Heftgestaltung• Karteiführung• Mind-Mapping• Arbeitsplanung

• Freie Rede• Stichwortmethode• Argumentieren • Vortragen• Fragetechniken• Aktives Zuhören• Telefonieren• tetekommunizieren• Zusammenarbeiten• Gesprächsleitung• Konfliktmanagement• Blitzlicht

6a. Schüler/innenmethoden

6a. Lehrer/innenmethoden

EA-GPA-GA

Blitzlicht-methode

Steh-präsentation

Kugelleger-methode

Schnee-ball-

methode

Experten-methode

Fischbowl

Stummes Streit-

gespräch

Zufalls-generator

Rollen-spiel

6a. Implementationsmodell

Eigenverantwortliches Arbeiten und Lernen

Met

ho

den

trai

nin

g

Ko

mm

unik

atio

ns-

trai

nin

g

Team

-entw

ickl

ung

Fach-kompetenz

Methoden-kompetenz

Sozial-kompetenz

Persönliche Kompetenz

Crashkurs und Methodenpflege

o Methodentrainig

o Kommunikationstraining

o Teamentwicklung

Nachdenken über Lernen

Methoden zur Informations-beschaffung

Methoden zur Informations-verarbeitung

Methoden der Arbeits-, Zeit-und Lernplanung

6a. Methodentraining

… mögliche Arbeitsschwerpunkte mit Schülerinnen und Schülern

− Heftgestaltung − Ausschneiden - Aufkleben − Zeichnen mit Zeichengeräten − Nachschlagen− Selektives Lesen − Systematisches Lesen − Markieren − Notizen machen − Ordnen − Visualisieren / Strukturieren − Karteiführung

− Berichten − Erklären -

Argumentieren − Aktives Zuhören − Fragen

formulieren − Beschreiben − Vortragen − Thesen bilden − Untersuchen − GA - PA

6a. Methodentraining

Ist - Analyse: Kommunikationskompetenz ist unbefriedigend − Unzureichende Ausdrucksfähigkeit − Mangelnde Gesprächsdisziplin/Gesprächskultur − Sprechen in Satzfragmenten − Mangelndes Vermögen zuzuhören − Dürftige Gesprächsbereitschaft − Sprechhemmungen

Soll - Ziel: Kommunikationskompetenz als Schlüsselqualifikation− Angstfreies Sprechen/Steigerung des Selbstvertrauens − Ausdrucksfähigkeit erhöhen − Gespräch als Konfliktlösungsinstrument− Persönlichkeit entwickeln − Kreativität steigern − Kommunikation als Grundlage für Teamentwicklung − Steigerung der fachl. Auseinandersetzung

6a. Methodentraining

6a. Kommunikationstraining

Nachdenken über Kommunikation

Freies Sprechen und Erzählen

Miteinander Reden lernen

Rhetorik – kleine Vorträge halten überzeugend argumentieren

Komplexe Kommunikations- und Interaktions-spiele

Warum Teamarbeit wichtig ist …

− Aktives Lernen � mehr Durchblick− Mehr Köpfe � mehr Ideen − angstfreies Nachfragen in der Gruppe Erklären � Verstehen − Hilfe aus erster Hand− Stärken einbringen - Schwächen ergänzen − Verantwortung � Motivation − Selbstbestimmung in der Gruppe − Gruppenarbeit aktiviert, bewegt − Teamarbeit = Schlüsselqualifikation im Berufsleben − Teamarbeit in der Schule � Vorteile im Leben − Verantwortung übernehmen − Gewaltprävention

6a. Teamentwicklung

Pro und Kontra Gruppenarbeit

Warum Gruppenarbeit wichtig ist

Gruppenarbeits-prozesse analysieren und reflektieren

Regeln erarbeiten und visualisieren

Regeln anwenden und festigen

6a. Teamentwicklung

„Kreativität findet nur statt, wenn wir etwas, das in uns ist, außerhalb unser zum Leben erwecken“(Goleman 1997, S. 9)

Literatur

Altrichter, H. et al. (2012). Schul- und Unterrichtsqualität. (BMUKK: 13.10.2012) Linz.

Bauer, J. (2007). Prinzip Menschlichkeit, Hamburg: Heyne.

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Benischek, I./ Beer, R./ Forstner-Ebhart, A./ Amtmann, E. (2015). Lernen Erfolgreich gestalten. Wien: Facultas.

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BMBF (o.J.). SQA auf eine Blick (http://www.sqa.at/course/view.php?id=151 [16.8.2015])

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Fend, H. (1981). Theorie der Schule. München.

Goleman, D. et al. (1997). Kreativität entdecken. München – Wien.

Grosser, N. et al. (2014). ERGRÜNDEN – ENTSCHEIDEN – ENTWERFEN – ENTWICKELN. Wien.

Hammerer, F. u. Roserberger, K. (2014). RaumBildung2. Wien.

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Kiper, H. (2001). Schulpädagogik. Weinheim und Basel: Beltz Verlag.

Klippert, H. (2000). Pädagogische Schulentwicklung. Weinheim und Basel: Beltz Verlag.

Meyer, H. (2010a). Was ist guter Unterricht? Berlin: Cornelsen Scriptor Verlag.

Meyer, H. (2010b).Leitfaden Unterrichtsvorbereitung Berlin: Cornelsen Scriptor Verlag.

Reitinger, J. (2013). Forschendes Lernen – Theorie, Evaluation und Praxis in naturwissenschaftlichen Lernarrangements. Immenhausen: Prolog Verlag.

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Weinert, F. (2002). Leistungsmessung in Schulen, Weinheim und Basel: Beltz.

Dr. Rudolf BeerHochschulprofessor

Kirchliche Pädagogische Hochschule

Wien/Krems

2015

[email protected]://pro.kphvie.ac.at/rudolfbeer