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www.bwv-journal.de BWV Journal Q 143 facebook.com/bwv-journal Green Code WENN EIN ARCHITEKT SEIN EIGENES HEIM BAUT Planung: Jürgen Schwer; Fotos: Nonnenbroich; Text: Jasmin Albrecht Erbach oder auch die junge Donaustadt genannt liegt am südlichen Rand der Schwä- bischen Alb, zwischen den Toren zu der Stadt Ulm, dem Raum Oberschwaben und dem Bodenseegebiet. Mit 13.300 Einwohnern darf sich der von den Kelten gegründete Ort seit dem Jahr 2002 als Stadt bezeichnen und wuchs seither stetig zu einem attraktiven und modernen Wirtschaftsstandort heran. Unter der Philosophie „Qualität zum Wohl- fühlen“ ist der Architekt Jürgen Schwer in Erbach mit seiner eigenen Handschrift und dem Blick für das Wesentliche bekannt. Doch auch ein Architekt benötigt ein eigenes Heim und erfüllt sich meist früher oder später den Wunsch nach einem eigenen Zuhause. So auch Jürgen Schwer: „Als gelernter Beton- bauer habe ich nach wie vor eine besondere Beziehung und Faszination für den Baustoff Beton und entschied mich daher für ein Bau- projekt aus Sichtbeton“, so der Architekt. Nach einer intensiven Planungsphase konnte Architekturreportage schließlich mit dem Bau des Einfamilien- hauses begonnen werden und nur fünf Wochen später stand bereits der Roh- bau. Ein kubischer Baukörper aus Beton-Halbfertigteilen mit Kerndäm- mung. Insbesondere setzte der Archi- tekt sein Augenmerk hier auf die Ein- haltung des Green Codes und eine schlichte Architektur. Das Green Code System ist dabei ein wahres All-Round- Talent: Die Thermowand und Klima- decke bilden ein geschlossenes und däm- mendes System, Wände und Decken wirken außerdem gemeinsam als Spei- chermassen für Heizung und Kühlung. Die Formensprache wird geprägt von klaren Linien mit Wow-Effekt. Auf allen Gebäudeseiten öffnet sich der Kubus seinem Betrachter und wirkt dennoch geheimnisvoll. Das obere Stockwerk schiebt sich dabei über die untere Ebene und lässt damit Auskragungen und überdachte Vorsprünge entstehen. Der Komfort, der damit erzeugt wird, wird ins- besondere im Inneren des Hauses spürbar. Zum einen schafft die Gebäudeform helle, lichtdurchflutete und freundliche Räume, Innen- und Außenraum verschmelzen förm- lich miteinander und lassen den gesamten Raum fließend wirken. Zum anderen wurden hier mehrere Austrittsflächen geschaffen, die einen harmonischen Bezug zur Natur und der Umgebung bilden.

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Green Code WENN EIN ARCHITEKT SEIN EIGENES HEIM BAUT

Planung: Jürgen Schwer; Fotos: Nonnenbroich; Text: Jasmin Albrecht

Erbach oder auch die junge Donaustadt genannt liegt am südlichen Rand der Schwä-bischen Alb, zwischen den Toren zu der Stadt Ulm, dem Raum Oberschwaben und dem Bodenseegebiet. Mit 13.300 Einwohnern darf sich der von den Kelten gegründete Ort seit dem Jahr 2002 als Stadt bezeichnen und wuchs seither stetig zu einem attraktiven und modernen Wirtschaftsstandort heran.

Unter der Philosophie „Qualität zum Wohl-fühlen“ ist der Architekt Jürgen Schwer in Erbach mit seiner eigenen Handschrift und dem Blick für das Wesentliche bekannt. Doch auch ein Architekt benötigt ein eigenes Heim und erfüllt sich meist früher oder später den Wunsch nach einem eigenen Zuhause. So auch Jürgen Schwer: „Als gelernter Beton-bauer habe ich nach wie vor eine besondere Beziehung und Faszination für den Baustoff Beton und entschied mich daher für ein Bau-projekt aus Sichtbeton“, so der Architekt. Nach einer intensiven Planungsphase konnte

Architekturreportage

schließlich mit dem Bau des Einfamilien-hauses begonnen werden und nur fünf Wochen später stand bereits der Roh-bau. Ein kubischer Baukörper aus Beton-Halbfertigteilen mit Kerndäm-mung. Insbesondere setzte der Archi-tekt sein Augenmerk hier auf die Ein-haltung des Green Codes und eine schlichte Architektur. Das Green Code System ist dabei ein wahres All-Round-Talent: Die Thermowand und Klima-decke bilden ein geschlossenes und däm-mendes System, Wände und Decken wirken außerdem gemeinsam als Spei-chermassen für Heizung und Kühlung.

Die Formensprache wird geprägt von klaren Linien mit Wow-Effekt. Auf allen Gebäudeseiten öffnet sich der Kubus seinem Betrachter und wirkt dennoch geheimnisvoll. Das obere Stockwerk schiebt sich dabei über die untere Ebene und lässt damit Auskragungen

und überdachte Vorsprünge entstehen. Der Komfort, der damit erzeugt wird, wird ins-besondere im Inneren des Hauses spürbar. Zum einen schafft die Gebäudeform helle, lichtdurchfl utete und freundliche Räume, Innen- und Außenraum verschmelzen förm-lich miteinander und lassen den gesamten Raum fl ießend wirken. Zum anderen wurden hier mehrere Austrittsfl ächen geschaffen, die einen harmonischen Bezug zur Natur und der Umgebung bilden.

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Wie ein roter Faden zieht sich aber auch das Kernelement Beton durch den Innen-raum des Hauses. Die Wände sind geprägt von dem kräftigen Stahlgrau des Stoffes, sie spielen mit den hölzernen Elementen, die den Räumen Wärme verleihen und umgeben sie gleichzeitig wie eine schützende Hülle. Im Kontrast dazu bewegen sich die weißen Möbel wie Küche oder Sitzgelegenheiten im offen gehaltenen Wohn-Essbereich und schaffen damit eine einzigartige Atmosphäre. Das Badezimmer er-scheint in einer Symbiose aus naturbelassenen Materialien und moderner Aus-stattung. Alles wirkt harmonisch und lädt zu einem entspannten Start in den Tag oder einem wunderbaren Ausklang des Alltags ein.

Dazu symbolisieren die raumhohen Glasfronten den Einklang von Natur und Ge-bäude und eröffnen dem Architekten so den Blick die malerische Landschaft. Die Umgebung wird hier förmlich in das Haus geholt und in sein Inneres integriert.

Umrahmt von einer eindrucksvollen Terrasse mit Gartenlandschaft, befi ndet sich außerdem im Außenbereich der Swimmingpool des Architekten. Passend zu der Gebäudeform gliedert sich das Rechteck an die Terrasse und lädt im Sommer zu einer Ab kühlung im blauschimmernden Nass ein.

Auf 190 Quadratmetern ist Jürgen Schwer seiner Kunden philosophie treu geblieben und hat sich ein Haus geschaffen, dass Qualität und Wohlfühlen vereint, Komfort und Moderne unter einem Dach be herbergt und gleichzeitig einen Beitrag zu nach-haltigem Bauen liefert.

INFOS ZUM PROJEKT

Garage18,88 m²

gg

Speis.S²3,07 m²3 Eingang/Gard.

7,81 m²g gg g

Du.WC/ um²4,04

Abstellraum13,28 m²

Haus-technik7,17 m²

en/WohnenKochen/Ess56,40 m²

RR

RRR

best. SW-SchachtD=521,97S=517,75

RRR

Abgasrohrü. Dachü

gg

AbsturzAAA

WCWBDusche

WCWCWBDuscheWanneSpüle

WMÜberlauf HTÜberlauf HT

St ll l tSt ll l tStellplatzStellplatzStellplatzStellplatzppee zzpp aaSS l tS apt zttztt lS ee(Schotterrase(Schotterrase(Schotterrasen)n)n)hh ssee ))hh eee( o nrrS tt

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zumOrtskanal

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< DN 150Absturz

T30T30

BaugrenzeTerrasse(sickerfähiger Belag)

Zufahrt(sickerfähiger Belag)

Strauchgruppe

(versch. S ggort pppen)

BBBaumgruppeBaumgruppeBaumgruppeg pp(versch S(versch S(versch S(versch. Sorten/orten/orten/orten/

g ppg pp

H h t )Hochstamm)Hochstamm)))((

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00m

Pool

A A

Bauelemente Hermann Rudolph Baustoffwerk GmbH

Steinbißstraße 15 Tel. 08384 / 8 21 0088171 Weiler-Simmerberg www.rudolph-baustoffwerk.de

Wand- und Deckenelemente aus Beton-Halbfertigteilen

Bauunternehmen HEIM KG

Boschstraße 12-14 Tel. 0731 / 40 92 - 089079 Ulm Fax 0731 / 40 92 - 86www.heim-gruppe.de [email protected]

Erdarbeiten sowie Außenanlagen mit Gabionen

Haustechnik Gerber Haustechnik GmbH & Co. KG

Erlenbachstr. 29 Tel. 07305 / 91 95 1489155 Erbach Fax 07305 / 91 95 15

Spenglerei und Flachdacharbeiten

Fenster · Türen Engeser Fensterwelt GmbH

Biberacherstr. 55 Tel. 07568 / 96 09 39 - 088430 Ellwangen Fax 07568 / 96 09 39 - 19www.engeser-fensterwelt.de

Fenster und Türen

Ausgeführte Arbeiten AdresseFirmaMehr Infos über uns auf Seite 142.

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Planung:Ing.-Büro Jürgen Schwer

Tel. 07305 / 93 29 50www.betonhaus.eu

Baubeginn: 09/2012

Fertigstellung: 10/2013

Wohnfl äche: 190 qm

Grundstücksfl äche: 555 qm

Bauweise: Beton-Halbfertigteile mit Dämmung, Green Code

Besonderheiten: Pool