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Magazin der EB Zürich Kantonale Berufsschule für Weiterbildung Nr. 28 – Winter 2010/2011 Medienkompetenz: Von analog zu digital – auch beim Lernen? Fiona Daniel: Zu urban fürs Jodeln.

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Medienkompetenz: Von analog zu digital – auch beim Lernen

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Magazin der EB ZürichKantonale Berufsschule für WeiterbildungNr. 28 – Winter 2010/2011

Medienkompetenz:Von analog zu digital – auch beim Lernen?

Fiona Daniel: Zu urban fürs Jodeln.

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EDITORIAL

EB KURS

Nr. 28 – Winter 2010/2011

Magazin der EB Zürich,

Kantonale Berufsschule für Weiterbildung Zürich,

Riesbachstrasse 11, 8090 Zürich

TELEFON

0842 843 844

FAX

044 385 83 29

INTERNET

www.eb-zuerich.ch

E-MAIL

[email protected]

HERAUSGEBER

Serge Schwarzenbach (für die Geschäftsleitung)

REDAKTION

Christian Kaiser, Fritz Keller (silbensilber, Zürich)

GESTALTUNG

Giorgio Chiappa

MITARBEIT

Kati Dietlicher, Jürg Fischer, Lea Gottheil,

Guido Stalder, Fritz Franz Vogel

FOTOS

Philipp Baer, Roger Canali, Eva Koenig, Miriam Künzli,

Reto Schlatter

ILLUSTRATIONEN

Andy Fischli, Eva Kläui

DRUCK

Ringier Adligenswil AG

TITELBILD

Eva Koenig

BILDER LESEN

In unserer Welt sind wir immer mehr von Bildern umge-ben: Fernseher, Plakate, Zeitschriften. Dazu kommen visuelle Zeichen und Piktogramme aller Art: Jeder Auto-mat, jedes Gerät, ja sogar die Bedienungsanleitungen sind mit Symbolen versehen. All das zu entziffern, ist nicht immer einfach. Viele Orientierungssysteme ver-wirren mehr, als sie erklären. Wenn Sie schon mal «drin-gend» vor Toilettentüren gestanden sind, bei welchen die Männlein-Weiblein-Piktogramme von einem beson-ders kreativen Kopf gestaltet wurden, dann wissen Sie, wovon ich rede.

Die Zürcher Fotografin Eva Koenig hat die Bildstrecke des Hauptartikels ab Seite 8 gestaltet. Im Artikel geht es um die Frage, wie sich der Übergang vom analogen ins digitale Zeitalter auf das Lernen auswirkt. Eva Koenig hat ein Verwirrspiel inszeniert und die beiden Welten visuell vermischt. Können Sie die Bilder alle lesen und verste-hen? Und wie ist Ihre persönliche Lernstrategie bei Konfrontation mit neuen Zeichen und Symbolen? Genau hinschauen, lohnt sich.

Viel Vergnügen wünscht IhnenSerge SchwarzenbachHerausgeber

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INHALT

5 PORTRÄT Nicole Amacher hat Rinder gehütet, in New York gelebt – jetzt setzt sie Management-Know-how im Parteisekretariat ein.

6 EVENT An der EB Zürich entsteht Literatur – schon seit zehn Jahren. Jetzt wurde sie fünf Stunden lang an einem Lesefest vorgelesen.

8 MODERNE MEDIEN Digitale Ureinwohner und digitale Immigranten lernen anders. Was bedeutet das für die Lernformen und die Lehrenden?

18 PERSÖNLICH In der Kunst der Chinesisch-Kursleiterin Sylvie Xing Chen dreht sich alles um Bewegung: in Bildern, Tänzen und Gedichten.

22 KURSFENSTER Lustvoll Sprachen lernen kann man im Sprachencafé – Deutsch, Englisch, Französisch oder Spanisch.

24 IM GESPRÄCH Fiona Daniel hat mit 22 schon ihren ganz eigenen Stil. Die junge Musikerin vertraut aufs Improvisie-ren und Experimentieren.

KURZSTOFFE

4 Gesehen, gehört 15 WeiterBILDung 16 Rätsel «Wortquadrat» 17 Kolumne 21 Auskunft 27 Vogelschau 28 Kultur 29 Tipps und Tricks 30 Agenda 31 So finden Sie uns

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4 EB Kurs Nr. 28 – Winter 2010/2011

GESEHEN, GEHÖRT

ZUHÖREN UND NETZWERKENVernetzt. «Lernen heisst vernetzen». So lautete das diesjährige Thema des Schweizerischen Forums für Erwachsenenbildung SFE am 18. November 2010 im Bildungszentrum für Erwachsene BiZE. Bekannte Referierende präsentierten ganz unterschiedli-che Sichtweisen: Die Dirigentin Graziella Contratto verglich schalkhaft Führung mit der Beziehung zwischen Puppenspieler und Marionette, Moshe Rappoport von IBM zeigte auf, wie die digitalen Immigranten eine neue Heimat finden. Regula Fecker, Werberin des Jahres 2010, führte ins Thema ein, Boris Widmer moderierte quer durch. Alle Beiträge sind in einer Broschüre in Kurzform zusammengestellt. Bestellmöglichkeit: www.swissadultlearning.ch

ZUSAMMEN ARBEITEN UND AUSSTELLENVerpasst? Am 11. November 2010 feierte das Lernfoyer der EB Zürich sein fünfjähriges Bestehen mit einer Werkschau für die Öffentlichkeit. Die Beteiligten zeigten, zu welchen Resultaten sie mit Hilfe der Lernform des Ateliers gelangen konnten: Webseiten, Drucksachen, Literarisches, fotografische Arbeiten oder Lern-projekte im Bereich Blended Learning. Die Besucherinnen waren von der Vielfalt und der Professionalität der gezeigten Arbeiten beeindruckt. Für diejenigen, die es verpasst haben: Auf der Moodle-Plattform der EB Zürich stellen die verschiedenen Ateliers sich und einige der an der Werkschau präsentierten Projekte vor. http://moodle.eb-zuerich.ch

YOGA GANZ GEMÜTLICHEntspannt. Die EB Zürich lanciert immer wieder anspre-chende neue Kurse im Bereich Gesundheitsvorsorge. Eine der Kursleiterinnen, Barbara Kündig, hat soeben ein Buch herausgebracht: In «Yoga Nidra» vermittelt die Autorin die Grundlagen dieser vergleichsweise jungen, aber sehr populären Art von Yoga. Es ist eine besondere Form der Tiefenentspannung, die einfach zu erlernen und ohne Anstrengung zu praktizieren ist. Barbara Kündig hat sich ganz dieser effektiven Entspannungsmethode verschrieben, die sich gerade auch in der hektischen Bürowelt gut einbauen lässt. Barbara Kündig, «Yoga Nidra» mit Übungs-CD, Windpferd Verlag 2010, Fr. 27.50

LERNEN FÜR KLEIN UND GROSSSpannend. Wie lernt ein Hund? Wie lernen wir? Im «Kulturama – Museum des Menschen» an der Englischviertelstrassse 9 in Zürich ist noch bis am 20. Februar 2011 die Ausstellung «Wie wir lernen» zu sehen. Sie zeigt wissenschaftliche Erkenntnisse, aber auch Kurioses und Anregendes zum Thema. Ein Zeitband etwa, welches die in den ersten 20 Menschenjahren erlernten Fähigkeiten zeigt, aber auch eine Sammlung der Irrtümer der Menschheit. Zahlreiche interaktive Stationen und Experimente ermöglichen das Selber-Ausprobieren und das Erleben. Dabei kommen Gross und Klein auf die Rechnung, so dass sich ein Besuch mit der ganzen Familie aufdrängt. www.kulturama.ch

Lernen heisst vernetzenDonnerstag, 18. November 2010 09.00 – 17.00 Uhr Bildungszentrum für Erwachsene BiZEGrafik: Ulrich Stelzl & Christian Hänig (Karte des menschlichen Protein-Netzwerks)

Bildungszentrum für Erwachsene Riesbachstrasse 11 8008 Zürich www.bize.ch

Das ForUmBeim aktuellen, dritten Forum ist der Titel «Lernen heisst vernetzen» Programm. Ein wesentliches Anliegen des Forums ist es, Personen mit Interesse an der Erwachsenenbildung einmal pro Jahr zusammenkommen zu lassen, damit sie sich informell in ungezwungener Umgebung austauschen können. Dieser Netzwerkgedanke steht auch bei den Referatsthemen im Fokus – somit fliesst diesmal das eine in das andere.Veranstalter ist das Bildungszentrum für Erwachsene BiZE, das von den beiden öffentlichen Insti-tutionen EB Zürich und KME getragen wird.

ThemaUnter dem Titel «Lernen heisst vernetzen» werden folgende Aspekte betrachtet:- Hirn- Digitale Welt- Organisation- Individuum- TeamDas Publikum hat die Möglichkeit, nach den Referaten mit Fragen nachzuhaken und sich an Dis-kussionen zu beteiligen.Im Anschluss an das Forum wird ein ausführlicher Forumsbericht erstellt und an alle Teilnehmen-den versandt.

anmeldungAnmeldung via www.swissadultlearning.ch

Wir empfehlen eine frühzeitige Anmeldung.

Informationen zum Forumort Aula des BiZE

Lunch Bistro Horizont auf dem Dach des BiZE

Dokumentation Nach der Tagung erhalten die Teilnehmenden einen schriftlichen Bericht über die Inhalte des Forums.

Kosten 330 Franken, inkl. Verpflegung und Bericht

anmeldung www.swissadultlearning.ch

Veranstalter Bildungszentrum für Erwachsene BiZE, Riesbachstrasse 11, 8008 Zürich

organisation Boris Widmer, Telefon: 056 430 90 10, Mail: [email protected]

Werkschau Ateliers5 Jahre Lernfoyer EB Zürich 11. November 2010

BildkommunikationLiterarische TexteWeb gestalten und programmierenBlended LearningDrucksachen gestaltenComputerpraxis

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Weiterbildung – wie ich sie will

Werkschau_2010.indd 1 11.10.10 16:15

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PORTRÄT

Neue Ideen. Nicole Amacher, 38, kann sich für vieles begeistern. Am wichtigsten ist ihr aber der Umgang mit Menschen in einem lebendigen Umfeld. Soeben hat die Parteisekretärin der SP Basel-Stadt den Bildungsgang «Management in Nonprofit-Organisationen» mit dem Diplom ab-geschlossen und setzt das Gelernte nun um.

AUFGEZEICHNET Kati Dietlicher BILD Roger Canali

«Ich habe sehr profitiert von dieser Ausbildung. Sie hat mich inspiriert und motiviert für meine Arbeit und mein berufliches Selbstvertrauen gestärkt. Zu Beginn meiner Arbeit als Parteisekretärin war ich in erster Linie für die Administration verantwortlich. Mit der Zeit habe ich aber mehr und mehr auch politische Aufgaben übernommen – Gremienarbeit, Kampag-nen, Projektleitungen. Das war Learning by Doing. Meine Vorgesetzten ermutigten und unterstützten mich dabei immer. Schliesslich hatte ich aber doch das Bedürfnis, mir weitergehende Kompetenzen an-zueignen.

Meine Grundausbildung habe ich an der Handelsmit-telschule erworben. Es war damals schwierig, eine Stelle zu finden. So sammelte ich nach meinem Ab-schluss vorerst Erfahrungen ausserhalb der kauf-männischen Welt. Ich habe in der Gastronomie gear-beitet, auf einer Alp im Glarnerland Rinder gehütet und längere Zeit in New York gelebt. Dort habe ich Kinder betreut, in einem Bike-Shop gejobbt, Tanzkur-se und Fotoworkshops belegt – und bin überhaupt

ganz und gar eingetaucht in diese Stadt. Ich liebe sol-che Gegensätze, die Berge genauso wie die Gross-stadt.

Zurück in der Schweiz absolvierte ich eine Zweitaus-bildung zur Bewegungspädagogin. Nachdem ich mein erstes Kind bekommen hatte, übernahm ich eine Stelle in einem Verlag. So bin ich schliesslich doch noch in der Bürowelt angekommen.

Im Herbst 2009 habe ich den Bildungsgang ‹Manage-ment in Nonprofit-Organisationen› begonnen. Mir schien dies der richtige Zeitpunkt für eine umfassen-de Weiterbildung zu sein. Meine Kinder sind inzwi-schen zehn und zwölf Jahre alt. Organisatorisch war es recht anspruchsvoll, Familie, Arbeit und Studium unter einen Hut zu bringen. Doch mein Umfeld hat mich wunderbar unterstützt. Insbesondere die Hilfe der Grosseltern bei der Kinderbetreuung war und ist unglaublich wertvoll. Und auch die Kinder haben die strenge Zeit ganz toll mitgetragen.

Im Bildungsgang war mir vor allem wichtig, Kommu-nikationswerkzeuge zu bekommen sowie die kauf-männischen Fächer aufzufrischen, um zum Beispiel sicher ein Budget zu erstellen, Bilanzen zu lesen und zu verstehen. Wir hatten hervorragende Lehrkräfte, die den Stoff sehr anschaulich vermittelten. Über-haupt habe ich das Lernklima an der EB Zürich als sehr angenehm empfunden, unterstützend und wohl-wollend. Spannend war auch der Austausch mit den anderen Teilnehmenden. Es war interessant zu erfah-ren, wie sie arbeiten und wie andere Nonprofit-Orga-nisationen funktionieren. Jetzt bin ich voller Ideen, die ich in meinem Arbeitsfeld umsetzen möchte.»

Weiterbildung zur rechten Zeit

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EVENT

Den Anfang machen die Neuen. Zu acht sitzen sie vorne in einer Reihe und lesen ihre Texte in bunt wechselnder Reihenfolge. Mal sit-zend, mal stehend, dann inszenie-ren drei gemeinsam ein experimen-telles Werk: rhythmisch, lebendig, farbig. Eine Mundart-Geschichte folgt, moderne Lyrik, eine Erzäh-lung.

Die Neuen, das sind Teilnehmende aus dem aktuellen Bildungsgang «Literarisches Schreiben», dem achten. Ihre Gemeinschaftslesung findet kräftigen und langen Ap-plaus, und der hat Bedeutung: Im Publikum sitzen unter anderen ihre Kollegen und Kolleginnen aus den früheren Bildungsgängen.

Eigene Sprache finden. Eine Teil-nehmerin aus dem ersten Jahr-gang, Krystyna Zbojnowicz, hat damals als blutige Anfängerin be-gonnen und musste sich das Schrei-ben von Grund auf aneignen – nicht ohne Mühe: «Ich bin manchmal lange vor meinem leeren Blatt ge-blieben, als andere schon eine hal-be Seite gefüllt hatten.» Aber sie hat durchgehalten, fasziniert auch davon, wie unterschiedlich die Teilnehmenden dieselbe Aufgabe lösten.

Martina Bredemeyer, die eben mit der Gruppe der Neuen auf der Bühne war, bestätigt das breite Spektrum: «Es gibt solche, die schon weitgehend ihre eigene Spra-che gefunden haben, und andere, die noch weniger weit sind.» Sie sel-ber sieht sich am ehesten im episch-erzählerischen Bereich. «Aber ich bin auch schon an meine Grenzen gestossen. Ich will sie ausweiten und gleichzeitig mir treu bleiben.»

Indirekter Nutzen. Was bringen die drei Semester Bildungsgang ei-gentlich? Peter Morf, Gründer und Leiter seit zehn Jahren, in seiner Begrüssungsrede: «Nicht, dass ein Zertifikat in literarischem Schrei-ben eine Lohnerhöhung mit sich brächte oder dass eine Garantie auf Veröffentlichung von Büchern gegeben wäre.» Der Nutzen sei in-direkt, aber auch sehr nachhaltig.

Man beschäftige sich mit der Spra-che, «einem wunderlichen Stoff, der sich formen, gestalten, ja kne-ten, drehen, brechen und neu ar-rangieren lässt». Da stelle man sich manchmal ungewöhnliche Fragen: «Wie schmeckt die Sehn-sucht neben der Angst auf einem Flughafen im afrikanischen Nir-gendwo? Wo hört die Kindheit auf? Und wie riecht der 1. Septem-ber 1984?» Es entstehen Texte al-ler Art, Entwürfe, Übungstexte, Etüden zwischen Pflicht und Kür.

Farbige Leseinseln. Das Publikum hat sich auf vier Orte im Bildungs-zentrum verteilt. Da sind jeweils Leseorte mit einigen Stuhlreihen eingerichtet, jeder Ort in ein farbi-ges Scheinwerferlicht getaucht: die rote, gelbe, grüne und blaue Lese-insel. Hier lesen Abgängerinnen und Abgänger der früheren Jahre

10 Jahre literarisches VirusLesefest. Eine geballte Ladung Literatur: Teilneh-

mende aus zehn Jahren Bildungsgang «Literarisches

Schreiben» trafen sich zum Jubiläumsfest. Und

servierten dem Publikum eine Fülle von Veröffent-

lichtem und Unveröffentlichtem in allen Variationen.

TEXT Guido Stalder BILD Philipp Baer

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EVENT

aus ihren Werken. Stolze vierzig haben zugesagt, von gut hundert, die den Bildungsgang bisher absol-viert haben.

Carlo Sauter, Mitbegründer und Dozent für Experimentelles Schrei-ben, ist berührt davon, wie viele den Mut aufbringen, Grenzen zu durchbrechen, «ungehörte und un-erhörte» Sätze zu bilden: «Die neu-en Formen haben mich sehr glück-lich gemacht.» Das habe für ihn eine befreiende, durchaus auch politische Bedeutung: Wer die Sprache aus ihren Grenzen löse, eröffne neue Möglichkeiten der Kommunikation.

Der liebe Markt. Zwischendurch wird auf dem Podium diskutiert, unter der Leitung von Daniel Rothenbühler, Dozent am Schwei-zerischen Literaturinstitut in Biel. Bei ihm sitzen drei Teilnehmerin-nen von früheren Bildungsgängen, die «es geschafft» haben. Sabina

Altermatt und Lea Gottheil haben Romane veröffentlicht, Jolanda Fäh einen Gedichtband. Ihre Ein-stellungen zu Beginn der Ausbil-dung waren äusserst unterschied-lich: Während Sabina Altermatt heimlich am Sonntagmorgen schrieb, war für Lea Gottheil das Berufsziel Schriftstellerin gesetzt.

Einig sind sich aber alle drei, dass der Austausch im Bildungsgang sehr viel gebracht habe, mit Dozie-renden und Teilnehmenden. Sie hätten die drei Semester auch nicht als Schule erlebt, sondern als Ort für unkomplizierte Kreativi-tät. Lea Gottheil: «Manchmal habe ich beim Mittagessen die wichtigs-ten Dinge erfahren.»

In einem zweiten Punkt sind die Autorinnen gleicher Meinung: Beim Schreiben auf den Markt zu schie-len sei unsinnig. Aber wenn man ein Werk nachher veröffentlichen wolle, müsse man sich schon mit den Verlagen beschäftigen.

Langzeitwirkung. Der Lese-Mara-thon auf den Inseln geht weiter, mit erzählerischen, lyrischen, dramatischen, experimentellen Texten. Peter Morf ist beeindruckt von der Fülle der Arbeiten und auch davon, wie viele frühere Teil-nehmende drangeblieben sind und sich weiterentwickelt haben: «Offensichtlich ist es uns gelun-gen, ein literarisches Virus einzu-pflanzen, das weiterwirkt.»

WEITERE INFOS

– Infoabend des nächsten Bildungsgangs «Literarisches Schreiben» (Beginn Frühling

2011): Montag, 6. Dezember 2010 von 18 bis 19 Uhr, Zimmer 215

– Finissage des aktuellen Bildungsgangs: Samstag, 26. März 2011, 14 bis 19 Uhr,

voraussichtlich in der Aula der EB Zürich

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MODERNE MEDIEN

Sind Sie nach 1982 geboren? Ja? Dann sind Sie ein «Digital Native»; wenn nicht, gehören Sie zu den «Digital Immigrants». Diese Unter-scheidung machte der amerikani-sche Autor Marc Prensky in sei-nem Buch «The Digital Natives», das 2001 auf den Markt kam. Pren-sky griff mit dieser einfachen Zweiteilung in eine Diskussion ein, die in Fachkreisen seit einiger Zeit intensiv geführt wurde: Was ver-ändert sich bezüglich des Lernens, ob man nun ohne Computer, In-ternet und Mobilkommunikation gross geworden ist oder mit. Vie-les, war Prenskys Antwort.

Sprachproblem. «Digital Natives» sind laut Prensky junge Menschen, die mit den neuen Medien aufge-wachsen sind und deshalb bestens damit umgehen können. Sie sind in diesem Land, in dem Computer und andere elektronische Geräte «regieren», zur Welt gekommen und sprechen deshalb auch dessen Sprache problemlos. Vor 1980 ge-borene Menschen wohnen zwar auch in diesem Land, sie kommen aber gewissermassen von aussen, sind Immigranten. Sie werden die Sprache der neuen Medien immer mit einem Akzent sprechen und darin nie ganz heimisch werden.

So argumentiert Prensky. Das aber führe dazu, dass die Lehren-den von heute die «digital natives» mit ihrer Sprache gar nicht mehr erreichten: «It’s very serious, because the single biggest problem facing edu-cation today is that our Digital Immi-grant instructors, who speak an out-dated language (that of the predigital age), are struggling to teach a popula-tion that speaks an entirely new lan-guage», schrieb Prensky. Frei über-setzt: Ältere Lehrende erreichen jüngere Lernende gar nicht mehr, weil sie eben nicht die gleiche Sprache sprechen. Das ist provoka-tiv gesagt und gibt Stoff für heftige Auseinandersetzungen. Hat Pren-sky recht? Bei genauerem Hinse-hen tauchen Einwände auf.

Viel vor dem Bildschirm. Vor und nach Prensky gab es andere, die versuchten, die Generation der nach 1980 Geborenen mit ihrem speziellen Medien- und Lernver-halten zu fassen zu kriegen. Ne-ben «Digital Natives» tauchten Be-griffe auf wie «Millenial Learners», «Generation @», «Net Generation» («Net Gener»), «Screenager» und andere mehr. Allen Begriffen ist gemein, dass sie sich implizit oder explizit daraus ableiten, wie hoch die Mediennutzung der jungen

Aussicht in neue LernlandschaftenBits und Bytes im Unterricht. Aufgewachsen mit Computer, Internet und Face-

book: Junge Menschen wollen auch in der Weiterbildung nicht auf die neuen

Medien verzichten. Was ändert sich dadurch beim Lernen? Umstellen müssen

sich auf jeden Fall die Lehrenden.

TEXT Fritz Keller BILDER Eva Koenig

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MODERNE MEDIEN

Menschen im Alltag ist. Zahlreiche Studien in verschiedensten Län-dern zeigen ein ähnliches Bild, das nicht weiter überrascht. Jugendli-che und Personen mittleren Alters nutzen das Internet wesentlich län-ger als ältere Semester, die dafür mehr Fernsehen schauen. Das zeigt eine Studie des Marktforschungs-unternehmens GFS in Zürich aus dem Jahre 2009 (siehe Grafik). In etwa gleich verteilt ist der Zei-tungskonsum. Dass es beim Lesen von Büchern keine signifikanten Unterschiede nach Altersgruppen gibt, überrascht schon eher. Wich-tig ist vor allem, wie viel Zeit je-mand vor dem Bildschirm ver-bringt. Auch da zeigen die jungen Nutzerinnen und Nutzer Spitzen-werte. Eine vor kurzem veröffent-lichte Studie des britischen Ofcom, dem Pendant zum schweizerischen Bundesamt für Kommunikation, kommt zu Schluss, dass 16- bis 24-Jährige dank Multitasking täg-lich neuneinhalb Stunden Medien

in sechseinhalb Stunden konsu-mieren (http://stakeholders.ofcom.org.uk). Sie setzen sich also durch-aus mal mit dem Computer vor den Bildschirm, sind im Chat-room und schauen sich gleichzei-tig eine Serie an.

Positiv oder negativ? Positiv müsse man das sehen, sagen die Befür-worter im Gefolge Prenskys. Junge Leute seien nicht nur viel fixer im Umgang mit neuen Medien, sie seien auch selbstbewusster. Ihre Multitasking-Fähigkeit, das soge-nannte «Parallel Processing», lasse sie schnell arbeiten. Beim Lösen von Problemen würden sie vermehrt auf eine Trial-and-Error-Strategie setzen und dadurch selbständiger zum Ziel kommen. Neben den höheren Selbstlernkompetenzen zeichneten sie sich auch durch hö-here Sozialkompetenzen aus, weil sie ihr Wissen immer auch weiter-gäben. – Andere sehen in der er-höhten Mediennutzung von Ju-

gendlichen vor allem Gefahren. So befürchten sie Vereinsamung vor dem Bildschirm, beklagen steigen-de Nervosität und nachlassende Aufmerksamkeitsspanne – dafür wurde mit «Attention Deficit Dis-order» auch schon ein Krankheits-begriff gefunden. Und hinter die angebliche Zunahme an Selbst-lernkompetenz setzen sie ein gros-ses Fragezeichen. Der hohe Medi-enkonsum der Jugendlichen sei eher Fluch als Segen.

Differenzierung tut not. Rolf Schul-meister, Pädagogik-Professor an der Universität Hamburg, hat in seiner online veröffentlichten Ar-beit «Gibt es eine ‹Net Generati-on›?» die ganze Diskussion rund um diese Generation verfolgt und kommentiert. Man folgt seinen Schlussfolgerungen gerne, wenn er dazu auffordert, die Sache dif-ferenzierter zu sehen. Erhöhter Medienkonsum allein bedeute nicht, dass sich Einstellungen, Sehn-

TÄGLICHE MEDIENNUTZUNG IN SOZIODEMOGRAFISCHEN UNTERGRUPPEN

Alter Zeitung SRG TV Ausland TV SRG Radio Lokalradio Bücher Zeitschrift Internet

65–84 Jahre 67 71 63 37 30 18 27 12

40–64 Jahre 63 57 60 23 29 19 16 35

18–39 Jahre 54 43 53 14 32 20 13 51

Quelle: Univox – Bericht «Kommunikation und Medien» 2009

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MODERNE MEDIEN

süchte und Wünsche gegenüber früheren Generationen geändert hätten. Insbesondere aber könne es nicht angehen, alle Jungen in einen Topf zu werfen. Schulmeis-ter wirft den Verfechtern der «Net Generation» vor, «… , dass sie mit dem Klischee der Generation die fundamentalistische Diversität der Jugend bzw. der Lernenden zu-kleistern und damit genau jene Lernercharakteristika verdecken, die für Erzieher und Pädagogen, für Lehrer und Hochschullehrer essentiell sind.» Gleichmacherei bringt nichts.

Auch für die Professorin Sabine Seufert vom Swiss Centre for In-novation in Learning SCIL in St. Gallen ist klar, dass man nicht alle Jungen über den gleichen Leisten schlagen darf. In ihrem Beitrag zum Arbeitsbericht «Kompetenz-entwicklung mit Web 2.0» sagt sie deutlich: «Es gibt nicht den ‹Net Gener›. Differenzierungen sind schwierig, aber notwendig.» Trotz-dem hält Seufert an der Frage fest, was die Konsequenzen für zukünf-tiges Lernen sind, wenn Junge in die Hochschulen und in die Weiter-bildung drängen, die aufgrund ih-rer (Medien-)Sozialisation speziel-le Lernerwartungen mitbringen.

Qualität steigern. Potenzial sieht Seufert auf verschiedenen Ebe-nen. Zum einen geht es ihr um die Medienkompetenz. Wenn Junge viele Stunden vor dem Bildschirm sässen, heisse das keinesfalls, dass sie auch kritisch-konstruktiv mit den Möglichkeiten des Computers umzugehen wüssten. Auch da brauche es Schulung und Unter-stützung. Die St. Galler Professo-rin spricht dabei von einer «Media literacy for life long learning». Diese meint die Fähigkeit, sich über das Netz Wissen anzueignen und mit anderen zu teilen. Mit dazu gehört aber auch die Fähig-keit zur ständigen Reflexion über das eigene Vorgehen. Das gilt zum Beispiel bei der Einordnung von Suchresultaten auf Google. Dafür muss man wissen, wie Google und auch andere Suchmaschinen die Hierarchie aufbaut. Jugendliche lassen sich da manchmal zu schnell blenden.

Grundsätzlich aber eröffnen die neuen Technologien laut Seufert Möglichkeiten, die das selbstge-steuerte und vernetze Lernen ide-al unterstützen. Sie erlauben den interaktiven Austausch mit ande-ren Lernenden. Solche Vernetzun-gen sind dann hilfreich, wenn es

zum Beispiel darum geht, (Zwi-schen-)Resultate zu präsentieren oder bei Schwierigkeiten Hilfe einzuholen. Lernen wird so über vielerlei Grenzen hinweg möglich. Seufert fordert, dass künftige elek-tronische Lernsysteme noch stär-ker auf eine lernerzentrierte Pers-pektive setzen. Die Amerikaner Jafari, Mc Gee und Carmean haben vor ein paar Jahren das Konzept eines solchen Lernsystems präsen-tiert, das sie wegen seiner Vielsei-tigkeit mit einer «Swiss Army Knife Toolbox» vergleichen (Educase Re-view [www.educause.edu], Vol 41). Fünf Kriterien müsse ein solches Lernsystem erfüllen:

1. Lebenslang: Das Lernsystem ist für den Lernenden ein Leben lang vorhanden, er «zügelt» es immer mit. Solche Lernsysteme müssen lernendenzentriert sein und nicht institutionenzentriert.

2. Outgesourct: Das Lernsystem wird im Netz zur Verfügung ge-stellt und ist deshalb kosten-günstig.

3. Global: Das Lernsystem ermög-licht das Networking und die Zusammenarbeit über Instituti-onengrenzen hinweg und biete damit zusätzliche Lern-, Lehr- und Forschungsmöglichkeiten.

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MODERNE MEDIEN

4. Umfassend: Das System bietet alle notwendigen Tools für all-tägliches Lernen und Lehren, das heisst ein Learning oder Con-tent Managing System, E-Portfo-lios, Blogs, Podcastings, privates und geschäftliches Networking, Peer-Review, Prüfungen, Spei-cherplatz sowie verschiedene Kommunikations- und Kollabo-rationstools.

5. Intelligent: Das Lernsystem un-terstützt die Nutzenden, indem bestimmte Prozesse automati-siert werden. Das System muss dafür die Fähigkeit aufweisen, zu lernen, zu denken, Schlüsse zu ziehen und entsprechend zu handeln beziehungsweise zu re-agieren.

Jafari und seine Kollegen formu-lierten Idealvorstellungen. Solche persönlichen Lernsysteme lassen sich aber schon im ganz Kleinen realisieren, das beginnt mit einem elektronischen Lernjournal oder mit einen regelmässigen Lernblog. Mit welchen Tools sich Lernende ihre persönliche Lernumgebung zusammenbauen, ist letztlich se-kundär. Es muss für sie selber funktionieren.

Selbst gesteuert. Persönliche Lern-umgebungen dienen dazu, die Au-tonomie der Lernenden zu stärken. Sie können ihr Lernen zuneh-mend selber steuern und dafür auch die Verantwortung überneh-men. Sie setzen eigene Schwer-punkte gemäss ihren Bedürfnissen und Voraussetzungen. Statt Wis-sen einfach vorgesetzt zu bekom-men, holen sie sich, was sie für eine ganz bestimmte Aufgabe brauchen. Das hat einschneidende Konsequenzen für die Rolle der Lehrpersonen. Der Anteil der rei-nen Wissensvermittlung wird ab-nehmen, wenn sich Lernende ir-gendwelche Fakten mit ein paar Klicks auf den Bildschirm holen können. Eine andere Geschichte ist es dann, diese Fakten einzuordnen und in einen Kontext zu stellen. Da sind Lehrpersonen als Berate-rinnen und Berater gefragt, die Lernende dahingehend unterstüt-zen, ihr Wissen sinnvoll zu ver-walten und einzusetzen. Anstatt bestimmte Inhalte vorzugeben, re-agieren moderne Lerncoaches auf Bedürfnisse und Fragen der Ler-nenden. Mit dem Ausspruch «From Sage-on-the-Stage to Guide-by-the-Side» (Vom Weisen auf der Bühne zum Begleiter an der Seite) haben die amerikanischen Pädagogen

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MODERNE MEDIEN

«Macht uns Google dumm?» Im Juli 2008 veröffentlichte der amerikani-sche Journalist Nicholas Carr ein Es-say mit diesem Titel in der Zeitschrift «Atlantic Monthly». Die heftigen Reaktionen zeigten Carr, dass er den Finger auf einen wunden Punkt der neueren Technologieentwicklung ge-legt hatte. In der Folge veröffentlich-te er das Buch «The Shallows – What the Internet Is Doing to Our Brains». Nun liegt das Buch in deutscher Sprache vor.

Carr geht es nicht spezifisch ums Ler-nen. Sein Fokus liegt auf der Frage,

wie wir mit Informationen respektive mit Wissen umgehen. Das Fazit ist eindeutig: Wenn wir uns zu sehr auf die moderne Computertechnologie und das Internet verlassen, dann lau-fen wir Gefahr, das zu verlieren, was uns als Menschen ausmacht, nämlich unser Denk- und Urteilsvermögen. Nicht verwunderlich, dass diese radi-kale Aussage je nach Standpunkt Zu-stimmung oder Kopfschütteln auslöst.

Carr stützt sich in seiner Argumenta-tion auf Einsichten aus der Gehirn-forschung. Für diese besteht seit einiger Zeit kein Zweifel mehr, dass

das menschliche Gehirn plastisch ist, will heissen, sich an ein verändertes Umfeld anpasst, beziehungsweise an-passen kann. Das Internet mit seinen mannigfaltigen Vernetzungsmöglich-keiten via Hyperlinks verleitet laut Carr zu einem oberflächlichen Den-ken, das unkonzentriert zwischen all den Möglichkeiten hin- und her-springt. So verstärken sich jene Teile im Gehirn, die diese Flexibilität aufweisen, geschwächt werden aber längerfristig jene, die uns eine dauer-hafte Konzentration ermöglichen.

Das Internet als «Technologie der Vergesslichkeit»

Stinson und Milter diese neue Rol-le auf den Punkt gebracht. Dass das ein Umdenken bei Lehrenden erfordert, versteht sich von selbst.

Erfahrungen in der Praxis. Ein Blick in die Bildungslandschaft zeigt, dass Veränderungen am Laufen sind, und zwar in der Grundschu-le wie in der Erwachsenenbildung. Aufsehen erregt hat zum Beispiel das iPhone-Projekt an einer Schu-le in Goldau im Kanton Schwyz.

Im Rahmen eines zweijährigen Ver-suchsphase erhalten alle Kinder einer 5. Klasse persönliche Smart-phones (Modell: Apple iPhone 3G), die sie nach einer Einführungszeit auch nach Hause nehmen und aus-serschulisch nutzen dürfen. Da-mit haben die Kinder jederzeit und überall ein Gerät zur Verfü-gung, mit dem sie lesen, schrei-ben, rechnen, zeichnen, fotogra-fieren, Musik und Töne hören und aufzeichnen, telefonieren sowie im

Internet surfen und kommunizie-ren können. Die Kinder sollen das Gerät innerhalb und ausserhalb der Schule als Teil ihrer persönli-chen Lern- und Arbeitsumgebung nutzen und damit emanzipiert und kritisch mit zukünftig immer verfügbarer Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT) umgehen lernen. Es wird sich zei-gen müssen, wie sich das Lernen der Kinder entwickeln wird. Das Projekt allein zeigt, dass selbst be-

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EB Kurs Nr. 28 – Winter 2010/2011 13

MODERNE MEDIEN

Das Internet als «Technologie der Vergesslichkeit»Wenn wir schneller lesen, werden kür-zere Texte entstehen. Das Aufkom-men von SMS-Romanen ist für Carr ein Hinweis dafür. Und mit der Digita-lisierung von ganzen Bibliotheken werde einer Tendenz Vorschub geleis-tet, die ein Buch nicht mehr als Gan-zes sehe, sondern nur noch als eine Folge von Bits und Bytes, die beliebig unterbrochen werden könne. Damit verloren gehe das konzentrierte line-are Lesen, wenn Bücher nur noch in «Schnipseln» konsumiert würden. Das werden sich auch die auf Erfolg erpich-ten Autoren merken müssen und ihren Schreibstil entsprechend anpassen.

Carr zeigt eindrücklich, wie das Inter-net mit all seinen Möglichkeiten un-ser Leben und Denken nachhaltig verändern wird. Er ist vorsichtig ge-nug, nicht einfach schwarzweiss zu malen, weil auch er anerkennt, dass es kein Zurück gibt. Und ein Rezept, was man aus dieser Situation machen könnte, hat er auch nicht. So endet denn sein Buch mit dem beinahe schon zynischen Satz: «Wir heissen die Hektik in unserer Seele willkom-men.»

Nicholas Carr

Wer bin ich, wenn ich online bin …

… und was macht mein Gehirn solange?

Blessing Verlag; München 2010

Fr. 34.90

stimmtes Lernen mit elektroni-schen Hilfsmitteln schon in der Grundschule ein Thema ist. (www.projektschule-goldau.ch/das-iphone-projekt)

Hochschulen als Vorreiter. Eine grosse Verbreitung haben elektro-nische Plattformen an Universitä-ten gefunden. Mitgespielt haben sicher auch Effizienzgründe: Un-terlagen für 500 Studentinnen und Studenten lassen sich einfacher

verteilen, wenn alle das Skript in einem elektronischen Briefkasten abholen müssen und sich auf dem Heimdrucker ausgeben lassen. Die Ziele aber sind höher gesteckt. An der pädagogischen Hochschule St. Gallen dokumentieren in ausge-wählten Lehrveranstaltungen die zukünftigen Junglehrer/innen ihre eigenen Lehr- und Lernerfahrun-gen als Reflexions-, Präsentations- und Career-Portfolio in einem elek-tronischen Portfolio, dem E-Port-

folio. Später sollen die Kinder in der Grundschule von diesen Er-fahrungen profitieren. Noch be-steht für Projektleiter Martin Hof-mann viel Handlungsbedarf und er konstatiert, dass wir in der Schweiz im Vergleich mit den an-gelsächsischen und nordischen Ländern im Rückstand sind. Das werde sich fast automatisch än-dern müssen, schreibt er in sei-nem Blog. «Es ist allerdings anzu-nehmen, dass die fortschreitende

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14 EB Kurs Nr. 28 – Winter 2010/2011

MODERNE MEDIEN

Digitalisierung der Wissensgesell-schaft unweigerlich auch in der Schweiz dazu führen wird, dass wir uns vermehrt mit E-Portfolios und E-Portfolio-Kompetenzen der Lernenden auseinandersetzen müs-sen.» (http://eportfolio-phsg.ning.com; http://e-portfolio.kaywa.ch)

(K)eine Generationenfrage. An der EB Zürich wird in vielen Lernver-anstaltungen für die Lernenden mit einer speziellen Software eine elektronische Lernplattform ein-gerichtet, zu der die Teilnehmen-den freien Zugang haben. Auf der Plattform können Dateien abgelegt und deren Inhalte mit Kommenta-ren versehen werden. Wikis erlau-ben das gemeinsame Arbeiten an bestimmten Inhalten. In Chaträu-men können sich die Lernenden zeitgleich unterhalten. Und wie reagieren die Teilnehmenden auf dieses Angebot? «Jüngere probieren schneller mal etwas aus und zeigen das auch gerne den Mitlernenden. Ältere zögern manchmal, machen erst voll mit, wenn von der Nütz-lichkeit einer Anwendung über-zeugt sind», sagt Miriam Fischer, Projektleiterin für das Lernen mit modernen Medien an der EB Zürich. Wichtig sei, dass Lernende im di-gitalen Dschungel nicht allein ge-

lassen würden, das gelte aber für alle Altersgruppen. Die EB Zürich hat deshalb in den letzten Jahren das Beratungsangebot stark ausge-baut. Lernende können sich so für ihre speziellen Anliegen online oder vor Ort Unterstützung holen, ohne gleich einen ganzen Kurs be-suchen zu müssen.

Vielerorts wird ausprobiert. Und die Praxis zeigt, dass es entgegen den Prophezeiungen von Prensky keineswegs nur die Jungen sind, die sich mit diesen Möglichkeiten auseinandersetzen. «Für mich ist der Unterschied zwischen ‹Digital Natives› und ‹Digital Immigrants› nicht entscheidend», sagt Miriam Fischer. «Bei Jung und Alt werden sich jene Möglichkeiten durchset-zen, die ein lustvolles und effizi-entes Lernen ermöglichen.» Nicht der Zugang oder das technisch Machbare werden der Massstab sein, sondern die Frage, ob die Ler-nenden – gleich welchen Alters – auch einen Nutzen für ihre eige-nen Ziele sehen.

DIE BILDER:

AUS ANALOG WIRD DIGITAL

«Das Selbstverständliche des Denkens und

Lesens wird verschwinden, und an seine

Stelle wird das Unselbstverständliche

treten.» Das schreibt der Publizist Frank

Schirrmacher im Vorwort zu Nicholas

Carr’s Buch (siehe Seite 12) über den Wan-

del von der analogen Welt zur digitalen

Welt. In den Bildern der Zürcher Fotogra-

fin Eva Koenig zeigt sich etwas von diesem

scheinbar Verständlichen, das zum visuel-

len Stolperstein werden kann.

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EB Kurs Nr. 28 – Winter 2010/2011 15

WEITERBILDUNG

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16 EB Kurs Nr. 28 – Winter 2010/2011

WORTQUADRAT von Jürg Fischer

WAAGRECHT (I = J = Y)

4 Saisongerechter Anlass, keinen guten Faden am Käse zu lassen

9 Weckt nicht etwa Emotionen, sondern mischt in der Küche

alles durcheinander

12 Weshalb Träumer an Realitätsverlust leiden

13 Gewissermassen ein Liegestuhldrang

14 Macht den Muskelmann erst so richtig drahtig

15 Vornehme Innenräume

18 Ist nur vor Wert einen Gedanken wert

23 Sorgt für mediterrane Geräuschkulisse

24 Wie Descartes seine Erkenntnis verband

25 Gehört zur Finnlandesansprache

27 Angehöriger des Bleifussvolks

29 Wird auf Neudeutsch medial verbreitet . . .

30 . . . beziehungsweise in Knochenarbeit ausgeführt

31 Werden von Romantikern voll ausgelebt

SENKRECHT

1 Brutzelt sie in der Pfanne, war am Anfang Huhn, nicht Ei

2 Des Mädchens Name lässt auf königlichen Stand schliessen

3 Schmilzt in Österreich auf hohem Niveau, steht ausserdem

für ausserdem

4 Damit endet im Gourmetlokal das Mehrgangmahl

5 Macht im Knopfloch gute Figur

6 Folgt auf Schellen und ist doch keine Eichel

7 Verstärkt den Zorn auf der Richterskala

8 Was Federer möglicherweise hat, aber sicher nicht ist

10 Ein Hindernis für Leichtathleten

11 19 senkrecht ohne Parkplatz ist morgenaktiv

16 Relativ junges Land, gewissermassen verlängertes verkürztes

vereinigtes Königreich

17 Brettsport im Schweizervolksmund

19 Wortreiches Erzählkunststück

20 Das Rätsel im Rätsel

21 Poseidons Berufskollege

22 Gehört, verkürzt, ins Parterre

26 Ist im Mutterland daheim

28 Anziehungskraftquelle

Schicken Sie das Lösungswort, das sich aus den grauen Feldern ergibt, an [email protected]. Einsendeschluss: 21. Dezember 2010.

Die Lösung findet sich ab dem 27. Dezember 2010 auf www.eb-zuerich.ch/blog. Unter den richtigen Einsendungen werden 5 Preise verlost.

Erster Preis ist ein Bildungsgutschein der EB Zürich im Wert von 100 Franken. Zweiter bis fünfter Preis ist eine EB-Zürich-Tasche.

LÖSUNGSWORT

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EB Kurs Nr. 28 – Winter 2010/2011 17

KOLUMNE

Bevor ich aber meine Turnschuh-füsse in diesen Laden setzte, stand ich davor und las sie alle noch ein-mal. Alle Grussbotschaften, die sich auf meinem Telefon in den letzten zwei Jahren gesammelt hatten. Das Telefon konnte eben nicht viel mehr als telefonieren und die Grussbotschaften empfan-gen, verschicken. Die Tastatur war erbleicht, der kleine Bildschirm verklebt und grau. Glückwünsche zum Geburtstag, Buch, Sohn. Ich starrte in eine der Baugruben, die den Laden umrahmten. All diese Botschaften würde ich nicht ret-ten können, eroberte ich mit dem neuen Wunderkasten das Univer-sum. Ich versuchte, sie mir auf ir-gendeine Art zu merken, ihnen ei-nen Platz in mir zu schaffen, der leuchtete, wenn ich mich verlas-sen fühlen sollte.

Jetzt fühlte ich mich genug stark, diesen kleinen glänzenden Palast zu betreten. Hier war alles poliert, sortiert, gut möglich, dass man den Menschen hinter den Tresen mit der Fingerkuppe über den Mund wischen konnte und sie be-gannen zu sprechen. Das wusste ich über mein Gerät, welches für mich reserviert war. Fingerkuppe drüber und schon kannst du dies und kannst du das, kannst du ei-gentlich ALLES.

Du darfst dir keine Zweifel anmer-ken lassen, sonst hängt er an die-ses Ding lauter kostspielige Un-nützlichkeiten dran, dachte ich.

Immer gerade stehen und klar for-mulieren. Man hatte mir gesagt: Dein Leben wird sich mit dem Kauf des Wunderkastens vollkom-men verändern. Wer machte sich da keine Gedanken?

Zuhause legte ich mein neues AL-LES auf unser bestes Möbel, koch-te mir einen Tee und strich mir Brote. Ich wollte in meinem Buch weiterlesen und hielt inne. Das Gerät spie Radiosendungen, Zei-tungsberichte und Songs aus, dass es für unendlich viele Leben reich-te, aber nicht für mein kleines Da-sein. Ich wusste nicht, ob ich die Lücken finden würde für all die politischen Diskussionen, literari-schen Besprechungen, Blogs, Pod-casts, I-blis und I-blas, mein Herz klopfte schnell und ich schwitzte auf meiner Nase. Das besserte sich nicht, als sich das Ding meldete, Xylophonklänge, mach etwas mit mir! Fingerkuppe! Ich strich mit der Fingerkuppe über einen Kas-ten, der mir befahl: Entriegeln! Entriegelte und da war die sonore Stimme meines Liebsten und ich sagte, ja, ich habe ihn und bin

glücklich, aber ich muss eine Men-ge lernen, ich kann ja noch gar keine Botschaften schicken, nie-manden anrufen, ich bin verloren, ich hätte es nie kaufen sollen, ich stand da in meiner alten Jacke und die haben es mir viel zu teuer ver-kauft, weil die gespürt haben, dass so ein Gerät nicht zu mir passt und Bücher werde ich jetzt auch nicht mehr lesen.

Mein Liebster hat ein bisschen ge-lacht und gesagt, ich soll die Be-dienungsanleitung lesen, dann fühlte ich mich sicher gleich bes-ser.

Es ist ein wenig wie früher, als ich ausladende Taschen mit mir her-umgetragen habe. Zeitung, klei-ner Duden englisch-deutsch, Fahr-plan, Stadtkarte, Postkarten mit lieben Grüssen. Bloss, dass ich jetzt alles im Wunderkasten drin habe. Aber es ist nicht nur das … ir-gendwie habe ich plötzlich das Ge-fühl, ein Mensch meiner Zeit zu sein. Das ist gar nicht mal schlecht.

Lea modernisiert sich

LEA GOTTHEIL, 34, ist Autorin in Zürich.

Für ihre Kurzgeschichten und Gedichte

hat sie im In- und Ausland Auszeichnungen

erhalten. Der im Arche-Verlag erschienene

Roman «Sommervogel» ist u.a. mit dem

Buchpreis Hirzen ausgezeichnet worden.

Von Mai 2002 bis Juli 2003 hat Lea Gottheil

an der EB Zürich den Bildungsgang «Litera-

risches Schreiben» besucht.

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18 EB Kurs Nr. 28 – Winter 2010/2011

PERSÖNLICH

«In der Bewegung liegt die Kraft», heisst es hier oder auch: «Stillstand ist der Tod». Die Chinesen sagen: «Das Leben ist Bewegungen.» Ganz besonders scheint das für Sylvie Xing Chens Leben zu gelten. Leichtfüs-sig bewegt sie sich zwischen künstlerischen Welten hin und her: Kalligraphie, Malen mit mineralischen Pigmenten, Fotografie, Installationskunst, Poesie oder Tanz-Performances. «Kunst kennt keine Grenzen», lautet ihr künstlerisches Leitmotiv, und so strebt sie mit ihrem Kunstschaffen nach nicht weniger als der Symbiose zwischen der traditionellen chinesischen Kunst und der modernen westlichen – und will dafür gleich noch alle künstlerischen Disziplinen mitein-ander verbinden. Am liebsten führt sie dabei auch noch Schweizer Künstlerinnen und Künstler mit chi-nesischen zusammen.

Tanzbilder. Sylvie Xing Chen schafft das mit ihren 28 Jahren tatsächlich. Das zeigte sich etwa in diesem Sommer bei ihren künstlerischen Kulturaustausch-Aktivitäten in ihrer Heimatstadt Guangzhou: Höhe-punkt war die von der Schweizer Botschaft unterstütz-te Ausstellung «Dancing Images from East and West» in der Fei-Gallerie. Die grosszügigen weissen Gallerie-räume bildeten die Kulissen für Sylvies Xing Chens moderne, abstrakte Kalligraphiebilder, ihre Foto-grafien in Farbe und Schwarz-Weiss, ihre in alten Techniken gemalten Mineralbilder und ihre raumgrei-fenden Installationen aus verschiedenen Materialien.

Körpermalen. Die edel inszenierte Ausstellung selbst wiederum bildete die Bühne für «Tanz-Kalligra-phien»: Sylvie Xing Chens Körper zeichnete allein oder gemeinsam mit befreundeten Tanzpartnern aus Zürich Formen in Schwarz und Rot in den weissen Raum, und die Tänzer traten mit den ausgestellten Objekten in einen Dialog (zum Beispiel in dem von Ursula Berger choreografierten Stück «Edge of Red»). Sylvie Xing Chens Kunst ist Bewegung pur, die Bewe-gung beim Machen spiegelt sich in den Bildern, die Bilder an den Wänden tanzen, die Performance-Künst-ler tanzen Bilder in den Raum, alles tanzt.

Leere bringt Fülle. Ohne dass einem dabei schwindlig wird, denn Sylvie Xing Chen strebt auch nach Ruhe und Stille, nach einem harmonischen Gleichgewicht zwischen Geist und Körper. In Zürich gibt sie neben Kalligraphie-Kursen auch Einführungen in die Zen-

Tänzerin zwischen den WeltenGrenzen abbauen. Die Künstlerin und Chinesisch-Kursleiterin Sylvie Xing Chen

sucht und wagt auf jedem Gebiet den Brückenschlag: zwischen Kulturen,

künstlerischen Metiers, Epochen, Menschen, Muttersprachen. Taoismus und

Zen-Buddhismus sind die Quellen für ihr Schaffen.

TEXT Christian Kaiser BILDER Sylvie Xing Chen

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EB Kurs Nr. 28 – Winter 2010/2011 19

PERSÖNLICH

Meditation. «Der Geist führt unseren Körper, und die Bewegungen können unseren Geist zu Veränderun-gen führen», sagt sie. Ihre Philosophie ist eine Mi-schung aus Taoismus und Zen-Buddhismus. Ziel des Zen ist, dass der Geist durch physische Übungen in der Ruhe bleibt. Und ein zufriedener Geist ist für Sylvie Xing Chen Voraussetzung dafür, dass der Körper sich auf äussere Veränderungen einstellen kann. Das Streben nach innerer Leere und einem Gleichgewicht zwischen den gegensätzlichen Polen Yin und Yang, nach welchen der Taoismus trachtet, sind für sie die Quelle für Kreativität und künstlerischen Ausdruck.

Kunst als Heimat. Auch Kalligraphie ist Bewegung und Ruhe zugleich, Meditation und impulsiver Aus-druck der eigenen Persönlichkeit. Die vierte der vier wesentlichen chinesischen Künste (neben Musik, Malerei und Go-Spiel) wird in China seit über tausend Jahren gelehrt, Sylvie hat schon mit fünf angefangen sie zu erlernen. Später hat sie an der Kunsthoch-schule Guangzhou traditionelle chinesische Kunst studiert: Neben Kalligraphie auch Tuschemalerei und Malerei mit Mineralfarben. Mit zwanzig wollte sie weg aus China und zog nach Paris. Dort, in der eu-ropäischen Künstlerstadt, hat sie sich in Tanz und Theater weitergebildet und ein Masterdiplom in Kul-turmanagement und Kulturvermittlung erworben. Seit 2007 lebt sie in der Schweiz.

Getanzte Poesie. Hier tanzt sie Tanztheater, Ballett, Tango, insgesamt rund zehn Stunden pro Woche.

Oder schreibt und choreografiert ihre eigenen Stücke. Ihr Gedicht «Sin Frontera» (Ohne Grenze) etwa erzählt die Geschichte eines Liebespaars im Schicksalskreis zwischen Einsamkeit, Anziehung, Vereinigung, Trennung und erneuter Einsamkeit. In diesem Jahr hat Sylvie Xing Chen «Sin Frontera» ge-meinsam mit ihrem chilenischen Tanzpartner in Paris und China als Tanz-Performance aufgeführt (siehe Bild). Die Vorführung unter freiem Himmel war der chinesischen Obrigkeit offenbar etwas zu freizügig, ihr Tanzpartner und der mitgereiste Foto-graf wurden während zwei Stunden von der Polizei verhört.

Annäherung. Nicht nur über die Kunst, auch über die Sprache will Sylvie zwischen den Kulturen vermit-teln. «Viele Konflikte entstehen aus einem Missver-ständnis der kulturellen Unterschiede heraus», gibt sie zu bedenken. Indem sie in ihren Kursen in die chinesische Kultur und Kunst einführt, will sie dazu beitragen, dass man sich gegenseitig besser schätzt. In «Chinesisch zum Ausprobieren» an der EB Zürich arbeitet sie mit der Theatermethode, damit sich die Teilnehmenden rasch spielerisch einen Basiswort-schatz aneignen können. Viel Bewegung garantiert.

www.sylviexingchen.com

Page 20: EB Kurs - Magazin der EB Zürich Winter 2010

Weiterbildung – wie ich sie willwww.eb-zuerich.chWeiterbildung – wie ich sie will

www.eb-zuerich.ch

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EB Kurs Nr. 28 – Winter 2010/2011 21

AUSKUNFT

Mail an die ExpertinGrüezi Frau Giannakopoulos

Verena F. Birkenbihl hat mal ein Buch mit dem Titel «Freude

durch Stress» geschrieben. Gibt es den positiven Stress, der

Freude macht, überhaupt?

Ja. Es gibt den guten (Eustress), der uns mobilisiert und for-

dert, sowie auch den schlechten Stress (Distress), der in sich

den Keim des Unbewältigbaren trägt. Der Stress kann sowohl

Triebfeder als auch Bremse sein. Wir bewegen uns das ganze

Leben über mehr oder weniger gefährlich in einem Balanceakt

zwischen Reizen; die Umwelt verändert den Menschen, der Mensch

verändert die Umwelt usw. Die geglückte Reaktion auf Stress

besteht in der Anpassung. Durch geistiges und körperliches

Training können wir den schlechten in guten Stress umwandeln.

Was sind nach Ihrer Erfahrung die schlimmsten, verbreitetsten

Stressquellen?

Ängste, Selbstzweifel und Grübeln – sie sind Selbstmord in Ra-

ten. Dabei schüttet man ständig Stresshormone aus wie auf der

Flucht, ohne sie wieder abzubauen: Denn dafür braucht unser

Körper Bewegung. Stattdessen liegen wir lieber auf dem Sofa und

grübeln weiter, bis wir dann, voll mit Stresshormonen, nicht

einschlafen können. Am nächsten Morgen geht der Stress weiter

wegen Müdigkeit, Unkonzentriertheit und neuen Zweifeln. Ein

Teufelskreis. Diese inneren Stressoren sind viel stärker als die

äusseren wie ständige Erreichbarkeit, Lärmimmissionen usw.

Welches sind aus Ihrer Sicht die hilfreichsten Methoden, um

Belastungen durch Stress wieder loszuwerden?

Pauschalrezepte gibt es nicht, da das Stressgeschehen auf drei

Ebenen wirkt: 1. Äussere Stressoren wie Lärm, Termindruck,

launischer Chef; 2. Persönliche Stressverstärker wie negative

Denkmuster, Ängste, Perfektionismus usw.; 3. Stressreaktionen

wie Kopf-, Magen-, Herzschmerzen, Einschlafprobleme, nervöses

Verhalten, Depression usw. Wenn Sie gezielt die entsprechende

Ebene mit einer Übung oder Strategie trainieren, kommen Sie

gleich wieder ins Gleichgewicht.

Wieso sind einige Menschen stressresistenter als andere?

Das hängt zusammen mit der subjektiven Wahrnehmung, den eigenen

Ressourcen und Kompetenzen, individuellen Werten und persönli-

cher Haltung, auch von Täter- oder Opferrollen. Leute, die mit

positiver Einstellung, bewusster Lebensweise und Dankbarkeit

durchs Leben gehen, sind meist stressresistenter. Sie sind

selbstbestimmt statt fremdbestimmt und veränderungsbereit.

Kann jeder lernen, wie er seine persönliche Stressresistenz

erhöhen kann?

Ja. Stressregulationstrainern stehen Techniken zur Verfügung,

die Berufsleute mühelos und ohne viel Zeitaufwand in ihren All-

tag einbauen können. Diese Techniken helfen Ihnen, den Alltag

stressresistenter und mit mehr Lebensfreude zu erleben.

EVI GIANNAKOPOULOS ist Inha-berin von «stress away» in Zürich. Die dipl. Stressregulationstrainerin SZS und Ausbilderin mit eidg. Fach-ausweis hält Vorträge, Workshops sowie Einzelcoachings zur Stress-bewältigung. An der EB Zürich unter-richtet sie seit 2008.

2-TÄGIGER KURS: «ERFOLGREICHES

STRESSMANAGEMENT»

Mit dem selbst erstellten Trainingspro-

gramm können Sie das Gelernte nach

dem Kurs weiterüben und Ihre Lebens-

gewohnheiten langfristig verändern:

Samstag, 22. und 29. Januar 2011

Samstag, 19. und 26. März 2011

Jeweils 9 bis 17 Uhr.Weiterbildung – wie ich sie willwww.eb-zuerich.ch

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22 EB Kurs Nr. 28 – Winter 2010/2011

KURSFENSTER

Locker, entspannt, spontan, lust-voll: Diese Stichworte kommen immer wieder, wenn man jeman-den auf das Sprachencafé anspricht. Tatsächlich wirken die Gesprächs-runden in Deutsch, Englisch, Fran-zösisch und Spanisch alles andere als verbissen. Angestrengte Mienen und nach Kopfschmerzen rufen-des Stirnrunzeln sieht man hier nicht. Dafür gibt es jeweils don-nerstagabends im Lernfoyer viel Bewegung und manchmal einen beachtlichen Lärmpegel.

Leicht moderiert. Die Spanisch-Gruppe – «Tertulia con café» ge-nannt – erhält heute wohl Zuwachs. Ursina Schmid schaut das erste Mal rein. Sie lernt Spanisch ohne beruflichen oder familiären Grund, einfach so aus Freude an der Spra-che. Sie zweifelt noch, ob sie mit-halten kann. Gefordert ist ein Sprachniveau B2, also ein fortge-schrittener Stand. Die Gruppe nimmt die Neue freundlich auf, und Moderator Diego Rodríguez Montero meint, das mit dem Sprachniveau sehe man bald.

Heute steht das Thema Familie auf dem Programm. Diego Rodríguez Montero, professioneller Spanisch-lehrer mit baskischen und kolum-bianischen Wurzeln, listet einige Wörter auf, die zum Thema pas-sen, und lanciert damit das Ge-spräch. Nachher greift er nur noch ab und zu ein, um einen kla-ren Fehler zu korrigieren. «Wenn die Leute plötzlich übers Essen re-den, ist das egal», erklärt er: «Hauptsache, sie reden.»

Locker und engagiert. Die Deutsch-Gruppe hat sich ins Bistro im Dachgeschoss abgesetzt, auf dem Tisch sind Süssigkeiten und Ge-tränke. Gerade ist Karolina Orzolek-Jagielska zur Gruppe gestossen. Sie hat bis sieben gearbeitet, aber wollte unbedingt für den zweiten Teil des Abends noch kommen. Sie ist Polin und mit einem Deutschen verheiratet. Zuhause sprechen sie Englisch, jetzt will sie endlich richtig Deutsch lernen. Marijana Stojanovic aus Serbien bestätigt, dass Zugezogene im Alltag häufi-ger Englisch als Deutsch sprechen, «sogar mit der Frau am Kiosk».

Erst zum zweiten Mal dabei ist heute Jukka Nyström aus Finn-land, er will aber auch die kom-menden Donnerstage mit von der Partie sein. Es sei gefährlich, völ-lig ohne Anleitung, Deutsch zu sprechen, findet er: «Wenn wir ein

Von Füchsen, Google und SarkozyFremdsprachen lustvoll lernen. Das Sprachencafé

ist speziell: Hier gibt es keinen Stoffplan, kein

Wörterbüffeln, man darf essen oder trinken, später

kommen und früher gehen, es wird gelacht und

getratscht. Und die Teilnehmer lernen mehr als

anderswo.

TEXT Guido Stalder BILD Philipp Baer

GÜNSTIG UND UNKOMPLIZIERT

Das Sprachencafé findet jeweils Donnerstag von 18 bis 21 Uhr im Lernfoyer der EB Zürich

statt, in den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch. Gefordert ist Sprach-

niveau B2 (fortgeschrittene Kenntnisse). Der Einstieg ist jederzeit möglich, drei Monate

kosten Fr. 250.– Es besteht keine Pflicht, regelmässig teilzunehmen oder die ganzen Aben-

de zu besuchen. Die Gesprächsthemen der kommenden Woche sind jeweils auf der Web-

site angegeben (www.eb-zuerich.ch/lernfoyer).

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EB Kurs Nr. 28 – Winter 2010/2011 23

KURSFENSTER

Wort nicht kennen, erfinden wir einfach eines.» Damit dies nicht passiert, moderiert Michael Wen-ziger die Runde und gibt neue Im-pulse, wenn das Gespräch ver-stummt. Ihm gefällt neben der lo-ckeren Stimmung auch der bunte Mix der Teilnehmenden: «Das ist Kulturaustausch in Reinform.»

Alles kann Thema sein. «Wenn draussen ein Fuchs vorbeigeht, dann reden wir eben über den Fuchs», sagt Eva Schaeffeler, Haupt-initiantin des Sprachencafés und in der Englisch-Gruppe im Ein-satz. Heute wird bei ihr darüber diskutiert, wie sehr Google in die Privatsphäre der Leute eindringen darf. Auch die Französisch-Mode-

ratorin Ghislaine Rebsamen ist flexibel, was das Gesprächsthema anbelangt: «Wenn wir nichts An-deres haben, dann nehmen wir einfach Sarkozy. Sarkozy zieht im-mer.»

Menschliches, Allzumenschliches. Oft treffen sich Leute auch ausser-halb des Schulhauses, gehen ins Museum, schauen einen Film oder gönnen sich einen Fondue-Abend. Einzelne sind dicke Freundinnen geworden, treffen sich etwa zwei-mal wöchentlich zu langen Spa-ziergängen.

Weniger Glück hatte ein jüngerer Teilnehmer der Französisch-Grup-pe: Er war auf der Suche nach einer

Freundin und musste zu seiner Enttäuschung feststellen, dass die Teilnehmerinnen allesamt deut-lich älter als er waren. Diese zeig-ten sich aber sehr freundlich und gaben ihm Tipps, wo und wie er fündig werden könne.

Inzwischen ist es kurz vor 21 Uhr, die Schreibblöcke werden verstaut, Gläser und Teller weggeräumt, fröhlich plaudernd – jetzt auch wieder in der Muttersprache – ma-chen sich Grüppchen auf den Heimweg. Und von der Spanisch-Gruppe kommt frohe Kunde: Ursi-na Schmid kann mit dem Sprach-niveau mithalten und hat den Abend genossen. Sie bleibt.

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24 EB Kurs Nr. 28 – Winter 2010/2011

IM GESPRÄCH

«Ich begann, die Noten zu vergessen»

Fiona Daniel, im Juni konnten Sie an der Weltausstel-lung in Schanghai mit der chinesischen Band «HXSH» ein Programm ausarbeiten und aufführen. Das war wohl ein spezielles Erlebnis ...Es war ein Abenteuer, da ich nicht wirklich wusste, was mich erwartete. Die Organisation des Projekts war etwas chaotisch, letztlich aber war der Aufent-halt in China eine sehr gute Erfahrung. Ich und meine beiden Mitmusiker fanden schnell einen Draht zur Jazzszene in Schanghai, da wir in einer Jazzschule probten. Deshalb konnten wir neben den Konzerten im Swiss Pavillon auch noch in einem Jazzclub in der Stadt auftreten.

Wie war die Zusammenarbeit mit den Mitgliedern von «HXSH», die Improvisationsmusiker aus dem Jazz sind, während Sie jeweils lange an Ihren eher poppigen Songs tüfteln?Wir hatten nur gerade drei gemeinsame Proben und mussten dann auf die Bühne. Die chinesischen Kol-legen improvisierten wie üblich und schufen Über-gänge zwischen meinen Stücken, in denen sie auch mitspielten. So verwob sich ihre Musik mit meiner. Und gegen Ende des Konzertes improvisierten auch wir aus der Schweiz.

Eigenwilliger Weg. Die Zürcher Musi-

kerin Fiona Daniel war erst 22, als sie

diesen Frühling mit ihrem feinsinnigen

Debütalbum «Drowning» grosses

Aufsehen erregte. Ein Gespräch über

unkonventionelle Methoden, sich

die Sprache der Musik anzueignen.

INTERVIEW Markus Ganz BILDER Miriam Künzli

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EB Kurs Nr. 28 – Winter 2010/2011 25

IM GESPRÄCH

Dieser Auftritt hat sich also stark von Ihren üblichen unterschieden?Ja, denn ich bin nicht die Musikerin, die mit ständig wechselnden Begleitern spielt. Bisher konnte ich mich in meinen recht konstanten Formationen stär-ker auf meine Mitmusiker einlassen. Aber dieses Konzert war eine gute Erfahrung, weil ich mich mehr öffnen musste. Ich merkte, wie spannend es sein kann, wenn alle Musiker einen starken Input bringen. Sie zeigten mir neue Wege auf, auch was die Interpretation meiner Lieder betrifft. Der Pianist etwa spielte auf seinem Synthesizer Passagen, die mir neue Welten eröffnet haben.

Nach typisch chinesischer Musik klingt dies nicht. Gab es trotzdem einen kulturellen Austausch auf einer eher traditionellen Ebene?Die Musiker von «HXSH» brachten einige chinesi-sche Elemente in die Zwischenteile hinein – und ich jodelte zwischendurch, was ich an einem Konzert von mir in der Schweiz nicht tun würde. Beide Seiten liessen sich gewissermassen auch auf ein Experiment mit ihren eigenen Wurzeln ein.

Wie war es, eine Art von Musik vorzuführen, die in Ihrem Leben wohl kaum eine Rolle spielt?Es war nicht wirklich ungewohnt, denn ich habe früher oft gejodelt. Vielleicht würde ich heute in einem Jodelklub mitwirken, wenn ich nicht in der Stadt aufgewachsen wäre. Gewisse Arten von Jodeln interessieren mich immer noch. Aber in meine Lieder fliesst dies nicht ein, da ich einen sehr unter-schiedlichen Musikstil pflege.

Ihre Songs zeigen Einflüsse von US Folk über skandina-vischen Pop und britischen Bluesrock bis zu Kammer-

musik. Interessiert Sie an der Musik gerade deren immense Vielfalt?Bei meinem Debütalbum wollte ich all die Einflüsse festhalten, die mich geprägt haben. Faszinierend an der Musik finde ich aber auch, dass sie trotz ihrer riesigen Vielfalt einen als Hörer bewegt oder eben nicht, egal wo und wie sie gemacht wurde. Es kann mich berühren, wenn jemand auf der chinesischen Kniegeige spielt, obwohl ich mit dem Musiker nicht sprechen kann und dieses Instrument selber nicht spiele.

Sie deuten es an: Musik ist auch eine Art von Sprache. Wie haben Sie dies entdeckt und selbst zu nutzen ge-lernt?Es ist wohl bei den meisten Menschen ähnlich: Man interessiert sich für Musik oder eben nicht, man spielt ein Instrument oder eben nicht; das entschei-det sich vermutlich schon früh. Mich hat Musik schon als Kind in den Bann gezogen. Ich musste alle verfügbaren Instrumente ausprobieren – und wir hatten einige zuhause, obwohl wir keine Musiker-familie waren. Das geschah zunächst spielerisch, doch im Alter von etwa neun wollte ich ein Instru-ment spielen lernen.

Weil Sie merkten, dass reines Klimpern begrenzt ist?Nein, das war nicht wirklich überlegt, ich konnte in der Schule Musikunterricht nehmen. Ich lernte dann das Cello zu spielen, hörte aber auch recht bald wieder auf, weil ich gar nicht der Typ bin, der Stunden nimmt.

Wieso nicht?Ich habe bereits damals lieber improvisiert, als etwas nachzuspielen. Ich musste leider viel üben

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26 EB Kurs Nr. 28 – Winter 2010/2011

IM GESPRÄCH

und begann stets irgendwann, die Noten zu ignorie-ren und irgendetwas zu spielen. Mich so der Musik anzunähern, hat sich bis heute gut bewährt.

Muss man nicht gewisse Techniken wie den Bogen-strich beherrschen, damit man sich künstlerisch entfal-ten kann?Klar, aber beim Erlernen eines Instrumentes muss für mich das Verhältnis zwischen der Theorie, der Spieltechnik und der eigenen Kreativität, die keine Grenzen kennen sollte, ausgewogen sein. Ich hatte keine Lust mehr, nur fremde Kompositionen zu spielen, wollte etwas Eigenes schaffen, mich selbst ausdrücken. Meine heutige Musikausrichtung und die Art, wie ich meine Lieder schreibe, lassen diese Balance zu.

Wie haben Sie denn Gitarre und Klavier spielen ge-lernt? Piano habe ich selbst gelernt, für die Gitarre zeigte mir eine Nachbarin ein paar Griffe, danach machte ich selbst weiter. Ich wollt einfach die Basis haben, wie man diese Instrumente spielt, damit ich mit ihnen Songs komponieren kann.

Am wichtigsten ist Ihnen aber Ihre Stimme. Haben Sie deshalb Gesangsunterricht genommen?Mir war zunächst wichtig, dass ich viel singen konn-te. Dann wollte ich meine Stimme bilden und lernte Atemtechniken, auch um meine Stimmbänder nicht zu schädigen. Ich hatte viele unterschiedliche Ge-sangslehrer, weil ich immer wieder wechselte, so-bald ich das Gefühl hatte, dass ich bei jemandem nichts mehr lernen konnte.

Welche Rolle spielte dabei das «FeMale funk project», wo Sie lange Gesangsstunden nahmen?Es war sehr wichtig. Mit elf, zwölf Jahren liess ich das Cello liegen und suchte einen Ausbildungsort für Gesang, wo ich mich wohl fühlte. Beim Opern-haus, wo ich einmal hineinschaute, war dies nicht der Fall, beim «FeMale funk project» hingegen sehr. Ich sammelte dort sehr viele Erfahrungen. Ich konnte schon früh mit meiner eigenen Musik auf die Bühne, obwohl ich zuvor geglaubt hatte, ich würde nie eigene Stücke komponieren können. Wir musizierten sehr viel zusammen; es war eine Art Knotenpunkt für Kontakte zu anderen Musikern, die ich teilweise bis heute pflege. Mit etwa 17 hörte ich dort auf, weil es zu einer Art behütetem Nest wurde. Erst danach wagte ich ernsthaft, eigene Songs zu schreiben und auch ausserhalb des «FeMale funk project» auf die Bühne zu stehen.

Haben Sie dazu Kurse in Songwriting genommen?Nein, ich habe es selbst ausprobiert, bis die Basis eines Stücks jeweils so tönte, wie ich sie mir vorge-stellt hatte, und das ging meist sehr schnell. Etwas Musiktheorie habe ich am Gymnasium mitbekom-men, die nutze ich bis heute intuitiv. Wenn mich etwas interessiert, etwa das Open Tuning eines Gitar-risten, dann treibt mich das an, herauszufinden, wie er das macht.

Wäre es nicht sinnvoller, eine breite Ausbildung, etwa an einer Jazzschule, zu machen?Für mich ist sinnvoller, dass ich mir nur das heraus-picke, was ich persönlich benötige. Ich war einmal im Vorkurs einer Jazzschule und fand dann, diese Zeit könne ich für mich besser nützen. Mir bringt es nicht viel, wenn ich einen Nachmittag in die «Rhythmik» gehe und dort durchaus auch Spannen-des lerne, zu dem ich aber keinen Bezug habe.

Haben Sie Angst, dass Sie durch eine übliche Schulung in vorgespurte kreative Bahnen geraten könnten?Schon etwas. Einige Musiker haben mir erzählt, dass ihnen ihre Ausbildung in gewissen Aspekten zum Problem geworden sei. Dass sie den spieleri-schen Ansatz etwas verloren hätten. Oder dass sie nicht mehr unbewusst etwas machen können, etwa Regeln brechen. Wenn ich in einer musikalischen Frage unsicher bin, kann ich immer noch in einem Buch nachsehen oder mich bei einem befreundeten Musiker erkundigen.

Können Fehler für Sie auch Inspiration sein?Ja, Musik ist für mich etwas, bei dem man nicht zu fest nach Regeln verfahren sollte, sonst bleibt sie im Rahmen dessen, wie man sie allgemein formuliert. Ich finde, man soll zuerst einmal drauflosspielen. Es können unglaublich interessante musikalische Ansätze entstehen, wenn man bei einem Instru-ment oder irgendeinem Gegenstand nicht nur die Funktionen sieht, die man gelernt hat, sondern einen Klangkörper, den es zu entdecken gilt.

FIONA DANIEL wurde 1987 in Wetzikon geboren. Sie studiert

zurzeit Englisch und Geschlechter-Forschung an der Universität

Basel. Auf ihrem Debütalbum «Drowning» (Kuenschtli.ch/Irascible),

das sogar in die Schweizer Hitparade gelangte, präsentiert sie

ebenso fragile wie filigrane Songs. Kurz nach der Veröffentlichung

im April wählten sie die Pro Helvetia und das Montreux Jazz Festival

für das «Artists in Residence»-Programm an der Expo in Schanghai

aus. Live tritt sie meist mit Ronja Rinderknecht (Cello und Gesang)

und Fred Bürki (Schlagzeug) auf (www.fionadaniel.com).

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EB Kurs Nr. 28 – Winter 2010/2011 27

VOGELSCHAU

Der DinoEine Begegnung der freundlichen Art scheint dieser Handschlag zwischen Klein und Gross. Der Junge kennt keine Angst im Nacken angesichts des metallenen Ungetüms, das so freund-lich im Mischwald haust. Die Dinomanie ist zwar wieder etwas abgeflaut, seit der Film «Ju-rassic Park» (1993) nicht mehr en vogue ist, obwohl das zentrale Moment, die Erdzeit zum Leben zu bringen, Kinder wie Erwachsene fasziniert. Im Laden gibt es Triops-Eier, die sich binnen eines Tages mittels destilliertem Wasser lebendig machen lassen. Nach nur einer Woche tummeln sich vergnügt fünf Zentimeter lange dreiäugige Urzeitkrebse, die exzellente Rückenschwimmer sind und sich fast täglich häuten. Ist doch nicht schlecht, wie sich 200 Millionen Jahre Erd geschichte aktualisieren lassen.

Fritz Franz Vogel

Der Bilderforscher und Bildersammler Fritz Franz Vogel ist Kursleiter an der EB Zürich im Bereich digital

gestalteter Drucksachen. Für EB Kurs verfasst er Bildkolumnen über inszenierte Fotografie, eines seiner

zentralen Forschungsgebiete.

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Page 28: EB Kurs - Magazin der EB Zürich Winter 2010

28 EB Kurs Nr. 28 – Winter 2010/2011

KULTUR

Scheu. Kopfkissenbücher enthal-ten Geheimnisse und müssen nicht, wie jene der japanischen Hofdamen, selbst verfasst sein. Eines von ihnen enthält das Werk einer zierlichen, weiss gekleide-ten Frau, die im Neuengland des 19. Jahrhunderts lebte, scheu, zu-rückgezogen, und dabei fast 1800 Gedichte schrieb, von deren Ver-öffentlichung ihr jedoch abgera-ten wurde. Was für ein Glück, dass sie in der Übersetzung und mit einem klugen Nachwort von Gunhild Kübler zweisprachig er-hältlich sind. Flügelleichte, mysti-sche Gebilde, die in ihrer Rätsel-haftigkeit und Brüchigkeit den Lebenshorizont der Dichterin weit überschreiten und, experimen-tierfreudig in Reim und Rhyth-mus, die Moderne ankündigen.

Schön. Es sind meine Ruheinseln im Alltag: Die Fahrten im Zug zwischen Fotoaufträgen. Ich sitze im Speisewagen, vor mir ein Cappuccino, neben mir gleitet die Schweiz vorbei und in den Ohren lässt der estnische Komponist Arvo Pärt mit seinen präzise gesetzten Tönen innere Saiten anklingen, die seelische und gedankliche Räume öffnen, als hätte er diese Musik genau für mich und für diese Fahrt mit dem Zug durch die Schweiz geschrie-ben. Auf der CD «Alina» findet man eine Art Ursprung des scheinbar minimalistischen Klassik-Musikstils, für den Pärt bekannt geworden ist. Pärt sagt dazu: «Ich habe entdeckt, dass es genügt, wenn ein einziger Ton schön gespielt wird.»

Bewegend. Jede und jeder kann tanzen, ein Leben lang. Das bringt der Film «Breath Made Visible» über Anna Halprin, Tanz-pionierin und Choreografin aus San Francisco, anschaulich zum Ausdruck. Tanz und Bewegung aus Lust, um Grenzen mit dem eigenen Körper zu durchbrechen, aus Rebellion, für soziale Gerech-tigkeit. Dies ist ein Leben lang möglich, allein und in der Grup-pe. Der biografisch aufgebaute Dokumentarfilm des Schweizer Filmers Ruedi Gerber zeigt dies anschaulich anhand des Lebens von Anna Halprin. Ein Film als Energieschub für länger werden-de Wintertage.

www.breathmadevisible.com

BEATE ROTHMAIER

Autorin und Kursleiterin

Literarisches Schreiben

RETO SCHLATTER

Kursleiter Fotografie, Fotograf EB Kurs

EVA MÜLLER-KÄLIN

Ausbilderin und Coach Validierung,

Projektleiterin Bildungsgang Nachhaltigkeit

Kursleitende und Mitarbeitende der EB Zürich geben Tipps zu interessanten Büchern, CDs und Filmen.

Emily Dickinson

Gedichte

Hanser, 2006

Arvo Pärt

Alina

ECM Records, 1999

Ruedi Gerber

Breath Made Visible

2010

Lesen Hören Sehen

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EB Kurs Nr. 28 – Winter 2010/2011 29

TIPPS UND TRICKS

Entscheidungen fällen. Goethes Faust machten um 1800 zwei Seelen in der Brust das Entschei-den schwer. Karl Kraus war gut hundert Jahre später pragmatischer: «In zweifelhaften Fällen entscheide man sich für das Richtige.» Wie das geht, kann gelernt werden.

TEXT Fritz Keller, Susanne Mouret ILLUSTRATION Eva Kläui

Entscheiden heisst, eine Wahl zu treffen aus zwei oder mehreren Möglichkeiten. Wir entscheiden uns x-mal pro Tag – bis 100 000-mal ist zu lesen – meis-tens unbewusst, immer mal auch bewusst. Das be-ginnt am frühen Morgen: Soll man nun dem Ruf des Weckers folgen oder doch noch etwas weiterschla-fen. Duschen ja/nein? Weisse Bluse, rote Bluse? Tee oder Kaffee? Und sich dann noch auf ein Ferienziel festlegen. Solche Dinge zu entscheiden, kann manch-mal schwierig sein. Aber wir schaffen das, normaler-weise.

Komplizierter wird es, wenn die Entscheidungen grös-sere Konsequenzen nach sich ziehen und nicht so leicht rückgängig zu machen sind: eine neue Stelle annehmen, eine Familie gründen, eine lebensverlän-gernde Therapie ablehnen. Solche Dinge wollen gut überlegt sein, das Für und das Wider ist sorgfältig ab-zuwägen. Was aber, wenn das Resultat nicht eindeu-tig ist? Keine Entscheidung treffen? Das ist nur in den wenigsten Fällen eine gute Lösung. Also weiter-suchen! Aber wie?

Rat holen kann man sich bei Spezialistinnen und Spezialisten. Bei Maja Storch zum Beispiel. Die Mitbe-gründerin des Zürcher Ressourcen Modells (ZRM) pocht darauf, stark auf das eigene «Bauchgefühl» zu

hören. Das Limbische System, also der Teil im Hirn, in dem starke Emotionen verarbeitet werden, muss mit der Entscheidung einverstanden sein, ansonsten wird diese vom eigenen System aus ständig sabotiert. TIPP 1: Auf die ersten Impulse hören und diese in die Entscheidungen miteinbeziehen.

Und weiter? Der deutsche Psychologe Friedemann Schulz von Thun ist überzeugt davon, dass nicht zur zwei Seelen in jedes Menschen Brust schlagen, son-dern mehrere. Von ihm stammt das Konzept des «in-neren Teams». Alle Mitglieder dieses inneren Teams haben eine eigenen Meinung, aber keinem kann ge-kündigt werden. Eine Entscheidung kann deshalb nur als Konsens all der verschiedenen Meinungen ge-fällt werden, will sie dauerhaft sein.

TIPP 2: Die inneren Stimmen kennen und ernst nehmen.

Noch etwas? Für Kursleiterin Susanne Mouret ist wichtig, sich beim Entscheidefällen nicht selbst zu behindern. «Das komme nur zu oft vor», sagt sie, «in-dem man ungeliebte innere Stimmen oder Strömun-gen an sich selbst nicht akzeptieren will oder kann.» Wer aber diese Stimmen verdrängt, muss sich nicht wundern, wenn sie sich bei anstehenden Entschei-dungen durch die Hintertür wieder einmischen. Also doch besser vorsorgen.

TIPP 3: Sich annehmen, damit man sich nicht die gröss-ten Steine selbst in den Weg legt.

KURSE ZUM THEMA

– Stimmige Entscheide treffen

– Selbstmanagement mit dem ZRM

Weitere Infos und Anmeldung unter www.eb-zuerich.ch

Vielleicht? Ja. Nein. Doch!

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30 EB Kurs Nr. 28 – Winter 2010/2011

AGENDA

Ausstellung «BizArt10»: Kunst als zweites StandbeinDas Bildungszentrum für Erwachsene BiZE ist auch ein Kunstraum. Regelmässige Besucherinnen und Besucher des BiZE im Zürcher Seefeld werden die wechselnden Ausstellungen in den Nischen sicher schon bemerkt haben. Über den Jahreswechsel prä-sentieren diesmal nicht externe Künstlerinnen und Künstler ihre Werke, sondern kunstschaffende Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter von EB Zürich und KME selbst.

Die Idee hinter der «BizArt10», der zweiten Ausstel-lung dieser Art: Bühne frei für das verborgene, priva-te Schaffen des Personals – die berufliche Tätigkeit, mit der die Mitarbeitenden sonst in Erscheinung tre-ten, bleibt für einmal im Hintergrund. Nicht selten engagieren sich die Mitarbeitenden privat in künst-lerischen Projekten, fotografieren, malen, schaffen Skulpturen oder drehen Videos.

Das ist oftmals ein Ausgleich zum Brotverdienst, aber auch Inspirationsquelle und Zweitberuf. Und viele sind dabei auch mit beachtlichem Erfolg unterwegs. Einige der ausstellenden Künstlerinnen und Künstler hat EB Kurs bereits porträtiert, beispielsweise das Künstlerduo ALMA (Frei/Hofstetter), Regula Michell oder Elena Schaidl. Die BizArt wird so zu einem Pan-optikum der individuellen Kreativität der Menschen, die hinter der EB Zürich und der KME stehen.

Insgesamt haben sich in diesem Jahr 23 Kunstschaf-fende um Ausstellungsplätze beworben, 18 geben nun Einblick in ihr Schaffen: Objekte, Installationen, Malerei, Fotografie, Skulptur. Die Auswahl getroffen haben die drei Kuratoren Fritz Franz Vogel (siehe Sei-te 27), kreativer Tausendsassa und Kursleiter an der EB Zürich, Peter Pfister, Fachlehrer für Bildnerisches Gestalten an der KME, sowie Serge Schwarzenbach, Marketing-Leiter und Herausgeber von EB Kurs.

Wo: Bildungszentrum für Erwachsene, BiZE, Riesbachstrasse 11, 8008 ZürichWann: 23. November 2010 bis 28. Januar 2011Öffnungszeiten BiZE: Montag bis Freitag, 8–21 Uhr, Samstag, 8–17 Uhr.

Vormerken!Informationsveranstaltungen zu Bildungsgängen und Kursen im Bildungszentrum für Erwachsene BiZE, Riesbachstrasse 11, 8008 Zürich

Persönlichkeit und ManagementBildungsgang «Kommunikation»Bildungsgang «Management und Leadership»Bildungsgang «Leadership kompakt»Bildungsgang «NPO-Management»Bildungsgang «Projektmanagement»Bildungsgang «Werbung, PR und Marketing»Bildungsgang «Textpraktiker/in»Bildungsgang «Mediation im interkulturellen Umfeld» Bildungsgang «Journalismus»PR-Fachfrau / PR-Fachmann – in Zusammenarbeit mit KV Business SchoolBildungsgang «Weiterbildung in der Familienphase»

Die aufgeführten Bildungsangebote werden gemein-sam vorgestellt:Mittwoch, 19. Januar 2011, 18–19.30 Uhr Bildungsgang «Weiterbildung in der Familienphase» zusätzlich am Dienstag, 18. Januar 2011, 16.30 Uhr

Anwendungen am ArbeitsplatzKurs «ECDL»-StartKurs «Informatik-Anwender/in I SIZ» und «ECDL-Start» Kurs «Informatik-Anwender/in II SIZ»Bildungsgang «ICT Power-User SIZ»

Publishing und Digitale MedienBildungsgang «Web-Publisher EB Zürich» Bildungsgang «3D-Visualisierung und Animation»

Programmieren und SystemeBildungsgang «WebProgrammer PHP» 2.0Bildungsgang «Java (Sun Certified Java Programmer)»Bildungsgang «Microsoft MCTS Web Applications»Kurs «Linux-Systemadministration Basis (LPIC-1)» Kurs «Linux-Systemadministration Aufbau (LPIC-2)»

Die aufgeführten Bildungsangebote werden an folgenden Abenden gemeinsam vorgestellt:Mittwoch, 15. Dezember 2010, 18–19.30 UhrMontag, 24. Januar 2011, 18–19.30 Uhr

Didaktik und BildungsmanagementSVEB, Eidg. Fachausweis Ausbilder/in und Eidg. Diplom Ausbildungsleiter/in

Donnerstag, 20. Januar 2011, 18.30–20 Uhr

WEITERE INFORMATIONEN

www.eb-zuerich.ch/agenda

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EB Kurs Nr. 28 – Winter 2010/2011 31

WEITERBILDUNG – WIE ICH SIE WILL

Mit jährlich 16 000 Kundinnen und Kunden ist die EB Zürich die grösste von der öffentlichen Hand getrage-ne Weiterbildungsinstitution der Schweiz.

Weiterbildung liegt im Interesse des Wirtschaftsstandortes Zürich und muss darum für alle zugänglich sein – unabhängig vom finanziellen oder sozialen Status. Seit über 35 Jahren unterstützt die kantonale Berufs-schule für Weiterbildung deshalb Berufsleute aus allen Branchen und Bildungsschichten dabei, beruflich am Ball zu bleiben; Lehrabgänger und Akademikerinnen, Handwerker und kaufmännische Angestellte, Kader und Berufseinsteigerinnen lernen neben- und miteinander. In über 400 Kursen und Lehrgängen können sie (fast) alle Fähigkeiten erwerben, die sie brauchen, um ihren Berufs-alltag erfolgreich zu meistern.

Für jedes Kompetenzniveau. Das Programm reicht von attraktiven Ein-steigerkursen bis hin zu professionel-len Lehrgängen auf höchstem Niveau. Ob Informatikanfänger oder -crack, Illettrist oder professionelle Texterin, Englisch-Einsteigerin oder Proficien-cy-Anwärter – an der EB Zürich finden alle ein passendes Angebot.

Die Zukunft gestalten. Die über 350 Erwachsenenbildnerinnen und -bildner sind nicht nur fachlich, son-dern auch in Didaktik und Methodik auf dem neusten Stand. Die EB Zürich verfolgt die Trends in Wirtschaft und Gesellschaft genau und entwickelt laufend neue Konzepte und Inhalte, die auf die kommenden Bildungs-bedürfnisse ausgerichtet sind.

Partnerin der Wirtschaft. Die EB Zürich fungiert als die Weiterbil-dungsstufe für all jene Berufstätigen, welche den «klassischen» Weg der Berufsbildung beschritten haben. Auch zahlreiche KMU und Institutio-nen mit und ohne eigene interne Weiterbildungsabteilung vertrauen auf die jahrzehntelange Erfahrung in der Erwachsenenbildung.

Der persönliche Weg zum Ziel. Der Weg zum Lernerfolg ist individuell. In Weiterbildungs- und Lernberatun-gen werden die Ziele geklärt und geeignete Lernmethoden und -formen aufgezeigt. In Frage kommen auch verschiedene Formen des eigenver-antwortlichen Lernens, wie sie im Lernfoyer zur Verfügung stehen.

Nicht nur Privatpersonen, sondern auch immer mehr Personalchefs und Weiterbildungsverantwortliche vertrauen darum auf den Slogan der EB Zürich:«Weiterbildung – wie ich sie will»

Beruflich weiterkommen mit der EB Zürich

Quaibrücke

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Zollikerstrasse

Fröhlich

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Kreuzplatz Klusplatz

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Kreuzstrasse

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EB ZürichKantonale Berufsschule für WeiterbildungBildungszentrum für Erwachsene BiZERiesbachstrasse 118090 Zürich

Page 32: EB Kurs - Magazin der EB Zürich Winter 2010

Weiterbildung – wie ich sie will

Kantonale Berufsschule für Weiterbildung WBildungszentrum für Erwachsene BiZERiesbachstrasse 11, 8090 ZürichTelefon 0842 843 844 www.eb-zuerich.ch [email protected]

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