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 Kurt Tepperwein Du machst mich krank  Die Sprache der Symptome erkennen und verstehen s&c by AnyBody  «Du machst mich krank!» Diese Aussage - oft im Zorn dem Partner gegenüber geäußert - macht deutlich, wie sehr Menschen uns im Innersten aufrühren können. Werden diese Gefühle unterdrückt, führen sie früher oder später auch zu körperlichen Symptomen. ISBN 3-478-08810-0 Kurt Tepperwein . - Sonderausg. - Landsberg am Lech : mvg, 2001 © 1996 und 1999 mvg-verlag im verlag moderne Industrie AG & Co. KG, Landsberg am Lech Umschlaggestaltung: Vierthaler & Braun, München

Du Machst Mich Krank

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Kurt Tepperwein

Du machst michkrank

Die Sprache der Symptome erkennen und

verstehen

s&c by AnyBody

«Du machst mich krank!» Diese Aussage - oft im Zorn dem Partnergegenüber geäußert - macht deutlich, wie sehr Menschen uns im Innerstenaufrühren können. Werden diese Gefühle unterdrückt, führen sie früher oderspäter auch zu körperlichen Symptomen.

ISBN 3-478-08810-0Kurt Tepperwein. - Sonderausg. - Landsberg am Lech : mvg, 2001

© 1996 und 1999 mvg-verlag im verlag moderne Industrie AG & Co. KG, Landsbergam Lech

Umschlaggestaltung: Vierthaler & Braun, München

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Backcover«Du machst mich krank!» Diese Aussage - oft im Zorn dem

Partner gegenüber geäußert - macht deutlich, wie sehr Menschenuns im Innersten aufrühren können. Werden diese Gefühleunterdrückt, führen sie früher oder später auch zu körperlichenSymptomen. Dieses Buch

• macht deutlich, wie Körper und Seele miteinander inVerbindung stehen und sich gegenseitig beeinflussen

• zeigt, wie zwischenmenschliche Beziehungen unser Gemütund damit unsere Gesundheit beeinflussen können

• enthält Hinweise, welche Verhaltensweisen krank machenkönnen und wie man wieder gesund wird

• bietet Hilfe zur Lösung von Konflikten• ermöglicht durch den praktischen Nachschlageteil einen

schnellen Zugriff auf Krankheitsbilder und ihre möglichenUrsachen bzw. bietet umgekehrt bei ungelösten persönlichenProblemen die Möglichkeit, wahrscheinliche Krankheitsbildernachzuschlagen

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Inhalt

Backcover..................................................................................2Inhalt .........................................................................................3Vorwort .....................................................................................9Dank........................................................................................10Teil l ........................................................................................11

1. Einleitung .........................................................................11Zum Umgang mit diesem Buch..........................................12

2. Lernfeld Partnerschaft........................................................13Allgemeines ......................................................................13Kommunikation.................................................................23Toleranz............................................................................25Ehrlichkeit ........................................................................26Eigenverantwortung...........................................................30Freiheit .............................................................................32Einheit ..............................................................................34Liebe ................................................................................36

3. Der Schlüssel für jede Krise...............................................39Wo stehe ich?....................................................................40Was will ich? ....................................................................41Wie komme ich dahin?.......................................................47

4. Psychosomatik, Beziehung und Gesundheit ......................... 52Psychosomatik ..................................................................53

Teil II.......................................................................................61Register 1: Beziehungsphasen und ihre Bedeutung...................... 61

1. Alleinsein..........................................................................62Ich kann nicht allein sein....................................................63Ich will allein sein .............................................................64Keiner ist gut genug...........................................................66Mich will keiner ................................................................ 68Ich traue mich nicht ...........................................................70Ich verliebe mich nie..........................................................71

2. Kennenlernen....................................................................73Immer wieder das gleiche Problem.....................................74Ich gebe mich völlig auf .....................................................76

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Ich kann mich nicht entscheiden .........................................78Ich habe Angst vor Ablehnung ........................................... 80Ich will nicht enttäuscht werden..........................................82

Ich verliebe mich so schnell ...............................................833. Zusammensein ..................................................................86Liebe ................................................................................86Was ist nun eigentlich Liebe?............................................. 87Keiner liebt mich wirklich..................................................88Ich kann nicht lieben..........................................................90Meine Liebe ist so launisch................................................91Eifersucht..........................................................................92Mein Partner engt mich ein mit seiner Eifersucht.................96Treue................................................................................96Mein Partner geht fremd ....................................................97Ich halte nichts von Treue, aber mein Partner duldet es nicht 98Kommunikation.................................................................99Wir reden aneinander vorbei............................................. 100Ich will immer Recht haben.............................................. 101Ich verstehe meinen Partner nicht ..................................... 101Ich komme mit den Gefühlsausbrüchen nicht klar.............. 102

Ich sage nicht, was ich denke............................................ 102Ich kann meinem Partner nicht alles sagen ........................ 103Ich kann nicht streiten...................................................... 104Die wichtigsten Regeln für ein erfolgreiches Gespräch....... 105Sexualität........................................................................ 106Ich habe keine Lust mehr ................................................. 106Ich fühle mich überfordert................................................ 107Ich will mehr ...................................................................108Unser Sex ist langweilig................................................... 110Mein Partner will nur Sex................................................. 111Geld ............................................................................... 112Ich will keine gemeinsame Kasse...................................... 112Ich will einen reichen Partner........................................... 114Ich kann nichts annehmen................................................ 115Ich will nicht abhängig sein .............................................. 116Mein Partner liebt nur mein Geld ...................................... 117Macht ............................................................................. 118Ich habe nichts zu sagen................................................... 119

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Ich kann nicht Nein sagen................................................ 121Mein Partner macht alles, was ich will .............................. 122Ich kann nicht tun, was ich will ........................................ 123

Alltag: Wir sind so unterschiedlich ................................... 1254. Trennung ........................................................................ 127Ich kann nicht loslassen ................................................... 127Wir werden uns nicht einig............................................... 129Ich will nicht verletzen..................................................... 130Ich verkrafte die Trennung nicht ....................................... 131

Register 2: Gefühle - mögliche körperliche Folgen.................... 133Einleitung ........................................................................... 134Abhängigkeit ...................................................................... 135Ablehnung .......................................................................... 136Abweisung.......................................................................... 137Aggression.......................................................................... 138Angst..................................................................................139Anspannung........................................................................ 140Desinteresse........................................................................141Druck................................................................................. 142Eifersucht ........................................................................... 143

Einengung .......................................................................... 144Einsamkeit .......................................................................... 145Ekel.................................................................................... 146Entmutigung ....................................................................... 147Enttäuschung ...................................................................... 148Erregung............................................................................. 149Erschöpfung........................................................................ 150Hass................................................................................... 151Kälte .................................................................................. 152Kraftlosigkeit ...................................................................... 153Langeweile ......................................................................... 154Leere .................................................................................. 155Leidenschaft ....................................................................... 156Minderwertigkeitsgefühle .................................................... 157Misstrauen.......................................................................... 158Mitleid................................................................................ 159Müdigkeit ........................................................................... 160Neid ................................................................................... 161

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Panik .................................................................................. 162Rachsucht........................................................................... 163Stress.................................................................................. 164

Trauer................................................................................. 165Überforderung..................................................................... 166Überheblichkeit................................................................... 167Unbefriedigt-Sein ................................................................ 168Unruhe ............................................................................... 169Unsicherheit........................................................................ 170Unverständnis ..................................................................... 171Unzufriedenheit ................................................................... 172Wut .................................................................................... 173Zweifel............................................................................... 174

Register 3: Die Bedeutung der Krankheitsbilder -Was ist zu tun?..............................................................................................175

Adipositas (Fettsucht) - Übergewicht.................................... 176Aids (Acquired Immune Deficiency Syndrome) .................... 177Akne .................................................................................. 178Alkoholsucht....................................................................... 179Allergie .............................................................................. 180

Arthritis .............................................................................. 182Arthrose.............................................................................. 183Asthma............................................................................... 184Bandscheibenprobleme ........................................................ 185Bindegewebsschwäche ........................................................ 186Bindehautentzündung .......................................................... 187Blähungen .......................................................................... 188Blutdruck (hoch) .................................................................189Blutdruck (niedrig) .............................................................. 190Depression.......................................................................... 191Diabetes.............................................................................. 193Dickdarmentzündung........................................................... 194Durchfall ............................................................................ 195Erkältung ............................................................................ 196Frigidität............................................................................. 197Gallenstörungen ..................................................................198Gicht .................................................................................. 199Gürtelrose...........................................................................200

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Haarausfall ......................................................................... 201Hautausschlag..................................................................... 202Heiserkeit ........................................................................... 203

Herpes simplex (Fieberbläschen).......................................... 204Herzprobleme ..................................................................... 205Impotenz............................................................................. 207Infektionen (allgemein)........................................................ 208Juckreiz .............................................................................. 209Karies................................................................................. 210Knochenbrüche ...................................................................211Kopfschmerz (Migräne)....................................................... 212Krampfadern....................................................................... 214Krebs.................................................................................. 215Kreislaufstörungen.............................................................. 216Kurzsichtigkeit .................................................................... 217Lähmung (allgemein) .......................................................... 218Leistenbruch ....................................................................... 219Magenschleimhautentzündung (Gastritis).............................. 220Magersucht......................................................................... 221Mandelentzündung .............................................................. 223

Menstruationsbeschwerden.................................................. 224Multiple Sklerose................................................................ 225Muskelkrämpfe ...................................................................226Muskelschwund ..................................................................227Nackenbeschwerden............................................................ 228Nervosität........................................................................... 229Ohnmacht........................................................................... 230Ohrenschmerzen.................................................................. 231Parodontose........................................................................ 232Prostatabeschwerden........................................................... 233Polyarthritis ........................................................................ 234Rheuma .............................................................................. 235Rückenprobleme .................................................................237Schielen.............................................................................. 238Schilddrüsenüberfunktion .................................................... 239Schlaflosigkeit ....................................................................240Schlaganfall ........................................................................ 241Schmerz.............................................................................. 242

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Schnupfen........................................................................... 243Schuppenflechte (Psoriasis).................................................. 244Schwangerschaftsprobleme .................................................. 245

Schwerhörigkeit ..................................................................246Schwindel........................................................................... 247Sehnenscheidenentzündung.................................................. 248Sodbrennen.........................................................................249Star (grauer)........................................................................ 250Star (grüner)........................................................................ 251Stottern............................................................................... 252Thrombose..........................................................................253Übelkeit und Erbrechen....................................................... 254Unfruchtbarkeit ................................................................... 255Verstopfung ........................................................................ 256Weitsichtigkeit .................................................................... 257

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Vorwort

In meiner Praxis konnte ich immer wieder erleben, dassPartnerschaften scheiterten, bevor sie richtig begonnen hatten.Die Chance zur Entwicklung wurde nicht erkannt, weil jeder nurBequemlichkeit suchte. Solange ich aber etwas nicht haben will,etwas nicht erleben will, werde ich immer wieder damitkonfrontiert, sei es durch den Partner, durch andereBeziehungen oder die Lebensumstände. Das Ziel der Evolutionist nicht Bequemlichkeit, sondern Fortschritt undBewusstseinserweiterung, um ein «Wir-Bewusstsein» zuentwickeln. Jeder Widerstand zieht die abgelehnte Erfahrung inmein Leben. Mein Partner ist also niemals die Ursache für meinProblem. Ich bin die Ursache - mein Partner bringt es nur zumVorschein. Scheinbar macht mich der andere krank, aber inWirklichkeit ist es mein Widerstand, der mich krank macht.Mein Partner macht mich gesund, indem er mir die Chance gibt,den Widerstand aufzulösen.

Vor allem aber hilft mir der Partner, zur wirklichen Liebe zufinden und damit mein wahres Wesen zu erkennen.Partnerschaft ist nicht der einzige Weg zu diesem Ziel, aber esist ein sehr direkter, der obendrein sehr schön sein kann. Wieeffektiv er ist, hängt allein von unseren Offenheit undBereitschaft ab, sich ganz darauf einzulassen. Indem wir unsdieses bewusst machen, erkennen wir die große Chance jeder

Beziehung und die scheinbare Schwierigkeit als Möglichkeit,uns selbst wieder einen Schritt näher zu kommen.Partnerschaft ist ein Weg, auf den man sich gemeinsam

begibt, um bei sich selbst anzukommen. Es ist mir eine Freude,Ihnen mit diesem Buch einen Ratgeber an die Hand geben zukönnen, der Ihnen in allen Beziehungskrisen weiterhelfen kann.

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Dank

Ganz besonders möchte ich an dieser Stelle meinem Freundund Co-Autor, Karsten Grimberg, danken, der mit seinemeinfühlsamen Wesen und seinem medizinischen Wissen vieldazu beigetragen hat, dieses Buch zu dem zu machen, was esnun sein kann: ein Helfer in einer schwierigenBeziehungssituation.

Kurt Tepperwein

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Teil l

1. Einleitung

Beziehungen haben in unserem Leben eine zentrale

Bedeutung. Nur wenige ziehen das Alleinsein vor, nicht selten,um den unangenehmen Seiten einer Partnerschaft aus dem Wegzu gehen. Diese manchmal schwierigen Phasen bleiben in keinerBeziehung aus und dies beschränkt sich nicht nur auf diePartnerschaft. Ob mit Kollegen oder im Sportverein - überallgibt es immer wieder Reibungspunkte.

Wie groß der Einfluss solcher Auseinandersetzungen auf unsere Stimmung ist, weiß wohl so ziemlich jeder. Aber auchunser Körper bleibt von diesen Einflüssen nicht verschont. DieWeisheit unserer Sprache bringt dieses sehr deutlich zumAusdruck. «Du brichst mir das Herz... Du nimmst mir die Luftzum Atmen», «Du gehst mir auf die Nerven» sind nur einigeBeispiele, die auf diesen Zusammenhang hinweisen.

Was aber steht in Wahrheit hinter diesen Geschehnissen? Wiesind die wirklichen Zusammenhänge zwischen unseren

Beziehungen und unserer Gesundheit?Diesen Fragen werden wir in diesem Buch nachgehen und

erkennen, dass wir selbst den Schlüssel in der Hand halten.Vor allem soll dieses Buch aber als praktischer und

unkomplizierter Ratgeber dienen. Aus diesem Grunde besteht eszum größten Teil aus drei Registern, die ein einfachesNachschlagen ermöglichen.

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Zum Umgang mit diesem Buch

Im ersten Teil dieses Buches gehen wir auf die Bedeutungvon Beziehungen ein, um die gesundheitlichen Zusammenhängeund den Sinn einer Begegnung zu verstehen. Dies führt zueinem universalen Schlüssel, den wir in jeder Lebenskriseerfolgreich anwenden können.

Der zweite Teil des Buches ist in erster Linie alsNachschlagewerk gedacht und gliedert sich in drei Registerteile.

Im Register l werden typische Beziehungsproblemebeleuchtet und Hintergründe und Lösungswege aufgezeigt.

Die möglichen gesundheitlichen Folgen können Sie imRegister 2 nachschlagen. Hier sind den jeweiligen, scheinbarnegativen Gemütszuständen, die jede Krise begleiten, diemöglichen körperlichen Folgen zugeordnet.

Register 3 geht auf die Ursachen und die Bedeutung derKrankheitsbilder ein und zeigt auf, was zu tun ist.

Suchen Sie also im Inhaltsverzeichnis zum jeweiligenRegister nach der problematischen Beziehungsphase, nach demGefühl oder nach dem Krankheitsbild, dass Sie geradeinteressiert.

Jede Auseinandersetzung ist einzigartig und hat ihreEigenheiten. Sie besteht aus vielen einzelnen Komponenten, vondenen jede eine wichtige Botschaft enthält. In diesem Buch kannverständlicherweise nicht auf alle Besonderheiten eingegangenwerden und das ist auch nicht der Sinn. Dieses Buch kann Ihnennur einen Ansatz für Ihre individuelle Problemlösung anbieten.Dafür gibt es Ihnen aber den Schlüssel an die Hand, mit dem SieIhre Probleme selbst lösen können. Die Beispiele im zweitenTeil von: «Du machst mich krank!» sollen Ihnen einen Rahmenbieten, aber vor allem Ihre Fähigkeit entwickeln, dieBotschaften, die in allen Erscheinungen und Abläufen enthalten

sind, selbst zu erkennen und richtig zu deuten.

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2. Lernfeld Partnerschaft

Allgemeines

«Hat Partnerschaft einen Sinn?» Das ist die Frage, über diesich schon viele Philosophen den Kopf zerbrochen haben. Selbstwenn man die Frage mit «Ja» beantwortet, schließt sich demsofort die nächste Frage an: «Welchen Sinn?»

Wie immer im Leben ist die Beantwortung jeder Frageabhängig vom eigenen Standpunkt.

Zum Beispiel hat - rein materialistisch gesehen - Partnerschaftauf jeden Fall einen Sinn. Früher war das ein wesentlicherGrund für das Zusammenleben zweier Menschen. Heute hat dasnicht mehr diese Bedeutung, zeigt sich aber z.B. auch noch indem steuerlichen Vorteil der Ehe.

Von einer anderen Ebene aus betrachtet, erscheint

Partnerschaft sehr bereichernd und damit ebenso sinnvoll. Gibtsie doch Geborgenheit, Zärtlichkeit, Vertrauen - Dinge, die unssehr am Herzen liegen und uns sehr gut tun.

Im Rahmen dieses Buches beleuchten wir die Frage: «HatPartnerschaft einen Sinn?» in einem größeren Kontext. Vondiesem Standpunkt aus wird sie nicht alleine für sich betrachtet,sondern in Bezug auf die dahinter stehende Frage: «Hat dasLeben einen Sinn?» Auch diese Frage kann man natürlich vonverschiedenen Seiten betrachten. Im Folgenden werden wir dasaus der menschlichen Perspektive tun und versuchen, dabeieinen gemeinsamen Nenner zu finden.

Fangen wir doch gleich mit einem der einfachstengemeinsamen Nenner aller Menschen an. An dieser Stelle wageich zu behaupten, dass jeder Mensch das Bestreben hat,glücklich zu sein oder es zu werden. Manche würden stattdessen

vielleicht lieber einen anderen Begriff wählen, wie zum Beispiel

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Zufriedenheit, Freude, Glückseligkeit etc. Gemeint ist einAusdruck für die Sehnsucht, die jeder in sich fühlen kann, wieimmer er sie bezeichnen will.

Mit der Ausrichtung, glücklich zu sein oder zu werden, denktund handelt jeder in dem Rahmen und mit den Möglichkeiten,die ihm zur Verfügung stehen. So schafft er sich Dinge inseinem Leben, von denen er glaubt, dass sie ihn glücklichmachen, und vermeidet die Dinge, von denen er glaubt, dass sieihn nicht glücklich machen. Die Handlungen können dabei sehrunterschiedlich sein. Die einen raffen sich auf, arbeiten viel oderbegeben sich in Askese, um dadurch den ersehnten Zustand zuerreichen. Andere sind davon überzeugt, dass Anstrengung sienicht dahin führen wird, und versuchen, nur das zu tun, waskeine Mühe macht, ihnen leicht fällt und nicht wehtut. Mancheresignieren, glauben nicht oder nicht mehr, dass sie zu ihremGlück aktiv beitragen können. Sie warten darauf, dass etwasgeschieht, sind unglücklich und fühlen sich als Opfer.

Vom Standpunkt des Menschen betrachtet (und das ist der

einzige Standpunkt, der für dieses Buch interessant ist, denn wirsind Menschen), ist der Sinn des Lebens also, glücklich zu sein.Jede Kraft, jede Aktivität des Menschen wächst letztendlich

aus dieser Sehnsucht heraus. Alle Religionen, alle Philosophienversuchen einen Weg aufzuzeigen, an dessen Ende die Erfüllungdieser Sehnsucht steht. Auch wenn es dann nicht mehr als«glücklich sein» bezeichnet wird, sondern viele andere Namen

hat wie Vollkommenheit, Einheit, Gott, Nirvana etc. Das sindBegriffe, die von denjenigen gewählt wurden, die dieses Zielerreicht hatten und versuchten, diesen Zustand zu beschreiben.Womit sie uns auch alle ganz deutlich zu verstehen gebenwollten, dass man diese Begriffe nur verstehen kann, wenn manden Zustand erreicht hat. Leider haben das viele Menschenmissverstanden und diskutieren noch heute über Gott, Einheit,Nirvana etc.

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Halten wir uns also an das, wozu wir einen Bezug in unsfinden können, was wir fühlen können, und nicht an etwas,wasrein theoretisch ist und uns nur von uns selbst entfernt. Was

uns aber alle Philosophien und Religionen sagen, ist, dass wiram Ende, wann immer das sein wird, alle unser Ziel erreichenkönnen und werden. Leider haben sich in Bezug auf dieSicherheit des Er-reichens in manchen Religionen undGlaubensrichtungen Veränderungen eingeschlichen, die an dasErreichen des erwünschten Zieles Bedingungen knüpfen. Erfülltman diese, wird man glücklich. Falls nicht, kommt man in dieHölle oder so ähnlich. Die Bedingungen veränderten sich imLaufe der Zeit und passten sich den gegebenen Umständen undvor allem den Bedürfnissen an.

In dieser gemeinsamen Aussage, in dem Vertrauen und derZuversicht, dass wir alle das Ziel unserer Sehnsucht erreichenwerden, liegen die große Kraft und das große Geschenk allerPhilosophien, Religionen, Glaubensrichtungen etc. Sie stärktunsere Sehnsucht, unser Vertrauen und treibt unsere Suche

damit an. Es ist eine wichtige Komponente, die unserVoranschreiten auf dem Weg zum Glück fördert.Wie verheerend die oben erwähnten Veränderungen in

manchen Religionen und Glaubensrichtungen wirklich sind,wird dadurch deutlich: Durch das geschickte Einfügen vonBedingungen wurde dem Menschen suggeriert, dass er etwasfalsch machen könnte. Diese Möglichkeit lässt ihn in seinemVoranschreiten zögern, denn er will ja nichts dem Erreichenseiner Sehnsucht in den Weg stellen. Das Ziel ist ihm zuwichtig, um einen Fehler zu riskieren, der ihn dann nachher inder Hölle schmoren lässt, anstatt glücklich zu sein. Bevor er alsoeinen falschen Schritt macht, macht er lieber gar keinen undversucht währenddessen, Sicherheit und Klarheit darüber zufinden, wie der nächste Schritt sein muss. Zweifel, Zögern,Resignation und Stillstand sind die Folgen. Das Problem ist nur,

dass er es theoretisch nie herausfinden wird. So dreht er sich im

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Kreis und sucht überall nach Antworten auf seine Fragen, umdann letztendlich wieder auf sich selbst zurückgeworfen in sichselbst nach den Antworten zu suchen.

Wie immer also das Ziel nachher aussehen mag und wie manes bezeichnen will, ist doch ganz gleichgültig, wenn wir nurunsere Sehnsucht erfüllt fühlen. Das ist alles, was wir wollen,und nur das kann ein für uns sinnvolles Leben sein.

Wenn also Partnerschaft einen Sinn hat und dieser nichtkonträr zum Sinn des Lebens stehen soll, dann kann er nur darinliegen, dem Menschen zu seinem Glück zu verhelfen. Aber was

ist das Glück des Menschen? Was bedeutet die Erfüllung seinerSehnsucht?Wie wir schon festgestellt haben, gibt es für diese Fragen

keine befriedigende und nützliche Antwort, weil wir sie nichtverstehen können, solange wir das Ziel nicht erreicht haben.Warum interessiert uns diese Frage also so sehr? Ist es derZweifel, ob es wirklich so ist, wie wir es uns ersehnen?Teilweise ja, obwohl es uns ja alle bestätigen, die dieses Ziel jemals erreicht haben, und damit unser Vertrauen stärken. Dochwas wir uns vor allem von der Antwort erhoffen, ist eineWegbeschreibung zu unserem Ziel, dem Glück. Eine klareAussage darüber, was wir tun und was wir lassen sollen.Dahinter steht eigentlich die Angst, den falschen Weg zu gehen,in eine Sackgasse zu geraten oder einen unnötigen Umweg zumachen, also etwas falsch zu machen.

Ähnlich wie mit dem Ziel, so ist es auch mit dem Wegdorthin. Wir verstehen nicht richtig, was mit den vielen weisenRatschlägen gemeint ist. Wir können es auch nicht verstehen, dawir den Weg noch nicht gegangen sind. Erst wenn wir den Weggegangen sind, werden wir es verstehen. Wir haben zu diesenvielen Ratschlägen genauso wenig Bezug wie zu den Begriffen,die das Ziel beschreiben (Gott, Einheit...). Wir fühlen es nicht inuns.

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Also gehen wir wieder zurück zu uns selbst. Horchen wir inuns selbst hinein. Wenn wir in uns eine Sehnsucht fühlen, dannmuss es auch einen findbaren Weg in uns geben. Genau dieses

sagen übrigens auch alle Philosophien und Religionen. Ich kanndiesen Weg natürlich auch negieren, wenn ich ihn nicht sehenwill, aber er ist in mir. Schauen wir also mal hin, was in uns ist.Das eine ist unsere Sehnsucht, ein Gefühl von dem, was ich will.Das andere sind Gefühle wie Hunger, Müdigkeit, Lust,irgendetwas zu tun, Ärger usw.

Nun fragen sich viele - und vielleicht auch einige, die schonso viel und so lange nach innen geschaut haben -, wo denn daein erkennbarer Weg sein soll. Das ist genau der Weg! Es gehtnur darum, das zu fühlen und anzunehmen, was in uns ist. Obdas nun unsere Gedanken sind, ob das Ärger, Freude, Wut oderDankbarkeit sind. Egal was gerade da ist, es will nurwahrgenommen und gefühlt werden. Das ist alles! Wir habenuns als freie Wesen, die wir sind, entschieden, etwasBestimmtes zu erleben, was uns nicht unbedingt bewusst sein

muss. Haben wir es erlebt, gefühlt, dann hat sich der Zweck,warum wir es erschaffen haben, erfüllt. Wir entscheiden unsneu, was wir nun erleben wollen, womit der Kreislauf von vornebeginnt. Es ist ein Spiel.

Wollen wir nun etwas nicht mehr erleben, weil wir vielleichtden Standpunkt geändert haben, unsere Meinung geänderthaben, dann leisten wir Widerstand und wehren uns gegen diegegebenen Verhältnisse. Wir sind nicht mehr im Fluss desLebens. Das ist die Ursache allen Leids: Wir weigern uns zuerleben, was wir uns selbst ausgesucht haben. Doch bevor ich esnicht erlebt, gefühlt habe, kann es sich nicht auflösen. Esbegleitet uns und drängt sich immer wieder in den Vordergrund,um seine ursprünglichen Absichten zu erfüllen.

Indem ich alles annehme, was gerade da ist, und esbereitwillig erlebe, lösen sich alle diese Verstrickungen auf. Das

ist damit gemeint, wenn es heißt: «Seid ehrlich», und genau das

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ist damit gemeint, wenn es heißt: «Die Wahrheit wird euch freimachen.» Das, was wirklich ist, ist die Wahrheit. Und das, wasich in mir wahrnehme, ist wirklich da und will nur gefühlt

werden. Die Wahrheit ist immer einfach. Es gibt nichtsBesonderes zu tun. Das ist der Weg zur Erfüllung unsererSehnsucht. Was trennt uns davon?

Vieles, was in uns ist, wollen wir nicht fühlen. Wir wollennicht, dass so etwas in uns ist, verleugnen Hass, Aggressionen,Intoleranz, aber auch Macht, Kraft u. a. Unsere Vorstellungen,wie wir sein sollen, was gut und schlecht ist, wie wir seinmöchten bzw. auf keinen Fall sein möchten, bestimmen, was wirin uns annehmen bzw. nicht haben wollen und verleugnen.

Wir tragen aber alle Eigenschaften in uns und solange wirbewerten, also aussortieren, was wir haben wollen und wasnicht, verdrängen wir einen Teil. Und dieses Verdrängen istanstrengend und verursacht, dass wir leiden.

Das Potenzial zur Erfüllung unserer Sehnsucht tragen wir inuns. Wenn wir aber nur einen Teil von uns annehmen, dannnehmen wir auch nur einen Teil unseres Glücks an. Es gehtdarum, alles anzuerkennen, was in mir ist. Genau das drückt sichin der einen immer wieder auftauchenden Frage aus: «Wer binich wirklich?» Hinter dieser Frage steht nichts anderes als dieSuche nach mir selbst, nach dem Teil, der mir unbewusst ist,den ich verdränge und nicht sehen will.

So suchen wir überall nach der Antwort auf diese alles

entscheidende Frage und erkennen nicht, dass das Leben selbstder ideale Lehrer ist. Im Außen können wir wunderbarerkennen, welche Teile wir von uns ablehnen und was wirangenommen haben. Alles, was wir bei anderen ablehnen, nichtgut finden, zeigt uns, was wir bei uns selbst nicht gut finden unddementsprechend auch nicht sehen wollen. Bei anderenMenschen schauen wir ungehemmt auf diese Dinge, weil wirglauben, dass es nichts mit uns zu tun hat. Ein schöner Irrtum!

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Jeder kennt das aus seinem Leben, dass er manchmal vonSituationen genervt ist, die ihn zu einem anderen Zeitpunktvöllig gleichgültig lassen. Früher haben uns manche

Eigenschaften, Verhaltensweisen etc. gestört, die uns heuteüberhaupt gar keine Probleme mehr machen. Dieses zeigt dochoffensichtlich, dass es an uns liegt, wie bestimmte Dinge imAußen oder Eigenschaften von Menschen auf uns wirken. Derandere, unser Gegenüber, ist dabei nur der Auslöser.

Bemerkenswert ist dabei auch, dass wir Eigenschaftenteilweise gar nicht mehr wahrnehmen, wenn sie uns nicht mehrstören, bzw. manche uns erst später anfangen zu nerven, obwohlsie schon immer da waren: ein weiteres Zeichen dafür, dass dieUrsache für die Wirkung, die andere Menschen auf uns haben,offensichtlich in uns liegt.

Bei genauerer und ehrlicher Betrachtung können wir auch denZusammenhang erkennen, warum wir manchmal mit unserenMitmenschen nicht klarkommen. Gesund lebende Menschen,vielleicht sogar fanatisch in unseren Augen, stören uns nur dann,

wenn sie ein schlechtes Gewissen in uns auslösen oder uns anunseren eigenen Fanatismus erinnern. Ansonsten würden wir siegenauso wenig beachten wie die völlig ungesund lebendenMenschen. Dass viele sich an Menschen stören, die keinenbesonderen Wert auf ihr Äußeres legen, liegt doch meistensdaran, dass ihre eigene Eitelkeit ein solches Verhalten gar nichtzulassen würde. Warum ärgert es manchen, wenn jemand ganzungeniert sagt, was er denkt? Doch nur weil er sich selbst nichttraut zu sagen, was er denkt.

Letztendlich zeigt uns unser Gegenüber nur, was eigentlichmit uns los ist. Die Aggression gegen andere richtet sich immergegen uns selbst. Intoleranz, Hass, Wut usw. gelten immer nuruns selbst. Dass ein solches Verhalten, mit dem wir uns ja imAllgemeinen nicht wohl fühlen, früher oder später auch zukörperlichen Krankheitssymptomen führt, ist inzwischen schon

weithin bekannt und angenommen.

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Eigenschaften, die wir bei uns selbst angenommen haben,stören uns auch nicht mehr bei anderen. Jemand, der seineeigene Unzuverlässigkeit kennt und angenommen hat, der kann

sie auch bei seinem Nächsten akzeptieren.Es gibt allerdings auch eine Kehrseite dieser Medaille, die

leider selten erwähnt wird. Sie funktioniert nach dem gleichenPrinzip. Unsere Umwelt spiegelt uns nicht nur die eine Seiteunseres Seins wider, die, die wir als unangenehm bezeichnen,sondern alle Seiten unseres Seins. In unserem Unbewusstenbefinden sich nicht nur die Eigenschaften und Fähigkeiten, diewir mit unserer derzeitigen Einstellung lieber nicht habenwollen, sondern auch die Eigenschaften und Fähigkeiten, die wirals äußerst positiv bezeichnen würden. Wir sind von Menschenbegeistert und sagen, dass wir sie lieben, wenn sie aus unsererSicht besondere Eigenschaften oder Gaben haben. Wirversuchen, in ihrer Nähe zu sein, vielleicht sogar uns an sie zuklammern und sie an uns zu binden, nur um dieses Potenzial zuhaben. Wir nennen es zwar häufig Liebe, aber ehrlich betrachtet

ist es wohl meistens Neid. Leider haben wir Schwierigkeiten,diese Eigenschaften, auf die wir neidisch sind, auch als unsereigenes Potenzial anzuerkennen. Wir glauben nicht, dass sieauch zu uns gehören, dass wir ein solches Potenzial in unstragen, dass wir es verdient haben und wir dieses tatsächlich inunser bewusstes Leben integrieren können. Ob wir das glaubenoder nicht, unsere Welt spiegelt unser ganzes Sein wider. Wennwir Menschen wunderbar finden, ihre Eigenarten undCharakterzüge lieben, dann ist das nur ein Spiegel unsereseigenen Seins, auch wenn wir es nicht wahrhaben wollen. Wirtragen alles in uns, ob «negativ» oder «positiv», ob bewusst oderunbewusst.

Jede Bewertung ist ein Zeichen, dass ich einen Teil von mirnoch nicht angenommen habe. Widerstand, Ablehnung, Kritikrichten sich immer gegen mich selbst. Jedes «Habenwollen»,

jedes Brauchen ist ein Nicht-Anerkennen meiner eigenen

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Fähigkeiten. So ist das Außen nur ein Spiegel meines Seins. Eszeigt mir, wo ich noch nicht «ganz» bin, und hilft mir, «ganz»zu werden. Das ist damit gemeint, wenn es heißt, «eins zu

werden» mit allem. Dann habe ich mein ganzes Seinangenommen und mein Potenzial verwirklicht. Meine Sehnsuchtist erfüllt: Ich bin glücklich!

Jedes Miteinander hilft uns also zu erkennen, was wir nochnicht als einen Teil von uns angenommen haben. Das ist dieAbsicht, die hinter jedem anderen Zweck von Partnerschaftsteht: zu erkennen, wer wir wirklich sind.

Nun neigen wir ja leicht dazu, allem Unangenehmen aus demWeg zu gehen, weshalb wir viele Menschen meiden. Damitnehmen wir uns natürlich selbst die Möglichkeit, an ihnen zuwachsen. Wir gehen davon aus, dass der andere tatsächlich fürunser Wohlbefinden bzw. Nicht-Wohlbefinden verantwortlichist. Dabei sind wir es, die mit der Art, dem Handeln, demAusdruck usw. des anderen nicht zurechtkommen. Uns störtetwas, wir halten etwas für falsch, unrichtig und böse, uns passt

etwas nicht.Viele Menschen aber haben diese Tatsache noch nicht erkannt

und projizieren das, was in ihnen ist, nach außen, auf andereMenschen: «Du hast mich verletzt!», «Du hast mich enttäuschtund betrogen!....Du bist schuld!.... Du machst mich glücklich!»Manchmal auch in einer anderen Form: «Ich muss aufpassen,dass ich nicht verletzt, betrogen, enttäuscht usw. werde!» Diese

Menschen fühlen sich als Opfer, abhängig davon, wem sie nungerade begegnet sind bzw. ob sie das «Glück» haben, denrichtigen Partner bzw. die richtige Partnerin zu treffen. Dabeisind wir es, die die entsprechenden Beziehungen undPartnerschaften anziehen. Und deshalb ist es auch immer der«richtige Mensch», der uns begegnet. Ob nun als Partner,Kollege, Freund oder Feind, immer haben wir uns diesenMenschen ausgesucht, damit er uns etwas zeigt, uns hilft, uns

weiter zu «entwickeln», damit mehr von uns an die Oberfläche

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kommt, damit wir mehr und mehr erkennen, wer wir wirklichsind.

Das ist der Sinn unseres Daseins, das ist das, was wireigentlich wollen: erkennen und sein, was wir wirklich sind.

Die Instanz in uns, die sich dessen bewusst ist, lässt uns dieMenschen und Partner treffen und aussuchen, die diesem Zielam effektivsten dienen. Diese Instanz kennt auch kein «gut undböse» oder «richtig und falsch»; sie sieht die Dinge so, wie siesind, ohne unser so genanntes «Schubladensystem». Und genaudas will sie uns auch erkennen lassen, damit wir nicht mehr

irgendwelche Dinge ablehnen, die ja letztlich unsere eigenensind. Mit diesem Widerstand behindern wir unsere Entwicklung.Genau genommen stimmt das eigentlich nicht, dennEntwicklung geschieht in jedem Fall. Die Instanz in uns, unserhöheres Selbst, bewertet nicht und sortiert nicht aus. UnsereEntwicklung können wir nicht behindern. Das Einzige, wasgeschieht, ist, dass wir es als leidvoll empfinden, weil wir esnicht haben wollen, es bewerten und Widerstand leisten. Das ist

der Grund allen Leids. Würden wir die Situationen bereitwilligerleben, unseren Widerstand aufgeben, dann würden auch wirerkennen, dass es kein «gut und böse», «richtig und falsch» gibt.Wir würden eins werden mit diesem höherenBewusstseinszustand, der eben nicht mehr bewertet und deroffensichtlich mehr Fähigkeiten besitzt und größeren Einflussauf die Gestaltung unserer Außenwelt hat als wir.

Dieser Übergang ist natürlich ein fließender und jeder von unsbefindet sich irgendwo auf dem Weg dorthin. Je weiter wirgekommen sind, desto gelassener können wir auf die sogenannten äußeren Umstände reagieren, umso angstfreier sindwir und desto größer ist unsere Fähigkeit entwickelt, Einflussauf die Gestaltung unserer Außenwelt zu nehmen. Wir sindtatsächlich die Schöpfer und werden jetzt mehr und mehr zudem bewussten Schöpfer unserer Welt.

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Wenn man diese Zusammenhänge betrachtet, dann zeigt sichdie bedeutende Rolle der Partnerschaft für unsere Entwicklung.Sie beginnt mit dem Verliebtsein, einer Phase, in der wir den

anderen nur von der besten Seite sehen und nichts da ist, wasuns von ihm abstößt. In dieser Zeit entstehen Nähe undVertrautheit.

Erst langsam beginnen wir dann auch Eigenschaftenwahrzunehmen, die wir nicht so sehr mögen. Die Verbindung istaber inzwischen so stark geworden, dass sie dadurch nichtauseinander geht. Wir setzen uns also nun mit etwasUnangenehmen auseinander, dem wir sonst aus dem Weg gehenwürden. Je größer die Vertrautheit wird, desto mehrKonfrontation können wir aushalten. Das ist der große Wert derPartnerschaft. Durch ihre Bedeutung im Leben des Menschen istsie für vieles die intensivste Lehre.

Kommunikation

Eine Partnerschaft und Ehe sind nicht unbedingt gut, wenn esin ihnen keine Probleme und Streitereien gibt - auch wenn dasbei vielen Menschen immer noch das angestrebte Ziel ist. Mitanderen Worten bzw. in der Konsequenz heißt das dann, dassBeziehungen, in denen eben Streit und Probleme vorkommen,nicht gut sind. Diese Einstellungen deuten aber eher auf einekonfliktscheue Gesellschaft hin.

Es geht nicht darum, Situationen, Streit oder Probleme zuvermeiden, sondern vielmehr darum, einen entsprechendenUmgang mit diesen zu finden. Unser Leben ist ständigenVeränderungen unterworfen, davon wird auch eine Partnerschaftnicht verschont. Da bleibt es nicht aus, dass wir mit Situationenkonfrontiert werden, die neu für uns sind, mit denen wir imersten Moment nicht umzugehen wissen. Diese nicht sehen zuwollen, weil es dann vielleicht zu Streit und Problemen kommt,ist keine Lösung und führt nur zur Verdrängung und zu

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Verstrickungen. Daraus folgen dann früher oder später scheinbarunüberwindbare Konflikte, vor denen die Partner dannweglaufen und lieber die Beziehung beenden, als sich dieser

Situation zu stellen. Sie fühlen sich tatsächlich überfordert unddas alles nur, weil sie die Auseinandersetzung scheuen. Der Sinneiner Partnerschaft ist nicht, sich mit Hilfe des anderen einschönes, bequemes, konfliktfreies Leben zu machen, sondernaneinander zu wachsen und gerade die Verschiedenheiten, diemeistens auch die Ursachen für Probleme sind, zu nutzen, umsich zu entwickeln.

Voraussetzung dafür ist das Miteinander-Kommunizieren, einnie endendes Sich-Mitteilen und gegenseitiges Austauschen.Kinder tun das wie selbstverständlich, wenn sie nicht schondurch Umfeld und Erziehung darin eingeschränkt wurden. Siemachen deutlich, wenn ihnen etwas nicht passt, fragen, wenn sieetwas wissen wollen, und teilen uns alles mit, was sie bewegtund ihnen wichtig ist. Die meisten Erwachsenen haben dasverlernt. Die Gründe dafür sind vielfältig, doch hauptsächlich

liegen sie in der Angst vor Konflikten. Sie haben Angst vorAblehnung und möglichem Verlust. Dabei ist genau diesletztendlich die Folge ihres Verhaltens. Sich nicht zeigen zukönnen kommt einer Ablehnung nahezu gleich und dieEntfremdung, die im Laufe der Zeit durch mangelndenAustausch entsteht, unterscheidet sich nur äußerlich von einerTrennung.

Mit der Bereitschaft, wirklich im ständigen Austauschmiteinander zu leben, sind die Spielregeln der Kommunikationein Leichtes. Zuerst einmal sollten sich beide bewusst sein, dassalle eigenen Gedanken und Gefühle nur Gedanken und Gefühlesind. Sie sind weder gut noch böse, weder richtig noch falsch.Das Gleiche gilt natürlich auch für die Gedanken und Gefühledes Partners. Jeder Mensch hat seinen eigenen, einzigartigenStandpunkt. Vor dem Hintergrund, dass die Partnerschaft

letztendlich ein Hilfsmittel der eigenen Entwicklung ist und dass

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alle Lebensumstände, einschließlich die des Partners, nur unsereigenes Sein widerspiegeln, können wir jegliche Kritik und dasBestreben, den anderen ändern zu wollen, loslassen. Das sind

die Voraussetzungen für eine wirkliche Kommunikation. Erst jetzt ist wirkliches Zuhören möglich. Rechthaberei und fauleKompromisse finden nun keinen Raum mehr. Gemeinsam kannman nun Lösungen finden, aus denen beide als Gewinnerhervorgehen.

Wenn Sie etwas mit Ihrem Partner teilen wollen, dannverschaffen Sie sich die Möglichkeit dazu und warten Sie nicht,bis der Zeitpunkt und der Ort zufällig stimmen. Trauen Sie sich jederzeit, das zu sagen, was Sie denken, und das zum Ausdruckzu bringen, was Sie fühlen. Motivieren Sie Ihren Partner, dasGleiche zu tun, und leben Sie nicht aneinander vorbei. Solltesich dadurch wirklich zeigen, dass Sie nicht zusammenpassen,dann doch lieber gleich eine Trennung als nach weiterenunerfüllten Jahren. Sie verbauen sich selbst die Möglichkeiteiner erfüllten Partnerschaft.

Seine Gedanken und Gefühle jederzeit mitteilen zu können,ohne diese zu bewerten, ist eine Fähigkeit, die wir uns in derPartnerschaft wunderbar aneignen können. Ohne diese Fähigkeitist eine erfüllte Partnerschaft nicht möglich.

Toleranz

Viele Partnerschaftsprobleme haben ihren Ursprung in derÜberzeugung, dass der Partner etwas falsch macht, nicht gutgenug ist oder sonstige Einstellungen und Verhaltensweisen hat,die dem harmonischen Miteinander im Weg stehen. Mit dieserEinstellung kritisiert man den anderen und versucht, ihn zuändern. Gelingt das nicht, bleibt einem früher oder später nur dieTrennung.

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Toleranz wird oft missverstanden. Sie bedeutet nicht, denanderen in allem großartig zu finden oder ihn zu bewundern. Esbedeutet nur anzunehmen, dass der andere so ist, wie er ist, egal

ob er stark oder schwach ist. Jemanden nicht zu tolerieren heißt,ihn verändern wollen. Mit anderen Worten heißt das, der anderesoll nicht so sein, wie er ist. Da er aber so ist, bedeutet eskonsequent zu Ende gedacht, dass er gar nicht sein soll.

Toleranz bedeutet, dass man den Partner so annimmt, wie erist, und erkennt, dass er sogar vollkommen so ist, wie er ist.Man versucht weder, ihm etwas beizubringen, noch ihn sonstirgendwie zu ändern. In dem Bewusstsein, sich den Partnerangezogen zu haben, um mit ihm gemeinsam zu wachsen,erkennt man, dass er nur Spiegel des eigenen Seins ist und damitin dem Moment der ideale Partner.

Im Umgang mit dem Partner kann man erkennen, wie weitman auf dem Weg der Selbstannahme gekommen ist. Kann mansich selbst so annehmen, wie man ist, dann versucht man auchnicht mehr, seinen Partner zu verändern. Toleranz kann man

nicht machen, sie ergibt sich aus der Eigenliebe. In dem Maße,wie ich mich selbst liebe, bin ich tolerant gegenüber meinenNächsten.

Ehrlichkeit

Das Thema «Ehrlichkeit» ist in unserer Gesellschaft ein

besonders schwieriges Kapitel. Keiner spricht gerne darüber,weil er doch in der Regel selbst ein Unbehagen dabei fühlt. Werkann schon von sich sagen, dass er uneingeschränkt ehrlich ist?Und trotzdem hat Unehrlichkeit überhaupt keinen guten Ruf.Dabei gibt es keinen gemeinsamen Nenner, wie der Umgang mitder Ehrlichkeit aussehen soll. Uneingeschränkte Ehrlichkeitwird vielfach als nicht sinnvoll bzw. taktlos und sogar alsrücksichtslos bezeichnet. In allen Bereichen unseres Lebens istdie «Notlüge», wie man sie so schön bezeichnet, an der

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Tagesordnung. Im Geschäftsleben wird sie gar nicht mehr alsUnehrlichkeit bezeichnet, sondern vielmehr als taktischeMaßnahme, deren Beurteilung direkt proportional zum Erfolg

steht. Unser politisches und wirtschaftliches System könnte inder Form gar nicht existieren, wenn man konsequenteEhrlichkeit fordern würde.

Im Allgemeinen bezieht man die Ehrlichkeit nur auf denverbalen Ausdruck des Menschen. Nur eine falsche Aussage, dieLüge, gilt als Unehrlichkeit. Ein Handeln, das eigentlich garnicht dem entspricht, wonach einem im Moment zumute ist,wird nur selten mit Unehrlichkeit in Zusammenhang gebracht.Man lächelt, obwohl man vielleicht sehr traurig ist. Wut undAggression werden runtergeschluckt, sind sie doch eineserwachsenen, reifen Menschen unwürdig. Man nimmt eineEinladung wahr, obwohl man gar keine Lust hat, und schreibtGeburtstagskarten, die einem schon lange zum Hals raushängen.Auch dies gehört alles in das Kapitel Ehrlichkeit.

Ehrlichkeit bedeutet, nicht nur die Wahrheit zu sagen, sondern

in allem authentisch zu sein, zum Ausdruck zu bringen, waswirklich da ist. Schlechte Laune wird nicht mit einem Lächelnüberspielt, und auch Wut und Zorn können offen gezeigtwerden.

Voraussetzung für ehrliches Verhalten ist demnach dasErkennen, das Wahrnehmen dessen, was gerade da ist. VielenMenschen fällt das gar nicht leicht. Jahrelang haben sie ihre

Unsicherheit, ihre Wut und ihre Traurigkeit nicht sehen wollenund überspielt, so dass es kein Wunder ist, dass sie sie gar nichtmehr richtig wahrnehmen. Es ist viel einfacher, unser Vorgehenzu rechtfertigen und zu verteidigen, als nach dem ehrlichenGrund zu suchen. Angriff ist die beste Verteidigung, heißt es imVolksmund, und dementsprechend ziehen viele den Angriff vor,als etwas zuzugeben.

Ehrlichkeit ist eine Frage des Mutes, etwas zuzugeben, waswir eigentlich nicht haben wollen, vor dessen möglichen

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Konsequenzen wir vielleicht sogar Angst haben. Mit jederUnehrlichkeit geben wir nur zum Ausdruck, dass wir vor etwasAngst haben, und nähren damit gleichzeitig die Angst. Natürlich

finden wir viele vernünftige und einleuchtende Gründe, dieunser Verhalten vor uns selbst rechtfertigen. Am beliebtesten istdas Argument der «Rücksicht», denn Rücksichtslosigkeitgegenüber unseren Mitmenschen kann ja nun wirklich nicht derrichtige Weg sein. Man kann doch dem Nächsten nicht einfachirgendwelche Dinge sagen, die ihn verletzen, nur weil einemgerade danach ist.

Letztendlich ändert das nichts an der Tatsache, dass dereigentliche Grund für unsere Unehrlichkeit Angst ist. Häufig istes die Angst vor Ablehnung, die Angst, nicht geliebt zu werden.Grundsätzlich lassen sich alle diese Ängste in einerzusammenfassen: die Angst vor unserer möglichen Unfähigkeit,mit irgendwelchen Situationen klarzukommen.

Das ist der Grund, warum die Ehrlichkeit eine so großeHerausforderung für uns bedeutet, müssen wir uns doch jeder

Angst stellen, wenn wir ehrlich sein wollen, und das erfordertsehr viel Mut.Es ist der einzige Weg, wirklich glücklich zu werden. Unsere

Ängste können wir nur loslassen, wenn wir uns mit ihnenkonfrontieren. Nur so können wir erkennen, dass sie unnötigsind, dass uns in Wahrheit nichts passieren kann. Ehrlichkeit istder Schlüssel.

Unser sehnlichster Wunsch ist es, so geliebt zu werden, wiewir wirklich sind. Wir wollen uns weder verstellen noch Dingetun, die uns gar nicht entsprechen. Doch wie können wir vonanderen erwarten, dass sie uns so annehmen, wie wir sind, wennwir selbst dazu nicht in der Lage sind? Wie sollen sie unserwahres Sein annehmen, wenn wir es gar nicht zum Ausdruckbringen und ihnen zeigen? Wir wünschen uns Menschen, dieuns motivieren und auffordern, ganz ehrlich zu sein, mit derVersicherung, dass sie uns dann auch noch lieben. Aber das

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können diese nur, wenn sie selbst diesen Schritt schon getanhaben und sich selbst so annehmen, wie sie sind. Und so wartenviele darauf, dass der andere den ersten Schritt tut.

In der Partnerschaft kann man das immer wieder beobachten.Also machen Sie den ersten Schritt, stehen Sie zu sich, fordernSie Ihren Partner auf und motivieren Sie ihn zur Ehrlichkeit.Ehrlichkeit ist die Grundlage für Vertrauen und Vertrauen ist dieBasis einer wirklichen Partnerschaft. Vertrauen schafft denBoden, sich mit all seinen Seiten zeigen zu können. Es gibt unsdas Gefühl, nach dem wir uns so sehnen: «Ich kann so sein, wieich bin, und ich werde geliebt, so wie ich bin.»

Das ist das Gefühl von Geborgenheit, hier können wirentspannen und wieder auftanken. Deshalb ist Ehrlichkeit sowichtig. Wo keine Ehrlichkeit ist, kann auch kein Vertrauensein. Es fehlt die Basis und unsere Sehnsucht nach Geborgenheitbleibt unerfüllt. Hier können wir nicht auftanken, im Gegenteil:Eine solche Partnerschaft kostet Kraft.

Partnerschaft bietet uns den optimalen Boden, immerehrlicher und authentischer zu werden. Die gegenseitige Liebehält manche Herausforderungen aus, vor denen wir sonstdavonlaufen würden. Jede Krise, jeder Konflikt sind dieAufforderung zur Ehrlichkeit. Jedes «Ja» zu uns selbst lässt unsunserer Sehnsucht wieder einen Schritt näher kommen.

So wie wir diese Sehnsucht nach Frieden und Glücklichsein inuns tragen, so tragen wir auch den Weg dorthin in uns. Doch

wenn wir nicht annehmen, was in uns ist, und es nichtentsprechend zum Ausdruck bringen, wie sollen wir dann daserwünschte Ziel erreichen? Unser Potenzial entfaltet sich vonselbst, wenn wir der Selbstentfaltung nur den entsprechendenRaum geben. Es gibt nichts zu tun, als «Ja» zu sagen zu dem,was da ist. Denn: «Die Wahrheit wird euch frei machen.»

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Eigenverantwortung

Gibt es einen Zufall oder hat alles, was existiert, eineUrsache? Was ist die Ursache, die allem zugrunde liegt?

Als Zufall haben wir lange Zeit die Dinge bezeichnet, für diewir keine Erklärung finden konnten. Auf dem Wege desweiteren Forschens ließen sich dann einige Zufälle eliminieren,da sich eine Ursache finden ließ. Auch wenn wir heute nochnicht jede wahrnehmbare Wirkung verstehen und erklärenkönnen, gehen wir davon aus, dass jede Erscheinung eine

Ursache hat.So ähnlich verfahren wir auch persönlich, vor allem, wenn wirmit Situationen konfrontiert werden, die uns unangenehm sind.Wir suchen die Ursachen dafür, um die Situation verändern zukönnen. In der Partnerschaft äußert sich das meistens in dem sogenannten Du-Spiel und statt «Ursache» benutzen wir das Wort«Schuld»:

• Du bist schuld.• Du musst ja immer deinen Kopf durchsetzen.• Du schränkst mich ein.• Du vertraust mir nicht.• Du willst dich nur nicht darauf einlassen.• Du hörst mir nie zu.• Du willst mich ja gar nicht verstehen.• Du willst ja nur haben.• Du stellst Bedingungen.• Du kannst mich nicht so lassen, wie ich bin.Dieses Spiel kann man natürlich beliebig fortsetzen. Jede

Äußerung bezieht sich nur noch auf den anderen und geht davonaus, dass der Partner die Ursache für die eigene Situation ist.Besonders, wenn es sich um unangenehme Situationen handelt,

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neigen wir dazu, dem anderen die Schuld zu geben, weil wirselbst die Verantwortung dafür nicht übernehmen wollen. Aberdas funktioniert nicht, auch wenn wir das noch so gerne hätten.

Wir selbst sind die Ursache für alle unsere Erfahrungen. Dabeisprechen wir von Schuld, wenn es keine gewünschtenErfahrungen sind, und von Kreativität, wenn wir sie bewusst insLeben gerufen haben.

Das Gleiche gilt aber auch für die angenehmen Seiten unddafür dürfen wir uns ruhig mal auf die Schulter klopfen, wennwir uns schon auf der anderen Seite mit Selbstvorwürfen quälen.«Du machst mich glücklich» ist auch nur eine Projektion vonuns auf unseren Partner. Wir selbst sind die Ursache für unserGlück.

Eigenverantwortung zu übernehmen ist ein wesentlicherSchritt in der menschlichen Entwicklung. Irgendwann fangenwir an, uns zu fragen, inwieweit wir selbst die Ursache fürunsere Erfahrungen gesetzt haben. Wir beginnen, bewusst dieVerantwortung für unser Handeln zu übernehmen. Je mehr wir

erkennen, was wir selbst alles verursachen, desto größer wirddie Verantwortung, die wir tragen. Ziel ist die totaleEigenverantwortung, die Erkenntnis, dass wir selbst alles, waswir erleben, verursachen. Einerseits bedeutet dies, dass wir dieVerantwortung für unser Sein selbst tragen. Auf der anderenSeite beinhaltet es aber auch das große Potenzial, auf alleGeschehnisse Einfluss zu haben. In dem Maße, wie wir unsereEigenverantwortung annehmen und uns selbst als Ursacheerkennen, entwickeln wir auch unser Potenzial, die Dingebewusst zu beeinflussen.

Viele Menschen haben große Schwierigkeiten mit derÜbernahme von Verantwortung. Müssen sie sich schon mitvielen Situationen auseinander setzen, die ihnen sehrunangenehm sind und große Probleme bereiten, so sollen siediese jetzt auch noch selbst verursacht haben. Das wollen und

können viele auch nicht aushalten. Es ist doch viel leichter,

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schwierige Situationen zu ertragen, wenn man nichts dafür kann.Man fühlt sich als Opfer und erträgt, was das Schicksal einemgebracht hat.

Weiß man aber, dass man es selbst verursacht hat, auch wennman die Zusammenhänge nicht versteht, dann ist manaufgefordert, etwas zu tun und das Geschehen als eine Chancezu betrachten. Dann hört das Du-Spiel auf und man spricht nurnoch von sich. Das «Du hast mich verletzt» wird zum «Ich fühlemich verletzt.» Schuld hat dann keinen Platz mehr.

Wenn beide die Verantwortung übernehmen und bei sich

selbst nach den Ursachen der Konflikte suchen, dann hört dasSpiel um Recht und Unrecht auf und wahre Partnerschaft kannentstehen. Das Miteinander-Wachsen geschieht dann nichtmehr, indem man von einem Streit in den nächsten wechselt,sondern in gegenseitiger Unterstützung. Eigenverantwortung istVoraussetzung für die Selbstverwirklichung. Wer im Außennach den Ursachen der Geschehnisse sucht, kann sein wahresPotential nicht finden, geschweige denn verwirklichen.

Unser Bestreben nach einer harmonischen Partnerschaft führtuns letztendlich zur Eigenverantwortung. Ansonsten können wirdie Ebene der Vorwürfe, Beschuldigungen und gegenseitigenVerletzungen nicht hinter uns lassen.

Freiheit

Viele Menschen sind der Ansicht, dass die Begriffe «Freiheit»und «Partnerschaft» sich nicht vereinbaren lassen. Entwederman ist allein und geht seinen eigenen Weg oder man ist miteinem Partner zusammen und muss Kompromisse eingehen.Einige sind gar nicht bereit für eine Partnerschaft, weil sie keineKompromisse machen wollen. Sie möchten jederzeit tun undlassen können, was sie wollen. Auf Verhältnisse lassen sie sichgerne ein, doch sobald es ernster wird, blasen sie zum Rückzug.

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Sie verzichten lieber auf die Annehmlichkeiten, als ihre Freiheitaufzugeben.

Die Entscheidung in einer Beziehung, Kinder ja oder nein,wird von dem Aspekt der Freiheit wesentlich beeinflusst. DieVorstellung von den Verpflichtungen, die unweigerlich damitverbunden sind, schreckt viele ab. Andere wiederum habenAngst vor der emotionalen Abhängigkeit. Wenn sie sich zu sehrauf den Partner einlassen und sich ihm ganz öffnen, dann wissensie um ihre Verletzbarkeit. Doch verletzt werden wollen sie auf gar keinen Fall. Sie fühlen sich abhängig. Werden sie geliebt, istalles in Ordnung. Aber was ist, wenn sich die Gefühle desPartners ändern und dieser die Beziehung nicht mehr will?

Aus Angst vor Enttäuschung und Verletzung lassen sie sichauf eine solche Abhängigkeit nicht ein und bleibendiesbezüglich lieber frei.

Was die meisten Menschen dabei nicht erkennen, ist, dass sieselbst einen Kompromiss machen. Einerseits fühlen sie eineSehnsucht nach der erfüllten Partnerschaft und auf der anderenSeite haben sie Angst davor. Beiden Gefühlen versuchen siegerecht zu werden. Je größer die Angst, desto geringer ist dieBereitschaft, sich auf eine Partnerschaft einzulassen. Sie denken,sie wären frei, aber sie sind alles andere als frei.

Solange wir den Partner in irgendeiner Weise brauchen,werden wir mit diesem Kompromiss leben müssen. Die Lösungfür dieses Problem und die Freiheit, die damit verbunden ist,

liegen in der Unabhängigkeit. Erst wenn wir erkannt haben, dassunser Partner nur ein Spiegel von uns ist und er uns nichts gebenkann, was wir nicht selbst in uns tragen, hört das Brauchen auf.Dann enden auch alle Streitereien und Konflikte, die ihrenUrsprung in unseren Erwartungen haben. Der andere kannendlich so sein, wie er ist. Wir können ihn in seine Freiheitentlassen und bekommen unsere als Geschenk dazu.

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Wenn wir den anderen nicht mehr brauchen, damit er unsereLücken füllt und unsere Bedürfnisse stillt, dann können wirunsere Partnerschaft wirklich genießen. Wir freuen uns über

jeden gemeinsamen Augenblick und sorgen uns nicht, ob esmorgen auchnoch so schön sein wird. Jetzt sind wir wirklich frei und

können uns jederzeit entscheiden, was wir tun wollen.Äußerlich mag es wie ein Kompromiss aussehen. Vielleicht

haben wir eine ganze Familie zu versorgen und es scheint, alswären wir alles andere als frei, aber innerlich sind wir frei. Wir

freuen uns an der Situation, aber wir brauchen sie nicht. Wirkönnten sie jederzeit loslassen. Wir haben uns frei entschiedenund können uns jederzeit wieder anders entscheiden.

Wenn wir unseren Partnerschaftsproblemen nicht aus demWeg gehen, dann führen sie uns genau in diese Freiheit. JederKonflikt bringt uns unserer Unabhängigkeit ein Stück näher. Sohilft uns die Partnerschaft wiederum, unser wahres Sein zuerkennen: vollkommen freie Wesen.

Einheit

Da es in diesem Kosmos keinen Zufall gibt, kann auch eine sowichtige Begegnung wie die mit einem Partner nicht zufälligsein. Vielmehr haben wir diese Begegnung frei gewählt, umbestimmte Lernschritte fortzusetzen, die wir in früheren Zeiten

begonnen haben. Denn wir alle streben bewusst oder unbewusstnach der verloren gegangenen Einheit, die uns in dieser dualenWelt besonders deutlich und teilweise schmerzlich bewusstwird. Der Sinn einer Partnerschaft ist daher immer, miteinanderund aneinander zu lernen, um schließlich die gesuchte Einheit inuns zu entdecken.

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Das Leben eines jeden sensitiven und geistig ausgerichtetenMenschen ist von der Sehnsucht nach der verlorenen Einheitgeprägt, die immer die Suche nach sich selbst ist.

Wir leben in dieser Welt der Dualität, weil wir nur hier undnur durch die Dualität zur Einheit zurückfinden können. Wirhaben uns von ihr getrennt, um die Welt der Erscheinungen zuerfahren. Dabei haben wir unseren Ursprung vergessen. Was unsgeblieben ist, ist die Sehnsucht. Und genau diese wird unswieder in die Einheit führen.

Ein bedeutender Schritt zu dieser Einheit ist die Verbindung

mit einem anderen Menschen, mit dem wir zu einervollkommenen Einheit verschmelzen können. Die Partnerschaftsteht in dieser Welt als ein Symbol für die Einheit, für dieVereinigung der Polaritäten. Eine erfüllte Partnerschaft ist einZiel der meisten Menschen. Welche Kraft aus dieser Einheiterwächst, wird uns mit dem Akt der Zeugung bewusst. Sie kannLeben erschaffen.

Tief im Innersten sehnen wir uns nach der Einheit, aus der wirgekommen sind und die wir in Wirklichkeit nie verloren haben,die wir gar nicht verlieren, sondern nur vergessen können. DieseSehnsucht veranlasst uns, den anderen zu suchen. Dabei spürenwir, dass wir das Einswerden mit allem nicht bei einem Teilfinden können.

So können wir nur scheinbar das Ende der Getrenntheit imZusammensein mit einem anderen Menschen erfahren. Früher

oder später stoßen wir auf die vielleicht erschütternde Wahrheit,dass wir diese gesuchte Einheit nur in uns selbst finden können.Die Partnerschaft dient uns als Schritt auf unserem Weg dorthin.Aber sie ist nur eine Unterstützung auf dem Weg, die Einheit inuns selbst zu finden.

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Liebe

Es gibt wohl kaum ein anderes Wort, das in so vielenunterschiedlichen Zusammenhängen benutzt wird, wie das Wort«Liebe». Und wahrscheinlich kaum ein anderes, das so vieleMissverständnisse hervorruft.

Die meisten Menschen verstehen unter Liebe, ein starkesGefühl zu haben, berührt und bewegt zu werden. Löst einanderer in ihnen dieses starke Gefühl aus, dann glauben sie, ihnzu lieben. Er löst damit Freude, Euphorie und Begeisterung aus,

aber auch Schmerz, Enttäuschung, Traurigkeit und Leid.Das hat mit wirklicher Liebe alles nichts zu tun, sondernentspricht vielmehr dem so genannten Verliebtsein. Auch das isteine wunderbare Sache, sollte aber trotzdem nicht mit Liebeverwechselt werden. Wirkliche Liebe kann man mit Worten nursehr mangelhaft beschreiben, sie will gelebt werden. Wer liebt,der weiß, was Liebe ist.

Wir alle wollen geliebt werden - am besten von allenMenschen. Deshalb tut uns die Ablehnung so weh, ist sie dochein untrügliches Zeichen, nicht geliebt zu werden. Aber auchhier zeigt uns das Außen nur, was eigentlich in uns ist. Wirsehnen uns danach, uns selbst zu lieben. Wenn wir es nichtkönnen, erhoffen wir es von den anderen. Die Ablehnung vonunseren Mitmenschen ist ein Spiegel für das Defizit unsererEigenliebe. Hinter all dem steht die Aufforderung, uns selbst zu

lieben, uns so anzunehmen, wie wir wirklich sind.Solange wir den anderen brauchen, ihn verändern wollen, er

uns glücklich oder unglücklich machen kann, lieben wir nichtwirklich. Das alles hilft uns, unsere Fähigkeit zu lieben immermehr zu entfalten, und ist damit an sich sehr gut. Mit wahrerLiebe hat es aber wenig zu tun. Solange wir an unserer Liebenoch etwas ändern können oder die Liebe sich ändert, so langeist sie noch keine Liebe, denn Liebe ist Wirklichkeit und nicht

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beliebig zu ändern. Dann sind es bestenfalls Vorstufen derLiebe.

Liebe ist einfach nur. Wir müssen gar nicht lernen zu lieben,weder uns selbst noch den Nächsten, sondern wir brauchen nurzuzulassen, dass Liebe geschieht. Liebe will sich verwirklichen,einfach nur fließen. Lieben kann man nicht lernen und auchnicht verlernen. Es sind nur die Blockaden und Hindernisse, dieaufgelöst werden wollen, damit Liebe in mir geschehen kannund als Leben in Erscheinung tritt. Ich selbst und Liebe sind inWirklichkeit eins. Wir sind Liebe und lieben, wenn wir wirklichwir selbst sind. Solange wir aber Rollen spielen, nachVorstellungen und Gewohnheiten und nicht unserem wirklichenSein entsprechend leben, können wir auch nicht wirklich lieben.Wir können uns noch so sehr abmühen, Liebe lernen zu wollen,wir können uns vor den Spiegel stellen und sagen: «Ich liebemich», wir tun es nicht, solange wir nicht authentisch sind.

Wenn wir aber wirklich ganz wir selbst sind, dann lieben wir.Wir müssen es uns nicht ständig sagen, vornehmen oder lernen,

wir müssen nicht an uns arbeiten. Liebe geschieht einfach, weilsie unser wahres Wesen ist, das sich immer und überallausdrücken will.

Unsere Sehnsucht, glücklich zu sein, ist nichts anderes alsunsere Sehnsucht zu lieben. Wenn wir lieben, sind wirglücklich, und da unser wahres Wesen Liebe ist, ist es auchunsere Bestimmung, glücklich zu sein. Wir brauchen nichts im

Außen, um lieben zu können und glücklich zu sein. Wir sindnicht abhängig von irgendwelchen Bedingungen oder demrichtigen Partner, wir brauchen bloß das loszulassen, was unsdaran hindert zu lieben.

Und genau dabei ist uns die Partnerschaft so einhervorragender Lehrer. Unser Wunsch nach einer erfülltenPartnerschaft gibt uns den Mut und die Kraft, die Problemeanzuschauen und uns mit ihnen auseinander zu setzen. Sie lehrtuns Toleranz, Eigenverantwortung und Ehrlichkeit. Sie führt uns

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in die Unabhängigkeit und die Erkenntnis, dass wir nie getrenntwaren. Sie zeigt uns, wer wir wirklich sind, und hilft uns, unserwahres Wesen zu verwirklichen.

Liebe ist das höchste Ziel. Wenn wir lieben, hat sich unsereSehnsucht erfüllt: Wir sind wahrhaftig glücklich!

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3. Der Schlüssel für jede Krise

Es gibt tatsächlich eine Universallösung für jedes unsererProbleme. Egal wie es geartet ist, ob andere Menschenmiteinbezogen sind oder nicht, ob es ein materielles oder mehrseelisches Problem ist, ob es eine Krankheit ist oder ob es sichum ein Partnerproblem handelt, immer lässt es sich prinzipiellauf die gleiche Weise lösen.

Es ist eine Patentlösung und die einzelnen Schritte sindabsolut nicht kompliziert. Wie alle großen Dinge des Lebens ist

auch dieser Weg ganz einfach. Es ist keine neue Entdeckung.Dieser Weg ist schon seit Jahrtausenden bekannt und vonWeisen weitergegeben worden. Er ist der Kern vieler alterÜberlieferungen, doch wurde er meistens nicht verstanden.Nicht, weil er so kompliziert oder schwer zu verstehen war,sondern weil die Menschen noch nicht bereit waren, ihnanzunehmen und umzusetzen.

Doch jetzt ist die Zeit gekommen, wie es auch vieleProphezeiungen vorausgesagt haben. Die Welt verändert sichsehr schnell und der Mensch entsprechend mit ihr. Immer mehrMenschen öffnen sich und sind nun auch bereit, die Qualität desschon immer vorhandenen Schlüssels zu erkennen undanzunehmen.

Drei Schritte sind es, die zum Ziel führen. Wenn wir dasVertrauen haben, dass alles, was geschieht, unserer Entwicklung

dient, und wir erkannt haben, dass wir uns alles selbstausgesucht haben, wenn auch unbewusst, um daran zu wachsenund unser Potenzial zu verwirklichen, dann haben wir dieVoraussetzung, diesen einfachen Schlüssel anzuwenden.Voraussetzung ist also die Bereitschaft, Verantwortung für unserLeben zu übernehmen.

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Wo stehe ich?

Bei jedem Problem, bei jeder Schwierigkeit und Krise, egalwie sie sich darstellen, ist es zunächst einmal wichtig zuerkennen, wie die Situation wirklich ist. Der erste Schritt bestehtsozusagen aus einer Situationsanalyse. Wir sammeln erst einmalalle so genannten Fakten so, wie sie sich für uns darstellen.Dazu gehört auch ein Blick in die Vergangenheit. Wir tragenalles zusammen, was auch nur annähernd mit dem jetzigenProblem zu tun haben könnte. Unsere Gedanken, vor allem

unsere Überzeugungen, also das, was wir glauben und was einenBezug zu der Situation haben könnte, machen wir uns bewusst.Wichtig dabei ist, dieses so ehrlich wie möglich zu tun und sichdaran zu halten, was man wirklich erkennen kann.Spekulationen und vor allem Beschuldigungen undBewertungen sollten dabei vermieden werden. Es geht nurdarum, die Fakten zu erkennen, auch wenn unsereWahrnehmung immer subjektiv bleibt. Jegliche Beurteilung,

Einschätzung und Interpretation bleibt also außen vor.Am Beispiel irgendeiner beliebigen Partnerschaftskrise will

ich diesen ersten Schritt etwas veranschaulichen. Stellen Sie sicheinmal vor, dass Ihr Partner fremdgegangen ist, obwohl Sie niedamit gerechnet hatten. Sie sind enttäuscht und verzweifelt, weilSie Ihre Beziehung den Bach runtergehen sehen. Sie fühlen sichbetrogen und haben kein Vertrauen mehr zu Ihrem Partner. Siereden mit Ihrem Partner und merken, dass Sie nichts mehrglauben können. Sie wissen nicht, ob Sie sich trennen sollenoder ob Sie völlig übertreiben mit Ihrer Reaktion, und habenAngst, nun etwas Falsches zu tun.

Der erste Schritt wäre jetzt also die Situationsanalyse. Dazukönnen Sie sich einfach einige Frage stellen:

• Was ist tatsächlich passiert?• Wie war der Ablauf der Geschehnisse?

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• Wie fühle ich mich im Moment?• Was stört mich eigentlich jetzt im Moment?• Was könnte geschehen, was ich auf keinen Fall will?• Habe ich das schon einmal erlebt?• Erinnert mich das an eine andere Situation? - Was wäre,

wenn ich es nicht erfahren hätte?• Wird meine Partnerschaft von anderen Menschen oder

Umständen beeinflusst; wie sieht dieser Einfluss aus?• Was stört mich grundsätzlich an meinem Partner?

• Was gefällt mir an meinem Partner?• Was wollte ich schon lange ändern?• Was traue ich mich nicht zu sagen bzw. zu verändern?• Bin ich glücklich in meiner Partnerschaft?• Bin ich mit mir selbst zufrieden in dieser Partnerschaft?Diese Auflistung soll eine Anregung sein, wie man eine

Situationsanalyse erstellen kann. Ähnlich kann man natürlichmit jedem anderen Problem verfahren.

Noch einmal sei erwähnt, dass es wichtig ist, jedeInterpretation und jede Bewertung der Ergebnisse zu vermeiden.Nehmen Sie die Ereignisse so, wie sie sind, ohne sie als gut oderschlecht zu bezeichnen.

Was will ich?

Der nächste Schritt besteht darin zu erkennen, was manverändern will und wie man es verändern will.

Wer kennt es nicht, in einer Situation zu stehen, die manverändern will, aber nicht weiß wie? Man weiß, dass man dasAlte nicht mehr will, aber nicht, wie das Neue aussehen soll.Wir setzen uns damit auseinander und finden etwas, was sich

ganz gut anfühlt. Am nächsten Tag aber stellt es sich wieder

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ganz anders dar. Wir sind verunsichert, waren wir doch gesternnoch ganz klar, und heute wissen wir schon wieder nicht, wo eslanggehen soll.

In einer solchen Situation sind wir regelrecht blockiert. Wirgehen nicht weiter, weil wir nicht wissen, wohin. Wir stehen auf der Stelle, drehen uns vielleicht im Kreis, können uns aber nichtfür einen Weg entscheiden. Wie auch, wenn wir nicht wissen,was wir wirklich wollen.

Es ist für unser Leben so wichtig, dass wir ein klares Zielhaben, dass wir wissen, was wir wollen. Für viele Menschen ist

das allerdings ein schwieriges Thema. Obwohl sie schon solange danach suchen, können sie es nicht finden. Das beziehtsich nicht nur auf die große Frage, was wir in unserem Lebenerreichen wollen, sondern gilt für jeden Teilbereich unseresLebens.

• Warum ist das so?• Wieso haben wir Schwierigkeiten zu erkennen, was wir

eigentlich wollen?• Woher kommen unsere Wünsche überhaupt?Bevor wir nun weitergehen, ist es wichtig, die Hindernisse

aufzuzeigen, die uns im Allgemeinen davon abhalten zuerkennen, was wir wirklich wollen. Erst wenn wir dieseerkennen und loslassen, können wir unsere wahren Wünschewieder wahrnehmen.

Viele neigen dazu, sich von anderen sagen zu lassen, was siewollen. Aber das funktioniert nicht. Nur wir selbst könnenherausfinden, was wir wollen. Unsere wahren Wünsche findenwir nur in uns, und was in der jeweiligen Situation stimmig ist,finden wir auch nur in uns.

Die eigene Unsicherheit, ob es denn wirklich der eigeneWunsch ist, was sie in sich fühlen, und ob sie das überhauptwünschen dürfen, lässt viele die Antwort lieber im Außen

suchen. Sie geben die Verantwortung ab. So laufen sie nicht

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Gefahr, etwas falsch zu machen. Und selbst wenn es dannanders kommt, als sie es sich vorgestellt haben und wünschen,können sie sich in Unschuld baden, waren es doch die anderen,

die ihnen dazu geraten haben. In dieser Opferhaltung können siedie unerwünschte Situation viel besser ertragen, als wenn sie ichauch noch an die eigene Nase als Verursacher fassen müssten.

In welcher Form wir uns nun sagen lassen, was wir unswünschen sollen und was wir zu wollen und zu tun haben, obvon anderen Menschen, von Gesetzen und Verordnungen, vonReligionen oder unserer Moral, spielt dabei keine Rolle. Keineraußer uns selbst kann uns sagen, was wir wirklich wollen.

Ein anderes Problem, das viele auf der Suche nach ihremwirklichen Sein begleitet, ist die Frage: «Darf ich überhaupteinen eigenen Willen haben?» Hier gehen die Meinungenauseinander. Missverständnisse und unterschiedlicheInterpretationen alter Überlieferungen spiegeln die Standpunktewider, die nach dem «richtigen Weg» zum Glück suchen. Aberauch Machtinteressen einiger Institutionen und Gemeinschaften

geben Antworten auf diese Frage vor, um ihre Anhänger zukontrollieren und zu manipulieren.In vielen esoterischen Ratgebern und anderen Schriften kann

man die verschiedenen Meinungen dazu lesen: «...gib deineneigenen Willen auf (häufig auch als Ego bezeichnet), und duwirst frei und glücklich sein.» - «... nicht mein Wille, sonderndein Wille geschehe.» - usw. Die Tugend der Demut wird in

diesem Zusammenhang auch gerne gebraucht.Das soll nicht bedeuten, dass diese Aussagen grundsätzlichfalsch sind, sie wollen nur im richtigen Zusammenhangverstanden werden. Doch aus diesem werden sie gerneherausgelöst, um sie für die eigenen Zwecke zu gebrauchen.

Zusammenfassend kann man diese Standpunkte wie folgtbeschreiben: Der eigene Wille steht dem Ziel, welches man

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bestrebt ist zu erreichen (dem Glücklichsein), im Wege undmuss deshalb aufgegeben werden.

Wenn wir von dem eigenen Willen sprechen, setzt das voraus,dass es auch noch einen anderen Willen gibt. Auch dieser hatunterschiedliche Bezeichnungen: «der Wille des höherenSelbst», «der Wille des Lebens», «der göttliche Wille» usw., einWille, der, so scheint es zumindest, von uns getrennt ist und mitunserem bewussten Willen nicht identisch ist. In unserer Realitätzeigt sich die Existenz eines von uns getrennten Willensoffensichtlich, erleben wir doch vieles, was mit unserenWünschen überhaupt nicht übereinstimmt. Solange diegewünschte Realität mit der erlebten Realität nichtübereinstimmt, muss es also noch einen Willen geben, der vonunserem bewussten Willen getrennt ist. Wer oder was ist alsodieser Wille, der vielfach auch noch wesentlich kräftiger zu seinscheint als der Wille der Persönlichkeit?

Diesbezüglich gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder ist es einTeil von uns, der uns unbewusst ist, oder es ist etwas

vollkommen Getrenntes von uns. Der letztere Fall beinhaltet,dass wir keinerlei Einfluss darauf haben. Für unser Lebenbedeutet das, dass unsere gewünschte Realität nur dann entsteht,wenn unsere Wünsche identisch sind mit dem Willen derInstanz, von der wir getrennt sind. Wir müssten also denfremden, stärkeren Willen erkennen, unsere Ziele diesemangleichen, damit die gewünschte Realität entsteht und wirglücklich sind. Wir sind also abhängig und können nur hoffen,dass die fremde Instanz es gut mit uns meint. Um glücklich zusein, müssen wir unseren Willen aufgeben und den der fremdenInstanz annehmen. In jedem anderen Fall entstehenDiskrepanzen zwischen unserem Willen und der erlebtenRealität. Wir sind nicht wirklich glücklich, denn wir haben nochunerfüllte Wünsche. Wir verfügen nicht über einen freienWillen.

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In dem anderen Fall, wenn die Instanz nicht von uns getrenntist und sie nur den unbewussten Teil des Individuums (= derNicht-Geteilte) darstellt, ergibt sich ein ganz anderer Weg zu

unserem Glück. Jetzt geht es nicht mehr darum, den eigenenWillen aufzugeben, sondern unseren wirklichen Willen zuentdecken.

Der Konflikt, der hier entsteht, liegt darin, dass das, was wirzu wollen glauben, nicht dem entspricht, was wir, unserbewusster und unbewusster Teil, wirklich wollen. Je mehr wirerkennen, wer wir wirklich sind, je bewusster wir werden, umsomehr werden der bewusste und unbewusste Wille eins. Ist dieseTrennung aufgehoben, sind wir der bewusste und vollkommenfreie Schöpfer. Wir haben einen freien Willen, den es nur zuentwickeln und anzunehmen gilt.

Viele Menschen denken, dass dieser Unterschied impraktischen Alltag völlig unbedeutend ist. In beiden Fällen sindwir mehr oder weniger unglücklich, da unsere gewünschteRealität mit der tatsächlich erlebten nicht übereinstimmt. Diese

Einstellung übersieht einen wesentlichen und entscheidendenAspekt. Ein Ziel ist nur dann zu erreichen, wenn wir dieVerwirklichung für möglich halten. Wenn wir nicht daranglauben, einen freien Willen zu haben, und diese Möglichkeitauch nicht in Betracht ziehen, dann werden wir einen freienWillen nie erleben, obwohl wir das Potenzial vielleicht in unstragen.

Mit der Ausrichtung, einen freien Willen zu haben, werdenwir dieses Potenzial, wenn es da ist, entwickeln und erleben.Was für ein Geschenk, wenn dem wirklich so ist!

Wenn wir nun in die Schriften aller Zeiten schauen und lesen,was alle großen Weisen uns sagten, erkennen wir, dass sie allevon freien Wesen sprachen, mit großer Macht und unendlichenMöglichkeiten. Sie sprachen und sprechen von einemallwissenden, allmächtigen und allliebenden Gott, deruntrennbar mit jedem einzelnen Menschen verbunden ist. Alle

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diese Worte haben nur den einen Sinn, den Menschenauszurichten, seinen Glauben an sein eigenes Potenzial zuentfachen und zu stärken. Denn aus Glaube wird Realität und

glauben können wir, was immer wir wollen. Das ist unsereFreiheit und unsere unbegrenzte Macht. Unser Glaube, unsereÜberzeugungen bestimmen unsere Realität.

Um die eigene Freiheit und das unendliche Potenzial zuentdecken, ist der Glaube daran die Voraussetzung. Dann gilt eszu entdecken, zu erkennen und zu entwickeln, was wir wirklichsind.

Ein weiteres Hindernis zu erkennen, was wir wirklich wollen,ist unser Zweifel daran, es auch erreichen zu können. Wirkönnen vielleicht alles wollen, was aber noch nicht heißt, dasswir es bekommen bzw. erreichen können. Bevor wir also einenWunsch an die Oberfläche kommen lassen, möchten wir sichersein, dass eine Chance auf Erfüllung besteht. Wünsche, an derenErfüllung wir nicht glauben können, lassen wir am liebsten garnicht in unser Bewusstsein aufsteigen. Es ist wie ein

Selbstschutz vor Enttäuschung und Frustration. Einen Wunschzu haben, sich nach etwas zu sehnen, auf dessen Verwirklichungunserer Ansicht nach keine Hoffnung besteht, ist schmerzhaft.Wir fühlen uns hilflos und als Opfer. Wir würden stagnieren undhätten keine Motivation mehr, da unsere eigentlichen Wünschesich ja doch nicht erfüllen.

So ist es also äußerst weise eingerichtet, denn nie wird uns ein

Wunsch bewusst, ohne dass uns nicht auch das Potenzial für dieVerwirklichung zur Verfügung steht. Je mehr wir an unserunendliches Potenzial glauben, desto deutlicher können wirunsere tiefsten Sehnsüchte wahrnehmen.

Also trauen Sie sich, Ihre Herzenswünsche anzuschauen, undseien Sie sicher, dass Ihnen nur der Teil bewusst wird, den Sieauch verwirklichen können. Legen Sie mal alle Ihrebegrenzenden Gedanken, wie «das geht ja doch nicht.... das hatnoch keiner geschafft» usw., beiseite und schauen Sie mal in

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sich hinein, was Sie sich wirklich von Herzen wünschen:vielleicht eine andere Arbeit, die wie ein Hobby für Sie wäre,oder ein körperliches Wohlbefinden, an das Sie sich kaum noch

erinnern können. Und wenn Sie doch mal einen Wunsch spüren,den Sie für unrealistisch halten, dann seien Sie sicher, dass SieIhr eigenes Potenzial offensichtlich unterschätzen. Halten Siefest an Ihrem Wunsch und Sie werden sich auch Ihrer Fähigkeit,das erwünschte Ziel zu erreichen, bewusst.

Das, was wir uns am sehnlichsten wünschen, das sind wirauch. Wir wünschen uns, glücklich zu sein, und das sind wir,wenn wir unser wahres Sein verwirklicht haben. So bringt uns jeder Wunsch, den wir in uns tragen, unserem wahren Seinnäher. Wünsche sind uns nicht gegeben, um uns zu prüfen undin Versuchung zu führen. Das entspricht nicht der Absicht einesallmächtigen, liebenden Schöpfers. Sie sind uns gegeben, umuns glücklich zu machen, um uns erkennen zu lassen, wonachwir uns wirklich sehnen, was wir wirklich sind. Erlauben Siesich also zu wollen, damit Sie erkennen, was Sie wirklich

wollen, egal in welcher Situation.

Wie komme ich dahin?

Der letzte und entscheidende Schritt ist an sich ganz einfach,wie alle großen Wahrheiten des Lebens. Er braucht auch nichtverstanden zu werden, damit er funktioniert oder anwendbar ist.Er will nur angewendet werden. Das Verständnis derZusammenhänge kann allerdings sehr nützlich sein, damit derSchlüssel wirklich angewendet wird. Der Schlüssel heißt:«Ehrlichkeit»!

Es klingt so einfach und scheint doch die schwerste Übung imLeben des Menschen zu sein. Was bedeutet Ehrlichkeit und wasist damit gemeint? Ehrlichkeit bedeutet, authentisch zu sein, zusagen, was ich denke und meine, zum Ausdruck zu bringen, waswirklich in mir ist. Damit ist nicht gemeint, dass ich alles sagen

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muss, was ich gerade denke, und auch nicht alles zum Ausdruckbringen muss, was ich gerade fühle, aber ich kann es jederzeittun, weil mich nichts daran hindert. Ich kann mich entscheiden,

was ich tun will, aber wenn ich etwas tue, dann ist es ehrlich undentspricht mir.Ehrlichkeit beinhaltet auch, alles anzunehmen, wie es ist,

nichts, was da ist, zu verdrängen oder es nicht haben zu wollen.Das gilt für unsere Lebensumstände wie auch für unsere Gefühleund Gedanken. Ehrlichkeit ist die Bereitschaft, alles zu erleben,was wir uns selbst ausgesucht haben, es ist die Bereitschaft zufühlen.

Wir selbst haben uns unser Leben ausgesucht, auch wenn esuns aus unserer jetzigen Perspektive nicht bewusst ist. DasLeben ist ein Spiel, das wir gewählt haben, um es zu erleben.Wenn wir es erlebt haben, schließt sich der Kreis und wirbeginnen das Spiel von neuem. Das ist der ganze Sinn desLebens. Wir legen uns eine Überzeugung zu, wir beginnen,etwas zu glauben, damit es sich manifestiert und wir es erfahren.

Wir erleben das, woran wir glauben. Wenn wir nicht glauben,dass es so ist, dann erleben wir auch, dass es nicht so ist. Wirerleben immer, woran wir glauben.

Jetzt haben wir uns das Spiel «Bewusstwerdung» ausgesucht.Wir sind freiwillig in die Dualität gegangen, um uns selbst zuerfahren, um zu erkennen, wer wir wirklich sind. Und auch hiererlebt jeder das, wovon er überzeugt ist. Unsere Überzeugungen

sind das Einzige, was uns unterscheidet. Wir sind die Schöpfer!Es ist wie mit einem Kinofilm. Wir entscheiden uns, ins Kinozu gehen, und suchen uns aus dem großen Angebot einen Filmaus, der uns interessiert. Dann sitzen wir im Kino, der Filmbeginnt und wir identifizieren uns mit Situationen und einzelnenSchauspielern. Wir erleben die Geschichte richtig mit. Wirweinen mit, wir denken mit, wir kämpfen mit, wir fühlen mit. Jemehr wir uns in den Film hineinbegeben, umso weniger ist unsbewusst, dass wir noch vor kurzer Zeit an der Kasse standen und

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uns genau dieses Erlebnis ausgesucht haben. Wir habenvergessen, dass wir der Ursprung dieses Erlebnisses sind.

Und so geht es uns auch in unserem großen Lebensspiel.Viele haben vergessen, dass sie selbst die Schöpfer sind, die sichetwas ausgewählt haben, um es zu erleben.

Manchmal wollen wir im Kino eine Szene nicht miterlebenund wir halten uns die Ohren zu und schließen die Augen,obwohl uns überhaupt nichts geschehen kann. Und genau dasmachen wir auch im Leben, wir schließen die Augen und Ohren,wenn wir etwas nicht erleben wollen. Wir verleumden, was da

ist.Unehrlichkeit bedeutet, dass wir nicht erleben wollen, was wiruns ausgesucht haben. Wir haben unseren Standpunkt geändert,als wir das Spiel begannen, und jetzt erscheint es uns vielleichtunangenehm, so dass wir es nicht mehr erleben wollen. Wirversuchen, die Leinwand, die Projektionsfläche zu verändern,wir wenden uns von ihr ab oder versuchen, sie zu verdecken,aber all das funktioniert nicht. Unser Bewusstsein entsprichtdem Filmprojektor und der Film, den wir einlegen, entsprichtunseren Überzeugungen. Egal auf welche Projektionsfläche wirden Filmprojektor oder unser Bewusstsein ausrichten, siewerden uns immer unsere Überzeugungen widerspiegeln. UnserAußen zu verändern, wenn uns irgendetwas nicht gefällt, istgenau so sinnlos, wie eine andere Leinwand zu wählen, weil unsder Film nicht gefällt. Es verändert nichts, wie viele Menschen

mit wechselnden Beziehungen bestätigen können.Wir erschaffen uns die Lebensumstände mittels unsererÜberzeugungen so lange, bis wir sie bereitwillig erleben. Erstdann können sie sich verändern. Je größer der Widerstand gegeneine Situation ist, umso sicherer werden wir immer wieder mitihr konfrontiert. Unehrlichkeit ist das untrügliche Zeichen fürWiderstand, während Ehrlichkeit das Annehmen derLebensumstände und die Bereitschaft, alles zu erleben,signalisiert.

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Was hindert uns aber daran, unsere Lebensumständeanzunehmen und zu erleben? Alles, was wir als schlecht, falsch,böse, gefährlich usw. betrachten, möchten wir nicht in unserem

Leben haben. Dabei ist der Unterschied zwischen gut und bösenur durch verschiedene Überzeugungen gegeben. DerHorrorfilm und die Liebesromanze sind nur zweiunterschiedliche Filme. Dem Projektor ist es egal, welchen Filmer auf der Leinwand sichtbar macht. Der Zuschauer kann dabeidie unterschiedlichsten Gefühle erleben: Freude, Angst,Mitgefühl, Zorn usw., aber ihm kann nichts passieren. Undgenauso geht es uns auch im Leben. Wir sind die Beobachterund können alles erleben, ohne dass uns wirklich etwas zustoßenkann.

Vergessen wir aber, dass wir die Beobachter sind und unserLeben selbst ausgesucht haben, dann bekommen wir Angst, dassuns etwas zustoßen kann. Wir fangen an, Situationen zuvermeiden, die uns etwas Unangenehmes bringen könnten. Wirfühlen uns ausgeliefert, wie in den Dschungel geworfen, mit der

Aufforderung, uns allein durchzuschlagen.Nur der Zuschauer, der sich bewusst ist, dass er selbst dieEintrittskarte gekauft hat, kann sich ganz unbesorgt in dasErleben fallen lassen. Er weiß, dass ihm nichts geschehen kann,dass er rausgehen kann, wenn er den Film nicht mehr erlebenwill, und dass er sich einen neuen auswählen kann. Er wird abernur einen Film verlassen, der ihn nicht berührt, denn er will jaetwas erleben und fühlen. Wir haben uns ein spannendes undaufregendes Leben ausgesucht, weil wir wissen, dass uns nichtsgeschehen kann. Viele Menschen haben das vergessen undbremsen ihr Leben, um es zu kontrollieren. Sie haben Angst,dass ihnen etwas passieren kann. Dabei sind wir alle freie undunbegrenzte Schöpfer, die ihre eigene Schöpfung erleben.

Alles, was im Leben geschieht, dient uns dazu, dieseWahrheit wieder zu erkennen, und verhilft uns letztendlich dazu,

glücklich zu werden. Wir legen uns selbst einen Stein in den

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Weg, wenn wir nicht ehrlich sind. Es heißt doch nichts anderes,als dass wir die Hilfe und Chance, die in jeder Situationenthalten sind, nicht wollen. Wenn wir nicht ehrlich sind,

blockieren wir den Fluss des Lebens. Früher oder spätermanifestiert sich diese Energieblockade in unserem Körper, waswir als Krankheit bezeichnen. Krankheit ist also nur eine Folgevon Unehrlichkeit. Dem Nichtannehmenwollen folgt derWiderstand und «Widerstand» ist nur ein anderes Wort fürBlockade. Widerstand haben wir, weil wir Angst haben, unskönnte etwas geschehen, und diese Angst haben wir nur, weilwir vergessen haben, dass wir unser Leben selbst gestalten. Mitdem Vertrauen, dass uns nichts passieren kann, können wir unsdem Fluss des Lebens hingeben, der uns geradewegs undmühelos zu unserem Ziel führt.

Ehrlichkeit ist der Schlüssel. Sie ist die Voraussetzung, dasswir bereitwillig erleben und fühlen. So lösen sich jede Blockadeund jedes Problem auf. Jedes Problem enthält schon die Lösungund jede Krankheit beinhaltet die Heilung, wenn wir uns ihr

hingeben und sie erleben.Ehrlichkeit in jeder Situation lässt uns glücklich sein. Denn:«Die Wahrheit wird euch frei machen!»

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4. Psychosomatik, Beziehung und Gesundheit

Haben unsere Beziehungen einen direkten Einfluss auf unsereGesundheit? In welchem Verhältnis stehen unsere Beziehungenzu unserer Gesundheit und unserem Wohlbefinden?

Bevor wir nun auf diese Frage näher eingehen, sind zumbesseren Verständnis noch einige grundsätzliche Worte zumThema «Krankheit und Gesundheit» erforderlich. Wenn indiesem Buch die Rede von Krankheit und Gesundheit ist, dann

ist damit nicht nur der Körper gemeint, sondern der ganzeMensch mit Körper, Seele und Geist. Dass diese Ebenen nichtvoneinander zu trennen sind, zeigt sich in unserem Alltagtäglich.

Die Weltgesundheitsorganisation definiert Gesundheitfolgendermaßen: «Gesundheit ist das Wohlbefinden auf körperlicher, seelischer und sozialer Ebene.» Dieser Definitionschließen wir uns weitgehend an. Danach ist Krankheit schlichtund einfach ein Nicht-Wohlbefinden. Vielen mag dieseAuffassung, wonach jeder Mensch mehr oder weniger krank ist,zu eng erscheinen. Bei näherer Betrachtung jedoch bekommtKrankheit dadurch eine ganz andere Bedeutung, die denUmgang mit derselben, ihre Ursache und ihren Sinn in einemganz anderen Licht erscheinen lassen. Jeder Mensch trägt denWunsch in sich, glücklich zu sein. Das beinhaltet, sich in jeder

Situation, auf allen Ebenen wohl zu fühlen. Und jeder Menschträgt das Potenzial in sich, dieses Ziel zu erreichen. Alles in unsist darauf ausgerichtet, diesen Zustand der vollkommenenGesundheit, des Heilseins, des Glücklichseins zu erlangen.Krankheit ist also nichts Schlimmes, im Gegenteil, sie hilft uns,heil zu werden. Genau wie Gesundheit ist Krankheit ein Begriff,der nur im Singular existiert. Es gibt nicht die «Gesundheiten»,genau so wenig, wie es Krankheiten gibt. Beides sind

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Zustandsformen des ganzen Menschen und beziehen sich nichtauf einzelne Teile des Menschen.

Ausgehend von der Definition, dass Gesundheit dasWohlbefinden auf allen Ebenen bedeutet, wird das Ausmaßdeutlich, wie groß der Einfluss unserer Beziehungen auf dieGesundheit ist. Was verstimmt uns schneller und öfter alsirgendwelche Konflikte, Meinungsverschiedenheiten,Streitereien, Missverständnisse etc.? Ob in der Arbeit, beimSport oder zu Hause in der Familie, überall wo wir mitMenschen zusammen sind, werden wir mit Situationenkonfrontiert, die uns nicht immer behagen, bei denen wir unsnicht wohl fühlen.

Psychosomatik

Im Jahre 1818 äußerte der deutsche Arzt Heinroth dieAnsicht, dass körperliche Krankheiten psychische Ursachenhaben. Damals wurde er von seinen Kollegen einfachausgelacht, und zwar nicht wegen der Selbstverständlichkeitseiner Aussage, sondern wegen der so abwegig scheinendenIdee, es könne wirklich so etwas wie Psychosomatik, so nanntees Heinroth damals schon, in der wissenschaftlichen Medizingeben.

Diese Schwierigkeit, die Wirklichkeit hinter dem Schein zuerkennen, ist nicht neu. Schon vor 2400 Jahren verkündete

Sokra-tes: «Es gibt keine von der Seele getrennte Krankheit desKörpers», und Plato, der wohl berühmteste Schüler vonSokrates, beklagte: «Das aber ist der größte Fehler bei derBehandlung von Krankheiten, dass es Ärzte für den Körper undÄrzte für die Seele gibt, wo doch beides nicht getrennt werdenkann.»

Es wird jedoch noch immer getrennt gesehen. Anstatt einenganzheitlichen Ansatz zu verfolgen, der Körper, Seele und Geist

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als ein untrennbares Ganzes erkennt, schreitet dieSpezialisierung, die Aufteilung des Menschen in immer kleinereEinheiten, weiter fort. Wenn man überhaupt bereit ist, die

Psychosomatik für möglich zu halten, dann sucht man nachwissenschaftlichen Beweisen dafür. Ist es nicht Beweis genug,dass wir rot werden, wenn wir verlegen sind, weinen, wenn wirtraurig sind? Wir werden blass vor Schreck und bekommenDurchfall vor lauter Aufregung. Dann verschlägt es uns dieSprache und die Haare stehen uns zu Berge. Was immer unsereSeele erlebt, der Körper macht es nach außen sichtbar. Wasimmer unsere Seele bewegt, bewegt auch den Körper, und dieseWirkung kann nach unserer subjektiven Wahrnehmung positivoder negativ sein, kann uns krank und leidend oder gesund undglücklich machen.

Doch noch immer lehnen viele Menschen die Psychosomatikab, wie der Arzt, der auf einem Kongress zu seinem Kollegensagte: «Immer wenn ich diesen Quatsch mit der Psychosomatikhöre, dreht sich mir der Magen um...»

Nicht nur an diesem Beispiel kann man erkennen, wie gut unddeutlich unsere Sprache den Zusammenhang zwischenWohlbefinden und körperlichen Symptomen zum Ausdruckbringt: «Ich habe die Nase voll von dir!», «Du bringst michnoch ins Grab!», «Da kommt mir die Galle hoch!», «Ich findedich zum Kotzen!... Du gehst mir auf die Nerven!» usw.

Was unterscheidet nun die Psychosomatik von der

herkömmlichen Weise mit Krankheit umzugehen? BeideSysteme forschen nach dem Grund des Geschehens, nach derUrsache der Krankheit. Die zentrale Frage, die von allen Seitengestellt wird, heißt: «Warum?» Die gefundene Ursache ist dannder Ansatzpunkt, um Einfluss auf das Geschehen zu nehmen.Schließlich ist Krankheit etwas Unangenehmes, das, wennmöglich, aufgelöst und überflüssig gemacht werden soll. Mitdieser Frage nach dem «Warum» begegnen wir einem

grundsätzlichen Problem unserer Denkgewohnheiten.

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Normalerweise führen wir alle erlebbaren Erfahrungen auf eineUrsache zurück. Das, was wir wahrnehmen, ist die Wirkungeiner Ursache. Diese Ursache geht der Wirkung zeitlich voraus.

So konstruieren wir weit reichende Kausalketten, indem wir jedeUrsache als Wirkung einer noch weiter davor liegenden Ursacheerkennen. So können Sie dieses Buch im Augenblick lesen, weilSie es sich gekauft haben. Sie haben es sich gekauft, weil Sie esin der Buchhandlung gesehen haben und es Sie interessierte.

Und es hat Sie angesprochen, weil... Diese Kette kann manbeliebig lang fortsetzen, bis man eben an einen Punkt kommt, andem man keine Antwort mehr weiß. An diesem Punkt wird dannweitergeforscht, um eine Erklärung zu finden.

Dieses kausale Denkkonzept ist für die meisten Menschen dereinzige Weg, die Abläufe im Universum zu erklären. So forschtman überall nach den Ursachen für die unterschiedlichenManifestationen, um ein klares Verständnis für dieZusammenhänge zu bekommen. Doch dies ist nicht dereigentliche Grund dieses Strebens. Was brächte es der

Menschheit, wenn sie um die kleinsten Zusammenhänge undBausteine unseres Universums wüsste? Dadurch würde sichnichts verändern, alles bliebe, wie es ist. Die Motivation dieserUrsachensuche ist die Hoffnung, mit dem entsprechendenVerständnis in die Zusammenhänge steuernd eingreifen zukönnen. Wir wollen die Dinge, die uns nicht gefallen, soverändern, wie wir sie gebrauchen, wenn sie uns nützlicherscheinen. Wenn ich weiß, warum ich keinen Partner finde,welches Verhalten und welche Ursachen dem zugrunde liegen,dann kann ich dieses entsprechend ändern und finde dannmeinen Partner.

In diesem kausalen Weltbild hat jede Erscheinung eineUrsache. Darum ist es nicht nur sinnvoll, sondern vor allemnotwendig, jede Ursache wiederum nach ihrer Ursache zuhinterfragen. Wie man sich leicht vorstellen kann, führt das zwar

zur Erforschung der Ursache hinter der Ursache, aber jedoch

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niemals zu der letztendlichen Ursache, denn diese hat jawiederum eine Ursache: ein nie endendes Hinterfragen, das manentweder an einem beliebigen Punkt abbricht und das Ergebnis

als absolute Wahrheit darstellt, weil man gerade nichtweiterkommt, oder man bleibt bei einem unlösbaren Rätselstehen.

Eine andere Betrachtungsweise, von der auch diePsychosoma-tik ausgeht, sucht die Ursache nicht in derVergangenheit, sondern in der Zukunft. Sie spricht von einerZweckursache und geht davon aus, dass jeder Manifestation, jeder Erscheinung ein Zweck, eine Absicht zugrunde liegen. Siebeinhalten eine Information, eine Idee mit einem Ziel, welchesauf die Zukunft ausgerichtet ist.

Als Beispiel für diese Zusammenhänge soll uns an dieserStelle das Entstehen eines Hauses dienen. Am Anfang stand dieAbsicht eines Bauherren, ein Haus zu bauen. Daraufhin suchteer sich einen Architekten, der die Pläne für das Haus entwarf.Danach wurden Baumaterial, Handwerker und Maschinen

beschafft und das Haus fertig gestellt.Nun könnte man sagen, dass das Haus deshalb dort steht, weil

die Handwerker mit Hilfe von Maschinen die Baumaterialien sozusammengefügt haben, dass daraus dieses Haus entstanden ist.Man könnte auch noch einen Schritt weitergehen und denken,dass der Architekt die Ursache für die Entstehung des Hausesist, denn er hat ja die Pläne gemacht, worauf dann die

Baumaterialien und die Handwerker bestellt wurden.Die wirkliche Ursache aber war die Idee des Hausherrn, einHaus zu bauen. Würde man die Baumaterialien wegnehmen,dann würde die Absicht des Bauherrn, ein Haus zu bauen, dafürsorgen, dass andere Materialien besorgt würden. Würde derArchitekt ausfallen, würde der Bauherr sich einen anderensuchen. Würde der Bauherr allerdings seine Absicht ändern undkein Haus mehr bauen wollen, dann würde das Haus nichtzustande kommen. Er würde keinen Architekten beauftragen, es

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würden keine Baumaterialien besorgt und auch keineHandwerker beauftragt. Die Absicht des Bauherrn, in Zukunftein Haus haben zu wollen, hat all die anderen Erscheinungen

wie den Architekten, die Handwerker, die Maschinen und dasBaumaterial hervorgebracht. So beinhalten jede Sache, jedeManifestation eine Absicht oder eine Idee. Mit anderen Wortenkönnte man auch sagen: Alles hat seinen Sinn!

Wichtig dabei ist zu erkennen, dass es die Absicht ist, die alleDinge in Erscheinung treten lässt, um sich selbst zu erfüllen. DieDinge sind die Hilfsmittel, damit sich die Absicht erfüllt. Einanderes Beispiel macht das sehr deutlich: Weder Pinsel, Farbennoch Leinwand sind die Ursache für ein Gemälde. Erst dadurch,dass Menschen sie als Hilfsmittel benutzen, entsteht dasGemälde. Daraus wird auch ersichtlich, dass es nicht sehrsinnvoll ist, Hilfsmittel zu entfernen, um das Erreichen des Zielszu verhindern. Die Absicht wird andere Hilfsmittel suchen undfinden, um ihre Idee zu verwirklichen.

Das ist der Grund, warum auch eine noch so fortschrittliche

Medizin Krankheit nicht verhindern kann und, wie die Statistikdeutlich zeigt, den Prozentanteil der Erkrankten auch nichtsenken konnte. Obwohl sich die Krankheitsbilder veränderthaben und viele Krankheiten, die noch vor 100 Jahren gang undgäbe waren, heute fast nicht mehr existieren, konnte die Zahl derkranken Menschen nicht reduziert werden.

Der Körper ist der Träger einer Information und bringt nur die

dahinter stehende Idee zum Ausdruck. Der Körper an sich kannniemals krank oder gesund sein, da er wie eine Leinwand nureine Information zum Ausdruck bringt. Er ist dieProjektionsfläche des Bewusstseins. Aus sich selbst heraus kannder Körper nichts tun. Haben wir einmal den Unterschiedzwischen Krankheit und Symptom wirklich verstanden, soändert sich unser Umgang mit Krankheit grundlegend. DasSymptom ist dann nicht mehr der große Feind, den es zu

besiegen gilt, sondern lediglich ein Helfer, ja sogar ein Freund

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auf dem Weg zur Gesundheit, zur wirklichen Gesundheit, demHeilsein. Das Symptom kann uns dabei sagen, was es zu tungibt, was es zu verändern gilt, vorausgesetzt, wir verstehen die

Sprache unseres Körpers.Krankheit hat einen Sinn. Eine Absicht hat sich ein

bestimmtes Krankheitsbild und entsprechende Hilfsmittelausgesucht, um damit einen Zweck zu erfüllen. Es hilft nichts,wenn ich die Hilfsmittel, seien es nun Fieber, Bakterien, Pilzeusw., bekämpfe oder vermeiden will. Die ursprüngliche Absichtwird sich andere Hilfsmittel zunutze machen, um ihr Ziel zuerreichen.

Die einzige Möglichkeit, wirklich Einfluss zu nehmen, bestehtdarin, den Sinn, die Absicht dieses Geschehens zu unterstützen.Sich den Gegebenheiten zu widersetzen und dagegenanzukämpfen führt nur zu einer zeitlichen Verzögerung.Obendrein ist es keine angenehme Verzögerung, da ja etwas daist, gegen das man sich ständig wehrt und das man nicht habenwill. Kämpfen ist anstrengend und kostet viel Energie. Von

wirklichem Wohlbefinden kann man in solch einem Fall wohlnicht sprechen. Dieser Widerstand, den wir häufig ausüben, istAusdruck unserer Angst. Angst, dass die Situation nicht gut füruns ist, dass irgendetwas Schlimmes mit uns passieren könnte,dass wir mit dieser oder einer kommenden Situation nichtzurechtkommen könnten.

Widerstand ist die eigentliche Ursache von Krankheit. Er ist

eine Blockade im Lebensfluss. Körperlich beschreiben vieleganzheitliche Heilverfahren Krankheit als eine Störung imEnergiesystem. Sie sprechen von Energieblockaden, was diekörperliche Entsprechung für eine Blockade im Lebensfluss ist.So führen alle Verdrängungsmechanismen früher oder späterauch zu körperlichen Blockaden, die wir dann als Krankheitbezeichnen. Um etwas nicht zu erleben, benutzen wir vieleMechanismen und Möglichkeiten unseres alltäglichen Lebens.

Manche nutzen den Alkohol, um irgendetwas zu verdrängen.

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Andere rauchen, sind Frustfresser, arbeiten rund um die Uhroder haben einen Termin bzw. eine Verabredung nach deranderen usw. Wir können so ziemlich alles nutzen, um vor

Dingen wegzulaufen. Hier liegt auch die Erklärung dafür, dassnicht jeder, der raucht, Alkohol trinkt oder viel isst, krank wird.Wenn man diese Dinge genießt und sie nicht benutzt, um etwaszu verdrängen, dann werden sie einen nicht krank machen.Dieser Zustand bedeutet aber auch, dass man von diesenGenüssen unabhängig ist und es einem nichts ausmacht, wennsie nicht zur Verfügung stehen.

Um den Widerstand, der hinter allen Süchten steht, aufgebenzu können, brauchen wir das Vertrauen, dass uns letztendlichnichts geschehen kann. Es wird uns umso leichter fallen, denWiderstand aufzugeben, wenn wir daran glauben, dass sogar eingroßer Gewinn für uns dahinter steht. Mit dieser Einstellungnehmen wir jede Situation bereitwillig an und legen der Absichtdamit nichts in den Weg, ihr Ziel zu erreichen. Haben wir nichtdas Vertrauen, dass alles im Sinn unserer eigenen Entwicklung

zu mehr Lebensfreude, Fülle und Freiheit geschieht, dann fühlenwir uns als Opfer. Verzweifelt kämpfend versuchen wir,Veränderungen zu vermeiden oder zu kontrollieren, umErfahrungen aus dem Weg zu gehen, die nach unserenVorstellungen unangenehm oder sogar schmerzhaft sind. AmEnde müssen wir dann doch feststellen, dass der Widerstand unsin diesem Sinne nichts geholfen hat.

Um also unsere Entwicklung zu unterstützen, brauchen wirnur jeden Augenblick, so wie er ist, anzunehmen. Anzunehmenbedeutet zuerst einmal, die Situation wahrzunehmen, wie sie ist,und nicht schon irgendeinen Filter vor unsere Brille zu legen,damit man nur das sieht, was man sehen will. Jeder Augenblickwill erlebt werden. Dafür wurde er geschaffen, und nur wenn ichbereitwillig alles erlebe, bin ich im Fluss. Dann ist das Lebenmühelos und leicht. In der Erkenntnis oben genannter

Zusammenhänge fällt es uns leicht, uns dem Fluss des Lebens

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hinzugeben, denn wir gehen ja nun davon aus, dass alles einenSinn hat. Einen Sinn, der Veränderungen zu unserem Bestenbeinhaltet.

Vertrauen - das Annehmen einer für uns vorteilhaften Absicht-und das Akzeptieren der derzeit bestehenden Hilfsmittel, der sogenannten Lebensumstände, sind die unterstützendenMaßnahmen, die uns zur Verfügung stehen. Wir suchenallerdings immer wieder das Verständnis, fallen dabei insDenken, anstatt das, was ist, zu erleben, und sind treueAnhänger des «Warum». Doch auch dies hat einen positivenAspekt: Das Verstehen stärkt unser Vertrauen, das für dasGeschehenlassen so bedeutungsvoll ist. Kinder haben dasVertrauen, sie brauchen das Verständnis nicht, um die Dingegeschehen zu lassen. Sie erleben alles ohne Widerstände unddamit kann ihre Entwicklung ungestört ihrem Zielentgegengehen. Sie verstehen nicht und doch entwickeln siesich.

Das Gleiche gilt auch für Erwachsene. Entgegen vielen

Meinungen brauchen wir die Geschehnisse nicht zu verstehen,damit sie geschehen. Entwicklung geschieht einfach. Aber umdieses zulassen zu können, brauchen wir Vertrauen. Und da unsdas Verständnis um die Dinge Vertrauen gibt, widmen wir unsnun der Bedeutung unserer Lebensumstände und derPsychosomatik, die uns dabei hilft, die Information und dieAbsicht, die in allen Abläufen vorhanden ist, zu verstehen.

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Teil II

Register 1:Beziehungsphasen und ihre

Bedeutung

Im folgenden Kapitel wird die Beziehung in allen ihrenPhasen beleuchtet. Wie im Leben beginnen wir mit demAlleinsein, durchlaufen die Phase des Kennenlernens, kommenzur eigentlichen Partnerschaft und enden mit der Trennung. Die jeweiligen Schwierigkeiten, Probleme und Konflikte, die dabeiauftauchen können, finden im Folgenden besondere Beachtung.Wir werden die Hintergründe der Situationen anschauen undZusammenhänge deutlich machen, um die Botschaft zuverstehen, die uns das Problem zeigt. Jede Situation beinhalteteine Absicht und bringt diese auch zum Ausdruck. DieseBotschaft lässt uns den Sinn des Geschehens erkennen und gibtuns damit auch schon die Lösung des Problems mit an die Hand.

Wie bereits zu Beginn des Buches erwähnt, ist jedes Probleman sich einzigartig, weil es von vielen verschiedenen

Komponenten beeinflusst wird. Deshalb sind unsereLösungsvorschläge als Anregungen zu verstehen, um für dieeigene Situation eine entsprechende Lösung zu finden.

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1. Alleinsein

Das Alleinsein hat in unserem Leben eine ganz besondereBedeutung. Es gehört, genau wie die Partnerschaft, zu unseremLeben. Wir kommen alleine auf die Welt und wir werden sieauch alleine wieder verlassen. Obwohl wir viele Freunde haben,vielleicht auch eine Partnerschaft, in der wir sehr glücklich sind,gibt es immer wieder die Momente, in denen wir uns sehreinsam fühlen. Wir fühlen uns allein, haben das Gefühl, mitunserem Problem ganz alleine dazustehen, und wissen auch,

dass uns keiner dabei helfen kann.Manche Menschen lieben das Alleinsein, aber die meistenfürchten sich vor der Einsamkeit. Sie fühlen sich nicht fähig,allein mit dem Leben zurechtzukommen, geschweige dennallein glücklich sein zu können. Darum ist es natürlich keinWunder, dass diese Menschen die Einsamkeit fürchten und allesin Bewegung setzen, um eben nicht allein sein zu müssen. Undwenn sie dann doch mit dem Alleinsein konfrontiert werden,bricht für sie alles zusammen.

In der Welt der Dualität haben die beiden Pole immer dasBestreben, zu einer Einheit zu verschmelzen. Das ist dietreibende Kraft, die Frau und Mann zusammenführt und beideeine erfüllte Partnerschaft suchen lässt.

Um dieses Ziel erreichen zu können, müssen Sie zunächsteinmal erkennen und annehmen, dass es an Ihnen liegt und nicht

von äußeren Umständen abhängig ist. Sie haben sich alleUmstände, so wie sie jetzt sind, selbst geschaffen - bewusst oderunbewusst. Es ist nicht der richtige Partner, den Sie benötigen,um eine glückliche und erfüllte Partnerschaft leben zu können,und es sind auch nicht irgendwelche anderen äußeren Umstände,die das Erreichen dieses Zieles verhindern. Einerseits verhindertdiese Erkenntnis, dass man sich weiterhin als Opfer fühlen kann,was ja manchmal sehr angenehm und einfach ist. Auf der

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anderen Seite beinhaltet sie dafür das ganze Potenzial derFreiheit, das vielleicht noch nicht voll entwickelt ist, aber in jedem Menschen auf seine Entfaltung wartet. Wir sind Schöpfer,

keine Anpasser!

Ich kann nicht allein sein

Nur wenige können wirklich allein sein. Das bedeutet nicht,für einige Stunden oder Tage das Alleinsein auszuhalten,sondern ohne andere Menschen glücklich zu sein. Die meisten

brauchen andere, sie sind alleine nicht glücklich. Sie werdenunruhig und suchen überall nach Ablenkungen. Viele sind sogarso unselbständig, dass sie den Partner für ihr alltägliches Lebenbrauchen. Sie wollen und können nicht allein sein. Auch wennsie große Schwierigkeiten in der Beziehung haben oder vielesüberhaupt nicht ihren Wünschen entspricht, machen sie lieberKompromisse, als sich auf das Alleinsein einzulassen.

Was steht dahinter?Allein, ohne Ablenkung, kann all das an die Oberfläche

kommen, was man die ganze Zeit nicht sehen wollte. VerdrängteÄngste, unverdaute Konflikte nutzen die Gelegenheit undfordern Aufmerksamkeit. Entweder man stellt sich diesen oderman läuft weg. Der eine flieht von einem Verhältnis zumnächsten, während der andere dem Alkohol huldigt usw. Werdieses alles nicht will, tut also gut daran, nicht allein zu sein,

sich nicht zu intensiv mit sich selbst zu beschäftigen. Ambesten, man findet einen Partner, dem es genau so geht, so dassman sich gemeinsam ablenken kann. Eine solche Partnerschafthat sich ein negierendes Motiv zugrunde gelegt. DieGrundhaltung besteht nicht aus einem «Ja zur Gemeinsamkeit»,sondern aus einem «Nein zum Alleinsein». In einer solchenSituation sind die Partner abhängig voneinander, sie sind bereit,ein Opfer dafür zu bringen. Sie tun, was der andere verlangt,solange die Angst vor dem Alleinsein größer ist als die

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Einschränkung durch den Partner. Seien Sie sich bewusst, dass«Ich kann nicht allein sein» immer bedeutet: «Ich will nichtallein sein.»

Was ist zu tun?Alleinsein ist eine Aufgabe, die sich jedem Menschen

irgendwann einmal stellt, vor der er nicht weglaufen kann, die erlösen muss. Das heißt nicht, Eremit oder Eigenbrötler zu sein,und dieses Alleinsein ist auch keine quälende Einsamkeit oderIsolation. Es ist ein Schritt in die Freiheit. Gehen Sie, wannimmer Sie die Gelegenheit dazu haben, freiwillig in das

Alleinsein. Nutzen Sie einen Teil Ihrer freien Stunden, vielleichtsogar einen Urlaub, um ganz mit sich zu sein. Am Anfang mages sehr ungewohnt sein und bedarf möglicherweise auch einerklaren Entscheidung, um nicht gleich wieder aufzugeben. HaltenSie durch und Sie werden schon bald im Alleinsein nicht mehrdas Gefühl von Einsamkeit haben. Auch Sie werden das All-Eins-Sein lieben.

Ich will allein sein

Es gibt ihn wirklich, den Einzelgänger, der keinen Menschenbraucht, um seine Bedürfnisse zu befriedigen. Er ist glücklichmit sich selbst. Man erkennt ihn daran, dass er keineWiderstände gegen Partnerschaft hat und nicht alleine seinmuss, sondern in einer erfüllten Partnerschaft leben kann. Er ist

alleine wie auch in einer Beziehung in Frieden. Er hat erkannt,dass alles, was er sucht, in ihm ist. Er ist sich selbst der idealePartner.

Viel häufiger begegnen wir aber dem scheinbarenEinzelgänger: jemand, der allein ist, keine Partnerschaft lebt undbehauptet, dass er alleine sein will. In Wahrheit läuft er vor derPartnerschaft davon.

Was steht dahinter?

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Unabhängig ist man erst, wenn man sowohl in einerPartnerschaft als auch alleine glücklich ist. Solange man sichaber gegen die Partnerschaft wehrt, ist man nicht wirklich frei.

Einigen Menschen, die behaupten, dass sie lieber allein sind,ist nicht bewusst, dass sie sich nach einer erfüllten Partnerschaftsehnen. Sie wollen es nicht wahrhaben, damit sie sich nicht mitden Hintergründen auseinander setzen müssen. Sie behaupten,dass sie viel lieber allein sind und eine Partnerschaft sie nurstören würde oder dass sie keine Zeit dafür haben. Manchesagen, dass eine Partnerschaft sie auf ihrem Weg behindert, dasssie nur Ärger macht und ihnen nichts geben könnte.«Letztendlich bin ich eh allein, also kann ich mich gleich damitauseinander setzen und brauche den Umweg über diePartnerschaft nicht zu gehen», hört man so manchen Esoterikersagen.

Aber das ist alles keine Freiheit, das ist vielmehr Flucht. Diewirklichen Gründe, warum viele Menschen einer Partnerschaftaus dem Weg gehen, bleiben dahinter verborgen.

Die Angst vor Nähe mit ihren unterschiedlichen Aspektensteht dabei meistens im Vordergrund. Man weiß, dass man sichin einer Partnerschaft früher oder später zeigen muss,zumindestens in der, die man sich wünscht. Dann kommen dieMinderwertigkeitskomplexe, die Angst zu versagen, sexuelleUnsicherheit und vor allem die Unehrlichkeit zutage. «Will derandere mich dann noch, wenn er weiß, wie ich wirklich bin?

Wahrscheinlich wird er sich dann angewidert von mir abwendenund die Enttäuschung ist perfekt.» So oder ähnlich lauten dieGedanken, die viele dann begleiten.

Was ist zu tun?In dieser Situation ist es zunächst einmal wichtig, den eigenen

Standpunkt zu erkennen. Stellen Sie sich noch einmal die Frage:«Will ich eine Partnerschaft?», und nutzen Sie dabei folgendeHilfestellungen und Anregungen, um auf die Frage ein klares

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«Ja» oder «Nein» zu finden. Lassen Sie zunächst einmal alleBegrenzungen, Verbote, «Gibt es nicht» undMoralvorstellungen beiseite. Dann malen Sie sich eine

Partnerschaft aus, die Sie sich vorstellen könnten und die Ihnengefallen würde. Lassen Sie Ihrer Phantasie dabei freien Lauf,alles ist erlaubt. Auch Ihre eigenen Eigenschaften können Siedabei verändern.

Wenn Sie eine Form gefunden haben und Sie sich von einersolchen Partnerschaft angezogen fühlen, dann wissen Sie, dassSie eigentlich offen für eine Beziehung sind. Ihre Entscheidung,sich für eine Beziehung zu öffnen, wird Ihnen Stück für Stückdie Überzeugungen zeigen, die Sie bislang davon abgehaltenhaben, eine erfüllte Partnerschaft zu leben.

Keiner ist gut genug

Wer sucht ihn nicht, den Idealpartner, der alle Bedürfnisseund Wünsche zur vollsten Zufriedenheit erfüllt? Manche habenihn gefunden, aber die meisten sind ein Leben lang auf derSuche nach ihm.

Was steht dahinter?Manche Menschen haben so hohe Erwartungen an ihren

zukünftigen Partner, dass es kein Wunder ist, dass sie ein Lebenlang vergeblich nach ihm suchen. An jedem finden sie meistensschon nach kurzer Zeit etwas, das nicht ihren Vorstellungen

entspricht. Es ist ihr eigener Perfektionismus, den sie auf ihrenPartner übertragen. Es sind die hohen Erwartungen, die sie ansich selbst haben und denen sie selbst nicht genügen. Genausowenig, wie sie ihren eigenen Erwartungen gerecht werden, kannauch kein anderer ihren hohen Ansprüchen genügen.

Wenn Sie Ihr Leben auf das lange Warten nach dem idealenPartner ausrichten, dann versuchen Sie eigentlich, denunvorhersehbaren und nicht kontrollierbaren Risiken der Liebe

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und Partnerschaft auszuweichen. Eine Strategie, die ein ziemlichlangweiliges Leben mit sich bringt. Wenn Ihre Vorstellungeinen potenziellen Partner ausmustert, sind Sie auf Nummer

sicher gegangen und Sie gehen kein Risiko ein, eineEnttäuschung zu erleben.Andere schrauben ihre Erwartungen nur deshalb so hoch, um

so einer Partnerschaft aus dem Weg gehen zu können. Siewollen gar keine Partnerschaft, weil sie Angst davor haben.Vielleicht wollen sie keine Enttäuschung erleben oder habenAngst vor Nähe und Liebe. Das, was sie sich am meistenwünschen, davor haben viele auch die größte Angst. Weshalbsie auch immer einer Beziehung aus dem Weg gehen, sind sichdie wenigsten bewusst oder wollen es nicht zugeben. So liegt esbeim anderen, der den Vorstellungen nicht entspricht, oder amSchicksal, das den Richtigen nicht kommen lassen will.

Was ist zu tun?Der ideale Partner ist immer der, zu dem es uns am meisten

hinzieht. Jede Beziehung hilft uns, uns selbst ein Stück näher zukommen. Darin liegt der Sinn einer jeden Partnerschaft. Wirkönnen sicher sein, dass uns das Leben in diesem Sinne immermit den idealen Situationen und Menschen zusammenbringt.

Nehmen Sie sich in Ruhe etwas Zeit und machen Sie eineListe, was Sie von Ihrem Partner erhoffen, was Sie erwarten undwelche Forderungen Sie an ihn haben. Beschreiben Sie genau,wie er aussehen soll, wie er sich verhalten soll, welche

Ansichten und welche Bildung und Interessen er haben soll.Beschreiben Sie einfach alles, was Sie sich von ihm erträumen,seine Eigenschaften, den Zeitpunkt Ihrer Begegnung, einfachalles. Und seien Sie gründlich, vergessen Sie nichts, nicht diegeringste Kleinigkeit.

Wenn Sie das dann getan haben, kommt der wichtigste Punkt:Vergessen Sie das alles, lassen Sie alles los, wirklich alles.Trennen Sie sich von diesen lieb gewonnenen Vorstellungen

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und gestatten Sie Ihrem Idealpartner, so zu sein, wie er wirklichist: «Er selbst».

Sorgen Sie dafür, dass vor Ihrer Begegnung wirklich alleVorstellungen, die in Wahrheit ja nur Begrenzungen sind,aufgelöst wurden. Machen Sie sich ganz frei davon, denn jedeVorstellung trennt Sie voneinander.

Und wenn Sie sich dann zu einem Menschen hingezogenfühlen, der überhaupt nicht Ihren Vorstellungen entspricht,gerade dann können Sie ganz sicher sein, dass er vollkommen zuIhnen passt - auch wenn das nicht unbedingt bequem sein muss

und nach außen keinen sehr harmonischen Eindruck macht.Der Sinn einer Partnerschaft ist der, dass der andere mich mitmeinem Mangel konfrontiert. Mit anderen Worten kann manauch sagen, dass der andere mir meinen unbewussten Teil zeigt,damit ich diesen Teil von mir erkenne und annehme, damit er inmein Bewusstsein aufsteigt. Die Auseinandersetzung mit demanderen soll mich also letzlich zu mir selbst führen, mir helfen,ganz «Ich selbst» zu sein. So ist der Partner, der mich derzeitbegleitet, immer der ideale Partner für mich und ich für ihn.

Es ist keine besondere Kunst oder Herausforderung, sich in jemanden zu verlieben, der dem Idealbild entspricht. Aber eserfordert eine große innerliche Überwindung, seinem Gefühl derAnziehung Raum zu geben, obwohl derjenige überhaupt nichtden Idealvorstellungen entspricht.

Mich will keiner

Schon lange warten und suchen Sie einen Menschen, mit demSie eine Partnerschaft leben können. Ihre Freizeit gestalten Siebewusst so, dass Sie mit vielen in Kontakt kommen. Sie gehenin einen Sportverein, zu Abendveranstaltungen und planen IhreUrlaube in größeren Gruppen, in der Hoffnung, einen Menschenfür eine gemeinsame Zukunft zu finden. Doch es findet sich

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keiner. Haben Sie mal einen potenziellen Partner gefunden,dann will er nichts von Ihnen wissen oder es zerschlägt sichnach den ersten Kontakten. Eventuell wenden Sie sich sogar an

eine Partnervermittlung, doch ebenfalls erfolglos. Sieverzweifeln, fühlen sich hilflos und völlig machtlos. Keiner willSie. Ihr Selbstwertgefühl wird weniger und weniger.

Was steht dahinter?«Mich will keiner» bedeutet nichts anderes, als dass Sie sich

selbst nicht wollen, so wie Sie sind. Ihr Gegenüber spiegeltIhnen nur Ihr eigenes Inneres wider. Im Außen erfahren Sie Ihre

eigenen Überzeugungen, die Sie von sich selbst haben. WennSie sich selbst nicht liebenswert finden, werden Sie genau daserfahren, indem Sie keiner will.

Was ist zu tun?Auch hier ist wieder der erste Schritt, sich zu erinnern, dass

Sie selbst die Situation mit all ihren äußeren Umständengeschaffen haben, um etwas zu lernen, um sich zu entwickeln.Und wenn Sie diesen Lernschritt vollzogen haben, kann sich dieganze Situation ändern, aber erst dann.

Fragen Sie sich einmal, ob Sie mit sich selbst einePartnerschaft haben wollen. Und wenn nicht, dann schauen Sienoch einmal hin, warum Sie das nicht wollen. Wenn Sie dieentsprechenden Punkte gefunden haben, dann gibt es zweiMöglichkeiten. Entweder Sie verändern die Dinge, mit denenSie nicht zufrieden sind, oder, was wesentlich einfacher ist, Sie

akzeptieren, dass Sie Ihren perfekten Vorstellungen nichtentsprechen, und nehmen sich selbst so an, wie Sie sind. WennSie erwarten, dass Sie geliebt werden, ohne dass Sie sich selbstlieben, dann werden Sie lange warten. Keiner ist perfekt undkeiner möchte mit einem Perfekten zusammen sein. Zeigen Sieden anderen, wie man sich mit all seinen scheinbarenSchwächen lieben kann, denn danach suchen alle. Dann werden

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Sie nicht mehr die Qual haben, dass Sie keiner will, dann habenSie eher die Qual der Wahl.

Ich traue mich nicht

«Immer wenn jemand kommt, der mir seine ganzeAufmerksamkeit, seine ganze Liebe schenkt und es wirklichaufrichtig mit mir meint, bekomme ich Angst und distanzieremich. Dabei wünsche ich mir doch so sehr einen Partner.»

Vielen Menschen geht es so, aber nicht allen ist dieser

Mechanismus auch bewusst.Was steht dahinter?Mehr oder weniger haben wir alle Angst vor der Liebe. Das,

was wir uns am meisten wünschen, dort, wo unsere ganzeSehnsucht hingeht, befindet sich auch unsere größte Angst.Zahlreiche Menschen begeben sich erst gar nicht in solcheSituationen, in denen sie mit Zuneigung und Liebe konfrontiert

werden. Liebe kann alles verwandeln und zutiefst erschüttern. Indem Maße, wie wir uns ihr öffnen, verwandelt sie alle Bereicheunseres Lebens. Liebe ist der direkteste Weg zum Glücklichsein,denn sie nimmt alles an, bewertet nicht und lässt uns alles mitAnerkennung erleben. Das ist der Grund, warum sie so oftgemieden wird. Liebe ist nicht kontrollierbar. Wo Liebe ist,kann man nichts mehr verstecken. Dieses oft unbewussteWissen lässt viele der Liebe aus dem Weg gehen. Was diese

Menschen als Liebe bezeichnen, sind meistens projizierteÄngste, Sehnsüchte, Erwartungen, Bedürfnisse, Besitzansprücheund triebhafte Neigungen. Wenn sie überhaupt irgendwelcheBeziehungen zulassen können, dann öffnen sie sich nichtwirklich, um sich in ihrem Innersten berühren zu lassen. Hinterder Langeweile oder anderen scheinbar vernünftigen Gründen,um sich zurückzuziehen, stehen in Wirklichkeit Resignation undEnttäuschung.

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Was ist zu tun?Die Aufforderung, die dahinter steht, heißt Loslassen.

Loslassen der Kontrolle und bereit sein, sich zu zeigen mitallem, was gerade da ist. Die Liebe bewertet nicht, egal was fürNeigungen, Gedanken, Verhaltensweisen und Ängste da sind.Diese Ehrlichkeit und der Mut, der dazu gehört, sich ganz offenmit allem zu zeigen, ist das, was die meisten Menschen suchen.Von solchen Menschen, die den Mut haben, sich zu zeigen,fühlen sie sich angezogen, weil sie genau so leben wollen, weilsie endlich auch so sein wollen, wie sie wirklich sind. DieseMenschen geben ihnen das Gefühl, dass sie so sein dürfen, wiesie sind, dass sie so gut sind, wie sie sind.

Gehen Sie diesen Schritt, haben Sie Mut und zeigen Sie sich.Dann können Sie die Liebe annehmen, die Ihnenentgegengebracht wird, und ziehen sogar noch mehr Menschenund noch mehr Liebe an.

Ich verliebe mich nie

Verliebtsein ist ein berauschendes Gefühl und für viele eindeutliches Zeichen, dass es sich um den richtigen Partnerhandelt. Wenn sie nicht so richtig verliebt sind, ohne diesesberauschende Gefühl, das sie völlig begeistert von dem anderensein lässt, so dass sie diesen keine Minute missen wollen, dannüberkommt sie Zweifel, ob der Auserwählte der Richtige ist. So

warten sie, dass sie jemandem begegnen, der genau diesesGefühl in ihnen auslöst, aber es will einfach nicht geschehen.Was steht dahinter?Das schöne Gefühl des Verliebtseins lässt sich nicht machen,

sondern stellt sich ganz von alleine ein, wenn dieVoraussetzungen dafür gegeben sind. Verliebtsein bedeutet, vondem anderen bzw. von bestimmten Eigenschaften begeistert zusein. Man fühlt sich

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von diesen Qualitäten angezogen, was nicht bedeutet, dassman dies mit dem Verstand versteht und nachvollziehen kann.Begeistert oder verliebt ist man nur in die Eigenschaften, die

man bei sich selbst noch nicht entdeckt hat und die man auchgerne hätte. Wir tragen aber alle Eigenschaften in uns. Sowerden wir durch das Verliebtsein genau mit dem konfrontiert,was es jetzt in uns zu entdecken gilt.

Manchen stehen ihre Erwartungen aber im Weg. Bevor sie eszulassen, sich zu verlieben, muss der Partner erst bestimmteVoraussetzungen erfüllen. Sie versuchen, ihr Gefühl zukontrollieren. Je größer die Erwartungen sind, umsounwahrscheinlicher ist die Möglichkeit, sich zu verlieben.

Andere wiederum haben eine genaue Vorstellung vomVerliebtsein. Aber auch dieses Gefühl kann sehr unterschiedlichsein. Viele, die eine lange glückliche Beziehung führen, hattenzu Beginn keine Phase der totalen Begeisterung und Euphorie.

Was ist zu tun?Lassen Sie Ihre Erwartungen los, wie die Menschen sein

sollen, die Ihnen begegnen. Erkennen Sie, dass es IhreSelbstkritik ist, die die anderen unvollkommen erscheinen lässt.Alles, was Sie bei anderen bemängeln und von ihnen erwarten,zeigt Ihnen, wie Sie mit sich selbst umgehen.

Wenn Sie das Vertrauen wiedergewinnen, dass Ihnen immerdie richtigen Menschen begegnen und es auch keinen falschenPartner gibt, dann werden Sie sich auch wieder verlieben.

Lesen Sie in diesem Zusammenhang auch im Kapitel «Keinerist gut genug».

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2. Kennenlernen

Haben wir uns für eine Partnerschaft geöffnet, werden wirimmer wieder mit einem scheinbar unerklärlichen Phänomenkonfrontiert: der Magie der Anziehung.

Anziehung ist eine magische Kraft: Ein Mensch kann unsbegeistern, während uns ein anderer völlig uninteressanterscheint. Es ist das geistige Gesetz der Resonanz, welches hierwirkt. Gleiches zieht Gleiches an. Angst zieht das an, was wirbefürchten. Vorfreude lässt das entstehen, worauf wir uns

freuen. Jeder kann nur das anziehen, was seiner derzeitigenSchwingung entspricht, und darum fühlen wir uns zu manchenMenschen hingezogen und zu anderen wiederum nicht.

Zentrales Thema in der Phase des Sichkennenlernens ist dasAussenden und Empfangen von Botschaften, dieKommunikation. Sie bezieht sich nicht nur auf verbaleBotschaften, sondern vor allem auf die Körpersprache, dieBotschaften, die durch das Verhalten ausgesendet werden unddie Botschaften der Symbole.

Lernen sich zwei potentielle Partner kennen und interessierensie sich füreinander, dann senden sie gerne mehrdeutigeBotschaften aus. So können sie sich langsam nähern, ohne sichgleich verletzbar zu machen, denn durch die Mehrdeutigkeitbleibt immer noch ein Türchen offen. So wird nicht klar unddeutlich mitgeteilt, was man denkt und fühlt, sondern die

Botschaft wird so verpackt, dass sie immer noch andersverstanden werden kann. So kann man sich langsam vortasten,schauen wie der andere reagiert, um sich dann entwederzurückzuziehen oder ein Stückchen weiter vorzutasten. Manfühlt sich nicht nur sicherer, sondern die ganze Situation wirddadurch auch spannend und prickelnd.

Man gibt dem Gegenüber die Möglichkeit, die ausgesendeteBotschaft auf unterschiedliche Weise zu verstehen. Dadurch,

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dass sie eben nicht klar ist, kann der Empfänger sie auch sointerpretieren, wie es vom Sender nun gar nicht gemeint war.Hierauf beruhen viele Missverständnisse in der Begegnung

zweier Menschen. Dieses kann auch in einer festen Beziehungüber lange Zeit fortgesetzt werden.Die Persönlichkeit des Empfängers entscheidet darüber, wie

die Botschaft aufgenommen wird. Wenn Ihre neue Bekannte Sienicht mit auf die Feier ihres Freundeskreises nimmt und Sie ausdieser Mitteilung heraushören, dass Sie nicht gut genug seien,dann ist es Ihr mangelndes Selbstwertgefühl, welches Sie zudieser Interpretation führt.

Die mehrdeutige Kommunikation dient also nur dazu, sichnicht offen zeigen zu müssen. Für den Beginn einer Beziehungmag das für viele sehr dienlich sein, aber fragen Sie sich auch,ob Sie das auf Dauer wollen. Sind es nicht gerade dieVertrautheit und das Gefühl, so sein zu können, wie manwirklich ist, die einen großen Teil unserer Sehnsucht nachZweisamkeit ausmachen? Also vergessen Sie nicht, den

Übergang zu finden und sich so zu zeigen, wie Sie sind.

Immer wieder das gleiche Problem

Kennen Sie das Phänomen, dass Ihre Beziehungen vielfachverblüffende Ähnlichkeiten aufweisen? Es ist eher selten, dassMenschen, die mehrere Beziehungen hatten, diese Erfahrung

nicht gemacht haben. Es gibt Männer, und das sind nichtwenige, die sich immer von dem gleichen Frauentyp angezogenfühlen. Sie verlieben sich immer in die schöne, dominante,verletzende und notorisch untreue Frau. Wenn auch nicht gleichzu Anfang, sind sie dann doch bald wieder sehr unglücklich. Jeschlechter es ihnen mit der Geliebten geht, umso mehr halten siean der Beziehung fest.

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Alle Freunde erkennen das sich anbahnende Drama, wenn derfrisch Verliebte noch voller Begeisterung von seinem neuenSchwärm erzählt und davon überzeugt ist: «Diesmal wird alles

ganz anders.» Alle sanften Hinweise und massiven Warnungenwerden in den Wind geschlagen. Auf die Frage, warum er sichdenn nicht mal in ein nettes, warmherziges Wesen verliebe,lautet die Standardantwort: «Die interessieren mich leiderüberhaupt nicht!»

Oder denken Sie an die Frauen, die sich immer in dieUnerreichbaren verlieben. Sie suchen sich verheiratete Männeraus oder Schwule oder Männer, die im Ausland leben. DieVariationen sind vielfältig, haben aber eines gemeinsam: DerTraumpartner ist nicht zu haben! Das Phänomen dabei ist aber,dass es vom ersten oder spätestens vom zweiten Augenblick anoffensichtlich ist. Auch sie leiden darunter, versuchen es abertrotzdem immer wieder. Die Ausdauer, dieses Schema zuwiederholen, ist wirklich beachtlich.

Was steht dahinter?

Jede Beziehung ist ein Lernfeld, das wir uns ausgesuchthaben, um auf unserem Weg zur Einheit wieder einen Schritt zutun. Auch wenn wir uns der Instanz in uns nicht bewusst sind,die diese Situation erschafft, deshalb nennen wir sie ja unserUnterbewusstsein, so existiert sie doch. Wir schaffen uns diegleichen oder ähnliche Situationen so lange, bis wir gelernthaben, was wir lernen sollten. Das gilt für alle Bereiche im

Leben, nicht nur für die Partnerschaft. Es ist wiederum nurunsere Vorstellung, die sagt, dass das, was gerade geschieht,nicht gut für uns ist. Und unser Verstand lässt sich dann vielevernünftige Argumente einfallen, die uns erlauben, doch wiederwegzulaufen. Es sind unsere Widerstände, die uns darin hindernzu erleben, was wir uns ausgesucht haben.

Wir entscheiden, was wir erleben möchten, um es dann zuerleben. Weigern wir uns zu erleben, was sich in Widerständenäußern kann, dann schaffen wir uns die Situation in

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verschiedenen Ausführungen so lange, bis wir bereit sind, sie zuerleben, sie zu fühlen und zu erfahren. Dann haben wir wiedereinen Teil, den wir von uns getrennt haben, integriert. Wir sind

wieder ein Stück heiler geworden, der Einheit einen Schrittnäher gekommen.Was ist zu tun?Wenn Sie sich dieser Zusammenhänge bewusst sind, dann

gehen Sie die nächste Wiederholung anders an und verharrenSie so lange darin, bis Sie gelernt haben, was Sie lernen sollten.Seien Sie sich bewusst, dass die Situation Ihnen eine Chance

bietet und Ihnen nichts passieren kann. Finden Sie heraus, wasgenau Sie ablehnen und was Sie stört. Letztendlich lehnen Siemit Ihren Bewertungen nur einen Teil von sich selbst ab.Erkennen Sie in Ihrem Partner einen Freund, der Ihnen zeigt,was Sie an sich selbst ablehnen, und der Ihnen hilft, sich selbstzu lieben, so wie Sie sind. Wenn Sie keinen Widerstand mehrgegen die Situation haben, können Sie sicher sein, dass Sie IhreAufgabe erfolgreich gelöst haben. Dann werden Sie auch

deutlich erkennen, welch großen Dienst Ihnen Ihr Partnererwiesen hat.

Ich gebe mich völlig auf

Jeder zeigt sich natürlich am liebsten von seiner besten Seite,vor allem, wenn er das Interesse des Auserwählten gewinnen

will. Mit unterschiedlichem Aufwand versucht man zuvermitteln: «Ich bin ein wundervoller Mensch, genau das, wasdu suchst.»

Manche Menschen verlieren sich allerdings dabei und fallenin ein Verhalten, das ihnen normalerweise nicht entspricht. Siehaben es gehasst, in verrauchten Kneipen zu sitzen, und jetztdiskutieren sie bis spät in die Nacht an der Bar. Sie geht für ihneinkaufen, nur um ihm zu gefallen, und er erkundigt sich

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hintenrum nach ihren Gewohnheiten, damit er sich ganz nachihren Wünschen verhalten kann.

Was steht dahinter?

Viele haben eine Vorstellung davon, was dem anderenbesonders gut gefallen würde, versuchen, es ihm in jederSituation recht zu machen, und stellen ihre eigenen Bedürfnissezurück. Sie sagen zwar, dass sie dem anderen eine Freudemachen wollen, aber häufig wollen sie dem anderen nur gefallenund ihren Wert bei ihm erhöhen. Dabei es ist nur der mangelndeSelbstwert, der sie sich so verhalten lässt. Sie glauben, dem

anderen so, wie sie sind, nicht zu genügen. Ihre Angst vorAblehnung ist die treibende Kraft.Haben sie dann Erfolg und gewinnen den Partner für sich, hält

dieses Werbungsverhalten vielleicht noch eine Weile an, abermit Sicherheit fallen sie früher oder später wieder in die altenGewohnheiten zurück. Enttäuschung ist die Folge: «So habe ichden Partner ja gar nicht gesehen», hört man dann allzu oft.

Was für ein Widerspruch! Eigentlich wollen sie einePartnerschaft, um geliebt zu werden und sein zu können, so wiesie wirklich sind. Aber sie zeigen sich von einer anderen Seite,in der Hoffnung, den anderen so erst mal zu binden, um dannlangsam und Stück für Stück ihr wahres Gesicht zu zeigen.

Was ist zu tun?Erkennen Sie, warum Sie sich so verhalten und dass es

eigentlich gar nicht Ihr Ziel ist. Den Menschen, den Sie so zugewinnen versuchen, veranlassen Sie, Ihnen genauso etwasvorzumachen. Dabei wollen Sie das gar nicht. Warten Sie nichtdarauf, dass der andere beginnt, sich von seiner wahren Seite zuzeigen, sondern machen Sie den ersten Schritt. Zeigen Sie sichmit allem, so wie Sie sind, und geben Sie dem anderen so dieChance, sich ebenso ehrlich zu verhalten.

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Nur darum geht es im Leben, zu wachsen und zu erkennen, werwir wirklich sind, und dazu dient uns jede Situation optimal.

Wir möchten gerne Sicherheit haben und voraussehen, wiewir uns am besten verhalten sollten. Viele grübeln über dieSituation nach und versuchen, den optimalen Weg zu finden.Das kann lange dauern, wobei sie sich in der Regel nur im Kreisdrehen.

Doch diese Sicherheit, die sie suchen, gibt es nicht. Wirkönnen nicht wissen, was geschehen wird, aber wir könnendarauf vertrauen, dass alles, was geschieht, gut für uns ist. Alles,

womit wir konfrontiert werden, dient letztendlich unserereigenen Entwicklung, auch wenn es uns nicht immer angenehmist.

Wenn Sie also schon nicht wissen, wie Sie sich verhaltensollen, weil Sie eben nie genau wissen, was daraus wird, dannkönnen Sie doch auch ehrlich sein und sich so verhalten, wie esIhnen entspricht. Wie ärgerlich, wenn etwas nicht so kommt,wie Sie es sich vorgestellt haben, und Sie waren obendrein auchnoch unehrlich. Andersherum können Sie sich wenigstens auf die Schulter klopfen für Ihre Aufrichtigkeit.

Abgesehen davon können Sie in Ihrem Leben nichtsvermeiden. Mit einer solchen Strategie erreichen Sie nur dasGegenteil. Das, worauf Sie Ihre Aufmerksamkeit richten, dasziehen Sie an. Eine kleine Übung macht Ihnen das deutlich:Stellen Sie sich mal gerade jetzt im Moment keinen Elefanten

vor. - Merken Sie, dass das nicht geht? Sie haben das Bild einesElefanten vor sich, auch wenn er vielleicht durchgestrichen istoder ein «Nein» darunter steht. Genauso ist es im Leben mit denDingen, die Sie nicht haben wollen. Sie ziehen sie an.

Sich entscheiden können ist eine Eigenschaft der Freiheit,nach der wir uns so sehnen. Wenn Sie Ihre Angst loslassenkönnen, etwas falsch zu machen, dann werden Sie mit Freude

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Entscheidungen treffen. Seien Sie der Schöpfer, der Sie sind,und übernehmen Sie die Verantwortung für Ihre Schöpfung.

Ich habe Angst vor Ablehnung

Die Angst vor Ablehnung versteckt sich in vielen anderenProblemen: «Ich bin zu schüchtern», «Ich traue mich nicht, sozu sein, wie ich bin», «Ich weiß nicht, wie ich mich verhaltensoll» usw. Bei der Liebeswerbung ist die Möglichkeit derAblehnung immer gegeben. Ablehnung an sich ist nicht weiter

schlimm. Es sagt ja nur, dass jemand, für den Sie sichinteressieren, sich nicht für Sie interessiert, und das kann Ihnennatürlich auch umgekehrt passieren.

Was steht dahinter?Das Gefühl, nicht gut genug zu sein, die eigenen

Minderwertigkeitsgefühle sind die Ursache für die Angst, vonanderen abgelehnt zu werden. Viele Menschen nehmen sichselbst nicht an, wie sie sind, und haben dann Angst, dass dieanderen sie ebenfalls ablehnen. Aus diesem Grunde versuchensie, sich nur von ihrer besten Seite zu zeigen und verbergen allesandere. Die Ablehnung, die Sie von anderen Menschen erfahren,zeigt Ihnen, wo Sie sich selbst noch nicht angenommen haben.

Was ist zu tun?Wichtig ist, wie Sie mit der Ablehnung umgehen. Wenn z. B.

eine Frau es ablehnt, sich von Ihnen zum Essen einladen zulassen, oder ein Mann sagt, er wird sich melden und dann dochnicht anruft, kann es sein, dass Sie daraus eine Frage derSelbstachtung machen. Dabei ist das nur Ihre Interpretation,wenn Sie daraus schließen, dass Sie nicht gut genug sind. VieleGründe können zu solchen Situationen führen. Und selbst wennes so ist, dass der andere nichts von Ihnen wissen will, heißt dasnicht, dass er Sie für schlecht, hässlich, nicht gut genug usw.hält. Oder bewerten Sie alle Menschen so, die Sie mal

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angesprochen haben, nur weil sie nicht Ihrem Geschmack oderIhren Wünschen entsprachen?

Um herauszufinden, wie sehr Ihre Angst vor Ablehnung Sieeinschränkt, sollten Sie sich einmal folgende Fragen ganzehrlich beantworten:

• Brauchen sie Alkohol oder etwas anderes, um IhreHemmungen zu verlieren?

• Bleiben sie lieber in ihrem Bekanntenkreis, um neueBekanntschaften zu vermeiden?

• Sind sie offen für Veränderungen, einen neuen Arbeitsplatz,ein neues Hobby oder eine neue Umgebung?

• Befällt Sie schon bei dem Gedanken an eine neueBegegnung oder eine neue Liebesbeziehung lähmende Angst?

• Trauen Sie sich nur unter idealen Umständen einen solchenKontakt zu, also nur, wenn Sie gerade mit sich selbst ganzzufrieden sind und sich ganz toll finden?

• Beschränken sich die meisten Liebesaffären auf IhrePhantasie, um eine mögliche Enttäuschung in der Realität zuvermeiden?

Sie sollten sich gleich jetzt Ihrer Angst stellen. Noch nie istein Mensch daran gestorben, dass ein anderer kein Interesse anihm hatte. Vielleicht möchte der andere ja nur gerade in demAugenblick nicht, aus welchen Gründen auch immer, oder er istselbst zu schüchtern und zieht sich lieber zurück. Wie wollen

Sie Ihre Angst vor Ablehnung überwinden, wenn Sie ständigKontakte vermeiden? Nehmen Sie es nicht persönlich, wenn derandere nicht kann oder nicht will.

Eine sehr hilfreiche Übung, die auch sehr amüsant sein kann,ist, bewusst Körbe zu sammeln. Sprechen Sie andere an in derAbsicht, einen Korb zu bekommen. Sie werden überrascht sein,dass Sie noch nicht einmal dort abgelehnt werden, wo Sie es mitSicherheit erwarten.

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Wenn Sie abgelehnt werden, müssen Sie Ihren Weg finden,damit umzugehen. Sie können sich ins Bett, in denAlkoholkonsum, in den Kühlschrank oder in den Fernseher

flüchten, das alles wird Ihnen letztendlich nicht helfen, auchwenn es sich so vorübergehend besser ertragen lässt. Wirklichhelfen wird Ihnen nur, wenn sie lernen, sich selbst zu lieben. Jemehr Sie erkennen, wer Sie wirklich sind, umso mehr werdenSie sich selbst lieben.

Ich will nicht enttäuscht werden

Diese Angst halten viele Menschen für berechtigt, sind siedoch schon so oft in ihrem Leben enttäuscht worden. Bevor siesich entscheiden oder auf etwas Neues einlassen, versuchen sie,alle möglichen Folgen abzusehen. Sie sind sehr vorsichtig undSpontaneität findet man eher selten bei ihnen.

Was steht dahinter?In Wirklichkeit wollen viele nicht erkennen, dass sie selbst es

sind, die diese Enttäuschung hervorrufen. Die Weisheit derSprache macht auch hier deutlich, was wirklich ist. EineEnttäuschung ist nichts anderes als das Aufdecken einerTäuschung. Jeder Enttäuschung geht eine Täuschung voraus.Aber anstatt zu sagen: «Ich habe mich getäuscht», heißt es imAllgemeinen: «Ich bin enttäuscht worden.» Mit anderen Wortenausgedrückt heißt das: «Der andere ist schuld.»

Letztlich sind es unsere Erwartungen, die unerfüllt bleibenund die Enttäuschung hervorrufen. Viele sind sich ihrerErwartungen gar nicht bewusst. Sie suchen etwas, ein Gefühl,das der andere oder die Partnerschaft ihnen geben soll. Wennsich das Gefühl dann nicht einstellen will, sind sie unbefriedigtund enttäuscht. «Irgendwie ist es das nicht, was ich gesuchthabe», heißt es dann oder: «Es ist wohl doch nicht der richtigePartner.» Überall werden dann die Gründe gesucht, nur nicht bei

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sich selbst. Für die eigene Unzufriedenheit die Verantwortungübernehmen, das möchten die meisten nicht. Aber es ist dieeinzige Möglichkeit, wirklich etwas zu verändern.

Was ist zu tun?Zunächst ist es wichtig zu erkennen, dass Sie niemand

enttäuschen kann. Sie sind es selbst, der sich getäuscht hat, wasIhnen mit der Enttäuschung meistens schmerzlich bewusst wird.Erkennen Sie, dass Sie es verursacht haben, und übernehmen Siedie Verantwortung dafür. Vergessen Sie auch nicht, dass esnichts mit Schuld zu tun hat, nicht schlecht oder gut ist, sondern

nur besagt, dass Sie der Schöpfer sind. Damit haben Sie auch dieMöglichkeit, die Situation zu verändern. Wenn Sie sich diesegeschaffen haben, dann können Sie sich auch eine andereschaffen.

Geben Sie die Verantwortung ab, indem Sie sagen, dass derandere Ihre Enttäuschung verursacht hat, dann nehmen Sie sichgleichzeitig die Möglichkeit, es jetzt und in Zukunft zu ändern.Sie sind abhängig von dem Sein und dem Handeln IhresGegenübers. Sie erleben das, woran Sie glauben, aber in jedemFalle haben Sie es sich selbst geschaffen.

Werden Sie sich also Ihrer Erwartungen bewusst. Nehmen Siesich am besten gleich eine halbe Stunde Zeit und schreiben Siemal alles ganz ehrlich auf, was Sie von Ihrem Partner und IhrerPartnerschaft erwarten und wünschen. Das Ziel ist, alle dieseVorstellungen loszulassen, dann werden Sie auch keine

Enttäuschung mehr erleben. Den idealen Partner und die idealePartnerschaft haben Sie sowieso. So wie es ist, ist es perfekt, umdas zu erreichen, was Sie wirklich wollen.

Ich verliebe mich so schnell

Verliebtsein ist das euphorischste und leidenschaftlichsteGefühl auf der Welt. Wenn wir es haben, dann möchten wir es

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am liebsten auf immer und ewig festhalten. Wir sind begeistertvon dem Menschen, der es ausgelöst hat, und glauben, dass er esist, der so wundervoll ist. Manche Menschen können sich

nahezu jeden Tag verlieben und machen sich darum Sorgen.Was steht dahinter?Je mehr wir in der Lage sind, die Eigenschaften

wahrzunehmen, die uns bei anderen Menschen anziehen, umsohäufiger können wir das Gefühl des Verliebtseins genießen.Wenn wir mit unserer Aufmerksamkeit in erster Linie bei unsselbst sind, bei unseren Gedanken, Sorgen, Aufgaben usw., dann

können wir nur wenige der begeisternden Eigenschaften unsererMitmenschen aufnehmen.In Wirklichkeit hat Verliebtsein nur sehr wenig mit dem

anderen zu tun. Wir sehen schon seine Schönheit und sindfasziniert von seinen Eigenschaften, aber was uns so berauscht,ist die Verbindung mit unserem eigenen wundervollen Wesen,das uns der andere widerspiegelt. Das ist es, was uns sobeflügelt, uns unsere Sorgen vergessen lässt, ungeahnte Kräftein uns weckt und an Wunder grenzende Heilungen geschehenlässt.

Wer das nicht erkennt, der sieht die Ursache für seinenherrlichen Zustand in dem Menschen, in den er sich verliebt hat.Die Quelle des Glücks ist der andere. In dem Moment versuchter, den Glücksbringer an sich zu binden, um diesen Zustandnicht zu verlieren. Er versucht sogar, noch mehr von dieser selig

machenden Droge zu bekommen, und stürzt sich dabei in dieAbhängigkeit. Die Angst zu verlieren löst das wundervolleGefühl des Verliebtseins ab. Jetzt wird erst recht geklammertund um die Gunst des anderen gekämpft, war er es doch, derdieses Verliebtsein ausgelöst hat, und ist er daher auch derEinzige, der dieses Gefühl wieder auslösen kann.

Was ist zu tun?

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3. Zusammensein

Liebe

Die meisten Menschen glauben, dass Liebe eine Sache desZufalls ist, etwas, das geschieht, wenn man eben Glück hat. Hatman Pech, geschieht es eben nicht oder die Liebe wird nichterwidert. Auf jeden Fall aber hat man darauf nur wenig oder garkeinen Einfluss. Sie wissen nicht, dass Liebe eine Kunst ist, die

jedem inne-wohnt und die wieder entwickelt werden will.Viele interessieren sich auch nur für den Teil der Liebe, densie selbst bekommen. Sie wollen vor allem geliebt werden undkümmern sich weniger darum, wieweit ihre Fähigkeit zu liebenausgeprägt ist. Wenn sie sich schon bemühen, dann wollen sienoch liebenswerter werden. Die einen machen sich zu diesemZweck schöner, schminken sich, trainieren ihren Körper, kleidensich modisch und duften verführerisch. Andere streben nachErfolg, machen große Geschenke, bilden sich weiter undstudieren geistige Techniken, um mehr und intensiver geliebt zuwerden.

Und wenn sie dann jemanden gefunden haben, den sie zulieben glauben, dann lieben sie meistens nicht wirklich, sondernsie lieben etwas. Sie haben einen bestimmten Grund zu lieben.Entweder ist der andere besonders schön, erfolgreich,

verführerisch oder hat vielleicht sogar alles, weshalb sie ihn solieben. Gäbe es diesen Grund nicht, dann würden sie denMenschen auch nicht lieben. Sie haben ihre Liebe an eineBedingung geknüpft. Was lieben sie eigentlich? Sie lieben nichtden Menschen, sondern lediglich seine Eigenschaften oder das,was ihnen dieser Mensch gibt. Sicherheit, Geborgenheit,Befriedigung, das Gefühl, geliebt zu werden, Anerkennung undvieles mehr könnte man hier aufzählen, das mit wahrer Liebe

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nichts zu tun hat. Dies sind alles verschiedene Gesichter derAbhängigkeit. Solange wir noch einen Grund haben, denanderen zu lieben, lieben wir ihn nicht wirklich.

Viele suchen nach der Liebe, aber wissen nicht einmal, wasdas ist, wie sie aussieht und woran man sie erkennt. Vor allemwissen sie nicht, wie man selbst liebt. Die drei Zauberworte «Ichliebe dich» werden oft gesagt, aber gemeint ist meistens «Ichbrauche dich» oder «Verlass mich nicht». Das zeigt deutlich,dass wirkliche Liebe noch nicht gefunden wurde.

Viele suchen nur deshalb die Liebe in einer Partnerbeziehung,

weil sie unfähig sind, sich selbst zu lieben. Wenn ich aber nichteinmal mich selbst lieben kann, kann ich erst recht keinenanderen lieben, oder besser, ich kann einen anderen nur so weitlieben, wie ich mich selbst lieben kann. Eigenliebe ist das Maßunserer Fähigkeit, andere zu lieben. Ohne Selbstliebe gibt eskeine Nächstenliebe. Das führt auch dazu, dass wir alleineglücklich sein können. Wir brauchen den anderen nicht, damitwir uns geliebt fühlen, da wir uns selbst lieben. Wir sind aus der

Abhängigkeit befreit. Solange wir den anderen brauchen, sindwir nicht wirklich frei. Haben wir uns selbst von der Angst,allein gelassen zu werden, befreit, dann sind wir auch fähig,unserem Partner mehr Freiheit zu geben. Erst dann wird wahreLiebe möglich, denn Liebe kann man nicht einsperren oderfesthalten. Versuchen wir es, stirbt sie, und in vielenBeziehungen ist sie längst gestorben. Was bleibt, istGewohnheit.

Was ist nun eigentlich Liebe?

So viel wurde schon über die Liebe geschrieben und geredet.Es hat viele Versuche gegeben, Liebe mit Worten zubeschreiben oder zu erklären. Letztlich kann man sie nichterklären, Liebe kann man nur erfahren. So bleibt auch dasFolgende nur ein Versuch mit der Ausrichtung, eine Tür für die

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Erfahrung zu öffnen. Liebe ist unser wahres Wesen. Sie machtuns glücklich und gibt uns alles, wonach wir suchen. Tief imInneren wissen das alle Menschen und deshalb suchen auch alle

danach. Sie suchen überall: im Beruf, bei Freunden, beimHobby, im Vergnügen, in der Familie und vor allem in derPartnerschaft. Dort, im Außen, können sie die Liebe nichtfinden. Die Liebe ist in uns, und nur dort können wir sie finden.Das Außen zeigt mir nur, wo ich mit meiner Suche stehe. Jemehr ich mich selbst erkannt habe, desto mehr liebe ich michund meinen Nächsten und dementsprechend begegnet mir auchim Außen Liebe.

Liebe ist unabhängig vom Außen, sie braucht keineBedingungen, damit sie sich entfaltet. Liebe will nichtsverändern, denn sie weiß, dass alles in vollkommener Ordnungist. Liebe genießt und erkennt sich selbst in allen Dingen underfährt sich selbst. Die Liebesfähigkeit eines Menschen zeigt dieReife seiner Seele. Partnerschaft hilft uns, unsereLiebesfähigkeit zu entwickeln, indem sie uns die Hindernisse

vor Augen hält. Auf dem Weg zur erfüllten Partnerschaft gibtsie uns die Möglichkeit zu erkennen, was uns noch fehlt, umunser wahres Sein, die Liebe, zu leben.

Keiner liebt mich wirklich

Kennen Sie das Gefühl, dass alle nur etwas von Ihnen habenwollen, aber keiner Sie wirklich liebt?

Was steht dahinter?Warum möchten Sie geliebt werden, könnte ich Sie jetzt

fragen. Wahrscheinlich würden viele dann antworten: «Weil esschön ist, geliebt zu werden. Ich fühle dann, dass ich etwas wertbin. Der andere sagt mir, dass er mich gut findet, und das tut mirgut. Er unterstützt mich, hilft mir in schwierigen Situationen undgibt mir das Gefühl, dass ich nicht allein bin und verstanden

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werde.» Abgesehen von einigen anderen Vorteilen einerPartnerschaft, sind dies wohl die Hauptgründe, warum diemeisten Menschen geliebt werden wollen. Bei dieser

Erwartungshaltung ist es nicht verwunderlich, dass dieEnttäuschung nicht lange auf sich warten lässt. Es geht gar nichtanders. Diese Haltung zeigt nur zu deutlich, wo die wirklicheUrsache liegt. Sie liegt nicht bei dem anderen, der einenscheinbar nicht richtig liebt, sondern bei einem selbst. Manmöchte von dem anderen haben, was man sich selbst nichtgeben kann. Der Mangel an Eigenliebe und Selbstständigkeitsoll durch den Partner ausgeglichen werden. Aber anstatt diesenMangel auszugleichen, spiegelt der Partner genau das wider,was wir nicht sehen wollen. Er macht genau das mit uns, waswir mit uns selbst machen.

Wir wollen, dass der andere uns liebt, und genau das Gleichemacht er auch mit uns: Er will auch nur etwas von uns und gibtuns genauso wenig, wie wir ihm geben.

Was ist zu tun?

Wir ziehen uns genau diesen Partner an, um durch ihn auf unseren Mangel aufmerksam zu werden. Wenn wir das erkennenund die Verantwortung für dieses Erlebnis übernehmen, das wiruns selbst geschaffen haben, dann können wir die Situation auchverändern. Wenn wir allerdings auf unserer Schuldprojektionbeharren, uns dadurch unverstanden und als Opfer fühlen, dannhaben wir unser Schöpferpotenzial freiwillig abgegeben und

dürfen uns nicht wundern, wenn sich nichts verändert.Erkennen Sie die Aufforderung, die in dieser Situationenthalten ist, geben Sie sich selbst, was Sie von Ihrem Partnerhaben wollen. Wenn Sie sich selbst lieben, mit sich selbstverständnis- und liebevoll umgehen, dann ziehen Sie auch denPartner an, der Sie liebt und versteht.

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Ich kann nicht lieben

Manche Menschen denken von sich, dass sie nicht fähig sindzu lieben, und bekommen dieses in ihrem Alltag immer wiedervor Augen gehalten. Entweder sind es Freunde oder der Partner,der ihnen genau dieses vorwirft, oder es ist die mangelndeFreude in ihrem Leben, die ihnen zeigt, dass sie die meistenDinge ohne Liebe tun.

Was steht dahinter?In Wahrheit ist jeder Mensch in der Lage zu lieben. Wir sind

von unserem Wesen her reine Liebe und brauchen sie nurfließen zu lassen. Liebe geschieht, wenn wir es zulassen und ihrnichts in den Weg stellen.

Was sind also die Blockaden, die so manchen daran hindern,seine Liebe fließen zu lassen? Kritik ist eines der größtenHindernisse und leider weit verbreitet. Was wir an anderenMenschen, Dingen und Lebensumständen kritisieren, zeigt unsaber nur, was wir an uns selbst kritisieren. Eigenkritik odermangelnde Selbstliebe ist die Ursache, wenn wir nicht liebenkönnen.

Was ist zu tun?Solange wir unsere Mitmenschen nicht so akzeptieren, wie sie

sind, können wir sie auch nicht lieben. Erst wenn Sie erkennen,dass jeder genau so, wie er ist, vollkommen ist, werden Siediesen Menschen wirklich erkennen. Dann wird Ihre Liebe freifließen und Sie brauchen nichts dafür zu tun. Es gibt nichtsSchöneres, als wirklich zu lieben. Darin liegt unsere Erfüllung.

Aufhören, andere zu kritisieren, geht aber erst dann, wenn wiruns selbst nicht mehr kritisieren. Unser Gegenüber, mag er nochso schlecht erscheinen, ist nichts anderes als ein Spiegel, den wiruns selbst in unser Leben geholt haben. Um uns selbst zuerkennen, ziehen wir unbewusst alle die Eigenschaften an, die

wir selbst noch nicht in unser Sein integriert haben. Erst wenn

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wir aufhören, uns selbst zu kritisieren, und erkennen, dass wirvollkommen sind, werden wir auch den Nächsten so annehmen,wie er ist. Erst wenn wir uns selbst lieben, können wir auch den

anderen lieben. «Ich kann nicht lieben» heißt nichts anderes, alsdass ich mich selbst nicht liebe. Darin liegt der Schlüssel.Finden Sie die Liebe zu sich selbst. Erkennen Sie, dass Sienichts falsch machen und auch nie etwas falsch gemacht haben.Es gibt nichts an Ihnen zu kritisieren. Sie sind vollkommen inOrdnung, so wie Sie sind. Mit dieser Einstellung werden Siedann auch anderen Menschen begegnen und sie wahrnehmen,wie sie wirklich sind. Dann können Sie jeden lieben.

Meine Liebe ist so launisch

Wer kennt sie nicht, die Gefühlsschwankungen, denen sich somancher ausgeliefert fühlt. Da hat man sich auf einen Menschengefreut, und wenn man ihn dann trifft, dann hat man überhauptkeine Lust mehr und möchte am liebsten wieder nach Hause.

Nicht nur, dass man sich gerade nicht gut fühlt, nein, mankritisiert sich auch noch dafür. Viele ahnen, dass sie ihrBefinden selbst verursachen, und machen sich dann selbstVorwürfe für ihre Gefühlsschwankungen.

Was steht dahinter?Wenn Sie glauben, dass Sie sich nicht schlecht fühlen dürfen -

und das tun viele Menschen -, dann werden Sie versuchen, diese

Gefühle zu vermeiden. Ihre Erfahrung hat Ihnen gezeigt, dassSie nur geachtet werden, wenn es Ihnen gut geht und Siefröhlich sind. Sie versuchen, eine Seite Ihres Seins zuvermeiden. Mit diesem Widerstand erreichen Sie aber genau dasGegenteil. Das Verdrängte kommt an die Oberfläche, wenn Siees gar nicht gebrauchen können. Ihre Bewertung und Einteilung,was gut und schlecht ist, ist die Ursache für dieses Verhalten.

Was ist zu tun?

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Erkennen Sie, dass das, was Sie gerade fühlen, vollkommenin Ordnung ist. Natürlich ist es ein sehr guter und wichtigerSchritt, die Verantwortung für sein Leben zu übernehmen und

zu erkennen, dass man selbst seine Lebensumstände verursachthat. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass man etwas falschgemacht hat, nur weil das, was gerade da ist, nicht dementspricht, was man sich wünscht. Genauso gut könnte man einkleines Kind bestrafen, weil es sich die Hand auf der Herdplatteverbrannt hat. Sie haben sich die Situation ja nicht bewusstgeschaffen, um zu leiden, sondern haben in jeder Situation dasgemacht, was Sie für das Beste hielten. Es gibt daran nichts zukritisieren. Unsere Mitmenschen lieben es, wenn wir immer«gut drauf» sind, und finden es nicht so anziehend, wenn es unsschlecht geht, aber nur deshalb, weil sie selbst ihre scheinbarennegativen Gemütszustände nicht akzeptieren können.

Was ist schon dabei, wenn man sich mal nicht wieneugeboren und voller Lebensfreude fühlt. Eigentlich sind esalles nur Gefühle. Schmerz und Traurigkeit sind auch nur

Gefühle; nur die Bewertung, dass das nicht gut ist oder dass mansich so nicht fühlen darf usw., verursacht, dass man leidet.Die Liebe sagt: «Es ist, wie es ist.» Liebe bedeutet, zu jeder

Situation Ja zu sagen und alles so anzunehmen, wie es ist. Essind nicht Ihre Gefühlsschwankungen, die dafür sorgen, dassIhre Liebe so wechselhaft ist. Es sind Ihre Bewertungen, dieVerurteilung Ihres eigenen Zustandes, die den Fluss Ihrer Liebeverhindern. Wenn Sie sich selbst annehmen, egal wie Sie sichgerade fühlen, dann werden Sie auch alles und jeden annehmenund Ihre Liebe wird immer fließen.

Eifersucht

Meine Eifersucht plagt mich

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In unserer «Haben-Gesellschaft» ist es fast eineSelbstverständlichkeit, den Partner für sich allein zubeanspruchen. Wie sollte man auch eine Ausnahme machen,

wenn das ganze übrige Leben auf Besitz und Anerkennungausgerichtet ist? Wenn sich jedoch das Besitzstreben auch in dieLiebe einmischt, dann kommt es zwangsläufig zur Eifersucht,die uns das Leben und die Liebe schwer macht.

«Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft.»

Von außen betrachtet, zeigt sich das Verhalten eineseifersüchtigen Menschen tatsächlich so. Wenn er keinendirekten Grund hat, eifersüchtig zu sein, dann sucht er sich einenund ist dabei auch meistens erfolgreich. Auch wenn es nur seineInterpretationen der Umstände und Geschehnisse sind, so ist esfür ihn doch Realität. Dieses Verhalten belastet eine Beziehungnatürlich und führt früher oder später genau zu dem, waseigentlich vermieden werden sollte. Obwohl manche Menschendas genau wissen und auch spüren, können sie sich nicht vonihrer Eifersucht befreien. Sie kennen die wirklichen Ursachennicht.

Was steht dahinter?Bei vielen steht hinter der Eifersucht die Angst, den Partner

zu verlieren. Diejenigen, die dieses nicht wahrhaben wollen,klagen ihren Partner lieber an, dessen Verhalten ja dafür gesorgthat, dass man die Eifersucht fühlt. «Du hast mir versprochen,mich nie zu verlassen», «Du hast gesagt, du liebst mich» oder soähnlich lauten dann die Anklagen. Je nach Charakter äußert sichdiese Anklage als Enttäuschung oder aber in Form eineswütenden, aggressiven Angriffes. Gerne orientiert man sich anden Gesellschaftsnormen, die gerade passen. «Untreue ist eineUntugend, ein schlechter Charakterzug» hilft einem z.B., von

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sich selbst abzulenken und den anderen als Urheber derleidvollen Situation zu beschuldigen.

All das hilft einem dann, dem anderen die Schuld für seineigenes Befinden zu geben. Wenn man sich schon schlecht fühlt,dann soll wenigstens ein Schuldiger her, damit man sichberuhigt als Opfer fühlen kann und nicht die Verantwortungübernehmen muss.

Die Angst, den anderen zu verlieren, kann so groß sein, dasssie manche Menschen regelrecht lahmt. Sie sind zu nichts mehrin der Lage. Sie wissen nicht mehr ein noch aus. Die

Vorstellung, der andere geht aus ihrem Leben, erfüllt sie mitPanik. Sie haben das Gefühl, dass ein Teil von ihnen stirbt, unddagegen wehren sie sich mit aller Kraft.

Diese Möglichkeit des Verlustes mit ihren unangenehmenFolgen lässt einige die Eifersucht pflegen, obwohl in derderzeitigen Phase ihrer Partnerschaft gar kein Grund dazubesteht. Sie finden viele Gründe, um misstrauisch zu sein. AmEnde führt das genau zu dem, was vermieden werden sollte.Dieses Verhalten lässt früher oder später jede Beziehungscheitern.

Außer der Angst, den anderen zu verlieren, gibt es noch eineweit verbreitete Ursache, die hinter dem Symptom derEifersucht steht. Viele interpretieren ein mögliches odertatsächliches Verlassenwerden als ein Versagen. Für dieseMenschen bedeutet es so viel wie «Ich bin nicht gut genug».

Dieses Gefühl der Minderwertigkeit versuchen sie natürlich zuverhindern. Am besten dadurch, dass der andere sie nichtverlässt, weil das ja bedeutet, dass sie gut genug sind.

Erkenne ich, dass die Ursache in mir liegt, dass es meineVerlustangst, meine Abhängigkeit und meinMinderwertigkeitsgefühl sind, dann wird die Partnerschaft nichtdarunter leiden. Im Gegenteil, dadurch, dass der Partner nur alsAuslöser in das Geschehen mit einbezogen wird und keine

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Schuld zugewiesen bekommt, kann er unterstützend in dieserPhase mithelfen. Durch die Bereitschaft, die Ursache in sichselbst zu sehen, kann Veränderung geschehen. Körperliche

Symptome sind nicht nötig, um den Menschen darauf hinzuweisen, dass er sich verändern soll und dass die Lösung inihm liegt.

Wollen wir das aber nicht erkennen, dann wird uns der Körperfrüher oder später deutlich zeigen, wo eine Veränderung nötigist. Je nach unserer Reaktion zeigen sich die entsprechendenSymptome.

Wenn Sie also die Eifersucht in Ihrem Leben gut kennen,dann gehen Sie zu Ihrem Partner und sprechen Sie ganz offenmit ihm darüber. Es ist völlig in Ordnung, Verlustangst oderMinderwertigkeitsgefühle zu haben. Erkennen Sie nur, dass esIhre Gefühle sind und dass es Ihre Überzeugungen undBewertungen sind, die diese Gefühle hervorrufen. Dann sehenSie Ihren Partner als Auslöser, aber nicht als Schuldigen. Späterwerden Sie ihm dankbar sein, weil er Ihnen helfen konnte, Ihre

selbst behindernden Einstellungen aufzulösen.Eines sollten Sie nie vergessen: Wenn ein Mensch wirklich zu

Ihnen gehört, dann können Sie ihn gar nicht verlieren, und wenner nicht oder nicht mehr zu Ihnen gehört, dann können Sie ihnauch nicht halten. Sie sollten es auch gar nicht versuchen, nichtnur, weil es Ihnen viel Kraft raubt und letztendlich die Trennungdoch nicht verhindert, sondern weil Sie sich selbst damit

behindern.Was ist zu tun?Eifersucht ist ein Gefühl und an sich weder gut noch schlecht.

Je nachdem, wie man mit diesem Gefühl umgeht, zeigen sichauch die entsprechenden Wirkungen auf unsere Beziehung undauf unser Wohlbefinden.

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Mein Partner engt mich ein mit seinerEifersucht

Manche Menschen leiden indirekt unter dem Problem derEifersucht, da es ihr Partner oder andere Menschen sind, durchderen Eifersucht sie sich eingeengt fühlen.

Was steht dahinter?Wie immer, wenn wir uns an jemandem oder seinen

Eigenschaften stören, will uns das nur sagen, dass etwas mit unsnicht stimmt. Der andere ist nur der Auslöser für mein Problem,aber niemals die Ursache. Die Ursache bin immer ich selbst. Sowill uns der andere nur etwas zeigen, was wir bei uns selbstnoch nicht entwickelt oder angenommen haben.

Das können verdrängte Eifersucht, Minderwertigkeitsgefühloder Verlustangst sein, die ich selbst nicht sehen will. Ausdiesen Gründen lassen sich viele, meistens unbewusst, erst garnicht richtig auf eine Beziehung ein.

Die Kontrolle, die der andere ausübt, kann ebenfalls einSpiegel der eigenen Kontrolle sein. Man kontrolliert seinVerhalten, um unerwünschte Situationen zu vermeiden, wie esder Eifersüchtige eben auch tut.

Treue

Treue ist in unserer Gesellschaft ein besonders umstrittenesund heißes Thema. Bis noch vor wenigen Jahren galt diepartnerschaftliche Untreue, also das Fremdgehen, fastuneingeschränkt als Untugend und Sünde. Heute verändert sichdiese einseitige Betrachtung und viele Menschen denken schonganz anders über dieses heikle Thema und gehen auch andersdamit um.

Die Treue wird immer noch als Maßstab für die Liebeherangezogen. Solange der Partner an Fremdgehen nur denkt, ist

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alles noch in Ordnung. Nur wenn er es in die Tat umsetzt, dannhat er bewiesen, dass mit seiner Liebe etwas nicht stimmenkann. Nur wenige können von sich behaupten, in Gedanken

nicht ab und zu mal fremdzugehen. Viele trauen sich nicht,darüber zu sprechen, zumindestens nicht mit dem Partner,obwohl es fast allen Menschen so geht.

Was ist zu tun?Haben Sie es also mit einem eifersüchtigen Menschen zu tun,

dann sollten Sie sich folgende Fragen stellen:• Wo enge ich mich selbst ein?

• Wo erlaube ich mir etwas nicht?• Bin ich selbst eifersüchtig, habe ich Verlustängste oder

vielleicht das Gefühl, nicht gut genug für meinen Partner zusein?

• Lasse ich mich ganz auf die Partnerschaft ein oder habe ichmir immer noch ein Türchen offen gehalten, was der anderenatürlich, bewusst oder unbewusst, spürt?

Wenn Sie erkennen, dass Sie selbst die Ursache für die Sieeinengende Eifersucht sind, dann brauchen Sie denEifersüchtigen nicht mehr, der Sie auf Ihren eigenen Mangelhinweisen will. Schauen Sie in sich selbst hinein, dann werdenSie den Zusammenhang erkennen und die Situation kann sichverändern.

Mein Partner geht fremdEine Situation, die für viele Menschen sehr schmerzlich ist.

Sie fühlen sich betrogen. Die Partnerschaft erscheint ihnenschlagartig in einem anderen Licht, das Vertrauen ist weg undalles, was der andere sagt und tut, wird nun skeptischhinterfragt. Manche ziehen sich zurück, wollen von dem

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«Betrüger» nichts mehr wissen, während andere wütend undaggressiv ihren Partner für ihr Leid verantwortlich machen.

Was steht dahinter?

In einer solchen Situation wird die Angst, verlassen zuwerden, besonders groß. Auch wenn eine Beziehung nichtbesonders gut läuft, bedeutet die Treue für viele so viel wie «Ichmöchte mit dir sein». Erst die Untreue lässt die vielleichtverdrängte Angst vor einer Trennung nun deutlich spürbarwerden. Angst, alleine nicht klarzukommen, Existenzängste undZukunftssorgen werden dadurch an die Oberfläche geholt.

Hinter der großen Enttäuschung steht bei vielen auch derVerlust des Vertrauens. Vertrauen ist die Basis einer wirklichenPartnerschaft, in der man so sein kann, wie man wirklich ist.

Was ist zu tun?Erkennen Sie, dass Ihr Partner durch sein Fremdgehen etwas

in Ihnen ausgelöst hat, was auch schon vorher in Ihnen war.Durch dieses Geschehen ist es an die Oberfläche gekommen. Sie

haben sich das selbst geschaffen, um wieder einen Schritt weiterzu gehen. Ihr Partner ist nicht schuld an Ihrem Zustand. WennSie das akzeptieren und sich selbst als Urheber anerkennen,dann werden Sie sehen, was Ihr Leid wirklich hervorgerufen hat,und Sie können die Situation verändern. Dann erkennen Sie,dass es Ihre Überzeugungen und Bewertungen sind, die Siemanches als gut und anderes als leidvoll erleben lassen.

Ich halte nichts von Treue, aber mein Partnerduldet es nicht

Bezüglich der Treue gibt es in Beziehungen häufigunterschiedliche Vorstellungen. Nicht selten gehen Beziehungendeshalb auseinander, weil das Thema gerne ausgeschwiegenwird. Ist «es» dann passiert, dann ist die Katastrophe da.

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Manche Partner reden über ihre Bedürfnisse, finden abertrotzdem keine für beide zufrieden stellende Lösung.

Was steht dahinter?

Wenn Ihr Partner es nicht duldet, dass Sie Ihre Sexualität auchmit anderen Menschen leben wollen, dann sollten Sie sichfragen, wieweit Sie es sich selbst denn erlauben. Der andere istuns immer ein Spiegel und will uns etwas zeigen, was in uns,aber noch

nicht entdeckt ist. Haben Sie selbst ein schlechtes Gewissenbei dem Gedanken an Untreue? Vielleicht haben Sie auch Angst

vor der Ablehnung Ihres Partners, der Ihnen dieses ja schondurch sein Nichtakzeptieren anzeigt.Was ist zu tun?Zunächst einmal ist es wichtig, dass Sie ganz zu Ihren

Bedürfnissen stehen. Sie sind da und es ist vollkommen inOrdnung so. Fragen Sie sich dann einmal, warum Sie auchaußerhalb Ihrer Partnerschaft noch Sex wollen. Vielleicht

bekommen Sie zu wenig oder Sie suchen nach Bestätigung.Vielleicht ist es mit Ihrem Partner zu langweilig oder Sie wollensich gar nicht richtig auf ihn einlassen. Was es auch immer ist,es ist nichts Schlechtes daran und nur menschlich. Sprechen Siemit Ihrem Partner offen darüber, teilen Sie sich gegenseitig IhreGedanken mit. Nur so können Sie einen gemeinsamen Nennerfinden. Möglicherweise müssen Sie sich zwischen IhrerPartnerschaft und Ihrem Bedürfnis nach Freiheit entscheiden.

Kommunikation

Viele Probleme beruhen nur auf einem Mangel anKommunikation. Nicht nur, dass zu wenig ausgetauscht wird,nein, viele wissen gar nicht, wie man wirklich miteinanderkommuniziert. Missverständnisse und Vorstellungen, wie ein

Beziehungsaustausch sein soll, runden das Bild ab. Kein

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Wunder, dass ein großer Teil aller Beziehungsprobleme indiesem Bereich zu finden ist.

Kommunikation findet nicht nur mit Worten statt, sonderngerade die nonverbale Kommunikation nimmt einen sehr großenRaum ein und wird ebenso häufig falsch oder gar nichtverstanden.

Wir reden aneinander vorbei

Stundenlang haben Sie schon miteinander geredet, und das

nicht nur einmal, aber noch immer stehen Sie an der gleichenStelle und haben scheinbar nichts erreicht. Tatsächlich redenviele wirklich aneinander vorbei. Die Weisheit der Sprachebringt es treffend zum Ausdruck. Das, was Sie sagen, kommtbeim anderen nicht an, geht sozusagen an ihm vorbei.

Was steht dahinter?Ihr Gegenüber ist nicht auf die entsprechende Wellenlänge

eingestellt und so kann er die Botschaft nicht empfangen.Manchmal liegt es daran, dass die entsprechende Wellenlängenicht vorhanden ist und derjenige die Botschaft wirklich nichtverstehen kann. Meistens liegt es aber daran, dass derEmpfänger gar nicht auf Empfang eingestellt ist. Er ist nur auf Senden eingestellt. Mit anderen Worten, er ist gar nicht an dem,was der andere ihm mitteilen will, interessiert. Er hört überhauptnicht zu und versucht nur, den anderen von seiner Meinung zu

überzeugen. Er will etwas erreichen, ist aber an einemwirklichen Austausch nicht interessiert. Rechthaberei undÜberzeugen-Wollen sind Ausdruck von Selbstzweifel undMinderwertigkeitsgefühlen. Nur wer selbst nicht überzeugt ist,will andere überzeugen, will, dass der andere das Gleiche tutund denkt, um sich dadurch bestätigt zu fühlen.

Was ist zu tun?

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Widerfährt Ihnen dieses häufiger, sollten Sie darauf achten,ob Sie in einer Unterhaltung oder Diskussion dem anderenwirklich zuhören oder ob Sie in erster Linie versuchen, ihn zu

überzeugen. Wenn Sie sich dabei ertappen, dann machen Siesich bewusst, dass Sie gerade dabei sind, Ihre eigeneUnsicherheit zu überdecken. Wenn Sie das erkennen undakzeptieren, dann brauchen Sie nicht mehr zu überzeugen. Esgibt keinen Grund mehr dafür, denn Sie haben Ihre Unsicherheitangeschaut und es gibt nichts mehr zu überdecken. (Siehe auchSeite 101: «Die wichtigsten Regeln für ein erfolgreichesGespräch».)

Ich will immer Recht haben

(Siehe auch Seite 96: «Wir reden aneinander vorbei».)

Ich verstehe meinen Partner nicht

Manche bemühen sich wirklich, ihren Partner zu verstehen.Das betrifft nicht nur seine Worte und Erklärungen, sondernauch sein Verhalten. Aber, sosehr sie sich auch bemühen, siekönnen es nicht begreifen und sind manchmal sehr traurigdarüber.

Was steht dahinter? Einen Menschen zu verstehen, mit dem Verstand zu erfassen,

warum er sich so und so verhält oder denkt, ist nur bis zu einemgewissen Grad möglich. Wir müssten selbst alle Erfahrungendieses Menschen gemacht haben und dann auch noch seinUnbewusstes kennen, also das, was er selbst nicht kennt. Es gehtauch gar nicht darum, den Menschen mit dem Verstand zuerfassen, sondern darum, ihn mit dem Herzen zu erfassen. Nurwenn ich das nicht will, wenn ich den anderen nicht fühlen will,dann versuche ich, ihn rational zu erfassen. Aber der Verstand

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ist beschränkt und darum ist auch seineWahrnehmungsmöglichkeit beschränkt.

Was ist zu tun? Versuchen Sie nicht, Ihren Partner oder sonst irgendjemanden

mit dem Kopf zu verstehen. Nehmen Sie ihn mit dem Herzenwahr, dann werden Sie ihn auch verstehen. Das ist ein anderesVerstehen, aber ein viel weiteres. Die Erfahrung wird es Ihnenzeigen. Versuchen Sie einmal, alle Ihre Meinungen, die Sie übereinen Menschen haben, beiseite zu legen. Dann machen Sie sichbewusst, dass dieser Mensch genau wie Sie versucht, glücklich

zu sein, dass er genau wie Sie geliebt werden will, dass er genauwie Sie Ängste kennt und manchmal traurig ist. Dann betrachtenSie ihn noch einmal und fühlen Sie, wie er sich jetzt fühlt. Sobekommen Sie ein Gefühl dafür, was wirkliches Verstehenbedeutet.

Ich komme mit den Gefühlsausbrüchen nichtklar

(Siehe Seite 97: «Ich verstehe meinen Partner nicht».)

Ich sage nicht, was ich denke

Teilweise wird es sogar Diplomatie genannt und vieleMenschen sind zu einem solchen Verhalten erzogen worden. Esfängt schon mit der Schule an, zeigt sich in allen Bereichenunserer Gesellschaft und macht auch vor der Partnerschaftkeinen Halt. «Ich will den anderen nicht verletzen», «Was nütztes ihm, wenn er es weiß?» oder «Das darf er nicht wissen, dasschadet ihm» sind gängige Rechtfertigungen für diesesVerhalten, das man dann gerne als Notlüge bezeichnet, anstatt eseinfach aber treffend als Unehrlichkeit zu bezeichnen.

Was steht dahinter?

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Es muss nicht eine böswillige Absicht dahinter stecken,vielmehr sind es in der Regel Versuche, Konfliktenauszuweichen. Je nachdem wie das Gesagte aufgenommen wird,

könnte es ja auf Unverständnis oder sogar Ablehnung stoßen. ImZweifelsfall also lieber nichts sagen. MangelndesSelbstvertrauen, Angst vor Ablehnung, Konfliktscheu sind dieAntriebe, sich immer an die Normen zu halten und imZweifelsfalle das zu sagen, was erwartet oder gewünscht wird.«Darf ich denn sagen, was ich denke?», ist eine Frage, die vieleMenschen noch nicht mit «Ja» beantworten.

Was ist zu tun? Zuerst einmal sollten Sie erkennen, dass es grundsätzlich

vollkommen in Ordnung ist, alles zu sagen, was Sie denken. Das«Wie» ist dabei eine andere Frage. Es gibt auch Situationen, indenen man das Gefühl hat, dass es gerade nicht passt. Aber dasbasiert dann nicht auf Angst, sondern auf Liebe. DiesesArgument benutzen einige, um weiterhin unehrlich sein zukönnen und ihre Angst zu verbergen. Machen Sie nicht den

gleichen Fehler. Sie betrügen nur sich selbst. Erkennen Sie dieBeweggründe für Ihre Unehrlichkeit und verurteilen Sie sichnicht dafür. Sie haben es getan, um sich zu schützen, doch abheute brauchen Sie das nicht mehr. Befreien Sie sich von diesemDruck und seien Sie anderen ein Vorbild. Die anderen suchenMenschen, die es ihnen vorleben und ihnen zeigen, dass siekeine Ablehnung erfahren, wenn sie ehrlich sind. Sie werdenbewundert werden für Ihre Ehrlichkeit und damit helfen Sie denanderen, es Ihnen gleich zu tun.

Ich kann meinem Partner nicht alles sagen

(Siehe Seite 99: «Ich sage nicht, was ich denke».)

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Ich kann nicht streiten

Auch streiten will gelernt sein. Viele können es nicht. Streitbedeutet für die meisten Menschen Disharmonie und diesewollen sie auf jeden Fall vermeiden. Wir leben in einerkonfliktscheuen Gesellschaft, wo Streiten etwas Primitives hatund Diplomatie und Kompromissbereitschaft als Tugendengelten. So geht man jeder Auseinandersetzung aus dem Weg,lächelt, wo das Fass eigentlich schon voll ist und überläuft.

Was steht dahinter?

Grundlage eines jeden Streites sind unterschiedlicheMeinungen. Wer streiten kann, der steht zu seiner Meinung,auch wenn es dem anderen nicht gefällt. Hier liegt das Problemfür die meisten Menschen. Wer eine andere Meinung hat, derkann Ablehnung erfahren, und genau davor haben sie Angst.Hinter dem «Ich kann nicht streiten» steht immer «Ich will nichtstreiten», weil sie Angst vor Ablehnung haben. Jeder will geliebtwerden. Je mehr man von der Liebe der anderen abhängig ist,weil man sich selbst nicht liebt, umso mehr versucht man,Konflikten aus dem Weg zu gehen.

Was ist zu tun? Erkennen Sie, dass es Ihre Angst vor Ablehnung ist, die Sie

dazu veranlasst, jedem Streit aus dem Weg zu gehen. Letztlichwerden Sie für dieses Verhalten nicht geliebt, sondern ehergemieden. Sie erreichen genau das Gegenteil von dem, was Siemit Ihrer Konfliktscheu eigentlich wollten. Alle Menschenlieben den Kontakt zu Personen, die zu ihrer Meinung stehenund sagen, was sie denken, weil sie sich selbst nicht trauen.Seien Sie mutig, sagen Sie, was Sie denken, und Sie werdensehen, dass Sie sogar dort angenommen werden, wo Sie ganzsicher mit einer Abweisung gerechnet haben. Nicht was ichsage, ist entscheidend, sondern wie ich es sage.

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Die wichtigsten Regeln für ein erfolgreichesGespräch

1. Schaffen Sie sich eine geeignete Atmosphäre und sorgenSie dafür, dass Sie ungestört bleiben.

2. Nehmen Sie sich genügend Zeit. Am besten planen Sie so,dass Sie danach erst mal nichts vorhaben, damit das Gesprächnicht vorzeitig abgebrochen werden muss.

3. Lassen Sie für diesen Zeitraum alles andere los, damit Sieganz bei der Sache sein können.

4. Vereinbaren Sie, dass jeder in Ruhe aussprechen kann,ohne unterbrochen zu werden. Dieses sollte natürlich nicht füreinseitige Monologe ausgenutzt werden. Einigen Sie sich auf einZeichen, wenn Sie etwas sagen wollen. Als Übung dazu redenSie abwechselnd drei Minuten, während der andere nur zuhört.

5. Sprechen Sie nur von sich selbst, wie Sie sich fühlen, wasSie denken und glauben, und nicht über den anderen. Vermeiden

Sie das «Du-Spiel»: «Du hast gesagt, du würdest...», «Du kannstnicht...», «Du willst immer nur...» usw. Nicht «Du hast michverletzt», sondern «Ich fühle mich verletzt».

6. Hören Sie genau zu, was Ihr Gegenüber Ihnen sagt, undfragen Sie nach, wenn Sie etwas nicht verstehen. VermeidenSie, voreilig zu sagen: «Ja, ja, ich weiß schon, was du meinst.»

7. Seien Sie sich immer bewusst, dass der andere genau wieSie bestrebt ist, glücklich zu sein, dass er genau wie Sie nichtabgelehnt werden will, dass er genau wie Sie eine friedlicheLösung sucht und genau wie Sie immer nur nach einer Erfüllungseiner Bedürfnisse sucht.

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Sexualität

In Partnerschaften, und vor allem in Ehen, ist Sexualität einerder größten Konfliktbereiche. Ihre Bedeutung spiegelt sich inder Häufigkeit und Vielfalt der Probleme wider. Viele sind mitdem Sexualleben in ihrer Beziehung unzufrieden, wissen abernicht, damit umzugehen. Wie zahlreiche Untersuchungen schonbewiesen haben, spiegelt sich eine erfüllte Sexualität imWohlbefinden und damit in der Gesundheit des Menschenwider. Sexualität beinhaltet die Urkraft des Menschen. Sie

beinhaltet das Potenzial, Leben auf die Erde zu bringen. VieleKrankheitssymptome sind durch die Auflösung von Problemenim Bereich der Sexualität überflüssig geworden und konntensich so auflösen.

Ich habe keine Lust mehr

Sexmüdigkeit muss nicht von Dauer sein, sondern ist vielfachnur phasenweise zu beobachten. In den wenigsten Fällen stecktein körperliches Problem hinter der mangelnden Lust auf Sex,meistens sind es psychische Faktoren.

Was steht dahinter? Partnerschaftskrisen oder Unzufriedenheit in der Beziehung

sind meistens mit Sexmüdigkeit verbunden, die aber außerhalbder Partnerschaft wie weggeblasen erscheint. Überhaupt habenSchwierigkeiten und Sorgen des Alltages einen großen Einflussauf das Sexualverhalten. Stress, alle Dauerbelastungen, aberauch aktuelle Störungen vermindern die Lust.

Was ist zu tun? Keine Lust auf Sex zu haben ist ja weiterhin kein Problem,

solange einem nichts dabei fehlt. Sie sollten diese Unlust aberals Hinweis betrachten, dass es irgendetwas gibt, was Sie

offensichtlich sehr beschäftigt. Das muss Ihnen nicht bewusst

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sein und es kann sich einfach nur um Zeiten der Veränderunghandeln, die keinen Grund zur Besorgnis geben. Hält diesesGefühl aber länger an, dann sollten Sie nach den Ursachen

forschen. Fragen Sie sich ganz ehrlich, ob Sie mit IhrerBeziehung zufrieden sind. War oder ist der Sex mit IhremPartner für Sie erfüllend oder gibt es dort unbefriedigteWünsche? Wenn dem so ist, dann sprechen Sie mit IhremPartner darüber. Bei diesem Thema kann man nicht um den«heißen Brei» herumreden, Sie müssen schon deutlich werden.Trauen Sie sich, vielleicht geht es Ihrem Partner genauso und erwartet nur darauf, dass Sie den ersten Schritt machen.

Liegt die Ursache aber nicht in der Partnerschaft, dann ist dasein ernst zu nehmender Hinweis, den Energieräuber zu erkennenund Ihr Leben entsprechend zu ändern. Gehen Sie alle BereicheIhres Alltages durch und vergessen Sie nicht, in sich selbsthineinzuschauen. Vielleicht tragen Sie schon seit längeremeinen inneren Konflikt mit sich herum, der Sie mehr beschäftigt,als Sie es wahrhaben wollen.

Ich fühle mich überfordert

Die Bedürfnisse sind sehr unterschiedlich, so will der einemorgens Sex, während der Partner zu dieser Zeit gar nicht gutaufgelegt ist und seine Lust am Abend kommt. Aber nicht nurzeitlich, sondern vor allem über die Häufigkeit der körperlichenLiebe gibt es sehr verschiedene Ansprüche. Daher ist es nichtverwunderlich, dass es diesbezüglich immer wieder Probleme inder Partnerschaft gibt und sich so mancher von den Ansprüchenseines Partners überfordert fühlt.

Was steht dahinter? Das Gefühl, überfordert zu sein, kommt nur dadurch zustande,

dass man meint, den Ansprüchen des anderen gerecht werden zumüssen. Stellen Sie sich einen Partner vor, der, auch wenn es

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das wahrscheinlich nicht gibt, immer zur selben Zeit wie SieLust auf Sex hat. Eine Überforderung würde es dann nichtgeben. Dass Sie nicht zur gleichen Zeit wie Ihr Partner Lust

haben, ist ganz natürlich. Können Sie aber nicht Nein sagen,dann ist es auch kein Wunder, dass Sie sich unter Druck gesetztfühlen, wenn Ihr Partner Sie mit seiner Lust bedrängt. Diewirkliche Ursache für Ihre Überforderung liegt demnach darin,dass Sie nicht Nein sagen können. Vielleicht glauben Sie, dasswahre Liebe ständige Lust auf Sex bedeutet, und trauen sichdeshalb nicht, den Partner abzuweisen. Bei den meistenMenschen ist es aber die Angst vor Ablehnung, die Angst nichtmehr geliebt zu werden und den Partner vielleicht zu verlieren,wenn man Nein zu seinen Wünschen sagt.

Was ist zu tun? Reden Sie mit Ihrem Partner darüber, aber machen Sie ihm

keine Vorwürfe. Seine Wünsche mitzuteilen ist eine sehrwichtige Voraussetzung für eine funktionierende Beziehung.Nehmen Sie sich ein Beispiel an ihm und teilen Sie Ihre

Bedürfnisse ebenfalls mit - auch wenn das ein Nein für denanderen bedeutet. Manchmal bedeutet ein Nein ein Ja zu sichselbst. Sex ist nur dann erfüllend, wenn beide mit Leib undSeele ganz dabei sind. Also machen Sie diesbezüglich keinenKompromiss. Wenn Ihr Partner dann zu kurz kommt, so ist dasin erster Linie sein Problem und er muss schauen, wie er damitumgeht. Es ist aber keine Lösung, sich selbst untreu zu werden,nur um dem anderen gerecht zu werden. Aber selbst das ist jagar nicht möglich, da Sie nicht mit Leib und Seele dabei sindund somit Ihren Partner eigentlich betrügen.

Ich will mehr

So wie es auf der einen Seite Menschen gibt, die sichüberfordert fühlen, gibt es auf der anderen Seite Menschen, diemehr Sex wollen, als ihren Partnern recht ist. Diese

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Unzufriedenheit ist für einige ein wirklich sehr ernstes Problem,da sie keine Lösung erkennen können. Ihren Partner wollen sieweder bedrängen noch ihn deshalb verlassen. Und die Erfüllung

wollen sie sich auch nicht woanders holen, da sie ihre sexuellenWünsche mit ihrem Partner ausleben wollen.Was steht dahinter? Was ist es, was Sie wirklich mehr wollen? Ist es wirklich die

Freude am Sex, die Sie nach mehr verlangen lässt? Oder fehltIhnen vielleicht etwas, was Sie mit dem Sex kompensieren?Haben Sie einen Partner, der Ihnen sexuell zu wenig gibt, dann

sind Sie immer aufgefordert, den Mangel, der dahinter steht, zuerkennen. Auch hier zeigt das Außen deutlich, was im Innern ist.Die mangelnde Bereitschaft des Partners zeigt Ihnen nur denMangel Ihrer Bereitschaft, das eigentliche Defizit anzuschauen.Ihre Unzufriedenheit ist ein Zeichen für einen Mangel in Ihnen,den Sie auf sexueller Ebene ausgleichen wollen.

Was ist zu tun? Ziel ist, den Mangel in Ihnen zu erkennen, der sich in

sexueller Unzufriedenheit äußert. Eine einfache Methode ist es,sich mit dem sexuellen Mangel zu konfrontieren, genau wie dasLeben es Ihnen anbietet. Sich also nicht mehr dagegen zuwehren, sondern diesen zu akzeptieren und anzunehmen.Dadurch wird der innere Mangel, der nun nicht mehrkompensiert wird, stärker und kann Ihnen so bewusst werden.Halten Sie es aus, es will nur gefühlt werden. Dann löst es sich

von alleine auf. Erinnern Sie sich an den Kreislauf des Lebens:Sie suchen sich etwas aus, bewusst oder unbewusst, um es dannzu erleben und zu fühlen. Haben Sie es erlebt, hat es seinenZweck erfüllt und kann sich auflösen. Also lassen Sie IhrenWiderstand los und erleben Sie bereitwillig, damit es sichwirklich auflöst.

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Unser Sex ist langweilig

Zu Beginn einer Partnerschaft scheint es dieses Problem nichtzu geben. Die Begeisterung füreinander und das Neue sind allesandere als langweilig. Aber das Neue wird bald zumGewohnten. Im Bett läuft immer das Gleiche ab, während derWunsch nach Lebendigkeit nach wie vor vorhanden ist. Mancheglauben, das müsse so sein, und finden sich damit ab. Anderewechseln den Partner, überzeugt, dass es nicht der richtige war.

Was steht dahinter?

Eine Beziehung ist ein stetiges Wachsen, Sich-Verändern undAufeinander-Zugehen. Das gilt auch für die Sexualität. Genauwie die Phase des Verliebtseins irgendwann vorbei ist, soverändert sich auch die Qualität der Sexualität. Verändern wiruns nicht mit, wird früher oder später alles zur Gewohnheit unddamit langweilig. Angst vor Ablehnung und Konfrontationhalten viele zurück, ihre Wünsche dem Partner ehrlichmitzuteilen. Ein möglicher Streit oder eineMeinungsverschiedenheit könnten die Beziehung gefährden.Das Risiko wollen sie nicht eingehen. Lieber auf Nummer sichergehen und einige Kompromisse machen, als die Möglichkeiteines unabsehbaren Konfliktes zu riskieren. So leben vielleichtzwei zusammen, die die gleichen Wünsche haben, sich aberbeide nicht trauen, darüber zu reden. Schade, sie könnten beideglücklich sein. Obwohl die sexuelle Aufklärung und Offenheit

in der Gesellschaft stark zugenommen hat, gibt es noch immerviele, die glauben, dass ihre Wünsche vielleicht nicht normalseien und sie keine Ansprüche stellen dürfen. Auch dahinter

steht nur die Angst vor Ablehnung.Was ist zu tun? Wenn wir eine erfüllte Partnerschaft haben wollen, dann sind

wir aufgefordert, uns ganz einzulassen, uns mit ihr zu verändern,

Schwierigkeiten anzuschauen und zu unseren Wünschen zu

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stehen. Tun wir das nicht, kann sich nicht viel verändern. DieBeziehung und damit auch der Sex werden langweilig. SprechenSie mit Ihrem Partner über Ihre unerfüllten Wünsche - auch

wenn es dabei zu einem Konflikt kommen sollte. Sie werden niedie Sicherheit bekommen, dass Ihre Partnerschaft ewig hält. ImGegenteil, Sie wissen jetzt schon, dass Sie irgendwann wiederauseinander gehen. Die einzige Sicherheit im Leben ist dieUnsicherheit. Stehen Sie zu Ihren Wünschen, sie sindvollkommen in Ordnung, und leben Sie eine erfüllte Beziehung.

Mein Partner will nur Sex

«Das Einzige, was mein Partner von mir will, ist meinKörper», so oder ähnlich äußert sich die Unzufriedenheit bei denBetroffenen. Sie haben ganz andere Vorstellungen von derBeziehung und vor allem viele unbefriedigte Bedürfnisse.

Was steht dahinter? Sie haben sich Ihren Partner ausgesucht, um mit ihm etwas zu

lernen. Er will Ihnen nur etwas zeigen, das Sie auch in sichtragen, aber nicht sehen wollen. Sie beklagen sich darüber, dassIhr Partner nur etwas von Ihnen will, aber gar nicht auf Sieeingeht und nach Ihren Wünschen fragt. Er spiegelt Ihnen nurIhre eigene Einstellung wider. Es sind Ihre Ansprüche, die Sienicht wahrhaben wollen und gegen die Sie Widerstände haben.Sie möchten, dass Ihr Partner auf Sie eingeht, Sie haben

bestimmte Vorstellungen, wie er sein soll bzw. wie er nicht seinsoll.Was ist zu tun? Wirkliche Liebe will nichts vom anderen, sondern nimmt ihn

so, wie er ist. Das heißt nicht, dass Sie alles tun sollen, was vonIhnen erwartet wird. Wenn es Ihnen nicht entspricht, dann sagenSie Nein. Aber erwarten Sie nicht von Ihrem Partner, dass ersich ändert. Wenn Sie Ihre eigenen Ansprüche und Erwartungen

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erkennen und annehmen, ohne sie zu bewerten, dann können Siediese loslassen. In dem gleichen Maße, wie dies geschieht, wirdauch Ihr Partner sich verändern. Die Ursache liegt in Ihnen und

Sie können es verändern.

Geld

Die Stellung, die Geld in unserer Welt hat, macht sich auch inder Partnerschaft und vor allem in der Ehe bemerkbar. WährendPaare, die nicht zusammen leben, meistens getrennte Kasse

machen und somit selten Geldschwierigkeiten haben, lebenhäusliche Gemeinschaften häufig aus einem Topf, wobeierhebliche Schwierigkeiten auftauchen können. Amproblematischsten ist es in Familien mit Kindern, wo nur einerdas Geld hereinbringt, während der andere sich um Kinder,Haus und anderes kümmert. Im Falle der Trennung macht sichdie Bedeutung des Geldes nicht selten schmerzhaft bemerkbar.Grundlegende menschliche Probleme wie das Selbstwertgefühl

sind vielfach mit Geld verbunden.

Ich will keine gemeinsame Kasse

Manche Paare gehen sehr unkompliziert mit ihrem Geld um.Wer gerade Geld dabei hat, der bezahlt; wenn jemand keinsmehr hat, dann übernimmt der andere in der Zeit die anfallenden

Kosten o.Ä. Andere wiederum rechnen jeden Pfennigauseinander, bezahlen das Essen getrennt und haben die Mietenach Quadratmetern aufgeteilt.

Was steht dahinter? Die einen, die sich gegen eine gemeinsame Kasse wehren,

haben Angst, dass sie ausgenutzt werden oder schlechter dabeiwegkommen. Sie haben Angst, dass sie mehr geben, als siebekommen. Manche wollen auf diesem Weg möglichen

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Konflikten aus dem Weg gehen. Gemeinsame Kasse heißt, dassman sich hier und da einigen muss und auch aufgefordert wird,mal ein deutliches Nein zu sagen, ansonsten würde man sich

schnell unzufrieden fühlen. Diesen Auseinandersetzungen kannman mit einer getrennten Kasse gut aus dem Weg gehen. Keinegemeinsame Kasse machen wollen bedeutet vor allem, sich nochnicht richtig auf den anderen einzulassen. Man hat sich entwedernoch nicht klar für diesen Menschen entschieden oder ist nochnicht bereit, alles mit ihm zu teilen. Das gilt für die Stärkenebenso wie für die Schwächen, für viel Geld und fürGeldmangel. Das Geld steht in diesem Zusammenhang nur alsSymbol für das weite Feld von Geben und Nehmen.

Was ist zu tun? Wenn Ihr Partner gemeinsame Kasse mit Ihnen machen

möchte und Sie noch nicht dazu bereit sind, dann erkennen Siedie Gründe, die dahinter stehen, und sprechen Sie mit IhremPartner ganz ehrlich darüber. Es gibt keinen Grund, der nichtmenschlich wäre, und keinen, über den man sich schämen

müsste. Vertrauen Sie sich Ihrem Partner an. Wenn Sie Angsthaben, dass Sie ausgenutzt werden, dann machen Sie sichbewusst, dass alle Energie, die Sie ausströmen, wieder zu Ihnenzurückkommt. Geben und Nehmen gleichen sich immer wiederaus, vielleicht ganz anders, als Sie es sich vorstellen können,und mit zeitlichem Abstand. Sollte bei Ihnen die Angst vorKonflikten dominieren oder sollten Sie erkannt haben, dass Siesich auf Ihren Partner nicht einlassen wollen, dann treffen Sieeine Entscheidung, wie Sie in Zukunft damit umgehen wollen.Haben Sie den Mut zur Veränderung, nur so können Sieglücklich werden. Sie können keinem Konflikt ausweichen, Sietragen den Konflikt in sich, und solange er nicht gelöst wird,wird er Ihnen immer wieder im Außen begegnen. Das Außen istimmer nur ein Spiegel des Innen.

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Ich will einen reichen Partner

Wer möchte das nicht? Aber gerade diejenigen, die es sich ammeisten wünschen, suchen sich immer wieder Partner aus, dienur wenig Geld haben. Der Wunsch nach einem reichen Partnerist nur allzu verständlich, würde sich doch ein großerProblembereich des Lebens schlagartig auflösen, sofern derPartner großzügig ist, wovon man bei seinem Wunsch jaausgeht. Es ist wie der lang ersehnte Lottogewinn, einfach undbefreiend.

Was steht dahinter? In Wahrheit will man sich mit dem Problem, das dahintersteht, nicht auseinander setzen und erkennt es vielleicht garnicht. Der Mangel, der den Wunsch nach dem Lottogewinnhervorbringt, ist ein Mangel unseres Selbstwertgefühls. DieserMangel zeigt sich im Außen z. B. in Form von wenig Geld. Daswollen wir in der Regel nicht und versuchen, es zu ändern.Reicht das Selbstvertrauen nicht, um es selbst zu ändern,versucht man, eine Lösung im Außen zu finden: denLottogewinn oder den reichen Partner. Ein Mangel, wie immerer sich in unserem Leben gestaltet, weist uns immer nur auf einen Mangel in uns hin.

Was ist zu tun? Das Ziel ist die Erkenntnis, dass Sie alles Potenzial in sich

tragen, um unabhängig von anderen Ihre Ziele zu verwirklichen.Die Hindernisse, die Sie das nicht erkennen lassen und damit jeden Erfolg beeinträchtigen, liegen in Ihren Überzeugungen.Wenn Sie z.B. nicht glauben, dass Sie etwas erreichen können,dann werden Sie es auch entsprechend erfahren. In demMoment, wo Sie sich auf Ihr Ziel ausrichten, werden alle diesebehindernden Überzeugungen an die Oberfläche kommen undkönnen dann verändert werden. Warum sollten Sie nichterreichen können, was schon viele andere erreicht haben?

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Trauen Sie sich, Ihren wirklichen Wünschen nachzugehen! Sietragen alles in sich, um diese zu verwirklichen.

Ich kann nichts annehmen

Da gibt es so viele Menschen, die nicht in der Fülle leben, undwenn dann jemand kommt, der ihnen von seiner Fülle gebenwill, dann können Sie es nicht annehmen. Auffällig dabei ist,dass es fast im Mangel lebende Menschen sind, die nichtsannehmen können.

Was steht dahinter? Die Überzeugung, dass sie es nicht wert sind, dass sie nicht

gut genug sind und es nicht verdient haben, ist die Ursachedafür, dass viele Menschen diesen Selbstwertmangel auch imAußen erleben. Die Lebensumstände spiegeln ihnen diese innereHaltung wider. Diese Haltung sorgt natürlich auch dafür, dasssie nichts annehmen können, wenn jemand ihnen etwasschenken will, denn sie haben es ja nicht verdient. DieserJemand steht symbolisch für das Leben. Das Leben will unsauch die Fülle schenken, aber viele können es leider nichtannehmen. Die meisten glauben, dass sie, wenn überhaupt, dieErfüllung ihrer Wünsche nur dann verdient haben, wenn sie sichdafür richtig abgerackert haben und am besten auch noch leidenmussten. Sie erleben es entsprechend, es ist ihre freieEntscheidung.

Was ist zu tun? Erkennen Sie, dass es nur Ihre Überzeugungen sind, die Sie

daran hindern, in der Fülle zu leben. Wehren Sie sich nichtdagegen, sondern lassen Sie diese einfach los und richten SieIhre Aufmerksamkeit auf die Wünsche Ihres Herzens, in demWissen, dass Sie alles erreichen können. Nehmen und Gebenstehen immer im Gleichgewicht. Annehmen zu können ist dieVoraussetzung, um auch geben zu können. Freuen Sie sich,

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wenn Sie etwas angeboten bekommen, und nehmen Sie esdankbar an. Sie machen dem aufrichtigen Geber ein Freude.Dem nicht aufrichtigen Geber, der darauf spekuliert hat, dass Sie

ja doch nichts annehmen, verhelfen Sie dazu, aufrichtig zuwerden.Nehmen Sie an, was Ihnen gegeben wird, es ist zum Vorteil

aller.

Ich will nicht abhängig sein

Möchten Sie in einer Partnerschaft Kinder haben, dannkönnen nicht beide den ganzen Tag arbeiten gehen. In der Regelgibt die Frau einen Teil ihrer Arbeit auf, um Zeit für die Familiezu haben. Bezüglich der finanziellen Versorgung fühlt sie sichabhängig von ihrem Partner. Ähnlich geht es Paaren, bei deneneiner in das Geschäft des anderen miteinsteigt. Die Angst voreiner Trennung wird nicht selten allein durch die finanzielleAbhängigkeit zu einer ständigen Belastung. Wen wundert es,dass so mancher solche Situationen zu vermeiden versucht?

Was steht dahinter? Wo mangelndes Vertrauen ist, da überwiegt der Versuch, das

Leben zu kontrollieren. Je größer die Angst ist, dass einemetwas passieren kann, desto mehr Einfluss hat dasSicherheitsdenken. Man versucht, die Lebensumstände so zugestalten, dass man jederzeit den Überblick hat und möglichst

nichts Unvorhersehbares passieren kann. Dieses mangelndeUrvertrauen lässt viele grübeln und nach Lösungen suchen,anstatt ihrem Herzen zu folgen und das zu tun, was sie imMoment am meisten anzieht. Sicherheit gibt es nicht, undProbleme vermeiden zu wollen funktioniert erst recht nicht. ImGegenteil, alles, was Sie zu vermeiden versuchen, das ziehenSie an. Und je mehr Sie sich dagegen wehren, umso schnellerund intensiver werden Sie genau damit konfrontiert.

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Was ist zu tun? In Wirklichkeit sind Sie niemals abhängig. Sie haben sich

diese Erfahrung selbst ausgesucht, um sie zu erleben, so wie Siesich ein Spiel aussuchen, um es zu spielen. Vielleicht vergessenSie während des Spiels, dass Sie es sich selbst ausgesuchthaben. Bei einem Spiel kann Ihnen in Wirklichkeit genausowenig passieren wie im Leben. Sie können auch nichts falschmachen, denn jedes Spiel ist gleich gut. Es gibt kein Richtigoder Falsch. Wenn Sie in einer Situation sind, in der Sie nichtwissen, wie Sie sich entscheiden sollen, dann fragen Sie sicheinmal, was Ihnen im schlimmsten Fall wirklich passieren kann.In der Regel erkennt man dann, dass es gar nicht so wild ist.Nicht selten ist es die Angst, eine falsche Entscheidung zutreffen. Erinnern Sie sich: Es gibt keine falsche Entscheidung.Also folgen Sie den Wünschen Ihres Herzens und vertrauen Siedem Leben.

Mein Partner liebt nur mein Geld

Wohlhabende Menschen machen immer wieder dieErfahrung, dass ihre Partner häufig nur ihr Geld wollen. Siewerden sehr skeptisch und untersuchen jeden potentiellenPartner diesbezüglich sehr gründlich. So manch einer hat seinenReichtum schon verflucht auf der Suche nach einem Menschen,der ihn wirklich liebt.

Was steht dahinter? Nichts im Leben geschieht zufällig und alles, was uns imAußen begegnet, ist ein Spiegel unseres Seins. Alles ist ein Teilvon uns. Diese Menschen, die scheinbar nur Ihr Geld wollen,zeigen Ihnen, was Sie an sich selbst nicht erkennen undannehmen wollen. Wenn Sie sich lieben, dann werden Sie auchvon den Mitmenschen geliebt. Wenn Sie also Menschenbegegnen, die nur Ihr Geld lieben, dann sollten Sie sich fragen,

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ob Sie Ihr Geld mehr lieben als sich selbst. Diejenigen, die vielGeld haben, aber sich selbst wirklich lieben, die machen eineandere Erfahrung. Sie haben auch keine Angst um ihr Geld, was

nicht heißt, dass sie sich ausnutzen lassen.Was ist zu tun? Schauen Sie einmal ganz ehrlich hin, welche Beziehung Sie

zu Ihrem Geld haben. Wie wichtig ist es Ihnen? Würden Sie sichlieben, wenn Sie kein Geld hätten? Was lieben Sie an sich?Schreiben sie mal auf einen Zettel, was Sie alles an sich gutfinden und lieben. Daran können Sie direkt ablesen, was die

Menschen auch an Ihnen lieben. Erschrecken Sie nicht, wenn essehr wenig ist, was da auf Ihrem Zettel steht. Es ergeht denmeisten Menschen so, was nicht heißen soll, dass es deshalbnicht veränderungsbedürftig ist. Stehen Sie zu Ihren scheinbarenSchwächen und lieben Sie diese. Das ist es, was manche soliebenswert macht. Das ist es, was alle anzieht, denn danachsehnt sich ein jeder. Dann werden die Menschen Sie so lieben,wie Sie sind, inklusive Ihres Geldes, denn das gehört auch zu

Ihnen.

Macht

Solange es in einer Beziehung irgendeine Form vonAbhängigkeit gibt, wird es auch immer Machtspiele geben.Machtspiele an sich sind überhaupt nicht schlimm, sie zeigen

nur, dass die Beziehung noch nicht auf vollkommenerUnabhängigkeit und Liebe beruht. Aber genau dazu verhelfenuns ja alle Schwierigkeiten in einer Partnerschaft, diesem ZielSchritt für Schritt näher zu kommen. Machtspiele äußern sichauf allen Ebenen und werden in der Regel unbewusst gespielt,um Wünsche und Bedürfnisse zu befriedigen. Jede Bedingungund Forderung an den Partner, jeder Wunsch, ihn zu verändern,ist streng genommen schon ein Machtspiel. Wenn Sie sichbewusst machen, dass jedes Gefühl und jeder Gedanke an sich

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schon ein Ausdruck unserer enormen Macht sind, denn sieerschaffen Realität, dann wird deutlich, dass auch jeder Gedankeund jedes Gefühl zu einem Menschen Einfluss auf diesen

nehmen. So können wir unsere Macht auch zum Vorteil einesMenschen einsetzen, indem wir ihn lieben, so wie er ist.Das höchste Gebot im Universum ist die Freiheit jedes

Einzelnen, die unantastbar ist. Darum heißt es: «Bittet und eswird euch gegeben.» Man könnte sich ja auch fragen, warumdas Leben, die geistige Welt, der liebe Gott nicht einfach so denMenschen geben, was sie brauchen, um glücklich zu sein. Gottweiß doch, was die Menschen brauchen, warum müssen sie erstbitten? Eben genau, weil jeder Mensch einen freien Willen hat.Nichts geschieht ohne seine Einwilligung. Wenn er sichentschieden hat, dieses zu vergessen, aus welchen Gründen auchimmer, dann ändert das nichts an der Tatsache, dass er frei ist.Darum ist es unsere Aufgabe, uns gegenseitig wieder zuerinnern und den freien Willen eines jeden an erste Stelle zustellen. Wenn wir uns bewusst sind, dass sich jeder Mensch mit

der unendlichen Macht seines freien Willens seineLebensumstände selbst ausgesucht hat, nur um eine Erfahrungzu machen, dann hören wir auf, ihn verändern zu wollen. Dannkönnen wir seine Schöpfung bewundern und ihn lieben, so wieer ist.

Ich habe nichts zu sagen

Es ist schon sehr angenehm für einen Menschen, einenPartner zu haben, der keine Widerworte gibt und tut, was manwill. Da ist die Versuchung groß, dieses für die eigenen Vorteileauszunutzen. Das ist nicht unbedingt ein Ausdruck reiner Liebe,aber häufige Realität. Für den anderen gestaltet sich dasnatürlich weniger angenehm. Er fühlt sich ausgenutzt und weißnicht, wie er damit umgehen soll. Jeder vorsichtige Versuch,

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etwas zu ändern, wird im Keim erstickt und hinterlässt nurFrustration und Hoffnungslosigkeit.

Was steht dahinter? Viele Menschen lieben es, wenn ein anderer für sie die

Entscheidungen trifft. So brauchen sie die Verantwortung dafürnicht zu übernehmen. In einer Partnerschaft gibt es meistenseinen, der in gewissem Grad Verantwortung für den anderenübernimmt und damit die so genannte dominante Rolleeinnimmt. Wenn keiner die Bremse zieht, kommt man zu demPunkt, dass einer nichts mehr zu sagen hat. Damit fühlen sich

einige ganz wohl, weil sie nun gar keine Verantwortung mehrtragen müssen, auf der anderen Seite wird es ihnen früher oderspäter zu eng. Überwiegt das Letztere, dann fühlen sie sichunzufrieden. Fragen Sie sich einmal, warum Sie keineEntscheidungen treffen und damit keine Verantwortung für IhrLeben übernehmen wollen. Es ist die Angst, dass Sie etwasfalsch machen könnten. Dann müssten Sie sich auch noch an dieeigene Nase fassen, wenn etwas schief geht, weil Sie die

Entscheidung getroffen haben.Was ist zu tun? Was Sie in Ihrem Leben auch tun, Sie tragen immer die

Verantwortung dafür. Wenn Sie jemand anderem dieEntscheidung überlassen, dann liegt das auch in IhrerVerantwortung, da Sie ihm die

Erlaubnis dafür gegeben haben. Sie können sich nicht

drücken, also übernehmen Sie lieber die Verantwortungbewusst. Sie können nichts falsch machen, denn es gibt keinRichtig oder Falsch. Sie versuchen, Unangenehmes zuvermeiden. Das ist der Grund, warum sich so viele mitEntscheidungen schwer tun. Alles, was Sie vermeiden wollen,das ziehen Sie an, um zu lernen, dass es nur unsere Bewertungensind, die die Geschehnisse und Dinge in angenehm undunangenehm einteilen.

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Wenn Sie in Ihrer Beziehung nichts zu sagen haben unddieses ändern wollen, dann müssen Sie eine Entscheidungtreffen und bereit sein, die Konsequenzen zu tragen. Treffen Sie

die Entscheidung, die Verantwortung für Ihr Leben, die Siesowieso tragen, nun ganz bewusst zu übernehmen. EntscheidenSie sich, Ihre Entscheidungen wieder selbst ganz bewusst zutreffen. Erkennen Sie, dass Sie die Macht haben, Ihr Leben zugestalten, dann werden Sie Freude daran haben, Entscheidungenzu treffen.

Ich kann nicht Nein sagen

Wer nicht Nein sagen kann, der hat es nicht leicht im Leben.Allen zugleich kann man es nicht recht machen. Das habenschon viele bewiesen, die es wirklich versucht haben. DerVersuch, das Neinsagen zu vermeiden, zwingt Ihnen so mancheSituation auf, die Sie sich selbst geschaffen haben. Selbst wennes Ihnen relativ gut gelingt und das Umfeld ganz zufrieden mit

Ihnen ist, vielleicht sogar den netten und immer hilfsbereitenMenschen lobt, spüren Sie eine innere Unzufriedenheit. Esanderen immer recht zu machen bedeutet, dass man selbst seineeigenen Bedürfnisse zurückstellt. Auf Dauer ist das sehrunbefriedigend und vor allem sehr anstrengend.

Was steht dahinter? Nicht Nein sagen zu können heißt eigentlich, nicht Nein sagen

zu wollen. Das Bedürfnis nach Anerkennung durch andereMenschen ist so groß, dass man versucht, es allen recht zumachen. Man meint, dass man nur dann geliebt wird, wenn mandie Erwartungen und Wünsche der anderen erfüllt. Ein Neinkönnte Liebesentzug und Ablehnung zur Folge haben, weshalbes tunlichst vermieden wird. Die Unsicherheit, ob manüberhaupt aus Eigennützigkeit zu einem anderen ein Nein sagendarf, ob man überhaupt eigene Wünsche haben darf, kommt beivielen noch dazu. Diejenigen, die ihr eigenes Verhalten

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hinterfragen und ihre Unzufriedenheit ändern wollen, bleiben andiesen Fragen oft hängen.

Was ist zu tun? Machen Sie sich bewusst, dass Ihnen das Neinsagen nur

deshalb so schwer fällt, weil Sie sich selbst nicht so annehmen,wie Sie sind. Würden Sie sich selbst anerkennen und lieben,dann brauchten Sie nicht nach der Anerkennung und Liebe deranderen zu streben. Sich selbst zu lieben heißt, seine eigenenBedürfnisse zu achten. Alle Ihre Wünsche und Bedürfnisse sindvollkommen, sonst wären Sie Ihnen nicht gegeben. Natürlich

kann es sein, dass mancher Ihr Nein nicht gerne hört, dasbedeutet aber noch lange nicht, dass er Sie liebt, wenn Sie Jasagen. Ihre Mitmenschen sind Ihnen immer ein Spiegel. WennSie sich selbst lieben, dann werden Sie auch geliebt. Wenn SieIhre Bedürfnisse nicht beachten, dann werden die anderen IhreBedürfnisse auch nicht beachten. «Liebe deinen Nächsten, wiedich selbst» ist nicht nur eine Aufforderung, es ist ein Gesetz:Nur wenn Sie sich selbst lieben, können Sie Ihren Nächsten

lieben.

Mein Partner macht alles, was ich will

Für einige ist das ein sehr erstrebenswerter Zustand, währenddie meisten es als ziemlich uninteressant empfinden. NachdemSie vielleicht hart gekämpft haben, um den Partner gefügig zu

machen, erkennen Sie, dass es eigentlich langweilig ist.Was steht dahinter? Zu allen Partnerschaftsproblemen gehören immer zwei. Zu

sagen, dass der andere ein Problem hat, mit dem man nichts zutun hat, aber darunter leidet, funktioniert nicht. Wenn Ihr Partnermacht, was Sie wollen und Sie das stört, dann ist das IhrProblem, das Sie sich geschaffen haben. Sie veranlassen IhrenPartner, diese Rolle für Sie zu spielen, damit Sie etwas lernen.

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Was ist zu tun? Die Eigenschaft oder Einstellung, gegen die Sie sich wehren,

ist genau das, was Sie bei sich selbst ablehnen. Dass Sie jetzt imAußen, also durch Ihren Partner, damit konfrontiert werden, istdie Aufforderung, es bei sich anzunehmen und zu integrieren.Dadurch werden Sie es auch bei Ihrem Partner annehmen unddamit vielleicht verändern. Fragen Sie sich also, was es genauist, was Sie ablehnen. Sind es das Abgeben von Verantwortungund die Kontrolle, was Sie sich selbst nicht erlauben? WürdenSie sich gerne mal fallen lassen und den anderen machen lassen?Vielleicht möchten Sie sich auch nur einfach dem Lauf desLebens hingeben und Kontrolle aufgeben, was Sie sich imMoment noch nicht trauen? Sind Sie bereit, sich fallen zulassen? Mit der Ausrichtung, nach den eigenen behinderndenÜberzeugungen zu suchen, die diese Situation hervorgebrachthaben, wird sich Ihnen die Ursache bald zeigen. Allein dieBereitschaft lässt den Auslöser im Außen überflüssig werden,wodurch Veränderung geschehen kann.

Ich kann nicht tun, was ich will

Obwohl man glauben sollte, dass diese Zeiten vorbei sind unddem Mittelalter angehören, gibt es immer noch genügendPartnerschaften, die mehr einem Sklave-Herr-Spiel gleichen alseinem gleichberechtigten Miteinander zweier freier Menschen.Aber auch zu einem solchen Spiel gehören immer zwei. Ohneeinen Sklaven gibt es keinen Herrn und ohne Herrn keinenSklaven. Dem Herrn geht es in der Regel ja gut, von ihm hörtman selten Klagen, während der Sklave unter seiner Unfreiheitleidet. Ihm wird gesagt, wie das gemeinschaftliche Lebengestaltet wird, was in der Freizeit unternommen wird, mit wemer sich treffen darf, was er überhaupt tun darf und vor allem zulassen hat. «Wenn du nicht..., dann...!» ist die ausgesprochene

oder unausgesprochene Warnung vor den Konsequenzen.

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Was steht dahinter? Wenn Sie sich in Ihrer Freiheit eingeschränkt fühlen und

meinen, nicht tun zu können, was Sie wollen, dann möchte ichSie an dieser Stelle auf einen Irrtum hinweisen. Es mag sein,dass es sich für Sie so darstellt, aber in Wahrheit gibt es kein«Ich kann nicht». Dahinter steht immer nur ein «Ich will nicht».Natürlich können Sie tun, was Sie wollen, wenn Sie bereit sind,die Konsequenzen zu tragen. Ist die Angst vor den möglichenKonsequenzen aber zu groß, dann verharren Sie lieber in IhrerUnfreiheit. Seien Sie sich aber bewusst, dass es IhreEntscheidung ist.

Was ist zu tun? Sie möchten tun, was Sie wollen, aber daran hindert Sie Ihre

Angst vor den Konsequenzen. Also gilt es, genau diese Angstaufzulösen. Suchen Sie sich mal eine Situation aus undschreiben Sie alle möglichen Konsequenzen auf, die folgenkönnten, wenn Sie genau das tun, was Sie wirklich wollen.Sollte Ihnen im Nachhinein auffallen, dass Sie nur möglichenegative Konsequenzen aufgeschrieben haben, dann ergänzenSie Ihre Liste bitte sorgfältig um alles Angenehme, was sich ausIhrer Entscheidung ergeben könnte. Nur auf die negativenFolgen zu schauen lässt einen in der passiven Rolle verharren.Wenn Sie sich entschieden haben, Ihre Situation zu verändern,und bereit sind, mögliche Konsequenzen zu tragen, dannsprechen Sie mit Ihrem Partner offen über Ihr Problem und Ihre

Entscheidung. Möglicherweise kommt alles ganz anders, als Siees erwarten. Vergessen Sie nicht die angenehmenMöglichkeiten. Worauf Sie Ihre Aufmerksamkeit lenken, daswird auch geschehen. Sie haben sich die Situation geschaffen,um zu lernen, wieder zu sich zu stehen und sich selbst treu zubleiben. Wenn Sie das annehmen und sich für diesen Wegentscheiden, dann ist die Situation im Außen, die Sie genaudorthin leiten wollte, überflüssig geworden. Sie hat ihre

Aufgabe erfüllt und kann sich nun verändern.

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Alltag: Wir sind so unterschiedlich

«Sie dreht nie die Zahnpastatube zu», «Er lässt immer allesliegen», «Sie macht immer so eine Hektik», «Er macht dieMusik so laut» usw. In jeder Partnerschaft finden sich dieseunterschiedlichen Vorstellungen und Umgangsweisen. Je näherman sich ist und je mehr Zeit man miteinander verbringt, umsomehr Gewicht haben sie. Manche gehen diesen Problemengeschickt aus dem Weg, indem Sie erst gar nichtzusammenziehen und sich einen Rückzugsort bewahren. So

unwichtig diese Probleme am Anfang erscheinen, so haben siedoch schon manche Beziehung auseinander gebracht.Was steht dahinter? Auf dem Weg in die Einheit konfrontieren wir uns immer

wieder mit dem noch nicht integrierten Pol, um ihn zuintegrieren und in unser bewusstes Sein aufzunehmen. Alles,was wir als getrennt von uns erleben, will früher oder späterintegriert werden. Darum ziehen wir uns Menschen an, die sounterschiedlich im Vergleich zu uns sind. Das bedeutet nicht,das wir so werden sollen wie sie, sondern dass wir erkennensollen, dass wir ebenfalls alle diese Eigenschaften in uns tragen.Dann werden wir sie weder in irgendeinem Punkt ablehnen nochauf einen Sockel heben für irgendwelche besonderenEigenschaften. Wir können sie nehmen, wie sie sind, und lieben.

Was ist zu tun?

Gerade die kleinen, scheinbar unwichtigen Probleme werdengerne auf die Seite geschoben, sind sie es doch nicht wert,darüber zu streiten. Leider werden sie dadurch nicht aufgelöst,sondern nur verdrängt. So schwelen sie vor sich hin, bis sieirgendwann mit anderen Problemchen das Fass zum Überlaufenbringen. Nutzen Sie die kleinen Unstimmigkeiten, damit Siespäter mit den größeren umzugehen wissen. Je länger Sie damitwarten, ein Thema anzusprechen, umso schwieriger scheint es

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zu sein. Also zögern Sie nicht lange, sondern sprechen Sie dieDinge gleich an.

Wie auch immer das Problem sich konkret gestaltet, geht eszuerst darum, den Partner mit seinen unterschiedlichenGepflogenheiten zu akzeptieren. Er hat darauf genauso vielRecht wie Sie auf Ihre Gewohnheiten. Keiner macht es besseroder schlechter. Wenn Sie den anderen kritisieren, dann liegt dasdaran, dass Sie sich selbst für Ihre Gewohnheiten kritisieren.Sprechen Sie mit Ihrem Partner über all die Unstimmigkeiten.Geben Sie ihm keine Schuld, sondern sagen Sie ihm, was Siestört und womit Sie nicht zurechtkommen. MancheGewohnheiten sind so gegensätzlich, dass es schwer erscheint,einen Kompromiss zu finden. Wenn Sie beide jedoch eineLösung finden wollen, dann werden Sie auch eine finden.

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4. Trennung

Jede Trennung ist wie ein Sterben und gehört zum Leben wiedie Geburt. Es ist der irdische Kreislauf von Anfang und Ende,von Geburt und Tod. Wir trennen uns von unserem Elternhaus,von Freunden, von einer Arbeit, von unserem Wohnort, und jedes Mal ist es wie ein kleiner Tod. Je größer die Bedeutung fürunser Leben, umso schwerer fällt uns das Loslassen.Partnerschaft steht für viele Menschen im Mittelpunkt ihresLebens, daher ist diese Trennung eine der schmerzhaftesten

Erfahrungen, die wir kennen. Obwohl wir wissen, dass jedeBeziehung ein Ende hat, und sei es nach vielen Jahren, am Endedes Lebens, gelingt es nur wenigen, dass Abschiedsschmerznicht zum Leiden wird.

Ich kann nicht loslassen

Obwohl die Trennung vielfach schon feststeht oder schonlange vollzogen ist, wollen die Verlassenen dies häufig nichtwahrhaben. Sie versuchen alles, um den anderenwiederzugewinnen. Vielleicht haben sie aber auch alle Versucheaufgegeben, weil sie nicht wissen, was sie tun können, aberinsgeheim hoffen sie doch, dass sich das Blatt noch einmalwendet.

Was steht dahinter?

Loslassen bedeutet, Veränderung zu akzeptieren undgeschehen zu lassen. Leben ist Veränderung, alles befindet sichin einem stetigen Wachstumsprozess. Manche versuchen, dieseVeränderungen aufzuhalten, was ihnen letztendlich aber niegelingt. Es kostet sie nur viel Kraft und verursacht, dass sieleiden.

Verlassen werden heißt für viele, nicht gut genug zu sein,

versagt zu haben. Sie versuchen mit aller Kraft, die Gunst des

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anderen wiederzugewinnen, um sich selbst damit zu bestätigen,dass sie doch gut genug sind. Sie kritisieren sich selbst odermachen den Partner für ihr Unglück verantwortlich und

beschuldigen ihn.Manchmal ist es die Angst vor dem Alleinsein, die das

Loslassen so schwer macht. Gerade nach langen Beziehungenhaben viele das Gefühl, nicht mehr alleine zurechtzukommen.

Vielleicht ist es auch die Angst, keinen neuen Partner zufinden. In jedem Fall aber ist es immer ein eigenes Problem undhat nichts direkt mit dem ehemaligen Partner zu tun. Viele

wollen das nicht erkennen und erklären ihr eigenes Leid mit dergroßen Liebe, die sie zu dem anderen hinzieht und derentwegensie ihn oder sie nicht loslassen können. Das, was sie als Liebebezeichnen, ist eine Abhängigkeit. Wahre Liebe kann denanderen gehen lassen, denn sie will nichts von dem Menschenund braucht ihn auch nicht.

Was ist zu tun? Erkennen Sie, dass Sie den anderen Menschen in Wahrheit

nicht brauchen, und fragen Sie sich, warum Sie nicht loslassenkönnen. Verurteilen Sie sich nicht für Ihre Angst oder IhreMinderwertigkeitsgefühle, die sich manchmal hinter verletztemStolz verstecken. Nutzen Sie die Chance, die Ihnen das Lebenbietet, und machen Sie einen weiteren Schritt in RichtungFreiheit. Machen Sie sich auch bewusst, dass der anderegenauso wenig wie Sie etwas falsch gemacht hat. Er versucht

genau wie Sie, glücklich zu werden. Wenn Sie irgendetwas anihm kritisieren, erkennen Sie, dass er Ihnen nur etwas zeigt, wasSie bei sich selbst nicht annehmen. Vertrauen Sie dem Leben, esgeschieht nichts, was nicht gut für Sie ist, und nichts, mit demSie nicht fertig werden können.

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Wir werden uns nicht einig

Was vor kurzer Zeit noch wie Harmonie aussah, kann sichganz schnell in einen unerbittlichen Krieg verwandeln. Sogestaltet sich bei einigen Paaren die Trennung, obwohl sie zuBeginn beide sicher waren, dass ihnen so etwas nie passierenwird. Nachdem man lange Zeit alle materiellen Güter geteilt hat,lässt sich bei der Aufteilung keine Einigung finden. Jeder fühltsich durch die Forderungen des anderen ungerecht behandeltund ausgenutzt. Selten findet sich eine Lösung, mit der beide

wirklich zufrieden sind. Was bleibt, sind Gefühle vonEnttäuschung bis zum Hass.Was steht dahinter? Trennungsprobleme zeigen immer an, dass es noch

unerledigte Aufgaben in der Beziehung gibt und sie noch nichtganz abgeschlossen ist. Dinge, die jahrelang nichtausgesprochen wurden, die nie geklärt wurden, lassen sich jetztnicht mehr aufschieben und kommen an die Oberfläche.

Was ist zu tun? Wenn Sie Schwierigkeiten haben, mit Ihrem Partner eine

Einigung zu finden, dann sollten Sie Ihre Situation erst einmalgenau analysieren. Machen Sie sich bewusst, dass Sie sich dieseSituation geschaffen haben, einschließlich Ihres Partners, umetwas zu lernen. Weder Sie noch Ihr Partner haben irgendetwasfalsch gemacht. Es gibt keinen Schuldigen. Vereinbaren Sie mitIhrem Partner ein Gespräch und erzählen Sie ganz ehrlich alles,was Sie denken und fühlen. Teilen Sie Ihre Verletztheit, IhreEnttäuschung, Ihre Wut oder Traurigkeit, was immer Siebewegt, mit. Sprechen Sie nur von sich und vermeiden Sie, denanderen in irgendeiner Form dafür verantwortlich zu machen.Bitten Sie Ihren Partner, Ihnen ebenfalls alles ganz offen zusagen, was ihn bewegt, und versuchen Sie nicht, Recht zubekommen oder den anderen zu überzeugen. Es ist für Sie nicht

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wichtig, ob Ihr Partner sich Ihnen öffnet, aber es hilft Ihnen zuerkennen, dass er genauso wenig Schuld hat wie Sie. Wenn Siedas erkannt haben, werden Sie eine befriedigende Lösung

finden.

Ich will nicht verletzen

Auch diejenigen, die die bestehende Partnerschaft auflösenwollen, empfinden diesen Schritt nicht immer als leicht. IhrPartner liegt ihnen sehr am Herzen und sie wollen ihm nicht

wehtun oder ihn sogar verletzen. Sie zögern, dem Partner klarund ehrlich ihre Absichten mitzuteilen, und warten auf einegünstige Gelegenheit oder darauf, dass es sich von selbsterledigt.

Was steht dahinter? Dem anderen nicht wehtun wollen ist eine sehr edle Absicht,

aber leider ist es in diesem Zusammenhang selten der wahreGrund für die Zurückhaltung. Angst vor Ablehnung undKonfliktscheu stehen in der Regel hinter dieser schönenAusrede. Möglicherweise wird der Partner mit Enttäuschung,Wut und Vorwürfen reagieren, denen man am liebsten aus demWeg geht. Eigene Zweifel, ob es der richtige Schritt ist, ob mandie Trennung überhaupt will oder ob man sogar vor Problemendavonläuft und eigentlich beim Partner bleiben sollte,unterstützen das unsichere Verhalten. Dem anderen nicht

wehtun wollen spiegelt also nur die eigene Angst, verletzt zuwerden, wider.Was ist zu tun? Was immer der wirkliche Grund bei Ihnen ist, der dieses

zögernde Verhalten hervorruft, Sie sollten in jedem Fall ganzehrlich mit Ihrem Partner über alles reden. Wenn Sie ihmwirklich helfen wollen, dann geben Sie ihm Klarheit und seienSie ehrlich. Teilen Sie auch Ihre eigenen Ängste und Zweifel

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Was ist zu tun? Erkennen Sie, dass Sie nie etwas falsch gemacht haben, dass

Sie in jeder Situation immer Ihr Bestmögliches getan haben. ImNachhinein kann man natürlich leicht urteilen, aber in derSituation haben Sie getan, was Sie für am besten hielten, unddas war richtig. Wenn Sie sich bewusst machen, dass das Lebennur Ihrer eigenen Entwicklung dient, dem Ziel, frei undglücklich zu sein, dann können Sie erkennen, dass gerade dieseSituation Sie einen großen Schritt weitergebracht hat. Sich selbstanzunehmen und zu lieben öffnet uns die Tür, alle Menschen zulieben. Dann erkennen Sie auch, dass Ihr Partner nichts falschgemacht hat, und Vergebung geschieht ganz von alleine.

Es kann recht hilfreich sein, sich nach einiger Zeit nocheinmal mit dem Partner zu treffen und ganz offen über das zureden, was Sie noch heute belastet oder berührt und was Siebisher nicht ausgedrückt haben. Sollte dies nicht möglich seinoder sollten Sie dieses nicht wollen, dann schreiben Sie alles ineinem Brief auf. Es ist nicht wichtig, ob Sie diesen abschicken,

Sie werden die befreiende Wirkung schon beim Schreibenbemerken. Verzeihen bedeutet nichts anderes, als zu erkennen,dass alles gut ist. Loslassen geschieht dann von ganz alleine.

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Register 2:Gefühle - mögliche körperliche

Folgen

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Einleitung

Im folgenden Register sind die scheinbar negativen Gefühleund ihre möglichen körperlichen Folgen aufgeführt. Dabei binich nur auf die uns bekanntesten eingegangen und habe diesealphabetisch geordnet. Solche Gemütszustände haben natürlicheine Wirkung auf den Körper. Dabei ist es wichtig, imBewusstsein zu behalten, dass die körperlichen Folgen vonverschiedenen Faktoren abhängig sind.

Dazu gehören zum einen die Intensität und Dauer des

Gefühles und zum anderen, und das ist sehr entscheidend, wieman mit der Situation umgeht. Man kann ein solches Gefühlannehmen und zum Ausdruck bringen, man kann sich aber auchdagegen wehren, es nicht haben wollen und verdrängen. Die jeweils aufgelisteten möglichen körperlichen Folgen sind indiesem Sinne also als Anregungen zu verstehen und nicht alseine notwendige und immer auftretende Folge eines solchenGefühles. Deshalb heißt es auch ausdrücklich: «Möglichekörperliche Folgen». Lang anhaltende und ständig präsenteGefühle führen hauptsächlich zu chronischen Krankheitsbildern,während kurzzeitige und heftige Gemütszustände mehr vonakuten Krankheitsbildern begleitet werden. Natürlich könnensolche Gefühlszustände auch ohne bemerkbare körperlicheWirkung da sein, was eben in erster Linie vom Umgang mitihnen abhängt.

Wie man mit solchen Gefühlen umgeht, ist ausführlich imKapitel «Der Schlüssel für jede Krise» beschrieben, weshalb ichan dieser Stelle darauf verweisen will. Gleichzeitig möchte ichSie auch noch einmal auf das erste Register hinweisen, in demsituationsbezogene Lösungsvorschläge angegeben sind.

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Abhängigkeit

Das Gefühl von Abhängigkeit geht häufig mit einer Angst vordem Alleinsein einher. Man glaubt, alleine nichtzurechtzukommen. Das kann sich auf die materielle Ebene oderaber auch auf die Bewältigung von Krisensituationen beziehen.Vielen ist dieses nicht bewusst, sie fühlen nur, dass sie denanderen brauchen, und glauben, ohne ihn nicht klarzukommen.

Mögliche körperliche Folgen• Migräne• Hypotonie• akute und chronische Erkrankungen der Atmungsorgane:

Atembeschwerden, Husten, Grippe, Bronchitis• chronische Verstopfung• Rheuma

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Ablehnung

Das Gefühl, abgelehnt zu werden, resultiert immer aus einerSelbstablehnung. Der Glaube, nicht gut genug zu sein oder sichverändern zu müssen, um geliebt zu werden, lässt Sie genau dasin Ihrem Alltag erfahren. Sie werden sich zahlreiche Situationenerschaffen, in denen Sie auf Ablehnung stoßen, um sich IhreMinderwertigkeit zu beweisen. Früher oder später verschließensich die meisten Betroffenen, ziehen sich zurück und vermeidenneue oder sogar jegliche Kontakte zu anderen Menschen.

Mögliche körperliche Folgen• Depression• Kreislaufbeschwerden: Hypotonie, Herzprobleme• Hautprobleme: Allergie, Neurodermitis• Zahn- und Zahnfleischerkrankungen• Verdauungsprobleme: unregelmäßiger Stuhlgang mit

Durchfall• Gallenstörungen• Erkrankungen der Atmungsorgane

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Abweisung

Abweisung ist die gesteigerte Form der Ablehnung. Es istnicht nur das Gefühl, mit dem anderen unzufrieden zu sein,sondern man sagt schon, dass man nichts mit ihm zu tun habenwill. Aber auch hier ist das Außen nur ein Spiegel. Abweisung,die Sie von Ihren Mitmenschen erfahren, zeigt nur, dass Sie sichselbst abweisen. Vorstellungen und Erwartungen über daseigene Sein und Verhalten stehen im Widerspruch zur Realität.

Mögliche körperliche Folgen

• Depression• Kreislauf- und Herzbeschwerden• Hautprobleme: Allergie, Neurodermitis• Zahn- und Zahnfleischprobleme• Verdauungsprobleme: wechselhafter Stuhlgang• Gallenstörungen

• Übelkeit und Erbrechen• Erkrankungen der Atmungsorgane• Nierenprobleme

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Aggression

Aggression ist eine sehr produktive und sehr empfindlicheKraft. Der Umgang mit ihr bestimmt, ob sie Kreatives oderDestruktives hervorbringt. Aus Angst vor der eigenen Kraftunterdrücken viele Menschen ihr eigenes Potential. Irgendwannwird der Druck aber so groß, dass es bei jeder Kleinigkeit ausihnen herausplatzt und dann unerwünschte Wirkungen mit sichbringt. Sie fühlen sich bestätigt in ihrer Angst vor der eigenenKraft und versuchen, diese mit noch mehr Anstrengung zu

unterdrücken.Mögliche körperliche FolgenZahnproblemeGallenstörungenchronische MagenbeschwerdenSodbrennenHypertonieMigräneerhöhte Unfallgefahr

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Angst

Das Gefühl der Angst hat viele verschiedene Gesichter unddementsprechend viele verschiedene körperlicheAusdrucksformen. Es kann die Angst vor dem Alleinsein, vorVerlust, Krankheit, Not, Ablehnung, Tod usw. sein. Hinter allenÄngsten steht aber immer die eine Sorge, mit einer möglichenSituation nicht zurechtkommen zu können. Diese Angst liegtallen anderen Ängsten zugrunde.

Mögliche körperliche Folgen

• Abwehrschwäche• Hypertonie• Herzerkrankungen• Asthma und andere chronische Erkrankungen der

Atmungsorgane• Verdauungsbeschwerden: Magenprobleme, wechselnder

Stuhlgang mit Durchfall• Schluckbeschwerden• Zahnerkrankungen• Migräne• Haltungsstörungen• Augenprobleme mit Sehstörungen• Hörschwierigkeiten

• erhöhte Unfallgefahr• Nierenerkrankungen

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Anspannung

Das Gefühl der Anspannung kann durch Aufregung, Sorgeund Leistungsdruck entstehen. Diesen Leistungsdruck schaffenwir uns durch unsere Erwartungen und Vorstellungen immerselber, auch wenn es manchmal so scheint, als ob er von außenkommt.

Mögliche körperliche Folgen• Migräne• Verkrampfungen im Magen-Darm-Bereich mit

Verdauungsbeschwerden• Hypertonie• Muskelkrämpfe und Verspannungen

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Druck

Druck entsteht, wenn wir das Gefühl haben, etwas tun zumüssen. Dieser steigert sich, wenn wir noch nicht wissen, waswir tun können oder tun sollten. Das Gefühl, nicht gut genug zusein, und die Überzeugung, Anerkennung nur nachentsprechender Leistung zu bekommen, setzt manche Menschenunter Dauerdruck.

Mögliche körperliche Folgen• Schlafstörungen• Migräne• Magenprobleme• Kreislauf- und Herzbeschwerden• Übelkeit und Erbrechen• Verdauungsprobleme• Unfruchtbarkeit

• Verspannungen• Wirbelsäulenschäden und Bandscheibenprobleme

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Eifersucht

Hinter dem Gefühl der Eifersucht liegen meistens dieVerlustangst und die Angst, nicht gut genug zu sein. Dasmangelnde Vertrauen ist ein Zeichen für das mangelndeSelbstvertrauen. Die Angst, den Partner zu verlieren, führt zurUnruhe, ja teilweise bis zur Panik und völligen Selbstaufgabe.

Mögliche körperliche Folgen• Schlafstörungen• Verdauungsprobleme mit Magenerkrankungen• Appetitstörungen mit Abmagerung• Migräne• Rückenprobleme

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Einengung

Einengung ist ein Gefühl, welches häufig mit Veränderungeneinhergeht und manchmal als nötige Antriebskraft gebrauchtwird. Erweitert man seine Grenzen nicht, kann der innere Druckzu groß werden und entsprechende körperliche Folgen haben.Im Weiteren können sich aber auch Antriebslosigkeit,Langeweile und mangelnde Lebensfreude einstellen, besondersdann, wenn man die Verhältnisse aus Angst oder anderenGründen nicht ändern will.

Mögliche körperliche Folgen• je nach Phase: Hypotonie oder Hypertonie• Krämpfe• Atembeschwerden• Nierenerkrankungen• Verdauungsprobleme, besonders Verstopfung• Bindegewebsschwäche• Übergewicht• Verspannungen

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Einsamkeit

Einsamkeit ist das Tor zum «All-Eins-Sein». Sie ist dasGefühl, von allem getrennt zu sein, und wird als Leidempfunden. Vom Alleinsein unterscheidet sie sich nur durch dieBewertung, weshalb der gleiche Zustand von manchen als sehrangenehm und von anderen eben als unangenehm empfundenwird. Alle verdrängten Bereiche kommen im Alleinsein an dieOberfläche und das wollendie meisten verhindern, weshalb siedem Alleinsein aus dem Weg gehen.

Mögliche körperliche Folgen• Lungenerkrankungen• Depression• Verstopfung• Verkrampfungen• Übergewicht, aber auch Appetitlosigkeit mit

Abmagerung• Müdigkeit

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Ekel

Ekel ist ein Ausdruck massiver Abwehr. Wir werden mitetwas konfrontiert, das wir auf keinen Fall wollen. Wir lehnenes vehement ab. Die individuellen Unterschiede zeigen, dassEkel immer ein Ausdruck der persönlichen Ablehnung bzw. derBewertung ist. Dieses ist dem Betroffenen in den meisten Fällengar nicht bewusst, er kommt überhaupt nicht auf die Idee, seineeigenen Überzeugungen und Vorstellungen zu hinterfragen.

Mögliche körperliche Folgen

• Übelkeit und Erbrechen• Schluckbeschwerden• Durchfall• Lebererkrankungen• Hauterkrankungen: Allergie, Ekzeme

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Enttäuschung

Enttäuschung ist immer die Folge von Erwartungen undVorstellungen, die nicht erfüllt wurden. Je größer unsereErwartungen sind, umso größer wird auch die Enttäuschungsein, wenn es eben anders kommt. Meistens ist sie mit einemGefühl der Ohnmacht verbunden. Man fühlt sich nicht alsUrheber der Situation, sondern als Opfer.

Mögliche körperliche Folgen• Depression• Erkrankungen der Nebenhöhlen• Grippe• Bronchitis• Husten• Herzprobleme• akute Verdauungsstörungen

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Erregung

Das Gefühl der Erregung, das Aufgeregtsein, ist entweder dieFolge von Sorgen und Angst oder es sind wiederumErwartungen, die meistens unbewusst dahinter stehen. Erregungkann auch mit Freude verbunden sein, wenn man eben etwasSchönes, Besonderes oder Angenehmes erwartet. In jedem Fallaktiviert sie den Organismus bis hin zur ständigen Unruhe.

Mögliche körperliche Folgen• Schlafstörungen• Magenprobleme• Durchfall• Hypertonie• Herzrasen erhöhte Unfallgefahr• Zittern• Verspannungen

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Erschöpfung

Das Gefühl der Erschöpfung kann sich auf Körper und Geistbeziehen oder aber auch auf eines beschränkt sein. Eine geistigeErschöpfung hat auf Dauer immer eine körperliche Erschöpfungzur Folge. Anstrengung und Überforderung, um ein bestimmtesZiel zu erreichen oder einer Vorstellung gerecht zu werden, sinddabei die Ursachen.

Mögliche körperliche Folgen• Müdigkeit• Appetitstörungen• Gliederschmerzen• Migräne• Verspannungen und Krämpfe• Kreislaufprobleme• Verdauungsstörungen• Haltungsprobleme• Abwehrschwäche

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Hass

Hass ist ein Gefühl, das meist mit Aggressionen verbundenist. Es kann infolge von Enttäuschungen, nicht erfülltenErwartungen auftreten, aber auch ohne einen erkennbarenZusammenhang vorhanden sein. Hass kann sich auf andereMenschen, auf sich selbst und auch auf Situationen beziehen. Erbeinhaltet immer massive Ablehnung und Abwehr und gehthäufig mit einer Unruhe einher.

Mögliche körperliche Folgen

• Hautprobleme: Juckreiz, Ekzeme, Allergie• akute und heftige Verdauungsprobleme• Verspannungen• Herzprobleme• Gallenstörungen• Sodbrennen

• Sehprobleme• Migräne• Hämorrhoiden

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Kälte

Es fällt vielen schwer, das Gefühl von Kälte zu beschreiben.Es ist eine Mischung aus Desinteresse, mangelnderLebensfreude, Unlust, Ratlosigkeit und Traurigkeit. ZahlreicheEnttäuschungen gehen diesem Gefühl meistens voraus. Inzwischenmenschlichen Beziehungen entwickelt es sich oft,wenn man sich, meistens unbewusst, auf etwas nicht einlassenwill. Man lässt den anderen nicht an sich heran und distanziertsich.

Mögliche körperliche Folgen• Nierenprobleme• Herzschmerzen• Depression• Müdigkeit• körperliche Schwäche• Hypotonie• Erkrankungen der Atmungsorgane• Verspannungen• Rheuma

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Kraftlosigkeit

Dieses Gefühl wird oft von dem Gefühl der Ohnmachtbegleitet. Man fühlt sich zu allem zu schlapp und kann nicht dieDinge so erledigen, wie man es sich optimalerweise vorstellt.Gleichzeitig verschwinden die Motivation und die Antriebskraft.Es ist häufig eine Folge nicht wirklich motivierender Ziele. Manlebt zu sehr nach seinen Vorstellungen, anstatt seine Ziele nachden Wünschen des Herzens auszurichten.

Mögliche körperliche Folgen

• Kreislaufprobleme: Hypotonie, Schwindelanfälle• Müdigkeit• Zahn- und Zahnfleischerkrankungen• Haltungsprobleme• Depression• Lethargie

• Erkrankungen der Atmungswege• Abwehrschwäche

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Langeweile

Das Gefühl der Langeweile ergibt sich aus der Ziellosigkeit.Die Unruhe, die dabei entsteht, kommt aus der Vorstellung,etwas tun zu müssen. Anstatt eine solche Phase anzunehmen, diemanchmal wichtig ist, um sich neu zu besinnen und in die Stillezu gehen, suchen viele nach einem Lückenfüller. Nicht selten istes die Flucht vor dem Alleinsein und der Stille, die diesesGefühl verursacht.

Mögliche körperliche Folgen

• Depression• Kreislaufprobleme• Gallenstörungen• Haut- und Haarprobleme• Abwehrschwäche• Müdigkeit

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Leere

Das Gefühl der Leere zeigt meistens eine anstehendeVeränderung an. Das derzeitige Sein erfüllt einen nicht odernicht mehr und Neues will nun in das Leben treten. MangelndesLebensvertrauen, Angst vor dem Neuen und Sicherheitsdenkenverhindern oder halten diese Veränderung oft auf. Genausoverhindert das Bestreben, das Gefühl der Leere zu beseitigen,diesen Entwicklungsprozess.

Mögliche körperliche Folgen• Herzprobleme• Kreislaufstörungen• Abwehrschwäche• Haltungsprobleme• unregelmäßiger und wechselnder Stuhlgang• Appetitlosigkeit mit Abmagerung• Fresssucht mit Übergewicht• Depression• Leberstörungen

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Leidenschaft

Leidenschaft ist ein Gefühl, das uns ganz einnimmt. Da istkein Platz mehr für andere Dinge. Was wir leidenschaftlichangehen, das machen wir total. Es begeistert uns und gibt unsKraft. Nicht selten steht aber auch der unbewusste Versuchdahinter, ein Ziel mit allen Mitteln zu erreichen. Dann raubt dieLeidenschaft uns bald Kräfte, ist anstrengend und schafftletztendlich Leiden.

Mögliche körperliche Folgen

• Schlafstörungen• Verdauungsstörungen mit Durchfall• Kreislaufbeschwerden• Lebererkrankungen

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Minderwertigkeitsgefühle

Viele Menschen tragen ein Gefühl der Minderwertigkeit insich, das unterschiedlich stark ausgeprägt ist. Die Intensitätunterliegt starken zeitlichen Schwankungen. Diese Überzeugungunserer Minderwertigkeit beweisen wir uns durch vielfältigeLebenssituationen, in denen wir nicht gut genug sind, unserenErwartungen nicht entsprechen oder uns ständig mit scheinbarbesseren Menschen vergleichen.

Mögliche körperliche Folgen

• Depression• Haltungsstörungen• Bindegewebsschwäche• Abwehrschwäche• Hypotonie• Leberstörungen

• Magenprobleme• Zahn- und Zahnfleischerkrankungen

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Misstrauen

Vielen ist nicht bewusst, dass sie oft ein Gefühl desMisstrauens haben. Alles, was nicht im Vertrauen geschieht,geschieht mit einem mehr oder weniger großen Misstrauen. Wokein Selbstvertrauen ist, ist Misstrauen gegenüber sich selbst.Dieses Nein zum Leben und zu sich selbst will in ein Jaumgewandelt werden, sonst macht uns der Körper früher oderspäter darauf aufmerksam.

Mögliche körperliche Folgen

• Abwehrschwäche• Leber- und Gallenprobleme• Erkrankungen der Atmungsorgane• Migräne• Verspannungen• Seh- und Hörprobleme

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Mitleid

Wie schon das Wort sagt, leiden wir mit jemandem oder einerSituation mit. Im Gegensatz zum Mitgefühl bewerten wir dasGeschehen negativ, bezeichnen es also als schlecht, falsch, böseoder sogar schrecklich. Das Gefühl des Mitleids ist also eineFolge unserer Bewertungen. Lassen wir unsere Vorstellungenlos, wie etwas sein oder nicht sein soll, dann fühlen wir mit, aberleiden nicht dabei.

Mögliche körperliche Folgen• Depression• Verdauungsstörungen• Nierenprobleme• Gelenkerkrankungen• Haltungsprobleme• Rheuma• Herzprobleme

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Müdigkeit

Das Gefühl der Müdigkeit muss sich nicht nur auf den Körperbeziehen. Manchmal beschränkt es sich nur auf eine geistigeMüdigkeit, wobei der Körper dieses dann bald widerspiegelt. Eszeigt an, dass wir einer Sache überdrüssig sind undVeränderungen anstehen. Zu viel unserer Energie geht inBereiche, die mit unseren wirklichen Wünschen nichtübereinstimmen. Verfolgen wir unsere Herzenswünsche, dannwerden wir mit Energie aufgeladen.

Mögliche körperliche Folgen• Verspannungen• Gliederschmerzen• Hypotonie• Verstopfungen• Nieren- und Blasenerkrankungen•

Bindegewebsschwäche• erhöhte Unfallgefahr• Abwehrschwäche• Depression

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Neid

Neid zeigt, dass man das Gefühl hat, im Mangel zu leben. DasEinzige, was uns in diesem Mangel hält, ist unsereÜberzeugung, es nicht verdient zu haben und minderwertig zusein. Dem anderen etwas nicht zu gönnen zeigt nur, dass man essich selbst nicht gönnt. Dementsprechend erleben wir dann denMangel. Die Missgunst richtet sich also nur gegen uns selbst.

Mögliche körperliche Folgen• Abmagerung• Verdauungsstörungen• Magen- und Gallenprobleme• Sodbrennen• Zahnerkrankungen• Herzerkrankungen• Hautprobleme• Abwehrschwäche

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Panik

Panikgefühle treten in Situationen oder Augenblicken großerAngst auf. Angst vor großem Verlust, z. B. dem des Partners,oder sogar Angst vor dem Tod. Wenn sie uns befällt, scheinenwir jegliche Kontrolle über uns verloren zu haben. Wir könnendiesem Gefühl nicht ausweichen und wissen in dem Augenblicknicht, was wir tun können. Viel Energie wird benötigt, so dasswir uns danach sehr erschöpft und ausgelaugt fühlen.

Mögliche körperliche Folgen

• Auszehrung• Gliederschmerzen• Verspannungen und Krämpfe• Durchfall• Übelkeit und Erbrechen• Hypertonie

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Rachsucht

Die Gefühle Rachsucht und Hass sind sehr eng miteinanderverbunden. Enttäuschung auf Grund eigener Erwartungen undVorstellungen gehen ihnen meistens voraus. Dabei ist sich derBetroffene dessen selten bewusst, er fühlt sich vielmehr alsOpfer. Alle Gefühle, die wir nach außen projizieren, betreffenimmer uns selbst. Hass und Rachsucht richten sich immer gegeneinen selbst, auch wenn man das nicht wahrhaben will.

Mögliche körperliche Folgen• Abwehrschwäche• Lebererkrankungen• Hautprobleme• Magenbeschwerden• Krebs• Gallenbeschwerden• ehöhte Unfallgefahr

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Stress

Das Gefühl von Stress haben wir dann, wenn wir uns voneiner Situation überfordert fühlen. Wir haben den Überblickverloren, wissen noch keine Lösung für das Problem odermeinen, noch mehr tun zu müssen. Gerade in Beziehungen kanndas Gefühl, noch etwas tun zu müssen, um irgendetwas zuerreichen oder zu vermeiden, stressartige Gefühle auslösen.

Mögliche körperliche Folgen• Schlafstörungen• Magenprobleme• Hypertonie• Verdauungsstörungen• Haarausfall und Schuppenbildung• akute Atemwegserkrankungen• Migräne• Verspannungen• Herzprobleme

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Trauer

Das Gefühl der Traurigkeit kann viele Auslöser haben. Nichtnur Verlust von nahe stehenden Menschen, sondern auchEnttäuschung, Ratlosigkeit und Versagen können dieses Gefühlhervorrufen. Alle diese Situationen sind von einer gewissenErnsthaftigkeit geprägt. Man hat das Gefühl, dass etwas Ungutespassiert ist, dem man hilflos gegenübersteht. Dem zugrundeliegen wiederum Bewertungen und das Gefühl, Opfer zu sein.

Mögliche körperliche Folgen• Haltungsstörungen• Zahn- und Zahnfleischprobleme• Abwehrschwäche• Hypotonie• Herzprobleme• Verdauungsstörungen• Bindegewebsschwäche• Nebenhodenentzündungen

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Überforderung

Das Gefühl der Überforderung muss nicht erst mit derErschöpfung auftreten, sondern tritt oft schon bei derKonfrontation mit einer neuen Arbeit, einem Problem oder einerbevorstehenden Veränderung auf. Dahinter stehen dasmangelnde Vertrauen, mit der Situation klarzukommen,Minderwertigkeitsgefühle und oft auch Sicherheitsdenken, denn jede Veränderung bringt Unbekanntes mit sich.

Mögliche körperliche Folgen• Depression• Verdauungsbeschwerden mit Durchfall• akute Erkrankungen der Atmungsorgane• Schlafstörungen• Gelenkerkrankungen• Haltungsprobleme• Verspannungen• Migräne

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Überheblichkeit

Das Gefühl der Überheblichkeit ist nicht unbedingt die Folgeeiner falschen Selbsteinschätzung, denn wir sind allevollkommene, wunderbare Wesen mit unbegrenztenMöglichkeiten. Überheblichkeit kommt dann, wenn man meint,man sei etwas Besseres als die anderen. Die Minderwertigkeitund die Überheblichkeit haben ihren Ursprung im Vergleichenund Bewerten.

Mögliche körperliche Folgen• Haltungsprobleme• Gelenkerkrankungen• Erkrankungen der Atmungswege• Leberstörungen• erhöhte Unfallgefahr• Sehprobleme

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Unbefriedigt-Sein

Wenn das Ergebnis nicht mit dem übereinstimmt, was wirerwartet haben, dann fühlen wir uns unbefriedigt. Es kann eineMotivation sein, weiterzumachen und zu verändern, um dasgewünschte Ergebnis zu erreichen, oder aber auch frustrierendund demotivierend wirken. Im letzteren Fall raubt es uns diekreative Energie und wir fallen mehr und mehr in die Passivität.Für eine Beziehung bedeutet dieses früher oder später das Ende.

Mögliche körperliche Folgen• Depression• Lethargie• Müdigkeit• Gliederschmerzen• Herzerkrankungen• Magenbeschwerden

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Unruhe

Unruhe kennen wir alle immer wieder mal aus unseremLeben. Es kann Vorfreude sein, ein aufregendes Erlebnis, Sorge,Angst usw. Immer sind es aber Bewertungen und damitverbundene Erwartungen oder Ängste, die uns das Gefühl derUnruhe erleben lassen. Ruhen können wir nur in uns und nurdann, wenn wir uns nicht nur annehmen, wie wir sind, sondernuns wirklich lieben.

Mögliche körperliche Folgen• Unverständnis• Verdauungsstörungen• Magenprobleme• Zittern• Herzprobleme• Kreislauferkrankungen• Abwehrschwäche

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Unsicherheit

Das Gefühl der Unsicherheit resultiert letztendlich immer ausdem Denken, dass es ein «Richtig und Falsch» gibt. Wir könnenuns richtig und falsch verhalten, das Richtige oder Falsche sagenund uns richtig oder falsch entscheiden. Da wir aber nie alleFolgen unseres Tuns und Denkens absehen können, werden wirso lange mit diesem Gefühl der Unsicherheit konfrontiert, wiewir an dem Denken, dass es ein «Richtig und Falsch» gibt,festhalten.

Mögliche körperliche Folgen• Abwehrschwäche• Leberstörungen• Erkrankungen der Atmungsorgane• Haltungsprobleme• Bandscheibenprobleme•

akute Verdauungsprobleme• Migräne

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Unverständnis

Wenn man von anderen nicht verstanden wird, dann fühlt mansich unverstanden. Aber warum will man überhaupt von anderenverstanden werden? Ein Grund sind das Bedürfnis nachAnerkennung und die Angst vor Ablehnung, und zum anderenspiegelt sich darin der Wunsch wider, das eigene Leben zuverstehen.

Mögliche körperliche Folgen• Migräne• Kreislaufprobleme• Erkrankungen der Atmungsorgane• Übergewicht und Fresssucht• Verstopfung

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Unzufriedenheit

Nur wer in sich fühlt, dass alles wirklich gut ist, dass mannichts zu leisten braucht, dass einem nichts passieren kann undman schon lange vollkommen ist, wird wirklichen Frieden insich tragen. Das Gefühl der Unzufriedenheit bezieht sichmeistens auf die eigene Situation oder die eigene Person. Manist mit den gegenwärtigen Bedingungen nicht einverstanden undwünscht sich etwas anderes, wobei deshalb keine Vorstellung dasein muss, wie es besser wäre.

Mögliche körperliche Folgen• Depression• Fresssucht mit Übergewicht• Herz- und Kreislaufprobleme• Migräne• Abwehrschwäche• Atembeschwerden• Verspannungen und Haltungsprobleme

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Wut

Wut ist ein sehr aufdringliches Gefühl. Wir können es nurschwer auch nur für einen Moment außer Acht lassen. Es istentweder die Folge einer massiven Enttäuschung oder dasGefühl der Ohnmacht, die uns zur Verzweiflung treiben. Beidesfinden wir oft gemeinsam. Wut drängt förmlich nach außen und je mehr wir versuchen, sie zu kontrollieren und zu unterdrücken,umso mehr manifestiert sie sich im Körper.

Mögliche körperliche Folgen

• Gallenbeschwerden• Magenprobleme• Sodbrennen• Zahnerkrankungen• Hämorrhoiden• Erkrankungen der Atemwege

• Herzprobleme• Verspannungen und Krämpfe• Krebs• Nieren- und Blasenprobleme

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Zweifel

Das Gefühl des Zweifels ist ähnlich dem Gefühl derUnsicherheit. Beim Zweifel steht man zusätzlich unter demDruck, eine Entscheidung treffen oder etwas tun zu müssen.Sicherheitsdenken und die Vorstellung, dass man etwas Falschestun könnte, sind die Gründe, warum das Gefühl des Zweifels beiso vielen Menschen einen festen Platz hat.

Mögliche körperliche Folgen• Verspannungen• Migräne• Appetitstörungen• Verdauungsstörungen: wechselnder Stuhlgang mit Durchfall• Kreislaufprobleme• erhöhte Unfallgefahr

• Magenprobleme• Lebererkrankungen• Gelenkserkrankungen

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Register 3:Die Bedeutung der Krankheitsbilder

-Was ist zu tun?

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Adipositas (Fettsucht) - Übergewicht

Übergewicht entsteht, wenn mehr Nahrung aufgenommenwird, als nötig ist. Ein Gefühl der inneren Leere und desMangels ist der Antrieb für Esssucht. Essen vermittelt vielen dasGefühl, etwas zu bekommen. Sie vergessen ihre Enttäuschung,Angst, Traurigkeit, Frustration usw. Darum spricht man auchvom «Kummerspeck». Ein seelisches Defizit kann aber durchEssen nicht ausgeglichen werden. Der Hunger nach Liebe,Geborgenheit und Zärtlichkeit bleibt. Manche schaffen sich

auch einen Schutzpanzer, den sie um den körperlichen Sitz derGefühle, den Bauch, herumlegen. Sie haben Angst, verletzt zuwerden. Mangelndes Vertrauen in das Leben und die Angst,nicht genug zu bekommen, lassen manche einen Vorrat anlegen.Sie nehmen, was sie bekommen können, und machen dieSchüsseln leer. Es ist ein Mangel an Eigenliebe, den manversucht, im Außen zu kompensieren.

Was ist zu tun? Wer in einer erfüllten Partnerschaft lebt, sich geborgen fühlt,

Liebe und Zärtlichkeit bekommt, leidet selten an Übergewicht.Aber das ist nicht die Lösung. Das ist nur ein Zeichen, dass mansich selbst liebt und im Außen Liebe erfährt. Die Aufforderungheißt, sich anzunehmen, zu erkennen, dass man nichts falschgemacht hat und auch nichts falsch machen kann. Vertrauen Siedem Leben, in Wirklichkeit kann Ihnen nichts geschehen, dann

brauchen Sie keine Sicherheit und keinen Schutz mehr.

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Akne

Die Haut bildet die äußere Grenze unseres Körpers und istdamit die Kontaktfläche zur Außenwelt. Probleme mit der Hautsind ein Zeichen für Kontaktschwierigkeiten. Das kannbedeuten, dass man von außen nichts ranlassen will oder aberdass man nicht rauslässt, was raus will. Aggressionen undSexualität sind die schwierigsten Themen der Pubertät. Meistenswird beides unterdrückt, weil es schmutzig, unrein oderunmoralisch ist. Akne zeigt, dass man mit seinen eigenen

Gefühlen nicht im Reinen ist und diese unterdrückt. MancheMenschen denken, dass sie von Süßigkeiten Akne bekommen.Sie erkennen nicht, dass sie die Süßigkeiten nur essen, um einunangenehmes Gefühl oder eine Unzufriedenheit zuunterdrücken. Aber dieses Verdrängte kommt wieder an dieOberfläche, es will ausgedrückt werden.

Was ist zu tun? Nichts was in Ihnen ist, kann etwas Schlechtes sein, denn der

Mensch ist eine vollkommene Schöpfung. Es sind IhreBewertungen, die sagen, dass das eine gut ist und das andereschlecht. In Wahrheit ist alles gut. Stehen Sie zu Ihren Gefühlenund lassen Sie diese ungehemmt raus, dann kann sich auchnichts anstauen, dessen Sie nicht wieder Herr werden, und esbraucht sich nichts mehr über Ihre Haut ausdrücken.

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Alkoholsucht

Die Abhängigkeit vom Alkohol wird immer noch von vielenBetroffenen nicht wahrgenommen und schon gar nicht alsKrankheit bezeichnet. Die körperlichen Folgen können sehrvielfältig sein. Angefangen bei einer allgemeinen Unruhe,Nerven- und chronischer Magenschleimhautentzündung, kommtes häufig zu Leber- und Nierenerkrankungen,Gelenkentzündungen, Impotenz und bleibende Gehirnschädentreten immer wieder auf.

Wie jede Sucht ist auch die Alkoholsucht eine Suche. Wasman im Alltag nicht findet, gibt einem der Alkoholkonsum. Manflieht in eine andere Welt, damit man das andere besser ertragenkann. Unzufriedenheit und Probleme kann man so,zumindestens für eine Zeit, vergessen. Aber sie lassen sichdadurch nicht lösen. Das mangelnde Vertrauen, mit denProblemen fertig werden zu können, lässt den Betroffenen nurdie Möglichkeit, sie zu verdrängen. Alkohol ist dafür eineMöglichkeit.

Was ist zu tun? Erkennen Sie, dass es keine unlösbaren Probleme gibt, auch

nicht für Sie. Niemals werden Sie mit einer Situationkonfrontiert, ohne dass Sie die Kraft haben, diese zu bewältigen.

Finden Sie heraus, wovor Sie weglaufen. Beobachten Sie,wann, wo und wie Sie zum Alkohol greifen. Das gibt Ihnen dienötigen Hinweise, um Ihr Problem zu erkennen. Mit demVertrauen, dass Sie es auch ohne Alkohol bewältigen können,werden Sie schnell einen Weg finden. Ihr Selbstvertrauen steigtund Sie werden schon bald keinen Alkohol mehr brauchen.

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Allergie

Allergiker zeigen eine übertriebene Abwehrreaktion auf kleinste Reize. Dies gilt für den Körper wie auch für dengeistigen Bereich. Die körperliche Ebene spiegelt dabei nurwider, was sich im Bewusstsein des Menschen abspielt. DieTatsache, dass der Körper auf die normalerweise Allergieauslösenden Stoffe in einer Narkose nicht reagiert, beweistdieses. Der Allergiker wehrt sich gegen bestimmte Teilbereichedes Lebens, er will mit ihnen nicht in Berührung kommen.

Die Art der Allergie macht symbolhaft deutlich, wogegenman sich wehrt.HeuschnupfenEs handelt sich hierbei um die Überempfindlichkeit

gegenüber Blütenpollen. Blütenpollen stehen symbolisch für dieBefruchtung und Fortpflanzung, also für die Sexualität. Nichtzufällig haben viele Jugendliche, für die dieses Thema noch neuist und die Probleme mit ihrer Sexualität haben, Heuschnupfen.

KatzenhaarallergieDie Katze hat einen sehr eigenwilligen Charakter. Sie tut, was

sie will und führt fast immer ihr eigenes Leben. Menschen, diegegen Katzenhaare allergisch reagieren, erlauben sich häufignicht zu tun, was sie wollen. Sie wehren sich dagegen, entwederweil sie glauben, dass es egoistisch und unmoralisch ist, oderweil sie die Verantwortung für ihre eigenen Wünsche undBedürfnisse nicht übernehmen wollen. Gleichzeitig ist die Katzedurch ihre Anschmiegsamkeit und Offenheit ein Symbol für dieweibliche Sexualität und Hingabe. Die allergische Reaktionkann sich auch gegen diese Eigenschaften richten.

HausstauballergieDahinter steht die Überempfindlichkeit gegen scheinbar

Unreines, der eine Bewertung, was rein und unrein ist,vorausgeht. Eigene Gefühle, Gedanken, Eigenschaften werden

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als unrein empfunden und abgelehnt. Diese gesteigerte Abwehrund Überempfindlichkeit werden in der Hausstauballergiedeutlich.

Was ist zu tun? Hinter jeder Abwehrreaktion steht die Angst, dass etwas

Ungutes passieren könnte. Vorstellungen, Bewertungen undmangelndes Vertrauen gilt es zu erkennen und anzunehmen. Erstdann kann man sie loslassen. Jede Allergie ist die Aufforderung,die eigenen Vorstellungen loszulassen und Ja zu sagen zu dem,was ist. Eigene Gedanken, Wünsche und Gefühle wollen zum

Ausdruck gebracht werden, sie entsprechen der eigenenWahrheit und nicht die Vorstellungen und Bewertungen, die wirdazu haben. Öffnen Sie sich vertrauensvoll dem Leben, umNeues zu erleben und das Vollkommene im scheinbarUnvollkommenen zu erkennen. Abwehren heißt Nein, Liebesagt Ja zu allem.

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Arthrose

Die Arthrose ist eine fortgeschrittene Form derGelenkerkrankung. Außer Steifheit und Schmerzen bei derBewegung wird sie teilweise von Gelenkdeformationenbegleitet. Wer lange an seiner geistigen Unflexibilität undStarrsinnigkeit festhält, wird schmerzhaft darauf hingewiesen,wieder den richtigen Weg einzuschlagen. Die Eigenwilligkeit istsogar in der Lage, eine Gelenkdeformation herbeizuführen. Soversucht das Leben, den Weg in die Freiheit und ins

Glücklichsein einzuschlagen, was ja der innerste Wunsch eines jeden Wesens ist. Die Angst, mit dem Unbekannten nicht fertigwerden zu können, lässt manchen Menschen alle Bremsen biszum Bewegungsstillstand ziehen.

Was ist zu tun? Wie bei der Arthritis lautet auch hier die Botschaft,

vertrauensvoll sich dem Leben hinzugeben und Veränderunggeschehen zu lassen. Versuchen Sie zu erkennen, warum undgegen welche Veränderung Sie sich wehren. Welche Angst stehtdahinter? Öffnen Sie sich für die Möglichkeit, dass es aucheinen anderen Weg gibt, der Ihnen Gutes bringt. Öffnen Sie sichfür die Möglichkeit, dass auch andere Vorstellungen undMeinungen richtig und hilfreich sein könnten. Mit dieserEinstellung erlauben Sie dem Leben, Veränderungen zuvollziehen - zu Ihrem Vorteil, wie Sie schon bald feststellen

werden.

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Asthma

Das Wort «Asthma» kommt aus dem Griechischen undbedeutet so viel wie Engbrüstigkeit. Asthma ist eine allergischeReaktion, eine übertriebene Reaktion des Körpers auf einenäußerlichen Reiz. Durch Verengung der Atemwege, Schwellungund Sekretion der Schleimhaut kommt es zur Atemnot mit demGefühl eines lebensbedrohenden Erstickungsanfalls.Asthmaanfälle treten meist in typischen Situationen auf undsymbolisieren das Ablehnen dieser Geschehnisse oder

Eigenschaften. Es ist ein Krampf, den der Betroffene erlebt, mitdem er das behalten will, was er hat, und nichts Neues in sichhineinlassen will. Enge und Angst sind nicht voneinander zutrennen. Der Asthmakranke zeigt so, dass er Angst davor hat,sich zu zeigen, indem er krampfhaft seinen Atem zurückhält,aber auch Angst, das Neue, Unbekannte in sich aufzunehmen.

Was ist zu tun? Angst ist die Überzeugung, mit einer Situation nicht

klarzukommen. Man vermeidet den Kontakt, indem man sicheinengt. Die Weite des Meeres und der Berge hilft demKranken. So hilft es ihm auch, wenn er sich selbst weit machtund sich für das öffnet, wogegen er sich gewehrt hat. KeinMensch wird mit einer Situation konfrontiert, die ihnüberfordert. Jeder bekommt immer nur die Last, die er auchtragen kann. In diesem Bewusstsein wird das Selbstvertrauen

gestärkt und die Bereitschaft zur Konfrontation wächst. Dererste Schritt ist immer der schwierigste, ist er einmal getan, istalles andere leichter. Was man im Außen ablehnt, sind Teile deseigenen Seins, gegen die man sich wehrt. Schauen Sie sich dieSituationen genau an, die einen Asthmaanfall auslösen. Siezeigen Ihnen, was Sie bei sich selbst ablehnen. Mit derliebevollen Annahme dieser Eigenschaften wird auch dieübertriebene Abwehrreaktion des Körpers überflüssig.

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Bandscheibenprobleme

Die Wirbelsäule des Menschen ist die tragende Konstruktion,die den ganzen Druck des Körpergewichtes auffängt. Sie setztsich aus zwei Komponenten zusammen: den hartenWirbelkörpern, die das Männliche verkörpern, und den weichen,elastischen Bandscheiben, die für das Weibliche stehen. Beieinem Bandscheibenvorfall ist die geistig-seelische Belastung sogroß, dass die weiblichen Anteile den harten männlichenKomponenten weichen müssen. Große Schmerzen sind damit

verbunden, wenn das weiche Weibliche dem harten männlichenDruck nicht standhalten kann. Die Einseitigkeit führt zurEinschränkung der Flexibilität bis hin zurBewegungsunfähigkeit. Das Männliche braucht das Weiblicheund umgekehrt.

Was ist zu tun? Auch der psychische Druck, der den Bandscheibenvorfall

verursacht, ist eine Folge der Unausgeglichenheit. Dermännliche Anteil allein kann Probleme nicht lösen, wodurch derDruck immer größer wird. Erst wenn das Weibliche, dieIntuition und das Gefühl dazukommen, kann jede Aufgabegelöst werden. Der Kopf alleine vermag nichts. Der Betroffenesollte seinen Gefühlen mehr Beachtung schenken, wozu ihn dieSchmerzhaftigkeit seiner Krankheit ja schon zwingt. Dieweibliche Seite will gestärkt werden. Es ist die Aufforderung,

nach innen zu gehen und auf sein Herz zu hören.

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Bindegewebsschwäche

Die Bindegewebsschwäche äußert sich in der Haut, demKontaktorgan des Menschen. Festigkeit und Halt sindverhindert. Ein kleiner Anstoß im Außen genügt, um einenblauen Fleck hervorzurufen. Gegen Anstöße ist der Körperbesonders empfindlich. So steht die Bindegewebsschwäche füreine erhöhte Verletzbarkeit. Ich bin in mir nicht gefestigt, sodass der kleinste Anstoß von außen mich verletzt. Kritik führtsofort zu einer Verletzung. Störungen im Bindegewebe deuten

deshalb auf mangelnde innere Festigkeit und mangelndesSelbstvertrauen hin.Was ist zu tun? Finden Sie mehr Halt in sich selbst, anstatt dem Außen so viel

Bedeutung zu geben. Dann werden Sie äußeren Anstößengegenüber weniger empfindlich. Sie sind aufgefordert, sichselbst mehr zu vertrauen. Kritik und Druck nehmen wir nur dannpersönlich, wenn wir uns selbst kritisieren. Nur dann können sieuns verletzen. Selbstkritik und mangelndes Selbstvertrauenschwächen unsere innere Festigkeit. Selbstannahme undSelbstliebe machen uns stark und widerstandsfähig.

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Blähungen

Blähungen signalisieren auf der körperlichen wie auch auf dergeistigen Ebene, dass bestimmte aufgenommene Dinge nichtrichtig verdaut werden. Es entsteht ein innerer Druck, derteilweise sehr schmerzhaft sein kann. Das Loslassen verschafftErleichterung. Häufig entstehen Blähungen durch die Aufnahmeunverträglicher Nahrung, was individuell sehr unterschiedlichsein kann, und die gleichzeitige Aufnahme verschiedener Dingeauf der geistigen Ebene. Wenn wir uns zu viel zumuten und es

nicht verarbeiten können, erzeugen wir einen inneren Druck undinnere Unruhe.Was ist zu tun? Lassen Sie den inneren Druck los, den Sie sich geschaffen

haben, indem Sie sich selbst zu viel abverlangen. Dann schauenSie, womit Sie sich überfordert haben. Verarbeiten Sie dieDinge einzeln und Schritt für Schritt und versuchen Sie nichtmehr, alles auf einmal zu erledigen. Das gilt für das Innen wieauch das Außen. Erkennen Sie, dass es nichts zu verändern gibt.Alles ist gut und vollkommen, so wie es ist. Auch Sie! Mitdieser Einstellung fällt der Druck weg und die Dinge verändernsich und geschehen mit Leichtigkeit.

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Blutdruck (hoch)

Normalerweise steigt der Blutdruck, wenn dem Körper mehrLeistung abverlangt wird. Ist die Arbeit vollendet, geht derKörper wieder in die Ruhephase und der Blutdruck senkt sichwieder. Ein anhaltender hoher Blutdruck zeigt eine ständigeLeistungsbereitschaft an. Der Mensch setzt sich ständig unterLeistungsdruck und gönnt sich keine Ruhepause. Entweder erhat das Gefühl, nicht gut genug zu sein, ständig mehr schaffenzu müssen und bestimmten Erwartungen gerecht werden zu

müssen, oder er will gar keine Ruhephase. Er verschafft sicheinen inneren Druck, weil er eine Vorstellung davon hat, wie ersein soll und wie ihn die Menschen wollen. Er erlaubt sich nicht,so zu sein, wie er ist. In Wahrheit traut er sich nicht, so zu sein,wie er ist, weil er Angst vor Ablehnung hat. Die Ruhephasevermeiden viele, weil dann die Dinge an die Oberflächekommen, die sie nicht fühlen wollen. UnverarbeiteteSituationen, Probleme, Ängste fordern ihre Aufmerksamkeit.

Diese Gefühle nicht zu wollen und die Angst, mit ihnenvielleicht nicht fertig zu werden, treiben viele Menschen in dieLeistungsphase. Sie stehen unter Dauerdruck.

Was ist zu tun? Wenn Sie bereit sind, etwas zu ändern, dann konfrontieren Sie

sich mit der Ruhe. Planen Sie jeden Tag eine gewisse Zeit fürsich ein, in der Sie nichts tun, was Sie geistig ablenkt: keine

Zeitung lesen, nicht sauber machen oder fernsehen, aber auchnicht schlafen. Gehen Sie spazieren oder machen Sie es sichgemütlich und spüren Sie in sich hinein. Dann wird sich Ihnenalles zeigen, was Sie ständig in diesen Leistungsdruck bringt.Sie sind aufgefordert, sich selbst anzunehmen, wie Sie sind, mitall Ihren Gefühlen und scheinbaren Schwächen. Lassen Sie IhreVorstellungen los, wie Sie sein sollten, und haben Sie den Mut,sich selbst zu leben und zu lieben.

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Blutdruck (niedrig)

Der anhaltende niedrige Blutdruck zeigt, dass das Verhältniszwischen Aktivität und Passivität nicht stimmt. Man befindetsich in einem andauernden Zustand des Unterdrucks. DerKörper zeigt, dass man keinen Druck will. So fühlt sich derBetroffene ständig müde, schwach und kann sich nichtkonzentrieren. Der Mensch mit niedrigem Blutdruck weichtallen Situationen aus, die Druck verursachen können. Er entziehtsich Konflikten, Auseinandersetzungen und Problemen, soweit

es ihm möglich ist, notfalls bis zur Ohnmacht. Die Ursachedafür kann in seiner Vorstellung von Harmonie liegen, diekeinerlei Druck, Streit oder Schwierigkeit duldet, oder aber inseiner Angst, mit einem Problem nicht fertig werden zu können.Mangelndes Selbstvertrauen lässt ihn in der Passivität verharren.

Was ist zu tun? So wie dem Körper jegliche Aktivität bei zu niedrigem

Blutdruck gut tut, so ist es auch im geistigen Bereich, wo jaletztendlich die Ursache für die körperlichen Erscheinungenliegt. Erkennen Sie, dass Sie in Wahrheit Ihren Konflikten ausdem Weg gehen, und entscheiden Sie sich, ob Sie dieses ändernwollen, um damit auch Ihre körperlichen Beschwerden zuheilen. Mit dieser Entscheidung wird Ihnen bewusst, dass es Ihrmangelndes Vertrauen in Ihre eigenen Fähigkeiten ist, das Sie indie Passivität führte. Keine Aufgabe oder Schwierigkeit, mit der

Sie konfrontiert werden, ist größer als Ihre Fähigkeit, sie zulösen. Tasten Sie sich Schritt für Schritt vorwärts und stellen Siesich zuerst den kleineren Problemen, damit Ihr Selbstvertrauenwachsen kann. Sie erkennen, dass keine Aufgabe zu groß für Sieist.

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Depression

Abhängig von Intensität und zeitlicher Dauer kann dieDepression von den verschiedensten Krankheitsbildern begleitetwerden. Verdauungsstörungen, Herz- undKreislaufschwierigkeiten und Kopfschmerzen sind diehäufigsten körperlichen Symptome. Der Gemütszustand ist vonAntriebsschwäche, leichter Niedergeschlagenheit bis hin zurvölligen Teilnahmslosigkeit und Selbstmordgedanken geprägt.Charakteristisch ist die mangelnde Lebensfreude, die in

gewissem Maße wohl jeder schon mal kennen gelernt hat. Beider Depression hält dieser Zustand an, der Betroffene ist sehrpessimistisch und hat wenig Hoffnung, dass der Zustandvorübergeht. Er wirkt ängstlich und verzweifelt. Innerlich wehrter sich gegen diesen Zustand.

Der Depressive ist bedrückt. Entweder er unterdrückt etwas,was gelebt werden will, oder er setzt sich selbst unter Druck.Das kann sich dann natürlich in den Lebensumständen zeigen,wenn scheinbar alles einen Druck auf ihn ausübt. Letztendlicherlaubt sich der Depressive nicht, so zu leben, wie er eseigentlich will. Das raubt natürlich die Lebensfreude. SeineVorstellungen und Bewertungen, was gut und was nicht gut ist,hindern ihn teilweise daran, seinen Gefühlen und Wünschennachzugehen. Häufig ist es auch die Angst, das gewünschte Zielnicht erreichen zu können und zu versagen, so dass er es garnicht probiert, um sich den Frust zu ersparen. Die meistenerkennen aber nicht, dass es ihr mangelndes Selbstvertrauen ist.Sie geben die Verantwortung lieber an die äußerenLebensumstände oder an nicht zu verändernde Eigenschaften ab,damit sie sich als Opfer fühlen können. Für viele ist diesleichter, als zuzugeben, dass sie alles selbst verursachen.

Was ist zu tun?

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Lebensfreude hat man nur, wenn man das tut, was einemFreude macht und einen erfüllt. Fragen Sie sich, was Sie gernetun würden, was Sie sich wirklich für Ihr Leben wünschen.

Wenn Sie dann hinschauen, was Sie daran hindert, werden Sieerkennen, dass es Ihre Ängste sind und das mangelndeVertrauen, dieses wirklich erreichen zu können. Vergessen Sienicht, dass Ihnen niemals ein Wunsch gegeben wird, den Sienicht auch erreichen können. Eine Sehnsucht in sich tragen mitdem Gefühl, das Gewünschte niemals erreichen zu können,muss Depressionen hervorrufen. Das ist aber nicht der Wille derSchöpfung, die wirklich freie Wesen geschaffen hat, damit sieglücklich sein können. Mit diesem Vertrauen brauchen Sie sichnicht mehr gegen die Depression zu wehren, was sie nurverschlimmert. Lassen Sie sich in die Depression hineinfallen.Sie hilft Ihnen, die Hindernisse zu beseitigen, damit Sie wiederals freies Wesen und mit Freude Ihr Leben gestalten.

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Durchfall

Beim Durchfall verliert der Körper viel Flüssigkeit, verliert ankörperlicher und geistiger Flexibilität. Außerdem wird dieaufgenommene Nahrung nicht vollständig verdaut. Ein Teil wirdunverarbeitet wieder ausgeschieden, wobei nützlicheNahrungsinhalte ungenutzt bleiben. Durchfall zeigt, dass wir unsmit bestimmten Dingen nicht auseinander setzen wollen. Angst,damit nicht klarzukommen, oder die Vorstellung, dass es nichtgut für uns ist, stehen in der Regel dahinter. Das, was man erlebt

hat, wird nicht richtig verdaut, man spült es lieber weg, was abermit einem Verlust an Flexibilität verbunden ist. Der chronischeDurchfall zeigt, dass man sich mit dem Leben nicht auseinandersetzen will. Dafür gehen einem aber auch viele nützliche Dingeverloren.

Was ist zu tun? Wie für den Körper nur leicht verdauliche Kost gut ist, sollten

Sie Ihren Geist zu Anfang auch nur mit leicht verdaulichenSituationen konfrontieren, um sich langsam wieder für denUmgang mit dem normalen Alltag vorzubereiten. Stellen Siesich also den kleineren Problemen zuerst, um wieder anSelbstvertrauen zu gewinnen. Mit jeder weiterenAuseinandersetzung wird Ihr Selbstvertrauen wachsen undgleichzeitig wird Ihre Angst, einer Sache nicht gewachsen zusein, immer weniger. Es kann richtig Spaß machen, an seinen

Aufgaben zu wachsen.

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Erkältung

Eine Erkältung betrifft in erster Linie die Atmungsorgane.Über die Atmung stehen wir in Kontakt mit unserer Umwelt.Bei einer Erkältung ist dieser Kontakt gestört. Entweder könnenwir den anderen nicht mehr riechen, weil wir die Nase vollhaben, oder wir können mit einem geschwollenen Hals nichtmehr reden und uns mitteilen. Dass es ein Kontaktproblem ist,zeigt auch die Tatsache, dass wir uns meistens bei jemandanderem anstecken. Der andere macht uns krank. Das Verhältnis

zwischen innerer und äußerer Kommunikation ist nicht imGleichgewicht.Was ist zu tun? Das, wozu uns die Krankheit zwingt, sollten wir beachten und

annehmen. Wenn wir nicht mehr reden können oder uns dasFieber und die körperliche Schwäche Ruhe verordnen, dannsollten wir das akzeptieren und uns aus dem Alltagzurückziehen. Es ist die Aufforderung, Kräfte zu sammeln undnach innen zu schauen. Die äußerliche Kommunikation istgestört, damit die innere wieder gepflegt wird.

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Frigidität

Eine erfüllte Sexualität kann man nicht machen, man kann sienur geschehen lassen. Ehrlich die Gefühle zu leben und seinenBedürfnissen Ausdruck zu verleihen ist Hingabe an das eigeneSelbst. Moralvorstellungen, wie man sein darf, was erlaubt undwas schmutzig ist, stehen dem im Wege. Mit jederSelbsteinschränkung kann man auch nur eine eingeschränkteBefriedigung erleben. Hinter allen sexuellen Problemen stehtdas Unvermögen, wirklich loslassen zu können. Das gilt für alle

Vorstellungen und Bewertungen, aber auch für alle Problemeoder sonstigen Ereignisse, die die Aufmerksamkeit ablenken. Esist die Angst, sich ganz auf etwas einzulassen, sich mit allemganz ehrlich und total zu zeigen.

Was ist zu tun? Prüfen Sie, was Sie davon abhält, sich ganz offen mit Ihren

Bedürfnissen und sexuellen Problemen zu zeigen. Sprechen Siemit jemandem darüber, damit Sie erkennen, dass Sie dafür keineAblehnung erfahren, sondern Verständnis und Hilfe. Stellen Siesich Ihrer Angst, sie will überwunden werden, damit Sie freierund glücklicher werden.

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Gicht

Bei dieser Erkrankung lagert sich Harnsäure aus dem Blut inkristalliner Form in den Gelenken ab. Anstatt ausgeschieden zuwerden, führt sie unter Beteiligung von Gelenkschmerzen zuGelenkentzündung. Es kommt zu den bekannten Gichtknotenund Beweglichkeitseinschränkungen bis hin zurGelenkversteifung. Der Körper wird unflexibel. Im übertragenenSinne bedeutet dies, dass der Erkrankte an Dingen festhält, dieer loslassen sollte. Das, was er festhält, macht ihn sauer wie die

Harnsäure den Körper und zeigt seine geistige Unflexibilität. Erkann bzw. will die Vergangenheit nicht loslassen und hat oftSchwierigkeiten, den Umständen oder anderen Menschen zuverzeihen. Dahinter stehen immer das Problem derSelbstanklage und das Unvermögen, sich selbst verzeihen zukönnen.

Was ist zu tun? Machen Sie sich bewusst, dass hinter jeder Kritik immer die

Selbstkritik steht. Schauen Sie, wem oder was Sie nichtverzeihen können, was Sie immer wieder beschäftigt. Finden Siedie Hintergründe, was genau Sie sich so verhalten lässt, damitSie erkennen, was Sie sich selbst nicht verzeihen wollen. Es gibtkeine Schuld, Sie haben nie etwas Falsches getan, sondernimmer Ihr Bestmögliches.

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Gürtelrose

Durch eine Entzündung der Rückenmarksnerven kommt es,meist halbseitig, im unteren Brustbereich zur Hauterkrankung.Diese äußert sich in schmerzenden Bläschen. Die Haut ist dasKontaktorgan des Menschen, sie symbolisiert die äußereGrenze, mit der wir mit unserer Außenwelt in Berührungkommen. Die Nerven stehen für die Verbindung des Äußerenmit dem Inneren, unseres Körpers mit unserer Seele. Der Krankebraucht und sucht Kontakt, aber Angst oder mangelndes

Selbstvertrauen halten ihn zurück.Was ist zu tun? Beobachten Sie, wo Ihre Grenzen im Kontakt zu Ihren

Mitmenschen liegen. Was würden Sie gerne tun, wie sähe dieserKontakt idealerweise aus? Welche Verbindungen möchten Siehaben? Wie weit weicht Ihre Realität von diesem gewünschtenZustand ab? Vermutlich besteht hier eine große Kluft, nachderen Ursachen Sie jetzt forschen sollten. Seien Sie sich dabeibewusst, dass die Ursache letztendlich immer bei Ihnen liegt.Das gibt Ihnen auch die Möglichkeit, die Dinge zu verändern.

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Haarausfall

Haarausfall kann körperlich wie geistig mehrere Ursachenhaben. Wenn man die Haare als Symbol für Vitalität betrachtet,sollte sich der vom Haarausfall Betroffene immer fragen, wie esum die eigene Lebendigkeit steht. Gleichzeitig sind die Haareauch das Symbol für unsere geistigen Antennen, d. h. für unsereVerbindung mit unserem höheren Selbst. VerstandbetonteMenschen haben hier meist einen wenig ausgeprägten Kontakt.Sie verlassen sich lieber auf ihren Kopf und brauchen daher ihre

Antennen weniger. Deshalb leiden Männer häufiger unterHaarausfall als Frauen. Bei Haarausfall sollte man auch an eineüberfällige geistig-seelische Mauserung denken. Die Haaregehören zur Haut und diese erneuert sich immer wieder. DieHäutung der Schlange, das Winter-und Sommerfell vieler Tierezeigen den Zusammenhang zwischen den Haaren, der Haut undder Entwicklung. Haarausfall deutet hier auf eine überfälligeEntwicklung hin. Die alte Haut bzw. die alten Haare wurden

noch nicht losgelassen.Was ist zu tun? Wenn Sie ein Kopfmensch sind und unter Haarausfall leiden,

dann heißt die Aufforderung, die Intuition zu schulen, anstattalle Probleme und Aufgaben im Kopf lösen zu wollen. SchauenSie auch, wo Sie an Altem festhalten, anstatt es loszulassen,damit für Neues Platz gemacht wird. Man hat festgestellt, dass

Weizenkeime, Sonnenblumenkerne, Samen und Nüsse beiHaarausfall hilfreich sind. Symbolisch stehen sie alle fürVeränderung und Wachstum, tragen sie doch den Keim desLebens in sich.

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Hautausschlag

Beim Hautausschlag will etwas die äußere Grenzedurchbrechen. Es kommt von innen heraus und will sichausdrücken. Meistens ist es mit Juckreiz verbunden und verlangtso ständig nach Aufmerksamkeit. Es lässt sich nicht verdrängen.Im Gegenteil, je stärker man sich kratzt, um es loszuwerden,umso stärker juckt es. Wenn das Innere nicht freiwilligausgedrückt wird, dann zeigt der Körper diese Haltung undmacht uns gleichzeitig diese Unstimmigkeit schmerzlich

bewusst. Er fordert uns auf, alle Gefühle und Wünsche zumAusdruck zu bringen. Tun wir das nicht, sucht er sich einenanderen Ausgang. In Phasen der menschlichen Entwicklungwerden wir immer wieder mit Neuem konfrontiert. Jugendlichekommen in der Pubertät zum ersten Mal mit ihrer eigenenSexualität in Berührung und wissen meistens nicht damitumzugehen. Aus Angst lassen sie diese neuen Gefühle nicht zu,die sich dann einen Weg über die Pubertätsakne suchen. Auf

diese Weise wird der Jugendliche gezwungen, sich mit demNeuen auseinander zu setzen.Was ist zu tun? Fragen Sie sich, was aus Ihnen heraus will, welche

Bedürfnisse Sie haben, die Sie sich nicht erlauben, oder wovorSie Angst haben. Was ist es, was Sie ständig juckt und reizt?Die blockierende Energie ist immer eine Angst vor dem

Unbekannten. Wenn überhaupt, können wir nur daskontrollieren, was uns bekannt ist, aber nicht etwas, das neu füruns ist. Die Angst vor dem Unbekannten und die Unsicherheit,ob man damit fertig wird, gilt es loszulassen. Vertrauen Sie demLeben. Alles, was geschieht, dient Ihrer Entwicklung zu mehrFreiheit und Glück.

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Heiserkeit

Die Stimme ist das Hauptmittel der Kommunikation. Sievermittelt nicht nur bewusste Inhalte, indem sie das übermittelt,was man zu sagen wünscht, sondern gibt uns viele andereInformationen über den Stimmträger. Die Stimmung kann manleicht aus der Stimme heraushören. Bei der Heiserkeit sind dieStimmbänder gereizt. Dieses geschieht dann, wenn die Stimmenicht der eigentlichen Stimmung entspricht. Entweder weil mansich zurückhält und nicht losbrüllen will, obwohl einem danach

ist, oder weil man redet und redet, anstatt zu schweigen.Gereizte Stimmbänder entsprechen einer gereizten Stimmung.Viele Menschen glauben, dass Brüllen oder Schreien etwasPrimitives seien und einem reifen Menschen nicht entsprechen.Wer nicht das Bedürfnis dazu hat, der soll auch nicht künstlichseine Stimme erheben. Wer aber innerlich brodelt und dieseszurückhält, ist einfach nicht authentisch. Er gibt seinem wahrenSein keinen Ausdruck. Auch hier ist es die Angst vor

Ablehnung, die in der Regel dahinter steht.Was ist zu tun? Nutzen Sie Ihre Stimme, um Ihre Stimmung ehrlich zum

Ausdruck zu bringen, dann wird es Ihnen weder die Spracheverschlagen noch Ihre Stimmbänder reizen. Das bedeutet auchzu schweigen, wenn einem nach Schweigen zumute ist.

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Herpes simplex (Fieberbläschen)

Obwohl nahezu alle den Herpesvirus beherbergen, tritt dieErkrankung nur gelegentlich auf. Manche haben gar nichtsdamit zu tun, während bei anderen immer wieder die typischenkleinen, flüssigkeitsgefüllten Bläschen auftauchen. Allein das istschon der Beweis, dass der Virus nicht wirkliche Ursache ist.Die Bläschen treten bevorzugt an den Lippen auf, welche dieEingangspforte des Menschen sind. Sie symbolisieren den Ekelund die Ablehnung gegen die Aufnahme ganz bestimmter

Dinge. So treten sie immer dann auf, wenn man mit einemThema konfrontiert wird, dem man am liebsten ausweicht.Gleichzeitig wird eine innere Aggression deutlich, dieunterdrückt wird und sich über die Bläschen zeigt. Probleme inder Sexualität stehen oft dahinter. Herpes im Genitalbereichmacht dieses besonders deutlich, wobei auch hier wieder derAspekt des Sichöffnens und Hereinlassens berücksichtigtwerden sollte.

Was ist zu tun? Beobachten Sie, in welchem Zusammenhang die Bläschen bei

Ihnen auftreten. Je genauer Sie das tun, umso deutlicher wirdIhnen, wovor Sie sich ekeln, was Sie ablehnen. Wenn Sieglauben, dass es äußerliche Einflüsse sind, dann seien Sie sicher,dass sie Ihnen nur widerspiegeln, was Sie an sich selbstablehnen. Sie sind aufgefordert, sich mit all Ihren Gedanken,

Wünschen und Gefühlen auszusöhnen. Erlauben Sie sich allesexuellen Bedürfnisse - es gibt nichts Unreines, es sei denn, Siemachen es dazu.

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Herzprobleme

Seit jeher ist das Herz das Symbol für die Liebe, die Kraft, dieuns unser ganzes Leben antreibt. So wie das Herz für denKörper der Motor ist, so ist die Liebe der Motor unseres wahrenSeins. Ohne Liebe können wir nicht leben. Das Herz trägt dieLebenskraft in alle Bereiche. Das Herz lässt sich willentlichnicht steuern, es ist mit unserem Kopf nicht zu beeinflussen.Genauso wenig können wir die Liebe kontrollieren. Wie eng dasHerz mit unseren Gefühlen verbunden ist, zeigen viele

Ausdrücke und Redewendungen unserer Sprache: Das Herzhüpft vor Freude oder es schnürt sich aus Angst zusammen. Esliegt uns etwas auf dem Herzen oder das Herz lacht. Wirsprechen von kaltherzigen, herzlosen und warmherzigenMenschen.

Vor allem reagiert unser Herz in seinem Rhythmus sehr starkauf emotionale Bewegungen. Alle Störungen des Herzensberuhen auf dem Nichtbeachten unserer wahren Gefühle. BeimHerzinfarkt sterben Bereiche des Herzens wegen mangelnderBlutversorgung ab und gefährden das Leben. Es ist einfortgeschrittenes Stadium und eine ausdrückliche Warnung, seinHerz zu beachten. Wer nicht auf sein Herz hört, den macht dasHerz auf sich aufmerksam. Nur die Angst ist es, die viele davonabhält, ihrem Herzen zu folgen. Sie haben Vorstellungen undÜberzeugungen, die es ihnen nicht erlauben, ihren wahrenWünschen Raum zu geben, damit sie Realität werden können.Die Liebe, unser wahres Wesen, will uns genau dorthin führen,wo uns unsere tiefste Sehnsucht hinzieht. Unser Kopf weiß aber,nicht, wie man dahin kommt. Deshalb lässt sich unser Herz, dieLiebe, nicht von dem Kopf beeinflussen, und das ist auch sehrgut so. Das mangelnde Vertrauen in die Liebe lässt viele zögern,den Weg des Herzens zu gehen.

Was ist zu tun?

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Bei allen Herzproblemen sollten Sie zuerst einmal eineBestandsaufnahme Ihres Lebens machen. Was tun Sie alles, wastun Sie nicht, was möchten Sie gerne verändern, was wünschen

Sie sich wirklich usw.? Wenn Sie dieses ganz offen und ehrlichtun und dabei alle «Wenn» und «Aber» beiseite lassen, dannwird Ihnen wahrscheinlich bewusst werden, dass Ihr derzeitigesLeben nicht mit dem übereinstimmt, was Sie wirklich wollen.Machen Sie sich bewusst, was Sie sich wirklich wünschen,erlauben Sie sich zu träumen. Schenken Sie Ihren wahrenBedürfnissen und Ihren wirklichen Gefühlen Beachtung, hörenSie wieder auf Ihr Herz. Erkennen Sie, dass es Ihr mangelndesVertrauen ist, das Sie bis heute davon abgehalten hat. jedesHerzproblem ist die Aufforderung, sein wahres Wesen, sichselbst zu lieben - seinem Herzen zu folgen.

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Impotenz

Die Ursachen für die Impotenz sind in den seltensten Fällenorganisch bedingt. Gerade in der Sexualität wird der Einflussder Psyche auf den Körper sehr deutlich. Die unbewussteAblehnung der Partnerin kann eine Ursache sein, hinter der sichmanchmal auch eine generelle Ablehnung des Weiblichenverbirgt. Genauso kann die Angst vor der eigenen Kraft, also dermännlichen Komponente, die Ursache für die Impotenz sein.Schuldgefühle, etwas Schmutziges oder etwas Unmoralisches zu

tun, stehen dem Mann in der Sexualität genauso im Wege wieder Frau. Am häufigsten liegt das Problem aber in demLeistungsdruck, dem sich viele Männer unterwerfen. Überallkann er hören, lesen und sehen, wie ein toller Liebhaber seinsoll. Hier spiegeln sich seine eigenenMinderwertigkeitskomplexe und Vorstellungen von einemperfekten Mann wider. Er meint, seiner Partnerin, und damiteigentlich sich selbst, etwas beweisen zu müssen. Dieser Druck

bzw. die Angst zu versagen, die dahinter steht, ziehen genau dasan, was er auf keinen Fall will und ablehnt: Er versagt.Was ist zu tun? Vor allem ist es wichtig, die Überzeugung zu erkennen, die zu

der Impotenz führt. Erst wenn Sie sich erlauben, auch einmal zuversagen, und erkennen, dass es etwas ganz Normales ist,können Sie Ihre Angst davor loslassen. Vielleicht wird es Ihnen

dann nie wieder passieren, aber selbst wenn, ist es für Sie dann ja kein Problem mehr. Sprechen Sie mit Ihrer Partnerin über IhreWünsche, Gefühle und Probleme. Eine erfüllte Sexualitätwerden Sie nur erleben, wenn Sie sich vertrauensvoll fallen undgehen lassen können. Lassen Sie alle Ihre Vorstellungen los, wiees sein sollte, und lassen Sie sich ganz von Ihren Gefühlenleiten. Das macht die körperliche Liebe so faszinierend und gibtihr immer wieder neue Ausdrucksformen.

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Infektionen (allgemein)

Jede Infektion ist eine Auseinandersetzung in unseremKörper, ein kleiner Krieg, der durch kleine Erreger entflammtwird. Das vorhandene Ungleichgewicht entzündet sich und eskommt zu einer heftigen Reaktion. Die Abwehrschwäche, dieden meisten Infektionen vorausgeht, steht für das psychischeUngleichgewicht. Erst dann kann es zu einer Entzündungkommen. Wer Auseinandersetzungen ausweicht, bekommtdieses auf der körperlichen Ebene bewusst gemacht. Jede

Infektion zeigt, dass ein psychischer Konflikt nicht gelöstwurde. Häufig hilft die Erkrankung, das Problem auf allenEbenen zu lösen. Sie zwingt uns zur Ruhe, in der sich derKonflikt deutlich zeigt und man der Auseinandersetzung nichtaus dem Weg gehen kann. Welcher Konflikt dahinter steht,verrät das Organ bzw. Körperteil, in dem die Entzündunglokalisiert ist. Bei einer akuten Entzündung steht auch einaktuelles Problem dahinter, während ein chronisches Geschehen

ein anhaltendes ungelöstes Problem anzeigt.Was ist zu tun? Wenn Sie sich dem Konflikt nicht freiwillig stellen, wird der

Körper Sie weiterhin schmerzhaft darauf aufmerksam machen.Nehmen Sie sich einfach etwas Zeit und Bereitschaft, dasProblem wirklich anzuschauen. Fragen Sie sich selbst, inwelchen Bereichen Ihres Lebens es nicht stimmig ist, und

machen Sie sich dabei auch bewusst, warum Sie dem Konfliktbisher ausgewichen sind. Letztlich ist es immer eine innereAuseinandersetzung, wie es die Entzündung ja schon zeigt, diesich natürlich in den äußeren Lebensumständen widerspiegelnkann.

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Juckreiz

Juckreiz haben wir meistens an der Hautoberfläche, demKontaktorgan des Körpers. Etwas, das herausgelassen werdenwill, macht auf sich aufmerksam. Der Juckreiz fordert uns auf,das Verdrängte endlich an die Oberfläche zu lassen. Wir kratzenuns am Kopf, wenn wir eine Lösung auftauchen lassen wollen,und so fordert uns der Juckreiz auf, Ungewolltes endlichzuzulassen. Das Kratzen steht symbolisch für Graben oderScharren, mit dem man etwas an die Oberfläche holt. Ein Thema

juckt mich. Es lässt mich nicht kalt, was durch den brennendenSchmerz des Juckreizes deutlich wird.Was ist zu tun? Der Reiz fordert auf, sich so lange mit dem Problem zu

beschäftigen und so lange nach einer Lösung zu suchen, bis mansie gefunden hat. Der Juckreiz lässt nicht nach und wird sogarnoch schlimmer, wenn ich ihm nur auf der körperlichen Ebeneentgegentrete. Er fordert mich damit auf, woanders nach derLösung zu suchen: im Bewusstsein.

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Karies

Karies nimmt den Zähnen ihre Festigkeit, sie verlieren anHärte. Diese brauchen die Zähne aber, um die Nahrungzerkleinern zu können und sie für die weitere Verdauungvorzubereiten. Mangelnde Festigkeit der Zähne zeigt uns, dasses uns an Festigkeit des Willens fehlt. Man ist nicht bereit, sichmit den Problemen auseinander zu setzen, Härte zu zeigen undWiderstand zu leisten. Wenn wir unsere Möglichkeiten nichtnutzen und Schwierigkeiten aus dem Weg gehen, dann spiegelt

uns das der Körper wider, indem er sein Potenzial, die Dinge zuverarbeiten und sich durchzubeißen, einbüßt: Karies. Nun kannnur noch leichte Kost aufgenommen werden. Probleme undSchwierigkeiten können nicht mehr verarbeitet werden.

Was ist zu tun? Wenn Sie erkannt haben, dass Ihre Zahnprobleme auf Ihren

Umgang mit Konflikten zurückzuführen sind, dann wissen Sie,was zu tun ist. Beißen Sie sich durch. Es gibt keine Aufgabe undkein Problem, das nicht zu lösen ist. Finden Sie dieÜberzeugungen und Ängste in Ihrem Bewusstsein, die Sie bisheute daran gehindert haben, sich durchzubeißen. Fangen Siemit kleineren Aufgaben an, denen Sie bisher aus dem Weggegangen sind, und stärken Sie so Ihr Selbstvertrauen. IhrKörper wird Sie mit Gesundheit und Durchsetzungsvermögenbelohnen.

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Knochenbrüche

Der Knochen ist nach den Zähnen die härteste Substanz imKörper. Er gibt dem Körper Form und Halt und ermöglicht seinevielfältigen Bewegungen. Bis zu einem gewissen Grad ist erelastisch und passt sich den veränderten Anforderungen an. EinKnochenbruch symbolisiert den Bruch einer alten Situation.Auch wenn er durch eine scheinbare äußere Einwirkungzustande kommt, bezieht er sich immer auch auf innereZusammenbrüche. Wenn wir uns innerlich zu sehr versteift und

unsere Flexibilität eingebüßt haben, dann brechen wir schnellerzusammen. Im Alter werden viele Menschen zunehmendunflexibler. Das zeigt sich im Körper, indem die Knochen anElastizität verlieren und damit wesentlich brüchiger werden. Derinnere Halt geht verloren. Der Knochenbruch zwingt uns erstmal zur Ruhigstellung. Das Weitermachen in alter Form istvorerst nicht möglich. Die Ruhe gibt die Möglichkeit, sich derbrüchigen Verhältnisse bewusst zu werden.

Was ist zu tun? Folgen Sie der Aufforderung Ihres Körpers, nicht mit dem

Alten wie gewohnt weiterzumachen. Erkennen Sie, wo Sieunflexibel reagieren und in welchem Bereich Ihres Lebens einBruch notwendig wurde. Machen Sie sich die HintergründeIhrer zögernden und unflexiblen Vorgehensweise bewusst undfolgen Sie dann mutig und voller Vertrauen Ihrer inneren

Stimme.

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Bringen Sie Kopf und Herz wieder ins Gleichgewicht. LassenSie die Vorstellungen los, wie Sie sein sollen oder was Sie zutun haben. Wenn Sie sich nicht mehr unter Druck setzen, dann

werden Sie auch keinen Kopfdruck mehr haben. Hören Sie auf,danach zu leben, wie es andere vielleicht von Ihnen erwarten.Ihr Herz und Ihre Gefühle sagen Ihnen, was Sie wirklich wollen,und verhelfen Ihnen dazu, wirklich glücklich zu werden.

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Krampfadern

Krampfadern fehlt die nötige Spannung, so dass sie ihreAufgabe, das Blut in Fluss zu halten, nicht optimalgewährleisten. Der Lebensfluss ist beeinträchtigt, es kommt zuStauungen und Verkrampfungen. Krampfadern deuten auf eineinnere verkrampfte und versteifte Haltung. Flexibilität undinnere Spannkraft fehlen.

Was ist zu tun? Damit die Lebensenergie ungestört fließen kann, sollten Sie

sich Veränderungen schnell anpassen können. Dazu ist einegewisse Flexibilität nötig. Gleichzeitig müssen Sie dieLebensenergie aber auch ausrichten, wenn Sie Ihre Zieleerreichen wollen. Dazu benötigen Sie die erforderlicheSpannkraft, die aber immer einen gewissen Spielraum offenhält. In welchem Bereich Ihres Lebens sind Sie unflexibel bzw.wo fehlen Ihnen die Klarheit und Ausdauer, die Sie Zieleerreichen lässt?

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Krebs

Beim Krebs wachsen und vermehren sich die Zellen einesOrgans unkontrolliert. Sie wuchern und verteilen sich über denKörper (Metastasierung). Die Krebszellen entziehen dem Körperdie Nährstoffe und schränken Funktionen anderer Organe durchihre Ausdehnung ein. Die Krebszellen nehmen keine Rücksichtauf den übrigen Organismus, obwohl sie sich mit diesemVerhalten selbst vernichten: Wenn der Körper stirbt, hat dieKrebszelle keine Lebensgrundlage mehr. Überträgt man dieses

Verhalten auf den Menschen, dann wird klar, warumKrebserkrankungen in den zivilisierten Ländern zunehmen. Esist das egoistische Verhalten des Menschen, der nur seineneigenen Vorteil sucht und dabei vergisst, dass er mit allemuntrennbar verbunden ist. Wenn wir die Natur aussaugen, nurum uns zu bereichern, dann werden wir am Ende mit ihrzugrunde gehen. Krebs spiegelt dem Betroffenen auf derkörperlichen Ebene nur sein eigennütziges Bewusstsein wider.

Die Krebszelle erkennt nicht, dass sie ein Teil des Ganzen istund dass alles, was dem Ganzen widerfährt, auch sie betrifft.Was ist zu tun? Erkennen Sie, dass Sie ein Teil des Ganzen sind. Alles, was

Ihnen im Außen begegnet, ist ein Teil von Ihnen. Sie sinduntrennbar mit allem verbunden. Der Ort und die Verhältnissedes Krebsgeschehens geben Auskunft über das Thema, in dem

Sie sich vom Ganzen getrennt haben, um Ihre Wege zuverfolgen. Bei der Krebszelle nimmt der Kern, dieSteuerzentrale, immer mehr Bedeutung an. Genauso wird dieEinstellung des Menschen von Kopflastigkeit charakterisiert.Das Herz, die Liebe, wird nur als zweitrangig betrachtet. Liebeist das Symbol für Einheit. Hier liegt der Schlüssel für dieHeilung. Krebs kann man nur heilen, wenn man sich wieder auf das Herz besinnt. Nicht zufällig ist das Herz das einzige Organ,

das vom Krebs nicht befallen wird.

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Kreislaufstörungen

Der Kreislauf reguliert die Verteilung des Blutes, dassymbolisch für die Lebensenergie steht. Kreislaufstörungen sindalso immer ein Zeichen, dass unsere Lebensenergie nicht imFluss ist. Ein niedriger Blutdruck zeigt, dass keine oder wenigEnergie benötigt wird. Es besteht keine Motivation fürAktivitäten. Der anhaltende niedrige Blutdruck deutet auf generelle Lebensunlust und Widerwillen gegen irgendwelcheAktivitäten hin. Im Gegensatz dazu steht der Bluthochdruck für

eine übertriebene Aktivität. Hier wird dem Körper und der Seelekeine Ruhe gegönnt. Entweder steht man unter ständigemLeistungsdruck, weil man meint, etwas beweisen zu müssen,oder man läuft vor den eigenen Problemen davon. Solange manaktiv und beschäftigt ist, werden verdrängte Probleme nicht laut.

Periphere Durchblutungsstörungen bei den Händen weisendarauf hin, dass man nicht handeln will oder Angst davor hatund sich nicht traut. An den Füßen zeigen sie, dass manentweder nicht weitergehen will oder sich aber an dem Ort, woman sich befindet, nicht wohl fühlt.

Beim Kreislaufkollaps versackt das Blut in der Peripherie, sodass die lebenswichtigen Organe nicht ausreichend mit Blutversorgt werden. Ein starker Impuls oder Schock bringt dasGleichgewicht durcheinander, das System zumZusammenbrechen. Menschen, die schnell in Ohnmacht fallen

und einen Kollaps bekommen, zeigen, dass sie ein sehr labilesinneres Gleichgewicht haben. Sie glauben, mit den Problemennicht fertig werden zu können, und ziehen sich in die Ohnmachtzurück. Sie fühlen sich schwach und hilflos.

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Kurzsichtigkeit

Bei dieser Erkrankung kann man Dinge, die in der Femeliegen, nicht deutlich und klar erkennen. Kurzsichtigkeit deutetalso auf eine mangelnde Weitsicht hin. Dies kann in Furcht vorder Zukunft oder aber auch in der Unwilligkeit, nach vorne zuschauen, begründet sein. Besonders häufig ist sie deshalb auchbei Jugendlichen anzutreffen, die nur das interessiert, was siedirekt umgibt, und denen die Weitsicht noch fehlt.Normalerweise ist unser Auge auf die Weite eingestellt. Erst

durch Muskelkraft, also Anspannung, kann man sich auf dieeigene Nähe konzentrieren. Im entspannten Zustand verfügenwir also über ein weites Gesichtsfeld, während die Anspannunguns mehr auf unser nahes Umfeld ausrichtet. Gleichzeitig zwingtuns die Kurzsichtigkeit, auf sich selbst zu schauen, um dasNaheliegende zu erkennen.

Was ist zu tun? Folgen Sie der Aufforderung der Krankheit und erkennen Sie,

was Sie davon abhält, sich zu entspannen, um nach vorne zuschauen. Was wollen Sie nicht sehen? Was hält Sie davon ab,über Ihre kleine Welt hinaus den Blick auf das Ganze zuwerfen? Wenn Sie zu sehr auf sich bezogen sind, entgeht Ihnenvieles von dieser wunderschönen Welt.

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Lähmung (allgemein)

Hinter jeder körperlichen Lähmung steht immer eine geistig-seelische Unbeweglichkeit. Der Teil des Körpers, der gelähmtist, gibt dabei den Hinweis auf die Art der Unbeweglichkeit.Sind die Beine gelähmt, zeigt das, dass ich nicht weitergehenwill. Bei einer Lähmung der linken Körperhälfte will ichentweder nicht auf mein Gefühl hören oder meine Gefühle nichtausdrücken. Ist die rechte Seite gelähmt, lehne ich den Verstandund das Außen ab. Über das Gesicht konfrontieren wir uns mit

dem Leben und zeigen uns. Eine Gesichtslähmung deutet darauf hin, dass ich mich nicht zeigen will.Was ist zu tun? Bei einer Lähmung hat man sich unbewusst entschieden, die

Kontrolle über und die Beweglichkeit eines bestimmten Teilsabzugeben. Dahinter steht immer eine Angst vor den möglichenFolgen dieser Bewegung. Erkennen Sie also, wovor Sie sichfürchten. Fragen Sie sich z. B. bei einer Gesichtslähmung, wasSie von sich nicht zeigen wollen. Seien Sie sich bewusst, dassSie der Schöpfer sind und sich jede Lebenssituation selbsterschaffen haben. Jede Krankheit ist nicht nur ein Ausdruckeiner geistigen Haltung, sondern gleichzeitig auch ein Weg zurHeilung. Manchmal mag der Körper irreversibel geschädigtsein, während auf der geistigen Ebene noch Heilung geschieht.

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Leistenbruch

Der Leistenbruch entsteht, wenn der Druck im Bauch zu großwird. Dieses passiert häufig bei Überanstrengung und zuschwerem Heben. Man hat sich einen Bruch gehoben, sichübernommen. Im übertragenen Sinne heißt das, dass man einempsychischen Druck nicht gewachsen ist. Im Leistenbruch kannsich auch eine Überheblichkeit ausdrücken.

Was ist zu tun? Hier gilt es, den seelischen Druck zu erkennen, dem man

ausgesetzt und offensichtlich nicht gewachsen ist. Letztlichmachen wir uns den Druck immer selber. Er ist ein Produktunseres Denkens, unserer Bewertungen und Überzeugungen.Wenn wir uns nicht gut genug sind, uns nicht annehmen, wiewir sind, dann machen wir uns Druck, weil wir anders seinwollen. Immer wieder werden wir vom Leben dazu ermuntert,uns anzunehmen und zu lieben. Alle Probleme liegen nur in demUnvermögen, sich selbst zu lieben.

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Magenschleimhautentzündung (Gastritis)

Der Magen dient der Verdauung und bedient sich dabei derMagensäure. Durch unverträgliche Nahrung wird der Magen auf Dauer gereizt. Der Magen reagiert aber auch, wenn wirProbleme, Ängste, Hass, Aggressionen und Sorgenrunterschlucken, die uns auf Dauer «sauer» machen. Ebensoverträgt er keine zu heißen und zu kalten Speisen, wie uns auchim Leben extreme Situationen auf Dauer nicht gut tun. Eine

Dauerreizung im Leben, wie beim Stress der Fall ist, können wirauch nur eine gewisse Zeit verkraften. Die Gastritis zeigt unsalso, dass wir Unverdauliches in uns hineinfressen oder uns imLeben mit Situationen konfrontieren, die uns dauernd reizen.

Was ist zu tun? Schlucken Sie nicht alles hinunter, sondern setzen Sie sich mit

Ihren Konflikten auseinander, dann werden sie besserverträglich. Gleiches gilt für Ihre Gefühle, besonders für dieanscheinend negativen Gefühle wie Hass, Wut und Aggression,die ausgedrückt werden wollen. Fragen Sie sich, warum Sie sichnicht trauen, Ihre Gefühle des Ärgers auszudrücken. Oft sind esdie Angst vor Ablehnung und die eigene negative Bewertungdieser Gefühle. Hass, Wut und Zorn gehören genauso zumLeben wie Freude und Liebe, sie sind Bestandteil dieser polarenWelt. Alles, was ich ablehne, ziehe ich an. Erst wenn ich alles

als einen Teil von mir erkannt und angenommen habe, kann iches loslassen.

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Magersucht

Magersüchtige lehnen alles Irdische ab. Sie haben ein sehrhohes Ideal von Reinheit, so dass sie nicht nur das Essen,sondern auch die Sexualität ablehnen.Menstruationsbeschwerden oder das völlige Ausbleiben derRegel sind begleitende Symptome der Magersüchtigen. Siehaben Angst vor Nähe und ziehen das Alleinsein vor. DasWenige, was Sie essen, ist selten Süßes, worin sich dieAblehnung des Genusses widerspiegelt. Diese Einstellung

kommt aus ihren Überzeugungen, die nicht selten imWiderspruch zu ihren körperlichen Bedürfnissen stehen. Vielesehnen sich in Wahrheit nach Befriedigung all ihrer Bedürfnisse,können dieses aber nicht zulassen, weil es ihrem hohen Idealnicht entspricht. So überfällt sie gelegentlich der Heißhunger,dem sie sich nicht widersetzen können. Zur Beruhigung undWiederherstellung der Reinheit erbrechen sie das Essen wieder.Hinter jeder überzogenen Abwehrhaltung steht die Sehnsucht.

Die eigenen Vorstellungen und Werte erlauben dieses nicht. DerKopf will das Herz kontrollieren.Was ist zu tun? Voraussetzung für jede Heilung ist die Bereitschaft, wirklich

etwas verändern zu wollen. Die Magersüchtige sollte erkennen,dass das, was im Außen abgelehnt wird, nur zeigt, dass sie etwasin sich ablehnt. Das Glück und den Frieden, die jeder sucht,

finden wir aber nur, wenn wir uns ganz annehmen und unslieben. Akzeptieren Sie Ihre Bedürfnisse, sie sind Ihnen vomLeben gegeben und sind Teil einer vollkommenen Schöpfung.Fühlen Sie in sich hinein, nehmen Sie Ihre Wünsche wahr, siesind die Wegweiser zum Glück. Erkennen Sie, dass IhreBedürfnisse Ihrem hohen Ideal nach Reinheit nicht im Wegstehen. Im Gegenteil - es sind reine Bedürfnisse; unreineBedürfnisse entstehen nur durch unsere Bewertung. Nichts in

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Mandelentzündung

Die Mandeln dienen der Abwehr und filtern aus der Nahrungund der Luft das, was nicht aufgenommen werden soll. Siekönnen dabei stark anschwellen und damit das Schluckenerschweren und sehr schmerzhaft machen. DieMandelentzündung zeigt, dass man sich gegen das Aufnehmenwehrt. Man will etwas nicht schlucken, nicht wahrhaben. Manweicht einem Konflikt aus. Der Vorgang des Schluckens stehtfür die Bereitschaft, etwas in sich aufzunehmen und zu

integrieren.Was ist zu tun? Welcher Auseinandersetzung wollen Sie sich nicht stellen?

Wogegen wehren Sie sich im Moment? Wenn Sie dasherausgefunden haben, sollten Sie nach den Hintergründen IhresVerhaltens forschen. Was hindert Sie daran, sich der Situationzu stellen? Meistens ist es die Angst, damit nicht klarzukommenoder etwas falsch zu machen. Wenn Sie sich dem Konfliktstellen, wird Ihnen von selbst bewusst, was Sie bisher davonabgehalten hat, die Probleme anzugehen. Durchleben Sie es,damit Sie erkennen, dass Ihre Ängste unbegründet waren. Ihnenkann in Wirklichkeit nie etwas geschehen.

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Multiple Sklerose

Das Krankheitsbild der multiplen Sklerose äußert sich ineingeschränkter Bewegungsfreiheit, Starrheit des Körpers undUnsicherheit in den Muskeln. Sie tritt schubweise auf, wobei dieSchübe sehr unregelmäßig und mit unterschiedlicher Intensitätauftreten. Die Erkrankten zeigen, wie der Körper es zumAusdruck bringt, eine verhärtete und starre Geisteshaltung.Unbeweglich und unverrückbar verharren sie auf ihrenStandpunkten. In bestimmten Themen sind sie absolut

uneinsichtig und unflexibel. Dieses Verhalten kann soausgeprägt sein, dass dieser Mensch schon auf den ersten BlickKälte und Härte vermittelt. Allerdings gibt es auch einenMenschentyp, der einen ganz anderen Eindruck macht. Er istfreundlich, herzlich und scheint mit dem erstgenannten Typnichts gemeinsam zu haben. Seine Starrheit und Verhärtungmachen sich nur in einem Teil seines Lebens bemerkbar.

Was ist zu tun? Multiple Sklerose macht schmerzhaft darauf aufmerksam,

dass die starre Haltung aufgegeben werden soll. Hinter jederverhärteten Einstellung steht die Ablehnung eines anderenBereiches. Der Betroffene lehnt Teile seines Seins kategorischab. Dies gilt es zu erkennen und die Vorstellungen und Ängste,die zu dieser ablehnenden Haltung führen, loszulassen.

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Muskelschwund

Wenn die Muskeln nicht gebraucht werden, dann baut derKörper diese ab. Beim Muskelschwund zeigt der Körper, dassdas Bewusstsein sich nicht bewegen will. Die innereHandlungsunfähigkeit bzw. der Widerwille, sich mit bestimmtenDingen auseinander zu setzen, werden vom Körperwidergespiegelt. Ältere Menschen, die sich im Bewusstseinnicht mehr weiterentwickeln wollen, die nichts mehr dazulernenwollen und unflexibel sind, bringen dieses über ihren

Muskelschwund sehr deutlich zum Ausdruck.Was ist zu tun? Erkennen Sie, dass Ihr Körper Sie auffordert, aktiv zu werden,

sich mit dem Leben auseinander zu setzen. Wenn Sie dazu bereitsind, werden Sie auch die Hindernisse ausräumen können, dieSie zu diesem passiven Verhalten geführt haben. MangelndesSelbstvertrauen, Angst zu versagen oder Zweifel, was es zu tungibt, stehen meistens dahinter. Beginnen Sie Schritt für Schritt,damit Ihr Selbstvertrauen sich stärkt und Sie nicht gleich wiederaufgeben, weil Sie sich überfordert haben. Auch beimMuskeltraining geht es nicht von heute auf morgen. Werübertreibt, bekommt einen Muskelkater.

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Nackenbeschwerden

Die Bewegungsfreiheit des Kopfes ist hier in der Regeleingeschränkt. Das Seitwärts- und Nachhintenschauen sind garnicht oder nur unter Schmerzen möglich. Man kann nur in eineRichtung schauen, nach vorne. Dies ist ein Zeichen für eineunflexible und beschränkte Sichtweise, die hartnäckig verteidigtwird. Die Schmerzen zeigen, dass ein solches Verhalten unsnicht gut tut.

Was ist zu tun?

In welchem Bereich Ihres Lebens zeigen Sie zur Zeit einhartnäckiges Verhalten? Wo richten Sie Ihre Aufmerksamkeitnur nach vorne und lassen dabei rechts und links außer Acht?Forschen Sie nach den Ursachen dieses Verhaltens. Wollen SieRecht haben? Haben Sie Angst, zu versagen oder etwas zuverlieren? Sind Sie zu ungeduldig? Entspannen Sie sich undwerden Sie flexibler in Ihrem Verhalten. Schauen Sie sich um,vielleicht gibt es noch ganz andere Möglichkeiten und Wege, IhrZiel zu erreichen.

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Nervosität

Nervosität ist ein Zustand innerer Unruhe. Man fühlt sichaufgewühlt und aufgedreht und weiß nicht, wohin mit derEnergie. So wie der Kaffee den Kreislauf anregt und ein Gefühldes Aufgedrehtseins hinterlässt, so ist der innere Stoffwechselbei der Nervosität aufgedreht. Immer ist ein innerer Druck da,weil die Realität nicht so ist, wie man sie haben möchte.Entweder sucht man nach einer Lösung für ein Problem oderman versucht, seinen hohen Ansprüchen gerecht zu werden.

Nervosität ist die Angst zu versagen, verbunden mitPerfektionismus. Daraus entsteht ein ständiger Druck, denn egal,wie man etwas gemacht hat, entweder kann man es noch bessermachen oder die nächste Aufgabe wartet schon auf Erledigung.

Was ist zu tun? Zuerst einmal sollten Sie die Idealvorstellungen und Ihren

Perfektionismus loslassen. Wenn Sie in jedem Moment IhrBestes geben, dann sind Sie mit sich in Frieden und verspüreninnere Ruhe, sofern Sie Ihre Erwartungen, hohen Ansprüche undVorstellungen loslassen können. Wenn die Anforderungen vonaußen kommen, dann seien Sie sich bewusst, dass dies immernur ein Spiegel Ihrer eigenen Anforderungen ist. Fragen Sie sichmal, warum Sie so perfekt sein wollen. Warum Sie sich nichtzugestehen, auch mal einen Fehler zu machen. Angst vor Kritikund Ablehnung sind auch nur ein Zeichen für die eigene

Ablehnung. Letztendlich sind Sie aufgefordert, sich als einvollkommenes und wundervolles Wesen zu erkennen und sichselbst zu lieben.

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Ohnmacht

Wer in Ohnmacht fällt, zeigt, dass er sich machtlos fühlt. Erist ohne Macht. Er verliert das Bewusstsein, das - wie man darandeutlich erkennt - eng mit Macht verbunden ist. Macht ist dasPotenzial, etwas zu machen. Wer sein eigenes Potenzial nichtanerkennt, will sich aus der Verantwortung ziehen. Er fühlt sichlieber als Opfer, als der Schöpfer seines Lebens zu sein.Dahinter steht mangelndes Selbstvertrauen, die Angst, allesfalsch zu machen, zu versagen, oder die Überzeugung, nichts

machen zu dürfen. Diesem Konflikt versucht man sich durchOhnmacht zu entziehen.Was ist zu tun? Sie sind der Schöpfer Ihres Lebens. Ob Sie dies bewusst oder

unbewusst tun, ändert an dieser Tatsache wenig. Sie können dieVerantwortung für Ihr Leben nicht abgeben. Nehmen Siedeshalb diese wieder bewusst an. Manchmal trägt man schweran der eigenen Verantwortung. Entscheidungen sind zu treffen,obwohl man die Folgen nicht kontrollieren kann. Man kannweder einem anderen noch den Lebensumständen mehr dieSchuld geben, und auch so manche andere scheinbareSchwierigkeit ist zu bewältigen. Auf der anderen Seite bedeutetdieses die wirkliche Freiheit. Wir sind freie Wesen und könnenuns selbst aussuchen, was wir erfahren und erleben wollen.

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Ohrenschmerzen

Wenn wir etwas nicht mehr hören wollen, dann kann es sein,dass uns die Ohren schmerzen. Ist es das rechte Ohr, dann istdas ein Hinweis, dass wir uns mit einer Situation nichtkonfrontieren wollen. Wir wollen nichts mehr davon hören. Dasschmerzende linke Ohr zeigt uns, dass wir nicht auf unsereinnere Stimme hören. Wir sind uns selbst gegenüberungehorsam und geben den Stimmen im Außen zu vielBedeutung. Mit der inneren Stimme ist die Stimme unseres

Herzens gemeint.Was ist zu tun? Fragen Sie sich, was Sie nicht mehr hören wollen bzw. warum

Sie genug davon haben. Suchen Sie nicht mit dem Verstandnach Lösungen, er kann die Zukunft nicht vorhersehen. FragenSie Ihr Herz. Lauschen Sie nach innen und hören Sie auf Ihreinnere Stimme. Sie ist der kompetenteste Ratgeber und willimmer nur Ihr Glück.

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Parodontose

Das Zahnfleisch hat die Aufgabe, die Zähne zu stützen undihnen den nötigen Halt zu geben, den sie für die Verarbeitungvon Nahrung brauchen. Sie sind die erste Station bei derVerarbeitung und zeigen damit die Bereitschaft, sich mit demÄußeren zu konfrontieren. Parodontose, eine Erkrankung desZahnfleisches, bei der die schützende und Halt gebendeFunktion eingebüßt wird, zeigt, dass es uns an innerem Haltfehlt. Uns fehlt der feste Halt, um uns mit den Aufgaben des

Lebens erfolgreich auseinander zu setzen. Die empfindlichenZahnhälse liegen durch den Rückgang des Zahnfleisches freiund reagieren auf den Kontakt mit der Außenweltüberempfindlich und schmerzhaft.

Was ist zu tun? Die Erkrankung zeigt eine Haltung des Bewusstseins, die sich

mit Problemen und Konflikten nicht konfrontieren will. FragenSie sich nach den Ursachen. Warum weichen Sie zurück undwollen nicht mehr richtig zubeißen? Überwinden Sie IhreWiderstände und Ängste und beißen Sie wieder richtig zu.Scheuen Sie sich nicht vor Konflikten, sondern nutzen Sie diese,um daran zu wachsen.

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Prostatabeschwerden

Die Prostata ist eine männliche Geschlechtsdrüse. IhreErkrankung deutet damit schon auf einen Konflikt impartnerschaftlichen oder sexuellen Bereich hin, wobei das einevom anderen an sich nicht getrennt werden kann. Unabhängigvon der Art der Erkrankung geht sie meistens mit Beschwerdenbeim Wasserlassen einher. Dieses zeigt im geistig-seelischenBereich die Schwierigkeit des Loslassens. Gleichzeitig entstehtein innerer Druck. Der mitunter stündliche Harndrang spiegelt

die permanente Aufforderung zum Loslassen wider.Was ist zu tun? Schauen Sie, wo Sie im partnerschaftlichen und sexuellen

Bereich nicht im Einklang leben. Stimmen Ihre Wünsche undBedürfnisse mit Ihrer Realität überein? Diese Kluft gilt esaufzulösen, indem Sie Ihre Vorstellungen von Partnerschaft undSexualität loslassen. Lassen Sie sich auf das ein, was gerade inIhnen und damit auch im Äußeren da ist. Wenn Sie IhreVorstellung, die Sie einengt, loslassen, dann kann sich derinnere Druck auflösen und die Krankheit wird überflüssig.

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Polyarthritis

Obwohl die Polyarthritis die Beweglichkeit des Körperseinschränkt, ist bei den meisten Betroffenen eine körperlicheÜberaktivität zu bemerken. Der gemeinsame Charakter äußertsich in einer fleißigen, bescheidenen, fast aufopfernden Haltung.Die körperliche zwanghafte Überaktivität ist ein Spiegel für dieübergewissenhafte und übermoralische geistige Einstellung. DieUrsache für diese Haltung liegt meistens im mangelndenSelbstvertrauen und in der Angst vor Ablehnung. Es ist eine

geistige Enge und Unbeweglichkeit, die zur starren Haltungwerden kann. Die körperliche Unbeweglichkeit und Steifheit,die mit der Polyarthritis einhergehen, zeigen also die wirklichegeistige Einstellung. Das zwanghafte Verhalten führtautomatisch zu Aggressionen, die, wenn sie nicht ausgedrücktwerden, auch den Körper blockieren.

Was ist zu tun? Auf allen Ebenen zeigt sich, dass der Betroffene die

Einschränkungen loslassen soll. Es sind dieselbsteinschränkenden Vorstellungen, wie man zu sein hat undwas man tun muss. Diese haben ihren Ursprung in der Angst vorKonfrontation, vor Ablehnung und vor möglichen Fehlern.Wenn Sie weiterhin versuchen, es den anderen recht zu machen,werden Sie sich weiterhin einschränken. Sagen Sie Ja zu sichselbst, auch wenn es manchmal ein Nein zum anderen bedeutet.

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Rheuma

Rheuma ist ein Sammelbegriff für zahlreicheKrankheitsbilder, die mit schmerzhaften Veränderungen derGelenke, des Gewebes und der Muskulatur einhergehen. Es sindakute oder chronische Entzündungen, die zu mehr oder wenigerstarken Einschränkungen der Beweglichkeit führen.Rheumatiker haben Schwierigkeiten im Umgang mit ihren sogenannten negativen Gefühlen, also den Gefühlen, die sie selbstals schlecht, unreif oder menschenunwürdig bewerten. Die weite

Verbreitung dieser Erkrankung zeigt, dass es ein generellesProblem unserer Gesellschaft ist, die zu Wut, Neid, Frustration,Ärger, Hass und Aggression eher ein ablehnendes Verhältnishat.

Diese Haltung äußert sich in der Neigung, gerne zukritisieren. Anstatt diese Gefühle anzunehmen und zumAusdruck zu bringen, werden sie abgelehnt und verdrängt, alsonicht rausgelassen. Diese nicht freigelassenen Energien führenim Körper zuerst zu Verspannungen, später lagern sie sichregelrecht ab. Sie entsprechen den nicht ausgeschiedenenStoffwechselprodukten, die sich beim Rheumakranken alsAblagerungen in Gelenken und Geweben zeigen. Dieses führtzur Bewegungseinschränkung bis hin zur Steifheit, die nur diegeistig festgefahrene, unbewegliche Einstellung widerspiegeln.Der Rheumakranke bewertet viel und hält an der Vorstellungvon gut und böse fest. Da er seinen idealen Moralvorstellungenselbst nicht gerecht werden kann, belastet er sich zusätzlichnoch mit Schuldgefühlen, die er durch eine übertriebeneHilfsbereitschaft und Aufopferung zu kompensieren sucht.

Was ist zu tun? Ausdrücken und Loslassen statt Runterschlucken und

Ablagern - das ist der Weg zur Heilung. Lernen Sie, IhreGefühle ehrlich wahrzunehmen und so zu sein, wie Sie sich

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fühlen. Nur wenn Sie bereit sind, Ihr ganzes Sein anzunehmen,zu dem auch die so genannten Schattenseiten gehören, die wedergut noch böse sind, werden Sie Ihre Gefühle bereitwillig zum

Ausdruck bringen. Hören Sie auf zu kritisieren. Sie kritisierennur sich selbst. Sie sind vollkommen, so wie Sie sind. Haben Sieden Mut und leben Sie auch vollkommen, indem Sie alle SeitenIhres Seins zeigen.

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Rückenprobleme

Die Wirbelsäule gibt dem Körper wie eine Säule Halt undStütze. Sie ist Ausdruck unserer inneren Haltung. Gebeugte undaufrichtige Haltung beziehen wir automatisch auf die geistig-seelische Haltung. Der Rücken trägt die Last und folglichweisen Rückenprobleme häufig auf eine Überlastung hin. Daskann in allen Bereichen des Lebens sein, die alle auf eine innereÜberlastung deuten. Manche laden sich eine zu große Last auf,sie überfordern sich. Anstatt es sich leicht zu machen, machen

sie es sich schwer. Ihre Ansprüche orientieren sich an Idealenund Perfektionismus. Man kann nicht mehr ertragen, was manzu tragen versucht.

Was ist zu tun? Legen Sie die Last ab, indem Sie Ihre Vorstellung, wie etwas

sein soll, loslassen. Fragen Sie sich, woran Sie so schwer tragenund warum Sie es sich nicht leicht machen. Was hindert Siedaran, das Leben zu genießen und in Leichtigkeit zu leben?Überprüfen Sie einmal alle Anforderungen und Aufgaben, dieSie sich selbst stellen, und lassen Sie alles los, wozu Ihr Herznicht mit Freude Ja sagt. Manchmal liegt es auch nur an derEinstellung zu den Dingen oder an der Motivation. Auch hoheZiele können dann mit Leichtigkeit erreicht werden.

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Schielen

Allein das Erkennen von Gegenständen ist für unser Lebennicht ausreichend. Das Verhältnis dieser Gegenständezueinander macht eine Orientierung erst möglich. Das räumlicheSehen ist uns nur durch zwei Augen möglich, die dieVerhältnisse von zwei verschiedenen Standpunktenwahrnehmen und ein gemeinsames Bild daraus machen. DerSchielende hat diese Fähigkeit verloren. Seine Augen arbeitennicht mehr zusammen, wodurch das räumliche Sehen erheblich

einbüßt. Gleichzeitig sieht er die Dinge doppelt, so dass er sichnachher auf das Ergebnis eines Standpunktes reduziert, d.h., nurdas Bild eines Auges sieht. Ebenso verhält es sich mit dergeistigen Sicht des Schielenden. Er will nur einen Standpunktakzeptieren und lehnt andere Sichtweisen ab. Dadurch ist seineSicht der Dinge stark eingeschränkt.

Was ist zu tun? Hier liegt die Aufforderung, die starre Sichtweise aufzugeben

und das Leben aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten.Erst in der Verbindung aller Standpunkte zeigt sich das Leben,wie es wirklich ist.

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Schilddrüsenüberfunktion

Die Schilddrüse aktiviert mit ihren Hormonen den ganzenStoffwechsel. Die Atmung, der Verdauungsapparat, das Herzund der Kreislauf - alles wird aktiviert. So sorgt die Schilddrüsefür mehr Vitalität und Wachheit. Sie bildet sozusagen denTreibstoff für den Körper, dessen Bedarf bei derSchilddrüsenüberfunktion erhöht ist. Dieses zeigt sich auch imHeißhunger der Betroffenen, die offensichtlich nicht genugEnergie bekommen können. Die Überfunktion ist somit ein

Symbol für Gier und Unersättlichkeit. Man versucht, einBedürfnis mit einem bestimmten Verlangen zu stillen, wasoffensichtlich nicht gelingt. Wer im Außen sucht, was nur imInneren zu finden ist, wird lange suchen.

Was ist zu tun? Erkennen Sie, dass Sie alles, wonach Sie suchen, in sich

tragen. Das Außen ist immer nur ein Spiegel des Inneren.Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit nach innen und lassen Sie dieSuche im Außen los. Jede Gier, jede Sucht sind immer Suchenach sich selbst. Nur in sich wird jedes Bedürfnis wirklichgestillt werden können. Wahren Frieden und wirklichesGlücklichsein finden Sie nur in sich selbst.

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Schlaflosigkeit

Die Nacht steht in dieser polaren Welt als Gegenpol zum Tag.Sie symbolisiert den Schatten, den Tod, das Unbewusste und fürviele Menschen auch das Böse, die Unterwelt. Im Schlaf kommen die Schatten hoch; alles was ins Unterbewussteverdrängt wird, wird in der Nacht lebendig. Schlafstörungenzeigen eine unbewusste Angst vor diesen Schattenbereichen. Eswird nur der bewusste Pol des Seins angenommen, während dieNacht, das Unbewusste, abgelehnt wird. Aber wir können uns

davon nicht trennen, es gehört zu uns. Darum können wir ohneSchlaf auch nicht lange leben. Wirklicher Schlafmangel alsDauerzustand ist selten. Der Körper holt sich den nötigenSchlaf: notfalls auch am Tage. Hinter dem Verlangen nachSchlaf - und das gilt besonders für Langschläfer - steht meisteine Flucht vor dem Leben. Angst vor dem Tod ist eine häufigeUrsache bei Schlafstörungen. Wer seinen Verstand nichtabschalten kann, Probleme nicht loslassen kann, immer die

Kontrolle behalten will, hat oft Schlafstörungen. ÄußereUrsachen wie der Genuss von anregenden Getränken, Lärm oderanderes sind immer ein Spiegel für eine innere Ursache.

Was ist zu tun? Schlafmittel sind keine geeignete Lösung. Sie beseitigen nicht

die Ursache und man hat festgestellt, dass die Qualität desSchlafes mit Schlafmitteln unzureichend ist. Wenn Sie unter

Schlafstörungen leiden, sollten Sie nach der Ursache forschen.Akzeptieren Sie Ihre Schattenseiten und festigen Sie IhrVertrauen in das Leben. Nehmen Sie sich vor dem ZubettgehenZeit und schließen Sie den Tag ab. Unerledigte Arbeiten,Probleme und Entscheidungen sollten Sie loslassen und auf denTag verschieben. Schreiben Sie auf, was Sie am nächsten Tagoder in Zukunft erledigen wollen, damit Sie nicht mehr darandenken müssen und es loslassen können.

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Schlaganfall

Der Schlaganfall, der das Gehirn oder das Herz betreffenkann, wird körperlich durch eine Verengung der Blutgefäßeausgelöst. Es kommt zu einer Unterversorgung, die zumAbsterben der entsprechenden Bereiche führen kann. Die Folgendes Hirnschlages sind sehr unterschiedlich, zwingen aber immerzu einer Veränderung der Lebensweise. Eine Einseitigkeit imDenken, die in den halbseitigen Lähmungserscheinungen desKörpers deutlich wird, steht dahinter und will korrigiert werden.

Der Herzschlag weist dabei mehr auf ungelebte emotionaleBereiche hin. Vor allem die Unterdrückung und nicht erfolgteVerarbeitung von schwierigen Lebensphasen, oft sind es dieTrennung von oder der Verlust eines geliebten Menschen,stehen hinter einem Herzschlag.

Was ist zu tun? Die Einseitigkeit gilt es aufzulösen. Finden Sie die Bereiche

Ihres Lebens, mit denen Sie nicht ganz zufrieden sind, wo Siegerne etwas verändern würden. Schauen Sie dabei auch auf dieVergangenheit. Sollte hier noch etwas sein, was Sie am liebstennachträglich verändern möchten, ist das ein wichtiger Hinweisauf einen ungelösten Konflikt. Egal wie er sich darstellt, es istmeistens etwas, was Sie sich selbst nicht verziehen haben.Vorwürfe und Schuldzuweisungen an andere spiegeln nur dieSelbstvorwürfe wider. Schließen Sie mit der Vergangenheit ab.

Es gibt nichts, was Sie oder irgendjemand anderes falschgemacht haben.

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Schmerz

Schmerzen sind immer eine Aufforderung, eine Änderungvorzunehmen. Jede Bewegung und jeder Ausdruck haben ihrenUrsprung im Bewusstsein. So hat auch jeder körperliche oderemotionale Schmerz seinen Ursprung im Bewusstsein. Hier giltes, etwas zu verändern. Schmerz steht für Unangenehmes, füretwas, das man nicht haben will, für das Nein zum Leben.Dieses Nein will in ein Ja verwandelt werden. Körperteil, Dauer,Intensität und Art des Schmerzes geben Auskunft über die

Zusammenhänge und das Problem, das hinter dem Schmerzsteht.Was ist zu tun? Etwas gegen die Schmerzen zu tun bedeutet wieder ein Nein

und bewirkt genau das Gegenteil. Vielleicht lassen sichSchmerzen, körperlich oder emotional, eine Weile verdrängen,aber damit verändern Sie nicht die Ursache. Vor allem nehmenSie sich dabei die Chance zu heilen. Denn jeder Schmerz istschon ein Teil der Heilung. Wenn Sie Ja zum Schmerz sagen,sagen Sie Ja zu dem, was Sie abgelehnt und verneint haben. Indem Moment, wo Sie Ja sagen, hat der Schmerz seine Aufgabeerfüllt und kann gehen.

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Schnupfen

Schnupfen ist ein Hinweis für eine Überlastung. In derRedewendung «die Nase voll haben» wird das treffend zumAusdruck gebracht. Ist das Maß voll, läuft das Fass, die Nase,über. Mit einem Schnupfen kann man sich zurückziehen. Wasman sich vorher nicht erlaubt hat, bewusst oder unbewusst, dazuzwingt der Körper einen nun. Die Nase als Symbol fürfeinstoffliche Wahrnehmung und Kontakt mit dem Außen zeigtbei einem Schnupfen, dass im zwischenmenschlichen Bereich

ein Konflikt besteht. «Ich kann dich nicht mehr riechen», sagtder Volksmund und macht das körperlich mit einer vollen Nasedeutlich.

Was ist zu tun? Die laufende Nase zeigt, dass Reinigung bereits geschieht.

Jedes Krankheitsbild ist schon Ausdruck von Heilung. FolgenSie also der Aufforderung Ihrer Krankheit und lassen Sie denDruck ab. Was ist es, das Sie nicht mehr riechen können, undwovon haben Sie die Nase voll? Machen Sie sich selbst nicht soviel Druck, sondern hören Sie auf Ihre wahren Bedürfnisse, auchwenn das nicht immer Ihren Vorstellungen entspricht.

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Schuppenflechte (Psoriasis)

Die oberste Schicht der Haut ist verhornt und dient demMenschen zum Schutz. Die Haut grenzt uns von der Umgebungab und bildet gleichzeitig die Kontaktfläche zur Außenwelt. Beider Schuppenflechte kommt es zu einer übermäßigenVerhornung, damit macht sich ein erhöhtes Schutzbedürfnis desBetroffenen deutlich. Er meint, sich vor der Umgebung und denanderen Menschen schützen zu müssen. Angst vor Verletzung,Enttäuschung und Ablehnung lassen ihn auf Distanz gehen. In

Wahrheit sucht aber auch dieser Mensch Nähe, Wärme,Anerkennung und Zuneigung. Die aufplatzende Haut öffnetseinen Schutzpanzer und macht ihn verletzlich.

Was ist zu tun? Wieder zeigen die Symptome, was es zu tun gibt. Sich zu

isolieren und mit einem Panzer zu schützen ist keine Lösungund funktioniert nicht. Der Panzer bricht auf und fordert denErkrankten auf, sich verletzlich zu machen und zu öffnen.Sicherheit, die man sucht, gibt es nicht. Seien Sie sich bewusst,dass die Ursache für Ihr Verhalten Ihr mangelndesSelbstvertrauen ist und Ihre Angst vor Ablehnung. Sie sind nichtminderwertig, auch wenn Sie es denken sollten. Öffnen Sie sichlangsam und Schritt für Schritt, indem Sie sich mit IhrenGedanken und Gefühlen zeigen und mitteilen. Je ehrlicher Siesind, umso mehr Anerkennung, Wärme und Liebe wird Ihnen

gegeben.

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Schwangerschaftsprobleme

Schwangerschaftsprobleme deuten auf einen meistunbewussten Widerstand gegen die neue Situation hin. Dasmuss nicht die Ablehnung des Kindes sein, sondern kann sichauf die veränderten Bedingungen beziehen. Die Figur verändertsich, Arbeits- und Lebensrhythmus werden anders und vielesmehr. Die äußerlichen Veränderungen spiegeln dabei nur dieinnere Entwicklung wider. Mit fast jeder Schwangerschaft undGeburt sind daher Konflikte und Probleme verbunden, die sich

natürlich dann auch körperlich bemerkbar machen. Es wird nichtnur ein neues Kind geboren, sondern auch die Mutter geht ausdieser Phase verändert hervor.

Was ist zu tun? Verurteilen Sie sich nicht für ablehnende Gedanken oder

körperliche Widerstände. Sie sind absolut menschlich undzeigen nur, dass die Situation Sie herausfordert. Sagen Sie nichtnur Ja zur Schwangerschaft und dem Kind, sondern auch zuIhren Schwierigkeiten und Ängsten. Seien Sie bereit, sich zuverändern und sich ganz auf das Neue einzulassen, dannbenötigen Sie keine unangenehmen oder schmerzendenHinweise mehr.

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Schwerhörigkeit

Der Schwerhörige kann nur noch laute Stimmen undGeräusche vernehmen. Die leisen Stimmen kann er nicht mehrwahrnehmen. Jedes Nichtkönnen heißt aber immer auch einNichtwollen. So sagt der Schwerhörige, dass er nicht mehrhören will. Was er nicht hören will, ist die innere Stimme, dieleise Stimme seines Herzens. Gleichzeitig will er aber auchnicht mehr auf die anderen hören, nach denen er sich bishergerichtet hat.

Was ist zu tun? Lassen Sie Ihre Vorstellungen los, wie etwas zu sein hat undwie es richtig ist. Es geht nicht darum, so zu sein und zu denken,wie es die Moral oder andere Menschen gerne hätten. Glücklichwerden können Sie nur, wenn Sie Ihrem eigenen Seinentsprechend leben. Tun Sie, was Sie für richtig halten und wasIhnen entspricht. Hören Sie wieder auf die leise Stimme IhresHerzens.

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Sodbrennen

Beim Sodbrennen verursacht überschüssige Magensäure, diein der Speiseröhre hochsteigt, ein brennendes Gefühl in Brustund Halsraum. Magensäure steht für die notwendige aggressiveKraft, die für die Verdauung erforderlich ist. Dieser Überschusszeigt uns zum einen, dass wir uns gerade mit einem wichtigenProblem auseinander setzen, und zum anderen, dass wir dazueine gewisse Aggression benötigen und einsetzen sollen.Überschüssige Magensäure ist das Symbol für angestaute

Aggression. Es macht uns auf Dauer sauer.Was ist zu tun? Hier gilt es, nicht weiterhin passiv zu sein, sondern die eigene

Kraft zu nutzen, um sich durchzusetzen und das Problem zulösen. Gerade in Konflikten mit anderen Menschen ziehen sichviele zurück aus Angst vor Konfrontation und Ablehnung. Dochbeim Sodbrennen ist die Aufforderung eindeutig: sichdurchzusetzen, damit man nicht innerlich aufgefressen wird.

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Star (grauer)

Aufgrund einer Stoffwechselstörung kommt es beim grauenStar zu einer Trübung der Hornhaut. Diese kann plötzlichauftreten und auch wieder schnell verschwinden. Je nach Gradder Erkrankung ist das Sehen mehr oder weniger eingeschränkt.Mit anderen Worten: Beim grauen Star ist der Blick getrübt.Man kann bzw. will die Dinge nicht mehr klar sehen. Es ist eineArt Flucht vor den Problemen, die der Körper deutlich macht.Mangelndes Vertrauen in die eigene Fähigkeit und die Angst,

mit dem Problem nicht fertig zu werden, lassen so manchenlieber die Augen schließen.Was ist zu tun? Betrachten Sie einmal alle Bereiche Ihres Lebens und finden

Sie heraus, wo Sie nicht ganz zufrieden sind. Das kann aucheine generelle Unzufriedenheit sein, die Sie schon längere Zeitbegleitet. Nun öffnen Sie Ihre Augen und erkennen Sie, was Sieim Detail stört. Schauen Sie das Problem an und beginnen Sie,nach Lösungen zu suchen. Es gibt immer eine Lösung, aber nur,wenn man sie finden will, findet man Sie auch.

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Stottern

Der Stotterer hat Angst vor seinen angestauten Gefühlen undseinen eigenen Bedürfnissen. Er versucht, diese zu unterdrückenund alles, was aus ihm herauskommt, zu kontrollieren. Deshalbist seine Sprache nicht fließend, sondern abgehackt, zerstückeltund schwer verständlich. Er versucht unbewusst zukontrollieren. Dass er mit vertrauten Personen bzw. alleineweniger Schwierigkeiten hat, zeigt, dass es seine Angst ist, sichzu zeigen, die sich hinter dem Stottern verbirgt.

Was ist zu tun? Die Angst, nicht gut genug zu sein, gilt es langsamabzubauen. Das lässt sich aber theoretisch nicht machen. Mankann dem Stotterer bestenfalls Mut machen und ihn immerwieder ermuntern, sich zu zeigen und seine Gefühle undGedanken mitzuteilen. Erst wenn er keine Angst vor Ablehnungmehr hat, weil er weiß, dass er gut so ist, wie er ist, kann er dasStottern loslassen. Dann lässt er einfach fließen, was in ihm ist,und sein Ausdruck, seine Sprache, wird auch wieder fließend.

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Thrombose

Bei der Thrombose ist der Blutfluss gestört. Ein Blutgerinnselverengt das Blutgefäß, so dass es zu einer Blutstauung kommt.Hier ist also die Lebensenergie nicht im Fluss. Annehmen undLoslassen sind nicht mehr im Gleichgewicht. Die Lokalisationder Thrombose gibt nähere Auskunft über den Bereich desLebens, in dem die Lebensenergie ins Stocken geraten ist. Oftsind die Beine betroffen, die ebenfalls für das Weitergehen undVoranschreiten stehen und damit die Behinderung des

Lebensflusses noch einmal unterstreichen. Der Betroffeneverschließt sich selbst den Zugang zu bestimmten Bereichen desLebens. Eine Ursache für die Thrombose ist die mangelndeElastizität der Blutgefäße, die für die Unflexibilität der Personsteht.

Was ist zu tun? Hinterfragen Sie einmal die verschiedenen Bereiche Ihres

Lebens, wie weit Sie sich verändern und beweglich sind oder obSie stagnieren und nicht im Fluss sind. Jede Unzufriedenheit istein Zeichen für den blockierten Lebensfluss. Häufig sind esüberholte Vorstellungen und Meinungen, die festgehaltenwerden und damit eine Entwicklung behindern. Werden Sieflexibler in Ihrem Denken und lassen Sie neue Möglichkeitenzu, damit Ihre Energie wieder fließen kann.

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Übelkeit und Erbrechen

Wenn wir etwas aufgenommen haben, was wir nicht leichtverdauen können, dann kommt es zu Übelkeit und Erbrechen.So geht es uns auch, wenn wir zu viel aufgenommen odermehrere Dinge gleichzeitig und durcheinander in unsreingefressen haben. Ein Problem liegt uns genauso im Magen,wenn wir es nicht verdauen können. Übelkeit zeigt dieunbewusste Ablehnung, die noch massiver beim Erbrechen zumAusdruck kommt. «Wir finden es zum Kotzen», sagen wir oder:

«Mir wird schon ganz schlecht, wenn ich daran denke.» Dieseunbewusste Ablehnung zeigt sich zum Beispiel auch in derSchwangerschaftsübelkeit.

Was ist zu tun? Erkennen Sie, wogegen Sie sich so massiv wehren und was

Sie sich nicht einverleiben wollen. Letztendlich lehnen Sie einenTeil von sich selbst ab, den Sie sich bewusst zu Eigen machensollen. Statt sich weiterhin dagegen zu wehren und die Situationabzulehnen, sollten Sie beginnen, nach einer Lösung zu suchen.Mit dem Aufgeben der Abwehrhaltung verschwindet auch dieÜbelkeit.

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Unfruchtbarkeit

Unfruchtbarkeit zeigt, dass auf einer bestimmten Ebene dieBereitschaft für ein Kind noch nicht da ist, auch wenn dieBetroffenen sich sehnlichst ein Kind wünschen und einemangelnde Bereitschaft selbst nicht erkennen können. Bei derFrau kann sich dieses auf die Angst vor der Schwangerschaftund die möglichen körperlichen Konsequenzen beziehen.Ebenso kann die Angst vor den Alltagsveränderungen, derzunehmenden Verantwortung und den Einschränkungen, die ein

Kind mit sich bringt, bei Mann und Frau ein Grund für dieUnfruchtbarkeit sein. Eine weitere Ursache für Unfruchtbarkeitkann der zweckgebundene Kinderwunsch sein, z. B. derVersuch, den Partner mit einem gemeinsamen Kind zu binden,oder die Flucht aus unbefriedigenden Lebens- undArbeitsverhältnissen.

Was ist zu tun? Ein Kind bedarf der ganzen Aufmerksamkeit der Eltern und

der Bereitschaft, eigene Wünsche in den Hintergrund zu stellen.Fragen Sie sich einmal ganz ehrlich, ob Sie dazu bereit sind undwas Ihre wahren Gründe für den Kinderwunsch sind. Wenn Siedie Hintergründe erkannt haben, können Sie diese bewusstloslassen und damit die Ursache der vermeintlichenUnfruchtbarkeit aus dem Weg räumen.

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Verstopfung

Bei der Verstopfung können wir Dinge nicht loslassen,obwohl wir sie eigentlich schon verdaut und verarbeitet haben.Hier zeigt sich die Schwierigkeit des Loslassens, die sich auf diematerielle und immaterielle Seite beziehen kann. Letztendlichsteht aber immer ein Nichtloslassenkönnen auf seelischer Ebenedahinter. Verlustangst, die Angst, etwas Wichtiges undBedeutendes zu verlieren oder zu früh loszulassen, ist meistensdamit verbunden. Es kommt teilweise zu einer schmerzhaften

Anstauung, wodurch der Körper auf die Dringlichkeit undÜberfälligkeit des Loslassens hinweisen will. Vor allemvergangene Erlebnisse und Gefühle werden unnötigerweisefestgehalten.

Was ist zu tun? Die Überzeugung, dass die Vergangenheit einen Einfluss auf

unser gegenwärtiges Leben hat, veranlasst viele, an ihrfestzuhalten. Deshalb ist die körperliche Verstopfung ein sohäufig anzutreffendes Problem. Die Vergangenheit wie auch dieZukunft werden aber in jedem Augenblick erschaffen. BeachtenSie nicht mehr die Vergangenheit, sondern schauen Sie, was in jedem gegenwärtigen Augenblick da ist, und leben Sieentsprechend. Sie sind der Schöpfer, nicht die Vergangenheit!

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Weitsichtigkeit

Weitsichtigkeit ist ein Krankheitsbild, das in erster Linieältere Menschen betrifft. Naheliegendes wird dabei nur

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