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3/2011 • Sakramentalien – was ist das? • Magisches Missverständnis • Benediktionale entdecken • Segnung oder Weihe – wie heißt’s richtig? • Legende über den Hl. Benedikt Hast du in der Urlaubszeit eine Ansichtskarte bekom- men? Eine Karte ist ein Zei- chen, dass jemand an dich gedacht hat. Wir Menschen sind auf Zeichen angewiesen, um Unsichtbares und trotzdem Reales zu verstehen. Deshalb spielen auch in unserem Glauben Zeichen eine wich- tige Rolle. Unser Glaube wird in Zeichen erfahrbar und kommt durch Zei- chen zum Ausdruck. Viele solche Zeichen kennst aus deinem Alltag oder aus dem Alltag anderer Christen, z.B. wenn wir unsere Adventkränze segnen lassen, wenn zuhause bei der Eingangstür ein Weihwassergefäß hängt und wir (oder die Eltern) uns beim Verlassen des Hauses mit Weihwasser be- kreuzigen, wenn wir vor dem Essen ein Tischgebet sprechen usw. Segnungen und andere Zeichenhandlungen, die nicht zu den Sa- kramenten gezählt werden, nennt die Kirche Sakramentalien. Sie sollen uns helfen, den Glauben tiefer zu verstehen und unseren Alltag aus dem Glauben heraus zu gestalten. Bleiben wir beim Beispiel der Adventkranzsegnung. Worum geht es in dieser Feier? Sicher nicht darum, den Adventkranz durch Gottes Segen zu verzaubern, sodass die Wohnung nicht abbrennt, wenn wir vergessen, die Kerzen auszulöschen. Es geht vielmehr darum, dass es uns gelingt, durch diese Feier den Advent als Christen bewusst zu beginnen und zu deuten. Wenn das gelingt, wird unser ganzes Leben zum Segen für uns und andere und dadurch auch zum Lobpreis für Gott! Das wünschen wir dir und deinen M&Ms im neu begon- nen Schuljahr! Philipp Seher, Ministrantenseelsorger, und Judith Werner, Pastoralassistentin Ministranten ERZDIÖZESE WIEN Du sollst ein Segen sein! minifundus3_11_Layout 1 27.09.11 11:30 Seite 1

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3/2011

• Sakramentalien – was ist das?

• Magisches Missverständnis

• Benediktionale entdecken

• Segnung oder Weihe – wie heißt’s richtig?

• Legende über den Hl. Benedikt

Hastdu in derUrlaubszeit eineAnsichtskarte bekom-men? Eine Karte ist ein Zei-chen, dass jemand an dich gedacht hat.Wir Menschen sind auf Zeichen angewiesen, um

Unsichtbares und trotzdem Reales zu verstehen.Deshalb spielen auch in unserem Glauben Zeichen eine wich-

tige Rolle.Unser Glaube wird in Zeichen erfahrbar und kommt durch Zei-

chen zum Ausdruck.Viele solche Zeichen kennst aus deinem Alltag oder aus dem Alltag

anderer Christen, z.B. wenn wir unsere Adventkränze segnen lassen,wenn zuhause bei der Eingangstür ein Weihwassergefäß hängt und wir(oder die Eltern) uns beim Verlassen des Hauses mit Weihwasser be-kreuzigen, wenn wir vor dem Essen ein Tischgebet sprechen usw.

Segnungen und andere Zeichenhandlungen, die nicht zu den Sa-kramenten gezählt werden, nennt die Kirche Sakramentalien. Sie sollenuns helfen, den Glauben tiefer zu verstehen und unseren Alltag aus

dem Glauben heraus zu gestalten.

Bleiben wir beim Beispiel der Adventkranzsegnung.Worum geht es in dieser Feier?Sicher nicht darum, den Adventkranz durch Gottes Segen

zu verzaubern, sodass die Wohnung nicht abbrennt, wennwir vergessen, die Kerzen auszulöschen. Es geht vielmehrdarum, dass es uns gelingt, durch diese Feier den Adventals Christen bewusst zu beginnen und zu deuten.Wenn das gelingt, wird unser ganzes Leben zum Segen

für uns und andere und dadurch auch zum Lobpreis für Gott!Das wünschen wir dir und deinen M&Ms im neu begon-

nen Schuljahr!

Philipp Seher, Ministrantenseelsorger, und Judith Werner, Pastoralassistentin

MinistrantenERZDIÖZESE WIEN

Du sollst einSegen sein!

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MiniFundus 3/20112

Gott hat uns mit allem Segen sei-nes Geistes gesegnet durch unsereGemeinschaft mit Christus!

Wissen

Sakramentalien – was ist das?

Die sieben Sakramente sind die hervor-gehobenen, aber nicht die einzigen Zei-chenhandlungen im Leben der Kirche.Heilige Zeichen oder heilige Handlungen,in denen Segen gespendet wird, nennt dieKirche Sakramentalien. Sie sollen unshelfen, unseren Alltag und den Glaubenmiteinander zu verbinden. Gott begleitetuns ja in jeder Sekunde unseres Lebensund will uns seine Kraft schenken! Mit sei-ner Hilfe, durch seinen Segen, können wirunseren Alltag aus dem Glauben herausleben und dadurch Frieden und Freude er-fahren. So werden wir selbst zum Segen!

Auch falls du den Begriff „Sakramentalien“gerade zum ersten Mal gelesen hast – vieleder Sakramentalien kennst du sicher: z.B. Adventkranzseg-

nung, Aschenkreuz, Markusprozession, Bitt-gänge, Segnung der grünen Zweige amPalmsonntag, Fußwaschung, Speisenweihe,Verwendung von Weihwasser, Tischsegen,Segnung der Erntegaben beim Erntedank-fest oder auch die Ablegung der Gelübdein Ordensgemeinschaften.Manche Sakramentalien werden als ei-

gene Gottesdienste gefeiert (z.B. Segnungder Gräber zu Allerseelen), manche begeg-nen uns innerhalb der Feier der Sakra-mente (z.B. wenn im Rahmen der Tauffeieraußerhalb der Osterzeit Wasser geweihtwird).

Sakramentalien sollen jeweils einenspeziellen Aspekt unseres Glaubens ver-deutlichen. Das kann uns helfen, im Glau-ben zu wachsen und somit auch dieSakramente mit immer tieferem Verständ-nis zu empfangen.

Ein schlaues Buch (nämlich das „Lexi-kon für Theologie und Kirche“) gebrauchtein gutes Bild für den Zusammenhang zwi-schen Sakramenten und Sakramentalien:Die Sakramentalien „strahlen“ von

den Sakramenten aus und „verlän-gern“ diese in unseren Alltag. Sie füh-ren aber auch zu den Sakramenten hin.

• Sakramentalien machen deutlich, dasses keinen Bereich unseres Lebensgibt, aus dem Gott ausgeschlossensein will. Wir sollen die Wirkung unsererHandlungen im Hinblick auf den Frieden inund um uns bedenken und auch im Hin-blick auf andere Menschen und auf dieSchöpfung. Wenn wir nach bestem Wissenund Gewissen verantwortungsbewussthandeln, ist uns Gottes Segen gewiss! Weilwir verbunden mit Ihm leben, kann Er unshelfen, uns schützen, uns führen usw.

• Sakramentalien sind – wie auch dieSakramente - keine magischen Vor-gänge, die automatisch wirken und (mei-stens) bringen sie keine plötzlichenVeränderungen. Gott ist kein Zauberer, dersich über unseren freien Willen hinwegsetzt. Es braucht unsere Bereitschaftund unseren Glauben, dass Gottes Ge-schenke und sein Segen in unserem LebenWirkung zeigen.• Sakramentalien strahlen von den Sa-

kramenten aus und „verlängern“ diese inunseren Alltag. Zwei Beispiele:

> Die Taufe wird in den Alltag verlän-gert, wenn wir uns selbst oder einenlieben Menschen mit Weihwasserbezeichnen. Weihwasser erinnertuns ja an die Taufe und ist ein Zei-chen, dass wir als Kinder Gottesleben wollen und können. Jesus ist

unser Herr und Meister!> Eine Familie, die vor dem Essenein Tischgebet betet, kann dadurchzum Ausdruck bringen, dass Christusuns nicht nur bei der Eucharistiefeierzum Mahl lädt und uns stärkt, son-dern dass er auch mitten im Alltaggegenwärtig ist, wo „zwei oder drei“in seinem Namen beisammen sindund seinen Segen erbitten.• Als Zeichen des Glaubens in unserem

Alltag strahlen Sakramentalien nicht nurvon den Sakramenten aus, sondern füh-ren auch zu ihnen hin:

> Wer andere Menschen um Verzei-hung bitten kann, wer erlebt, wieschön es ist, alles Trennende auszu-räumen und sich zu versöhnen, derwird das Sakrament der Versöhnung,die Beichte, besser verstehen undseine Wirkung erleben.> Zwei verliebte Menschen, die Gottin der Feier der Verlobung um seinenSegen bitten, setzen ein Zeichen,dass sie sich auf das Sakrament derEhe gut vorbereiten wollen.• Jede Zeichenhandlungen, die bei den

Sakramentalien geschieht, ist darauf ausge-richtet, uns einen bestimmten Aspekt desGlaubens näher zu bringen. So könnenwir lernen, den Glauben immer tiefer zuverstehen und bewusster als Christen zuleben. Sakramentalien können eigene got-tesdienstliche Feiern sein oder auch Zei-chen innerhalb der Feier eines Sakraments.

> Kreuzverehrung am Karfreitag:Indem wir das Sterben Jesu betrach-ten und feiern, vertiefen wir uns indas Geheimnis unseres Glaubens„Deinen Tod, o Herr, verkünden wir

(vgl. Eph 1,3)

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türlich auch jemand zweiBänder halten oder ihr bin-det einen Teil der Bänder anSessellehnen o.ä. an.)

3. Beschriftet die siebengrößeren Zettel mit den sie-ben Sakramenten und hängtjeden der Zettel auf einBand.

4. Nun überlegt ihr,durch welche Zeichen dieeinzelnen Sakramente inunser Leben „hinein strahlen“ bzw.welche Zeichen zu welchen Sakramen-ten hinführen. Schreibt jede Idee auf eineneigenen kleinen Zettel und hängt diesen miteiner Kluppe auf die jeweilige Schnur.

5. Denkt euch durch den Jahreskreis,denkt an christliche Bräuche und Feiern, andie Gebote. Welche Zeichen und gottes-dienstlichen Feiern fallen euch da ein? Undwelchem Sakrament könnte man sie amehesten zuordnen?

6. Wenn du dir nicht vorstellen kannst,dass deinen M&Ms dazu viel einfällt, dann

bereite Kärtchen mit den unten angeführtenBegriffen vor, die ihr mit eigenen Ideen er-gänzt.

7. Vielleicht fallen euch auch Zeichenein, die ihr nicht zuordnen könnt. Dasmacht nichts. Schreibt sie trotzdem auf undhängt sie direkt zum Kreuz. Es muss janicht alles in dieses Schema passen –wichtig ist, dass die M&Ms die Grundaus-sage verstehen: Es gibt viele Zeichenund gottesdienstliche Feiern, die unsMenschen helfen, unser ganzes Lebenmit und für Gott zu leben!

3/2011 MiniFundus 3

Ein Segen sollst du sein!

Gruppenstunde

Sakramentalien und Sakramente

Du brauchst:• Sieben gelbe Bänder (z.B. Geschenkbänder, Zingula)• großes Kreuz oder Christus-Statue• Post-it oder andere kleine Zettel• sieben größere Zettel• Stifte• Kluppen• ein großes Kreuz oder eine Christus-Statue

1. Du befestigst sieben gelbe Bänder aneinem großen Kreuz oder einer Christus-Statue. Überlege dir vorher, wo du das ma-chen kannst: Vielleicht habt ihr ein großesKreuz in der Sakristei oder dem Gruppen-raum hängen? Oder eine Herz-Jesu-Statueauf einem Seitenaltar? Unter Umständen istes gut, wenn du die sieben Bänder schonvor der Gruppenstunde befestigst.

2. Ihr habt also sieben gelbe Bänder, diewie Sonnenstrahlen vom Kreuz, von Chri-stus, zu euch laufen. Lass jeweils ein Kindein solches Band halten. (Solltest du weni-ger Kinder in der Gruppe haben, kann na-

und deine Auferstehung feiern wirbis du kommst in Herrlichkeit!“ Dashat auch auf das Verstehen und dasbewusste Feiern der Eucharistie Aus-wirkungen.> Segnung des Taufwassers (beieiner Taufe außerhalb der Osterzeit):Wir werden daran erinnert, welcheKraft Gott dem Wasser vom Anfangder Schöpfung an geschenkt hat undauf welch vielfältige Weise das Was-ser ein Bild dafür ist, dass wir in der

Taufe von aller Schuld gereinigt wer-den. Die Segnung des Taufwasserskann uns also zu einem tieferen Ver-ständnis des Sakraments der Taufehinführen.• Sakramentalien (und natürlich auch

Sakramente) helfen uns, unser Christseinimmer besser umzusetzen und zu ver-wirklichen. Wir dürfen darauf vertrauen,dass kein Gebet ohne Wirkung bleibt. Gotthört und erhört unser Beten – auch wennwir nicht immer bzw. nicht immer sofort

verstehen, warum Er etwas so und nichtanders fügt. Sakramentalien können unshelfen, als Christen „am Ball“ zu bleiben.

• Sakramentalien helfen uns, im Glau-ben zu wachsen.

• Last not least: Sakramentalien erin-nern uns an das, wozu wir als Christengerufen sind: heil und heilig zu wer-den! Das ist eine Lebensaufgabe, die Aus-wirkungen darauf hat, wie wir unserenAlltag gestalten, was wir tun und was wirlassen. �

Die folgende Aufstellung kann dir helfen, wenn deinen M&Ms die Ideen ausgehen bzw. spärlich kommen:

Taufe: Gebrauch von Weihwasser, Kreuzzeichen, Feiern in der Zeit der Taufvorbereitung (Katechumenat; z.B. Übergabe der Bibel)Eucharistie: Tischgebet, Speisenweihe (Ostersonntag), Segnung von Früchten, Erntekrone (Erntedank), Firmung: Sendungsgottesdienst (z.B. für Pastoralassistenten, die ihren Dienst beginnen), Sendungsgottesdienst zu Beginn eines Missi-onsprojekt (z.B. Valentinsaktion), Reisesegen, Pilgersegen, Sendung der SternsingerBeichte: Bußgottesdienst, um Entschuldigung bitten, sich versöhnenKrankensalbung: Krankenbesuche, KrankenhausseelsorgeEhe: Brautsegen, Verlobungsfeier, Muttersegnung, Gebet in der Familie, silberne bzw. goldene Hochzeit, Wohnungs- oder HaussegnungWeihe: Abtsweihe, Mönchsweihe, Beauftragung zum Lektorat �

“„„Als Sakramentalien bezeichnet man dievon der Kirche eingesetzten heiligen Zei-

chen, die dazu bestimmt sind, die Men-

schen auf den Empfang der Frucht der

Sakramente vorzubereiten und die ver-

schiedenen Lebensumstände zu heiligen.“

(KKK 1677)

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MiniFundus 3/20114

M&M-Tipp Magisches Missverständnis

Aus jedem Gottesdienst werden wir mit dem Segen entlas-sen.Wie ist das mit dem Segen, wenn jemand nach der Sonn-

tagsmesse auf den Kirchenstiegen ausrutscht und sich ein Beinbricht? Oder wenn er am Heimweg von einem Auto angefah-ren wird - hat der Segen dann nicht gewirkt??

So zu denken wäre ein magisches Missverständnis.Gesegnet zu sein bedeutet nicht, dass wir zu 100 Prozent

vor eigener Ungeschicklichkeit oder vor der Gedankenlosigkeitverantwortungsloser Autofahrer bewahrt sind.

Wer mit Gottes Segen lebt, wer in Christus ist und bleibt,darf aber darauf vertrauen, dass alles in seinem Leben ihnnäher zu Gott führt – auch das, was er sich so nicht ausgesuchthätte.

Wenn wir uns bemühen, nicht nur am Sonntag, sondern auch inunserem Alltag mit Ihm zu leben, dann hilft Er uns, alle Erschwernisseund Schwierigkeiten durchzustehen. Auch wenn uns manches eine„Schuhnummer“ zu groß ist – Gott mutet uns Situationen zu, an denenwir wachsen. Mit Ihm werden wir daran nicht zerbrechen.

Was auf den ersten Blick wie eine Einschränkung wirkt, z.B. eineKrankheit oder ein Unfall, kann unter Gottes Segen eine wichtigeErfahrung für uns werden, uns eine innere Welt eröffnen und unseinen Schritt weiter zum „Leben in Fülle“ führen! Ein Stopp in un-serem normalen Alltag bringt uns ja zum Nachdenken darüber,was im Leben wirklich wichtig ist.Gott meint es nicht nur gut mit uns – er ist gut zu uns! Der

Apostel Paulus sagt: „Wir wissen, dass Gott bei denen, die ihn lie-ben, alles zum Guten führt.“ (Röm 8,28)Deshalb – auch wenn das paradox klingt: Die beste Antwort

auf Schwierigkeiten und Erschwernisse ist es, Gott dafür zu loben!So bleibt unser Herz offen für Sein Wirken. �

Liebe MiniFundus-Freundin, lieber MiniFundus-Freund!

Wir bitten dich (wieder einmal) um einen Kostenbeitrag für den MiniFundus.Ein MiniFundus-Abo kostet uns ca. € 5,- pro Jahr.

Wir sind auf deine Spende angewiesen, damit wir uns das professionelle Layout und die Grafiken, den Druckund Versand auch weiterhin leisten können.

Dürfen wir mit deiner Spende rechnen?

Bankverbindung:Ministrantenpastoral der ED WienKonto-Nr. 241 877BLZ 19190 (Schelhammer & Schattera)

“„ Du bedarfst nicht unseres Lobes, es ist ein Geschenk deiner Gnade, dass wir dir danken.

Unser Lobpreis kann deine Größe nicht mehren, doch uns bringt er Segen und Heildurch unseren Herrn Jesus Christus.

(Messbuch: Präfation für Wochentage IV – Gotteslob als Gottesgeschenk)

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3/2011 MiniFundus 5

Ein Segen sollst du sein!

Wissen

Segen

Seinen Ursprung hat das Wort „Segen“im Lateinischen: „signare“ heißt übersetzt„bezeichnen“ – in der katholischen Tradi-tion vor allem „Bezeichnen mit dem Kreuz-zeichen.“Das alte Testament ist zum größten Teil

in hebräischer Sprache niedergeschrieben.Im Hebräischen wird für „segnen“ dasWort „berek“ verwendet. Dieses Wort hataber auch noch eine zweite Bedeutung:„lobpreisen“.Auch das lateinische Wort „benedi-

cere“ (wörtlich übersetzt „gut sprechen“)hat die doppelte Bedeutung von „segnen“und „preisen“.Denken wir ein bisschen über dieses

„zweideutige“ Wort nach. Worauf macht esuns aufmerksam?• Durch den Segen Gottes und den Lob-

preis des Menschen entsteht eine Bezie-hung zwischen Gott und Mensch. „ImSegen vereinen sich die Gabe Gottes undderen Annahme durch den Menschen imgegenseitigen Anruf.“ (Katechismus d. kath.Kirche, Artikel 2626).• Der Segen Gottes hat erst dann sein Ziel

erreicht, wenn der Mensch darauf mit Lob-preis antwortet. Durch den Lobpreis findenwir zu einer tieferen Verbundenheit mit Gottund dadurch zu neuer Stärke und neuemSinn. Lobpreis bedeutet natürlich nicht, einfrommes Gebet zu murmeln. Es geht darum,Gott von ganzem Herzen zu preisen, Ihmdurch unser Leben Ehre zu bringen.

• Dieser Lobpreis bewirkt wiederumSegen. Ein Kreislauf des Schenkens zwi-schen Gott und dem Menschen entsteht!Ein Kreislauf, in dem wir immer wieder er-fahren werden, wie sehr Gott uns liebt undwie viel mehr wir bekommen als wir schen-ken!Darum sagt der hl. Augustinus: „Wir

wachsen, wenn uns Gott segnet, und wirwachsen, wenn wir Gott preisen. Beides istgut für uns. Das erste ist, dass Gott uns seg-net. Und weil er uns segnet, können wir ihnpreisen. Von oben kommt der Regen; ausunserem Erdreich wächst die Frucht.“ „DieFrucht des Geistes aber ist Liebe, Freude,Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte,Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung.“(Gal 5,22) �

Bibel konkret

Segen

Der Segen gewinnt in der GeschichteIsraels eine besondere Bedeutung.• Mit dem Zuspruch des Segens eröffnet

Gott seinen Dialog mit Abraham (vgl.Gen 12,1-3): „Zieh weg aus deinem Land,von deiner Verwandtschaft und aus dei-nem Vaterhaus, in das Land, das ich dir zei-gen werde. Ich werde dich zu einemgroßen Volk machen, dich segnen unddeinen Namen groß machen.“• Gott mahnt sein Volk immer wieder:

wenn es treu zu seinem Gott steht, sindihm Segen und Leben geschenkt. Wenn essich aber von Gott abwendet, verliert es dasLeben. (vgl. Dtn 28 und 30,15-20). Segenund Fluch – Leben und Tod sind vor siehingelegt. Das dürfen wir nicht missverste-hen: Es ist keine Drohung Gottes. Er drohtkeine Strafe an, wenn sich jemand von ihmabwendet. Viel mehr weiß Er, der die Weltgeschaffen hat und im Sein hält: es tut unsnicht gut, wenn wir unseren Schöpfer ver-leugnen. Wir verlassen dadurch den Wegdes Lebens mit allen Konsequenzen.• Durch den Segen (Num 6,22-27) soll

Gottes Name in alle Zukunft auf sein aus-erwähltes Volk gelegt werden und so sei-ner Fürsorge und Treue gewiss sein: „Der Herr sprach zu Mose: Sag zu Aaron und

seinen Söhnen: So sollt ihr die Israeliten seg-nen: Der Herr segne dich und behütedich. Der Herr lasse sein Angesicht überdich leuchten und sei dir gnädig. Der Herrwende sein Angesicht dir zu und schenke dirHeil. So sollen sie meinen Namen auf die Is-raeliten legen, und ich werde sie segnen.“

• In Jesus Christus ist uns die Gnadeund die Fülle des Segens Gottes ange-boten: „In ihm [Jesus Christus] ist das Javerwirklicht. Er ist das Ja zu allem, wasGott verheißen hat. Darum rufen wir durchihn zu Gottes Lobpreis auch das Amen.“(2Kor 1,20) �

Gebet

Guter Gott,

du willst mich mit deinem Segen leiten und begleiten.Du willst mich mit deinem Segen trösten und stützen.Du willst mich mit deinem Segen erfreuen und zum Lachen bringen.

So kann ich selbst zum Segen werdenund durch mein Leben von dir erzählen.

Mein Leben soll ein Lobpreis für dich sein -durch das, was ich tue,durch das was ich denke,durch das, was ich sage.

Segne mich, guter Gott,und bleibe mit deinem Segen bei mir.Amen. �

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MiniFundus 3/20116

Gruppenstunde

Tischsegen

Vor (und ev. auch nach) dem Essen zu beten ist nicht nur einfrommer, sondern auch ein sinnvoller Brauch. Wer sich ein Tisch-gebet angewöhnt, der gewöhnt sich auf diese Weise an, zwischen-durch untertags Verbindung mit Gott aufzunehmen. Im Tischgebetsagen wir dem Schöpfer der Welt ein kurzes Danke für seine Gabenund bitten ihn um seinen Segen.Der „YouCat“, der Jugendkatechismus, bezeichnet den Tischse-

gen als „typische Sakramentalie“.

In dieser Gruppenstunde kommt ihr ins Gespräch darüber, oboder wie Tischgebete in eurem Umfeld praktiziert werden. Ziel derGruppenstunde ist es auch, das eine oder andere Tischgebet ken-nen zu lernen und so das eigene Gebetsleben zu bereichern.

• Du fragst die M&Ms, ob sie Menschen kennen, die vor demEssen beten. Du wirst hier sehr verschiedene Antworten bekom-men. Wenn in der Familie nicht gemeinsam gebetet wird bzw. auchnicht gemeinsam gegessen wird, frage weiter: vielleicht gibt esGroßeltern oder Freunde, bei denen Beten vor dem Essen üblichist?• Wer kennt ein Tischgebet? Ihr könnt die einzelnen Tischgebete

auf ein Plakat schreiben oder auf bunte Zettel, aus denen ihr späterein Plakat gestaltet.• Welchen Sinn hat es, vor dem Essen zu beten? Schaut euch

die Tischgebete an – in vielen von ihnen findet man zwei Elemente:> Wir danken Gott für die Gaben, die er uns schenkt, für Essen

und Trinken.> Wir bitten Gott um seinen Segen. Wir wollen ja die Kraft, die

wir durch Essen und Trinken bekommen, nicht nur zu unserem Vor-teil einsetzen, sondern so, dass Gott Freude an unserem Leben hat!• Gestaltet etwas zum Mitnehmen aus den Tischgebeten, die

ihr gesammelt habt: einen Gebetswürfel, einen hübschen Zettelmit Tischgebeten, der dann für alle kopiert wird, eine Karteikarte,auf die jedes Kind das Tischgebet schreibt, das ihm/ihr am bestengefällt, einen Bierdeckel mit einem Tischgebet bekleben o.ä.• Es ist gut, wenn jede/r zumindest ein Gebet als Anregung mit

nachhause nehmen kann!

Anregungen für Tischgebet findest du z.B. auf http://www.karl-leisner-jugend.de/Gebete_Tisch.htm

Wir wissen, dass es in vielen Familien nicht üblich ist, gemein-sam zu beten bzw. gemeinsam zu essen. In der Öffentlichkeit, z.B.in einem Lokal oder einer Mensa fällt man auf, wenn man vor demEssen kurz innehält, still betet und ein Kreuzzeichen macht.

Wenn wir das Tischgebet „bewerben“, dann natürlich nicht, umMenschen mit anderen Glaubens- und Lebensauffassungen zuprovozieren oder dich in eine unangenehme Situation zu bringen.Ob und wo du dich als Christ zu erkennen gibst, ist deine Ent-scheidung.Wir wollen dich aber ermutigen, zu deinem Glauben zu stehen

und diesen durch Zeichen auszudrücken und sichtbar zu machen.Das festigt einerseits deine eigene Entscheidung, als Christ zuleben, und bietet andererseits Anknüpfungspunkte für gute Ge-spräche! �

Gruppenstunde

Benediktionale entdecken

Für jeden Priester und jeden Mesner istes eine Hilfe, wenn M&Ms sich in den litur-gischen Büchern auskennen.Zur Grundausrüstung einer Sakristei ge-

hört auch das Benediktionale (man spricht„Benedikzionale“).Man findet darin Gestaltungsvorschläge

für Segnungen aller Art.Sucht dieses Buch in eurer Sakristei –

dann wissen die M&Ms gleich, wo es zu fin-den ist.Wenn du viele M&Ms in der Gruppe

hast, wirst du ihnen den Inhalt vorstellenmüssen. Wenn deine Gruppe aus nichtmehr als 5 Kindern besteht, könnt ihr ein-fach miteinander das Inhaltsverzeichnis an-schauen.

Es ist ja eigentlich unglaublich, was allesgesegnet werden kann!Hier der grobe Aufbau des Benediktio-

nale:Segnungen im Leben der Pfarrge-

meinde• Segnungen im Laufe des Kirchenjah-

res (z.B. Adventkranz, Sternsinger, Blasius-segen, Speisensegnung zu Ostern…)• Segnung bei besonderen Anlässen

(z.B. Muttersegen vor/nach der Geburt,Segnung der Schulanfänger, Primizsegen,Goldene Hochzeit, Reisesegen, Glocken-weihe…)• Segnung religiöser Zeichen (z.B. Weih-

wasser, Rosenkranz, Kerzen…)

Segnungen im Leben der Familiez.B. Segnung der Kinder, Segnung Ju-

gendlicher vor besonderen Lebensab-schnitten, Verlobung, Segnung einesKranken, Tischsegen, Segnung einer Woh-nung...

Segnungen im Leben der Öffent-lichkeit• Öffentliche und soziale Einrichtungen

(z.B. Rathaus, Krankenhaus, Feuerwehr,Wasserversorgungsanlage…)• Arbeit und Beruf (z.B. Segnung eines

Betriebs, eines Kaufhauses, von Büroräu-men, einer Arztpraxis, Bank, Hotel…)• Bildungseinrichtungen (z.B. Segnung

eines Kindergartens, Schule, Bücherei…)

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Ein Segen sollst du sein!

Wissen

Segnung oder Weihe – wieso weiß ich nie, wie das richtig heißt!Ein Blick ins Benediktionale hilft uns, die

Sprachverwirrung etwas zu ordnen: Advent-kränze, Sternsinger, Erntegaben, Kerzen,Schulanfänger, Weihwasser, Rosenkränze,Kreuze, Kranke, neu eröffnete öffentlicheoder soziale Einrichungen usw. – sie allewerden gesegnet.Geweiht werden laut Benediktionale fol-

gende Dinge: Kapelle, Altar, Berg- oderWegkreuz, Glocken, Orgel, Hostienschaleund Kelch, gottesdienstliche Gewänderund Friedhöfe.

Kannst du die Grundidee dahinter er-kennen?Die Segnung von Dingen für den

Alltag soll uns unseren Glauben stärkenund uns helfen, diese Dinge so zu gebrau-chen, dass es für uns, für andere Men-schen und für die Natur gut ist. AuchMenschen werden gesegnet und so Gottbesonders anvertraut.Geweiht hingegen werden lauter

Dinge, die ausschließlich für den Ge-brauch im Gottesdienst reserviert sind.Geweiht werden auch die hl. Öle, ein Ab-toder eine Äbtissin. (Da diese Weihungen

dem Bischof vorbehalten sind, findet mansie aber nicht im Benediktionale.)Diese Weihungen darfst du aber nicht

mit der Weihe zum Diakon, Priester undBischof verwechseln – diese Weihe ge-hört ja nicht zu den Sakramentalien, son-dern ist ein Sakrament.

Schauen wir uns diese Unterscheidungam Beispiel der Kerzen an:Brennende Kerzen sind ein Zeichen der

Freude und Hoffnung, des Gebetes unddes Opfers. Sie erinnern uns daran, dassChristus sich selbst das Licht der Welt ge-nannt hat und uns mahnt, als Kinder desLichtes zu leben.• Das Benediktionale kennt die Seg-

nung von Kerzen. Es geht dabei um Ker-zen, die im Alltag angezündet werden:eine Kerze zur Kommunionvorbereitungoder Erstkommunion, zum Start der Firm-vorbereitung, zum Ehejubiläum, zum An-denken an einen Verstorbenen usw.• Davon unterschieden wird die Ker-

zenweihe. Du findest die Texte dafür imMessbuch zum Fest Darstellung des Herrn(2.2.), das auch „Maria Lichtmess“ genannt

wird. In vielen Pfarren werden an diesemTag Kerzen gespendet, die im nächstenJahr in der Kirche verwendet werden. Weilsie ausschließlich für den gottes-dienstlichen Gebrauch bestimmt sind,werden sie geweiht.

Auch wenn die grundsätzliche Unter-scheidung klar ist, werden die Verben „wei-hen“ und „segnen“ im deutschenSprach gebiet verschieden verwendet undauch in den liturgischen Büchern nichtganz konsequent unterschieden.Spätestens, wenn Weihwasser geseg-

net (und eben nicht geweiht!) wird, ist dasChaos perfekt!

Vielleicht ist es aber auch gar nicht sowichtig, immer die richtige sprachliche Be-zeichnung zu wissen?Wichtiger ist es wohl, all diese Feiern

und Zeichen als vielfältige Ausdrucksweiseunseres Glaubens zu verstehen, die unsdie frohe Botschaft verkünden will: in JesusChristus ist die Welt und alles in ihr über-reich gesegnet! �

• Verkehrseinrichtungen (z.B. Segnungvon Fahrzeugen, eines Schiffs, Flugzeugs,Seilbahn oder Liftanlage, Straße, Brücke…)• Freizeit, Sport, Tourismus (z.B. Seg-

nung von Musikinstrumenten, einer Sport-anlage, einer Berghütte…)

Insgesamt kennt das Benediktionale 99Vorschläge, wie Segensfeiern gestaltet wer-den können.Welche davon habt ihr in eurer Pfarre

schon erlebt? Welche gefallen euch, sodassihr eurem Pfarrer eine solche Feier vor-schlagen wollt?

Ein wichtiges Element in jeder Feier ist• die Schriftlesung,• eine passende Antwort, z.B. Gesang,

Psalm, Lobpreis• ein Segensgebet und• der Gebrauch von Weihwasser.

In diesen Elementen wird deutlich: Gottist es, der an uns handeln will und der unsdas Heil schenkt. Ein Segen aber ist keineBeschwörungsformel – wir selbst sind ge-fordert, mit Gottes Hilfe Dinge so zu nut-zen, dass sie Segen bringen.

Was sonst noch wichtig ist für M&Ms,könnt ihr in der Einleitung des Buchesnachlesen:• Bei vielen Segnungen wird Weihwas-

ser ausgesprengt (Abschnitt 28). Immer,wenn Weihwasser verwendet wird, denkenwir an die Taufe, in der unser Leben als Kin-der Gottes begonnen hat. Gott hat uns ge-reinigt und uns neues Leben geschenkt.Ein Gebet aus dem Messbuch bringt aufden Punkt, worum es beim gläubigen Ge-brauch von Weihwasser geht: „Dieses Was-ser, das über uns ausgesprengt wird,umgebe uns wie ein Schutzwall. Es be-

wahre uns vor allem Bösen, damit wir mitreinem Herzen zu dir kommen könnenund dein Heil empfangen.“ (Anhang I,Sonntägliches Taufgedächtnis)• Wo es üblich ist, wird nach der Be-

sprengung mit Weihwasser Weihrauchverwendet. Er ist ein „Ausdruck festlicherFreude und des feierlichen Gebetes.“ (Ab-schnitt 30)• Die liturgische Farbe ist weiß

oder der Zeit des Kirchenjahres oderdem jeweiligen Fest angepasst. (Ab-schnitt 39). Wenn ihr also z.B. die Ad-ventkränze innerhalb der Vorabend -messe zum ersten Adventsonntag ge-segnet werden, dann „rüstet“ ihr natür-lich nicht innerhalb der Messe von violettauf weiß um, sondern bleibt so wie ihrseid. Bei einer Segnungsfeier außerhalbeiner Hl. Messe seid ihr aber mit weißauf jeden Fall immer richtig. �

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MiniFundus 3/20118

M&M-Tipp Benediktionen (Segnungen) im Kirchenjahr

Woran wir als Christen glauben, kommt in unserm Beten zum Ausdruck. Wenn du deinen M&Ms nicht gut erklären kannst, was wirbei einem bestimmten Fest im Kirchenjahr feiern, ist es also immer eine gute Idee, die Gebete in den liturgischen Büchern nachzu-lesen! Letztlich geht es immer um das eine: Wir Menschen sollen zum Segen für die Welt werden! �

Was wird gesegnet?

Segnung des Adventkranzes

Segnung der Sternsinger

Kerzenweihe2. Februar

Blasiussegen3. Februar

Speisesegnung zu Ostern

Wettersegen bzw. Markusprozes-sion und Bitttage (Prozessionenvor Christi Himmelfahrt)

Kräutersegnung (15.8.)

Erntedankfest/ Segnung der Erntegaben

Was feiern wir?

Christus ist das Licht, das alle Finsternis er-hellt. Auf seine Kommen warten wir.Die Sternsinger tragen die Freude überChristi Geburt in alle Häuser.

Fest „Darstellung des Herrn“: Jesus wird imAlter von 40 Tagen in den Tempel gebrachtund dort vom greisen Simeon als Licht fürdie Völker erkannt.Der hl. Blasius hat als Märtyrer im Gefäng-nis ein halskrankes Kind gesegnet und ge-rettet. Der Blasiussegen erinnert uns daran,dass die Heiligen unsere Fürsprecher beiGott sind. Wir dürfen um alles bitten, auchum Gesundheit.Die in der Fastenzeit entbehrten Speisenwerden zu Ostern gesegnet und zuhausegegessen. Der Auferstandene schenkt sichuns in der Eucharistie. Er will in unsererMitte sein – auch zuhause.

Vor allem in ländlichen Gemeinden ist esüblich, zum Fest des hl. Markus (25.4.) undvor Christi Himmelfahrt singend und be-tend zu den Feldern zu ziehen und umeine gute Ernte zu beten. Diese Prozessio-nen werden gerne mit dem „Wettersegen“verbunden.

Die Heilkraft der Kräuter soll durch die Für-bitte der Kirche dem ganzen Menschenzum Heil dienen. Dieses Heil ist an Mariabesonders deutlich geworden.

Die gesegneten Erntegaben sollen in dasgemeinsame häusliche Mahl einbezogenwerden. Sie werden auch Armen, Krankenund alten Menschen gebracht.

Was erbitten wir dabei? (Auszug ausdem Segensgebet im Benediktionale)

„Hilf, dass wir dich mehr lieben und dichmit neuem Eifer suchen.“„Öffne die Herzen und Hände der Men-schen, dass sie durch ihre Spenden mit-helfen, das Licht des Glaubens in alle Weltzu tragen.“„Führe uns auf dem Weg des Glaubensund der Liebe zu jenem Licht, das nieerlöschen wird.“

„Der allmächtige Gott schenke dir Ge-sundheit und Heil. Er segne dich auf dieFürsprache des heiligen Blasius durch Chri-stus, unseren Herrn.“

„Segne dieses Brot, die Eier und das Fleischund sei beim österlichen Mahl in unserenHäusern gegenwärtig. Lass uns wach-sen in der brüderlichen Liebe und inder österlichen Freude und versammleuns alle zu deinem ewigen Ostermahl.“„Gott, du Schöpfer aller Dinge, du hast unsMenschen die Welt anvertraut und willst,dass wir ihre Kräfte nützen. Aus dem Reich-tum deiner Liebe schenkst du uns dieFrüchte der Erde. […] Halte Unwetter undHagel, Überschwemmung und Dürre, Frostund alles, was uns schaden mag, von unsfern. Schenke uns alles, was wir zumLeben brauchen.“„Segne diese Kräuter und Blumen. Sie er-innern uns an deine Herrlichkeit und anden Reichtum deines Lebens. Schenke unsauf die Fürsprache Mariens dein Heil. Lassuns zur ewigen Gemeinschaft mit dirgelangen.“„Segne diese Feldfrüchte, die wir dankbaraus deiner Hand empfangen haben.Lass auch die Armen und Hungernden denReichtum deiner Güte erfahren und teilha-ben an der Fülle deiner Gaben.“

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Ein Segen sollst du sein!

Segnung der Gräber zu Allersee-len (und Allerheiligen)

Martinsfest/ Kinder- und Lichter-segnung

Wir bezeugen in dieser Feier unsere Ver-bundenheit mit den Verstorbenen undbeten für sie. Wir denken daran, dass wirselbst einmal sterben werden und bitten,dass wir so leben, dass wir dann in derFreude Gottes zuhause sind.Am Beispiel des heiligen Martin denken wiran die Verantwortung, die wir für unsereMitmenschen haben. Der Umzug mit La-ternen ist Teil der Lichtsymbolik, die an Al-lerseelen beginnt und über Advent undWeinachten bis Lichtmess führt.

„Allmächtiger Gott, wir danken dir, dass dudurch die Auferstehung deines Sohnes imDunkel der Welt und des Todes dein Lichtleuchten lässt. Gib uns die Kraft, diesemLicht zu folgen, bis wir alle zu dir ge-langen.“„Schau auf diese Kinder, die ihre Lampenin Händen tragen; segne sie, damit sie be-reit sind, nach dem Vorbild des hl. Martinanderen zu helfen und zu teilen, was siebesitzen. Vertreibe mit deinem Licht Angstund Trauer. Schenke ihnen die Freude,andere Menschen froh zu machen. �

Wissen

„… du bist gebenedeit unter den Frauen…“Das Wort „gebenedeit“ ist die einge-

deutschte Form des lateinischen Wortes„benedicere“, wörtlich übersetzt „gut spre-chen“. Am ehesten kann man dieses Wortins Deutsche mit „segnen“ übersetzen.

Wenn wir ein Ave Maria beten, danngrüßen wir Maria als diejenige, der GottGutes zugesprochen hat, als Gesegnete.Wir nennen auch die „Frucht ihres Leibes“,also Jesus, „gebenedeit“.

Im Gegensatz zum deutschen Wort„segnen“ bedeutet „gebenedeit“ abernicht nur Gottes Zuspruch des Segensan den Menschen, sondern auch die an-betende Lebenshaltung dieses Men-schen.

Maria wird „gebenedeit“ genannt, weilin ihr der Segen Gottes eine Antwortgefunden hat.Aber nicht nur Maria ist „gebenedeit“.

Auch Gott ist durch Maria „gebenedeit“ –„angebetet und verherrlicht“. Ihr Leben istzum Lobpreis und zur Ehre für Gott gewor-den.

Leider gibt es in der deutschen Sprachekein Wort, das beide Aspekte der Bedeu-tung von benedicere berücksichtigt. Des-halb verwendet man statt einerÜbersetzung die eingedeutschte Form deslateinischen Wortes: gebenedeien. �

HI. BenediktBenedikt heißt übersetzt „der Geseg-

nete“. Seinen Gedenktag feiern wir am 11.Juli.Der Hl. Benedikt von Nursia lebte von ca.

480 bis 547 in Italien, in der Nähe Roms.Er lebte einige Jahre als Einsiedler. Spätergründete er Klöster, war Abt und prägte mitseiner Regel („Regula Benedicti“) dasMönchtum entscheidend. Die Grundlagedieser Regel kann man in den Schlagwor-ten „Ora et labora – Bete und arbeite!“ zu-sammenfassen.

Dargestellt wird der Hl. Benedikt als Abtmit Stab und Buch oder mit einem zer-sprungenen Glas oder einem Kelch, ausdem sehr oft eine Schlange entweicht. So

werden Legenden ins Bild gesetzt, nachdenen Benedikt zwei Versuche, ihn zu ver-giften, durch Gottes Hilfe unbeschadetüberlebte.

Du kannst diese Geschichte als Ein-stieg verwenden, um über die Wirkungdes Segens zu reden. Der Hl. Benedikthat der Legende nach den Mordan-schlag überlebt, weil er Gott um denSegen für Essen und Trinken gebetenhat.

„Benedikt? Vater Benedikt? Wo seid ihr?“Suchend geht Bruder Maurus durch denKlostergarten. „Vater Benedikt? Ah, ichwusste, dass ich im Gemüsegarten suchen

muss!“Benedikt, der Abt der Mönchsgemein-

schaft von Vicovaro bei Tivoli richtet sichetwas mühsam auf. An seinem Rücken undseinen Knien merkt er, dass er nicht mehrder Jüngste ist. Trotzdem ist es ihm wichtig,seinen Teil an der Arbeit zu leisten, die nötigist, um die Mönche von Vicovaro zu ernäh-ren – so wie er das von jedem der Möncheverlangt.Prüfend schaut Benedikt auf den Stand

der Sonne. „Bruder Maurus, holst du michschon zum Gebet?“„Nein, Vater Benedikt, es ist noch Zeit. Ich

bin nur eben an der Pforte vorbei gegangenund habe dort gehört, wie Bruder Florenti-nus mit einem Bauern redet. Der ist ganz

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MiniFundus 3/201110

verzweifelt, weil sich sein ältester Sohn ge-rade jetzt, zu Beginn der Ernte, verletzt hat.Er fürchtet, dass er die Ernte nicht rechtzeitigeinbringen kann und die ganze Familie imWinter Hunger leidet. Nun, und du weißt ja,wie Bruder Florentinus so denkt…“Die letzten Worte hört Benedikt schon

nicht mehr. Er eilt in Richtung Pforte.

Ja, Benedikt weiß um die Schwierigkeitenin der Mönchsgemeinschaft.Die Mönche luden ihn ein und wählten

ihn zum Abt ihrer Gemeinschaft. Doch nichtalle sind einverstanden mit den Regeln, dieBenedikt eingeführt hat. Benedikts Grund-satz ist „Ora et labora – Bete und arbeite!“.Sein großer Wunsch ist, dass die Mönchewie eine Familie zusammen leben: Jeder istgleich viel wert, egal ob er ein Gelehrter istoder ein einfacher Handwerker. Gemeinsamwird gebetet, gemeinsam wird gearbeitet.Benedikt ist sich sicher: Eine Gemeinschaft,die so mit Gott verbunden lebt, leidet keineNot und hat auch für diejenigen, die an derKlosterpforte Hilfe suchen, immer genug.

In der letzten Zeit spürt Benedikt immerstärker, dass es unter den Brüdern zweiLager gibt. Die einen sind mit Benedikt einerMeinung: Gebet und Arbeit gehören zusam-men und sollen einander abwechseln. Dieanderen meinen: Wer an die Felder, an denGemüsegarten oder die Tischlerwerkstattdenken muss, kann sich nicht voll und ganzauf Gott konzentrieren. Sie wollen Bauernaus dem Ort fürs Kloster arbeiten lassen. Siehalten nichts davon, den Notleidendenohne Gegenleistung zu helfen. Bruder Flo-rentinus ist einer von ihnen.

Während Abt Benedikt sich am Brunnendie Gartenerde von den Händen wäscht,hört er die beiden Stimmen: eine eindring-lich bittend, die andere kräftig und ableh-nend. Bruder Florentinus ist nicht bereit,dem armen Mann ohne Gegenleistung zuhelfen. Er will, dass der Bauer sich verpflich-tet, im nächsten Jahr zwei WagenladungenSteine für den Neubau der Kirche zu liefern.Nein – damit ist Benedikt nicht einverstan-den.Eilig läuft er zur Klosterpforte. „Bruder Flo-

rentinus,“ ein bisschen atemlos ist Vater Be-nedikt noch, „danke für deine Mühe. Ichmöchte diese Sache gerne selbst regeln.

Bitte schau du inzwischen in die Küche, obBruder Placidus deine Hilfe braucht.“

Bruder Florentinus entfernt sich wider-strebend. Er weiß genau, dass Vater Bene-dikt dem Bauern helfen wird. Vermutlichwird er gleich morgen mit einigen Brüdernselber bei der Ernte helfen. Was fällt demAbt eigentlich ein? Das ist eine Zumutungfür das ganze Kloster! Hier ist genug Arbeit,und mit dem Bau der neuen Kirche istimmer noch nicht begonnen worden!

Am Abend kommen die Brüder zum ge-meinsamen Essen zusammen.Abt Benedikt schaut sich unter seinen

Brüdern um, bevor er zu essen beginnt.Wie ein Vater sieht er jeden einzelnen an.

Bruder Paulus hat sich die Kutte an einemDornenstrauch zerrissen. Er braucht dringendein neues Gewand. Bruder Cölestin schautgrimmig. Vermutlich hat ihm Florentinus er-zählt, was an der Pforte vorgefallen ist. Bru-der Johannes hat einen Sonnenbrand. Er sollmorgen lieber im Haus arbeiten und nichtaufs Feld gehen. Daneben sitzt Bruder Flo-rentiuns. Er weicht Benedikts Blick aus – of-fensichtlich hat er noch nicht eingesehen,dass ein besonderer Segen darauf ruht, Not-leidenden großzügig zu helfen.

Was kann Benedikt als Abt nur tun, damitdie Einheit unter seinen Brüdern wächst?Bedrückt wendet sich Benedikt seinem

Essen zu. Er würde gerne fasten, wenn dasden Zwiespalt unter den Brüdern beenden

würde. Wie er es seit langem gewohnt ist,zeichnet er ein Kreuz über das Brot auf sei-nem Teller und über den Becher mit ver-dünntem Wein, der vor ihm steht.Doch was ist das? Während er das Kreuz

zeichnet, kriecht eine Schlange aus dem Be-cher hervor! Sie verschwindet unter demTisch – und jetzt zerbricht mit einem leisenKlirren auch noch der Becher, ohne dass je-mand am Tisch angestoßen ist! Der Weinläuft über den Tisch und tropft zu Boden.Benedikt erstarrt. Er ist sich sicher: der

Wein war vergiftet. Doch Gott braucht ihnnoch. Er beschützt sein Leben. Und trotz-dem weiß er: so kann es nicht weitergehen.

Benedikt blickt auf. Alle Mönche schauenihn an. Nur Bruder Paulus isst seelenruhigweiter – er ist fast taub und hat das Klirrennicht gehört.Benedikt begegnet dem besorgten Blick

von Bruder Maurus. Er sieht, wie Bruder Flo-rentinus erst bleich und dann rot im Gesichtwird.

Langsam erhebt sich der Abt von seinemHocker. „Brüder, meine lieben Brüder,“ Be-nedikt ist traurig, aber trotzdem ist seine Ent-scheidung klar, „ich danke unserem Gott,der mein Leben beschützt. Ihr kennt dieWorte des Apostel Paulus: „Seid einmütig,duldet keine Spaltung unter euch!“ So kannes mit unserer Gemeinschaft nicht weiter-gehen. Ich kann nicht länger euer Abt sein.Ich helfe morgen einem Bauern bei derErnte, dann verlasse ich Vivocaro und gehenach Subiaco zurück. Wer mit mir gehenwill, komme im Morgengrauen in die Ka-pelle. Meinen Grundsatz kennt ihr. Er wirdauch in Subiaco gelten: Wir werden gemein-sam beten und gemeinsam arbeiten.“Schweigend verlässt Benedikt den Raum.

Benedikt kehrte der Überlieferung nachim Jahr 529 als Vorsteher einer Eremitenge-meinschaft nach Subiaco zurück. Seine Ge-meinschaft wurde immer größer, sodass erein Dutzend kleiner Klöster gründete, indem jeweils zwölf Mönche lebten – das Klo-ster S. Benedetto gibt es heute noch. Um540 verfasste er seine berühmte „RegulaBenedicti“, die grundlegende Regel aller sichvon da aus über das ganze Abendland aus-breitenden Klöster des Benediktordens mitdem Wahlspruch „Ora et labora.“ �

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Ein Segen sollst du sein!

Wissen

Exorzismus

Wer über die Sakramentalien nachdenken will, darf nicht bei denWeihungen, Segnungen, Prozessionen und gottesdienstlichen Feiernstehen bleiben: auch der Exorzismus gehört dazu.Die Rede vom Bösen war früher in der Kirche sehr groß geschrie-

ben. Die Vorstellung, seine Seele dem Teufel zu verschreiben und inder Hölle zu landen, gehörte bei vielen Christen selbstverständlichzum Glauben und machte Angst.Vielleicht ein Grund, warum man heute in der Kirche so wenig von

diesen Dingen hört?

Das Neue Testament erzählt an einigen Stellen von diesen dunklenMächten: Jesus wird vom Teufel versucht (Mt 4,1-11), er treibt Dämo-nen aus (Mk 1,39) und auch die Jünger tun das in seiner Vollmacht(Mk 3,15).Wenn es damals dunkle und böse Mächte gegeben hat – warum

sollte es sie heute nicht mehr geben?

Im Wissen darum kennt die Kirche bis heute den Exorzismus, über-setzt das „Hinausbeschwören“. Den sogenannten „kleinen Exorzismus“ hast du sicher schon öfters

erlebt, auch wenn dir das vielleicht nicht bewusst ist: er ist Teil jederkatholischen Tauffeier, ein Gebet, in dem der Täufling dem Bösen ent-zogen wird und stark gemacht wird gegen die Mächte und Gewalten,die Jesus besiegt hat.Diese Lossagung von allem Bösen erneuern wir jedes Jahr in der

Osternacht: „Widersagt ihr dem Bösen, um in der Freiheit der KinderGottes leben zu können? Widersagt ihr den Verlockungen des Bösen,damit es nicht Macht über euch gewinnt? Widersagt ihr dem Satan,dem Urheber des Bösen? Wir antworten darauf „Ich widersage.“

Davon zu unterscheiden ist der „große Exorzismus“. Der Vollzugdes großen Exorzismus ist Priestern vorbehalten, die dazu die beson-dere Genehmigung und Beauftragung ihres Bischofs haben. Der

Du brauchst: pro Mini 5 Wäschekluppen• Kluppenfangen: Jedes Kind befestigt 5Klammern an seiner Kleidung. In einemFangspiel dürfen sich die Kinder Wäsche-klammern abjagen und an die eigene Klei-dung heften.• Kluppen-Catchen: Alle sitzen im Kreis.Ein freiwilliger Teilnehmer steht in der Kreis-mitte. Er befestigt 5 Klammern an seinerHose und bekommt die Augen (nicht dieOhren!) verbunden. In der Hand hält ereine zusammengerollte Zeitung. Mit derZeitung darf er die Kinder abschlagen, diesich leise anschleichen und versuchen,eine der Klammern zu erwischen. Kinderdie getroffen wurden ziehen sich ohneKlammer wieder zurück.

Spiele

Wäsche-klammerspiele

Wanderndes KlatschenEin ruhiges Aufmerksamkeitsspiel ohne

VerliererInnen und ohne MaterialZiel: gemeinsamen Rhythmus finden,

Gruppengefühl stärkenDauer: 5–10 Minuten

Die M&Ms stellen sich im Kreis auf. Je-mand wendet sich einer Nachbarin oder

Cerealien-Box-Spiel

einem Nachbarn zu und klatscht in die Hände. Der Nachbar hat sich inzwischen ebenfallsder ersten zugewandt und klatscht zeitgleich in die Hände. Danach gibt sie das Klatschen indie gleiche Richtung weiter – oder gibt es wieder zurück. Direkt nach dem Zurückgeben darfnicht noch einmal zurückgegeben werden. Das Spiel läuft gut und macht richtig Spaß, wennein gemeinsamer Rhythmus entstanden ist. Nach und nach kann dann das Tempo erhöhtwerden.Besondere Hinweise: Dieses Spiel ist miteinander, nicht gegeneinander – es geht dabei

nicht darum, die anderen auszutricksen! Ziel ist der gemeinsame Rhythmus und das Grup-penerlebnis dabei. �

Du brauchst: für ca. 6 M&Ms eine leere Cornflakes-Schachteloder ein Papiersackerl

Ihr stellt euch rund um die Schachtel im Kreis auf.Eine/r nach dem anderen versucht, die Schachtel mit den Zäh-

nen hoch zu heben. Dabei gelten folgende Regeln:• Zwei Kontakte am Boden sind erlaubt: zwei Füße, ein Fuß undeine Hand – wie auch immer.• Man darf sich nicht mit den Händen auf den Knien aufstützen.Haben das alle geschafft? Dann wird die Schachtel ein Stück-

chen abgeschnitten. Jetzt darf jede/r zu einem neuen Versuchantreten.Wer es nicht schafft oder nicht mehr probieren will, feuert die

anderen an.Gemeinsames Lachen ist bei diesem Spiel garantiert! Achte

bitte darauf, dass es ein Miteinander-Lachen bleibt und kein Auslachen wird! �Damit du dir besser vorstellen kannst, wie�s läuft:http://www.youtube.com/watch?v=RPwM08Mg6Tg

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minInformat!on 2011

IMPRESSUM MINIFUNDUS:Zeitschrift für Ministrantengruppenleiter/innen, September 3/2011, DVR-Nr. 0029874(101), Medieninhaber: Erzdiözese WienHerausgeber: Ministrantenseelsorge der Erzdiözese Wien (Kategoriale Seelsorge);Mag. Philipp Seher, MMag. Judith Werner2163 Ottenthal 119, Tel 02554/ 886 32 52, e-mail: [email protected] & Illustration: Anita Vonstadl, [email protected] Druck: Riedeldruck

Fr, 4.11. (ab 18.00 Uhr) – Sa, 5.11.2011 (bis ca. 10.00 Uhr)

Mini(d)ra(h)t – Treffpunkt für GLs, die mehr wollen

Zielgruppe: alle, die an einem Weiterbildungswochenende

teilgenommen haben oder zu unserem Team gehören

Wir bekommen diesmal Besuch von jemandem, der in der

„Steuerungsgruppe“ für die Umstrukturierungsprozesse in

der ED Wien eingebunden ist. Wir freuen uns auf ein ange-

regtes Gespräch über die Zukunft der Kirche!

Ort: KJUBIZ, Großstelzendorf

Sa, 5.11. (14.30 Uhr) – So, 6.11.2011 (16.00 Uhr)

Weiterbildung für M-GLs – Themenschwerpunkt I

„Procedamus! Oder: 1,2,3 – los geht�s!“

Wir starten mit diesem Wochenende einen neuen Durch-

gang durch unsere vier Themenblöcke.

Ort: KJUBIZ, Großstelzendorf

Sa, 12.11.2011

Ministrantenwallfahrt nach Klosterneuburg

Festzelebrant: Bischofsvikar P. Mag. Dariusz Schutzki CR

Anmeldung ab 14.30 Uhr, Eucharistiefeier 15.30 Uhr

Do, 8.12.2011 – Eintreffen und Umziehen ab 14.30 Uhr

Abmarsch 15.30 Uhr, liturgische Eröffnung 16.00 Uhr

Lichterprozession & Marienvesper im Stephansdom

Kardinal Schönborn lädt alle M&Ms ein!

Treffpunkt 1010 Wien, Stephansplatz 3

Anschließend Ministrantentreffpunkt mit Kinderpunsch und

Wurstsemmeln im Hof des erzbischöflichen Palais.

Di, 8.12.2009, ca. 19.30 Uhr

Lichterprozession & Marienvesper

Einterffen und Umziehen ab 14.30 Uhr

Treffpunkt i. Hof d. erzbischöflichen Palais (Eingang Wollzeile 2)

Zum Vorplanen fürs nächste Semester:

Fr, 2.3. – Sa, 3.3.2011: Mini(d)ra(h)t – Treffpunkt für

GLs, die mehr wollen

Sa, 3.3. – So, 4.3.2011: Weiterbildung Themenschwer-

punkt II „Katholisch und gut drauf!“

Nähere Infos zu all diesen Veranstaltungen und noch

mehr: www.minifundus.net

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große Exorzismus dient laut Katechismus dazu „Dämonen auszu-treiben oder vom Einfluss von Dämonen zu befreien, und zwarkraft der geistigen Autorität, die Jesus seiner Kirche anvertraut hat“.Was in Hollywood-Filmen als Exorzismus dargestellt wird, ent-spricht zumeist nicht dem, was die Kirche praktiziert.Von Jesus wird in der Bibel oft berichtet, dass er Macht über böse

Mächte und Gewalten hatte und Menschen davon befreien konnte.Den Aposteln gab Jesus die „Vollmacht, die unreinen Geister aus-zutreiben und alle Krank heiten und Leiden zu heilen“ (Mt 10,1).Nichts anderes tut die Kirche, wenn heute ein beauftragter Priesterüber einen Menschen, der darum bittet, das Exorzismusgebetspricht.Vorher wird die Sache allerdings genau geprüft, um auszu-

schließen, dass es sich um ein psychisches Phänomen handelt.Wer psychisch krank ist, braucht keinen Exorzismus, sondern ärzt-liche Behandlung! �

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