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TEXT: BERTHOLD WESSELER | FOTO: MIRKO KRENZEL E in Evergreen auf der Hitliste der Aufgaben von IT-Chefs ist die Anwendungsmodernisierung. Oftmals sind in Unternehmen Anwendungen im Einsatz, bei denen es hinsichtlich neuer Themen wie E-Com- merce, mobile Zugriffe oder moderne Bedienoberflächen vielfach hapert. Ins- besondere dann, wenn es sich nicht um eine gut gepflegte Standardsoftware han- delt, sondern um eine über viele Jahr hin- weg gewachsene Eigenentwicklung oder die Lösung eines Lieferanten, der mittler- weile vom Markt verschwunden ist. Da eine Ablösung oftmals teuer, riskant und zeitaufwendig ist, empfiehlt sich die gezielte Modernisierung dieser Anwendun- gen, etwa indem Schnittstellen und GUIs überarbeitet oder fehlende Features er- gänzt werden. Zumal die Einführung neuer Standardsoftware nicht zwingend Funkti- onalität und Performance verbessert. Die Modernisierung der IT erfolgt mit Java, PHP und .Net – oder auch mit RPG Open Access. Vorhandene AS/400-Lösungen werden weiter genutzt, die Entwicklung neuer Module und Anwendungen auf Windows und Web verlagert. So eröff- nen sich Lösungswege für Aufgaben, die auf klassischen Wegen gar nicht oder nur mit unverhältnismäßig viel Aufwand rea- lisierbar wären. Problematisch wird es, wenn die Entwickler der vorhandenen Anwendungen nicht mehr im Unterneh- men sind. Zumal RPG-Programmierer immer seltener zu finden sind, während Web- und Windows-Entwickler überall nachwachsen. Wie auch immer: Der IT-Chef wird einen Onlineshop anbinden, Web-2.0-Oberflä- chen einführen, Zugriff von mobilen End- geräten aus ermöglichen und die Integra- tion anderer Anwendungssysteme – auch bei Geschäftspartnern oder Kunden – vor- antreiben. Wie sich dabei die Prioritäten richtig setzen und Dauerbaustellen ver- meiden lassen, erläutert Constanze Zarth im Gespräch mit DV-Dialog. Als Chief Operating Officer (COO) ist sie bei der Group Business Software AG (GBS) für das Europageschäft verantwortlich – insbeson- dere auch für die Cloud-basierte Anwen- dungsbereitstellung und die Modernisie- rung von Lotus-Umgebungen. Im Rahmen einer strategischen Neuaus- richtung rückt GBS als Experte in Sachen „Collaboration“ und IBM/Lotus nun das Know-how auf dem Gebiet moderner IT- Anwendungen in den Fokus – unter dem Slogan „Expertise matters“. Diese Neuaus- richtung folgt unmittelbar auf die Grün- dung von vier Competence Centern (siehe DV-Dialog 7–8/12, S. 3), die das Wissen in den Bereichen Security, Portal & Business Process Management, Modernisierung und Mobility bündeln. Interview Seite 4 Monitoring iSeries Setzen Sie mit KEOS neue Maßstäbe – in Echtzeit ilovekeos.de Aus dem Inhalt ANZEIGE Im Gespräch mit Constanze Zarth, Chief Operating Officer (COO) bei der Group Business Software AG Moderne IT ist eine Daueraufgabe Help/Systems hat CCSS übernommen AS/400-Experten bauen ihre Präsenz in Europa aus | Seite 2 Informatica will Heiler Software Datenintegrator kauft Produkt- informationsmanagement | Seite 2 Aktivitäten im Osten ausgebaut Fritz & Macziol eröffnet neue Zweigstelle in Leipzig | Seite 2 Technogroup, mehr als nur Maintenance Hochheimer IT-Dienstleister baut Projektservice aus | Seite 3 Asna gewinnt Sisa als Partner Kooperation mit Infoniqa ebenfalls erweitert | Seite 3 IBM-Gewinn stabil Hardware schwächelt | Seite 6 CRM-Alternative Sugar in der City Cloud | Seite 7 Verschlankt BPM-Lösungen von IBM | Seite 8 DVD IM INTERNET Palmisano tritt ab Zehn Jahre war er IBM-Chef; jetzt geht Sam Palmisano in Rente | Seite 6 Power7+ ist da Neue IBM-Prozessoren peppen die Power Systems auf | Seite 16 Open Source braucht keinen Welpenschutz: IT-Experten im Bundestag bundestag.de +++ Kritik an iPhone-Hersteller Foxconn von Krawallen befeuert foxconn.com +++ Konzentra- tion auf Windows Phone Nokia verschiebt Tablet wegen Surface nokia.de +++ Start für Windows 8 am 26. Oktober – 4 Tage später 4 Mio. Upgrades ver- kauft microsoft.de +++ Burda will Xing ganz xing.de +++ Iran will Google blockieren nationales Intranet geplant? google.de +++ Facebook-Aktie bricht weiter ein – Zweifel am Geschäftsmodell facebook.com +++ Nintendo weiter mit IBM-Prozessoren: Spielekon- sole Wii U mit Power7 nintendo. de +++ Hurrikan Sandy ver- wüstet US-Ostküste – mehrere 1.000 Homepages down afp.de +++ SAP will sparen – trotz guter Aussichten sap.de +++ Apple enttäuscht Anleger trotz Rekordgewinn apple.de +++ SCHLAG ZEILEN Wildes Rauschen im Kontenblätterwald Hansfrieder Weber, General Manager der Innovabee GmbH 13. November 2012 | 27. Jahrgang | G 30793 E 11 | 2012  Bald ist es so weit – ab 2013 müs- sen Unternehmen jeder Couleur ihren  Jahresabschluss erstmals elektronisch  an die Finanzverwaltung übermitteln.  Was unter dem Namen E-Bilanz für  jede Menge Aufruhr gesorgt hat, ist  für viele Mittelständler in der Tat eine  harte Nuss. Sachverständige haben  darauf hingewiesen, dass vor allem  die  Aufbereitung  der  zahl  reichen  Informationen  entsprechend  der  Taxonomie große Personal-, Zeit- und  Kostenaufwände nach sich zieht.  Gleichzeitig werden die Vorteile der  äußerst  detaillierten  Aufschlüsse- lung infrage gestellt. Deshalb unkt  so  mancher  Betroffene,  dass  von  der neuen Regelung hauptsächlich  Steuer  berater profitieren. Denn ohne  professionelle Hilfe durch Dienstleis- ter ist das Projekt E-Bilanz kaum zu  stemmen. Selbstverständlich freuen  sich auch die Finanzkontrolleure über  die E-Bilanz – können sie doch künftig  ungewöhnliche Geschäftsentwicklun- gen auf Knopfdruck entdecken. Zeitgleich trifft die Unternehmen die  Überführung der nationalen Zahlver- fahren in den einheitlichen Euro-Zah- lungsverkehrsraum (Sepa). Auch hier  wird die Umstellung mit erheblichen  Geld- und Zeitbudgets einhergehen,  wenn Banken ab dem 1. Februar 2014  nur noch Sepa-kompatible Transaktio- nen entgegennehmen dürfen. Trotz aller Kritik bleibt Unternehmern  nichts anderes übrig, als Sepa und  E-Bilanz umzusetzen. Hierbei sollten  sie das „Glück im Unglück“ sehen.  Tiefgreifende  Änderungen  in  der  Buchhaltung eröffnen auch Chancen,  neue und effizientere Infrastrukturen  aufzubauen. Denn moderne Finanz- systeme  bieten  Funktionen  vom  Cash-, Forderungs- und Währungs- management über intelligente Cock- pits bis hin zu Workflow-Lösungen.  ANZEIGE

DV-Dialog 11/12

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DV-Dialog ist seit über 25 Jahren die große Fachzeitung für IBM Business Systems, System i und AS/400

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Page 1: DV-Dialog 11/12

TexT: BerThold Wesseler | FoTo: Mirko krenzel

Ein Evergreen auf der Hitliste der Aufgaben von IT-Chefs ist die Anwendungsmodernisierung. Oftmals sind in Unternehmen

Anwendungen im Einsatz, bei denen es hinsichtlich neuer Themen wie E-Com-merce, mobile Zugriffe oder moderne Bedienoberflächen vielfach hapert. Ins-besondere dann, wenn es sich nicht um eine gut gepflegte Standardsoftware han-delt, sondern um eine über viele Jahr hin-weg gewachsene Eigenentwicklung oder die Lösung eines Lieferanten, der mittler-weile vom Markt verschwunden ist.Da eine Ablösung oftmals teuer, riskant und zeitaufwendig ist, empfiehlt sich die gezielte Modernisierung dieser Anwendun- gen, etwa indem Schnittstellen und GUIs überarbeitet oder fehlende Features er-gänzt werden. Zumal die Einführung neuer Standardsoftware nicht zwingend Funkti-

onalität und Performance verbessert. Die Modernisierung der IT erfolgt mit Java, PHP und .Net – oder auch mit RPG Open Access. Vorhandene AS/400-Lösungen werden weiter genutzt, die Entwicklung neuer Module und Anwendungen auf Windows und Web verlagert. So eröff-nen sich Lösungswege für Aufgaben, die auf klassischen Wegen gar nicht oder nur mit unverhältnismäßig viel Aufwand rea-lisierbar wären. Problematisch wird es, wenn die Entwickler der vorhandenen Anwendungen nicht mehr im Unterneh-men sind. Zumal RPG-Programmierer immer seltener zu finden sind, während Web- und Windows-Entwickler überall nachwachsen.Wie auch immer: Der IT-Chef wird einen Onlineshop anbinden, Web-2.0-Oberflä-chen einführen, Zugriff von mobilen End-geräten aus ermöglichen und die Integra-tion anderer Anwendungssysteme – auch bei Geschäftspartnern oder Kunden – vor-

antreiben. Wie sich dabei die Prioritäten richtig setzen und Dauerbaustellen ver-meiden lassen, erläutert Constanze Zarth im Gespräch mit DV-Dialog. Als Chief Operating Officer (COO) ist sie bei der Group Business Software AG (GBS) für das Europageschäft verantwortlich – insbeson-dere auch für die Cloud-basierte Anwen-dungsbereitstellung und die Modernisie-rung von Lotus-Umgebungen.Im Rahmen einer strategischen Neuaus-richtung rückt GBS als Experte in Sachen „Collaboration“ und IBM/Lotus nun das Know-how auf dem Gebiet moderner IT-Anwendungen in den Fokus – unter dem Slogan „Expertise matters“. Diese Neuaus-richtung folgt unmittelbar auf die Grün-dung von vier Competence Centern (siehe DV-Dialog 7–8/12, S. 3), die das Wissen in den Bereichen Security, Portal & Business Process Management, Modernisierung und Mobility bündeln.

interview seite 4

Monitoring iSeries

Setzen Sie mit KEOS neue Maßstäbe – in Echtzeit ilovekeos.de

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Aus dem Inhalt

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Im Gespräch mit Constanze Zarth, Chief Operating Officer (COO) bei der Group Business Software AG

Moderne IT ist eine Daueraufgabe

Help/Systems hat CCSS übernommen AS/400-Experten bauen ihre Präsenz in Europa aus | Seite 2

Informatica will Heiler SoftwareDatenintegrator kauft Produkt-informationsmanagement | Seite 2

Aktivitäten im Osten ausgebautFritz & Macziol eröffnet neue Zweigstelle in Leipzig | Seite 2

Technogroup, mehr als nur Maintenance Hochheimer IT-Dienstleister baut Projektservice aus | Seite 3

Asna gewinnt Sisa als Partner Kooperation mit Infoniqa ebenfalls erweitert | Seite 3

IBM-Gewinn stabilHardware schwächelt | Seite 6

CRM-AlternativeSugar in der City Cloud | Seite 7

VerschlanktBPM-Lösungen von IBM | Seite 8

DVD IM INTERNET

Palmisano tritt abZehn Jahre war er IBM-Chef; jetzt geht Sam Palmisano in Rente | Seite 6

Power7+ ist daNeue IBM-Prozessoren peppen die Power Systems auf | Seite 16

Open Source braucht keinen Welpenschutz: IT-Experten im Bundestag bundestag.de +++ Kritik an iPhone-Hersteller Foxconn von Krawallen be feuert foxconn.com +++ Konzentra-tion auf Windows Phone – Nokia verschiebt Tablet wegen Surface nokia.de +++ Start für Windows 8 am 26. Oktober – 4 Tage später 4 Mio. Upgrades ver-kauft microsoft.de +++ Burda will Xing ganz xing.de +++ Iran will Google blockieren – nationales Intranet geplant? google.de +++ Facebook-Aktie bricht weiter ein – Zweifel am Geschäftsmodell facebook.com +++ Nintendo weiter mit IBM-Prozessoren: Spielekon-sole Wii U mit Power7 nintendo.de +++ Hurrikan Sandy ver-wüstet US-Ostküste – mehrere 1.000 Homepages down afp.de +++ SAP will sparen – trotz guter Aussichten sap.de +++ Apple enttäuscht Anleger trotz Rekordgewinn apple.de +++

S C H L A G Z E I L E N

Wildes Rauschen im Kontenblätterwald

Hansfrieder Weber,General Manager der Innovabee GmbH

13. November 2012 | 27. Jahrgang | G 30793 E

11 | 2012

 Bald ist es so weit – ab 2013 müs-sen Unternehmen jeder Couleur ihren Jahresabschluss erstmals elektronisch an die Finanzverwaltung übermitteln. Was unter dem Namen E-Bilanz  für jede Menge Aufruhr gesorgt hat,  ist für viele Mittelständler in der Tat eine harte Nuss. Sachverständige haben darauf hingewiesen, dass vor allem die  Aufbereitung  der  zahl reichen Informationen  entsprechend  der Taxonomie große Personal-, Zeit- und Kostenaufwände nach sich zieht. 

Gleichzeitig werden die Vorteile der äußerst  detaillierten  Aufschlüsse-lung  infrage gestellt. Deshalb unkt so  mancher  Betroffene,  dass  von der neuen Regelung hauptsächlich Steuer berater profitieren. Denn ohne professionelle Hilfe durch Dienstleis-ter  ist das Projekt E-Bilanz kaum zu stemmen. Selbstverständlich  freuen sich auch die Finanzkontrolleure über die E-Bilanz – können sie doch künftig ungewöhnliche Geschäftsentwicklun-gen auf Knopfdruck entdecken.

Zeitgleich  trifft die Unternehmen die Überführung der nationalen Zahlver-fahren in den einheitlichen Euro-Zah-lungsverkehrsraum (Sepa). Auch hier wird die Umstellung mit erheblichen Geld- und Zeitbudgets einhergehen, wenn Banken ab dem 1. Februar 2014 nur noch Sepa-kompatible Transaktio-nen entgegennehmen dürfen.

Trotz aller Kritik bleibt Unternehmern nichts anderes übrig, als Sepa und E-Bilanz umzusetzen. Hierbei  sollten sie das „Glück  im Unglück“  sehen. Tiefgreifende  Änderungen  in  der Buchhaltung eröffnen auch Chancen, neue und effizientere Infrastrukturen aufzubauen. Denn moderne Finanz-systeme  bieten  Funktionen  vom Cash-,  Forderungs- und Währungs-management über  intelligente Cock-pits bis hin zu Workflow-Lösungen. 

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Page 2: DV-Dialog 11/12

MIDRANGE-MARKT | UNTERNEHMEN DV-Dialog 11/2012 | 13. November 20122

KARRIERE23 Veranstaltungen

24 Personalien und impressum

11 | 2012

Produkte

Anwendungen

Help/Systems übernimmt CCSS

AS/400-Experten bauen ihre Präsenz in Europa aus

Mit dem Kauf der britischen Soft-wareschmiede CCSS Ltd. erweitert

Help/Systems sowohl seine Produktpa-lette im Bereich Systemüberwachung und RZ-Automation als auch seine Kundenbasis in Europa.

Help/Systems, ein auf Systemmanage-ment spezialisiertes amerikanisches Softwarehaus im Besitz der Invest-mentgesellschaft Summit Partners, hat in der jüngeren Vergangenheit IBM-i-Spezialisten wie Powertech, Advanced Systems Concepts (ASC), Sequel oder Bytware übernommen und zählte vor der CCSS-Übernahme weltweit rund 5.100 Kunden. CCSS wurde vor 20 Jahren von Ray Wright im englischen Gillingham gegründet und verfügt über Nieder-lassungen in Bonn sowie in Raleigh

(USA). Die drei Produkte des Unter-nehmens – QSystem Monitor, QMes-sage Monitor und QRemote Control – helfen Kunden wie Volvo, Geodis, Mattel, der Laurens Spethmann Hol-ding LSH, Newell-Rubbermaid, der Royal Bank of Scotland oder Siemens Healthcare, ihre IBM-i-Server auf effi-ziente und automatisierte Weise zu betreiben.Wie zu erfahren war, soll es weder auf der Produktseite noch in der Beleg-schaft zu Änderungen kommen. Allein CEO Ray Wright hat das Unternehmen verlassen; Janet Dryer, CEO von Help/Systems, hat als neue Direktorin von CCSS seine Nachfolge angetreten. Eine offizielle Stellungnahme von Help/Systems oder CCSS war bisher nicht zu erhalten; allein von der in den Deal involvierten Firma WTA, einer auf Merger und Akquisitionen spezia-lisierten Unternehmensberatung, gibt es eine offizielle Presseinformation.

www.helpsystems.com

systemüberwachung und -automation für iBM i

Der amerikanische Softwarekonzern Informatica will über seine Toch-

ter Informatica Deutschland AG alle Aktien der Stuttgarter Heiler Software AG kaufen. Eine Einigung mit dem Heiler-Management sowie den wich-tigsten Aktionären (im Besitz von 71,6 Prozent aller ausstehenden Heiler-Aktien) gibt es nach Firmenangaben bereits.Informatica bietet allen Heiler-Aktio-nären 7,04 Euro pro Aktie in bar. Dies sind insgesamt knapp 81 Mio. Euro und rund 147 Prozent mehr als der Xetra-Schlusskurs der Aktie vor dieser Ankündigung. Darüber hinaus hat die 1987 gegründete Heiler Software AG eine Transaktionsvereinbarung mit Informatica geschlossen, um die Eck-punkte des Übernahmeangebotes und die Ziele für die Weiterentwicklung der Heiler-Software zu definieren.Heiler hat im Geschäftsjahr 2010/11 (bis 30. September) mit 140 Mitarbei-tern und 17,4 Mio. Euro Umsatz einen Gewinn von 1,45 Mio. Euro erzielt; Zahlen für das aktuelle Geschäftsjahr liegen noch nicht vor. „Eine engere Zusammenarbeit mit Informatica bie-tet durch deren führende Position im

Bereich Datenintegration viele Vorteile für unsere Kunden, Mitarbeiter und Partner“, glaubt Rolf J. Heiler, Gründer und Vorstandsvorsitzender der Heiler Software AG, deren Produktinforma-tionsmanagementlösungen eine „per-fekte Ergänzung“ zum Angebot von Informatica seien.

www.informatica-offer.com

Basware übernimmt das Netzwerk- und E-Invoicing-Geschäft von Cer-

tipost, einer Tochter der Bpost-Gruppe mit Sitz im belgischen Aalst. Certipost beschäftigt derzeit 84 Mitarbeiter, von denen 76 in den Bereichen Netzwerk und E-Invoicing tätig sind.Im Jahr 2011 nutzten nach Firmen-angaben mehr als 85.000 Unterneh-men Certiposts Technologie, um Dokumente elektronisch auszutau-schen; per Roaming werden über 100.000 Unternehmen in Europa erreicht, heißt es. Der Geschäftsbereich für Dokumen-tenaustausch von Certipost werde in die Organisation von Basware inte-griert. Die übrigen Aktivitäten von Certipost im Bereich digitaler Zer-tifikate und der belgischen elektro-nischen Identitätskarte bleiben bei Bpost. Nach der Übernahme werden schätzungsweise rund 12 Mio. Trans-aktionen zusätzlich über Baswares Netzwerk laufen.

www.basware.de

Das Ulmer Systemhaus Fritz & Macziol gewinnt den IBM-Mana-

ger Rainer Marzahn als Geschäfts-stellenleiter Berlin und eröffnet eine neue Zweigstelle in Leipzig. Der IBM-Partner ist somit an 15 Standorten in Deutschland präsent.

Die Tailorit GmbH, Strategie- und Umsetzungsberatung der Mode-

branche, nimmt Dr. Axel Seeger in den Kreis der Partner auf und baut ihre Belegschaft weiter aus.Seeger, bereits seit Anfang 2011 im Unternehmen, verstärkt ab sofort die Führungsriege des Düsseldorfer Unter-nehmens, die neben Firmengründer Thomas Jesewski aus den beiden lang-jährigen Partnern René Preloger und Daniel Schmälzle besteht.Mit Friederike Seidel und Paul Micki-ewicz baute Tailorit nach der Neuein-stellung von Alexander Beuntker als Senior Consultant im Juli das Bera-terteam weiter aus. Die Bekleidungs-ingenieurin Seidel komm aus dem Einkauf der New Yorker Group-Servi-ces International GmbH. Mickiewicz verfügt über praktische Kenntnisse bei Beschaffung und Logistik im Handel. Der Schwerpunkt seiner bisherigen Tätigkeit lag bei der Optimierung von bestehenden Logistikstrukturen und im Global Sourcing. Beuntker kommt als Experte für den Bereich Supply Chain Management zu Tailorit; zuvor war er für Unternehmen wie TJX, C & A und Aldi tätig.

www.tailorit.de

Informatica will Heiler Software

Datenintegrator kauft sich ins Produktinformationsmanagement ein

Hat gut lachen: Rolf J. Heiler, Gründer, Vorstandsvorsitzender und Hauptaktionär der Heiler Software AG

Basware kauft in Benelux zu

Präsenz im Osten gestärkt

Tailorit verstärkt sich

Der waschechte Berliner Rainer Marzahn ist seit Oktober Geschäfts-stellenleiter Berlin

Marzahn hat Anfang Oktober neben der Geschäftsstellenleitung in der Bun-deshauptstadt auch die Verantwor-tung für den neuen Standort in Leipzig übernommen. Der waschechte Berli-ner war vor dem Wechsel seit 1991 bei IBM im Vertrieb tätig.

www.fum.de

MIDRANGE-MARKT4 „Bewährte Anwendungen auf smarte Art modernisieren“

Im Gespräch mit Constanze Zarth, Chief Operating Officer (COO) bei der Group Business Software AG

6 iBM-Chef Palmisano tritt ab CEO Virginia Rometty übernimmt das Zepter ganz

7 Cloud-basierte iT-services im Fokus IBM startet eine neue Initiative speziell für „Managed Service Provider“

7 CrM-Alternative für den Mittelstand Sugar 6.5 nun auch in der City Cloud der IBM erhältlich

8 Verschlankt und gestrafft Rückblick auf das 3. BPM Symposium von IBM

8 Ganzheitliche sAP-Betreuung Fritz & Macziol bündelt Ressourcen für SAP-Anwender

PRODUKTE9 klares Commitment

Rocket Software kündigt die von IBM erworbene Hochverfügbarkeitslösung iCluster in neuer Version 7.1 an

9 5250 mit Windows 8 Attachmate lanciert Terminalemulation Reflection 2011 R3 mit Zertifikat für das neue PC-Betriebssystem

9 Plattformunabhängiges dokumentenmanagement Aus Multi Archive wird Multi-Support Next

ANWENDUNGEN17 schlüssel zur modernen softwarewelt

Abus: Anwendungsmodernisierung sichert Investition

18 ringe mit neuer regie Seeger-Orbis erweitert Lagerverwaltungssystem um Versandsteuerung

19 Container schneller an Bord Hamburg nimmt Kurs auf Hafen der Zukunft

20 Von dCW zu Fimox Die Spedition Geis hat eine moderne Finanzsoftware eingeführt

21 hr-Projekt bei Gewa Musikgroßhändler modernisiert das Recruiting per HR-Portal

22 hr-outsourcing beim stuhlhersteller Ratiodata hostet Paisy-System für Interstuhl

Seite 16

Seite 17

Performance-Push IBM mit Power7+-Prozessor und neuen Highend-Servern

Hermes nimmt Infor M3 Pharmagruppe plant ERP-Umstellung

„ohne Nebenwirkungen“

10 rundruf: Was ist bei der implementierung von e-Bilanz und sepa wichtig? Eine Kurzumfrage unter den Midrange-Experten in Deutschland

10 e-rechnung ja, aber mit Bedacht Elektronische Rechnungsverarbeitung lohnt sich nicht immer

10 zielloses Vorgehen bei der e-Bilanz? Frankfurter Adept Consult bemängelt unstrukturierte Umsetzungsprojekte

11 Unternehmensprozesse vernetzen Softwareschmiede CSS führt Finanzlösung eGecko 2.0 ein

11 lucanet erweitert software für das rechnungswesen Release 9.0 kommt mit Group Report und E-Bilanz

13 iBM Connections 4.0 Innovative Kommunikationsformen flexibilisieren starre IT-Systeme

14 Marktübersicht: Magnetband als Archiv- und Backup-speicher Eine tabellarische Übersicht über das aktuelle Produktangebot

14 standardplatten für die As/400 EMC verlängert Lizenzvertrag mit IBM bis 2017

15 Premiere für lTo6 IBM kündigt neue Ultrium-Bandlaufwerke und -Medien an

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DV-Dialog 11/2012 | 13. November 2012 UNTERNEHMEN | MIDRANGE-MARKT 3

kooPerATionen

Bekämpfung von Geldwäsche und Terroris-musfinanzierung: Bureau van Dijk (BvD), ein weltweiter Anbieter elektronischer Fir-meninformationen, hat mit dem Bensheimer Com pliance-Experten Ton Beller eine Part-nerschaft zur automatischen Ermittlung und Prüfung von „Wirtschaftlich Berechtigten“ im Rahmen des Kunden annahmeprozesses geschlossen. Über eine Schnittstelle der „Know Your Customer“-Lösung Siron KYC von Ton Beller zur Orbis-Datenbank von BvD erhalten Compliance-Verantwortliche auto-matisiert Zugriff auf die Eignerstruktur von über 100 Mio. Unternehmen weltweit.

www.tonbeller.com

Der britische Hersteller Halcyon Software hat die Präsenz auf dem europäischen Fest-land durch eine neue Vertriebspartnerschaft mit der Frankfurter Pheron Technologies Group verstärkt, die Halcyons Softwaretools für das System-, Output- und Dokumenten-management im Umfeld der AS/400 auch in Osteuropa vermarkten will.

www.halcyonsoftware.com

Weil CEO Thomas Deutschmann in China mittel- und langfristig sehr großes Poten-tial für die CRM-Software der Update Soft-ware AG sieht, haben die Wiener jetzt eine Partnerschaft mit Inspur geschlossen, dem größten Serverhersteller Chinas. Gemeinsam entwickeln beide Firmen die CRM-Lösung für den asiatischen Markt weiter, um damit Inspurs CRM-Division auszubauen und Kun-den am chinesischen Markt zu akquirie-ren. Das Asiengeschäft mit der CRM-Lösung wird zur Gänze von Inspur aus Jinan gesteu-ert; Update unterstützt die Chinesen durch Schulungen der Mitarbeiter sowie klassische Partnerleistungen.

www.update.com

Die Dernbacher Itac Software AG und Yamaha Motor IM mit Hauptsitz in Japan wollen im Bereich SMT Assembly System eine gemeinsame Maschinenschnittstelle zur Onlinekommunikation zwischen Yama-has Bestückmaschinen in der Elektronikferti-gung und dem iTAC-SMT-Interface realisieren. Yamaha beschafft sich damit alle künftigen, kundenseitigen Traceability-Anforderungen nach den strengen deutschen Regularien und will so die Wettbewerbsfähigkeit am internationalen Markt sichern.

www.itac.de

Die bisherigen Partnerprogramme fasst Polycom zusammen. Teil des Partnernet-zes mit rund 7.000 Partnern ist ein neues Entwicklungsprogramm, mit dem Soft-warehersteller die Schnittstellen und Tools des Anbieters von Unified Communications nutzen können. Die neuen Labels „Polycom Ready“ und „Polycom Powered“ kennzeich-nen Partner, die Polycom-Software in ihre Geräte, Produkte oder Software einbetten.

www.polycom.de

Aia Software, Entwickler von Soft-ware für das Management von

Kundenkommunikation u.a. im AS/400-Umfeld, hat von Microsoft nach längerer Zusammenarbeit den Status „ISV Gold Partner“ erhalten. Somit zählt Aia Software zur weltwei-ten Spitze des Partnernetzwerks des Softwareriesen.Über 1.000 Unternehmen weltweit nutzen Aias Dokumentensoftware ITP – kurz für Intelligent Text Proces-sing – als die integrierte Lösung zum automatischen Erstellen von Stan-darddokumenten in großer Zahl, für maßgeschneiderte, individuelle Kor-respondenz und zum Ausfüllen dyna-mischer elektronischer Formulare. Darunter sind auch etliche AS/400-Anwender, die mit ITP z.B. Office Vision/400 abgelöst haben.„In fast jedem Unternehmen und jeder Organisation wird die eine oder andere Lösung von Microsoft mehr oder weni-ger intensiv eingesetzt, beispielsweise Sharepoint, Word oder Excel“, sagt Paul Dirven, CEO von Aia Software. „Es ist deshalb für uns ganz besonders wichtig sicherzustellen, dass unsere eigene Software nahtlos mit diesen Anwendungen integrierbar ist.“ Ein gutes Beispiel dafür sei die Art und Weise, wie die Dokumentenlösung ITP mit Sharepoint zusammenarbeite.

www.aia-itp.de

Zusammenarbeit bei der AS/400: Asna hat mit Sisa Studio Informa-

tica SA aus Lugano einen weit über die Schweiz hinaus aktiven Herstel-ler von Logistiksoftware als Partner gewonnen. Außerdem wurde nun in Österreich die langjährige Zusammen-arbeit mit Infoniqa erweitert – um das Produkt Wings zur Integration von Green-Screen-Applikationen in Portale wie Sharepoint oder andere Intranet-/Internet-Lösungen.Sisa, 1972 in Lugano gegründet, spe-zialisiert sich mit 50 Mitarbeitern auf die Entwicklung und die Beratung auf dem Gebiet Logistik und Zollabwick-lung. Betreut werden rund 200 Kun-den. Mit der Freigabe der mit Asna Wings weiterentwickelten Anwen-dung Trans|it Web wird die Software nun auch im Rechenzentrumsbetrieb als SaaS-Dienstleistung vollständig browserbasiert angeboten. Roland Schumacher, CEO von Sisa, will Trans|it mit Wings noch stärker auf das Web und die neuen technischen Anforderungen ausrichten. „Gleichzei-tig fördert Wings das Know-how unse-rer Entwickler“, erklärt Schumacher. „So schaffen wir eine Verbindung der Microsoft- und IBM-Welt, in der wir die Stärken der jeweiligen Plattform ideal nutzen können.“Die Asna-Suite basiert auf der 2010 ein-geführten Schnittstelle Rational Open Access for RPG der IBM. Sie erstellt

aus den auf „Display Files“ (DSPF) der 5250-Welt basierenden Dialogen eigenständige Webanwendungen, die mit der bestehenden RPG-Programm-logik auf dem IBM-System i kommu-nizieren. Wings wandelt DSPF-Dialoge in ASPX/.Net-Seiten um, die von .Net-Entwicklern gewartet und in jedes bestehende Umfeld, von Web seiten bis zu produktspezifischen Clients, integriert werden können. Die Infoniqa Informationstechnik GmbH unterstützt mit Wings alle AS/ 400-Kunden in Österreich, die AS/400-Applikationen im Web oder in Por-talen zur Verfügung stellen wollen, beispielsweise als Warenwirtschafts-Informationsportal für interne und externe Mitarbeiter oder auch für Kun-den und Lieferanten. Wings integriert die Dialogebene, ohne die bestehende Logik der Anwendungen zu ändern.„Damit ist eine schnellere Umsetzung von Projekten möglich – und auch der Entwicklungsaufwand ist geringer als bei anderen Konzepten“, benennt Ronald Bürscher, Geschäftsführer Info-niqa, die Vorteile. Die Lösung bringe beispielsweise bei der Onlinebestell-erfassung auf AS/400-Basis große Vor-teile, denn dann müsse die AS/400-Webanwendung nicht von Grund auf entwickelt werden. Für die Nutzung der modernisierten Anwendungen genügt am Client ein Browser und die Verbindung zum Webserver, auf dem die Anwendung läuft. „So ist die Software auch für den Außendienst zur Nutzung auf mobilen Engeräten ideal geeignet“, erklärt Bürscher.Die Infoniqa Informationstechnik GmbH ist Teil der auch in Deutsch-land aktiven Infoniqa-Gruppe und betreut von den Standorten Wien und Wels aus rund 200 Kunden am österreichischen Markt. Die Infoniqa-Gruppe wurde 2006 gegründet und betreut mit etwa 200 Mitarbeitern an 13 Standorten rund 3.000 Kunden im deutschsprachigen Raum.

www.asna.com

Hohe Verfügbarkeit und die nötige Performance auch für hetero-

gene IT-Landschaften verspricht die Hochheimer Technogroup IT-Service GmbH mit ihrem nunmehr erweiter-ten Projektservice, vor allem bei einem Update der ERP-Systeme eines Kunden, bei einer Neuausrichtung seiner inter-nen IT-Prozesse oder der Einführung von Software, die mit einer Reorgani-sation der Prozesse im Unternehmen verbunden ist.„Projektservice wird all die Firmen ansprechen, die kein Risiko eingehen wollen und sich auf die Erfahrung unserer Spezialisten verlassen möch-ten“, beschreibt Geschäftsführer Claus Fischer in kurzen Worten das Angebot. Im Projektservice werden demnach die Erfahrung der Projektleiter und das Know-how der IT-Experten der Tech-nogroup zusammengeführt.

Über die Serviceleistungen hinaus wer-den kundenspezifische Lösungen – je nach Anforderung und Bedarf – ent-wickelt. Die Betreuung erfolgt durch einen Projektverantwortlichen, der gemeinsam mit dem Kunden einen Projektplan entwickelt, Berichte über den aktuellen Stand gibt und not-wendige Ressourcen ermittelt, sei es für die Planung und Umsetzung von RZ-Umzügen oder die Erstellung und Durchführung von Backup-Konzep-ten, sei es für Disaster-/Recovery-Tests oder auch die Optimierung der Sys-tem-Performance. All das kann auch im Rechenzentrum der Technogroup durchgeführt werden. 160 qualifizierte Mitarbeiter sorgen für die für Kunden herstellerunabhängige Dienstleistung.

esther Fuchs

Integration groß- geschrieben

Paul Dirven, CEO von Aia Software

Asna gewinnt Sisa als Partner

Modernisierungskooperation mit Infoniqa ebenfalls erweitert

Technogroup verspricht mehr als nur Maintenance

Claus Fischer, Geschäftsführer der Technogroup IT-Service GmbH: Will die Performance- und Verfügbarkeitsrisiken ausschalten

Thomm

y Weiss / Pixelio.de

Ronald Bürscher, Geschäftsführer der Infoniqa Informationstechnik GmbH

Im Rahmen eines Kooperationsvertrages mit Docuware können Kyocera-Kunden ab sofort das Dokumenten-Management-Sys-tem Docuware direkt über den japanischen Hersteller bzw. dessen Partner beziehen. Dazu will der Druckerhersteller kontinuier-lich seine Vertriebs- und Servicekompeten-zen ausbauen..

www.kyoceradocumentsolutions.de

ADVERTORIAL

Page 4: DV-Dialog 11/12

DV-Dialog 11/2012 | 13. November 20124

Frau Zarth, an welchen typischen Merkmalen kann ein IT-Leiter erkennen, dass in seiner IT ein Modernisierungs- bedarf besteht?Constanze Zarth: Ganz einfach daran, dass seine Anwender unzufrieden sind. Und dass sie Anfor-derungen stellen, denen er gar nicht oder nur sehr schwer und damit verspätet gerecht wer-den kann. Zum Beispiel will das Management vom Tablet-PC aus mit bestimmten Anwendun-gen arbeiten, was jedoch nicht funktioniert.Es gibt aber auch noch ein zweites typisches Indiz: Wenn die Applikationen nicht mehr so eingesetzt werden können, dass sie geänderte Geschäftsprozesse und Unternehmensziele akkurat unterstützen.

Also betrifft die Modernisierung sowohl Hard- als auch Software?Zarth: Genau. Wobei die zentralen Server- und Speichersysteme ja schon seit jeher regelmäßig durch Upgrades modernisiert und erweitert werden. Bei der Hardware kann sich die Inves-tition in modernere Systeme schon wegen der besseren Performance oder der Einsparungen bei den Energie- und Wartungskosten lohnen.Es gibt aber auch neue Anforderungen bei End- und Peripheriegeräten, zum Beispiel wenn es um die mobile Datenerfassung mit RFID oder Barcode geht. Softwareseitig bergen Themen wie E-Commerce, Portale, Collaboration oder Social Business Modernisierungsbedarf in sich. Denn damit ändern sich in den Unternehmen die Prozesse, was wiederum Anpassungen an die IT-Struktu-ren erfordert, die diese Prozesse unterstützen oder gar automatisieren sollen.

Was halten Sie von der Binsenweisheit der IT: Never touch a running system ... Zarth: Damit werden wir oft konfrontiert, denn sie beruht ja auf entsprechenden Erfahrungen. Diese Erfahrungen betreffen den Betrieb der IT. Wenn es aber darum geht, den Marktanforde-rungen schnell Rechnung zu tragen und mit der Innovation Schritt zu halten, dann sollte man die IT-Systeme anpassen – und zwar am besten sofort, ganz behutsam und mit feiner Dosierung. Denn wenn man zu lange wartet und die IT-Systeme nicht „anfasst“, gibt es in der Regel ein böses Erwachen. Sollte eine komplette Umstellung aller IT-Systeme von jetzt auf gleich nötig werden, wird es kostspielig und nerven-aufreibend.

Zarth: Das hängt von verschiedenen Fakto-ren ab. Es gibt maßgeschneiderte Warenwirt-schafts- oder Produktionsplanungssysteme, die auch nach 15 oder 20 Jahren noch absolut gute Dienste leisten, ohne dass ein Ende des Lebenszyklus in Sicht wäre.Wir beobachten aber, dass die Anwendungen mehr und mehr von den Mitarbeitern geprägt werden. Wer zu Hause iPad und Smartphone nutzt, will das auch bei der Arbeit tun. Ist das mit der vorhandenen Software nicht mehr möglich, schwindet die Akzeptanz und ein Austausch wird notwendig.

Zum Betrieb der Anwendungen ist oft eine geeignete Plattform nötig, wie zum Beispiel Lotus Domino. Wann ist hier eine Moder-nisierung sinnvoll?Zarth: Im Domino-Umfeld spielen die unter-schiedlichen Anwendungsszenarien eine maß-gebliche Rolle. Viele Applikationsinseln, z.B. an verteilten Niederlassungen, verfügen über Prozesse mit unterschiedlichen Workflows und Benutzeroberflächen. Da kann Modernisierung sehr schnell große Kostenersparnisse bringen, allein schon durch die Vereinheitlichung. Sind die gewachsenen, heterogenen Domino-Anwendungen erst einmal strukturiert und standardisiert, werden nicht nur Administra-tion, Helpdesk und Troubleshooting einfacher, sondern auch die Weiterentwicklung. Dann lassen sich zum Beispiel systematisch mobile Anwendungen ergänzen, die problemlos unter-nehmensweit in jeder Niederlassung genutzt werden können.

Bekanntlich führen ja alle Wege nach Rom. Welchen Weg empfehlen Sie denn für die Mobilisierung von Domino-Anwendungen? Sollte man sich auf lupenreine Browser-oberflächen beschränken, besser Plug-ins verwenden oder doch maßgeschneiderte Apps erstellen?Zarth: Da gibt es keinen Königsweg. Letztlich hängt es von den individuellen Anforderungen des Unternehmens ab. Geht es um spezielle Funktionen, z.B. agile Vertriebsprozesse, dann kann die Investition in die Entwicklung eigener Apps durchaus Sinn ergeben. Diese Apps ergän-zen dann gezielt die vorhandene Funktionalität der zentralen Anwendungen.Oft reicht aber auch eine Weboberfläche, etwa wenn es sich um einen simplen Informations-abruf handelt und nur grundlegende Funktiona-litäten abgebildet werden sollen. Zumal hier mit HTML5 vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten hinzukommen, wie z.B. Video, Audio oder das Einbinden von Grafiken. Über Plug-ins lassen sich dann auch noch gezielt Zusatzfunktionen implementieren.In der Praxis hängt es natürlich auch davon ab, was die Plattform bietet – im Falle von Lotus Domino also die XPages oder die Collaboration-Tools. XPages, eine erstmals in Domino 8.5 ein-gebaute Technologie, ermöglicht dem Entwick-ler ein iteratives Vorgehen dank der schnellen Entwicklung von Prototypen, die dann nach und nach mit Leben und Funktion gefüllt wer-den. Mit den Social-Business-Versionen von Lotus bietet IBM außerdem Mobility Packages, mit denen sich die Lotus-Anwendungen einfach mobilisieren lassen.

Unabhängig von der Zielplattform?Zarth: Genau das ist unser Ansatz; die Zielplatt-form sollte möglichst keine Rolle spielen. Die mobile Lösung wird ja nicht zwingend auf ein bestimmtes Endgerät hin optimiert, sondern auf den konkreten Anwendungsfall. Ob die Anwendung dann von einem iPad, Blackberry, Android- oder Windows-Gerät genutzt wird, ist sekundär. Das sollte der Kunde frei entschei-den können. Er braucht auch die Flexibilität, diese Endgeräte einfach auszutauschen, ohne die Anwendung großartig ändern zu müssen.

Auch unabhängig davon, ob Online- und/oder Offline-Arbeit unterstützt werden soll?Zarth: Beide Varianten haben ihre Daseinsbe-rechtigung. Während ein reiner Onlinezugriff nur wenig Datenhaltung auf dem mobilen End-gerät nötig macht, ist zugleich der Zugang in Gebieten ohne Mobilverbindung eingeschränkt. Das kann Arbeitsabläufe unterbrechen.Mobile Anwendungen mit Replikationsfunk-tionalität umgehen dieses Problem, indem sie einen definierten Datenbestand auf das Mobil-gerät übertragen. Hier wird jedoch eine zusätz-

Bewährte Anwendungen auf smarte Art modernisieren

TexT: BerTHOlD WeSSeler | FOTOS: MIrkO krenZel

Im Gespräch mit Constanze Zarth, Chief Operating Officer (COO) bei der Group Business Software AG

„Wir beobachten, dass die Anwendungen mehr und mehr von den Mitarbeitern geprägt werden. Wer zu Hause iPad und Smartphone nutzt, will das auch bei der Arbeit tun.“

Wie lange dauert es denn, bis eine bewährte IT-Anwendung endgültig alt und unpassend geworden ist?Zarth: Das lässt sich so pauschal nicht sagen. Nur eines ist klar: Wenn der IT-Leiter nicht schrittweise seine Anwendungen aus- und umbaut, handelt er sich über kurz oder lang große Probleme ein. Deshalb empfehlen wir, die Anwendungen in regelmäßigen Abständen daraufhin zu über-prüfen, ob Innovationen sinnvoll eingebaut werden können und ob Geschäftsprozesse noch optimal unterstützt werden. Dabei ist zu bedenken: Ständige Änderungen würden zu Akzeptanzproblemen führen, weil die Mitarbeiter jedes Mal umlernen müssten. Also gilt es, Art und Umfang der Modernisierungs-schritte sorgsam zu planen. Darüber hinaus darf man nie vergessen, dass man bei der Moderni-sierung die Anwender mitnehmen muss – durch entsprechende Maßnahmen im Support und durch Schulungen.

Wie lange lässt sich denn eine Anwendung noch modernisieren, bis sie endgültig aus-getauscht werden muss?

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DV-Dialog 11/2012 | 13. November 2012 CONSTANZE ZARTH | TITELINTERVIEW 5

liche Absicherung, z.B. durch ein Mobile Device Management, notwendig.

Sie empfehlen, regelmäßig und in kleinen Schritten zu modernisieren. Ist solch eine permanente Modernisierung nicht zu teuer?Zarth: Modernisierung wird wie gesagt vor allem dann richtig teuer, wenn alles auf einmal renoviert werden soll. Ein fortlaufend gelebter Modernisierungsprozess sollte daher Bestandteil der Unternehmensstrategie sein, da er so für die notwendige Nachhaltigkeit im Lebenszyklus der IT sorgt. Dabei sollte immer die Frage nach dem Ziel der Modernisierung im Fokus stehen: also Aus- und Umbau der Anwendungen oder auch Migration sowie Optimierung der Platt-form und Wirtschaftlichkeit. Modernisierung wird also erst dann teuer, wenn das Ziel nicht klar definiert ist.

Worauf kommt es an, damit Modernisierungsprojekte erfolgreich sind?Zarth: Zuerst ist eine exakte Istanalyse notwen-dig, um die Ausgangsposition und die Strategie definieren zu können. Welche Anwendungen sind vorhanden? Auf welcher Infrastruktur lau-fen sie? Wie sieht das Mengengerüst aus – sprich welche Applikationen werden wann, wie, wo und von wie vielen Usern genutzt? Die Antworten sind auch für die Zieldefinition wichtig. Es gilt, eine Modernisierungsstrategie festzulegen, um dieses Ziel zu erreichen. Dabei sind unterschiedliche Wege empfehlenswert, abhängig von Ausgangspunkt, Anforderungen und Ziel. Sollen Kunden oder Lieferanten über Portale angesprochen werden? Soll der Außen-dienstmitarbeiter Lagerbestände einfach abfra-gen und Bestellungen verbindlich eingeben können? Soll das vor allem schnell sein – oder vor allem sehr sicher, möglichst kostengünstig oder aber skalierbar? Manchmal stellt man sogar fest, dass ältere Anwendungen kaum noch genutzt werden. Diese waren früher wichtig, können heute aber vielleicht sogar ganz abgeschafft werden. Das spart Lizenzen, Hardwareressourcen und auch Administrationsaufwand.Das A und O bei Modernisierungsprojekten ist also nach der Ist- und Zielanalyse die Modernisie-rungsstrategie mit der Festlegung der einzelnen Schritte; manche davon können auch parallel erfolgen, um Zeit und Kosten zu sparen. Das ergibt sich aus der Analyse im Vorfeld. Diese darf also auf keinen Fall zu kurz kommen, denn sonst wird eine Modernisierung garantiert sehr teuer.

Welche Technologien sind bei der Moder-nisierung, Ergänzung und Integration ver-schiedener IT-Systeme Erfolg versprechend?Zarth: Da kommen verschiedene Technologien zum Tragen. Die Integration lässt sich über Cloud-Modelle oder beispielsweise über Portal-technologien realisieren. Geht es um die Moder-nisierung der Oberfläche oder die Harmonisie-rung des Erscheinungsbildes von zehn oder 15

gen. Hier steht die Schnittstellenproblematik im Vordergrund, d.h. das Zusammenspiel von Web-2.0-Anwendungen mit den gewachsenen Lösungen. Also wie man den Spagat schafft zwischen Modernisierung des Alten und dem Zusammenspiel mit dem Neuen.

In welchen Anwendungsfeldern ist Cloud Computing heute schon eine Alternative?Zarth: Cloud-Lösungen finden sich heute schon in vielen Fachabteilungen im Einsatz. Denn oftmals wird deren Nutzung nicht mehr nur durch den IT-Chef forciert, sondern von diesen Fachabteilungen vorangetrieben. Sie kaufen lösungsorientiert ein ohne aufwendige Instal-lationen. Daher ist eine Integration mit der IT-Strategie notwendig, um das Entstehen von Insellösungen zu vermeiden. Dabei ist Cloud Computing an sich nichts Neues, sondern die Weiterentwicklung alt-bewährter Technologien wie SOA, Webservices oder Virtualisierung. Cloud Computing ist ja nur deshalb in aller Munde, weil sich damit neue Applikationen sehr schnell auch standort-

übergreifend bereitstellen und skalieren lassen. Das Schöne daran: Anwendungen lassen sich nutzungsabhängig und kostenstellenorientiert managen. Die IT kann somit als Profit Center auftreten und Leistungen flexibler anbieten.

Wo beginnt der IT-Chef sinnvollerweise mit der Cloud-Einführung?Zarth: Bei standardisierten Anwendungen, die er einfach ausrollen und managen kann. Das kann die digitale Personalakte sein, das Vertrags-management oder auch die Vertriebs- und Mar-ketingunterstützung mit einem CRM-System. Nicht umsonst zählen Hersteller wie Salesforce.com zu den Pionieren des Cloud Computing. Auch mobile Anwendungen eignen sich oft gut für die Cloud. Prozesse, die sehr gut skalieren müssen, etwa im Ticketing oder wegen saisonaler Schwankungen in Onlineshop, sind ebenfalls für den Einsatz in der Cloud prädestiniert. Gemäß dem Motto „Pay as you go“ wird dabei ja nur die Leistung bezahlt, die auch abgerufen wird.

Welche neue Qualität bringt IBM mit den Pure Systems in das Cloud Computing ein? Zarth: Integration ist der Schlüsselbegriff, genau wie seinerzeit 1988 bei der AS/400-Einführung. Durch ein integriertes Expertensystem will IBM die Komplexität aus der Konfiguration der pas-senden Hard- und Software- bzw. Netzwerk-ressourcen sowie aus der Bereitstellung neuer

Anwendungen herausnehmen. Für die Anwen-der wird damit der IT-Einsatz insgesamt einfa-cher, für uns als Softwarehaus die Entwicklung zertifizierter Lösungen. Damit tun wir uns auch leichter, neue Anwen-dungen in den Markt zu tragen. Denn wir kön-nen sie aufgrund der klar definierten Anfor-derungen schnell auf den Pure Systems zum Einsatz bringen, wie wir beim Launch der Geräte im Sommer bereits mit unserer Lösung GBS Pavone live unter Beweis gestellt haben.

Wie unterstützt GBS den Kunden bei Modernisierungsvorhaben?Zarth: Wir haben ein Angebot entwickelt, mit dem wir unabhängig von der Zielplattform die Modernisierungsvorhaben unserer Kunden unterstützen. Das heißt, bestehende IBM-Lotus-Domino-Anwendungen lassen sich damit ins Web-2.0- und Cloud-Zeitalter überführen.Unsere Technologie „GBS Insights“ unterstützt die Istanalyse in Modernisierungsprojekten, beispielsweise durch die automatisierte Erfas-sung von Nutzerverhalten, Datenbank- und

IT-Infrastruktur. Auf dieser Basis können wir dann gemeinsam mit dem Kunden eine Moder-nisierungsstrategie ausarbeiten und konkrete Empfehlungen geben. Dabei bietet „GBS Insights“ alle Informationen, die zur zielgerichteten Migration, Optimierung oder Mobilisierung der Lotus-Umgebung nötig sind, etwa eine detaillierte Aufstellung mögli-cher Kosteneinsparungen und Leistungssteige-rungen. Oder die Auswahl der für eine „Mobi-lisierung“ geeigneten Anwendungen inklusive eines Projektplans. Das reduziert nicht nur die Beeinträchtigung der Geschäftsprozesse, son-dern auch Betriebskosten und Projektaufwände.

Nach dieser Analyse folgt die Umsetzung der Modernisierungspläne ...Zarth: Auch dafür bieten wir Lösungen und Ser-vices an, beispielsweise zur Migration von Lotus-Umgebungen, zur Umwandlung von Notes-Applikationen in Web-2.0-fähige Anwendungen oder zum Einsatz modernisierter Anwendungen in der Cloud. Aber auch die Bereitstellung von Lotus-Anwendungen auf mobilen Geräten oder die Optimierung der Lotus-Infrastruktur können wir weitgehend automatisieren.Eine Automation an dieser Stelle lohnt sich insbesondere dann, wenn eine große Anzahl bewährter Notes-Applikationen modernisiert werden soll, ein Outsourcing bzw. Hosting der Lotus-Infrastruktur geplant ist oder wenn eine Migration in die Cloud angestrebt wird.

„Ein fortlaufend gelebter Modernisierungsprozess sollte fester Bestandteil der Unternehmensstrategie sein, da er damit für Nachhaltigkeit im Lebenszyklus der IT sorgt.“

„Cloud Computing an sich ist nichts Neues, sondern die Weiterentwicklung altbewährter Technologien wie SOA, Webservices oder Virtualisierung.“

Jahre gewachsenen Lotus-Anwendungen, gibt es Templates, Tools und Technologien. Geht es um mobile Anwendungen, dann werden die aktuellen Browser und moderne Webstandards wie HTML5, CSF, Dojo oder Javascript wichtig. Hier gibt es Technologiesprünge, die behutsam in die IT-Strategie eingebunden werden wollen. Als Königsdisziplin in Modernisierungsprojek-ten gilt die Integration der Geschäftsanwendun-

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UnTernehMen

MIDRANGE-MARKT | TRENDS DV-Dialog 11/2012 | 13. November 20126

Der Wiener Systemsoftwarehersteller UC4, der auch Batchjobs auf der AS/400 steuern hilft, wird für 220 Mio. Euro von der schwedi-schen Investmentgesellschaft EQT erworben. Verkäufer der Aktien sind der Firmengründer Franz Beranek und die Beteiligungsgesell-schaft Carlyle, die im Jahr 2006 eingestie-gen war. UC4 hat im letzten Geschäftsjahr nach eigenen Angaben mit 2.050 Kunden 63 Mio. Euro Umsatz erzielt. Neben EQT wird auch das Management von UC4 erneut in das Unternehmen investieren.

www.uc4.com

Der Telekom-Ausrüster Alcatel-Lucent, der sich mit IBM auch im Bereich der Lotus- Integration engagiert, will 5.000 der welt-weit insgesamt 78.000 Stellen streichen, um seine Kosten bis Ende 2013 um 1,25 Mrd. Euro zu senken. Anlass war der Rücksturz in die Verlustzone im zweiten Quartal – auf minus 254 Mio. Euro. Auch der Umsatz schrumpfte, um 7,1 Prozent auf 3,5 Mrd. Euro.

www.alcatel-lucent.de

Zoll- und Exportwissen für IT-Anwender: Mit einem neuen Schulungszentrum am Firmen-standort Endingen bei Freiburg erweitert die Beo GmbH, ein Software spezialist für die Zollabfertigung und Versandabwicklung, ihr Angebot an Softwareschulungen. In dem jetzt eröffneten Zentrum, das auf einer Flä-che von 200 m2 Platz für bis zu 80 Personen bietet, sollen ganzjährig Kurse rund um die Themen Zoll und Versand stattfinden.

www.beo-software.de

Ihre Ertragskraft erneut unter Beweis gestellt hat die Atoss Software AG. Die Münch-ner Spezialisten für Workforce-Management steigerten ihren Umsatz in den ersten neun Monaten 2012 um fünf Prozent auf 24,5 Mio. Euro, das operative Ergebnis (Ebit) um sie-ben Prozent auf 5,9 Mio. Euro. Zu den Neu-kunden zählen Denn’s, die Nummer 1 der Bio-Lebensmittelmärkte in Deutschland, die Rudolf Wöhrl AG sowie Starbucks Coffee.

www.atoss.de

Erstmals die Schwelle von 1 Mrd. Dollar Umsatz überschritten hat Jack Henry and Associates im Geschäftsjahr 2012, das am 30. Juni endete. Der im AS/400-Markt ver-wurzelte US-Anbieter von Bankingsoftware und Services für die Zahlungsverarbeitung steigerte den Umsatz mit mittlerweile knapp 12.000 Banken um sechs Prozent auf 1,03 Mrd. Dollar. Zu den ersten Neukunden im laufenden Geschäftsjahr zählt die in Mas-sachusetts beheimatete Lowell Bank, die das Kernbanksystem Silverlake auf Basis des Power Systems im Outsourcing betreibt.

www.jackhenry.com

Der Sicherheitstechnikkonzern Kaba bilan-ziert das Geschäftsjahr 2011/2012 mit 947,5 Mio. Franken Umsatz (945,2 Mio. Fr. im Vor-jahr) und 88,3 Mio. Fr. Gewinn. Im Vorjahres-gewinn von 221,6 Mio. Fr. war ein Veräuße-rungsgewinn von 167,3 Mio. Fr. enthalten. In Lokalwährungen habe man den Umsatz um 6,2 Prozent steigern können, hieß es; man sprach von profitablem Wachstum in einem anspruchsvollen Umfeld. Nach die-sem „guten Jahr“ will Kaba weiter wachsen.

www.kaba.de

Am 1. Oktober löste CEO Vir-ginia Rometty (55) bei IBM Sam Palmisano (61) als Vor-sitzenden des Verwaltungs-

rates ab. Sie folgt ihm damit auch an der Spitze des höchsten Kontrollgre-miums, wie sie ihn schon zu Jahresbe-ginn als CEO beerbt hatte. Palmisano bleibt noch kurz Berater bei IBM, bevor er Anfang Dezember in Rente geht.Palmisano hatte 2002 Lou Gerstner als Konzernchef abgelöst und war seit 2003 auch Vorsitzender des Ver-waltungsrats. Hatte Gerstner den taumelnden Computerriesen aus der existentiellen Krise geführt, trimmte Palmisano IBM strikt auf Rentabilität. Er kaufte zahlreiche Softwarehäuser und IT-Dienstleister auf, angefangen mit Pricewaterhouse Coopers über Rational, Informix, Candle, Filenet, Telelogic, Ilog, SPSS, Sterling Com-merce bis hin zu Demandtec Ende 2011, um nur einige der wichtigsten Übernahmen zu nennen.

In Palmisanos Amtszeit fällt aber auch die Trennung von Geschäftsbereichen, die nicht genügend Gewinn abwarfen bzw. nicht mehr in das Portfolio eines breit aufgestellten IT-Dienstleisters passten. Am Anfang stand im Dezem-ber 2002 der Verkauf des Magnetplat-tengeschäftes an Hitachi. Es folgte im Dezember 2004 die spektakuläre Tren-

nung vom PC-Geschäft durch ein Joint Venture mit Lenovo. Ebenfalls in ein Joint Venture, diesmal mit dem japa-nischen Ricoh-Konzern, brachte Pal-misano die Druckersparte Infoprint ein; inzwischen hat Ricoh Infoprint ganz übernommen.IBM lobt in der Pressemitteilung, dass Palmisano in seiner Amtszeit den Wert des Unternehmens an der Börse um 100 Mrd. Dollar gesteigert habe. Zu

seinen Verdiensten zählt auch, dass er IBM – anders als HP oder Dell – ohne große Probleme durch die Wirtschafts-krise des Jahres 2009 steuerte. Ande-rerseits hat IBM in seiner Amtszeit die Spitzenposition im IT-Markt an HP verloren und zunehmend Jobs in Billiglohnländer verlagert. Seit 2010 veröffentlicht IBM keine Beschäftigungszahlen mehr; Gewerk-schaftler schätzen, dass die IBM-Beleg-schaft in den USA von gut 133.000 im Jahr 2005 auf aktuell 92.000 geschrumpft ist. IBM begründet das auch damit, dass die Jobs in die Wachs-tumsmärkte wandern, also zum Bei-spiel nach China, Indien, Afrika oder Brasilien. Weltweit betrachtet wächst die IBM-Belegschaft jedenfalls; aktuell

sind laut Fortune weltweit 433.362 Mit arbeiter bei dem IT-Konzern be schäftigt. Im Jahr von Palmisanos Amtsantritt 2002 arbeiteten knapp 320.000 Menschen für IBM.Ganz offensichtlich führt „Ginny“ Rometty, früher eine enge Mitarbeite-rin Palmisanos und zuletzt Chefin des Verkaufs, diesen Kurs weiter. Schon in den ersten Monaten als CEO hat sie etliche Unternehmen erworben, dar-unter nicht nur Softwarehäuser wie Kenexa, Green Hat oder Worklight, sondern auch den Flashspeicher-Her-steller Texas Memory Systems. Auch den ersten Spin-off hat sie im April bereits eingestielt: den Verkauf der Kassensysteme an Toshiba Tec.

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IBM-Chef Palmisano tritt abCEO Virginia Rometty übernimmt das Zepter ganz

Im dritten Quartal schrumpfte der IBM-Umsatz um fünf Prozent auf 24,7 Mrd. Dol-lar (18,9 Mrd. Euro), wie das Unternehmen am 16. Oktober mitteilte. Der Gewinn fiel leicht auf 3,82 Mrd. Dollar. Deutschland wurde seit längerer Zeit erstmals wieder lobend erwähnt, konnte IBM den Umsatz hierzulande doch wieder steigern. Insgesamt liefen die Geschäfte in Europa jedoch mau.Zwei Faktoren machte Konzernchefin „Ginni“ Rometty hauptsächlich für den Umsatzschwund verantwortlich: Wäh-rungseffekte aufgrund des starken Dollar und schwächelnde Geschäfte mit der Hard-ware; hier schrumpfte der Umsatz (um 13 Prozent auf 3,9 Mrd. Dollar) ebenso wie die Marge (um 2,6 Prozentpunkte auf 37,3 Prozent). Unterm Strich blieb im Hardware-geschäft aber ein Vorsteuergewinn von 200 Mio. Dollar; zu berücksichtigen ist dabei, dass IBM das Kassengeschäft im Sommer an Toshiba Tec verkauft hat. Der Verkauf brachte einen Nettoerlös von 420 Mio. Dol-lar, die den Gewinn hoch gehalten haben.Auch im Geschäft mit Dienstleistungen und Software gab es Einbußen, nicht nur wegen der Währungseffekte. Ein Sorgenkind

ist hier Lotus Notes. Insgesamt hätten die Währungseffekte 1 Mrd. Dollar Umsatz gekostet, rechnet IBM vor; aber auch ohne diese Effekte wäre der Umsatz geschrumpft, wenn auch nur um zwei Prozent. Rometty zeigte sich aber weiterhin optimistisch und bestätigte gestern noch einmal die operative Gewinnprognose für das Gesamtjahr von mindestens 15,10 Dollar je Aktie.Im Vorfeld der Ankündigung von Power7+ schrumpfte auch das Geschäft mit den Power Systems um zwei Prozent. IBM konnte hier aber dennoch Marktanteile hinzugewinnen, weil die Konkurrenz noch mehr an Boden verlor. Finanzchef Mark Loughridge erwähnte mehr als 260 „com-petitive displacements“ im Wert von über 200 Mio. Dollar; fast gleichermaßen wurde HP- und Oracle/Sun-Equipment abgelöst. Für das vierte Quartal erwartet Loughridge gute Hardwaregeschäfte dank des „sig-nifikant erweiterten Systemportfolios“ (siehe S. 16), mit den neuen zEnterprise EC12-Mainframes, den Power Systems mit der neuen Power7+-Architektur sowie den neuen Speichersystemen inklusive des Highend-Modells DS8870. we

Servergeschäfte schwächeln weiterErich W

estendarp / Pixelio.de

Sam Palmisano (61), seit 2002 an der Spitze der IBM, geht am 1. Dezember in Rente

CEO Virginia Rometty, nun auch Vorsitzende des Verwaltungsrates der IBM

Akquisitionen und desinvestitionen

Tony Hegewald / Pixelio.de

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kUrz noTierT

DV-Dialog 11/2012 | 13. November 2012 TRENDS | MIDRANGE-MARKT 7

Die Strategie der Europäischen Kommis-sion zur Freisetzung des Cloud-Computing-Potentials hat die Business Software Alli-ance (BSA) als wichtigen Schritt bezeichnet, der Europa auf den Weg zu besser harmo-nisierten Cloud-Services voranbringe. Den-noch könne das Ziel keine „Europäische Cloud“ sein, weil das größte Potential in der weltumspannenden Cloud liege. Ak tuell sei der Markt für Cloud Computing in Europa im Wesentlichen national geprägt, was zu einem Mosaik inkompatibler Cloud-Netz-werke führe.

www.bsa.org

Sein Cloud-Geschäft fasst der IT-Dienstleister Dimension Data weltweit unter der Dach-marke Blue Fire zusammen und launcht eine Cloud-Website, über die Kunden Trans-aktionen online tätigen, Cloud-Computing-Ressourcen erwerben und die Nutzung von Public Cloud Services testen können. Als In fra struktur dienen Public Managed Cloud Platforms (MCPs) der Tochter des NTT-Kon-zerns in USA, Holland, Australien und Süd-afrika; die Bereitstellung des Service über Hongkong soll noch im November folgen.

www.dimensiondata.com/de

Zwei-Marken-Strategie: Ab sofort will Konica Minolta auch unter der Marke Develop anbieten. Die Verschmelzung soll außerdem die Qualität durch eine Neuordnung der Ressourcen verbessern, durch kundenorien-tiertere Lösungen und durch professionellen Support. Alle Mitarbeiter der ehemaligen Develop GmbH wurden bei Konica Minolta integriert, heißt es beim Druckerhersteller.

www.konicaminolta.de

Die BDT Media Automation GmbH, Rott-weil, hat eine Anleihe mit einem Gesamt-volumen von bis zu 30 Mio. Euro und einer Laufzeit von fünf Jahren platziert, die jährlich mit 8,125 Prozent verzinst wird. Im Rah-men eines Ratings der Creditreform, Neuss, wurde BDT im April mit BB+ bewertet.

www.bdt.de

Am 29. November findet die Einweihungs-feier in Innovabees Hamburger Niederlas-sung statt, nachdem der Umzug ins neue Büro in der Ferdinandstraße geschafft ist. Den Anlass nutzt Andreas Köhler, Geschäfts-führer von Innovabee Hamburg, um auf-zuzeigen, wie man „SAP-Projekte für den Mittelstand anders und besser realisiert“.

www.innovabee.de

Nach ausführlicher Vorbereitungszeit: Das Systemhaus Datagroup AG, Pliezhausen, hat jetzt das Zertifikat ISO 20000 erhalten – das höchstmögliche ISO-Zertifikat für IT-Service-Management – und damit seine kompletten Serviceprozesse nach ISO-Vorgaben stan-dardisiert. Im vergangenen Jahr waren in Deutschland, Österreich und der Schweiz insgesamt rund 80 Unternehmen nach ISO 20000 zertifiziert.

www.datagroup.de

Mit mehreren Initiativen will IBM weltweit „Managed Service Pro-

vider“ (MSP) davon überzeugen, dass sie ihre Lösungen und Dienstleistun-gen nun mit „Smart Cloud“ und Pure Systems realisieren. „Weltweit arbeiten wir bereits mit mehr als 1.400 MSPs zusammen, um gerade im Mittelstand das Angebot an industriespezifischen Lösungen auszubauen“, sagt Stephan Wippermann, Mittelstandsmanager bei IBM Deutschland. „Gerade der jüngste Erfolg unserer City-Cloud-Initiative untermauert, wie unsere Partner als MSPs ihre eigene Expertise einbringen können.“

Zusammenarbeit heißt aber nicht zwingend Partnerschaft, so dass anzu-nehmen ist, dass IBM hier die Zahl der MSP-Partner auf das Niveau von 1.400 hieven will. „Wir sind seit vie-len Jahren IBM-Partner und sehen gerade als MSP die Chance, uns noch besser auf die Anforderungen unse-rer Kunden einstellen zu können“, unterstreicht UBL-Geschäftsführer Uwe Schneider die These Wipper-manns. „So bieten wir etwa seit Kur-zem Cloud- und Managed-Services im Rahmen der City Cloud an, die speziell auf die Anforderungen des Mittelstan-des zugeschnitten sind – bedarfsorien-tiert und individuell.“

Mit der Eröffnung von vier neuen „Global Centers of Excellence“ – u.a. in Ehningen – will IBM es MSPs erleich-tern, schneller spezifische Lösungen auf Basis von IBM-Technologie zu ent-wickeln. Zudem erhalten sie Zugang zu 40 Innovationszentren in 33 Ländern sowie zu einem virtuellen Briefing-Center. Außerdem gibt es Marketing- und Vertriebsinitiativen von IBM. MSPs liefern IT-Services im „Pay as you go“-Modell und betreuen vor allem Firmen, die zwar die Vorteile innovativer IT rasch nutzen wollen, selbst aber nicht über genügend eigene IT-Expertise, Ressourcen oder Zeit ver-fügen. Gerade der jüngste Erfolg der City Cloud zeigt laut Wippermann, wie MSPs ihr Geschäft ausbauen können: In über 50 Regionen bieten MSPs auf Basis von IBM-Produkten lokale Cloud-Services an, bei denen Rechnerkapazitäten, Datenspeicher und Anwendungen bedarfsorientiert be zogen und bezahlt werden.

Christine Paulus

Im Rahmen ihrer Initiative City Cloud arbeitet die IBM in Deutschland noch

enger mit der kalifornischen Software-schmiede SugarCRM zusammen; die City Cloud ist ab sofort als Plattform für Sugar-Kunden verfügbar.

Beide Unternehmen erweitern damit das Cloud-Angebot für den Mittel-stand und die Integration von Sugar 6.5 mit IBM-Technologien: Die PHP-

Software läuft integriert mit den Col-laboration-Tools der Lotus-Familie nicht nur auf Standardservern unter Windows oder Linux, sondern auch auf dem System i oder dem Pure Sys-tem der IBM. Beim Cloud Computing vertiefen beide Unternehmen jetzt ihre Koope-ration, in deren Rahmen Sugar-Kun-den bereits heute ihre CRM-Lösung im Ehninger IBM-Rechenzentrum hos-ten. Da viele Unternehmen der Cloud aber noch skeptisch gegenüberstehen – insbesondere wenn es um den Spei-cherort der Daten geht – ,hat IBM in

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CRM-Alternative für den MittelstandSugar 6.5 nun auch in der City Cloud der IBM erhältlich

Bildquelle: Cebit

lösung „out of the box“ für bis zu 20 User

Deutschland das City-Cloud-Projekt entwickelt. Hier werden die Software-lösungen ausgewählter Partner regio-nal gehosted. SugarCRM ist einer der ersten Soft-ware- und der bisher einzige CRM-Anbieter, der seine Software über die City Cloud anbietet. In Sugar 6.5 sind Cloud-Funktionen eingebaut, die vom Anwender „out of the box“ genutzt werden können. Diese sind für Unter-nehmen mit bis zu 20 Usern ausgelegt. Bei CRM-Projekten mit 50, 100 oder mehr Usern werden Vertriebsprozesse und Cloud-Projekte anspruchsvoller, weil z.B. Schnittstellen zu ERP- oder anderen Backend-Systemen program-miert werden müssen. Bei diesen Pro-jekten wird Sugar entsprechend ange-passt. Dann kommen Programmierer von Sugar-Partnern ins Spiel. Mit der City Cloud kann SugarCRM nun zusätzlich ein Netzwerk zertifi-zierter IBM-Partner anbieten, die für sie regionale Cloud-Projekte umsetzen. Die City-Cloud-Anbieter kümmern sich nicht nur um das Hosting der Cloud, sondern auch um die Anpas-sung der CRM-Software. Von der Ini-tiative profitieren im Gegenzug auch die Bestandspartner von SugarCRM. Sie können in Kooperation mit den City-Cloud-Partnern ihr Service- und Beratungsangebot erweitern, indem sie ihren Kunden Sugar als lokale Cloud-Lösung anbieten.

Matthias Baldauf

Cloud-basierte IT-Services im Fokus

iBM startet initiative für Managed service Provider

UBL-Geschäftsführer Uwe Schneider (rechts, am neuen Pure System für seine City Cloud) positioniert sich nun auch als MSP

Stephan Wipper-mann, „Mittelstands-mann“ der IBM in Deutschland, will MSPs die „Smart Cloud“ und Pure Systems schmackhaft machen

Katharina Bregulla / Pixelio.de

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MIDRANGE-MARKT | TRENDS DV-Dialog 11/2012 | 13. November 20128

Der CRM-Anbieter Wice GmbH aus Hamburg, ein Pionier für Cloud Computing in Deutsch-land, hat als neuer Partner der Deutschen Telekom auf deren Business Marketplace eine App freigeschaltet. Die Kunden des Marktplatzes können die CRM-Applikation mit wenigen Klicks kostenlos für 30 Tage testen. Im Marketplace gibt es die Software in drei Paketen für CRM-Einsteiger bis hin zum Full-Service-Paket für Mittelständler. Zum Produkt gehört auch eine iPhone-App, um von unterwegs auf Daten und Doku-mente zuzugreifen. Beim Onlinemarktplatz der Telekom genügt eine einmalige Anmel-dung; Kunden erhalten dann alle Leistungen aus einer Hand. Die Telekom übernimmt auch Betrieb und Hosting der Applikationen.

www.wice.de

Da Visual Studio Lightswitch kein Tool im engeren Sinn ist, sondern dem Entwickler mit Hilfe verschiedener Vorlagen, Vorga-ben und Wizzards etliche Routine aufgaben abnimmt und im Hintergrund auf Microsofts .Net-Framework bzw. Silverlight aufbaut, ist Lightswitch nach der Erfahrung des Wormser IT-Experten Markus Litters beliebig erwei-terbar und anpassbar. Er führt als Beispiele eigene WCF-RIA-Services (z.B. zum Zugriff auf vorhandene RPG-/CL-Programme oder DTAQs) an, aber auch firmeneigene Bild-schirmvorlagen, eigene Validierungsregeln (die z.B. aus einem RPG-Programm von der AS/400 stammen können) oder spezielle Steuerelemente.

www.centurioi2i.de

TD/OMS-Multi-Plattform-Deployment: Remain Software meldet ein Upgrade der Non-IBM-i-Unterstützung seiner Change-Management-Suite TD/OMS. Die neuen Fea-tures automatisieren jetzt das Deployment zu jedem Zielsystem (z.B. auch Windows, Linux, Solaris, MacOS). Das bedeutet einen weiteren Entwicklungsschritt für TD/OMS, einer lebendigen Lösung für das „Applica-tion Lifecycle Management“. Mehr Infos sind beim Vertriebspartner Vogelbusch GmbH verfügbar, der seit Oktober über eine neu gestaltete Homepage zu erreichen ist.

www.vogelbusch.de

Der Kunde steht im Mittelpunkt, nicht mehr das Dokument: Das ist die Quintessenz des neuen Release ITP/CCM 4 von Aia Soft-ware. IT-Spezialisten können nun einfach ein Datenmodell definieren, das für die Verwendung durch die Content-Verwalter geeignet ist. Auf Basis dieser sogenannten Daten-Backbones lässt sich eine xsd-Datei generieren, mit der eine Brücke zwischen den Daten in der Applikation und den in den Dokumenten verwendeten Informati-onen geschlagen wird. Das Publizieren von Vorlagen, Stylesheets und anderem Con-tent ist durch die Aufteilung in drei Schritte übersichtlicher geworden: Kontrollieren des Inhalts, Freigeben für die Publikation und die Publikation selbst.

www.aia-itp.de

Die K+H Software KG, Germering, erweitert ihre Rechnungswesensoftware Fimox um ein Objekt Controlling. Damit können bis zu fünf Datenebenen ohne detaillierte Zeilen-konfiguration einfach und schnell in einem Zeilenschema definiert werden. In diesen Ebenen können die Kontierungs objekte, wie definiert, aufgeklappt dargestellt wer-den. Somit können Ad-hoc-Analysen mit unterschiedlichen Spaltenschemata flexibel vorgenommen werden. Darüber hinaus kön-nen hier die bekannten Filtermerkmale zum Berichtsabruf, wie z.B. eine Hierarchie oder Ebenen wie Mandant, Mandantengruppe oder Konzern, herangezogen werden.

www.kh-software.de

wurden dann Ende vergangenen Jah-res zwölf zum Teil sehr komplexe Pro-zesse in der neuen Software abgebildet. Einen Schwerpunkt in der Implemen-tierung bildete die intuitive Bedienbar-keit der Prozesse, um die Akzeptanz bei den Gelegenheitsnutzern sicher-zustellen. In der Tat wirkt das aktuelle Design deutlich angenehmer als das eher alt-backen anmutende Antlitz der frühe-ren Software. Die aktuell stattfindende Migration („sehr komplex“) auf die neue Version 8 von Lombardi soll für einen zusätzlichen Schub Richtung intuitive Bedienung sorgen. Letztend-lich sieht Rick mit der BPM-Software von IBM alle Anforderungen der PCK erfüllt. Wie eingangs deutlich wurde, hofft er, dass es auch dabei bleibt und die Suite nicht zu komplex wird.

In Bezug auf die künftige Gestaltung des BPM-Portfolios stehen die Punkte einfache Bedienung und Konsoli-dierung ganz oben auf der Agenda, erklärte David Millen dann auch im

Gespräch mit DV-Dialog. Der oberste Manager für BPM und ODM (Opera-tional Decision Management) bei IBM hatte zum Auftakt des Symposiums die Ergebnisse der Aufräumarbeiten der vergangenen Monate dargestellt: Das durch Zukäufe stark angeschwollene Portfolio an Tools für Prozessmanage-ment und operative Entscheidungs-findung ist mit dem Release 8 in vier Hauptproduktlinien zusammenge-führt worden: Business Process Mana-ger, Business Monitor und Blueworks Live sowie ODM.Der Business Process Manager bildet die eigentliche BPM-Plattform. Hier ist alles vorhanden, um Prozesse zu modellieren, zu verwalten und aus-zuführen. Dabei unterstützt die Platt-form, die in der Version 8 jetzt auch die zugekauften Lombardi-Werkzeuge

mit dem Websphere Process Server vereint, neben eher informationsfluss-geprägten Prozessabläufen zwischen Programmen gleichfalls personenbe-zogene Workflows. Somit kann Lom-bardi auch zur Anwendungsmoder-nisierung auf der AS/400 und ihren Nachfolgern genutzt werden.

Mit der neuen Version wurden außer-dem die Integrations- und Kollabora-tionsmöglichkeiten ausgebaut. Bei-spielsweise lässt sich mit dem Process Manager zu bestimmten Prozessas-pekten direkt der zuständige Experte im Unternehmen identifizieren und kontaktieren. Der Business Process Monitor ermöglicht wiederum die Überwachung der ablaufenden Pro-zesse und die Anzeige in Echtzeit; die Darstellung der Leistungskennzahlen erfolgt mittels Dashboards bzw. integ-rierter BI-Umgebung (Cognos).Das in der Bedienung einfachste Modellierungswerkzeug im IBM-Portfolio ist fraglos Blueworks Live, das auf Lombardis Blueprint basiert. Der Umgang mit dem als Cloud/SaaS-Umgebung betriebenen Tool ist nach Worten von Millen „so einfach, dass jeder damit starten kann, um Prozesse zu entwerfen“. Fachanwender, aber auch IT-Experten können so gemein-sam an Design und Dokumentation von Prozessabläufen und -details arbei-

ten. Zudem lassen sich einfachere Vorgänge über die Cloud-Umgebung abwickeln.

Ist die Automatisierung komple-xerer Prozessmodelle gefordert,

muss allerdings der Export in den Process Manager für ergänzende Feinarbeiten vorgenommen wer-den. IBM komplettiert dieses BPM-Angebot mit dem Opera-tional Decision Management (ODM), in das u.a. die gleichfalls

zugekauften Ilog-Werkzeuge nun vollständig integriert sind.

Mit diesem rundum überarbeiteten Produktportfolio will IBM seinen Kun-den helfen, sich im rauen Wettbe-werb zu behaupten. Schließlich ist mit der Prozess-Management-Thematik die Vorstellung verknüpft, dass ein Unternehmen schnell und flexibel auf das Marktgeschehen reagieren kann. Umgekehrt können Fehler in Prozessen den Fortbestand gefährden. Die US-Markforschungsfirma Gartner rechnet beispielsweise damit, dass bis 2014 zehn der 2.000 größten Kon-zerne weltweit aufgrund übersehener, gleichwohl aber eigentlich leicht iden-tifizierbarer Prozessfehler ins Wanken kommen werden.

Achim Born

Das Ulmer Systemhaus Fritz & Macziol verknüpft den Geschäftsbereich SAP Services & Solutions ab sofort enger mit dem Ange-bot für IT-Infrastruktur. Ziel ist eine ganz-heitliche Betreuung, die Hard- und Software sowie Services berücksichtigt – angefangen von der Beratung über die Implementierung bis hin zum Betrieb. Bei Fritz & Macziol kümmern sich deutsch-landweit rund 100 Mitarbeiter in verschie-denen SAP-Bereichen um die Anwender bei mehr als 500 Kunden. Die Führung der Unternehmensfelder IT-Infrastruktur, SAP-Basis sowie Managed

Services übernimmt ab sofort Gernot Haf-ner, Mitglied der Geschäftsleitung. Neuer Bereichsleiter für SAP ist seit dem 1. Oktober Edgar Nickel. „Gerade die technische Basis ist für den Betrieb einer SAP-Umgebung enorm wich-tig. Hier können wir unser Know-how über den kompletten Betreuungszyklus künftig noch besser einbringen“, begründet Hafner die Bündelung der Kompetenzen. Damit bereite man sich darüber hinaus auf kom-mende Anforderungen vor, wie etwa das In-Memory-Computing mit SAP Hana. www.fum.de

Ganzheitliche SAP-Betreuung

Verschlankt und gestrafftRückblick auf das 3. BPM Symposium von IBM

Mit einem gestrafften Portfolio will IBM den Einstieg in das Business Process Management

(BPM) erleichtern. Einblicke in die Neuerungen als auch Einsatzmöglich-keiten gab es Mitte September auf dem BPM Symposium 2012 im Kurhaus Wiesbaden. Am Schluss hatte Hagen Rick noch eine dringliche Bitte an die IBM-Ent-wickler: „Bitte nicht zu komplex wer-den!“ Der Leiter Informationssysteme bei der PCK Raffinerie legte in seinem Vortrag unterstützt von seiner Kollegin Renate Opitz, zwei Dinge dar: Erstens, was BPM für ein mittelständisches Unternehmen heißt. Und wie sich zweitens trotz kleinerer Hakeleien im Projektverlauf die BPM-Software der IBM als mittelstandstauglich erweist. Das in Schwedt an der Oder behei-matete Unternehmen PCK musste in einer Hauruckaktion eine Alternative zur vorhandenen Workflow-Lösung finden. In der bestehenden Form ließ sich diese nicht unter Office 2010 (Outlook) einsetzen. Eine Anpassung hätte umfangreiche Projektleistun-gen nach sich gezogen. Diesen Schritt wollte man nicht wagen, da die Soft-ware sich in Europa nicht durchgesetzt hatte. „Wir suchten eine Lösung, die zu einem mittelständischen Unterneh-men passt – bezahlbar, beherrschbar und flexibel“, betonte IT-Mana-ger Rick.

Ein weiteres Kriterium für die neue Workflow-Plattform war eine große Zukunftssicherheit. Eine weitreichende Verbreitung und der Support in Deutschland soll-ten gewährleisten, dass ausreichend Partner für Entwicklung und Betreu-ung zur Verfügung stehen. Während der Marktanalyse wurde dem PCK-Team deutlich, dass im Grunde eine flexible „BPM-Light-Suite“ benötigt wird. Fündig wurde man letztlich bei der großen IBM, die spät, aber nicht zu spät ihre BPM-Software Lombardi vorstellte. In einer bezahlten Pilotphase konnte sich Big Blue gegen einen Konkur-renten durchsetzen – auch wegen der Berater. Innerhalb von 15 Wochen

Adelia Studio 12

Mitte Juni trommelte die französische Softwareschmiede Hardis ihre Kunden für das Release der Version 12 von Adelia Studio in Paris zusammen. 

Auf dem historischen Gelände des Hotel  National  des  Invalides  wur-den erstmals die Neuerungen für die Entwicklungs suite vorgestellt, darun-ter ein eigens der Softwarequalität gewidmetes Modul, ergonomischen Verbesserungen und natürlich neue Funktionen für die Programmierer. 

Adelia Studio, laut Hersteller mit über 1.000 aktiven Kunden  in aller Welt, deckt den gesamten Lebenszyklus einer Software ab, von der Erstellung der Spezifikationen bis  zur Wartung der Anwendungen. Ursprünglich  für die Entwicklung von AS/400-Anwen-dungen  entwickelt,  ist  Adelia  zu einem Werkzeug für Multi-Plattform-, Multi-Datenbanken- und Multi-Tech-nologie-Entwicklungen geworden – auch  für Web- und Mobilanwendun-gen. Vertriebspartner  in Deutschland ist Columbus Systems, Ravensburg.

www.adelia.fr

Ein Blick in das Ulmer Rechenzentrum von Fritz & Macziol

Partner für entwicklung und Betreuung gefragt

Bedienung und konsolisierung deutlich vereinfacht

Anwendungsmodernisierung auch auf der As/400

Bildquelle: Gerd Altmann/Pixelio.de

David Millen, oberster IBM-Manager für BPM