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Titelmasterformat durch Klicken bearbeiten Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe ist eine technisch-wissenschaftliche Oberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi). @drubig-photo/fotolia.com @Peter Saeckel/fotolia.com @Oleksiy Mark/fotolia.com Britta Bookhagen Deutsche Rohstoffagentur in der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe Weltweite Verfügbarkeit und Nutzung von Rohstoffen Halberstadt 25. März 2017 © B. Wylezich Fotolia.com

@drubig-photo/fotolia.com Weltweite Verfügbarkeit und ... · Titelmasterformat durch Klicken bearbeiten • Rohstoffe und weltweite Verbreitung • Globale Verfügbarkeit wichtiger

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Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe ist eine

technisch-wissenschaftliche Oberbehörde im Geschäftsbereich des

Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi).

@drubig-photo/fotolia.com

@Peter Saeckel/fotolia.com

@Oleksiy Mark/fotolia.com

Britta Bookhagen

Deutsche Rohstoffagentur in der

Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

Weltweite Verfügbarkeit und Nutzung von

Rohstoffen

Halberstadt 25. März 2017

© B. Wylezich – Fotolia.com

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• Rohstoffe und weltweite Verbreitung

• Globale Verfügbarkeit wichtiger Industrierohstoffe

• Praxisbeispiel für das Thema Rohstoffe im Unterricht

Inhalt

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• Teil der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR)

• Im Geschäftsbereich des Bundeswirtschaftsministerium (BMWi)

• DERA (seit 2010)

Die Deutsche Rohstoffagentur (DERA)

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BGR, 2015. BGR Datenbank

Top 8 Bergbauländer*

5 - 10 %

3.5 – 5 %

> 10 %

22,2 %

13,7 %

7,4 %

5,9

%

5,6 %

4,3 %

4,8 %

3,6 %

*Metalle, Industrieminerale Diamanten, Phosphat, Kalisalz

Gesamtwert 2013:

882 Mrd. US$

Anteil (Wert) der gesamten Welt-Bergwerksförderung >3,5 %

Diese Länder decken 68 % der Weltproduktion ab

Titelmasterformat durch Klicken bearbeiten

1 – 3.5 %

3,3 %

3,2 %

3,0 %

2,2 %

1,2 % 1,4 %

1,1 %

1,0 %

Weitere bedeutende Bergbauländer

Anteil (Wert) der gesamten Welt-Bergwerksförderung 1- 3,5 %

Diese Länder decken 16 % der Weltproduktion ab

BGR, 2015. BGR Datenbank

*Metalle, Industrieminerale Diamanten, Phosphat, Kalisalz

Titelmasterformat durch Klicken bearbeitenTop 16 Bergbauländer

BGR, 2015. BGR Datenbank 16 Länder decken 84 % des Wertes der gesamten

Welt-Bergwerksförderung ab

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Jahrefördermengen

Eisen 1.520.000.000 t

Bauxit (Aluminium) 288.000.000 t

Kupfer 18.000.000 t

Gold 3.000 t

Platin 180 t

Mengenangaben von Rohstoffen

Größenordnung der Jahresbergbauproduktion an ausgewählten

Metallen und Halbmetallen. [Abb. aus Tercero Espinoza et al. 2015]

Titelmasterformat durch Klicken bearbeitenBergbauproduktion und nationale Wirtschaft (2010 )

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Eisen

Cer

TantalPlatin

AntimonIndium

Lithium Kupfer

Titan

Aluminium

Abb. USGS; Wikipedia

Beryllium

Herausforderung globale Rohstoffherkunft

Titelmasterformat durch Klicken bearbeitenDynamik von Reserven und Ressourcen

Potenziale:

Nicht nachgewiesene,

aber geologisch mögliche,

künftig gewinnbare Mengen

Ressourcen:

Nachgewiesene, aber zur

Zeit technisch und/oder

wirtschaftlich nicht

gewinnbare Mengen

dynamische

Grenze

Reserven:

Zu heutigen Preisen

und mit heutiger Technik

wirtschaftlich gewinnbare

Mengen

Explorationsaktivitäten Technischer

Fortschritt

Rohstoff-

preise

Titelmasterformat durch Klicken bearbeitenFaktoren der Versorgungssicherheit

Geologische Verfügbarkeit

Technische Verfügbarkeit

(Aufbereitungs- und Verarbeitungskapazitäten

Infrastruktur)

Konjunkturelle Entwicklung

(Marktdeckung)

Geostrategische Faktoren

Länderkonzentration

Länderrisiko

Handelshemmnisse (Quoten, Zölle)

Firmenkonzentration

Umwelt- und Sozialstandards

Transparenz und Nachhaltigkeit

Substitutionsmöglichkeiten

Recycling und Ressourceneffizienz

© John Casey - Fotolia.com

© dedi - Fotolia.com© INFINITY - Fotolia.com

© BGR

© BGR

© TTstudio – Fotolia.com

Titelmasterformat durch Klicken bearbeitenBeschaffungsrisiken entlang der Lieferkette

Wettbewerbsverzerrende Maßnahmen und (konkrete)

Auswirkungen/Kosten von Wettbewerbsverzerrenden

Maßnahmen

Force majeure:

kurz- und mittelfristige Auswirkungen auf die Rohstoffpreise

Infrastrukturengpässe

Titelmasterformat durch Klicken bearbeitenNachfragefaktoren

Wirtschaftswachstum global Entwicklung BRIC Entwicklung N11 quo vadis

Afrika

Urbanisierung Erneuerbare

Energietechnologien

Demographie

Megatrends

Indien =

neues China?

Titelmasterformat durch Klicken bearbeitenAktuelle Herausforderungen für die Rohstoffgewinnung

Effizienz und

Ressourcen-schonungSoziale

AkzeptanzGute Regierungs-

führung

- Wasser, Energie,

Effizienz der

Lagerstättennutzung

- Verringerung von

Emissionen, Boden-,

Wasserbelastung

- Verringerung des

Flächenverbrauchs,

Rekultivierung

- Frühzeitige Beteiligung

der Bevölkerung

- Optimierung des

lokalen Nutzens

- Beschäftigung und

Entwicklung nach der

Schließung

- Verlässliches

Rahmenwerk,

- qualifiziertes

Management und

Aufsicht durch

staatliche Stellen

Entwicklung und Umsetzung nationale Rahmenwerke

Internationale Standards und Richtlinien, Benchmarks

Titelmasterformat durch Klicken bearbeiten

• Rohstoffnachfrage wird weiterhin zunehmen und damit auch die Abfallmengen; der

effiziente Einsatz von Ressourcen wird an Bedeutung zunehmen

• Bedeutung der Recycling- und Kreislaufwirtschaft werden zunehmen; sie stehen

weltweit vor großen Herausforderungen

• Kreislaufwirtschaft wird die Primärrohstoffproduktion auch langfristig nicht ersetzen

können

• Geologische Verfügbarkeit mineralischer Rohstoffe meist unkritisch

• Geostrateg. Preis- und Lieferrisiken sind trotz gefallener Preise in hohem Maße

vorhanden (Länderkonzentration, Länderrisiken, Handelshemmnisse etc.)

• Konjunkturelle Entwicklung und Entwicklung der Kapazitäten beobachten

• Umwelt- und Sozialaspekte des Bergbaus nehmen international an Bedeutung zu

Zwischenfazit

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Leicht ersichtlich

Versteckt

Rohstoffe im Alltag

Abb. Wikipedia

Titelmasterformat durch Klicken bearbeiten

Tsumeb

11 Elemente

+4 Elemente

+45 Elemente(Potential)

Quelle: T. McManus, Intel Corp., 2006

Leistungsstarke Computerchips bestehen heuteaus bis zu 60 Elementen

Steigende Komplexität von Produkten – Beispiel Computerchips

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Sensibilisierung für Preis- und Lieferrisiken

Keine direkte Kritikalitätsbewertung, aber Herausheben von

Hotspots

DERA-Rohstoffliste – Screening von Rohstoffen

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China

2012: 93.250 t

SEO

84,9 % der

Weltproduktio

n

=7.208

Bewertungsskala

Konzentrationsgrad (HHI):

>0 bis 1.500: geringe Konzentration

1.500 bis 2.500: mittlere Konzentration

2.500 bis 10.000: hohe Konzentration

Der Herfindahl-Hirschman-Index (HHI) gibt die Länder- sowie Firmenkonzentration im

Markt an.

► Summe der quadrierten Marktanteile aller Marktteilnehmer

► Bewertungsskala liegt zwischen >0 und 10.000 (hoch konzentriert)

1.500 2.500

Seltene Erden: Angebotskonzentration der Bergwerksförderung HHI = 7.336

VNM

2012: 12.000 t

SEO

10,9 %, = 119

Geostrategische Risiken - DERA Rohstoffliste

Titelmasterformat durch Klicken bearbeitenGeostrategische Risiken - DERA Rohstoffliste

► Aggregation und Mittelung der Einzelindikatoren ergibt das gewichtete Länderrisiko (GLR)

Bewertungsskala

Gewichtetes Länderrisiko (GLR):

0,5 bis 2,5: geringes GLR

0,5 bis -0,5: mittleres GLR

-0,5 bis -2,5: hohes GLR

Die World Governance Indicators der Weltbank:

- Mitspracherecht und Rechenschaftspflicht

- Politische Stabilität und Abwesenheit von Gewalt

- Leistungsfähigkeit der Regierung

- Regulierungsqualität

- Rechtsstaatlichkeit

- Korruptionsbekämpfung

► Summe der Anteilswerte der Länder an der Bergwerksproduktion multipliziert mit dem LR

► Bewertungsskala liegt in einem Intervall zwischen -2,5 und +2,5

Länderrisiko:

-0.5 bis 0.0

0.0 bis 0.5

0.5 bis 1.0

1.0 bis 1.5

1.5 bis 2.0

-2.5 bis -2.0

-2.0 bis -1.5

-1.5 bis -1.0

-1.0 bis -0.5

+0,5 -0,5

Titelmasterformat durch Klicken bearbeitenDERA-Rohstoffliste

Mag Magnesit

Mn Manganerz

Mo Molybdän

NaCl Steinsalz

Nb Niob

Ni Nickel

P Phosphat

Pb Blei

Pd Palladium

Per Perlit

Pt Platin

Pyr Pyrophyllit

Rh Rhodium

Sb Antimon

SEE Seltene Erden

Sn Zinn

SrStrontium-

Minerale

Ta Tantal

Talk Talk

Ti Titan

V Vanadium

Ver Vermikulit

W Wolfram

Wol Wollastonit

Zeo Zeolith

Zn Zink

Zr Zirkon

Ag Silber

AlAluminium /

Bauxit

Au Gold

B Borminerale

Ba Baryt

Be Beryll

Bent Bentonit

Bims Bims

C Graphit

Co Kobalt

Cr Chrom

Cu Kupfer

Dia Diamanten

Diat Diatomit

DisDisthen-

Gruppe

F Flussspat

Fe Eisenerz

Feld Feldspat

Gips Gips/Anhydrit

Gli Glimmer

Gra Granat

K Kalisalz

Kao Kaolin

Kok Kokskohle

Li Lithium

Länderkonzentration und gewichtetes Länderrisiko der Bergwerksförderung

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Quelle: BGR Datenbank, CRB, World Bank

CRB Metals

Sub-Index1. Ölpreiskrise

2. Ölpreiskrise

Kollaps

der

UdSSR

China Faktor ?

Asienkrise

0

100

200

300

400

500

600

700

800

900

1000

19

47

19

52

19

57

19

62

19

67

19

72

19

77

19

82

19

87

19

92

19

97

20

02

20

07

Ind

exw

ert

nominal real (inflationsbereinigt), Basis: Jahr 2000

20

13

0,0

2,0

4,0

6,0

BIP WachstumWelt (%)

Finanz-

krise

Reuters CRB-Metals-Subindex Kupfer-, Stahl-, Bleischrott, Zink, Zinn

CRB

20

15

Einfluss des Weltwirtschaftswachstums auf die Rohstoffpreise

Titelmasterformat durch Klicken bearbeitenElektronikmetalle: Anfällig für Preis- und Lieferrisiken

23

Geringe Gehalte im Gestein

Wenige Milligramm bis Gramm pro Tonne

Geringe Weltproduktion

10 bis 100.000 Tonnen / Jahr

Oftmals nur als Beiprodukt gefördert

Vergesellschaftung mit anderen Metallen

Schwierige Rückgewinnung/Recyclierbarkeit

Oftmals nur in Spuren/geringen Mengen eingesetzt

Geringe Substituierbarkeit

Spezifische Materialeigenschaften

Titelmasterformat durch Klicken bearbeitenRohstoffe für Erneuerbare Energietechnologien

24

Titelmasterformat durch Klicken bearbeiten

erhöhter Bedarf

• zunehmendes Recycling

•Verstärkte Substitution

•Miniaturisierung

•Ressourceneffizienz2008 / 2009

2014 / 2015

~ 1995 - 2002

2002

ab 2003

2004 - 2013

Regelkreis der Rohstoffversorgung

• größere Vorräte

• längere Reichweiten

•Aufhebung der Verknappung

Preisanstieg

menschliche

Kreativität

• höhere Explorationsanstrengungen

• größere Explorationsrisiken

• neue Lagerstätten / -typen

• niedrighaltige Vorkommen

werden wirtschaftlich

• höhere Beiproduktgewinnung

•Übernahmen

Angebot und

Nachfrage sind im

Gleichgewicht

Deutsche Unternehmen

ziehen sich aus

internationalen

Engaements zurück.

Deutsche Industrie versucht, sich

wieder in internationale Projekte zu

engagieren.

Nachfragewachstum sinkt

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•Vorräte kaum steigend oder

konstant/Angebot sinkt

• kürzere oder konstante Reichweiten

• zukünftige Verknappungen möglich

•weniger Lagerstätten / -

typen werden entdeckt

•Stilllegungen

•Konsolidierungen /

Zahlungsausfälle

2015: China + RoW

Starker

Preisverfall

Regelkreis der Rohstoffversorgung (2)

•Recycling wenig attraktiv

•Substitutionsdruck verringert

• verringerte Exploration

•Explorationsrisiken gemindert

•Übernahmen / Investitionen

•Kampf um Marktanteile

Signal für

Preisanstieg

Nachfrageimpuls?

Krise der int.

Bergbaukonzerne

Angebotsüberschuss durch

niedrige Nachfrage

Titelmasterformat durch Klicken bearbeitenRohstoffzyklus: Quo vadis?

Relative Preisentwicklung

0,0

2,0

4,0

6,0

8,0

10,0

12,0

14,0

2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

Rela

tiver

Pre

is (

Januar

2003 =

1)

Al Pb Cu Ni Zn Sn Brent-Öl Eisenerz

Titelmasterformat durch Klicken bearbeiten

Aussagen über die „Reichweite“ von Rohstoffen sind immer nur

temporär und statisch (viele Einflussfaktoren)

Rohstoffpreise sind ein komplexes Thema (Intransparenz der

Märkte)

Kleine Märkte/geringe Abbaumengen bedeuten nicht, dass diese

Rohstoffe „unwichtig“ sind (Bsp. Rhenium)

Rohstoffpreise und Reichweiten

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...aber bei Metallrohstoffen und Energierohstoffen sind wir sehr stark vom Import

abhängig!

wichtigste Importländer sind Chile, Australien, China, Südafrika, Russische Föderation

Deutschland ist ein rohstoffreiches Land...

Abb. BGR Länderstudie 2013

Titelmasterformat durch Klicken bearbeitenRohstoffe am Beispiel Handy

Die Handy-Rohstoffbox

Ziel:

• SchülerInnen vermitteln, dass unsere Elektronikbauteile größtenteils

aus Metallen bestehen, die als Rohstoffe aus der Erde abgebaut

werden müssen

• Sensibilisierung für die damit einhergehenden sozialen und

ökologischen Probleme

Methodik:

• Interdisziplinär (Erdkunde, Chemie, Physik, NaWi, Sozialkunde,…)

Spielerisch-experimentell, ohne erhobenen Zeigefinger

Inhalt der Box:

• 9 Minerale und Gesteine, die repräsentativ für Rohstoffe im

im Handy stehen

Title 30

Titelmasterformat durch Klicken bearbeitenWarum das Handy?

• Geologie im Alltag? ressourcenreicher Lebensstil unbewusst

• Handy stellvertretend für alle IKT-Geräte (Informations-und

Kommunikations-Technologien)

• 98% der Jugendlichen über 14 Jahre haben ein Handy

• häufig nur 18-24 Monate in Gebrauch

• 2016: 1,8 Milliarden verkaufte Handys weltweit

• Schätzungen von mehreren Millionen Handys in der Schublade (85-100

Millionen)

• Recycling-Rate (weltweit) 3-10%

• über 30 verschiedene Metalle im Handy

• Zusammensetzung Gewichtsprozent:

– 30% Metalle, 50% Kunststoffe, 20% Glas und Keramik

31

Titelmasterformat durch Klicken bearbeiten

Periodensystem der Elemente

(Beispiel)

Titelmasterformat durch Klicken bearbeiten

57

4

11

27

1

Energieverbrauch (in Prozent)

Raw Materials

Nokia Factory

Transportation

Product Use

RecyclingDaten: Nokia.com

Rohstoffabbau Produktion Nutzungsphase Recycling

Energie, Brennstoffe, Maschinen

Rohstoffe (Eisenerz, Kupfererz etc.)

Energie, Maschinen Energie Brennstoffe, Maschinen

Rohstoffabbau

Fabrik/Produktion

Transport

Gebrauchsphase

Recycling

Wertschöpfungskette Handy:

Vom Rohstoffabbau bis zum Recycling

Titelmasterformat durch Klicken bearbeitenAblauf (Beispiel)

• 7-10.Klasse, Doppelstunde (90min)

• SchülerInnen bauen ein Handy auseinander

• Tabelle: Benenne die Bauteile - Woraus bestehen die Bauteile

• Einsatz Rohstoffbox: Minerale bestimmen (Quiz*)

• Spielkarten*: Welches Element steckt im Mineral/Gestein? In welchem

Bauteil steckt der Rohstoff?

Title 34

Titelmasterformat durch Klicken bearbeitenHandy-Rohstoffbox mit Bestimmungsspiel und Quizkarten

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Magnete in Mikrofon,

Lautsprecher und

Kamera:

Neodym, tw. Dysprosium

Abb. VZ NRW

Akku: Lithium, tw.Kobalt

SIM-Kontakte, Drahtbonden:

Gold

Abdeckungen:

Aluminium,

Magnesium

Drähte, Leiterplatte:

Kupfer

Schrauben:

Eisen

Farben im Display: Samarium,

Praseodym, Europium, Yttrium, Terbium

Auf Leiterplatte in

verschiedenen Bauteilen:

Silizium, Kupfer, Titan, Silber,

Palladium, Chrom,

Beryllium, Zirkon,

Touchscreens:

Indium

Metalle im Handy

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Miningtrucks.com

http://viventura.de/blog/peru/handy-manie

Steckt rund 1 g Gold

250-600kg

Golderz

shewe.yolasite.com

Dafür erhält man ~34 €

www.goldwaschen.de

Labelident.de

In 41 Handys...

Titelmasterformat durch Klicken bearbeiten

Goldgehalt

- im Erz: Durchschnittswerte 4-5 g/t und weniger

- im Handy: 300 g/t

Anreicherung um den Faktor 60 im Handy

Recycling von Gold auch deutlich energie- und umweltschonender

als der primäre Abbau

http://viventura.de/blog/peru/handy-maniewww.goldwaschen.de

vs.

Zahlen und Berechnungen: C. Hagelüken, Umicore

Ist das Gold oder kann das weg?

Titelmasterformat durch Klicken bearbeitenRohstoffe pro Handy

Zahlen: Christian Hagelüken, Umicore

Kupfer 9 g

Silber 0,16 g

Gold 0,024 g

Palladium 0,005 g

Deutschland: ~100 Millionen Althandys (Bitkom 2015)

16 t Silber 2,4 t Gold 0,5 t Palladium 900 t Kupfer

Weltweit im Jahr 2016 verkaufte Handys: 1,8 Milliarden Stück (Gartner 2017)

280 t Silber 42 t Gold 8,75 t Palladium 15.750,00 t Kupfer

Titelmasterformat durch Klicken bearbeiten

Daten: Hagelüken, 2011

Handys und Verbrauch Rohstoffe

Titelmasterformat durch Klicken bearbeitenBeispiele für Lösungsansätze

Der erhobene Zeigefinger bringt nicht viel bei den Schülern.

Eventuelle Ideen für ein nachhaltigeres Handy (am besten im Unterricht zu

erarbeiten):

- Weniger und anders („Leihe, teile, schenke lieber“)

- So lange wie möglich nutzen

- Bei Vertragsverlängerung Gutschein statt neues Handy?

- Smartphones für grüne Apps verwenden (z.B. Einkaufshilfen, CO2-Rechner,

E-Schrott App)

- Energieverbrauch minimieren, nicht an Steckdose über Nacht lassen

- Weiterverkaufen (Daten löschen!)

- Wenn nicht mehr reparierbar – spenden, zum Recycling oder im Geschäft

zurückgeben. Niemals in den Restmüll!

Title 41

Titelmasterformat durch Klicken bearbeiten"urbaner Bergbau“ – urban mining

Recycle Mobiltelefone!

- Schadstoffentfrachtung

- Rückgewinnung wichtiger Stoffe

Recycling leistet einen Beitrag, diese nur endlich vorkommenden

Materialien zu bewahren

Deutschland hat fast keine abbauwürdigen Erze

Verringerung des Energiebedarfs: sekundäre Rohstoffgewinnung ist

in der Regel deutlich energieärmer als primäre Extraktion

Energieersparnisse im Vergleich zur Primärproduktion:

Aluminium 93-95%

Silber 96%

Nickel 90% (Daten: ecoinvent)

Titelmasterformat durch Klicken bearbeitenRecycling

derzeit die beste Möglichkeit der fachgerechten Entsorgung

toxischer Stoffe und Wiedergewinnung der wertvollen Metalle

- Ausbeuten für Gold, Silber, Kupfer (Platin, Palladium) hoch (über 80-95%)

- Weitere Metalle wie Nickel, Blei, Kobalt, Zinn, Antimon mit teils geringeren Ausbeuten theoretisch gewinnbar

- von wirklich für Handyrecycling geeigneten integrierten Hütten gibt es nur eine Handvoll weltweit (in Bezug auf Bandbreite und Ausbeuten der zurückgewonnenen Metalle sowie Umweltperformance ist Belgien technisch führend)

Optimierungsbedarf (z.B. in Bezug auf Ta, In, SEE)

Recycling beinhaltet typischerweise verschiedene Schritte zur Aufbereitung durch Schreddern, Dichteseparierung etc; Standard ist eine Elektrolyse zur Rückgewinnung von Gold, Silber, Kupfer (Platin, Palladium), der Kunststoff wird i.d.R als Energieträger mit verwendet.

Aber: Der Wert der Metalle eine Handys beträgt „nur“ rund 0,80 -1,00 €! Bitte Vorsicht bei der Wortwahl!

Title 43

Titelmasterformat durch Klicken bearbeitenRecycling von Metallen - Zusammenfassung

- Metalle sind prinzipiell recycelbar, d.h. sie werden eher gebraucht als

verbraucht

- Dennoch trennen uns zwei Faktoren von der Deckung unseres

Rohstoffbedarfs nur aus Recycling:

- Produkte sind noch in Gebrauch (Bsp. Metalle in PWKs; Kupfer und

Stahl in Gebäuden, Brücken etc.)

- 100% Recycling ist nicht immer machbar bzw. ökologisch/ökonomisch:

Massive Teile lassen sich leichter recyceln als kleinteilige oder in

Legierungen verbundene Materialien (bsp. Tantalkondensatoren in

Handys)

- In der deutschen Raffinade- und Rohstahlproduktion stammten rund 53 %

des Aluminiums, 42 % des Kupfers und 44 % des Rohstahls aus

sekundären Rohstoffen

Titelmasterformat durch Klicken bearbeiten

• Anfangsspiel: Was ist nicht von Rohstoffen abhängig im Klassenraum?

• Preise von Rohstoffen (Internetrecherche) – ausrechnen des Materialwerts

eines Handys

• Rollenspiel: ein Mienenarbeiter, ein Rohstoffeinkäufer, ein Hersteller, ein

Komsument, ein Rohstoffproduzent, ein Umweltaktivist,... diskutieren über

Preise, Abbau, Umwelt

• Poster erstellen zu Rohstoffen (Steckbriefe)

• Kunstprojekte: Handys weiterverarbeiten zu kleinen Robotern, zu Schmuck

etc

Weiterführende Unterrichtsideen

Titelmasterformat durch Klicken bearbeitenErdöl und Kunststoffe

Abb. FCIO - Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs

Titelmasterformat durch Klicken bearbeiten

Quelle: VDA 2012

Titelmasterformat durch Klicken bearbeitenRohstoffe - Verbrauch

• Pro Jahr benötigt jeder Deutsche im Durchschnitt 12 Tonnen an

mineralischen Rohstoffen

Quelle: BGR, 2012

Eine LKW-Ladung

Abb. Wikipedia

Titelmasterformat durch Klicken bearbeitenRohstoffe - Verbrauch

• Für alle Deutschen (~85 Mio Einwohner)

pro Jahr eine LKW Kette, die 20mal um die Erde reicht!!

Titelmasterformat durch Klicken bearbeitenFazit

Wir leben immer noch in der Steinzeit!

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Informationsmaterial Rohstoffe

• BGR Commodity Top News http://www.deutsche-

rohstoffagentur.de/DERA/DE/Publikationen/Commodity-Top-News/ctn_node.html

• Rohstoffwirtschaftliche Steckbriefe http://www.deutsche-

rohstoffagentur.de/DERA/DE/Publikationen/Rohstoffwirtschaftliche%20Steckbriefe/rohstoffwirtschaftlic

he_steckbriefe_node.html

• Rohstoffsituationsbericht Deutschland http://www.deutsche-

rohstoffagentur.de/DE/Themen/Min_rohstoffe/Downloads/Rohsit-

2015.pdf?__blob=publicationFile&v=3

• BGR Studie Ländervergleich

• http://www.deutsche-

rohstoffagentur.de/DE/Themen/Min_rohstoffe/Downloads/studie_rohstoffwirtschaftliche_einordnung_2

014.pdf?__blob=publicationFile&v=4

• BGR Seiten zu Mineralischen Rohstoffen, Konfliktmineralen etc

http://www.bgr.bund.de/DE/Themen/Min_rohstoffe/min_rohstoffe_node.html

Weiterführende Links - Rohstoffe

Titelmasterformat durch Klicken bearbeiten

Unterrichtmaterialien und Bücher:

• Springer Rohstoff-Expedition http://www.springer.com/de/book/9783662440827 und

• Diercke Natürliche Ressourcen https://verlage.westermanngruppe.de/diercke/artikel/978-3-14-

109815-0/Diercke-Weltatlas-Aktuelle-Ausgabe-Natuerliche-Ressourcen

• Saarland „Hol die Gruftis raus“

http://www.saarland.de/dokumente/thema_handyportal/2016_Materialien_Unterricht_Projekttage_Han

dy_Saarland_weiterfuehrende_Schulen.pdf

• Seiten des Informationszentrums Mobilfunk (IZMF) http://informationszentrum-mobilfunk.de

Filme:

• Earthbook: Die Erde geht online https://www.youtube.com/watch?v=YNSNulqBqhE

• IZMF: Unsichtbare Schätze im Handy https://www.youtube.com/watch?v=VRhPGSBlMAw

Weiterführende Links – Handy und Rohstoffe

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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Kontakt

Dipl.-Geol. Britta BookhagenDeutsche Rohstoffagentur (DERA) in der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR)Email: [email protected]