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74 boote 2/10 REISE „Blaues Paradies“, Teil 1: Mit dem Charterboot im Frühsommer über Obere Havel und Müritz von Werder bis nach Waren. Text Christian Tiedt Fotos Morten Strauch DURCH DIE MARK ZUM KLEINEN MEER

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REISE

„Blaues Paradies“, Teil 1: Mit dem Charterboot im Frühsommerüber Obere Havel und Müritz von Werder bis nach Waren.

Text Christian Tiedt Fotos Morten Strauch

DURCH DIE MARKZUM KLEINEN MEER

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Urlaubsstimmungauf der OberenHavel-Wasser-straße: Selbst derVosskanal, der denAbschnitt südlichvon Zehdenickbildet, gibt sichsehr natürlich.

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lesen können, führte uns imFrühsommer von Werder beiPotsdam in großem Bogenüber Obere Havel und Müritzbis nach Waren.

Unser Boot für die knapp 220 km lange Reise – ein Stahl-verdränger vom Typ Succes 108– übernehmen wir in der Char-terbasis von Yachtcharter Wer-der am Großen Zernsee. Park-möglichkeiten sind auf demGelände der Vulkan-Boots-werft ausreichend vorhanden,der Einkauf für die Woche anBord wird im Norma-Super-markt am Bahnhof erledigt,dernur etwa 300 m entfernt liegt.

Stichwort Einwegfahrt: Fürdie Rückreise von Waren nachWerder vermittelt der Verchar-terer einen Shuttle-Service.DasTaxi für maximal sechs Perso-nen kostet 180 Euro, die Fahrt

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Das „Blaue Paradies“ – sonennen Brandenburgund Mecklenburg-Vor-

pommern ihr weitflächiges,glitzerndes Netz aus Wasser-straßen zwischen Ostsee, Elbeund Oder. Nicht gerade be-scheiden – und auf gewisseWeise dennoch völlig zu Recht.Denn wer auf eigenem Kielschon einmal im Nordostenunterwegs war, der weiß, dassLandschaft und Wetter dorttausend Stimmungen bieten.Dazu kommen spannendeStädte und eine inzwischenweitgehend perfekte Infra-struktur, die kaum noch Wün-sche offenlässt.

Wir haben das „Paradies“ imvergangenen Sommer mit zweiChartertörns durchquert. Dieerste Einwegfahrt, deren Ver-lauf Sie in diesem Heft nach-

dauert – je nach Verkehr – etwazwei Stunden.Die andere Mög-lichkeit führt mit der Bahn inrund drei Stunden über Berlin.Etwa 30 Euro (ohne Bahncard)fallen dann pro Kopf an.

Da wir am nächsten Tag kei-nen Stopp mit dem Boot inWerder selbst mehr machenwollen, ist zumindest einabendlicher Spaziergang in dasetwa 1,5 km entfernte ZentrumPflicht. Um uns auf den bevor-stehenden Havel-Törn richtigeinzustimmen, gönnen wir unsim Fischrestaurant „Arielle“ aufder Stadtinsel schon mal vorabprächtig gebratenen Zander –längst kein Geheimtipp mehr,aber gut wie eh und je. DasRestaurant verfügt übrigensauch über einen Steg für Gäste.(Fischerstr. 33, 03327-456 41,www.fischrestaurant-arielle.de

Düstere Stim-mung: Ein Unwet-ter zieht über dieKladower Seen-strecke. Die Was-serwacht ist unter-wegs, um Seglernzu helfen, die vonden Böen über-rascht wurden.

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Berlin: Gleichzu Beginnbietet die Rou-te Stimmungund Spannungauf ihrem Wegdurch dieHauptstadt.

Einst Symbol der Trennung von Ost und West: die Glienicker Brücke, heute sogar mit Sportbootanleger.

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Durch Wald undFlur: Mit seinen

vielen natürlichenSchleifen gehört

der Havelabschnittzwischen Zehde-

nick und Fürsten-berg zu den

schönsten Stückenüberhaupt.

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Die Schwalben fliegen tief,alswir am nächsten Morgen Wer-der an Steuerbord lassen (Was-serwanderrastplatz mit „GelberWelle“ zwischen Insel und See-ufer, ausgestattet mit Wasser,Strom und WC, Zufahrt bei km12,7 der Potsdamer Havel, Tel.0171-401 02 06).

Wir lassen uns durch dendüsteren Himmel nicht ein-schüchtern, durchqueren denSchwielowsee,das Nadelöhr beiCaputh zum Templiner See undnähern uns Potsdam, dessen„Panorama aus Plattenbau“von der klassizistischen Kuppelder evangelischen St. Nikolai-kirche überragt wird.

Beste Möglichkeiten zur Er-kundung von Stadt und SchlossSanssouci bietet übrigens derYachthafen Potsdam am West-ufer,gleich gegenüber der Halb-insel Hermannswerder beiPHv-km 22,8 (Strom, Wasserund voller Service, Hafencafé,pro Nacht 1 € je Person und Me-ter Bootslänge, Tel. 0331-97 4729,www.yachthafenpotsdam.de

Am nördlichen Ausgang desTiefen Sees erreichen wir dieGlienicker Brücke,die währenddes Kalten Krieges als Aus-tauschstelle für Agenten genutztwurde. Den öffentlichen Sport-bootanleger (ohne Service) amWestufer direkt unter derBrücke sollte man aber lieberden dort zahlreich auf Fang lau-ernden Anglern überlassen:Der Schwell an dieser Verbin-dungsstelle dreier Seen lässt ru-hige Zustände nur selten zu.

Nördlich der Brücke mündetdie Potsdamer Havel in die Un-tere Havel-Wasserstraße, derwir über die Kladower Seen-strecke in Richtung Nordennach Berlin hinein folgen. Vor-bei an Pfaueninsel und Schwa-nenwerder geht es auf der rund500 m breiten Wasserfläche derSeenstrecke weiter nach Nor-den. Auf dem hügeligen östli-chen Ufer ragen der Grune-waldturm und die leuchtendweißen Antennenkuppeln derehemaligen amerikanischenAbhörstation auf dem bewalde-

ten Trümmerkegel des Teufels-berges empor.

Kurz bevor das Unwetter los-bricht, liegen wir fest für dieNacht am Kopfsteg der MarinaLanke, am Ostufer bei UHW-km 4,1. Anmeldung und Zu-weisung des Liegeplatzes erfol-gen im Hafenbüro (Hafen mitvollem Service, Liegegebührnach Bootslänge, etwa 13 €

für 11 m, Tel. 030-36 20 09.www.marina-lanke.de).

Mitten durch die Stadt gehtes am nächsten Morgen für ei-nige Kilometer.Vor der Schleu-se Spandau machen wir unterder Juliusturm-Brücke an derSportbootwartestelle fest undmüssen zwei polnische Schubervorlassen. Zwischendurch ver-sucht sich auch ein 8-m-Sport-boot „vorzudrängeln“ undschießt mit Vollgas in die letzteLücke, noch etwas weiter vornan der schon voll belegtenSpundwand – und kracht einerLinssen mit Schwung ins Heck.Eine übel verbogene Badeleiterund großes Geschrei folgen ...

Warten auf die Sammel-schleusung: Sportbootan der Wartestelle im Ober-wasser der Schleuse Leh-nitz, Havel-Oder-Wasser-straße.

Die Havel:Teichrosentreiben vor denUfern, Schmet-terlinge und Libellen schwe-ben über engenSchleifen.

Residenz im holländischen Stil: Das Schloss liegt direkt an der schiffbaren Oranienburger Havel.

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Nach knapp zwei StundenWarterei und zäher Schleusung(ein Skipper weigert sich trotzrappelvoller Kammer hart-näckig,den Motor abzustellen),öffnen sich endlich die Tore,und unsere Karawane ziehthinaus auf den kleinen Span-dauer See.

Jetzt auf der Havel-Oder-Wasserstraße,passieren wir Te-geler und NiederneuendorferSee, grüne Idylle mit Ankerlie-ger in den Schilfbuchten, bevorbei Henningsdorf die kanali-sierte Havel beginnt.

Am Nachmittag erreichenwir Oranienburg und biegen abauf die Oranienburger Havel,die über rund 2,5 km schiffbarist und direkt ins Stadtzentrumführt. Wir machen am „Boll-werk“ fest, einer gut verputztenöffentlichen Kaimauer mit or-dentlichen Pollern und 1,40 mWassertiefe – allerdings ohnejeden Service. Gegenüber beimWSC „Möwe“ Oranienburg,

der über Gästeplätze verfügt,ist es stellenweise sehr flach.

Beste Option ist inzwischenohnehin der erst im Herbst desvergangenen Jahres (also nachunserem Törn) eröffnete sehrschöne Schlosshafen, noch ein-mal etwa 500 m nördlich des„Bollwerkes“ gelegen. Wasser,Strom und Sanitäreinrichtun-gen sind dort ebenso vorhan-den wie Slip- und Fäkalienab-sauganlage (82 Liegeplätze, Tel.03301-20 31 35. www.oranienburg.de).

Doch egal, an welcher Stelleman festmacht,bis zum Schlossmit seinen weitläufigen Parkan-lagen sind es zu Fuß nie mehrals zehn Minuten. Das gesamteUmfeld des Prachtbaus, denKurfürst Friedrich WilhelmMitte des 17. Jahrhunderts fürseine niederländische Gemah-lin Luise Henriette (von Orani-en, daher der Name) errichtenließ, wurde für die Landesgar-tenschau im vergangenen Jahr

aufwendig umgestaltet und ist(mit Museum) auf jeden Fall ei-nen längeren Aufenthalt wert(www.spsg.de).

Zurück auf der HOW. Aufdem Lehnitzsee liegen Boote imPäckchen außerhalb des Ton-nenstriches vor Anker. Kurzdarauf kommen wir an dieSchleuse Lehnitz, doch die An-zeigetafel für die nächste Sport-bootschleusung ist leer. Wirgreifen zum Telefon: Schon indreißig Minuten sind wir dran,lautet die freundliche Auskunft,und wir werden auch ohne Be-rufsschiff geschleust.Das nenntman netten Service!

Der zum Teil schnurgeradeOder-Havel-Kanal, auf dem esjetzt für die nächsten 11 kmweitergeht, wird von lichtemKiefernwald flankiert, durchden von Zeit zu Zeit die sandi-ge märkische Heidelandschaftschimmert. Radfahrer undAngler nutzen die Wirtschafts-wege auf beiden Ufern für denSonntagsausflug, auf dem Was-ser ist eher wenig los; nur einpaar Berufsschiffe sind unter-wegs, durchgängig alte Kästenaus Tschechien oder Polen.

Nachdem wir von der Havel-Oder-Wasserstraße auf dieObere Havel-Wasserstraße ab-gebogen sind, ist es damit ganzvorbei. Die Ufer rücken dichterheran und sind statt mit einembreiten Schotterstreifen nun mitSchilf gesäumt. Drei Selbstbe-dienungsschleusen folgen nochan diesem Tag: Liebenwalde,Bischofswerder – die uns wiedie langsamste Schleuse der Re-publik vorkommt – und zuletztZehdenick, dessen Klapp-brücke ebenfalls an die Schleu-sung gekoppelt ist.

Im Stadthafen der MarinaZehdenick finden wir danneinen ruhigen Platz für dieNacht (Strom, Wasser, Sanitär-anlagen,Bootsservice und Was-sertankstelle mit Benzin undDiesel. Liegegebühr 1 € je Per-son und Meter Bootslänge,

Müritz: Das„Kleine Meer“gibt sich diegrößte Mühe,seinem altenslawischen Na-men gerechtzu werden.

Anlegen bei der „gelben Welle“: Der Stadthafen Zehdenick bietet für Gastlieger vollen Service.

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Strom 2 €, Restaurant-Café„Zum Blauen Anker“, Tel.03307-31 03 58. www.marina-zehdenick.de). Uns zieht es je-doch nach nebenan,ins „Havel-schloss“, das ebenfalls zurMarina gehört. Im urigen his-torischen Gewölbe lassen wirden Tag mit Hirsch aus demRohr und gebratenem Schafs-rücken aus der Mark deftig aus-klingen.

Vor uns liegt nun der viel-leicht schönste Streckenab-schnitt des „Blauen Paradieses“:Zunächst werfen wir nocheinen Blick in die Marina imZiegeleipark bei OHW-km21,5. Der Hafen (Tel. 03307-42 05 04, www.marina-im-ziegeleipark.de) ist voll ausge-stattet und lässt keine Wünscheoffen. Das Museum der altenZiegelei mit ihren gewaltigenRingöfen ist ein echtes Kleinodmärkischer Industriekultur,einBesuch lohnt sich! (www.ziegeleipark.de).

Danach beginnt die Havel,zum echten Naturerlebnis zuwerden: Schilfinseln und Teich-rosen treiben vor den Ufern,Schmetterlinge und Libellenschweben über ihren engenSchleifen.Weit breiten knorrigeKiefern gemeinsam mit ran-kenden Eichen ihren Baldachinaus Ästen über den Fluss.Zwischen ihren Stämmen spieltdie Sonne im Unterholz. Sogardie Selbstbedienungsschleusenwerden kleiner und kleiner(wenn auch nicht leerer!):Schorfheide, Zaaren und Re-gow werden passiert, bei derSchleuse Bredereiche – der letz-ten an diesem Tag – baden Kin-der mit einer mitgebrachtenBadeleiter im Fluss.

Nach so viel Idylle machenwir am späten Nachmittag amStadtanleger in Fürstenbergfest, mit freiem Blick über denSchwedtsee, auf dessen Nord-ufer sich die Gedenkstätte desehemaligen Frauen-Konzentra-tionslagers Ravensbrück erhebt

Veröffentlichung) gesperrt unddurch einen Neubau ersetztwird (geplante Eröffnung am 6. Juni dieses Jahres), danachfolgen die Schleusen Steinhavel,Strasen, Canow und Diemitz.

Die Kleinseenplatte – Ziern-see und Ellenbogensee machenden Anfang – bietet einen will-kommenen Kontrast zur Fluss-und Kanalfahrt der letzten Ta-ge.Waldgesäumte Ufer mit denfür die Region so typischen höl-zernen Bootshäusern ziehenvorbei. Die Wolken sind auf-gerissen, goldenes Licht überdem Pälitzsee lässt die grüneNatur in zahllosen Schattierun-gen aufleuchten. Dagegen stehtstahlgraues Wasser – maleri-sche Momente!

Mit dem Zotzensee verlassenwir die Seenplatte bereits wie-der,das Tagesziel Mirow ist nunnah.Wir steuern den schlauch-förmigen Stadthafen im Schat-ten der Schlossinsel an und fin-den einen letzten Platz ganzvorn am Steg. Allerdings müs-sen wir „rückwärts“ rein (was

– ein umso düsterer Kontrastinmitten der so unschuldig-schönen Sommerlandschaft(www.ravensbrueck.de).

Für den Liegeplatz mit Strom(Anmeldung beim Fürstenber-ger Yachtclub nebenan, wo esebenfalls Gastliegeplätze gibt)bezahlen wir 13,20 € für unse-ren 10,80 m langen Verdränger.Wer nicht kochen möchte,kannim Restaurant „Im Yachthafen“auch etwas gegen seinen Hun-ger tun (Tel. 033093-392 06,www.http://mitglied.lycos.de/yachtclub/). Gute Einkaufsmög-lichkeiten liegen etwa zehnMinuten zu Fuß entfernt amMarkt auf der Stadtinsel.

Während tiefe Wolken einenfeinen Regenschleier über unslegen,nehmen wir am nächstenTag Kurs auf die Mecklenburgi-sche Kleinseenplatte. Vor denSchleusen ist inzwischen so vielVerkehr, dass immer Wartenangesagt ist – mitunter bis zueiner Stunde. Den Anfangmacht Fürstenberg, die inzwi-schen (zum Zeitpunkt dieser

Am Ziel: angekommen im „im jaich-Stadthafen“ Waren.

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Die Firmen Der beschriebene Ein-weg-Chartertörn wird als Ko-operation von zwei Unterneh-men angeboten, YachtcharterWerder (Werder bei Potsdam)und Charterpoint Müritz (Warenan der Müritz}; die Buchung istüber beide möglich, die Fahrt-richtung richtet sich danach,wann das gewünschte Boot wozur Verfügung steht.■ Yachtcharter Werder, A.-Da-maschke-Str. 56-58, 14542 Werder(Havel) Tel. 03327-54 90 72.www.yachtcharter-werder.de■ Charterpoint Müritz, GroßeBugstr. 1, 17192 Waren (Müritz),Tel. 03991-16 55 59. www.charterpoint-mueritz.deDas Boot Unterwegs waren wirmit einer Succes 108 von Char-terpoint Müritz. Der 10,80 m lan-ge Stahlverdränger ist für zweiPaare ideal, dazu kommen zweiumwandelbare Kojen im Salon.Für den Törn ist das gemütlicheBoot komplett ausgestattet, einFernseher (DVB-T) befindet sichebenfalls an Bord.Weiterer Plus-punkt:Bug- und Heckstrahlruder.Die Wochenpreise liegen zwi-schen 999 und 1999 €.Das Revier Für den Einwegtörnist der SBF Binnen Pflicht. Fahre-risch ist das Revier dennoch prob-lemlos zu meistern. Auf dem süd-lichen Streckenabschnitt – undbesonders auf der Havel-Oder-Wasserstraße – muss jedoch mitBerufsschifffahrt gerechnet wer-den.Wartezeiten vor den Schleu-sen sollten (besonders in derHauptsaison) aber im gesamtenVerlauf eingeplant werden. Diebefahrenen Wasserstraßen (vonSüd nach Nord, entsprechenddem Törnverlauf):■ Potsdamer Havel:Abzweig ausund Einmündung in die Unte-re Havel-Wasserstraße, Länge:30 km, Schleusen: keine, Höchst-geschwindigkeit: 12 km/h,Durch-fahrtshöhe: 4,90 m.

■ Untere Havel-Wasserstraße:Von der Spreemündung in Span-dau bis zur Einmündung in dieElbe, Länge: 149 km, Schleu-sen: 6, Höchstgeschwindigkeit:9 km/h (12 km/h in gekennzeich-neten Abschnitten).■ Havel-Oder-Wasserstraße:Vonder Spreemündung in Spandaubis zur Einmündung in die Oder,Länge: 94 km, Schleusen: 4,Höchstgeschwindigkeit: 9 km/h(12 km/h in gekennz.Abschnitten).■ Obere Havel-Wasserstraße:Von der Mündung in die Havel-Oder-Wasserstraße bis Neustre-litz, Länge: 97 km, Schleusen: 11,Höchstgeschwindigkeit: 9 km/h.■ Müritz-Havel-Wasserstraße:Von der Abzweigung aus derMüritz-Elde-Wasserstraße bis zur Oberen Havel-Wasserstraße,Länge: 32 km, Schleusen: 4,Höchstgeschwindigkeit: 9 km/h.■ Müritz-Elde-Wasserstraße:Von der Mündung in die Elbe bisBuchholz, Länge: 184 km, Schleu-sen: 17, Höchstgeschwindigkeit:6 km/h (25 km/h in gekenn-zeichneten Abschnitten und aufSeen), Durchfahrtshöhe: 3,73 m.Törnliteratur■ Bodo Müller: Von Berlin zurMüritz – mit MecklenburgerKleinseenplatte (Törnführer), 96S., viele Farbfotos und -pläne,ISBN 978-3-89225-278-8,29,90 €.■ Bodo Müller: GewässerkarteDeutschland Nordost, 32 S., Falt-karte 84 x 120 cm, ISBN 978-3-89225-341-9, 15,90 €.■ Törnatlas Mecklenburgischeund Märkische Gewässer, 100 S,A4-Format, 84 Karten, ISBN: 978-3-9806720-5-4, 25 €.Törnetappen kmWerder – Marina Lanke 33Marina Lanke – Oranienburg 33Oranienburg – Zehdenick 36Zehdenick – Fürstenberg 44Fürstenberg – Mirow 36Mirow – Waren 35Gesamt 217

WAS SKIPPER WISSEN MÜSSEN

Oranienburg

Zehdenick

Neuruppin

Fürstenberg

Rheinsberg

Neustrelitz

Mirow

Waren

PotsdamWerder

Berlin

5

4

3

2

1

67

89

Schleusen:1 Spandau2 Lehnitz3 Liebenwalde4 Bischofswerder5 Zehdenick6 Schorfheide7 Zaaren8 Regow9 Bredereiche10 Fürstenberg11 Steinhavel12 Strasen13 Canow14 Diemitz15 Mirow

1011

1213

14

15

KleineMüritz

PälitzseeStolpsee

Tegeler See

KladowerSeenstrecke

Marina Lanke

Templiner See

Schwielowsee

OBERE HAVEL-WASSERSTRAßE

HAVEL-ODER-WASSERSTRAßE

MÜRITZ-HAVEL-WASSERSTRAßE

RUPPINERGEWÄSSER

Havel-Oder-Dreieck

Oder-Havel-Kanal

Vosskanal

Havel

Havel

Havel

RHEINSBERGERGEWÄSSER

TEMPLINERGEWÄSSER

LYCHENERGEWÄSSER

WENTOW-GEWÄSSER

UNTERE HAVEL-WASSERSTRAßE

HAVELKANAL

POTSDAMER HAVEL

Müritz MÜRITZ-ELDE-WASSERSTRAßE

Zeichenerklärung:

HAVELKANAL

Kleine Müritz

gefahreneStrecke

Schleusedurchfahren

Schleuse nichtdurchfahren

Gewässernicht schiffbar

Wasserstraße

Gewässer(Eigenname)

20 km

Obere Havelmit Nebengewässern

N

Ellenbogensee

Binnenmüritz

ZEIC

HN

UN

G:C

HRI

STIA

N T

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REISE

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jedoch dank Bug- und Heck-strahlruder kein Problem ist)und sitzen danach „wie derKorken auf der Flasche“. 11 €bezahlen wir mit Strom beimnetten Hafenmeister, denSchlüssel für die sauberen Sa-nitäranlagen gibt’s dazu.

Ab zum Spaziergang zumSchloss, dass um 1700 als Wit-wensitz von der Herzogin Eli-sabeth Albertine von Mecklen-burg-Strelitz errichtet wurde.Die verträumte Anlage, um-standen von alten Kastanienund Buchen, mag recht tröst-lich auf die Witwe gewirkt ha-ben – immerhin gibt es einekleine „Liebesinsel“. Wer sich an den Aufstieg auf den vonKrähen bevölkerten Backstein-turm der Johanniterkirche wagt(von 10 bis 18 Uhr geöffnet),wird mit einem weiten Blicküber das Umland belohnt.Der „Ritterkeller“ im Seehotelsorgt danach für das passendekulinarische Ambiente (Tel.039833-203 46 www.mirower-seehotel.de)

Nun sind wir bereit für dieletzte Etappe: die Überquerungder Müritz. Und das „KleineMeer“ – denn nichts anderesbedeutet der aus dem Slawi-schen entlehnte Name – gibtsich die größte Mühe, diesemNamen auch wirklich gerechtzu werden. Von Westen her hates aufgefrischt, und nach dem

letzten Kanalstück der Müritz-Havel-Wasserstraße mit derSchleuse Mirow wird unserVorschiff schon auf der KleinenMüritz ordentlich nass.

Kurz und steil kommt die Seeim Stakkato von Backbord,undwir sind schon weit vor derTonne „Müritz-Mitte“, froh,gut geschützt auf der Flybridgezu sitzen. Erst querab vonSchloss Klink wird es unterLand wieder ruhiger, und anden Untiefen „Dicker Baum“und „Ecktanne“ vorbei errei-chen wir schließlich die Bin-nenmüritz mit der Stadt Warenan ihrem nordöstlichen Ufer.Keine halbe Stunde später lie-gen wir fest und ruhig am ers-ten Steg des „im jaich“-Stadt-hafens.

Unser erster Törn der Saison2009 durch das „Blaue Para-dies“ endete hier in Waren –und er war nicht nur „paradie-sisch“, sondern vor allem auchabwechslungsreich: von denResidenzstädten wie Potsdamund Oranienburg über die en-gen Havelschleifen bis zurpassenden „Erfrischung“ amSchluss – der Müritz.

Im Spätsommer des vergan-genen Jahres sind wir dannnoch einmal ins Paradieszurückgekehrt. Mit anderemBoot gind es von Rechlin nachSchwerin.Diese Reportage folgtin BOOTE 5/2010. ■

Perfekt ausgestattet: unser Charterboot vom Typ Succes 108.

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Boote Polch KG, Zum Hafen, 56841 Traben-Trarbach, Germany

Tel: +49 6541 2010, [email protected], www.bootepolch.de

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W W W . P A R A G O N Y A C H T S . S E

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