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Drucktechnologie : Probleme im Bogenoffsetdruck

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Drucktechnologie

Probleme im Bogenoffsetdruck Technischer Support

Sappi Fine Paper Europe

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Inhalt

- Fragen und Checkliste für Reklamationen

- Doubliereffekte

- Passerdifferenzen

- Geistereffekte / Vergilben

- Scheuerfestigkeit / Ausreißen

- Mottling

- Abriebfestigkeit / Karbonieren

- Farbtrocknung

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Wichtige Fragen bei Reklamationen

Worin besteht das Problem?

Ist der Druck noch im Gange oder wurde das Papier bereits vollständig

verarbeitet?

Wurde der Druck unterbrochen und ein anderer Auftrag eingeschoben?

Ist ein Weiterdruck möglich:

• mit weniger guten Druckergebnissen?

• mit geringerer Produktionsgeschwindigkeit und/oder mehr

Unterbrechungen?

• Wie hoch sind die geschätzten Kosten?

Wurde der gesamte Auftrag in einem produziert?

Muss Papier nachgeliefert werden?

Beim Besuch in der Druckerei: Wie lange wird bereits gedruckt?

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Dublieren

Merkmale:

Es handelt sich um Dublieren, wenn ein unerwünschter,

schattenartiger Farbpunkt von geringer Größe neben dem

gedruckten Rasterpunkt erscheint. Dublieren entsteht, wenn

Farbe nicht deckungsgleich auf das folgende Gummituch

übertragen wird.

Dublieren

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Passerdifferenzen

Passerdifferenzen werden verursacht durch:

– Feuchtigkeitsaufnahme durch das bedruckte Papier und

damit Ausdehnung

– Ungenügende Planlage des Papiers

– Technischer Fehler oder Maschinenfehler

(Druckmaschine)

– Ungünstige klimatische Bedingungen

1. Druckfarbe 2. Druckfarbe

Ausdehnung des

Papiers

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Passerdifferenzen

Folgende Punkte sollten überprüft werden:

– Laufrichtung des Papiers

–Überprüfen Sie die Feuchtmittelführung und reduzieren Sie

diese, wenn möglich

– Überprüfen Sie den Papierlauf der Druckmachine

– Überprüfen Sie die Rollenabwicklung

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Geistereffekt

Merkmale des Geistereffekts:

Ein Geistereffekt entsteht durch die Wechselwirkung zwischen

Papier, Druckfarbe und Produktionsbedingungen. Die Druckbilder

setzen sich durch freigesetzte Spaltprodukte auf der Rückseite im

Stapel darüber liegender Bogen ab. Man unterscheidet zwischen

dem sogenannten Matt-Glanz-Effekt und Kontaktvergilbung

Druckfarbe

Papier Spaltprodukte

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Matt-Glanz-Effekt

Merkmale des Matt-Glanz-Effekts:

Die Spaltprodukte verändern die Rückseite des im Stapel über

dem Druckbild liegenden Bogens. Wenn diese Rückseite

bedruckt wird, verändert sich die Druckfarbe beim Trocknen an

dieser Stelle. Durch die unterschiedliche Trocknung der Farbe

entsteht der Matt-Glanz-Effekt.

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Kontaktvergilbung

Merkmale der Kontaktvergilbung:

Die Spaltprodukte von der Rückseite reagieren mit dem

Papier.

Stark gebleichte Papiere sind besonders anfällig für

Kontaktvergilbung.

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Geistereffekt

Der Geistereffekt tritt völlig regellos und unerwartet auf. Ein

Geistereffekt kann durch folgende Maßnahmen verhindert

werden:

– Druck von größeren Farbflächen mit zweiter Druckform

– Kleinere Stapel verwenden und während des Trocknens ausreichend lüften (händisch oder maschinell)

– Konzentrierte Farbe verwenden, um die Farb- führung so gering wie möglich zu halten

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Rupfen / Ausbrechen

"Rupfen" bezeichnet ein Herausreißen von Strichpartikeln oder

Fasern aus der Papieroberfläche aufgrund starker

Beanspruchung während des Abspaltens der Druckfarbe

Gummituchzylinder

Blasenbildung

Druckfarbe vor dem Abspalten

Druckbogen

Abspaltung der Druckfarbe

Abreißwinkel Druckbogen

Greifer Druckzylinder Breite Druckzone

Druckzylinder

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Rupfen / Ausbrechen

Ursache des Rupfens sind:

– Zu geringes Papierformat

– Zu rasches Wegschlagen der Druckfarbe

– Zu zügige Druckfarbe

– Drucksaal und Druckmaschine zu kalt

– Zu hohe Druckgeschwindigkeit

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Unregelmäßiger Druck / Mottling

Dieser Druckfehler wird durch ungleichmäßiges Wegschlagen der

Druckfarbe auf der Papieroberfläche und damit ein ungleichmäßiges

Rückspalten der Druckfarben auf dem nachfolgenden Gummituch

(Backtrap-Mottling) verursacht

Durch Änderung der Farbreihenfolge kann der Drucker den

Mottlingeffekt verringern oder ganz verhindern.

Druckfarbe

Strich

Rohpapier

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Farbabrieb / Karbonieren

Definition von "Abriebfestigkeit":

Die Abriebfestigkeit bezeichnet die Widerstandsfähigkeit einer

Druckfarbenschicht gegen mechanische Beanspruchung durch

Druck und Reibung.

– Abrieb: Farbspuren durch mechanischen Abrieb des

Farbfilms – Karbonieren: Farbspuren durch Druckbelastung auf

unbedruckter Rückseite eines Druckbogens

im Stapel oder während des Schneidens

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Farbabrieb / Karbonieren

Unterschied:

Farbabrieb

Durchscnittlicher Druck mit

relativ langem Abrieb-Weg

(z. B.

Zusammentragmaschine,

Falzmaschine, Heftmaschine)

Karbonieren Hoher Druck mit sehr kleinen

Hüben

(z. B. Guillotine-Schneider, Dreifach-

Schneidmaschine)

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Farbabrieb / Karbonieren

Karbonieren

Seidenmatt

Seidenmatt Matt

Matt

Abrieb:

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Farbabrieb / Karbonieren

Vor allem bei matten Papieren wird die Abriebfestigkeit

beeinflusst durch:

Abriebfestigkeit

Farben

oxidativ trocknende

Farben

Frischfarben

Feuchtmittel

Optimal 5-8% ISO ph 5.5

saures Wasser, hoher

ISO-Wert

Papier

glatte Oberfläche

raue Oberfläche

Zeit

Trockenzeit inkl.

Lüftung

Rasche Verarbeitung

Druckbestäubungspuder

Stärkepuder

Mineralpuder

Druckbedingungen

Stabiler, fortlaufender Druck

ohne häufige Stopps, gute

Klimabedingungen

Trocknung z. B. mit IR

Repro

UCR

400 % Farbe

an einem

Punkt

Buchbinderei

Senkrechte Bogenzuführung

Horizonal liegender

Bogen

wird von unten

herausgezogen

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Farbabrieb / Karbonieren

1. Anordnung von einfarbigen und mehrfarbigen Bildern.

2. Verwendung und Anordnung von Spezialfarben.

3. Lackieren.

4. Laminieren.

5. Vorsehen eines größeren Papierformats für gleichzeitig

gedruckte Farbstreifen.

"Abriebfestigkeit" - was kann der Drucker tun?

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Farbabrieb / Karbonieren "Abriebfestigkeit" - was kann der Drucker tun?

1. Auswahl der Druckfarbe – Verwenden Sie sogenannte "abriebfeste" Druckfarben – Verwenden Sie keine ganz frischen Druckfarben

2. Festlegung der Farbreihenfolge

– Gelb sollte immer als letzte Farbe gedruckt werden (fungiert als Lackierungsdruck)

3. Auswahl und Dosierung von Druckhilfsstoffen – Es sollten grundsätzlich keine Hilfsstoffe (Öle, Pasten etc.) verwendet werden. – Die Verwendung von Farbtrocknern kann hilfreich sein (Dosierung nach

Empfehlungen des Herstellers)

4. Einstellung des Feuchtmittels – Alkoholanteil 8 - 10 % – pH-Wert 5,3

5. Optimierung des Farb-Wasser-Balance – Geringstmögliche Befeuchtung – Perfekter Zustand der Farb- und Befeuchtungswalzen – Exakte Einstellung der Farb- und Befeuchtungswalzen – Stabilisierung des Farb-Wasser-Gleichgewichts durch gemeinsam gedruckte

Farbstreifen im Falle von mangelhaften Druckformen

6. "Richtiges" Drucken-Trocknen-Lackieren – Körnung des Bestäubungspuders angepasst an das Flächengewicht des Papiers – Kein Puder mit "eckigen" Strukturen verwenden (Mineralpuder) – Puder mit "runden" Strukturen einsetzen (Stärkepuder) – Kein Puder auf Zuckerbasis verwenden – Je weniger Puder verwendet wird, desto besser ist die Abriebfestigkeit

7. Trockenzeit

– Die Trockenzeit zwischen Druck und Weiterverarbeitung sollte mindestens 48 Stunden betragen

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Farbtrocknung

Das Trocknen der Druckfarbe ist ein wichtiges Kriterium für die

Verdruckbarkeit. Beim Bogenoffsetdruck trocknen die Farben meist durch

Absorption oder Oxidation.

Die wichtigsten Parameter sind:

– Das Eindring- oder physikalische Absorptionsverhalten des Papiers

In der ersten Phase dringt der flüssige Farbanteil der Farbbindemittel in

den Papierstrich ein, ähnlich wie bei einem Sieb.

– Die Azidität oder Alkalinität der Papieroberfläche (pH-Wert) beeinflusst

den chemischen Trocknungsprozess des Bindemittels (oxidative

Trocknung)

Der pH-Wert der Oberfläche sollte bei gestrichenem Papier neutral oder

leicht alkalisch sein ( 6.0).

– Die relative Feuchtigkeit des Papiers (ca. 50 % rel.)

– Topografie der Papieroberfläche

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Farbtrocknung

Die Trocknung der Druckfarbe wird von der Feuchtigkeit im

Offsetdruckprozess beeinflusst.

Kritisch sind:

- zu viel Feuchtmittel

- Druckformen mit mangelhaftem Farbverbrauch

- falsche Dosierung der Hilfsmittel im Wischwasser

Das Farbababsorptionsverhalten des Papiers sollte nicht zu rasch oder zu

langsam angepasst werden.

Wenn die Druckmaschine mit hoher Geschwindigkeit arbeitet, sollte kein

Absetzen im Stapel erfolgen, andererseits sollte die Farbaufnahme - im

Hinblick auf 10- und 12-Farb-Offsetmaschinen - nicht zu rasch erfolgen

(Gefahr von Aufbauen und Rupfen)