12
G ESUNDHEITSDIENST Email: [email protected] Stand: 17.12.2019 - - Die aktuellen Zahlen in der COD Quelle: CMRE und WHO Zusammenfassung der wichtigsten Informationen Am 28.07.2018 wurde das kongolesische Gesundheitsministerium (MoH COD) über einen Ausbruch der Ebola-Virus-Krankheit (EVD) in NORD-KIVU informiert. Der Indexfall (vermutlich aus dem Ort MASIMBEMBE südwestlich von BENI) trat am 11.05.2018 auf. Am 01.08.2018 erfolgte die offizielle Meldung an die WHO. Die hauptsächlich betroffenen Provinzen im Nordosten der COD sind NORD- KIVU und ITURI. Für die hier betroffenen Gesundheitszonen siehe Tabelle 1 und Grafik 1. Die Provinzen sind dicht bevölkert (NORD-KIVU 8 Mio., ITURI 4 Mio.). Am 07.08.2018 wurde EBOV-Zaïre als auslösende Virusspezies identifiziert. Dies ist die gleiche Spezies, jedoch ein abweichender Subtyp, wie beim Ausbruch in der COD-Provinz EQUATEUR sowie 2013/14 in Westafrika. Seit dem 08.08.2018 werden Riegelungsimpfungen mit dem Impfstoff rVSV-ZEBOV durchgeführt. In UGA traten am 11. und 12.06.2019 drei EVD-Fälle auf. Am 29.08.2019 wurde ein vierter Fall in UGA dokumentiert. Alle Patienten verstarben (Letalität 100%). Es wurden keine Folgefälle dokumentiert. Seit dem 14.07.2019 wurden vier EVD-Fälle in der Millionenstadt GOMA bestätigt: Zwei aus den bekannten Ausbruchsgebieten importierte Fälle sowie zwei Folgefälle. Am 17.07.2019 erklärte die WHO den EVD-Ausbruch in der COD zum Internationalen Gesundheitsnotstand (PHEIC) und bestätigte dies erneut am 18.10.2019. Seit dem 13.08.2019 wurden 6 EVD-Fälle in SÜD-KIVU bestätigt. In Tansania traten im September 2019 mögliche EVD-Fälle auf, die jedoch nicht offiziell bestätigt wurden. Es handelt sich um den zehnten EVD-Ausbruch in der COD und den sechsten in UGA. Es ist der größte jemals registrierte Ausbruch in der COD und der zweitgrößte weltweit . NAVIGATION Aktuellen Zahlen Zusammenfassung der wichtigsten Informationen Risikobewertung und Warnungen Aktuelle Lage EVD-Hintergrund- informationen 15.12.2019 3.348 Erkrankungsfälle 3.230 laborbestätigte Fälle 491 Verdachtsfälle 2.213 Todesfälle Letalität: 66% 169 Fälle bei Gesundheitspersonal, 41 Todesfälle 1.089 geheilte Patienten 257.607 Impfungen mit MSD-Impfstoff 2.087 Impfungen mit Johnson & Johnson-Impfstoff

EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DEMOKRATISCHEN … · Hersteller von Ebola-Impfstoffen (Merck, Janssen, CanSino Biologics Inc., Rospotrebnadzor) sowie nationale und internationale Experten

  • Upload
    others

  • View
    3

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DEMOKRATISCHEN … · Hersteller von Ebola-Impfstoffen (Merck, Janssen, CanSino Biologics Inc., Rospotrebnadzor) sowie nationale und internationale Experten

GESUNDHEITSDIENST

Email aa-medinteldiplode

Stand 17122019

EV

D in

CO

D u

nd

UG

A

1

- -

Die aktuellen Zahlen in der COD

Quelle CMRE und WHO

Zusammenfassung der wichtigsten Informationen

Am 28072018 wurde das kongolesische Gesundheitsministerium (MoH COD) uumlber einen Ausbruch der Ebola-Virus-Krankheit (EVD) in NORD-KIVU informiert Der Indexfall (vermutlich aus dem Ort MASIMBEMBE suumldwestlich von BENI) trat am 11052018 auf Am 01082018 erfolgte die offizielle Meldung an die WHO

Die hauptsaumlchlich betroffenen Provinzen im Nordosten der COD sind NORD-KIVU und ITURI Fuumlr die hier betroffenen Gesundheitszonen siehe Tabelle 1 und Grafik 1 Die Provinzen sind dicht bevoumllkert (NORD-KIVU 8 Mio ITURI 4 Mio)

Am 07082018 wurde EBOV-Zaiumlre als ausloumlsende Virusspezies identifiziert Dies ist die gleiche Spezies jedoch ein abweichender Subtyp wie beim Ausbruch in der COD-Provinz EQUATEUR sowie 201314 in Westafrika Seit dem 08082018 werden Riegelungsimpfungen mit dem Impfstoff rVSV-ZEBOV durchgefuumlhrt

In UGA traten am 11 und 12062019 drei EVD-Faumllle auf Am 29082019 wurde ein vierter Fall in UGA dokumentiert Alle Patienten verstarben (Letalitaumlt 100) Es wurden keine Folgefaumllle dokumentiert

Seit dem 14072019 wurden vier EVD-Faumllle in der Millionenstadt GOMA bestaumltigt Zwei aus den bekannten Ausbruchsgebieten importierte Faumllle sowie zwei Folgefaumllle

Am 17072019 erklaumlrte die WHO den EVD-Ausbruch in der COD zum Internationalen Gesundheitsnotstand (PHEIC) und bestaumltigte dies erneut am 18102019

Seit dem 13082019 wurden 6 EVD-Faumllle in SUumlD-KIVU bestaumltigt

In Tansania traten im September 2019 moumlgliche EVD-Faumllle auf die jedoch nicht offiziell bestaumltigt wurden

Es handelt sich um den zehnten EVD-Ausbruch in der COD und den sechsten in UGA Es ist der groumlszligte jemals registrierte Ausbruch in der COD und der zweitgroumlszligte weltweit

NAVIGATION

Aktuellen Zahlen

Zusammenfassung der wichtigsten Informationen

Risikobewertung und Warnungen

Aktuelle Lage

EVD-Hintergrund- informationen

15

12

2019

bull 3348 Erkrankungsfaumllle

bull 3230 laborbestaumltigte Faumllle

bull 491 Verdachtsfaumllle

bull 2213 Todesfaumllle

bull Letalitaumlt 66

bull 169 Faumllle bei Gesundheitspersonal 41 Todesfaumllle

bull 1089 geheilte Patienten

bull 257607 Impfungen mit MSD-Impfstoff

bull 2087 Impfungen mit Johnson amp Johnson-Impfstoff

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 2

Komplexe Grundproblematik

- Die Ausbruchsregion ist eine langjaumlhrige aktive Konfliktzone Es besteht kein Zugang zu allen Gebieten wiederholt gibt es gewalttaumltige Uumlbergriffe auf Gesundheitspersonal und Patienten

- In der Bevoumllkerung besteht Misstrauen sowohl gegenuumlber der Regierung als auch allen Fremden EVD wird als politisches Mittel wahrgenommen oder dessen Existenz bezweifelt Dies erschwert die Nachverfolgung von Faumlllen und Kontaktpersonen Impfkampagnen und Beerdigungen

- Das Gesundheitssystem ist unzureichend ausgestattet und nicht auf einen EVD-Ausbruch ausgerichtet Die Fokussierung auf die EVD-Ausbruchsbekaumlmpfung reduziert die Ressourcen fuumlr die regulaumlre medizinische Versorgung Teilweise wird Gesundheitspersonal nicht bezahlt

- Wiederholt wurde die Koordination des EVD-Ausbruchs kritisiert Durch die Vereinten Nationen wurde im Mai 2019 David Gressly als Emergency Ebola Response Coordinator (EERC) eingesetzt

- Einerseits gibt es einen Influx an Geldmitteln in den Ostkongo von dem verschiedene Akteure profitieren und daher begrenztes Interesse Ebola Businessandererseits stellt die Finanzierung der Bekaumlmpfungsmaszlignahmen ein zentrales Problem dar

Aktuelle medizinische Versorgung

- Insgesamt gibt es derzeit 11 EVD-Behandlungszentren sowie 25 Transitzentren in den COD-Ausbruchsgebieten Die EVD-Letalitaumlt in Gesundheitszentren liegt laut WHO bei 35

- In COD sind 11 Labore zur EVD-Diagnostik etabliert Alle Labore verwenden GeneXpert als primaumlres diagnostisches Mittel Whole virus genome sequencing ist in KATWA moumlglich

- Von November 2018 bis August 2019 waren 4 experimentelle Therapeutika in der COD im Einsatz (ZMapp Remdesivir REGN-EB3 und Mab114) Aufgrund besserer Uumlberlebensraten werden ab August 2019 nur noch REGN-EB3 und Mab114 eingesetzt Alle EVD-Patienten haben trotz fehlender Zulassung durch eine WHO-Sonderregelung Zugang zu diesen Medikamenten

- In ITURI und NORD-KIVU wird der Impfstoff rVSV-ZEBOV von MSD geimpft In GOMA wird der Impfstoff Ad26ZEBOVMVA-BN-Filo von Johnsons amp Johnson eingesetzt In UGA RWA SSD und BDI wird Gesundheitspersonal in den Grenzregionen zu COD geimpft

Tabelle 1 Fallzahlen nach Gesundheitszone in der COD vom 151219 (Quelle CMRE)

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 3

Grafik 1 Ausbruchgebiete in der COD vom 15122019 (Quelle CMRE)

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 4

Grafik 2 Epidemische Kurve und Fallzahlen vom 15122019 (Quelle CMRE)

Risikobewertung und Warnungen

Die WHO hat am 17072019 den Ausbruch zum internationalen Notfall fuumlr die oumlffentliche Gesundheit (PHEIC) erklaumlrt und eine koordinierte und intensivierte internationale Ausbruchs-bekaumlmpfung entsprechend den Internationalen Gesundheitsvorschriften (IGVIHR) als zwingend notwendig erachtet Begruumlndet wird dies ua mit der Neubewertung folgender Fakten

1 Auftreten eines Falles in der Millionenstadt GOMA mit der Gefahr der weiteren Ausbreitung

2 Weiteres Neuauftreten von Faumlllen und kontinuierlich hohe Uumlbertragungszahlen in BENI sowie der Gefahr der weiteren Ausbreitung von dort aus

3 Kontinuierliche Sicherheitsgefaumlhrdung des Gesundheitspersonals mit kuumlrzlicher Ermordung zweier Helfer

4 Inadaumlquate technische personelle und finanzielle Unterstuumltzung der Ausbruchsbekaumlmpfung durch die Weltgemeinschaft

Am 18102019 wurde der EVD-Ausbruch weiterhin als PHEIC eingeordnet

Die WHO empfiehlt jedoch ausdruumlcklich

keine internationalen Einschraumlnkungen im Reiseverkehr und im Handel keine Ausweitung der WHO Empfehlungen fuumlr Luftverkehr Tourismus oder Transportgewerbe keine Implementierung von Einreise-Screenings an Flughaumlfen und Haumlfen auszligerhalb der

betroffenen Region Die Gefaumlhrdung der oumlffentlichen Gesundheit (Public Health) wird wie folgt eingeschaumltzt

auf nationaler Ebene sehr hoch (very high) auf regionaler Ebene (direkte Nachbarlaumlnder) sehr hoch (very high) auf internationaler Ebene gering (low)

Das Auswaumlrtige Amt sieht die Wahrscheinlichkeit des Imports und der Ausbreitung in DEU als sehr gering Das ECDC sieht die Wahrscheinlichkeit des Imports und der Ausbreitung in der EU als sehr gering

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 5

Das Auswaumlrtige Amt warnt vor Reisen in die Ausbruchsgebiete in der COD und ruft dort ggf taumltige deutsche Staatsbuumlrger und Staatsbuumlrgerinnen abgesehen von dem fuumlr die Bekaumlmpfung des Ausbruchs benoumltigte medizinische humanitaumlre und technische Personal zur Ausreise auf

Sollte aus og Gruumlnden in die Region gereist werden ist eine gruumlndliche tropenmedizinische Beratung und Vorbereitung zwingend erforderlich Eine Gelbfieberimpfung ist Pflicht und wird bei Einreise kontrolliert Eine Malaria-Chemoprophylaxe wird ganzjaumlhrig dringend empfohlen Der Tollwutausbruch in ITURI sollte bedacht werden und eine prauml-expositionelle Impfung vor Entsendung erfolgen Ebenso erschweren additive Masern- sowie Choleraausbruumlche seit Juli 2019 die Lage

Wichtig fuumlr deutsches Unterstuumltzungspersonal Ebola-Impfung Eine Impfung gegen Ebola mit dem Impfstoff rVSV-ZEBOV ist ausschlieszliglich fuumlr das bei der

Riegelungsimpfungen vorgesehen Impfungen fuumlr diesen Personenkreis erfolgen im Universitaumltsklinikum Genf oder direkt in der COD Hierzu sollte Kontakt mit der WHO (WHO Senior Officials) vor Ort aufgenommen werden Eine Bescheinigung fuumlr die Notwendigkeit der Impfung ist nicht erforderlich es muss jedoch ersichtlich sein dass die FLW direkt an der Ausbruchsbekaumlmpfung beteiligt sind Sollte sich nicht-geimpfte Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter einer deutschen Organisation einer Hochrisikoexposition ausgesetzt haben kann die WHO sowohl in der COD als auch in Deutschland in Zusammenarbeit mit den deutschen Behoumlrden eine Postexpositionsimpfung innerhalb von weniger als 24 Stunden organisieren Evakuierung Eine medizinische Evakuierung aus dem betroffenen Gebiet ist grundsaumltzlich moumlglich Das Krisenreaktionszentrum des Auswaumlrtigen Amts hat entsprechende Absprachen mit auslaumlndischen Partnern getroffen Die Bundesrepublik

keine eigene Moumlglichkeit an EVD erkrankte deutsche Staatsangehoumlrige unter deutschen Behandlungs- und Arbeitsschutzstandards aus einem Ausbruchsgebiet nach Deutschland zu evakuieren Fuumlr eine notwendige Evakuierung des durch WHO entsandten oder von ihr angeforderten internationalen Hilfspersonals ist grundsaumltzlich die WHO zustaumlndig

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 6

Aktuelle Lagebewertung und wichtige Bekaumlmpfungsmaszlignahmen

In der COD zeigte sich zuletzt ein deutlicher Anstieg der Inzidinz mit 23 Neuerkrankungen Woche (0812-15122019) in 4 Gesundheitszonen Ein Groszligteil der Faumllle infizierte sich laut Aussagen der WHO vermutlich durch eine Person in BENI die bereits 6 Monate zuvor erstmalig an EVD erkrankte Ob es sich um eine erneute Infektion oder einen Ruumlckfall handelt ist bisher nicht geklaumlrt

In den vergangenen 21 Tagen (2112- 11122019) waren insgesamt 4 Gesundheitszonen betroffen siehe Grafik 1 In MABALAKO traten 60 in MANDIMA 18 und in BENI 16 der neuen Faumllle der letzten 3 Wochen auf

Die Ausbruchsbekaumlmpfungsmaszlignahmen wurden in BENI BUTEMBO und MANGINA wiederaufgenommen sind durch die fragile Sicherheitssituation jedoch nur eingeschraumlnkt moumlglich Seit dem 12122019 weGesundheitsteam per Helikopter versorgt siehe UN News Die gewalttaumltigen Uumlbergriffe setzen sich unterdies unvermindert fort Vom 13 bis 15122019 wurden mindestens 43 Personen in BENI ermordet am wahrscheinlichsten durch die terroristische Vereinigung Allied Democratic Forces (ADF)

Laut WHO Disease Outbreak News traten sechs neue EVD Faumllle unter Gesundheitspersonal auf wobei es sich bei 5 Personen um traditionelle Heiler gehandelt haben soll

Weder in GOMA oder SUumlD-KIVU noch in den an die COD angrenzenden Laumlndern sind neue EVD-Faumllle dokumentiert worden In Tansania wurde weiterhin offiziell kein EVD-Fall bestaumltigt

Zusammenfassende Bewertung Der EVD-Ausbruch in der COD ist weiterhin nicht unter Kontrolle Die Anzahl der Neuerkrankungen steigt nach der kontinuierlichen Gewalt der vergangenen Wochen und den damit verbundenen Sicherheitsproblemen wie erwartet an In den kommenden Wochen ist ein weiterer Anstieg der Inzidenz zu befuumlrchten

Die globale Impfallianz GAVI plant einen Vorrat von 500000 Dosen an EVD-Impfstoff zur Ausbruchsbekaumlmpfung und -praumlvention anzulegen

In RWA startete in der Grenzregion zur COD am 08122019 eine Impfkampagne mit dem Impfstoff der Firma Johnson amp Johnson

Die Europaumlische Kommission verkuumlndete am 02122019 50 Mio Euro zur Unterstuumltzung der von EVD Betroffenen in der COD zur Verfuumlgung zu stellen

Seit 14112019 wird der Johnson amp Johnson-Impfstoff im Gesundheitsareal KASINDI in GOMA eingesetzt Der Impfstoff wird zweimal im Abstand von 8 Wochen in Risikopopulationen ohne aktive Transmission verabreicht

Seit Oktober 2019 treten vermehrt gewalttaumltige Uumlbergriffen auf die teils gezielt gegen Gesundheitspersonal gerichtet sind Im Oktober wurden im Suumldsudan 3 IOM-Mitarbeiter an einem Ebola-Screeningposten getoumltet Am 02112019 wurde in MANDIMA ein Mitarbeiter des Gesundheitswesens in seinem Haus ermordet In BENI und OICHA wurden Ausbruchs- bekaumlmpfungsmaszlignahmen teils eingestellt und Gesundheitspersonal abgezogen Am 27112019 wurden EVD-Zentren in BIAKATO MINES und MANGINA angegriffen 4 Mitarbeiter starben bei den Angriffen mindestens 7 wurden verletzt Das verbleibende Gesundheitspersonal wurde zum Groszligteil nach GOMA verbracht In der gesamten Provinz NORD-KIVU fanden vom 0212 bis 04122019 wegen eines Generalstreiks keine Ausbruchsbekaumlmpfungsmaszlignahmen statt

Seit Januar 2019 fanden im Kongo insgesamt 300 Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen statt bei denen sechs Menschen ums Leben kamen und 70 verletzt wurden

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 7

Die Europaumlischen Arzneimittelagentur EMA hat am 18102019 empfohlen den Ebola-Impfstoff Ervebo (rVSV-ZEBOV) in der EU zuzulassen Die EU-Zulassung erfolgt durch die Europaumlische Kommission sofern sie dem Votum zustimmt

Am 18102019 wurde der EVD-Ausbruch in der COD von der WHO weiterhin als Public Health Emergency of International Concern (PHEIC) eingeordnet

Der weltweit groumlszligte Masernausbruch sowie ein Choleraausbruch erschweren die EVD-Bekaumlmpfungsmaszlignahmen seit Oktober 2019

In Tansania sind im September 2019 moumlgliche EVD-Faumllle aufgetreten die jedoch nicht offiziell bestaumltigt wurden Die tansanischen Behoumlrden kooperieren nur eingeschraumlnkt mit der WHO

MSF forderte im September 2019 aufgrund mangelnder Transparenz von Seiten der WHO und eingeschraumlnktem Zugang der Bevoumllkerung zur Ebola-Vakzine ein internationales unabhaumlngiges Koordinationskomitee hinsichtlich der Verteilung des Ebola-Impfstoffs

Die Catholic Agency for Overseas Development wies im September 2019 darauf hin dass kirchliche Institutionen staumlrker in Bekaumlmpfungsmaszlignahmen involviert werden sollten

Am 29082019 wurde in KASESE UGA ein aus NORD-KIVU stammender EVD-Fall dokumentiert Die Patientin verstarb am 30082019

In MWENGA in SUumlD-KIVU wurden im August 2019 insgesamt 6 EVD-Faumllle bestaumltigt Neben den initialen EVD-Faumlllen einer Mutter und ihres Kindes erkrankten 4 Kontaktpersonen (Familienmitglieder sowie Kontaktperson in der Klinik)

Der Strategic Response Plan 4 (SRP4) wurde im August 2019 veroumlffentlicht Von Juli bis Dezember 2019 wuumlrden 287 Mio US$ benoumltigt hiervon 120-140 US$ fuumlr die WHO

Am 12082019 zeigte ein vorlaumlufige Studienauswertung der 4 in der COD eingesetzten experimentellen Ebola-Therapeutika (REGN-EB3 mAb114 ZMapp Remdesivir) eine signifikant bessere Uumlberlebenschance bei Patienten die REGN-EB3 und mAb114 erhalten hatten Ab sofort werden daher alle Patienten in einen REGN-EB3 oder mAb114-Arm randomisiert ZMapp und Remdesivir wird nicht mehr eingesetzt

Am 02022019 startete in UGA eine zweijaumlhrige Studie an 800 Mitarbeitern aus dem Gesundheitswesen fuumlr einen experimentellen Ebola-Impfstoff (ZEBOVAC) von Janssen (Johnson amp Johnson) Der Impfstoff wird vom Hersteller zur Verfuumlgung gestellt

In Folge der EVD-Faumllle in GOMA hatte RWA seine Grenze zur COD am 02082019 kurzzeitig geschlossen im Verlauf jedoch zeitnah wieder geoumlffnet

In der Gesundheitszone NYIRAGONGO die Teile GOMAs umfasst trat ein zweiter unabhaumlngig von dem am 14072019 berichteter EVD-Fall auf Es handelt sich um einen Goldgraumlber der aus MONGWALU in der Naumlhe von BUNIA am 13072019 nach GOMA reiste Am 22072019 begann er Symptome zu zeigen am 30072019 wurde er in einem ETC isoliert und verstarb am 31072019 Im Verlauf erkrankten seine Ehefrau und Kind

Am 20072019 hat Praumlsident Tshisekedi den Leiter des kongolesischen biomedizinischen Forschungsinstituts Prof Muyembe als Koordinator des EVD-Ausbruchs eingesetzt Der Gesundheitsminister Dr Ilunga trat hieraufhin am 22072019 zuruumlck

Der Strategic Response Plan 4 der COD ist in Teilen veroumlffentlicht und fokussiert sich auf 5 Bereiche 1) EVD-Bekaumlmpfungsmaszlignahmen 2) Sicherheit und Zugang zur Bevoumllkerung 3) Humanitaumlre Hilfe 4) Finanzierung und 5) Umgebende Laumlnder

Am 14072019 trat ein erster EVD-Fall in der Millionenstadt GOMA auf die an der Grenze zu RWA liegt Der Patient stammte aus BENI und verstarb im Verlauf

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 8

In der COD haben laut UNHCR gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen zwei Volksgruppen in ITURI seit Anfang Juni 2019 zur Vertreibung von mehr als 300000 Menschen gefuumlhrt

Am 14062019 erklaumlrte das International Health Regulation (IHR) Emergency Committee weiterhin den derzeitigen EVD-Ausbruch nicht zum PHEIC

Die WHO verkuumlndete am 14062019 dass ca 250000 Impfdosen bereitstuumlnden weitere 100000 Impfdosen seien am Ende des Jahres bereit Unabhaumlngig hiervon verkuumlndete die Firma Merck etwa 450000 zusaumltzliche Impfdosen zu produzieren die innerhalb von etwa 12 Monaten zur Verfuumlgung stehen sollen

In KASESEUGA sind am 11 und 12062019 die ersten drei EVD-Faumllle auszligerhalb der COD bestaumltigt worden Beim Indexfall handelt es sich um einen 5-jaumlhrigen Jungen der die Grenze am Abend des 10062019 nach der Beerdigung seines an EVD erkrankten Groszligvaters uumlberquerte Der Junge und seine Familie waren am 10062019 tagsuumlber beim Screening in KASINDICOD aufgefallen und isoliert worden Am Abend verlieszligen sechs Familienmitglieder mit dem Indexfall die Isolationseinheit und uumlberquerten die Grenze abseits der offiziellen Grenzuumlbertritte Die UGA Behoumlrden fanden die Familie im KAGANDO Hospital in UGA Alle 6 Familienmitglieder wurden in das BWERA ETC in UGA verbracht Beim Indexpatienten seinem 3-jaumlhriger Bruder sowie seiner 50-jaumlhrigen Groszligmutter wurde Ebola bestaumltigt Alle 3 Erkrankten verstarben im Verlauf UGA hat 7 ETCs eingerichtet und ab dem 15062019 Riegelungsimpfungen implementiert

Das Ethikkomitee der Universitaumlt von Kinshasa hat dem SAGE-Vorschlag im Mai 2019 zugestimmt Riegelungsimpfungen mit dem Impfstoff rVSV-ZEBOV auch bei schwangeren Frauen nach dem 1 Trimester sowie stillenden Frauen die als Kontaktpersonen identifiziert wurden durchzufuumlhren

Durch die Vereinten Nationen wurde am 23052019 ein Emergency Ebola Response Coordinator (EERC) eingesetzt um internationale Hilfe zu koordinieren und die Sicherheit bei der Ausbruchsbekaumlmpfung zu verbessern Hierzu wurde David Gressly berufen der bisher im Rahmen des MONUSCO-Einsatzes in der Region aktiv war

Am 07052019 wurden durch die Strategic Advisory Group of Experts (SAGE) der WHO neue Richtlinien herausgegeben um auf Sicherheitsprobleme und die Gefahr eines Impfstoffmangels zu reagieren

- Schnellere und sicherere Durchfuumlhrung von Riegelungsimpfungen - -Impfungen auszligerhalb eines Ortes sowie gezielte Massenimpfungen (alle Erstkontakte und Kontakte von Erstkontakten aus einem Dorf werden gemeinsam auszligerhalb des Ortes geimpft)

- Neue Impfstrategien mit Ausweitung der Zielpopulation der Riegelungsimpfungen Primaumlr sollen Erstkontakte und Kontakte von Erstkontakten sowie Gesundheitspersonal geimpft werden Eine dritte Barriere wird durch Impfung der Kontakte der Zweitkontakte eingefuumlhrt Zudem soll allen Personen mit geringem Risiko in einer betroffenen Gesundheitszone eine Ebola-Impfung mit einem Impfstoff von Johnson amp Johnson angeboten werden

- Veraumlnderung der Impfdosis Halbierung der Dosis bei Erstkontakten Bei Kontakten von Zweitkontakten kann eine fuumlnffache Reduktion der Impfdosis vorgenommen werden

- Passive Nachverfolgung von Geimpften (ausgenommen Schwangere) Impfkomplikationen werden telefonisch durch den Geimpften gemeldet nur Schwangere werden nach Impfung aktiv nachverfolgt

- Implementierung einer Massenkommunikationskampagne Eine Kampagne der WHO zur besseren Information der Bevoumllkerung per Radio wird massiv ausgebaut

Eine am 12042019 veroumlffentlichte vorlaumlufige Auswertung der klinischen Studie zum Ebola-Impfstoff rVSV-ZEBOV-GP zeigte eine gute Wirksamkeit mit einem Impfschutz bei 975 der Geimpften Zudem gab es Hinweise dass auch diejenigen die dem Virus bereits ausgesetzt waren von der Impfung profitieren

Am 12042019 trat das International Health Regulation (IHR) Emergency Committee zusammen Das Komitee sah weiterhin von internationalen Einschraumlnkungen im Reiseverkehr und im Handel ab und erklaumlrte den derzeitigen EVD-Ausbruch nicht zum PHEIC

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 9

Vom 02 bis zum 04042019 trat die Strategic Advisory Group of Experts (SAGE) zusammen und wertete epidemiologische Daten aus Es wurde angeregt auch Kinder ab 6 Monaten und stillende Muumltter zu impfen In diesem Zusammenhang hat die WHO ihre Impfstrategie ausgeweitet

Seit April 2019 finden am Butembo Airport wie auch am Goma Internation Airport verschaumlrfte Kontrollen statt Zwei neue Screeningposten wurden in LASU und BIRIGO eingerichtet

Laut einer am 27032019 veroumlffentlichten Studie im Lancet glaubten fast die Haumllfte der Befragten dass Ebola nicht existiert oder erfunden wurde um die Region zu destabilisieren oder sich finanziell zu bereichern Zudem zeigte eine im Maumlrz 2019 veroumlffentlichte Befragung von Translators without Borders dass Poster Broschuumlren und anderes Informationsmaterial vielfach nicht oder falsch verstanden werden

In UGA wurde am 05032019 ein Ausbruch von Lungenpest mit mehreren Toten gemeldet Eine der Verstorbenen stammte aus ITURI in COD und reiste bei bereits bestehenden Symptomen nach UGA Im Verlauf wurden keine weiteren Erkrankungen oder Todesfaumllle gemeldet

Zwischen Februar und April 2019 kam es zu einer Zunahme an gewalttaumltigen Uumlbergriffen Das ETC in KATWA wurde am 2402 sowie das ETC in BUTEMBO am 27022019 angegriffen und niedergebrannt Am 19042019 wurde ein von der WHO berufener Epidemiologe bei einem Angriff auf die Universitaumltsklinik in BUTEMBO getoumltet sowie zwei weitere Personen verletzt

Das MoH hat ihr Koordinationszentrum Ende Februar 2019 von Kinshasa nach Goma verlegt um naumlher an den vom Ausbruch betroffenen Gebieten zu sein

Am 13 Februar 2019 hat das MoH COD den Strategic Response Plan 3 vorgestellt der das weitere Vorgehen innerhalb der folgenden sechs Monate regeln soll

Weitere Bekaumlmpfungsmaszlignahmen im Detail siehe unter - httpswwwauswaertiges-amtdedeReiseUndSicherheitreisemedizin-2077850 - httpwwwwhointcsrdonarchivediseaseebolaen - httpswwwmsforglatest - httpswwwalima-ngoorgentagebola - httpsinternationalmedicalcorpsorgemergency-responseebola

Aktuellen Aumlnderungen in den Reisehinweisen des AA finden Sie unter - httpwwwauswaertiges-

amtdeDELaenderinformationenWeitereAktuelleReiseInformationen_nodehtml Informieren Sie sich ausschlieszliglich uumlber zuverlaumlssige Webseiten zB - httpwwwafrowhointhealth-topicsebola-virus-disease - httpwwwwhointcsrdonarchivediseaseebolaen - httpwwwwhointemergenciescrisescoden - httpwwwwhointcsrdon01-november-2018-ebola-drcen - httpwwwwhointennews-roomfact-sheetsdetailebola-virus-disease - httpswwwrkideDEContentInfAZEEbolaEbola_nodehtml - httpwwwecdceuropaeu - httpswwwcdcgov - httpwwwwhointcsren - httpswwwalima-ngoorgentagebola

- httpsinternationalmedicalcorpsorgemergency-responseebola - httpswhomapsarcgiscomappsopsdashboardindexhtmle70c3804f6044652bc37cce7d8

fcef6c

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 10

- -

Uumlbertragungsweg TierTierfleisch auf den Menschen

Das wahrscheinliche Reservoir des Ebola-Virus sind bestimmte Spezies von fruchtfressenden die in Houmlhlen bzw Waldgebieten rasten und die durch das Virus nicht

erkranken Man vermutet dass die Infektion von den Fledermaumlusen oder indirekt von Tieren ausgeht die durch die Fledermaumluse infiziert wurden Unzureichend gekockhtes Fledermaus- oder sonstiges Fleisch (Affen Antilopen ann das Virus auf den Menschen uumlbertragen In den Flughundkolonien in den Baumlumen afrikanischer Staumldte konnte das Virus bisher nicht gefunden werden Der Kontakt mit den Ausscheidungen dieser Flughunde scheint daher im Hinblick auf eine Ebola-Infektion ungefaumlhrlich (der Kot kann jedoch andere gefaumlhrliche Infektionserreger enthalten)

Uumlbertragungsweg Mensch zu Mensch

Von Mensch zu Mensch erfolgt die Uumlbertragung durch direkten Kontakt mit Blut oder anderen Koumlrperfluumlssigkeiten (Erbrochenes Urin Stuhl Sperma wahrscheinlich auch Speichel Schweiszlig Muttermilch und diaplazentar) einer mit klinischen Zeichen an der EVD akut erkrankten Person oder den Koumlrperfluumlssigkeiten verstorbener Personen Direkter Kontakt bedeutet dass virushaltiges Material auf die Haut auf die Schleimhaut (aller Koumlrperoumlffnungen) auf die Bindehaut des Auges oder uumlber Partikel die sich zB beim Erbrechen erkrankter Personen bilden in die Lunge der Kontaktperson gelangt KEINE Uumlbertragungswege

Durch fluumlchtigen Kontakt in der Oumlffentlichkeit mit Menschen die nicht krank wirken wird Ebola nicht uumlbertragen Ebensowenig bei der Beruumlhrung von Geld lokal gekauften Lebensmitteln oder beim Baden im Pool Auch Muumlcken uumlbertragen das Ebola-Virus nicht Das Ebola-Virus wird nicht durch die Luft uumlbertragen (wie Influenza oder Windpocken)

Ansteckungsfaumlhigkeit Inkubationszeit

Die Ansteckung betrifft enge Kontaktpersonen wie Familienmitglieder oder Personen die die Erkrankten medizinisch versorgen

Menschen sind erst ansteckend wenn Sie Krankheitssymptome zeigen

Die ersten Symptome einer EVD treten zwischen 2 und 21 Tagen (im Mittel 8-10 Tage) nach der Infektion auf (Inkubationszeit)

SymptomeFalldefinitionen

Die EVD praumlsentiert sich zunaumlchst aumlhnlich wie andere Erkrankungen die man in den Tropen (z B Malaria Typhus Dengue-Fieber schwere Durchfallerkrankungen) oder auch anderswo findet (unspezifische virale und bakterielle Infekte) Ploumltzlich eintretendes Fieber Kopf- Hals- und Muskelschmerzen Schwaumlchegefuumlhl Erbrechen Bauchschmerzen Durchfall Ausschlag Bindehautentzuumlndung und Blutungen (oft auch vaginal) sind Teil der Symptomatik Die fuumlr DEU geltende Falldefinition und Maszlignahmen bei einem Verdachtsfall finden Sie hier httpswwwrkideDEContentInfAZEEbolaMassnahmen_Verdachtsfall_Infografik_Tabhtml

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 11

Grundsaumltzlich muumlssen 3 Kriterien fuumlr einen begruumlndeten Ebola-Verdachtsfall erfuumlllt sein

Fieber gt 385 degC und

Reiseanamnese lt 3 Wochen vor Krankheitsbeginn in einem aktuellen Ebola-Ausbruchgebiet und

Kontakt mit zu - an Ebola erkrankten oder verstorbenen Menschen bzw deren Koumlrperfluumlssigkeiten - Fledermaumlusen Affen oder deren Ausscheidungen - oder Verzehr - erregerhaltigen Material

oder

erhoumlhte Koumlrpertemperatur gt 374 degC 385 degC (in fruumlher Phase selten lt 374 degC) und

EVD-typische Begleitsymptome wie Durchfall Uumlbelkeit Erbrechen Blutungen etc und

Reiseanamnese wie oben und

Kontakt wie oben

Das Virus kann erst im Blut nachgewiesen werden wenn koumlrperliche Symptome aufgetreten sind insbesondere Fieber Nach klinischer Gesundung konnte das Virus noch mehrere Monate in verschiedenen Koumlrperfluumlssigkeiten (ua im Sperma) gefunden werden Das Virus ist empfindlich und wird durch Seife Bleiche Sonnenlicht und Austrocknung leicht abgetoumltet Ein Waschmaschinengang toumltet das Virus in Kleidung die mit infektioumlser Koumlrperfluumlssigkeit gesaumlttigt war Auf Oberflaumlchen die dem Sonnenlicht ausgesetzt oder getrocknet sind uumlberlebt das Virus nur kurze Zeit Das Risiko einer Ansteckung mit Ebola ist relativ gering

Verhaltensregeln fuumlr Personen die sich im Ausbruchgebiet aufhalten

-Beruumlh zur Begruumlszligung nicht die Haumlnde geben

Beruumlhren Sie keine kranken Menschen oder Verstorbene

Vermeiden Sie Kontakt mit der Koumlrperfluumlssigkeit erkrankter Personen oder mit Objekten die damit in Beruumlhrung kamen (zB Injektionsnadeln)

Halten Sie sich von Gesundheitseinrichtungen in den betroffenen Gebieten so gut es geht fern

Falls Sie in einem EVD-Ausbruchgebiet Fieber bekommen oder medizinische Hilfe benoumltigen gehen Sie nicht zur Arbeit Gehen Sie in eine Klinik ihres Vertrauens nehmen Sie vorab telefonischen Kontakt auf und schildern Ihre Symptome

Gehen Sie nur nach Voranmeldung in eine Klinik und wenn man Sie vorher genau instruiert hat Lassen

Lassen Sie sich vor Einreise gegen Gelbfieber (Einreiseerfordernis - wird kontrolliert) und ggf gegen weitere Infektionskrankheiten impfen (tropenmedizinische Beratung einholen)

Lassen Sie sich gegen Influenza der aktuellen Saison impfen solange Impfstoff verfuumlgbar ist

Betreiben Sie eine konsequente Malariaprophylaxe inkl Chemoprophylaxe entsprechend den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft fuumlr Tropenmedizin u Internationale Gesundheit siehe httpwwwdtgorgempfehlungen-und-leitlinienempfehlungenmalariahtml

Beruumlhren Sie keine lebendigen oder toten Wildtiere

Essen Sie kein

Gemuumlse und Obst sollten prinzipiell gut gewaschengeschaumlltgekocht werden

Waschen Sie sich regelmaumlszligig die Haumlnde mit Seife

Desinfizieren Sie mit potentiell infektioumlsem Material verschmutzte Oberflaumlchen

Meiden Sie oumlffentliche Verkehrsmittel oder groszlige Menschenansammlungen ebenso nicht notwendigen direkten Koumlrperkontakt mit Mitmenschen

Vermeiden Sie Geschlechtsverkehr

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 12

Verhaltensregeln fuumlr Reisende nach Ausreise Ruumlckkehr aus dem Ausbruchsgebiet

Beobachten Sie genau ihren Gesundheitszustand nach Ruumlckkehr aus einem Infektionsgebiet fuumlr 21 Tage insbesondere im Hinblick auf erhoumlhte Temperatur Fieber

Falls Sie einen begruumlndeten Verdacht haben (siehe Falldefinition oben) dass Sie sich infiziert haben koumlnnten (mit oder auch ohne bereits aufgetretene Symptome) wenden Sie sich umgehend an das fuumlr Sie zustaumlndige Gesundheitsamt (zunaumlchst telefonisch) und vermeiden Sie Kontakt mit anderen Personen

Begeben Sie sich nur in medizinische Einrichtungen nach VoranmeldungVorankuumlndigung wenn man Sie vorher genau instruiert hat

Bitte beachten Sie neben unserem generellen Haftungsausschluss den folgenden wichtigen Hinweis Eine Gewaumlhr fuumlr die Richtigkeit und Vollstaumlndigkeit der medizinischen Informationen sowie eine Haftung fuumlr eventuell eintretende Schaumlden kann nicht uumlbernommen werden Fuumlr Ihre Gesundheit bleiben Sie selbst verantwortlich Die Angaben sind - zur Information medizinisch Vorgebildeter gedacht Sie ersetzen nicht die Konsultation eines Arztes - auf die direkte Einreise aus Deutschland in ein Reiseland insbes bei laumlngeren Aufenthalten vor Ort

zugeschnitten Fuumlr kuumlrzere Reisen Einreisen aus Drittlaumlndern und Reisen in andere Gebiete des Landes koumlnnen Abweichungen gelten

- immer auch abhaumlngig von den individuellen Verhaumlltnissen des Reisenden zu sehen Eine vorherige eingehende medizinische Beratung durch einen Arzt Tropenmediziner ist im gegebenen Fall regelmaumlszligig zu empfehlen

- trotz groumlszligtmoumlglicher Bemuumlhungen immer nur ein Beratungsangebot Sie koumlnnen weder alle medizinischen Aspekte abdecken noch alle Zweifel beseitigen oder immer voumlllig aktuell sein

zuruumlck zur Navigation

Page 2: EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DEMOKRATISCHEN … · Hersteller von Ebola-Impfstoffen (Merck, Janssen, CanSino Biologics Inc., Rospotrebnadzor) sowie nationale und internationale Experten

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 2

Komplexe Grundproblematik

- Die Ausbruchsregion ist eine langjaumlhrige aktive Konfliktzone Es besteht kein Zugang zu allen Gebieten wiederholt gibt es gewalttaumltige Uumlbergriffe auf Gesundheitspersonal und Patienten

- In der Bevoumllkerung besteht Misstrauen sowohl gegenuumlber der Regierung als auch allen Fremden EVD wird als politisches Mittel wahrgenommen oder dessen Existenz bezweifelt Dies erschwert die Nachverfolgung von Faumlllen und Kontaktpersonen Impfkampagnen und Beerdigungen

- Das Gesundheitssystem ist unzureichend ausgestattet und nicht auf einen EVD-Ausbruch ausgerichtet Die Fokussierung auf die EVD-Ausbruchsbekaumlmpfung reduziert die Ressourcen fuumlr die regulaumlre medizinische Versorgung Teilweise wird Gesundheitspersonal nicht bezahlt

- Wiederholt wurde die Koordination des EVD-Ausbruchs kritisiert Durch die Vereinten Nationen wurde im Mai 2019 David Gressly als Emergency Ebola Response Coordinator (EERC) eingesetzt

- Einerseits gibt es einen Influx an Geldmitteln in den Ostkongo von dem verschiedene Akteure profitieren und daher begrenztes Interesse Ebola Businessandererseits stellt die Finanzierung der Bekaumlmpfungsmaszlignahmen ein zentrales Problem dar

Aktuelle medizinische Versorgung

- Insgesamt gibt es derzeit 11 EVD-Behandlungszentren sowie 25 Transitzentren in den COD-Ausbruchsgebieten Die EVD-Letalitaumlt in Gesundheitszentren liegt laut WHO bei 35

- In COD sind 11 Labore zur EVD-Diagnostik etabliert Alle Labore verwenden GeneXpert als primaumlres diagnostisches Mittel Whole virus genome sequencing ist in KATWA moumlglich

- Von November 2018 bis August 2019 waren 4 experimentelle Therapeutika in der COD im Einsatz (ZMapp Remdesivir REGN-EB3 und Mab114) Aufgrund besserer Uumlberlebensraten werden ab August 2019 nur noch REGN-EB3 und Mab114 eingesetzt Alle EVD-Patienten haben trotz fehlender Zulassung durch eine WHO-Sonderregelung Zugang zu diesen Medikamenten

- In ITURI und NORD-KIVU wird der Impfstoff rVSV-ZEBOV von MSD geimpft In GOMA wird der Impfstoff Ad26ZEBOVMVA-BN-Filo von Johnsons amp Johnson eingesetzt In UGA RWA SSD und BDI wird Gesundheitspersonal in den Grenzregionen zu COD geimpft

Tabelle 1 Fallzahlen nach Gesundheitszone in der COD vom 151219 (Quelle CMRE)

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 3

Grafik 1 Ausbruchgebiete in der COD vom 15122019 (Quelle CMRE)

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 4

Grafik 2 Epidemische Kurve und Fallzahlen vom 15122019 (Quelle CMRE)

Risikobewertung und Warnungen

Die WHO hat am 17072019 den Ausbruch zum internationalen Notfall fuumlr die oumlffentliche Gesundheit (PHEIC) erklaumlrt und eine koordinierte und intensivierte internationale Ausbruchs-bekaumlmpfung entsprechend den Internationalen Gesundheitsvorschriften (IGVIHR) als zwingend notwendig erachtet Begruumlndet wird dies ua mit der Neubewertung folgender Fakten

1 Auftreten eines Falles in der Millionenstadt GOMA mit der Gefahr der weiteren Ausbreitung

2 Weiteres Neuauftreten von Faumlllen und kontinuierlich hohe Uumlbertragungszahlen in BENI sowie der Gefahr der weiteren Ausbreitung von dort aus

3 Kontinuierliche Sicherheitsgefaumlhrdung des Gesundheitspersonals mit kuumlrzlicher Ermordung zweier Helfer

4 Inadaumlquate technische personelle und finanzielle Unterstuumltzung der Ausbruchsbekaumlmpfung durch die Weltgemeinschaft

Am 18102019 wurde der EVD-Ausbruch weiterhin als PHEIC eingeordnet

Die WHO empfiehlt jedoch ausdruumlcklich

keine internationalen Einschraumlnkungen im Reiseverkehr und im Handel keine Ausweitung der WHO Empfehlungen fuumlr Luftverkehr Tourismus oder Transportgewerbe keine Implementierung von Einreise-Screenings an Flughaumlfen und Haumlfen auszligerhalb der

betroffenen Region Die Gefaumlhrdung der oumlffentlichen Gesundheit (Public Health) wird wie folgt eingeschaumltzt

auf nationaler Ebene sehr hoch (very high) auf regionaler Ebene (direkte Nachbarlaumlnder) sehr hoch (very high) auf internationaler Ebene gering (low)

Das Auswaumlrtige Amt sieht die Wahrscheinlichkeit des Imports und der Ausbreitung in DEU als sehr gering Das ECDC sieht die Wahrscheinlichkeit des Imports und der Ausbreitung in der EU als sehr gering

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 5

Das Auswaumlrtige Amt warnt vor Reisen in die Ausbruchsgebiete in der COD und ruft dort ggf taumltige deutsche Staatsbuumlrger und Staatsbuumlrgerinnen abgesehen von dem fuumlr die Bekaumlmpfung des Ausbruchs benoumltigte medizinische humanitaumlre und technische Personal zur Ausreise auf

Sollte aus og Gruumlnden in die Region gereist werden ist eine gruumlndliche tropenmedizinische Beratung und Vorbereitung zwingend erforderlich Eine Gelbfieberimpfung ist Pflicht und wird bei Einreise kontrolliert Eine Malaria-Chemoprophylaxe wird ganzjaumlhrig dringend empfohlen Der Tollwutausbruch in ITURI sollte bedacht werden und eine prauml-expositionelle Impfung vor Entsendung erfolgen Ebenso erschweren additive Masern- sowie Choleraausbruumlche seit Juli 2019 die Lage

Wichtig fuumlr deutsches Unterstuumltzungspersonal Ebola-Impfung Eine Impfung gegen Ebola mit dem Impfstoff rVSV-ZEBOV ist ausschlieszliglich fuumlr das bei der

Riegelungsimpfungen vorgesehen Impfungen fuumlr diesen Personenkreis erfolgen im Universitaumltsklinikum Genf oder direkt in der COD Hierzu sollte Kontakt mit der WHO (WHO Senior Officials) vor Ort aufgenommen werden Eine Bescheinigung fuumlr die Notwendigkeit der Impfung ist nicht erforderlich es muss jedoch ersichtlich sein dass die FLW direkt an der Ausbruchsbekaumlmpfung beteiligt sind Sollte sich nicht-geimpfte Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter einer deutschen Organisation einer Hochrisikoexposition ausgesetzt haben kann die WHO sowohl in der COD als auch in Deutschland in Zusammenarbeit mit den deutschen Behoumlrden eine Postexpositionsimpfung innerhalb von weniger als 24 Stunden organisieren Evakuierung Eine medizinische Evakuierung aus dem betroffenen Gebiet ist grundsaumltzlich moumlglich Das Krisenreaktionszentrum des Auswaumlrtigen Amts hat entsprechende Absprachen mit auslaumlndischen Partnern getroffen Die Bundesrepublik

keine eigene Moumlglichkeit an EVD erkrankte deutsche Staatsangehoumlrige unter deutschen Behandlungs- und Arbeitsschutzstandards aus einem Ausbruchsgebiet nach Deutschland zu evakuieren Fuumlr eine notwendige Evakuierung des durch WHO entsandten oder von ihr angeforderten internationalen Hilfspersonals ist grundsaumltzlich die WHO zustaumlndig

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 6

Aktuelle Lagebewertung und wichtige Bekaumlmpfungsmaszlignahmen

In der COD zeigte sich zuletzt ein deutlicher Anstieg der Inzidinz mit 23 Neuerkrankungen Woche (0812-15122019) in 4 Gesundheitszonen Ein Groszligteil der Faumllle infizierte sich laut Aussagen der WHO vermutlich durch eine Person in BENI die bereits 6 Monate zuvor erstmalig an EVD erkrankte Ob es sich um eine erneute Infektion oder einen Ruumlckfall handelt ist bisher nicht geklaumlrt

In den vergangenen 21 Tagen (2112- 11122019) waren insgesamt 4 Gesundheitszonen betroffen siehe Grafik 1 In MABALAKO traten 60 in MANDIMA 18 und in BENI 16 der neuen Faumllle der letzten 3 Wochen auf

Die Ausbruchsbekaumlmpfungsmaszlignahmen wurden in BENI BUTEMBO und MANGINA wiederaufgenommen sind durch die fragile Sicherheitssituation jedoch nur eingeschraumlnkt moumlglich Seit dem 12122019 weGesundheitsteam per Helikopter versorgt siehe UN News Die gewalttaumltigen Uumlbergriffe setzen sich unterdies unvermindert fort Vom 13 bis 15122019 wurden mindestens 43 Personen in BENI ermordet am wahrscheinlichsten durch die terroristische Vereinigung Allied Democratic Forces (ADF)

Laut WHO Disease Outbreak News traten sechs neue EVD Faumllle unter Gesundheitspersonal auf wobei es sich bei 5 Personen um traditionelle Heiler gehandelt haben soll

Weder in GOMA oder SUumlD-KIVU noch in den an die COD angrenzenden Laumlndern sind neue EVD-Faumllle dokumentiert worden In Tansania wurde weiterhin offiziell kein EVD-Fall bestaumltigt

Zusammenfassende Bewertung Der EVD-Ausbruch in der COD ist weiterhin nicht unter Kontrolle Die Anzahl der Neuerkrankungen steigt nach der kontinuierlichen Gewalt der vergangenen Wochen und den damit verbundenen Sicherheitsproblemen wie erwartet an In den kommenden Wochen ist ein weiterer Anstieg der Inzidenz zu befuumlrchten

Die globale Impfallianz GAVI plant einen Vorrat von 500000 Dosen an EVD-Impfstoff zur Ausbruchsbekaumlmpfung und -praumlvention anzulegen

In RWA startete in der Grenzregion zur COD am 08122019 eine Impfkampagne mit dem Impfstoff der Firma Johnson amp Johnson

Die Europaumlische Kommission verkuumlndete am 02122019 50 Mio Euro zur Unterstuumltzung der von EVD Betroffenen in der COD zur Verfuumlgung zu stellen

Seit 14112019 wird der Johnson amp Johnson-Impfstoff im Gesundheitsareal KASINDI in GOMA eingesetzt Der Impfstoff wird zweimal im Abstand von 8 Wochen in Risikopopulationen ohne aktive Transmission verabreicht

Seit Oktober 2019 treten vermehrt gewalttaumltige Uumlbergriffen auf die teils gezielt gegen Gesundheitspersonal gerichtet sind Im Oktober wurden im Suumldsudan 3 IOM-Mitarbeiter an einem Ebola-Screeningposten getoumltet Am 02112019 wurde in MANDIMA ein Mitarbeiter des Gesundheitswesens in seinem Haus ermordet In BENI und OICHA wurden Ausbruchs- bekaumlmpfungsmaszlignahmen teils eingestellt und Gesundheitspersonal abgezogen Am 27112019 wurden EVD-Zentren in BIAKATO MINES und MANGINA angegriffen 4 Mitarbeiter starben bei den Angriffen mindestens 7 wurden verletzt Das verbleibende Gesundheitspersonal wurde zum Groszligteil nach GOMA verbracht In der gesamten Provinz NORD-KIVU fanden vom 0212 bis 04122019 wegen eines Generalstreiks keine Ausbruchsbekaumlmpfungsmaszlignahmen statt

Seit Januar 2019 fanden im Kongo insgesamt 300 Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen statt bei denen sechs Menschen ums Leben kamen und 70 verletzt wurden

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 7

Die Europaumlischen Arzneimittelagentur EMA hat am 18102019 empfohlen den Ebola-Impfstoff Ervebo (rVSV-ZEBOV) in der EU zuzulassen Die EU-Zulassung erfolgt durch die Europaumlische Kommission sofern sie dem Votum zustimmt

Am 18102019 wurde der EVD-Ausbruch in der COD von der WHO weiterhin als Public Health Emergency of International Concern (PHEIC) eingeordnet

Der weltweit groumlszligte Masernausbruch sowie ein Choleraausbruch erschweren die EVD-Bekaumlmpfungsmaszlignahmen seit Oktober 2019

In Tansania sind im September 2019 moumlgliche EVD-Faumllle aufgetreten die jedoch nicht offiziell bestaumltigt wurden Die tansanischen Behoumlrden kooperieren nur eingeschraumlnkt mit der WHO

MSF forderte im September 2019 aufgrund mangelnder Transparenz von Seiten der WHO und eingeschraumlnktem Zugang der Bevoumllkerung zur Ebola-Vakzine ein internationales unabhaumlngiges Koordinationskomitee hinsichtlich der Verteilung des Ebola-Impfstoffs

Die Catholic Agency for Overseas Development wies im September 2019 darauf hin dass kirchliche Institutionen staumlrker in Bekaumlmpfungsmaszlignahmen involviert werden sollten

Am 29082019 wurde in KASESE UGA ein aus NORD-KIVU stammender EVD-Fall dokumentiert Die Patientin verstarb am 30082019

In MWENGA in SUumlD-KIVU wurden im August 2019 insgesamt 6 EVD-Faumllle bestaumltigt Neben den initialen EVD-Faumlllen einer Mutter und ihres Kindes erkrankten 4 Kontaktpersonen (Familienmitglieder sowie Kontaktperson in der Klinik)

Der Strategic Response Plan 4 (SRP4) wurde im August 2019 veroumlffentlicht Von Juli bis Dezember 2019 wuumlrden 287 Mio US$ benoumltigt hiervon 120-140 US$ fuumlr die WHO

Am 12082019 zeigte ein vorlaumlufige Studienauswertung der 4 in der COD eingesetzten experimentellen Ebola-Therapeutika (REGN-EB3 mAb114 ZMapp Remdesivir) eine signifikant bessere Uumlberlebenschance bei Patienten die REGN-EB3 und mAb114 erhalten hatten Ab sofort werden daher alle Patienten in einen REGN-EB3 oder mAb114-Arm randomisiert ZMapp und Remdesivir wird nicht mehr eingesetzt

Am 02022019 startete in UGA eine zweijaumlhrige Studie an 800 Mitarbeitern aus dem Gesundheitswesen fuumlr einen experimentellen Ebola-Impfstoff (ZEBOVAC) von Janssen (Johnson amp Johnson) Der Impfstoff wird vom Hersteller zur Verfuumlgung gestellt

In Folge der EVD-Faumllle in GOMA hatte RWA seine Grenze zur COD am 02082019 kurzzeitig geschlossen im Verlauf jedoch zeitnah wieder geoumlffnet

In der Gesundheitszone NYIRAGONGO die Teile GOMAs umfasst trat ein zweiter unabhaumlngig von dem am 14072019 berichteter EVD-Fall auf Es handelt sich um einen Goldgraumlber der aus MONGWALU in der Naumlhe von BUNIA am 13072019 nach GOMA reiste Am 22072019 begann er Symptome zu zeigen am 30072019 wurde er in einem ETC isoliert und verstarb am 31072019 Im Verlauf erkrankten seine Ehefrau und Kind

Am 20072019 hat Praumlsident Tshisekedi den Leiter des kongolesischen biomedizinischen Forschungsinstituts Prof Muyembe als Koordinator des EVD-Ausbruchs eingesetzt Der Gesundheitsminister Dr Ilunga trat hieraufhin am 22072019 zuruumlck

Der Strategic Response Plan 4 der COD ist in Teilen veroumlffentlicht und fokussiert sich auf 5 Bereiche 1) EVD-Bekaumlmpfungsmaszlignahmen 2) Sicherheit und Zugang zur Bevoumllkerung 3) Humanitaumlre Hilfe 4) Finanzierung und 5) Umgebende Laumlnder

Am 14072019 trat ein erster EVD-Fall in der Millionenstadt GOMA auf die an der Grenze zu RWA liegt Der Patient stammte aus BENI und verstarb im Verlauf

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 8

In der COD haben laut UNHCR gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen zwei Volksgruppen in ITURI seit Anfang Juni 2019 zur Vertreibung von mehr als 300000 Menschen gefuumlhrt

Am 14062019 erklaumlrte das International Health Regulation (IHR) Emergency Committee weiterhin den derzeitigen EVD-Ausbruch nicht zum PHEIC

Die WHO verkuumlndete am 14062019 dass ca 250000 Impfdosen bereitstuumlnden weitere 100000 Impfdosen seien am Ende des Jahres bereit Unabhaumlngig hiervon verkuumlndete die Firma Merck etwa 450000 zusaumltzliche Impfdosen zu produzieren die innerhalb von etwa 12 Monaten zur Verfuumlgung stehen sollen

In KASESEUGA sind am 11 und 12062019 die ersten drei EVD-Faumllle auszligerhalb der COD bestaumltigt worden Beim Indexfall handelt es sich um einen 5-jaumlhrigen Jungen der die Grenze am Abend des 10062019 nach der Beerdigung seines an EVD erkrankten Groszligvaters uumlberquerte Der Junge und seine Familie waren am 10062019 tagsuumlber beim Screening in KASINDICOD aufgefallen und isoliert worden Am Abend verlieszligen sechs Familienmitglieder mit dem Indexfall die Isolationseinheit und uumlberquerten die Grenze abseits der offiziellen Grenzuumlbertritte Die UGA Behoumlrden fanden die Familie im KAGANDO Hospital in UGA Alle 6 Familienmitglieder wurden in das BWERA ETC in UGA verbracht Beim Indexpatienten seinem 3-jaumlhriger Bruder sowie seiner 50-jaumlhrigen Groszligmutter wurde Ebola bestaumltigt Alle 3 Erkrankten verstarben im Verlauf UGA hat 7 ETCs eingerichtet und ab dem 15062019 Riegelungsimpfungen implementiert

Das Ethikkomitee der Universitaumlt von Kinshasa hat dem SAGE-Vorschlag im Mai 2019 zugestimmt Riegelungsimpfungen mit dem Impfstoff rVSV-ZEBOV auch bei schwangeren Frauen nach dem 1 Trimester sowie stillenden Frauen die als Kontaktpersonen identifiziert wurden durchzufuumlhren

Durch die Vereinten Nationen wurde am 23052019 ein Emergency Ebola Response Coordinator (EERC) eingesetzt um internationale Hilfe zu koordinieren und die Sicherheit bei der Ausbruchsbekaumlmpfung zu verbessern Hierzu wurde David Gressly berufen der bisher im Rahmen des MONUSCO-Einsatzes in der Region aktiv war

Am 07052019 wurden durch die Strategic Advisory Group of Experts (SAGE) der WHO neue Richtlinien herausgegeben um auf Sicherheitsprobleme und die Gefahr eines Impfstoffmangels zu reagieren

- Schnellere und sicherere Durchfuumlhrung von Riegelungsimpfungen - -Impfungen auszligerhalb eines Ortes sowie gezielte Massenimpfungen (alle Erstkontakte und Kontakte von Erstkontakten aus einem Dorf werden gemeinsam auszligerhalb des Ortes geimpft)

- Neue Impfstrategien mit Ausweitung der Zielpopulation der Riegelungsimpfungen Primaumlr sollen Erstkontakte und Kontakte von Erstkontakten sowie Gesundheitspersonal geimpft werden Eine dritte Barriere wird durch Impfung der Kontakte der Zweitkontakte eingefuumlhrt Zudem soll allen Personen mit geringem Risiko in einer betroffenen Gesundheitszone eine Ebola-Impfung mit einem Impfstoff von Johnson amp Johnson angeboten werden

- Veraumlnderung der Impfdosis Halbierung der Dosis bei Erstkontakten Bei Kontakten von Zweitkontakten kann eine fuumlnffache Reduktion der Impfdosis vorgenommen werden

- Passive Nachverfolgung von Geimpften (ausgenommen Schwangere) Impfkomplikationen werden telefonisch durch den Geimpften gemeldet nur Schwangere werden nach Impfung aktiv nachverfolgt

- Implementierung einer Massenkommunikationskampagne Eine Kampagne der WHO zur besseren Information der Bevoumllkerung per Radio wird massiv ausgebaut

Eine am 12042019 veroumlffentlichte vorlaumlufige Auswertung der klinischen Studie zum Ebola-Impfstoff rVSV-ZEBOV-GP zeigte eine gute Wirksamkeit mit einem Impfschutz bei 975 der Geimpften Zudem gab es Hinweise dass auch diejenigen die dem Virus bereits ausgesetzt waren von der Impfung profitieren

Am 12042019 trat das International Health Regulation (IHR) Emergency Committee zusammen Das Komitee sah weiterhin von internationalen Einschraumlnkungen im Reiseverkehr und im Handel ab und erklaumlrte den derzeitigen EVD-Ausbruch nicht zum PHEIC

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 9

Vom 02 bis zum 04042019 trat die Strategic Advisory Group of Experts (SAGE) zusammen und wertete epidemiologische Daten aus Es wurde angeregt auch Kinder ab 6 Monaten und stillende Muumltter zu impfen In diesem Zusammenhang hat die WHO ihre Impfstrategie ausgeweitet

Seit April 2019 finden am Butembo Airport wie auch am Goma Internation Airport verschaumlrfte Kontrollen statt Zwei neue Screeningposten wurden in LASU und BIRIGO eingerichtet

Laut einer am 27032019 veroumlffentlichten Studie im Lancet glaubten fast die Haumllfte der Befragten dass Ebola nicht existiert oder erfunden wurde um die Region zu destabilisieren oder sich finanziell zu bereichern Zudem zeigte eine im Maumlrz 2019 veroumlffentlichte Befragung von Translators without Borders dass Poster Broschuumlren und anderes Informationsmaterial vielfach nicht oder falsch verstanden werden

In UGA wurde am 05032019 ein Ausbruch von Lungenpest mit mehreren Toten gemeldet Eine der Verstorbenen stammte aus ITURI in COD und reiste bei bereits bestehenden Symptomen nach UGA Im Verlauf wurden keine weiteren Erkrankungen oder Todesfaumllle gemeldet

Zwischen Februar und April 2019 kam es zu einer Zunahme an gewalttaumltigen Uumlbergriffen Das ETC in KATWA wurde am 2402 sowie das ETC in BUTEMBO am 27022019 angegriffen und niedergebrannt Am 19042019 wurde ein von der WHO berufener Epidemiologe bei einem Angriff auf die Universitaumltsklinik in BUTEMBO getoumltet sowie zwei weitere Personen verletzt

Das MoH hat ihr Koordinationszentrum Ende Februar 2019 von Kinshasa nach Goma verlegt um naumlher an den vom Ausbruch betroffenen Gebieten zu sein

Am 13 Februar 2019 hat das MoH COD den Strategic Response Plan 3 vorgestellt der das weitere Vorgehen innerhalb der folgenden sechs Monate regeln soll

Weitere Bekaumlmpfungsmaszlignahmen im Detail siehe unter - httpswwwauswaertiges-amtdedeReiseUndSicherheitreisemedizin-2077850 - httpwwwwhointcsrdonarchivediseaseebolaen - httpswwwmsforglatest - httpswwwalima-ngoorgentagebola - httpsinternationalmedicalcorpsorgemergency-responseebola

Aktuellen Aumlnderungen in den Reisehinweisen des AA finden Sie unter - httpwwwauswaertiges-

amtdeDELaenderinformationenWeitereAktuelleReiseInformationen_nodehtml Informieren Sie sich ausschlieszliglich uumlber zuverlaumlssige Webseiten zB - httpwwwafrowhointhealth-topicsebola-virus-disease - httpwwwwhointcsrdonarchivediseaseebolaen - httpwwwwhointemergenciescrisescoden - httpwwwwhointcsrdon01-november-2018-ebola-drcen - httpwwwwhointennews-roomfact-sheetsdetailebola-virus-disease - httpswwwrkideDEContentInfAZEEbolaEbola_nodehtml - httpwwwecdceuropaeu - httpswwwcdcgov - httpwwwwhointcsren - httpswwwalima-ngoorgentagebola

- httpsinternationalmedicalcorpsorgemergency-responseebola - httpswhomapsarcgiscomappsopsdashboardindexhtmle70c3804f6044652bc37cce7d8

fcef6c

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 10

- -

Uumlbertragungsweg TierTierfleisch auf den Menschen

Das wahrscheinliche Reservoir des Ebola-Virus sind bestimmte Spezies von fruchtfressenden die in Houmlhlen bzw Waldgebieten rasten und die durch das Virus nicht

erkranken Man vermutet dass die Infektion von den Fledermaumlusen oder indirekt von Tieren ausgeht die durch die Fledermaumluse infiziert wurden Unzureichend gekockhtes Fledermaus- oder sonstiges Fleisch (Affen Antilopen ann das Virus auf den Menschen uumlbertragen In den Flughundkolonien in den Baumlumen afrikanischer Staumldte konnte das Virus bisher nicht gefunden werden Der Kontakt mit den Ausscheidungen dieser Flughunde scheint daher im Hinblick auf eine Ebola-Infektion ungefaumlhrlich (der Kot kann jedoch andere gefaumlhrliche Infektionserreger enthalten)

Uumlbertragungsweg Mensch zu Mensch

Von Mensch zu Mensch erfolgt die Uumlbertragung durch direkten Kontakt mit Blut oder anderen Koumlrperfluumlssigkeiten (Erbrochenes Urin Stuhl Sperma wahrscheinlich auch Speichel Schweiszlig Muttermilch und diaplazentar) einer mit klinischen Zeichen an der EVD akut erkrankten Person oder den Koumlrperfluumlssigkeiten verstorbener Personen Direkter Kontakt bedeutet dass virushaltiges Material auf die Haut auf die Schleimhaut (aller Koumlrperoumlffnungen) auf die Bindehaut des Auges oder uumlber Partikel die sich zB beim Erbrechen erkrankter Personen bilden in die Lunge der Kontaktperson gelangt KEINE Uumlbertragungswege

Durch fluumlchtigen Kontakt in der Oumlffentlichkeit mit Menschen die nicht krank wirken wird Ebola nicht uumlbertragen Ebensowenig bei der Beruumlhrung von Geld lokal gekauften Lebensmitteln oder beim Baden im Pool Auch Muumlcken uumlbertragen das Ebola-Virus nicht Das Ebola-Virus wird nicht durch die Luft uumlbertragen (wie Influenza oder Windpocken)

Ansteckungsfaumlhigkeit Inkubationszeit

Die Ansteckung betrifft enge Kontaktpersonen wie Familienmitglieder oder Personen die die Erkrankten medizinisch versorgen

Menschen sind erst ansteckend wenn Sie Krankheitssymptome zeigen

Die ersten Symptome einer EVD treten zwischen 2 und 21 Tagen (im Mittel 8-10 Tage) nach der Infektion auf (Inkubationszeit)

SymptomeFalldefinitionen

Die EVD praumlsentiert sich zunaumlchst aumlhnlich wie andere Erkrankungen die man in den Tropen (z B Malaria Typhus Dengue-Fieber schwere Durchfallerkrankungen) oder auch anderswo findet (unspezifische virale und bakterielle Infekte) Ploumltzlich eintretendes Fieber Kopf- Hals- und Muskelschmerzen Schwaumlchegefuumlhl Erbrechen Bauchschmerzen Durchfall Ausschlag Bindehautentzuumlndung und Blutungen (oft auch vaginal) sind Teil der Symptomatik Die fuumlr DEU geltende Falldefinition und Maszlignahmen bei einem Verdachtsfall finden Sie hier httpswwwrkideDEContentInfAZEEbolaMassnahmen_Verdachtsfall_Infografik_Tabhtml

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 11

Grundsaumltzlich muumlssen 3 Kriterien fuumlr einen begruumlndeten Ebola-Verdachtsfall erfuumlllt sein

Fieber gt 385 degC und

Reiseanamnese lt 3 Wochen vor Krankheitsbeginn in einem aktuellen Ebola-Ausbruchgebiet und

Kontakt mit zu - an Ebola erkrankten oder verstorbenen Menschen bzw deren Koumlrperfluumlssigkeiten - Fledermaumlusen Affen oder deren Ausscheidungen - oder Verzehr - erregerhaltigen Material

oder

erhoumlhte Koumlrpertemperatur gt 374 degC 385 degC (in fruumlher Phase selten lt 374 degC) und

EVD-typische Begleitsymptome wie Durchfall Uumlbelkeit Erbrechen Blutungen etc und

Reiseanamnese wie oben und

Kontakt wie oben

Das Virus kann erst im Blut nachgewiesen werden wenn koumlrperliche Symptome aufgetreten sind insbesondere Fieber Nach klinischer Gesundung konnte das Virus noch mehrere Monate in verschiedenen Koumlrperfluumlssigkeiten (ua im Sperma) gefunden werden Das Virus ist empfindlich und wird durch Seife Bleiche Sonnenlicht und Austrocknung leicht abgetoumltet Ein Waschmaschinengang toumltet das Virus in Kleidung die mit infektioumlser Koumlrperfluumlssigkeit gesaumlttigt war Auf Oberflaumlchen die dem Sonnenlicht ausgesetzt oder getrocknet sind uumlberlebt das Virus nur kurze Zeit Das Risiko einer Ansteckung mit Ebola ist relativ gering

Verhaltensregeln fuumlr Personen die sich im Ausbruchgebiet aufhalten

-Beruumlh zur Begruumlszligung nicht die Haumlnde geben

Beruumlhren Sie keine kranken Menschen oder Verstorbene

Vermeiden Sie Kontakt mit der Koumlrperfluumlssigkeit erkrankter Personen oder mit Objekten die damit in Beruumlhrung kamen (zB Injektionsnadeln)

Halten Sie sich von Gesundheitseinrichtungen in den betroffenen Gebieten so gut es geht fern

Falls Sie in einem EVD-Ausbruchgebiet Fieber bekommen oder medizinische Hilfe benoumltigen gehen Sie nicht zur Arbeit Gehen Sie in eine Klinik ihres Vertrauens nehmen Sie vorab telefonischen Kontakt auf und schildern Ihre Symptome

Gehen Sie nur nach Voranmeldung in eine Klinik und wenn man Sie vorher genau instruiert hat Lassen

Lassen Sie sich vor Einreise gegen Gelbfieber (Einreiseerfordernis - wird kontrolliert) und ggf gegen weitere Infektionskrankheiten impfen (tropenmedizinische Beratung einholen)

Lassen Sie sich gegen Influenza der aktuellen Saison impfen solange Impfstoff verfuumlgbar ist

Betreiben Sie eine konsequente Malariaprophylaxe inkl Chemoprophylaxe entsprechend den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft fuumlr Tropenmedizin u Internationale Gesundheit siehe httpwwwdtgorgempfehlungen-und-leitlinienempfehlungenmalariahtml

Beruumlhren Sie keine lebendigen oder toten Wildtiere

Essen Sie kein

Gemuumlse und Obst sollten prinzipiell gut gewaschengeschaumlltgekocht werden

Waschen Sie sich regelmaumlszligig die Haumlnde mit Seife

Desinfizieren Sie mit potentiell infektioumlsem Material verschmutzte Oberflaumlchen

Meiden Sie oumlffentliche Verkehrsmittel oder groszlige Menschenansammlungen ebenso nicht notwendigen direkten Koumlrperkontakt mit Mitmenschen

Vermeiden Sie Geschlechtsverkehr

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 12

Verhaltensregeln fuumlr Reisende nach Ausreise Ruumlckkehr aus dem Ausbruchsgebiet

Beobachten Sie genau ihren Gesundheitszustand nach Ruumlckkehr aus einem Infektionsgebiet fuumlr 21 Tage insbesondere im Hinblick auf erhoumlhte Temperatur Fieber

Falls Sie einen begruumlndeten Verdacht haben (siehe Falldefinition oben) dass Sie sich infiziert haben koumlnnten (mit oder auch ohne bereits aufgetretene Symptome) wenden Sie sich umgehend an das fuumlr Sie zustaumlndige Gesundheitsamt (zunaumlchst telefonisch) und vermeiden Sie Kontakt mit anderen Personen

Begeben Sie sich nur in medizinische Einrichtungen nach VoranmeldungVorankuumlndigung wenn man Sie vorher genau instruiert hat

Bitte beachten Sie neben unserem generellen Haftungsausschluss den folgenden wichtigen Hinweis Eine Gewaumlhr fuumlr die Richtigkeit und Vollstaumlndigkeit der medizinischen Informationen sowie eine Haftung fuumlr eventuell eintretende Schaumlden kann nicht uumlbernommen werden Fuumlr Ihre Gesundheit bleiben Sie selbst verantwortlich Die Angaben sind - zur Information medizinisch Vorgebildeter gedacht Sie ersetzen nicht die Konsultation eines Arztes - auf die direkte Einreise aus Deutschland in ein Reiseland insbes bei laumlngeren Aufenthalten vor Ort

zugeschnitten Fuumlr kuumlrzere Reisen Einreisen aus Drittlaumlndern und Reisen in andere Gebiete des Landes koumlnnen Abweichungen gelten

- immer auch abhaumlngig von den individuellen Verhaumlltnissen des Reisenden zu sehen Eine vorherige eingehende medizinische Beratung durch einen Arzt Tropenmediziner ist im gegebenen Fall regelmaumlszligig zu empfehlen

- trotz groumlszligtmoumlglicher Bemuumlhungen immer nur ein Beratungsangebot Sie koumlnnen weder alle medizinischen Aspekte abdecken noch alle Zweifel beseitigen oder immer voumlllig aktuell sein

zuruumlck zur Navigation

Page 3: EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DEMOKRATISCHEN … · Hersteller von Ebola-Impfstoffen (Merck, Janssen, CanSino Biologics Inc., Rospotrebnadzor) sowie nationale und internationale Experten

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 3

Grafik 1 Ausbruchgebiete in der COD vom 15122019 (Quelle CMRE)

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 4

Grafik 2 Epidemische Kurve und Fallzahlen vom 15122019 (Quelle CMRE)

Risikobewertung und Warnungen

Die WHO hat am 17072019 den Ausbruch zum internationalen Notfall fuumlr die oumlffentliche Gesundheit (PHEIC) erklaumlrt und eine koordinierte und intensivierte internationale Ausbruchs-bekaumlmpfung entsprechend den Internationalen Gesundheitsvorschriften (IGVIHR) als zwingend notwendig erachtet Begruumlndet wird dies ua mit der Neubewertung folgender Fakten

1 Auftreten eines Falles in der Millionenstadt GOMA mit der Gefahr der weiteren Ausbreitung

2 Weiteres Neuauftreten von Faumlllen und kontinuierlich hohe Uumlbertragungszahlen in BENI sowie der Gefahr der weiteren Ausbreitung von dort aus

3 Kontinuierliche Sicherheitsgefaumlhrdung des Gesundheitspersonals mit kuumlrzlicher Ermordung zweier Helfer

4 Inadaumlquate technische personelle und finanzielle Unterstuumltzung der Ausbruchsbekaumlmpfung durch die Weltgemeinschaft

Am 18102019 wurde der EVD-Ausbruch weiterhin als PHEIC eingeordnet

Die WHO empfiehlt jedoch ausdruumlcklich

keine internationalen Einschraumlnkungen im Reiseverkehr und im Handel keine Ausweitung der WHO Empfehlungen fuumlr Luftverkehr Tourismus oder Transportgewerbe keine Implementierung von Einreise-Screenings an Flughaumlfen und Haumlfen auszligerhalb der

betroffenen Region Die Gefaumlhrdung der oumlffentlichen Gesundheit (Public Health) wird wie folgt eingeschaumltzt

auf nationaler Ebene sehr hoch (very high) auf regionaler Ebene (direkte Nachbarlaumlnder) sehr hoch (very high) auf internationaler Ebene gering (low)

Das Auswaumlrtige Amt sieht die Wahrscheinlichkeit des Imports und der Ausbreitung in DEU als sehr gering Das ECDC sieht die Wahrscheinlichkeit des Imports und der Ausbreitung in der EU als sehr gering

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 5

Das Auswaumlrtige Amt warnt vor Reisen in die Ausbruchsgebiete in der COD und ruft dort ggf taumltige deutsche Staatsbuumlrger und Staatsbuumlrgerinnen abgesehen von dem fuumlr die Bekaumlmpfung des Ausbruchs benoumltigte medizinische humanitaumlre und technische Personal zur Ausreise auf

Sollte aus og Gruumlnden in die Region gereist werden ist eine gruumlndliche tropenmedizinische Beratung und Vorbereitung zwingend erforderlich Eine Gelbfieberimpfung ist Pflicht und wird bei Einreise kontrolliert Eine Malaria-Chemoprophylaxe wird ganzjaumlhrig dringend empfohlen Der Tollwutausbruch in ITURI sollte bedacht werden und eine prauml-expositionelle Impfung vor Entsendung erfolgen Ebenso erschweren additive Masern- sowie Choleraausbruumlche seit Juli 2019 die Lage

Wichtig fuumlr deutsches Unterstuumltzungspersonal Ebola-Impfung Eine Impfung gegen Ebola mit dem Impfstoff rVSV-ZEBOV ist ausschlieszliglich fuumlr das bei der

Riegelungsimpfungen vorgesehen Impfungen fuumlr diesen Personenkreis erfolgen im Universitaumltsklinikum Genf oder direkt in der COD Hierzu sollte Kontakt mit der WHO (WHO Senior Officials) vor Ort aufgenommen werden Eine Bescheinigung fuumlr die Notwendigkeit der Impfung ist nicht erforderlich es muss jedoch ersichtlich sein dass die FLW direkt an der Ausbruchsbekaumlmpfung beteiligt sind Sollte sich nicht-geimpfte Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter einer deutschen Organisation einer Hochrisikoexposition ausgesetzt haben kann die WHO sowohl in der COD als auch in Deutschland in Zusammenarbeit mit den deutschen Behoumlrden eine Postexpositionsimpfung innerhalb von weniger als 24 Stunden organisieren Evakuierung Eine medizinische Evakuierung aus dem betroffenen Gebiet ist grundsaumltzlich moumlglich Das Krisenreaktionszentrum des Auswaumlrtigen Amts hat entsprechende Absprachen mit auslaumlndischen Partnern getroffen Die Bundesrepublik

keine eigene Moumlglichkeit an EVD erkrankte deutsche Staatsangehoumlrige unter deutschen Behandlungs- und Arbeitsschutzstandards aus einem Ausbruchsgebiet nach Deutschland zu evakuieren Fuumlr eine notwendige Evakuierung des durch WHO entsandten oder von ihr angeforderten internationalen Hilfspersonals ist grundsaumltzlich die WHO zustaumlndig

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 6

Aktuelle Lagebewertung und wichtige Bekaumlmpfungsmaszlignahmen

In der COD zeigte sich zuletzt ein deutlicher Anstieg der Inzidinz mit 23 Neuerkrankungen Woche (0812-15122019) in 4 Gesundheitszonen Ein Groszligteil der Faumllle infizierte sich laut Aussagen der WHO vermutlich durch eine Person in BENI die bereits 6 Monate zuvor erstmalig an EVD erkrankte Ob es sich um eine erneute Infektion oder einen Ruumlckfall handelt ist bisher nicht geklaumlrt

In den vergangenen 21 Tagen (2112- 11122019) waren insgesamt 4 Gesundheitszonen betroffen siehe Grafik 1 In MABALAKO traten 60 in MANDIMA 18 und in BENI 16 der neuen Faumllle der letzten 3 Wochen auf

Die Ausbruchsbekaumlmpfungsmaszlignahmen wurden in BENI BUTEMBO und MANGINA wiederaufgenommen sind durch die fragile Sicherheitssituation jedoch nur eingeschraumlnkt moumlglich Seit dem 12122019 weGesundheitsteam per Helikopter versorgt siehe UN News Die gewalttaumltigen Uumlbergriffe setzen sich unterdies unvermindert fort Vom 13 bis 15122019 wurden mindestens 43 Personen in BENI ermordet am wahrscheinlichsten durch die terroristische Vereinigung Allied Democratic Forces (ADF)

Laut WHO Disease Outbreak News traten sechs neue EVD Faumllle unter Gesundheitspersonal auf wobei es sich bei 5 Personen um traditionelle Heiler gehandelt haben soll

Weder in GOMA oder SUumlD-KIVU noch in den an die COD angrenzenden Laumlndern sind neue EVD-Faumllle dokumentiert worden In Tansania wurde weiterhin offiziell kein EVD-Fall bestaumltigt

Zusammenfassende Bewertung Der EVD-Ausbruch in der COD ist weiterhin nicht unter Kontrolle Die Anzahl der Neuerkrankungen steigt nach der kontinuierlichen Gewalt der vergangenen Wochen und den damit verbundenen Sicherheitsproblemen wie erwartet an In den kommenden Wochen ist ein weiterer Anstieg der Inzidenz zu befuumlrchten

Die globale Impfallianz GAVI plant einen Vorrat von 500000 Dosen an EVD-Impfstoff zur Ausbruchsbekaumlmpfung und -praumlvention anzulegen

In RWA startete in der Grenzregion zur COD am 08122019 eine Impfkampagne mit dem Impfstoff der Firma Johnson amp Johnson

Die Europaumlische Kommission verkuumlndete am 02122019 50 Mio Euro zur Unterstuumltzung der von EVD Betroffenen in der COD zur Verfuumlgung zu stellen

Seit 14112019 wird der Johnson amp Johnson-Impfstoff im Gesundheitsareal KASINDI in GOMA eingesetzt Der Impfstoff wird zweimal im Abstand von 8 Wochen in Risikopopulationen ohne aktive Transmission verabreicht

Seit Oktober 2019 treten vermehrt gewalttaumltige Uumlbergriffen auf die teils gezielt gegen Gesundheitspersonal gerichtet sind Im Oktober wurden im Suumldsudan 3 IOM-Mitarbeiter an einem Ebola-Screeningposten getoumltet Am 02112019 wurde in MANDIMA ein Mitarbeiter des Gesundheitswesens in seinem Haus ermordet In BENI und OICHA wurden Ausbruchs- bekaumlmpfungsmaszlignahmen teils eingestellt und Gesundheitspersonal abgezogen Am 27112019 wurden EVD-Zentren in BIAKATO MINES und MANGINA angegriffen 4 Mitarbeiter starben bei den Angriffen mindestens 7 wurden verletzt Das verbleibende Gesundheitspersonal wurde zum Groszligteil nach GOMA verbracht In der gesamten Provinz NORD-KIVU fanden vom 0212 bis 04122019 wegen eines Generalstreiks keine Ausbruchsbekaumlmpfungsmaszlignahmen statt

Seit Januar 2019 fanden im Kongo insgesamt 300 Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen statt bei denen sechs Menschen ums Leben kamen und 70 verletzt wurden

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 7

Die Europaumlischen Arzneimittelagentur EMA hat am 18102019 empfohlen den Ebola-Impfstoff Ervebo (rVSV-ZEBOV) in der EU zuzulassen Die EU-Zulassung erfolgt durch die Europaumlische Kommission sofern sie dem Votum zustimmt

Am 18102019 wurde der EVD-Ausbruch in der COD von der WHO weiterhin als Public Health Emergency of International Concern (PHEIC) eingeordnet

Der weltweit groumlszligte Masernausbruch sowie ein Choleraausbruch erschweren die EVD-Bekaumlmpfungsmaszlignahmen seit Oktober 2019

In Tansania sind im September 2019 moumlgliche EVD-Faumllle aufgetreten die jedoch nicht offiziell bestaumltigt wurden Die tansanischen Behoumlrden kooperieren nur eingeschraumlnkt mit der WHO

MSF forderte im September 2019 aufgrund mangelnder Transparenz von Seiten der WHO und eingeschraumlnktem Zugang der Bevoumllkerung zur Ebola-Vakzine ein internationales unabhaumlngiges Koordinationskomitee hinsichtlich der Verteilung des Ebola-Impfstoffs

Die Catholic Agency for Overseas Development wies im September 2019 darauf hin dass kirchliche Institutionen staumlrker in Bekaumlmpfungsmaszlignahmen involviert werden sollten

Am 29082019 wurde in KASESE UGA ein aus NORD-KIVU stammender EVD-Fall dokumentiert Die Patientin verstarb am 30082019

In MWENGA in SUumlD-KIVU wurden im August 2019 insgesamt 6 EVD-Faumllle bestaumltigt Neben den initialen EVD-Faumlllen einer Mutter und ihres Kindes erkrankten 4 Kontaktpersonen (Familienmitglieder sowie Kontaktperson in der Klinik)

Der Strategic Response Plan 4 (SRP4) wurde im August 2019 veroumlffentlicht Von Juli bis Dezember 2019 wuumlrden 287 Mio US$ benoumltigt hiervon 120-140 US$ fuumlr die WHO

Am 12082019 zeigte ein vorlaumlufige Studienauswertung der 4 in der COD eingesetzten experimentellen Ebola-Therapeutika (REGN-EB3 mAb114 ZMapp Remdesivir) eine signifikant bessere Uumlberlebenschance bei Patienten die REGN-EB3 und mAb114 erhalten hatten Ab sofort werden daher alle Patienten in einen REGN-EB3 oder mAb114-Arm randomisiert ZMapp und Remdesivir wird nicht mehr eingesetzt

Am 02022019 startete in UGA eine zweijaumlhrige Studie an 800 Mitarbeitern aus dem Gesundheitswesen fuumlr einen experimentellen Ebola-Impfstoff (ZEBOVAC) von Janssen (Johnson amp Johnson) Der Impfstoff wird vom Hersteller zur Verfuumlgung gestellt

In Folge der EVD-Faumllle in GOMA hatte RWA seine Grenze zur COD am 02082019 kurzzeitig geschlossen im Verlauf jedoch zeitnah wieder geoumlffnet

In der Gesundheitszone NYIRAGONGO die Teile GOMAs umfasst trat ein zweiter unabhaumlngig von dem am 14072019 berichteter EVD-Fall auf Es handelt sich um einen Goldgraumlber der aus MONGWALU in der Naumlhe von BUNIA am 13072019 nach GOMA reiste Am 22072019 begann er Symptome zu zeigen am 30072019 wurde er in einem ETC isoliert und verstarb am 31072019 Im Verlauf erkrankten seine Ehefrau und Kind

Am 20072019 hat Praumlsident Tshisekedi den Leiter des kongolesischen biomedizinischen Forschungsinstituts Prof Muyembe als Koordinator des EVD-Ausbruchs eingesetzt Der Gesundheitsminister Dr Ilunga trat hieraufhin am 22072019 zuruumlck

Der Strategic Response Plan 4 der COD ist in Teilen veroumlffentlicht und fokussiert sich auf 5 Bereiche 1) EVD-Bekaumlmpfungsmaszlignahmen 2) Sicherheit und Zugang zur Bevoumllkerung 3) Humanitaumlre Hilfe 4) Finanzierung und 5) Umgebende Laumlnder

Am 14072019 trat ein erster EVD-Fall in der Millionenstadt GOMA auf die an der Grenze zu RWA liegt Der Patient stammte aus BENI und verstarb im Verlauf

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 8

In der COD haben laut UNHCR gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen zwei Volksgruppen in ITURI seit Anfang Juni 2019 zur Vertreibung von mehr als 300000 Menschen gefuumlhrt

Am 14062019 erklaumlrte das International Health Regulation (IHR) Emergency Committee weiterhin den derzeitigen EVD-Ausbruch nicht zum PHEIC

Die WHO verkuumlndete am 14062019 dass ca 250000 Impfdosen bereitstuumlnden weitere 100000 Impfdosen seien am Ende des Jahres bereit Unabhaumlngig hiervon verkuumlndete die Firma Merck etwa 450000 zusaumltzliche Impfdosen zu produzieren die innerhalb von etwa 12 Monaten zur Verfuumlgung stehen sollen

In KASESEUGA sind am 11 und 12062019 die ersten drei EVD-Faumllle auszligerhalb der COD bestaumltigt worden Beim Indexfall handelt es sich um einen 5-jaumlhrigen Jungen der die Grenze am Abend des 10062019 nach der Beerdigung seines an EVD erkrankten Groszligvaters uumlberquerte Der Junge und seine Familie waren am 10062019 tagsuumlber beim Screening in KASINDICOD aufgefallen und isoliert worden Am Abend verlieszligen sechs Familienmitglieder mit dem Indexfall die Isolationseinheit und uumlberquerten die Grenze abseits der offiziellen Grenzuumlbertritte Die UGA Behoumlrden fanden die Familie im KAGANDO Hospital in UGA Alle 6 Familienmitglieder wurden in das BWERA ETC in UGA verbracht Beim Indexpatienten seinem 3-jaumlhriger Bruder sowie seiner 50-jaumlhrigen Groszligmutter wurde Ebola bestaumltigt Alle 3 Erkrankten verstarben im Verlauf UGA hat 7 ETCs eingerichtet und ab dem 15062019 Riegelungsimpfungen implementiert

Das Ethikkomitee der Universitaumlt von Kinshasa hat dem SAGE-Vorschlag im Mai 2019 zugestimmt Riegelungsimpfungen mit dem Impfstoff rVSV-ZEBOV auch bei schwangeren Frauen nach dem 1 Trimester sowie stillenden Frauen die als Kontaktpersonen identifiziert wurden durchzufuumlhren

Durch die Vereinten Nationen wurde am 23052019 ein Emergency Ebola Response Coordinator (EERC) eingesetzt um internationale Hilfe zu koordinieren und die Sicherheit bei der Ausbruchsbekaumlmpfung zu verbessern Hierzu wurde David Gressly berufen der bisher im Rahmen des MONUSCO-Einsatzes in der Region aktiv war

Am 07052019 wurden durch die Strategic Advisory Group of Experts (SAGE) der WHO neue Richtlinien herausgegeben um auf Sicherheitsprobleme und die Gefahr eines Impfstoffmangels zu reagieren

- Schnellere und sicherere Durchfuumlhrung von Riegelungsimpfungen - -Impfungen auszligerhalb eines Ortes sowie gezielte Massenimpfungen (alle Erstkontakte und Kontakte von Erstkontakten aus einem Dorf werden gemeinsam auszligerhalb des Ortes geimpft)

- Neue Impfstrategien mit Ausweitung der Zielpopulation der Riegelungsimpfungen Primaumlr sollen Erstkontakte und Kontakte von Erstkontakten sowie Gesundheitspersonal geimpft werden Eine dritte Barriere wird durch Impfung der Kontakte der Zweitkontakte eingefuumlhrt Zudem soll allen Personen mit geringem Risiko in einer betroffenen Gesundheitszone eine Ebola-Impfung mit einem Impfstoff von Johnson amp Johnson angeboten werden

- Veraumlnderung der Impfdosis Halbierung der Dosis bei Erstkontakten Bei Kontakten von Zweitkontakten kann eine fuumlnffache Reduktion der Impfdosis vorgenommen werden

- Passive Nachverfolgung von Geimpften (ausgenommen Schwangere) Impfkomplikationen werden telefonisch durch den Geimpften gemeldet nur Schwangere werden nach Impfung aktiv nachverfolgt

- Implementierung einer Massenkommunikationskampagne Eine Kampagne der WHO zur besseren Information der Bevoumllkerung per Radio wird massiv ausgebaut

Eine am 12042019 veroumlffentlichte vorlaumlufige Auswertung der klinischen Studie zum Ebola-Impfstoff rVSV-ZEBOV-GP zeigte eine gute Wirksamkeit mit einem Impfschutz bei 975 der Geimpften Zudem gab es Hinweise dass auch diejenigen die dem Virus bereits ausgesetzt waren von der Impfung profitieren

Am 12042019 trat das International Health Regulation (IHR) Emergency Committee zusammen Das Komitee sah weiterhin von internationalen Einschraumlnkungen im Reiseverkehr und im Handel ab und erklaumlrte den derzeitigen EVD-Ausbruch nicht zum PHEIC

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 9

Vom 02 bis zum 04042019 trat die Strategic Advisory Group of Experts (SAGE) zusammen und wertete epidemiologische Daten aus Es wurde angeregt auch Kinder ab 6 Monaten und stillende Muumltter zu impfen In diesem Zusammenhang hat die WHO ihre Impfstrategie ausgeweitet

Seit April 2019 finden am Butembo Airport wie auch am Goma Internation Airport verschaumlrfte Kontrollen statt Zwei neue Screeningposten wurden in LASU und BIRIGO eingerichtet

Laut einer am 27032019 veroumlffentlichten Studie im Lancet glaubten fast die Haumllfte der Befragten dass Ebola nicht existiert oder erfunden wurde um die Region zu destabilisieren oder sich finanziell zu bereichern Zudem zeigte eine im Maumlrz 2019 veroumlffentlichte Befragung von Translators without Borders dass Poster Broschuumlren und anderes Informationsmaterial vielfach nicht oder falsch verstanden werden

In UGA wurde am 05032019 ein Ausbruch von Lungenpest mit mehreren Toten gemeldet Eine der Verstorbenen stammte aus ITURI in COD und reiste bei bereits bestehenden Symptomen nach UGA Im Verlauf wurden keine weiteren Erkrankungen oder Todesfaumllle gemeldet

Zwischen Februar und April 2019 kam es zu einer Zunahme an gewalttaumltigen Uumlbergriffen Das ETC in KATWA wurde am 2402 sowie das ETC in BUTEMBO am 27022019 angegriffen und niedergebrannt Am 19042019 wurde ein von der WHO berufener Epidemiologe bei einem Angriff auf die Universitaumltsklinik in BUTEMBO getoumltet sowie zwei weitere Personen verletzt

Das MoH hat ihr Koordinationszentrum Ende Februar 2019 von Kinshasa nach Goma verlegt um naumlher an den vom Ausbruch betroffenen Gebieten zu sein

Am 13 Februar 2019 hat das MoH COD den Strategic Response Plan 3 vorgestellt der das weitere Vorgehen innerhalb der folgenden sechs Monate regeln soll

Weitere Bekaumlmpfungsmaszlignahmen im Detail siehe unter - httpswwwauswaertiges-amtdedeReiseUndSicherheitreisemedizin-2077850 - httpwwwwhointcsrdonarchivediseaseebolaen - httpswwwmsforglatest - httpswwwalima-ngoorgentagebola - httpsinternationalmedicalcorpsorgemergency-responseebola

Aktuellen Aumlnderungen in den Reisehinweisen des AA finden Sie unter - httpwwwauswaertiges-

amtdeDELaenderinformationenWeitereAktuelleReiseInformationen_nodehtml Informieren Sie sich ausschlieszliglich uumlber zuverlaumlssige Webseiten zB - httpwwwafrowhointhealth-topicsebola-virus-disease - httpwwwwhointcsrdonarchivediseaseebolaen - httpwwwwhointemergenciescrisescoden - httpwwwwhointcsrdon01-november-2018-ebola-drcen - httpwwwwhointennews-roomfact-sheetsdetailebola-virus-disease - httpswwwrkideDEContentInfAZEEbolaEbola_nodehtml - httpwwwecdceuropaeu - httpswwwcdcgov - httpwwwwhointcsren - httpswwwalima-ngoorgentagebola

- httpsinternationalmedicalcorpsorgemergency-responseebola - httpswhomapsarcgiscomappsopsdashboardindexhtmle70c3804f6044652bc37cce7d8

fcef6c

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 10

- -

Uumlbertragungsweg TierTierfleisch auf den Menschen

Das wahrscheinliche Reservoir des Ebola-Virus sind bestimmte Spezies von fruchtfressenden die in Houmlhlen bzw Waldgebieten rasten und die durch das Virus nicht

erkranken Man vermutet dass die Infektion von den Fledermaumlusen oder indirekt von Tieren ausgeht die durch die Fledermaumluse infiziert wurden Unzureichend gekockhtes Fledermaus- oder sonstiges Fleisch (Affen Antilopen ann das Virus auf den Menschen uumlbertragen In den Flughundkolonien in den Baumlumen afrikanischer Staumldte konnte das Virus bisher nicht gefunden werden Der Kontakt mit den Ausscheidungen dieser Flughunde scheint daher im Hinblick auf eine Ebola-Infektion ungefaumlhrlich (der Kot kann jedoch andere gefaumlhrliche Infektionserreger enthalten)

Uumlbertragungsweg Mensch zu Mensch

Von Mensch zu Mensch erfolgt die Uumlbertragung durch direkten Kontakt mit Blut oder anderen Koumlrperfluumlssigkeiten (Erbrochenes Urin Stuhl Sperma wahrscheinlich auch Speichel Schweiszlig Muttermilch und diaplazentar) einer mit klinischen Zeichen an der EVD akut erkrankten Person oder den Koumlrperfluumlssigkeiten verstorbener Personen Direkter Kontakt bedeutet dass virushaltiges Material auf die Haut auf die Schleimhaut (aller Koumlrperoumlffnungen) auf die Bindehaut des Auges oder uumlber Partikel die sich zB beim Erbrechen erkrankter Personen bilden in die Lunge der Kontaktperson gelangt KEINE Uumlbertragungswege

Durch fluumlchtigen Kontakt in der Oumlffentlichkeit mit Menschen die nicht krank wirken wird Ebola nicht uumlbertragen Ebensowenig bei der Beruumlhrung von Geld lokal gekauften Lebensmitteln oder beim Baden im Pool Auch Muumlcken uumlbertragen das Ebola-Virus nicht Das Ebola-Virus wird nicht durch die Luft uumlbertragen (wie Influenza oder Windpocken)

Ansteckungsfaumlhigkeit Inkubationszeit

Die Ansteckung betrifft enge Kontaktpersonen wie Familienmitglieder oder Personen die die Erkrankten medizinisch versorgen

Menschen sind erst ansteckend wenn Sie Krankheitssymptome zeigen

Die ersten Symptome einer EVD treten zwischen 2 und 21 Tagen (im Mittel 8-10 Tage) nach der Infektion auf (Inkubationszeit)

SymptomeFalldefinitionen

Die EVD praumlsentiert sich zunaumlchst aumlhnlich wie andere Erkrankungen die man in den Tropen (z B Malaria Typhus Dengue-Fieber schwere Durchfallerkrankungen) oder auch anderswo findet (unspezifische virale und bakterielle Infekte) Ploumltzlich eintretendes Fieber Kopf- Hals- und Muskelschmerzen Schwaumlchegefuumlhl Erbrechen Bauchschmerzen Durchfall Ausschlag Bindehautentzuumlndung und Blutungen (oft auch vaginal) sind Teil der Symptomatik Die fuumlr DEU geltende Falldefinition und Maszlignahmen bei einem Verdachtsfall finden Sie hier httpswwwrkideDEContentInfAZEEbolaMassnahmen_Verdachtsfall_Infografik_Tabhtml

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 11

Grundsaumltzlich muumlssen 3 Kriterien fuumlr einen begruumlndeten Ebola-Verdachtsfall erfuumlllt sein

Fieber gt 385 degC und

Reiseanamnese lt 3 Wochen vor Krankheitsbeginn in einem aktuellen Ebola-Ausbruchgebiet und

Kontakt mit zu - an Ebola erkrankten oder verstorbenen Menschen bzw deren Koumlrperfluumlssigkeiten - Fledermaumlusen Affen oder deren Ausscheidungen - oder Verzehr - erregerhaltigen Material

oder

erhoumlhte Koumlrpertemperatur gt 374 degC 385 degC (in fruumlher Phase selten lt 374 degC) und

EVD-typische Begleitsymptome wie Durchfall Uumlbelkeit Erbrechen Blutungen etc und

Reiseanamnese wie oben und

Kontakt wie oben

Das Virus kann erst im Blut nachgewiesen werden wenn koumlrperliche Symptome aufgetreten sind insbesondere Fieber Nach klinischer Gesundung konnte das Virus noch mehrere Monate in verschiedenen Koumlrperfluumlssigkeiten (ua im Sperma) gefunden werden Das Virus ist empfindlich und wird durch Seife Bleiche Sonnenlicht und Austrocknung leicht abgetoumltet Ein Waschmaschinengang toumltet das Virus in Kleidung die mit infektioumlser Koumlrperfluumlssigkeit gesaumlttigt war Auf Oberflaumlchen die dem Sonnenlicht ausgesetzt oder getrocknet sind uumlberlebt das Virus nur kurze Zeit Das Risiko einer Ansteckung mit Ebola ist relativ gering

Verhaltensregeln fuumlr Personen die sich im Ausbruchgebiet aufhalten

-Beruumlh zur Begruumlszligung nicht die Haumlnde geben

Beruumlhren Sie keine kranken Menschen oder Verstorbene

Vermeiden Sie Kontakt mit der Koumlrperfluumlssigkeit erkrankter Personen oder mit Objekten die damit in Beruumlhrung kamen (zB Injektionsnadeln)

Halten Sie sich von Gesundheitseinrichtungen in den betroffenen Gebieten so gut es geht fern

Falls Sie in einem EVD-Ausbruchgebiet Fieber bekommen oder medizinische Hilfe benoumltigen gehen Sie nicht zur Arbeit Gehen Sie in eine Klinik ihres Vertrauens nehmen Sie vorab telefonischen Kontakt auf und schildern Ihre Symptome

Gehen Sie nur nach Voranmeldung in eine Klinik und wenn man Sie vorher genau instruiert hat Lassen

Lassen Sie sich vor Einreise gegen Gelbfieber (Einreiseerfordernis - wird kontrolliert) und ggf gegen weitere Infektionskrankheiten impfen (tropenmedizinische Beratung einholen)

Lassen Sie sich gegen Influenza der aktuellen Saison impfen solange Impfstoff verfuumlgbar ist

Betreiben Sie eine konsequente Malariaprophylaxe inkl Chemoprophylaxe entsprechend den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft fuumlr Tropenmedizin u Internationale Gesundheit siehe httpwwwdtgorgempfehlungen-und-leitlinienempfehlungenmalariahtml

Beruumlhren Sie keine lebendigen oder toten Wildtiere

Essen Sie kein

Gemuumlse und Obst sollten prinzipiell gut gewaschengeschaumlltgekocht werden

Waschen Sie sich regelmaumlszligig die Haumlnde mit Seife

Desinfizieren Sie mit potentiell infektioumlsem Material verschmutzte Oberflaumlchen

Meiden Sie oumlffentliche Verkehrsmittel oder groszlige Menschenansammlungen ebenso nicht notwendigen direkten Koumlrperkontakt mit Mitmenschen

Vermeiden Sie Geschlechtsverkehr

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 12

Verhaltensregeln fuumlr Reisende nach Ausreise Ruumlckkehr aus dem Ausbruchsgebiet

Beobachten Sie genau ihren Gesundheitszustand nach Ruumlckkehr aus einem Infektionsgebiet fuumlr 21 Tage insbesondere im Hinblick auf erhoumlhte Temperatur Fieber

Falls Sie einen begruumlndeten Verdacht haben (siehe Falldefinition oben) dass Sie sich infiziert haben koumlnnten (mit oder auch ohne bereits aufgetretene Symptome) wenden Sie sich umgehend an das fuumlr Sie zustaumlndige Gesundheitsamt (zunaumlchst telefonisch) und vermeiden Sie Kontakt mit anderen Personen

Begeben Sie sich nur in medizinische Einrichtungen nach VoranmeldungVorankuumlndigung wenn man Sie vorher genau instruiert hat

Bitte beachten Sie neben unserem generellen Haftungsausschluss den folgenden wichtigen Hinweis Eine Gewaumlhr fuumlr die Richtigkeit und Vollstaumlndigkeit der medizinischen Informationen sowie eine Haftung fuumlr eventuell eintretende Schaumlden kann nicht uumlbernommen werden Fuumlr Ihre Gesundheit bleiben Sie selbst verantwortlich Die Angaben sind - zur Information medizinisch Vorgebildeter gedacht Sie ersetzen nicht die Konsultation eines Arztes - auf die direkte Einreise aus Deutschland in ein Reiseland insbes bei laumlngeren Aufenthalten vor Ort

zugeschnitten Fuumlr kuumlrzere Reisen Einreisen aus Drittlaumlndern und Reisen in andere Gebiete des Landes koumlnnen Abweichungen gelten

- immer auch abhaumlngig von den individuellen Verhaumlltnissen des Reisenden zu sehen Eine vorherige eingehende medizinische Beratung durch einen Arzt Tropenmediziner ist im gegebenen Fall regelmaumlszligig zu empfehlen

- trotz groumlszligtmoumlglicher Bemuumlhungen immer nur ein Beratungsangebot Sie koumlnnen weder alle medizinischen Aspekte abdecken noch alle Zweifel beseitigen oder immer voumlllig aktuell sein

zuruumlck zur Navigation

Page 4: EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DEMOKRATISCHEN … · Hersteller von Ebola-Impfstoffen (Merck, Janssen, CanSino Biologics Inc., Rospotrebnadzor) sowie nationale und internationale Experten

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 4

Grafik 2 Epidemische Kurve und Fallzahlen vom 15122019 (Quelle CMRE)

Risikobewertung und Warnungen

Die WHO hat am 17072019 den Ausbruch zum internationalen Notfall fuumlr die oumlffentliche Gesundheit (PHEIC) erklaumlrt und eine koordinierte und intensivierte internationale Ausbruchs-bekaumlmpfung entsprechend den Internationalen Gesundheitsvorschriften (IGVIHR) als zwingend notwendig erachtet Begruumlndet wird dies ua mit der Neubewertung folgender Fakten

1 Auftreten eines Falles in der Millionenstadt GOMA mit der Gefahr der weiteren Ausbreitung

2 Weiteres Neuauftreten von Faumlllen und kontinuierlich hohe Uumlbertragungszahlen in BENI sowie der Gefahr der weiteren Ausbreitung von dort aus

3 Kontinuierliche Sicherheitsgefaumlhrdung des Gesundheitspersonals mit kuumlrzlicher Ermordung zweier Helfer

4 Inadaumlquate technische personelle und finanzielle Unterstuumltzung der Ausbruchsbekaumlmpfung durch die Weltgemeinschaft

Am 18102019 wurde der EVD-Ausbruch weiterhin als PHEIC eingeordnet

Die WHO empfiehlt jedoch ausdruumlcklich

keine internationalen Einschraumlnkungen im Reiseverkehr und im Handel keine Ausweitung der WHO Empfehlungen fuumlr Luftverkehr Tourismus oder Transportgewerbe keine Implementierung von Einreise-Screenings an Flughaumlfen und Haumlfen auszligerhalb der

betroffenen Region Die Gefaumlhrdung der oumlffentlichen Gesundheit (Public Health) wird wie folgt eingeschaumltzt

auf nationaler Ebene sehr hoch (very high) auf regionaler Ebene (direkte Nachbarlaumlnder) sehr hoch (very high) auf internationaler Ebene gering (low)

Das Auswaumlrtige Amt sieht die Wahrscheinlichkeit des Imports und der Ausbreitung in DEU als sehr gering Das ECDC sieht die Wahrscheinlichkeit des Imports und der Ausbreitung in der EU als sehr gering

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 5

Das Auswaumlrtige Amt warnt vor Reisen in die Ausbruchsgebiete in der COD und ruft dort ggf taumltige deutsche Staatsbuumlrger und Staatsbuumlrgerinnen abgesehen von dem fuumlr die Bekaumlmpfung des Ausbruchs benoumltigte medizinische humanitaumlre und technische Personal zur Ausreise auf

Sollte aus og Gruumlnden in die Region gereist werden ist eine gruumlndliche tropenmedizinische Beratung und Vorbereitung zwingend erforderlich Eine Gelbfieberimpfung ist Pflicht und wird bei Einreise kontrolliert Eine Malaria-Chemoprophylaxe wird ganzjaumlhrig dringend empfohlen Der Tollwutausbruch in ITURI sollte bedacht werden und eine prauml-expositionelle Impfung vor Entsendung erfolgen Ebenso erschweren additive Masern- sowie Choleraausbruumlche seit Juli 2019 die Lage

Wichtig fuumlr deutsches Unterstuumltzungspersonal Ebola-Impfung Eine Impfung gegen Ebola mit dem Impfstoff rVSV-ZEBOV ist ausschlieszliglich fuumlr das bei der

Riegelungsimpfungen vorgesehen Impfungen fuumlr diesen Personenkreis erfolgen im Universitaumltsklinikum Genf oder direkt in der COD Hierzu sollte Kontakt mit der WHO (WHO Senior Officials) vor Ort aufgenommen werden Eine Bescheinigung fuumlr die Notwendigkeit der Impfung ist nicht erforderlich es muss jedoch ersichtlich sein dass die FLW direkt an der Ausbruchsbekaumlmpfung beteiligt sind Sollte sich nicht-geimpfte Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter einer deutschen Organisation einer Hochrisikoexposition ausgesetzt haben kann die WHO sowohl in der COD als auch in Deutschland in Zusammenarbeit mit den deutschen Behoumlrden eine Postexpositionsimpfung innerhalb von weniger als 24 Stunden organisieren Evakuierung Eine medizinische Evakuierung aus dem betroffenen Gebiet ist grundsaumltzlich moumlglich Das Krisenreaktionszentrum des Auswaumlrtigen Amts hat entsprechende Absprachen mit auslaumlndischen Partnern getroffen Die Bundesrepublik

keine eigene Moumlglichkeit an EVD erkrankte deutsche Staatsangehoumlrige unter deutschen Behandlungs- und Arbeitsschutzstandards aus einem Ausbruchsgebiet nach Deutschland zu evakuieren Fuumlr eine notwendige Evakuierung des durch WHO entsandten oder von ihr angeforderten internationalen Hilfspersonals ist grundsaumltzlich die WHO zustaumlndig

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 6

Aktuelle Lagebewertung und wichtige Bekaumlmpfungsmaszlignahmen

In der COD zeigte sich zuletzt ein deutlicher Anstieg der Inzidinz mit 23 Neuerkrankungen Woche (0812-15122019) in 4 Gesundheitszonen Ein Groszligteil der Faumllle infizierte sich laut Aussagen der WHO vermutlich durch eine Person in BENI die bereits 6 Monate zuvor erstmalig an EVD erkrankte Ob es sich um eine erneute Infektion oder einen Ruumlckfall handelt ist bisher nicht geklaumlrt

In den vergangenen 21 Tagen (2112- 11122019) waren insgesamt 4 Gesundheitszonen betroffen siehe Grafik 1 In MABALAKO traten 60 in MANDIMA 18 und in BENI 16 der neuen Faumllle der letzten 3 Wochen auf

Die Ausbruchsbekaumlmpfungsmaszlignahmen wurden in BENI BUTEMBO und MANGINA wiederaufgenommen sind durch die fragile Sicherheitssituation jedoch nur eingeschraumlnkt moumlglich Seit dem 12122019 weGesundheitsteam per Helikopter versorgt siehe UN News Die gewalttaumltigen Uumlbergriffe setzen sich unterdies unvermindert fort Vom 13 bis 15122019 wurden mindestens 43 Personen in BENI ermordet am wahrscheinlichsten durch die terroristische Vereinigung Allied Democratic Forces (ADF)

Laut WHO Disease Outbreak News traten sechs neue EVD Faumllle unter Gesundheitspersonal auf wobei es sich bei 5 Personen um traditionelle Heiler gehandelt haben soll

Weder in GOMA oder SUumlD-KIVU noch in den an die COD angrenzenden Laumlndern sind neue EVD-Faumllle dokumentiert worden In Tansania wurde weiterhin offiziell kein EVD-Fall bestaumltigt

Zusammenfassende Bewertung Der EVD-Ausbruch in der COD ist weiterhin nicht unter Kontrolle Die Anzahl der Neuerkrankungen steigt nach der kontinuierlichen Gewalt der vergangenen Wochen und den damit verbundenen Sicherheitsproblemen wie erwartet an In den kommenden Wochen ist ein weiterer Anstieg der Inzidenz zu befuumlrchten

Die globale Impfallianz GAVI plant einen Vorrat von 500000 Dosen an EVD-Impfstoff zur Ausbruchsbekaumlmpfung und -praumlvention anzulegen

In RWA startete in der Grenzregion zur COD am 08122019 eine Impfkampagne mit dem Impfstoff der Firma Johnson amp Johnson

Die Europaumlische Kommission verkuumlndete am 02122019 50 Mio Euro zur Unterstuumltzung der von EVD Betroffenen in der COD zur Verfuumlgung zu stellen

Seit 14112019 wird der Johnson amp Johnson-Impfstoff im Gesundheitsareal KASINDI in GOMA eingesetzt Der Impfstoff wird zweimal im Abstand von 8 Wochen in Risikopopulationen ohne aktive Transmission verabreicht

Seit Oktober 2019 treten vermehrt gewalttaumltige Uumlbergriffen auf die teils gezielt gegen Gesundheitspersonal gerichtet sind Im Oktober wurden im Suumldsudan 3 IOM-Mitarbeiter an einem Ebola-Screeningposten getoumltet Am 02112019 wurde in MANDIMA ein Mitarbeiter des Gesundheitswesens in seinem Haus ermordet In BENI und OICHA wurden Ausbruchs- bekaumlmpfungsmaszlignahmen teils eingestellt und Gesundheitspersonal abgezogen Am 27112019 wurden EVD-Zentren in BIAKATO MINES und MANGINA angegriffen 4 Mitarbeiter starben bei den Angriffen mindestens 7 wurden verletzt Das verbleibende Gesundheitspersonal wurde zum Groszligteil nach GOMA verbracht In der gesamten Provinz NORD-KIVU fanden vom 0212 bis 04122019 wegen eines Generalstreiks keine Ausbruchsbekaumlmpfungsmaszlignahmen statt

Seit Januar 2019 fanden im Kongo insgesamt 300 Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen statt bei denen sechs Menschen ums Leben kamen und 70 verletzt wurden

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 7

Die Europaumlischen Arzneimittelagentur EMA hat am 18102019 empfohlen den Ebola-Impfstoff Ervebo (rVSV-ZEBOV) in der EU zuzulassen Die EU-Zulassung erfolgt durch die Europaumlische Kommission sofern sie dem Votum zustimmt

Am 18102019 wurde der EVD-Ausbruch in der COD von der WHO weiterhin als Public Health Emergency of International Concern (PHEIC) eingeordnet

Der weltweit groumlszligte Masernausbruch sowie ein Choleraausbruch erschweren die EVD-Bekaumlmpfungsmaszlignahmen seit Oktober 2019

In Tansania sind im September 2019 moumlgliche EVD-Faumllle aufgetreten die jedoch nicht offiziell bestaumltigt wurden Die tansanischen Behoumlrden kooperieren nur eingeschraumlnkt mit der WHO

MSF forderte im September 2019 aufgrund mangelnder Transparenz von Seiten der WHO und eingeschraumlnktem Zugang der Bevoumllkerung zur Ebola-Vakzine ein internationales unabhaumlngiges Koordinationskomitee hinsichtlich der Verteilung des Ebola-Impfstoffs

Die Catholic Agency for Overseas Development wies im September 2019 darauf hin dass kirchliche Institutionen staumlrker in Bekaumlmpfungsmaszlignahmen involviert werden sollten

Am 29082019 wurde in KASESE UGA ein aus NORD-KIVU stammender EVD-Fall dokumentiert Die Patientin verstarb am 30082019

In MWENGA in SUumlD-KIVU wurden im August 2019 insgesamt 6 EVD-Faumllle bestaumltigt Neben den initialen EVD-Faumlllen einer Mutter und ihres Kindes erkrankten 4 Kontaktpersonen (Familienmitglieder sowie Kontaktperson in der Klinik)

Der Strategic Response Plan 4 (SRP4) wurde im August 2019 veroumlffentlicht Von Juli bis Dezember 2019 wuumlrden 287 Mio US$ benoumltigt hiervon 120-140 US$ fuumlr die WHO

Am 12082019 zeigte ein vorlaumlufige Studienauswertung der 4 in der COD eingesetzten experimentellen Ebola-Therapeutika (REGN-EB3 mAb114 ZMapp Remdesivir) eine signifikant bessere Uumlberlebenschance bei Patienten die REGN-EB3 und mAb114 erhalten hatten Ab sofort werden daher alle Patienten in einen REGN-EB3 oder mAb114-Arm randomisiert ZMapp und Remdesivir wird nicht mehr eingesetzt

Am 02022019 startete in UGA eine zweijaumlhrige Studie an 800 Mitarbeitern aus dem Gesundheitswesen fuumlr einen experimentellen Ebola-Impfstoff (ZEBOVAC) von Janssen (Johnson amp Johnson) Der Impfstoff wird vom Hersteller zur Verfuumlgung gestellt

In Folge der EVD-Faumllle in GOMA hatte RWA seine Grenze zur COD am 02082019 kurzzeitig geschlossen im Verlauf jedoch zeitnah wieder geoumlffnet

In der Gesundheitszone NYIRAGONGO die Teile GOMAs umfasst trat ein zweiter unabhaumlngig von dem am 14072019 berichteter EVD-Fall auf Es handelt sich um einen Goldgraumlber der aus MONGWALU in der Naumlhe von BUNIA am 13072019 nach GOMA reiste Am 22072019 begann er Symptome zu zeigen am 30072019 wurde er in einem ETC isoliert und verstarb am 31072019 Im Verlauf erkrankten seine Ehefrau und Kind

Am 20072019 hat Praumlsident Tshisekedi den Leiter des kongolesischen biomedizinischen Forschungsinstituts Prof Muyembe als Koordinator des EVD-Ausbruchs eingesetzt Der Gesundheitsminister Dr Ilunga trat hieraufhin am 22072019 zuruumlck

Der Strategic Response Plan 4 der COD ist in Teilen veroumlffentlicht und fokussiert sich auf 5 Bereiche 1) EVD-Bekaumlmpfungsmaszlignahmen 2) Sicherheit und Zugang zur Bevoumllkerung 3) Humanitaumlre Hilfe 4) Finanzierung und 5) Umgebende Laumlnder

Am 14072019 trat ein erster EVD-Fall in der Millionenstadt GOMA auf die an der Grenze zu RWA liegt Der Patient stammte aus BENI und verstarb im Verlauf

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 8

In der COD haben laut UNHCR gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen zwei Volksgruppen in ITURI seit Anfang Juni 2019 zur Vertreibung von mehr als 300000 Menschen gefuumlhrt

Am 14062019 erklaumlrte das International Health Regulation (IHR) Emergency Committee weiterhin den derzeitigen EVD-Ausbruch nicht zum PHEIC

Die WHO verkuumlndete am 14062019 dass ca 250000 Impfdosen bereitstuumlnden weitere 100000 Impfdosen seien am Ende des Jahres bereit Unabhaumlngig hiervon verkuumlndete die Firma Merck etwa 450000 zusaumltzliche Impfdosen zu produzieren die innerhalb von etwa 12 Monaten zur Verfuumlgung stehen sollen

In KASESEUGA sind am 11 und 12062019 die ersten drei EVD-Faumllle auszligerhalb der COD bestaumltigt worden Beim Indexfall handelt es sich um einen 5-jaumlhrigen Jungen der die Grenze am Abend des 10062019 nach der Beerdigung seines an EVD erkrankten Groszligvaters uumlberquerte Der Junge und seine Familie waren am 10062019 tagsuumlber beim Screening in KASINDICOD aufgefallen und isoliert worden Am Abend verlieszligen sechs Familienmitglieder mit dem Indexfall die Isolationseinheit und uumlberquerten die Grenze abseits der offiziellen Grenzuumlbertritte Die UGA Behoumlrden fanden die Familie im KAGANDO Hospital in UGA Alle 6 Familienmitglieder wurden in das BWERA ETC in UGA verbracht Beim Indexpatienten seinem 3-jaumlhriger Bruder sowie seiner 50-jaumlhrigen Groszligmutter wurde Ebola bestaumltigt Alle 3 Erkrankten verstarben im Verlauf UGA hat 7 ETCs eingerichtet und ab dem 15062019 Riegelungsimpfungen implementiert

Das Ethikkomitee der Universitaumlt von Kinshasa hat dem SAGE-Vorschlag im Mai 2019 zugestimmt Riegelungsimpfungen mit dem Impfstoff rVSV-ZEBOV auch bei schwangeren Frauen nach dem 1 Trimester sowie stillenden Frauen die als Kontaktpersonen identifiziert wurden durchzufuumlhren

Durch die Vereinten Nationen wurde am 23052019 ein Emergency Ebola Response Coordinator (EERC) eingesetzt um internationale Hilfe zu koordinieren und die Sicherheit bei der Ausbruchsbekaumlmpfung zu verbessern Hierzu wurde David Gressly berufen der bisher im Rahmen des MONUSCO-Einsatzes in der Region aktiv war

Am 07052019 wurden durch die Strategic Advisory Group of Experts (SAGE) der WHO neue Richtlinien herausgegeben um auf Sicherheitsprobleme und die Gefahr eines Impfstoffmangels zu reagieren

- Schnellere und sicherere Durchfuumlhrung von Riegelungsimpfungen - -Impfungen auszligerhalb eines Ortes sowie gezielte Massenimpfungen (alle Erstkontakte und Kontakte von Erstkontakten aus einem Dorf werden gemeinsam auszligerhalb des Ortes geimpft)

- Neue Impfstrategien mit Ausweitung der Zielpopulation der Riegelungsimpfungen Primaumlr sollen Erstkontakte und Kontakte von Erstkontakten sowie Gesundheitspersonal geimpft werden Eine dritte Barriere wird durch Impfung der Kontakte der Zweitkontakte eingefuumlhrt Zudem soll allen Personen mit geringem Risiko in einer betroffenen Gesundheitszone eine Ebola-Impfung mit einem Impfstoff von Johnson amp Johnson angeboten werden

- Veraumlnderung der Impfdosis Halbierung der Dosis bei Erstkontakten Bei Kontakten von Zweitkontakten kann eine fuumlnffache Reduktion der Impfdosis vorgenommen werden

- Passive Nachverfolgung von Geimpften (ausgenommen Schwangere) Impfkomplikationen werden telefonisch durch den Geimpften gemeldet nur Schwangere werden nach Impfung aktiv nachverfolgt

- Implementierung einer Massenkommunikationskampagne Eine Kampagne der WHO zur besseren Information der Bevoumllkerung per Radio wird massiv ausgebaut

Eine am 12042019 veroumlffentlichte vorlaumlufige Auswertung der klinischen Studie zum Ebola-Impfstoff rVSV-ZEBOV-GP zeigte eine gute Wirksamkeit mit einem Impfschutz bei 975 der Geimpften Zudem gab es Hinweise dass auch diejenigen die dem Virus bereits ausgesetzt waren von der Impfung profitieren

Am 12042019 trat das International Health Regulation (IHR) Emergency Committee zusammen Das Komitee sah weiterhin von internationalen Einschraumlnkungen im Reiseverkehr und im Handel ab und erklaumlrte den derzeitigen EVD-Ausbruch nicht zum PHEIC

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 9

Vom 02 bis zum 04042019 trat die Strategic Advisory Group of Experts (SAGE) zusammen und wertete epidemiologische Daten aus Es wurde angeregt auch Kinder ab 6 Monaten und stillende Muumltter zu impfen In diesem Zusammenhang hat die WHO ihre Impfstrategie ausgeweitet

Seit April 2019 finden am Butembo Airport wie auch am Goma Internation Airport verschaumlrfte Kontrollen statt Zwei neue Screeningposten wurden in LASU und BIRIGO eingerichtet

Laut einer am 27032019 veroumlffentlichten Studie im Lancet glaubten fast die Haumllfte der Befragten dass Ebola nicht existiert oder erfunden wurde um die Region zu destabilisieren oder sich finanziell zu bereichern Zudem zeigte eine im Maumlrz 2019 veroumlffentlichte Befragung von Translators without Borders dass Poster Broschuumlren und anderes Informationsmaterial vielfach nicht oder falsch verstanden werden

In UGA wurde am 05032019 ein Ausbruch von Lungenpest mit mehreren Toten gemeldet Eine der Verstorbenen stammte aus ITURI in COD und reiste bei bereits bestehenden Symptomen nach UGA Im Verlauf wurden keine weiteren Erkrankungen oder Todesfaumllle gemeldet

Zwischen Februar und April 2019 kam es zu einer Zunahme an gewalttaumltigen Uumlbergriffen Das ETC in KATWA wurde am 2402 sowie das ETC in BUTEMBO am 27022019 angegriffen und niedergebrannt Am 19042019 wurde ein von der WHO berufener Epidemiologe bei einem Angriff auf die Universitaumltsklinik in BUTEMBO getoumltet sowie zwei weitere Personen verletzt

Das MoH hat ihr Koordinationszentrum Ende Februar 2019 von Kinshasa nach Goma verlegt um naumlher an den vom Ausbruch betroffenen Gebieten zu sein

Am 13 Februar 2019 hat das MoH COD den Strategic Response Plan 3 vorgestellt der das weitere Vorgehen innerhalb der folgenden sechs Monate regeln soll

Weitere Bekaumlmpfungsmaszlignahmen im Detail siehe unter - httpswwwauswaertiges-amtdedeReiseUndSicherheitreisemedizin-2077850 - httpwwwwhointcsrdonarchivediseaseebolaen - httpswwwmsforglatest - httpswwwalima-ngoorgentagebola - httpsinternationalmedicalcorpsorgemergency-responseebola

Aktuellen Aumlnderungen in den Reisehinweisen des AA finden Sie unter - httpwwwauswaertiges-

amtdeDELaenderinformationenWeitereAktuelleReiseInformationen_nodehtml Informieren Sie sich ausschlieszliglich uumlber zuverlaumlssige Webseiten zB - httpwwwafrowhointhealth-topicsebola-virus-disease - httpwwwwhointcsrdonarchivediseaseebolaen - httpwwwwhointemergenciescrisescoden - httpwwwwhointcsrdon01-november-2018-ebola-drcen - httpwwwwhointennews-roomfact-sheetsdetailebola-virus-disease - httpswwwrkideDEContentInfAZEEbolaEbola_nodehtml - httpwwwecdceuropaeu - httpswwwcdcgov - httpwwwwhointcsren - httpswwwalima-ngoorgentagebola

- httpsinternationalmedicalcorpsorgemergency-responseebola - httpswhomapsarcgiscomappsopsdashboardindexhtmle70c3804f6044652bc37cce7d8

fcef6c

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 10

- -

Uumlbertragungsweg TierTierfleisch auf den Menschen

Das wahrscheinliche Reservoir des Ebola-Virus sind bestimmte Spezies von fruchtfressenden die in Houmlhlen bzw Waldgebieten rasten und die durch das Virus nicht

erkranken Man vermutet dass die Infektion von den Fledermaumlusen oder indirekt von Tieren ausgeht die durch die Fledermaumluse infiziert wurden Unzureichend gekockhtes Fledermaus- oder sonstiges Fleisch (Affen Antilopen ann das Virus auf den Menschen uumlbertragen In den Flughundkolonien in den Baumlumen afrikanischer Staumldte konnte das Virus bisher nicht gefunden werden Der Kontakt mit den Ausscheidungen dieser Flughunde scheint daher im Hinblick auf eine Ebola-Infektion ungefaumlhrlich (der Kot kann jedoch andere gefaumlhrliche Infektionserreger enthalten)

Uumlbertragungsweg Mensch zu Mensch

Von Mensch zu Mensch erfolgt die Uumlbertragung durch direkten Kontakt mit Blut oder anderen Koumlrperfluumlssigkeiten (Erbrochenes Urin Stuhl Sperma wahrscheinlich auch Speichel Schweiszlig Muttermilch und diaplazentar) einer mit klinischen Zeichen an der EVD akut erkrankten Person oder den Koumlrperfluumlssigkeiten verstorbener Personen Direkter Kontakt bedeutet dass virushaltiges Material auf die Haut auf die Schleimhaut (aller Koumlrperoumlffnungen) auf die Bindehaut des Auges oder uumlber Partikel die sich zB beim Erbrechen erkrankter Personen bilden in die Lunge der Kontaktperson gelangt KEINE Uumlbertragungswege

Durch fluumlchtigen Kontakt in der Oumlffentlichkeit mit Menschen die nicht krank wirken wird Ebola nicht uumlbertragen Ebensowenig bei der Beruumlhrung von Geld lokal gekauften Lebensmitteln oder beim Baden im Pool Auch Muumlcken uumlbertragen das Ebola-Virus nicht Das Ebola-Virus wird nicht durch die Luft uumlbertragen (wie Influenza oder Windpocken)

Ansteckungsfaumlhigkeit Inkubationszeit

Die Ansteckung betrifft enge Kontaktpersonen wie Familienmitglieder oder Personen die die Erkrankten medizinisch versorgen

Menschen sind erst ansteckend wenn Sie Krankheitssymptome zeigen

Die ersten Symptome einer EVD treten zwischen 2 und 21 Tagen (im Mittel 8-10 Tage) nach der Infektion auf (Inkubationszeit)

SymptomeFalldefinitionen

Die EVD praumlsentiert sich zunaumlchst aumlhnlich wie andere Erkrankungen die man in den Tropen (z B Malaria Typhus Dengue-Fieber schwere Durchfallerkrankungen) oder auch anderswo findet (unspezifische virale und bakterielle Infekte) Ploumltzlich eintretendes Fieber Kopf- Hals- und Muskelschmerzen Schwaumlchegefuumlhl Erbrechen Bauchschmerzen Durchfall Ausschlag Bindehautentzuumlndung und Blutungen (oft auch vaginal) sind Teil der Symptomatik Die fuumlr DEU geltende Falldefinition und Maszlignahmen bei einem Verdachtsfall finden Sie hier httpswwwrkideDEContentInfAZEEbolaMassnahmen_Verdachtsfall_Infografik_Tabhtml

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 11

Grundsaumltzlich muumlssen 3 Kriterien fuumlr einen begruumlndeten Ebola-Verdachtsfall erfuumlllt sein

Fieber gt 385 degC und

Reiseanamnese lt 3 Wochen vor Krankheitsbeginn in einem aktuellen Ebola-Ausbruchgebiet und

Kontakt mit zu - an Ebola erkrankten oder verstorbenen Menschen bzw deren Koumlrperfluumlssigkeiten - Fledermaumlusen Affen oder deren Ausscheidungen - oder Verzehr - erregerhaltigen Material

oder

erhoumlhte Koumlrpertemperatur gt 374 degC 385 degC (in fruumlher Phase selten lt 374 degC) und

EVD-typische Begleitsymptome wie Durchfall Uumlbelkeit Erbrechen Blutungen etc und

Reiseanamnese wie oben und

Kontakt wie oben

Das Virus kann erst im Blut nachgewiesen werden wenn koumlrperliche Symptome aufgetreten sind insbesondere Fieber Nach klinischer Gesundung konnte das Virus noch mehrere Monate in verschiedenen Koumlrperfluumlssigkeiten (ua im Sperma) gefunden werden Das Virus ist empfindlich und wird durch Seife Bleiche Sonnenlicht und Austrocknung leicht abgetoumltet Ein Waschmaschinengang toumltet das Virus in Kleidung die mit infektioumlser Koumlrperfluumlssigkeit gesaumlttigt war Auf Oberflaumlchen die dem Sonnenlicht ausgesetzt oder getrocknet sind uumlberlebt das Virus nur kurze Zeit Das Risiko einer Ansteckung mit Ebola ist relativ gering

Verhaltensregeln fuumlr Personen die sich im Ausbruchgebiet aufhalten

-Beruumlh zur Begruumlszligung nicht die Haumlnde geben

Beruumlhren Sie keine kranken Menschen oder Verstorbene

Vermeiden Sie Kontakt mit der Koumlrperfluumlssigkeit erkrankter Personen oder mit Objekten die damit in Beruumlhrung kamen (zB Injektionsnadeln)

Halten Sie sich von Gesundheitseinrichtungen in den betroffenen Gebieten so gut es geht fern

Falls Sie in einem EVD-Ausbruchgebiet Fieber bekommen oder medizinische Hilfe benoumltigen gehen Sie nicht zur Arbeit Gehen Sie in eine Klinik ihres Vertrauens nehmen Sie vorab telefonischen Kontakt auf und schildern Ihre Symptome

Gehen Sie nur nach Voranmeldung in eine Klinik und wenn man Sie vorher genau instruiert hat Lassen

Lassen Sie sich vor Einreise gegen Gelbfieber (Einreiseerfordernis - wird kontrolliert) und ggf gegen weitere Infektionskrankheiten impfen (tropenmedizinische Beratung einholen)

Lassen Sie sich gegen Influenza der aktuellen Saison impfen solange Impfstoff verfuumlgbar ist

Betreiben Sie eine konsequente Malariaprophylaxe inkl Chemoprophylaxe entsprechend den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft fuumlr Tropenmedizin u Internationale Gesundheit siehe httpwwwdtgorgempfehlungen-und-leitlinienempfehlungenmalariahtml

Beruumlhren Sie keine lebendigen oder toten Wildtiere

Essen Sie kein

Gemuumlse und Obst sollten prinzipiell gut gewaschengeschaumlltgekocht werden

Waschen Sie sich regelmaumlszligig die Haumlnde mit Seife

Desinfizieren Sie mit potentiell infektioumlsem Material verschmutzte Oberflaumlchen

Meiden Sie oumlffentliche Verkehrsmittel oder groszlige Menschenansammlungen ebenso nicht notwendigen direkten Koumlrperkontakt mit Mitmenschen

Vermeiden Sie Geschlechtsverkehr

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 12

Verhaltensregeln fuumlr Reisende nach Ausreise Ruumlckkehr aus dem Ausbruchsgebiet

Beobachten Sie genau ihren Gesundheitszustand nach Ruumlckkehr aus einem Infektionsgebiet fuumlr 21 Tage insbesondere im Hinblick auf erhoumlhte Temperatur Fieber

Falls Sie einen begruumlndeten Verdacht haben (siehe Falldefinition oben) dass Sie sich infiziert haben koumlnnten (mit oder auch ohne bereits aufgetretene Symptome) wenden Sie sich umgehend an das fuumlr Sie zustaumlndige Gesundheitsamt (zunaumlchst telefonisch) und vermeiden Sie Kontakt mit anderen Personen

Begeben Sie sich nur in medizinische Einrichtungen nach VoranmeldungVorankuumlndigung wenn man Sie vorher genau instruiert hat

Bitte beachten Sie neben unserem generellen Haftungsausschluss den folgenden wichtigen Hinweis Eine Gewaumlhr fuumlr die Richtigkeit und Vollstaumlndigkeit der medizinischen Informationen sowie eine Haftung fuumlr eventuell eintretende Schaumlden kann nicht uumlbernommen werden Fuumlr Ihre Gesundheit bleiben Sie selbst verantwortlich Die Angaben sind - zur Information medizinisch Vorgebildeter gedacht Sie ersetzen nicht die Konsultation eines Arztes - auf die direkte Einreise aus Deutschland in ein Reiseland insbes bei laumlngeren Aufenthalten vor Ort

zugeschnitten Fuumlr kuumlrzere Reisen Einreisen aus Drittlaumlndern und Reisen in andere Gebiete des Landes koumlnnen Abweichungen gelten

- immer auch abhaumlngig von den individuellen Verhaumlltnissen des Reisenden zu sehen Eine vorherige eingehende medizinische Beratung durch einen Arzt Tropenmediziner ist im gegebenen Fall regelmaumlszligig zu empfehlen

- trotz groumlszligtmoumlglicher Bemuumlhungen immer nur ein Beratungsangebot Sie koumlnnen weder alle medizinischen Aspekte abdecken noch alle Zweifel beseitigen oder immer voumlllig aktuell sein

zuruumlck zur Navigation

Page 5: EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DEMOKRATISCHEN … · Hersteller von Ebola-Impfstoffen (Merck, Janssen, CanSino Biologics Inc., Rospotrebnadzor) sowie nationale und internationale Experten

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 5

Das Auswaumlrtige Amt warnt vor Reisen in die Ausbruchsgebiete in der COD und ruft dort ggf taumltige deutsche Staatsbuumlrger und Staatsbuumlrgerinnen abgesehen von dem fuumlr die Bekaumlmpfung des Ausbruchs benoumltigte medizinische humanitaumlre und technische Personal zur Ausreise auf

Sollte aus og Gruumlnden in die Region gereist werden ist eine gruumlndliche tropenmedizinische Beratung und Vorbereitung zwingend erforderlich Eine Gelbfieberimpfung ist Pflicht und wird bei Einreise kontrolliert Eine Malaria-Chemoprophylaxe wird ganzjaumlhrig dringend empfohlen Der Tollwutausbruch in ITURI sollte bedacht werden und eine prauml-expositionelle Impfung vor Entsendung erfolgen Ebenso erschweren additive Masern- sowie Choleraausbruumlche seit Juli 2019 die Lage

Wichtig fuumlr deutsches Unterstuumltzungspersonal Ebola-Impfung Eine Impfung gegen Ebola mit dem Impfstoff rVSV-ZEBOV ist ausschlieszliglich fuumlr das bei der

Riegelungsimpfungen vorgesehen Impfungen fuumlr diesen Personenkreis erfolgen im Universitaumltsklinikum Genf oder direkt in der COD Hierzu sollte Kontakt mit der WHO (WHO Senior Officials) vor Ort aufgenommen werden Eine Bescheinigung fuumlr die Notwendigkeit der Impfung ist nicht erforderlich es muss jedoch ersichtlich sein dass die FLW direkt an der Ausbruchsbekaumlmpfung beteiligt sind Sollte sich nicht-geimpfte Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter einer deutschen Organisation einer Hochrisikoexposition ausgesetzt haben kann die WHO sowohl in der COD als auch in Deutschland in Zusammenarbeit mit den deutschen Behoumlrden eine Postexpositionsimpfung innerhalb von weniger als 24 Stunden organisieren Evakuierung Eine medizinische Evakuierung aus dem betroffenen Gebiet ist grundsaumltzlich moumlglich Das Krisenreaktionszentrum des Auswaumlrtigen Amts hat entsprechende Absprachen mit auslaumlndischen Partnern getroffen Die Bundesrepublik

keine eigene Moumlglichkeit an EVD erkrankte deutsche Staatsangehoumlrige unter deutschen Behandlungs- und Arbeitsschutzstandards aus einem Ausbruchsgebiet nach Deutschland zu evakuieren Fuumlr eine notwendige Evakuierung des durch WHO entsandten oder von ihr angeforderten internationalen Hilfspersonals ist grundsaumltzlich die WHO zustaumlndig

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 6

Aktuelle Lagebewertung und wichtige Bekaumlmpfungsmaszlignahmen

In der COD zeigte sich zuletzt ein deutlicher Anstieg der Inzidinz mit 23 Neuerkrankungen Woche (0812-15122019) in 4 Gesundheitszonen Ein Groszligteil der Faumllle infizierte sich laut Aussagen der WHO vermutlich durch eine Person in BENI die bereits 6 Monate zuvor erstmalig an EVD erkrankte Ob es sich um eine erneute Infektion oder einen Ruumlckfall handelt ist bisher nicht geklaumlrt

In den vergangenen 21 Tagen (2112- 11122019) waren insgesamt 4 Gesundheitszonen betroffen siehe Grafik 1 In MABALAKO traten 60 in MANDIMA 18 und in BENI 16 der neuen Faumllle der letzten 3 Wochen auf

Die Ausbruchsbekaumlmpfungsmaszlignahmen wurden in BENI BUTEMBO und MANGINA wiederaufgenommen sind durch die fragile Sicherheitssituation jedoch nur eingeschraumlnkt moumlglich Seit dem 12122019 weGesundheitsteam per Helikopter versorgt siehe UN News Die gewalttaumltigen Uumlbergriffe setzen sich unterdies unvermindert fort Vom 13 bis 15122019 wurden mindestens 43 Personen in BENI ermordet am wahrscheinlichsten durch die terroristische Vereinigung Allied Democratic Forces (ADF)

Laut WHO Disease Outbreak News traten sechs neue EVD Faumllle unter Gesundheitspersonal auf wobei es sich bei 5 Personen um traditionelle Heiler gehandelt haben soll

Weder in GOMA oder SUumlD-KIVU noch in den an die COD angrenzenden Laumlndern sind neue EVD-Faumllle dokumentiert worden In Tansania wurde weiterhin offiziell kein EVD-Fall bestaumltigt

Zusammenfassende Bewertung Der EVD-Ausbruch in der COD ist weiterhin nicht unter Kontrolle Die Anzahl der Neuerkrankungen steigt nach der kontinuierlichen Gewalt der vergangenen Wochen und den damit verbundenen Sicherheitsproblemen wie erwartet an In den kommenden Wochen ist ein weiterer Anstieg der Inzidenz zu befuumlrchten

Die globale Impfallianz GAVI plant einen Vorrat von 500000 Dosen an EVD-Impfstoff zur Ausbruchsbekaumlmpfung und -praumlvention anzulegen

In RWA startete in der Grenzregion zur COD am 08122019 eine Impfkampagne mit dem Impfstoff der Firma Johnson amp Johnson

Die Europaumlische Kommission verkuumlndete am 02122019 50 Mio Euro zur Unterstuumltzung der von EVD Betroffenen in der COD zur Verfuumlgung zu stellen

Seit 14112019 wird der Johnson amp Johnson-Impfstoff im Gesundheitsareal KASINDI in GOMA eingesetzt Der Impfstoff wird zweimal im Abstand von 8 Wochen in Risikopopulationen ohne aktive Transmission verabreicht

Seit Oktober 2019 treten vermehrt gewalttaumltige Uumlbergriffen auf die teils gezielt gegen Gesundheitspersonal gerichtet sind Im Oktober wurden im Suumldsudan 3 IOM-Mitarbeiter an einem Ebola-Screeningposten getoumltet Am 02112019 wurde in MANDIMA ein Mitarbeiter des Gesundheitswesens in seinem Haus ermordet In BENI und OICHA wurden Ausbruchs- bekaumlmpfungsmaszlignahmen teils eingestellt und Gesundheitspersonal abgezogen Am 27112019 wurden EVD-Zentren in BIAKATO MINES und MANGINA angegriffen 4 Mitarbeiter starben bei den Angriffen mindestens 7 wurden verletzt Das verbleibende Gesundheitspersonal wurde zum Groszligteil nach GOMA verbracht In der gesamten Provinz NORD-KIVU fanden vom 0212 bis 04122019 wegen eines Generalstreiks keine Ausbruchsbekaumlmpfungsmaszlignahmen statt

Seit Januar 2019 fanden im Kongo insgesamt 300 Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen statt bei denen sechs Menschen ums Leben kamen und 70 verletzt wurden

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 7

Die Europaumlischen Arzneimittelagentur EMA hat am 18102019 empfohlen den Ebola-Impfstoff Ervebo (rVSV-ZEBOV) in der EU zuzulassen Die EU-Zulassung erfolgt durch die Europaumlische Kommission sofern sie dem Votum zustimmt

Am 18102019 wurde der EVD-Ausbruch in der COD von der WHO weiterhin als Public Health Emergency of International Concern (PHEIC) eingeordnet

Der weltweit groumlszligte Masernausbruch sowie ein Choleraausbruch erschweren die EVD-Bekaumlmpfungsmaszlignahmen seit Oktober 2019

In Tansania sind im September 2019 moumlgliche EVD-Faumllle aufgetreten die jedoch nicht offiziell bestaumltigt wurden Die tansanischen Behoumlrden kooperieren nur eingeschraumlnkt mit der WHO

MSF forderte im September 2019 aufgrund mangelnder Transparenz von Seiten der WHO und eingeschraumlnktem Zugang der Bevoumllkerung zur Ebola-Vakzine ein internationales unabhaumlngiges Koordinationskomitee hinsichtlich der Verteilung des Ebola-Impfstoffs

Die Catholic Agency for Overseas Development wies im September 2019 darauf hin dass kirchliche Institutionen staumlrker in Bekaumlmpfungsmaszlignahmen involviert werden sollten

Am 29082019 wurde in KASESE UGA ein aus NORD-KIVU stammender EVD-Fall dokumentiert Die Patientin verstarb am 30082019

In MWENGA in SUumlD-KIVU wurden im August 2019 insgesamt 6 EVD-Faumllle bestaumltigt Neben den initialen EVD-Faumlllen einer Mutter und ihres Kindes erkrankten 4 Kontaktpersonen (Familienmitglieder sowie Kontaktperson in der Klinik)

Der Strategic Response Plan 4 (SRP4) wurde im August 2019 veroumlffentlicht Von Juli bis Dezember 2019 wuumlrden 287 Mio US$ benoumltigt hiervon 120-140 US$ fuumlr die WHO

Am 12082019 zeigte ein vorlaumlufige Studienauswertung der 4 in der COD eingesetzten experimentellen Ebola-Therapeutika (REGN-EB3 mAb114 ZMapp Remdesivir) eine signifikant bessere Uumlberlebenschance bei Patienten die REGN-EB3 und mAb114 erhalten hatten Ab sofort werden daher alle Patienten in einen REGN-EB3 oder mAb114-Arm randomisiert ZMapp und Remdesivir wird nicht mehr eingesetzt

Am 02022019 startete in UGA eine zweijaumlhrige Studie an 800 Mitarbeitern aus dem Gesundheitswesen fuumlr einen experimentellen Ebola-Impfstoff (ZEBOVAC) von Janssen (Johnson amp Johnson) Der Impfstoff wird vom Hersteller zur Verfuumlgung gestellt

In Folge der EVD-Faumllle in GOMA hatte RWA seine Grenze zur COD am 02082019 kurzzeitig geschlossen im Verlauf jedoch zeitnah wieder geoumlffnet

In der Gesundheitszone NYIRAGONGO die Teile GOMAs umfasst trat ein zweiter unabhaumlngig von dem am 14072019 berichteter EVD-Fall auf Es handelt sich um einen Goldgraumlber der aus MONGWALU in der Naumlhe von BUNIA am 13072019 nach GOMA reiste Am 22072019 begann er Symptome zu zeigen am 30072019 wurde er in einem ETC isoliert und verstarb am 31072019 Im Verlauf erkrankten seine Ehefrau und Kind

Am 20072019 hat Praumlsident Tshisekedi den Leiter des kongolesischen biomedizinischen Forschungsinstituts Prof Muyembe als Koordinator des EVD-Ausbruchs eingesetzt Der Gesundheitsminister Dr Ilunga trat hieraufhin am 22072019 zuruumlck

Der Strategic Response Plan 4 der COD ist in Teilen veroumlffentlicht und fokussiert sich auf 5 Bereiche 1) EVD-Bekaumlmpfungsmaszlignahmen 2) Sicherheit und Zugang zur Bevoumllkerung 3) Humanitaumlre Hilfe 4) Finanzierung und 5) Umgebende Laumlnder

Am 14072019 trat ein erster EVD-Fall in der Millionenstadt GOMA auf die an der Grenze zu RWA liegt Der Patient stammte aus BENI und verstarb im Verlauf

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 8

In der COD haben laut UNHCR gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen zwei Volksgruppen in ITURI seit Anfang Juni 2019 zur Vertreibung von mehr als 300000 Menschen gefuumlhrt

Am 14062019 erklaumlrte das International Health Regulation (IHR) Emergency Committee weiterhin den derzeitigen EVD-Ausbruch nicht zum PHEIC

Die WHO verkuumlndete am 14062019 dass ca 250000 Impfdosen bereitstuumlnden weitere 100000 Impfdosen seien am Ende des Jahres bereit Unabhaumlngig hiervon verkuumlndete die Firma Merck etwa 450000 zusaumltzliche Impfdosen zu produzieren die innerhalb von etwa 12 Monaten zur Verfuumlgung stehen sollen

In KASESEUGA sind am 11 und 12062019 die ersten drei EVD-Faumllle auszligerhalb der COD bestaumltigt worden Beim Indexfall handelt es sich um einen 5-jaumlhrigen Jungen der die Grenze am Abend des 10062019 nach der Beerdigung seines an EVD erkrankten Groszligvaters uumlberquerte Der Junge und seine Familie waren am 10062019 tagsuumlber beim Screening in KASINDICOD aufgefallen und isoliert worden Am Abend verlieszligen sechs Familienmitglieder mit dem Indexfall die Isolationseinheit und uumlberquerten die Grenze abseits der offiziellen Grenzuumlbertritte Die UGA Behoumlrden fanden die Familie im KAGANDO Hospital in UGA Alle 6 Familienmitglieder wurden in das BWERA ETC in UGA verbracht Beim Indexpatienten seinem 3-jaumlhriger Bruder sowie seiner 50-jaumlhrigen Groszligmutter wurde Ebola bestaumltigt Alle 3 Erkrankten verstarben im Verlauf UGA hat 7 ETCs eingerichtet und ab dem 15062019 Riegelungsimpfungen implementiert

Das Ethikkomitee der Universitaumlt von Kinshasa hat dem SAGE-Vorschlag im Mai 2019 zugestimmt Riegelungsimpfungen mit dem Impfstoff rVSV-ZEBOV auch bei schwangeren Frauen nach dem 1 Trimester sowie stillenden Frauen die als Kontaktpersonen identifiziert wurden durchzufuumlhren

Durch die Vereinten Nationen wurde am 23052019 ein Emergency Ebola Response Coordinator (EERC) eingesetzt um internationale Hilfe zu koordinieren und die Sicherheit bei der Ausbruchsbekaumlmpfung zu verbessern Hierzu wurde David Gressly berufen der bisher im Rahmen des MONUSCO-Einsatzes in der Region aktiv war

Am 07052019 wurden durch die Strategic Advisory Group of Experts (SAGE) der WHO neue Richtlinien herausgegeben um auf Sicherheitsprobleme und die Gefahr eines Impfstoffmangels zu reagieren

- Schnellere und sicherere Durchfuumlhrung von Riegelungsimpfungen - -Impfungen auszligerhalb eines Ortes sowie gezielte Massenimpfungen (alle Erstkontakte und Kontakte von Erstkontakten aus einem Dorf werden gemeinsam auszligerhalb des Ortes geimpft)

- Neue Impfstrategien mit Ausweitung der Zielpopulation der Riegelungsimpfungen Primaumlr sollen Erstkontakte und Kontakte von Erstkontakten sowie Gesundheitspersonal geimpft werden Eine dritte Barriere wird durch Impfung der Kontakte der Zweitkontakte eingefuumlhrt Zudem soll allen Personen mit geringem Risiko in einer betroffenen Gesundheitszone eine Ebola-Impfung mit einem Impfstoff von Johnson amp Johnson angeboten werden

- Veraumlnderung der Impfdosis Halbierung der Dosis bei Erstkontakten Bei Kontakten von Zweitkontakten kann eine fuumlnffache Reduktion der Impfdosis vorgenommen werden

- Passive Nachverfolgung von Geimpften (ausgenommen Schwangere) Impfkomplikationen werden telefonisch durch den Geimpften gemeldet nur Schwangere werden nach Impfung aktiv nachverfolgt

- Implementierung einer Massenkommunikationskampagne Eine Kampagne der WHO zur besseren Information der Bevoumllkerung per Radio wird massiv ausgebaut

Eine am 12042019 veroumlffentlichte vorlaumlufige Auswertung der klinischen Studie zum Ebola-Impfstoff rVSV-ZEBOV-GP zeigte eine gute Wirksamkeit mit einem Impfschutz bei 975 der Geimpften Zudem gab es Hinweise dass auch diejenigen die dem Virus bereits ausgesetzt waren von der Impfung profitieren

Am 12042019 trat das International Health Regulation (IHR) Emergency Committee zusammen Das Komitee sah weiterhin von internationalen Einschraumlnkungen im Reiseverkehr und im Handel ab und erklaumlrte den derzeitigen EVD-Ausbruch nicht zum PHEIC

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 9

Vom 02 bis zum 04042019 trat die Strategic Advisory Group of Experts (SAGE) zusammen und wertete epidemiologische Daten aus Es wurde angeregt auch Kinder ab 6 Monaten und stillende Muumltter zu impfen In diesem Zusammenhang hat die WHO ihre Impfstrategie ausgeweitet

Seit April 2019 finden am Butembo Airport wie auch am Goma Internation Airport verschaumlrfte Kontrollen statt Zwei neue Screeningposten wurden in LASU und BIRIGO eingerichtet

Laut einer am 27032019 veroumlffentlichten Studie im Lancet glaubten fast die Haumllfte der Befragten dass Ebola nicht existiert oder erfunden wurde um die Region zu destabilisieren oder sich finanziell zu bereichern Zudem zeigte eine im Maumlrz 2019 veroumlffentlichte Befragung von Translators without Borders dass Poster Broschuumlren und anderes Informationsmaterial vielfach nicht oder falsch verstanden werden

In UGA wurde am 05032019 ein Ausbruch von Lungenpest mit mehreren Toten gemeldet Eine der Verstorbenen stammte aus ITURI in COD und reiste bei bereits bestehenden Symptomen nach UGA Im Verlauf wurden keine weiteren Erkrankungen oder Todesfaumllle gemeldet

Zwischen Februar und April 2019 kam es zu einer Zunahme an gewalttaumltigen Uumlbergriffen Das ETC in KATWA wurde am 2402 sowie das ETC in BUTEMBO am 27022019 angegriffen und niedergebrannt Am 19042019 wurde ein von der WHO berufener Epidemiologe bei einem Angriff auf die Universitaumltsklinik in BUTEMBO getoumltet sowie zwei weitere Personen verletzt

Das MoH hat ihr Koordinationszentrum Ende Februar 2019 von Kinshasa nach Goma verlegt um naumlher an den vom Ausbruch betroffenen Gebieten zu sein

Am 13 Februar 2019 hat das MoH COD den Strategic Response Plan 3 vorgestellt der das weitere Vorgehen innerhalb der folgenden sechs Monate regeln soll

Weitere Bekaumlmpfungsmaszlignahmen im Detail siehe unter - httpswwwauswaertiges-amtdedeReiseUndSicherheitreisemedizin-2077850 - httpwwwwhointcsrdonarchivediseaseebolaen - httpswwwmsforglatest - httpswwwalima-ngoorgentagebola - httpsinternationalmedicalcorpsorgemergency-responseebola

Aktuellen Aumlnderungen in den Reisehinweisen des AA finden Sie unter - httpwwwauswaertiges-

amtdeDELaenderinformationenWeitereAktuelleReiseInformationen_nodehtml Informieren Sie sich ausschlieszliglich uumlber zuverlaumlssige Webseiten zB - httpwwwafrowhointhealth-topicsebola-virus-disease - httpwwwwhointcsrdonarchivediseaseebolaen - httpwwwwhointemergenciescrisescoden - httpwwwwhointcsrdon01-november-2018-ebola-drcen - httpwwwwhointennews-roomfact-sheetsdetailebola-virus-disease - httpswwwrkideDEContentInfAZEEbolaEbola_nodehtml - httpwwwecdceuropaeu - httpswwwcdcgov - httpwwwwhointcsren - httpswwwalima-ngoorgentagebola

- httpsinternationalmedicalcorpsorgemergency-responseebola - httpswhomapsarcgiscomappsopsdashboardindexhtmle70c3804f6044652bc37cce7d8

fcef6c

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 10

- -

Uumlbertragungsweg TierTierfleisch auf den Menschen

Das wahrscheinliche Reservoir des Ebola-Virus sind bestimmte Spezies von fruchtfressenden die in Houmlhlen bzw Waldgebieten rasten und die durch das Virus nicht

erkranken Man vermutet dass die Infektion von den Fledermaumlusen oder indirekt von Tieren ausgeht die durch die Fledermaumluse infiziert wurden Unzureichend gekockhtes Fledermaus- oder sonstiges Fleisch (Affen Antilopen ann das Virus auf den Menschen uumlbertragen In den Flughundkolonien in den Baumlumen afrikanischer Staumldte konnte das Virus bisher nicht gefunden werden Der Kontakt mit den Ausscheidungen dieser Flughunde scheint daher im Hinblick auf eine Ebola-Infektion ungefaumlhrlich (der Kot kann jedoch andere gefaumlhrliche Infektionserreger enthalten)

Uumlbertragungsweg Mensch zu Mensch

Von Mensch zu Mensch erfolgt die Uumlbertragung durch direkten Kontakt mit Blut oder anderen Koumlrperfluumlssigkeiten (Erbrochenes Urin Stuhl Sperma wahrscheinlich auch Speichel Schweiszlig Muttermilch und diaplazentar) einer mit klinischen Zeichen an der EVD akut erkrankten Person oder den Koumlrperfluumlssigkeiten verstorbener Personen Direkter Kontakt bedeutet dass virushaltiges Material auf die Haut auf die Schleimhaut (aller Koumlrperoumlffnungen) auf die Bindehaut des Auges oder uumlber Partikel die sich zB beim Erbrechen erkrankter Personen bilden in die Lunge der Kontaktperson gelangt KEINE Uumlbertragungswege

Durch fluumlchtigen Kontakt in der Oumlffentlichkeit mit Menschen die nicht krank wirken wird Ebola nicht uumlbertragen Ebensowenig bei der Beruumlhrung von Geld lokal gekauften Lebensmitteln oder beim Baden im Pool Auch Muumlcken uumlbertragen das Ebola-Virus nicht Das Ebola-Virus wird nicht durch die Luft uumlbertragen (wie Influenza oder Windpocken)

Ansteckungsfaumlhigkeit Inkubationszeit

Die Ansteckung betrifft enge Kontaktpersonen wie Familienmitglieder oder Personen die die Erkrankten medizinisch versorgen

Menschen sind erst ansteckend wenn Sie Krankheitssymptome zeigen

Die ersten Symptome einer EVD treten zwischen 2 und 21 Tagen (im Mittel 8-10 Tage) nach der Infektion auf (Inkubationszeit)

SymptomeFalldefinitionen

Die EVD praumlsentiert sich zunaumlchst aumlhnlich wie andere Erkrankungen die man in den Tropen (z B Malaria Typhus Dengue-Fieber schwere Durchfallerkrankungen) oder auch anderswo findet (unspezifische virale und bakterielle Infekte) Ploumltzlich eintretendes Fieber Kopf- Hals- und Muskelschmerzen Schwaumlchegefuumlhl Erbrechen Bauchschmerzen Durchfall Ausschlag Bindehautentzuumlndung und Blutungen (oft auch vaginal) sind Teil der Symptomatik Die fuumlr DEU geltende Falldefinition und Maszlignahmen bei einem Verdachtsfall finden Sie hier httpswwwrkideDEContentInfAZEEbolaMassnahmen_Verdachtsfall_Infografik_Tabhtml

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 11

Grundsaumltzlich muumlssen 3 Kriterien fuumlr einen begruumlndeten Ebola-Verdachtsfall erfuumlllt sein

Fieber gt 385 degC und

Reiseanamnese lt 3 Wochen vor Krankheitsbeginn in einem aktuellen Ebola-Ausbruchgebiet und

Kontakt mit zu - an Ebola erkrankten oder verstorbenen Menschen bzw deren Koumlrperfluumlssigkeiten - Fledermaumlusen Affen oder deren Ausscheidungen - oder Verzehr - erregerhaltigen Material

oder

erhoumlhte Koumlrpertemperatur gt 374 degC 385 degC (in fruumlher Phase selten lt 374 degC) und

EVD-typische Begleitsymptome wie Durchfall Uumlbelkeit Erbrechen Blutungen etc und

Reiseanamnese wie oben und

Kontakt wie oben

Das Virus kann erst im Blut nachgewiesen werden wenn koumlrperliche Symptome aufgetreten sind insbesondere Fieber Nach klinischer Gesundung konnte das Virus noch mehrere Monate in verschiedenen Koumlrperfluumlssigkeiten (ua im Sperma) gefunden werden Das Virus ist empfindlich und wird durch Seife Bleiche Sonnenlicht und Austrocknung leicht abgetoumltet Ein Waschmaschinengang toumltet das Virus in Kleidung die mit infektioumlser Koumlrperfluumlssigkeit gesaumlttigt war Auf Oberflaumlchen die dem Sonnenlicht ausgesetzt oder getrocknet sind uumlberlebt das Virus nur kurze Zeit Das Risiko einer Ansteckung mit Ebola ist relativ gering

Verhaltensregeln fuumlr Personen die sich im Ausbruchgebiet aufhalten

-Beruumlh zur Begruumlszligung nicht die Haumlnde geben

Beruumlhren Sie keine kranken Menschen oder Verstorbene

Vermeiden Sie Kontakt mit der Koumlrperfluumlssigkeit erkrankter Personen oder mit Objekten die damit in Beruumlhrung kamen (zB Injektionsnadeln)

Halten Sie sich von Gesundheitseinrichtungen in den betroffenen Gebieten so gut es geht fern

Falls Sie in einem EVD-Ausbruchgebiet Fieber bekommen oder medizinische Hilfe benoumltigen gehen Sie nicht zur Arbeit Gehen Sie in eine Klinik ihres Vertrauens nehmen Sie vorab telefonischen Kontakt auf und schildern Ihre Symptome

Gehen Sie nur nach Voranmeldung in eine Klinik und wenn man Sie vorher genau instruiert hat Lassen

Lassen Sie sich vor Einreise gegen Gelbfieber (Einreiseerfordernis - wird kontrolliert) und ggf gegen weitere Infektionskrankheiten impfen (tropenmedizinische Beratung einholen)

Lassen Sie sich gegen Influenza der aktuellen Saison impfen solange Impfstoff verfuumlgbar ist

Betreiben Sie eine konsequente Malariaprophylaxe inkl Chemoprophylaxe entsprechend den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft fuumlr Tropenmedizin u Internationale Gesundheit siehe httpwwwdtgorgempfehlungen-und-leitlinienempfehlungenmalariahtml

Beruumlhren Sie keine lebendigen oder toten Wildtiere

Essen Sie kein

Gemuumlse und Obst sollten prinzipiell gut gewaschengeschaumlltgekocht werden

Waschen Sie sich regelmaumlszligig die Haumlnde mit Seife

Desinfizieren Sie mit potentiell infektioumlsem Material verschmutzte Oberflaumlchen

Meiden Sie oumlffentliche Verkehrsmittel oder groszlige Menschenansammlungen ebenso nicht notwendigen direkten Koumlrperkontakt mit Mitmenschen

Vermeiden Sie Geschlechtsverkehr

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 12

Verhaltensregeln fuumlr Reisende nach Ausreise Ruumlckkehr aus dem Ausbruchsgebiet

Beobachten Sie genau ihren Gesundheitszustand nach Ruumlckkehr aus einem Infektionsgebiet fuumlr 21 Tage insbesondere im Hinblick auf erhoumlhte Temperatur Fieber

Falls Sie einen begruumlndeten Verdacht haben (siehe Falldefinition oben) dass Sie sich infiziert haben koumlnnten (mit oder auch ohne bereits aufgetretene Symptome) wenden Sie sich umgehend an das fuumlr Sie zustaumlndige Gesundheitsamt (zunaumlchst telefonisch) und vermeiden Sie Kontakt mit anderen Personen

Begeben Sie sich nur in medizinische Einrichtungen nach VoranmeldungVorankuumlndigung wenn man Sie vorher genau instruiert hat

Bitte beachten Sie neben unserem generellen Haftungsausschluss den folgenden wichtigen Hinweis Eine Gewaumlhr fuumlr die Richtigkeit und Vollstaumlndigkeit der medizinischen Informationen sowie eine Haftung fuumlr eventuell eintretende Schaumlden kann nicht uumlbernommen werden Fuumlr Ihre Gesundheit bleiben Sie selbst verantwortlich Die Angaben sind - zur Information medizinisch Vorgebildeter gedacht Sie ersetzen nicht die Konsultation eines Arztes - auf die direkte Einreise aus Deutschland in ein Reiseland insbes bei laumlngeren Aufenthalten vor Ort

zugeschnitten Fuumlr kuumlrzere Reisen Einreisen aus Drittlaumlndern und Reisen in andere Gebiete des Landes koumlnnen Abweichungen gelten

- immer auch abhaumlngig von den individuellen Verhaumlltnissen des Reisenden zu sehen Eine vorherige eingehende medizinische Beratung durch einen Arzt Tropenmediziner ist im gegebenen Fall regelmaumlszligig zu empfehlen

- trotz groumlszligtmoumlglicher Bemuumlhungen immer nur ein Beratungsangebot Sie koumlnnen weder alle medizinischen Aspekte abdecken noch alle Zweifel beseitigen oder immer voumlllig aktuell sein

zuruumlck zur Navigation

Page 6: EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DEMOKRATISCHEN … · Hersteller von Ebola-Impfstoffen (Merck, Janssen, CanSino Biologics Inc., Rospotrebnadzor) sowie nationale und internationale Experten

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 6

Aktuelle Lagebewertung und wichtige Bekaumlmpfungsmaszlignahmen

In der COD zeigte sich zuletzt ein deutlicher Anstieg der Inzidinz mit 23 Neuerkrankungen Woche (0812-15122019) in 4 Gesundheitszonen Ein Groszligteil der Faumllle infizierte sich laut Aussagen der WHO vermutlich durch eine Person in BENI die bereits 6 Monate zuvor erstmalig an EVD erkrankte Ob es sich um eine erneute Infektion oder einen Ruumlckfall handelt ist bisher nicht geklaumlrt

In den vergangenen 21 Tagen (2112- 11122019) waren insgesamt 4 Gesundheitszonen betroffen siehe Grafik 1 In MABALAKO traten 60 in MANDIMA 18 und in BENI 16 der neuen Faumllle der letzten 3 Wochen auf

Die Ausbruchsbekaumlmpfungsmaszlignahmen wurden in BENI BUTEMBO und MANGINA wiederaufgenommen sind durch die fragile Sicherheitssituation jedoch nur eingeschraumlnkt moumlglich Seit dem 12122019 weGesundheitsteam per Helikopter versorgt siehe UN News Die gewalttaumltigen Uumlbergriffe setzen sich unterdies unvermindert fort Vom 13 bis 15122019 wurden mindestens 43 Personen in BENI ermordet am wahrscheinlichsten durch die terroristische Vereinigung Allied Democratic Forces (ADF)

Laut WHO Disease Outbreak News traten sechs neue EVD Faumllle unter Gesundheitspersonal auf wobei es sich bei 5 Personen um traditionelle Heiler gehandelt haben soll

Weder in GOMA oder SUumlD-KIVU noch in den an die COD angrenzenden Laumlndern sind neue EVD-Faumllle dokumentiert worden In Tansania wurde weiterhin offiziell kein EVD-Fall bestaumltigt

Zusammenfassende Bewertung Der EVD-Ausbruch in der COD ist weiterhin nicht unter Kontrolle Die Anzahl der Neuerkrankungen steigt nach der kontinuierlichen Gewalt der vergangenen Wochen und den damit verbundenen Sicherheitsproblemen wie erwartet an In den kommenden Wochen ist ein weiterer Anstieg der Inzidenz zu befuumlrchten

Die globale Impfallianz GAVI plant einen Vorrat von 500000 Dosen an EVD-Impfstoff zur Ausbruchsbekaumlmpfung und -praumlvention anzulegen

In RWA startete in der Grenzregion zur COD am 08122019 eine Impfkampagne mit dem Impfstoff der Firma Johnson amp Johnson

Die Europaumlische Kommission verkuumlndete am 02122019 50 Mio Euro zur Unterstuumltzung der von EVD Betroffenen in der COD zur Verfuumlgung zu stellen

Seit 14112019 wird der Johnson amp Johnson-Impfstoff im Gesundheitsareal KASINDI in GOMA eingesetzt Der Impfstoff wird zweimal im Abstand von 8 Wochen in Risikopopulationen ohne aktive Transmission verabreicht

Seit Oktober 2019 treten vermehrt gewalttaumltige Uumlbergriffen auf die teils gezielt gegen Gesundheitspersonal gerichtet sind Im Oktober wurden im Suumldsudan 3 IOM-Mitarbeiter an einem Ebola-Screeningposten getoumltet Am 02112019 wurde in MANDIMA ein Mitarbeiter des Gesundheitswesens in seinem Haus ermordet In BENI und OICHA wurden Ausbruchs- bekaumlmpfungsmaszlignahmen teils eingestellt und Gesundheitspersonal abgezogen Am 27112019 wurden EVD-Zentren in BIAKATO MINES und MANGINA angegriffen 4 Mitarbeiter starben bei den Angriffen mindestens 7 wurden verletzt Das verbleibende Gesundheitspersonal wurde zum Groszligteil nach GOMA verbracht In der gesamten Provinz NORD-KIVU fanden vom 0212 bis 04122019 wegen eines Generalstreiks keine Ausbruchsbekaumlmpfungsmaszlignahmen statt

Seit Januar 2019 fanden im Kongo insgesamt 300 Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen statt bei denen sechs Menschen ums Leben kamen und 70 verletzt wurden

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 7

Die Europaumlischen Arzneimittelagentur EMA hat am 18102019 empfohlen den Ebola-Impfstoff Ervebo (rVSV-ZEBOV) in der EU zuzulassen Die EU-Zulassung erfolgt durch die Europaumlische Kommission sofern sie dem Votum zustimmt

Am 18102019 wurde der EVD-Ausbruch in der COD von der WHO weiterhin als Public Health Emergency of International Concern (PHEIC) eingeordnet

Der weltweit groumlszligte Masernausbruch sowie ein Choleraausbruch erschweren die EVD-Bekaumlmpfungsmaszlignahmen seit Oktober 2019

In Tansania sind im September 2019 moumlgliche EVD-Faumllle aufgetreten die jedoch nicht offiziell bestaumltigt wurden Die tansanischen Behoumlrden kooperieren nur eingeschraumlnkt mit der WHO

MSF forderte im September 2019 aufgrund mangelnder Transparenz von Seiten der WHO und eingeschraumlnktem Zugang der Bevoumllkerung zur Ebola-Vakzine ein internationales unabhaumlngiges Koordinationskomitee hinsichtlich der Verteilung des Ebola-Impfstoffs

Die Catholic Agency for Overseas Development wies im September 2019 darauf hin dass kirchliche Institutionen staumlrker in Bekaumlmpfungsmaszlignahmen involviert werden sollten

Am 29082019 wurde in KASESE UGA ein aus NORD-KIVU stammender EVD-Fall dokumentiert Die Patientin verstarb am 30082019

In MWENGA in SUumlD-KIVU wurden im August 2019 insgesamt 6 EVD-Faumllle bestaumltigt Neben den initialen EVD-Faumlllen einer Mutter und ihres Kindes erkrankten 4 Kontaktpersonen (Familienmitglieder sowie Kontaktperson in der Klinik)

Der Strategic Response Plan 4 (SRP4) wurde im August 2019 veroumlffentlicht Von Juli bis Dezember 2019 wuumlrden 287 Mio US$ benoumltigt hiervon 120-140 US$ fuumlr die WHO

Am 12082019 zeigte ein vorlaumlufige Studienauswertung der 4 in der COD eingesetzten experimentellen Ebola-Therapeutika (REGN-EB3 mAb114 ZMapp Remdesivir) eine signifikant bessere Uumlberlebenschance bei Patienten die REGN-EB3 und mAb114 erhalten hatten Ab sofort werden daher alle Patienten in einen REGN-EB3 oder mAb114-Arm randomisiert ZMapp und Remdesivir wird nicht mehr eingesetzt

Am 02022019 startete in UGA eine zweijaumlhrige Studie an 800 Mitarbeitern aus dem Gesundheitswesen fuumlr einen experimentellen Ebola-Impfstoff (ZEBOVAC) von Janssen (Johnson amp Johnson) Der Impfstoff wird vom Hersteller zur Verfuumlgung gestellt

In Folge der EVD-Faumllle in GOMA hatte RWA seine Grenze zur COD am 02082019 kurzzeitig geschlossen im Verlauf jedoch zeitnah wieder geoumlffnet

In der Gesundheitszone NYIRAGONGO die Teile GOMAs umfasst trat ein zweiter unabhaumlngig von dem am 14072019 berichteter EVD-Fall auf Es handelt sich um einen Goldgraumlber der aus MONGWALU in der Naumlhe von BUNIA am 13072019 nach GOMA reiste Am 22072019 begann er Symptome zu zeigen am 30072019 wurde er in einem ETC isoliert und verstarb am 31072019 Im Verlauf erkrankten seine Ehefrau und Kind

Am 20072019 hat Praumlsident Tshisekedi den Leiter des kongolesischen biomedizinischen Forschungsinstituts Prof Muyembe als Koordinator des EVD-Ausbruchs eingesetzt Der Gesundheitsminister Dr Ilunga trat hieraufhin am 22072019 zuruumlck

Der Strategic Response Plan 4 der COD ist in Teilen veroumlffentlicht und fokussiert sich auf 5 Bereiche 1) EVD-Bekaumlmpfungsmaszlignahmen 2) Sicherheit und Zugang zur Bevoumllkerung 3) Humanitaumlre Hilfe 4) Finanzierung und 5) Umgebende Laumlnder

Am 14072019 trat ein erster EVD-Fall in der Millionenstadt GOMA auf die an der Grenze zu RWA liegt Der Patient stammte aus BENI und verstarb im Verlauf

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 8

In der COD haben laut UNHCR gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen zwei Volksgruppen in ITURI seit Anfang Juni 2019 zur Vertreibung von mehr als 300000 Menschen gefuumlhrt

Am 14062019 erklaumlrte das International Health Regulation (IHR) Emergency Committee weiterhin den derzeitigen EVD-Ausbruch nicht zum PHEIC

Die WHO verkuumlndete am 14062019 dass ca 250000 Impfdosen bereitstuumlnden weitere 100000 Impfdosen seien am Ende des Jahres bereit Unabhaumlngig hiervon verkuumlndete die Firma Merck etwa 450000 zusaumltzliche Impfdosen zu produzieren die innerhalb von etwa 12 Monaten zur Verfuumlgung stehen sollen

In KASESEUGA sind am 11 und 12062019 die ersten drei EVD-Faumllle auszligerhalb der COD bestaumltigt worden Beim Indexfall handelt es sich um einen 5-jaumlhrigen Jungen der die Grenze am Abend des 10062019 nach der Beerdigung seines an EVD erkrankten Groszligvaters uumlberquerte Der Junge und seine Familie waren am 10062019 tagsuumlber beim Screening in KASINDICOD aufgefallen und isoliert worden Am Abend verlieszligen sechs Familienmitglieder mit dem Indexfall die Isolationseinheit und uumlberquerten die Grenze abseits der offiziellen Grenzuumlbertritte Die UGA Behoumlrden fanden die Familie im KAGANDO Hospital in UGA Alle 6 Familienmitglieder wurden in das BWERA ETC in UGA verbracht Beim Indexpatienten seinem 3-jaumlhriger Bruder sowie seiner 50-jaumlhrigen Groszligmutter wurde Ebola bestaumltigt Alle 3 Erkrankten verstarben im Verlauf UGA hat 7 ETCs eingerichtet und ab dem 15062019 Riegelungsimpfungen implementiert

Das Ethikkomitee der Universitaumlt von Kinshasa hat dem SAGE-Vorschlag im Mai 2019 zugestimmt Riegelungsimpfungen mit dem Impfstoff rVSV-ZEBOV auch bei schwangeren Frauen nach dem 1 Trimester sowie stillenden Frauen die als Kontaktpersonen identifiziert wurden durchzufuumlhren

Durch die Vereinten Nationen wurde am 23052019 ein Emergency Ebola Response Coordinator (EERC) eingesetzt um internationale Hilfe zu koordinieren und die Sicherheit bei der Ausbruchsbekaumlmpfung zu verbessern Hierzu wurde David Gressly berufen der bisher im Rahmen des MONUSCO-Einsatzes in der Region aktiv war

Am 07052019 wurden durch die Strategic Advisory Group of Experts (SAGE) der WHO neue Richtlinien herausgegeben um auf Sicherheitsprobleme und die Gefahr eines Impfstoffmangels zu reagieren

- Schnellere und sicherere Durchfuumlhrung von Riegelungsimpfungen - -Impfungen auszligerhalb eines Ortes sowie gezielte Massenimpfungen (alle Erstkontakte und Kontakte von Erstkontakten aus einem Dorf werden gemeinsam auszligerhalb des Ortes geimpft)

- Neue Impfstrategien mit Ausweitung der Zielpopulation der Riegelungsimpfungen Primaumlr sollen Erstkontakte und Kontakte von Erstkontakten sowie Gesundheitspersonal geimpft werden Eine dritte Barriere wird durch Impfung der Kontakte der Zweitkontakte eingefuumlhrt Zudem soll allen Personen mit geringem Risiko in einer betroffenen Gesundheitszone eine Ebola-Impfung mit einem Impfstoff von Johnson amp Johnson angeboten werden

- Veraumlnderung der Impfdosis Halbierung der Dosis bei Erstkontakten Bei Kontakten von Zweitkontakten kann eine fuumlnffache Reduktion der Impfdosis vorgenommen werden

- Passive Nachverfolgung von Geimpften (ausgenommen Schwangere) Impfkomplikationen werden telefonisch durch den Geimpften gemeldet nur Schwangere werden nach Impfung aktiv nachverfolgt

- Implementierung einer Massenkommunikationskampagne Eine Kampagne der WHO zur besseren Information der Bevoumllkerung per Radio wird massiv ausgebaut

Eine am 12042019 veroumlffentlichte vorlaumlufige Auswertung der klinischen Studie zum Ebola-Impfstoff rVSV-ZEBOV-GP zeigte eine gute Wirksamkeit mit einem Impfschutz bei 975 der Geimpften Zudem gab es Hinweise dass auch diejenigen die dem Virus bereits ausgesetzt waren von der Impfung profitieren

Am 12042019 trat das International Health Regulation (IHR) Emergency Committee zusammen Das Komitee sah weiterhin von internationalen Einschraumlnkungen im Reiseverkehr und im Handel ab und erklaumlrte den derzeitigen EVD-Ausbruch nicht zum PHEIC

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 9

Vom 02 bis zum 04042019 trat die Strategic Advisory Group of Experts (SAGE) zusammen und wertete epidemiologische Daten aus Es wurde angeregt auch Kinder ab 6 Monaten und stillende Muumltter zu impfen In diesem Zusammenhang hat die WHO ihre Impfstrategie ausgeweitet

Seit April 2019 finden am Butembo Airport wie auch am Goma Internation Airport verschaumlrfte Kontrollen statt Zwei neue Screeningposten wurden in LASU und BIRIGO eingerichtet

Laut einer am 27032019 veroumlffentlichten Studie im Lancet glaubten fast die Haumllfte der Befragten dass Ebola nicht existiert oder erfunden wurde um die Region zu destabilisieren oder sich finanziell zu bereichern Zudem zeigte eine im Maumlrz 2019 veroumlffentlichte Befragung von Translators without Borders dass Poster Broschuumlren und anderes Informationsmaterial vielfach nicht oder falsch verstanden werden

In UGA wurde am 05032019 ein Ausbruch von Lungenpest mit mehreren Toten gemeldet Eine der Verstorbenen stammte aus ITURI in COD und reiste bei bereits bestehenden Symptomen nach UGA Im Verlauf wurden keine weiteren Erkrankungen oder Todesfaumllle gemeldet

Zwischen Februar und April 2019 kam es zu einer Zunahme an gewalttaumltigen Uumlbergriffen Das ETC in KATWA wurde am 2402 sowie das ETC in BUTEMBO am 27022019 angegriffen und niedergebrannt Am 19042019 wurde ein von der WHO berufener Epidemiologe bei einem Angriff auf die Universitaumltsklinik in BUTEMBO getoumltet sowie zwei weitere Personen verletzt

Das MoH hat ihr Koordinationszentrum Ende Februar 2019 von Kinshasa nach Goma verlegt um naumlher an den vom Ausbruch betroffenen Gebieten zu sein

Am 13 Februar 2019 hat das MoH COD den Strategic Response Plan 3 vorgestellt der das weitere Vorgehen innerhalb der folgenden sechs Monate regeln soll

Weitere Bekaumlmpfungsmaszlignahmen im Detail siehe unter - httpswwwauswaertiges-amtdedeReiseUndSicherheitreisemedizin-2077850 - httpwwwwhointcsrdonarchivediseaseebolaen - httpswwwmsforglatest - httpswwwalima-ngoorgentagebola - httpsinternationalmedicalcorpsorgemergency-responseebola

Aktuellen Aumlnderungen in den Reisehinweisen des AA finden Sie unter - httpwwwauswaertiges-

amtdeDELaenderinformationenWeitereAktuelleReiseInformationen_nodehtml Informieren Sie sich ausschlieszliglich uumlber zuverlaumlssige Webseiten zB - httpwwwafrowhointhealth-topicsebola-virus-disease - httpwwwwhointcsrdonarchivediseaseebolaen - httpwwwwhointemergenciescrisescoden - httpwwwwhointcsrdon01-november-2018-ebola-drcen - httpwwwwhointennews-roomfact-sheetsdetailebola-virus-disease - httpswwwrkideDEContentInfAZEEbolaEbola_nodehtml - httpwwwecdceuropaeu - httpswwwcdcgov - httpwwwwhointcsren - httpswwwalima-ngoorgentagebola

- httpsinternationalmedicalcorpsorgemergency-responseebola - httpswhomapsarcgiscomappsopsdashboardindexhtmle70c3804f6044652bc37cce7d8

fcef6c

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 10

- -

Uumlbertragungsweg TierTierfleisch auf den Menschen

Das wahrscheinliche Reservoir des Ebola-Virus sind bestimmte Spezies von fruchtfressenden die in Houmlhlen bzw Waldgebieten rasten und die durch das Virus nicht

erkranken Man vermutet dass die Infektion von den Fledermaumlusen oder indirekt von Tieren ausgeht die durch die Fledermaumluse infiziert wurden Unzureichend gekockhtes Fledermaus- oder sonstiges Fleisch (Affen Antilopen ann das Virus auf den Menschen uumlbertragen In den Flughundkolonien in den Baumlumen afrikanischer Staumldte konnte das Virus bisher nicht gefunden werden Der Kontakt mit den Ausscheidungen dieser Flughunde scheint daher im Hinblick auf eine Ebola-Infektion ungefaumlhrlich (der Kot kann jedoch andere gefaumlhrliche Infektionserreger enthalten)

Uumlbertragungsweg Mensch zu Mensch

Von Mensch zu Mensch erfolgt die Uumlbertragung durch direkten Kontakt mit Blut oder anderen Koumlrperfluumlssigkeiten (Erbrochenes Urin Stuhl Sperma wahrscheinlich auch Speichel Schweiszlig Muttermilch und diaplazentar) einer mit klinischen Zeichen an der EVD akut erkrankten Person oder den Koumlrperfluumlssigkeiten verstorbener Personen Direkter Kontakt bedeutet dass virushaltiges Material auf die Haut auf die Schleimhaut (aller Koumlrperoumlffnungen) auf die Bindehaut des Auges oder uumlber Partikel die sich zB beim Erbrechen erkrankter Personen bilden in die Lunge der Kontaktperson gelangt KEINE Uumlbertragungswege

Durch fluumlchtigen Kontakt in der Oumlffentlichkeit mit Menschen die nicht krank wirken wird Ebola nicht uumlbertragen Ebensowenig bei der Beruumlhrung von Geld lokal gekauften Lebensmitteln oder beim Baden im Pool Auch Muumlcken uumlbertragen das Ebola-Virus nicht Das Ebola-Virus wird nicht durch die Luft uumlbertragen (wie Influenza oder Windpocken)

Ansteckungsfaumlhigkeit Inkubationszeit

Die Ansteckung betrifft enge Kontaktpersonen wie Familienmitglieder oder Personen die die Erkrankten medizinisch versorgen

Menschen sind erst ansteckend wenn Sie Krankheitssymptome zeigen

Die ersten Symptome einer EVD treten zwischen 2 und 21 Tagen (im Mittel 8-10 Tage) nach der Infektion auf (Inkubationszeit)

SymptomeFalldefinitionen

Die EVD praumlsentiert sich zunaumlchst aumlhnlich wie andere Erkrankungen die man in den Tropen (z B Malaria Typhus Dengue-Fieber schwere Durchfallerkrankungen) oder auch anderswo findet (unspezifische virale und bakterielle Infekte) Ploumltzlich eintretendes Fieber Kopf- Hals- und Muskelschmerzen Schwaumlchegefuumlhl Erbrechen Bauchschmerzen Durchfall Ausschlag Bindehautentzuumlndung und Blutungen (oft auch vaginal) sind Teil der Symptomatik Die fuumlr DEU geltende Falldefinition und Maszlignahmen bei einem Verdachtsfall finden Sie hier httpswwwrkideDEContentInfAZEEbolaMassnahmen_Verdachtsfall_Infografik_Tabhtml

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 11

Grundsaumltzlich muumlssen 3 Kriterien fuumlr einen begruumlndeten Ebola-Verdachtsfall erfuumlllt sein

Fieber gt 385 degC und

Reiseanamnese lt 3 Wochen vor Krankheitsbeginn in einem aktuellen Ebola-Ausbruchgebiet und

Kontakt mit zu - an Ebola erkrankten oder verstorbenen Menschen bzw deren Koumlrperfluumlssigkeiten - Fledermaumlusen Affen oder deren Ausscheidungen - oder Verzehr - erregerhaltigen Material

oder

erhoumlhte Koumlrpertemperatur gt 374 degC 385 degC (in fruumlher Phase selten lt 374 degC) und

EVD-typische Begleitsymptome wie Durchfall Uumlbelkeit Erbrechen Blutungen etc und

Reiseanamnese wie oben und

Kontakt wie oben

Das Virus kann erst im Blut nachgewiesen werden wenn koumlrperliche Symptome aufgetreten sind insbesondere Fieber Nach klinischer Gesundung konnte das Virus noch mehrere Monate in verschiedenen Koumlrperfluumlssigkeiten (ua im Sperma) gefunden werden Das Virus ist empfindlich und wird durch Seife Bleiche Sonnenlicht und Austrocknung leicht abgetoumltet Ein Waschmaschinengang toumltet das Virus in Kleidung die mit infektioumlser Koumlrperfluumlssigkeit gesaumlttigt war Auf Oberflaumlchen die dem Sonnenlicht ausgesetzt oder getrocknet sind uumlberlebt das Virus nur kurze Zeit Das Risiko einer Ansteckung mit Ebola ist relativ gering

Verhaltensregeln fuumlr Personen die sich im Ausbruchgebiet aufhalten

-Beruumlh zur Begruumlszligung nicht die Haumlnde geben

Beruumlhren Sie keine kranken Menschen oder Verstorbene

Vermeiden Sie Kontakt mit der Koumlrperfluumlssigkeit erkrankter Personen oder mit Objekten die damit in Beruumlhrung kamen (zB Injektionsnadeln)

Halten Sie sich von Gesundheitseinrichtungen in den betroffenen Gebieten so gut es geht fern

Falls Sie in einem EVD-Ausbruchgebiet Fieber bekommen oder medizinische Hilfe benoumltigen gehen Sie nicht zur Arbeit Gehen Sie in eine Klinik ihres Vertrauens nehmen Sie vorab telefonischen Kontakt auf und schildern Ihre Symptome

Gehen Sie nur nach Voranmeldung in eine Klinik und wenn man Sie vorher genau instruiert hat Lassen

Lassen Sie sich vor Einreise gegen Gelbfieber (Einreiseerfordernis - wird kontrolliert) und ggf gegen weitere Infektionskrankheiten impfen (tropenmedizinische Beratung einholen)

Lassen Sie sich gegen Influenza der aktuellen Saison impfen solange Impfstoff verfuumlgbar ist

Betreiben Sie eine konsequente Malariaprophylaxe inkl Chemoprophylaxe entsprechend den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft fuumlr Tropenmedizin u Internationale Gesundheit siehe httpwwwdtgorgempfehlungen-und-leitlinienempfehlungenmalariahtml

Beruumlhren Sie keine lebendigen oder toten Wildtiere

Essen Sie kein

Gemuumlse und Obst sollten prinzipiell gut gewaschengeschaumlltgekocht werden

Waschen Sie sich regelmaumlszligig die Haumlnde mit Seife

Desinfizieren Sie mit potentiell infektioumlsem Material verschmutzte Oberflaumlchen

Meiden Sie oumlffentliche Verkehrsmittel oder groszlige Menschenansammlungen ebenso nicht notwendigen direkten Koumlrperkontakt mit Mitmenschen

Vermeiden Sie Geschlechtsverkehr

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 12

Verhaltensregeln fuumlr Reisende nach Ausreise Ruumlckkehr aus dem Ausbruchsgebiet

Beobachten Sie genau ihren Gesundheitszustand nach Ruumlckkehr aus einem Infektionsgebiet fuumlr 21 Tage insbesondere im Hinblick auf erhoumlhte Temperatur Fieber

Falls Sie einen begruumlndeten Verdacht haben (siehe Falldefinition oben) dass Sie sich infiziert haben koumlnnten (mit oder auch ohne bereits aufgetretene Symptome) wenden Sie sich umgehend an das fuumlr Sie zustaumlndige Gesundheitsamt (zunaumlchst telefonisch) und vermeiden Sie Kontakt mit anderen Personen

Begeben Sie sich nur in medizinische Einrichtungen nach VoranmeldungVorankuumlndigung wenn man Sie vorher genau instruiert hat

Bitte beachten Sie neben unserem generellen Haftungsausschluss den folgenden wichtigen Hinweis Eine Gewaumlhr fuumlr die Richtigkeit und Vollstaumlndigkeit der medizinischen Informationen sowie eine Haftung fuumlr eventuell eintretende Schaumlden kann nicht uumlbernommen werden Fuumlr Ihre Gesundheit bleiben Sie selbst verantwortlich Die Angaben sind - zur Information medizinisch Vorgebildeter gedacht Sie ersetzen nicht die Konsultation eines Arztes - auf die direkte Einreise aus Deutschland in ein Reiseland insbes bei laumlngeren Aufenthalten vor Ort

zugeschnitten Fuumlr kuumlrzere Reisen Einreisen aus Drittlaumlndern und Reisen in andere Gebiete des Landes koumlnnen Abweichungen gelten

- immer auch abhaumlngig von den individuellen Verhaumlltnissen des Reisenden zu sehen Eine vorherige eingehende medizinische Beratung durch einen Arzt Tropenmediziner ist im gegebenen Fall regelmaumlszligig zu empfehlen

- trotz groumlszligtmoumlglicher Bemuumlhungen immer nur ein Beratungsangebot Sie koumlnnen weder alle medizinischen Aspekte abdecken noch alle Zweifel beseitigen oder immer voumlllig aktuell sein

zuruumlck zur Navigation

Page 7: EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DEMOKRATISCHEN … · Hersteller von Ebola-Impfstoffen (Merck, Janssen, CanSino Biologics Inc., Rospotrebnadzor) sowie nationale und internationale Experten

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 7

Die Europaumlischen Arzneimittelagentur EMA hat am 18102019 empfohlen den Ebola-Impfstoff Ervebo (rVSV-ZEBOV) in der EU zuzulassen Die EU-Zulassung erfolgt durch die Europaumlische Kommission sofern sie dem Votum zustimmt

Am 18102019 wurde der EVD-Ausbruch in der COD von der WHO weiterhin als Public Health Emergency of International Concern (PHEIC) eingeordnet

Der weltweit groumlszligte Masernausbruch sowie ein Choleraausbruch erschweren die EVD-Bekaumlmpfungsmaszlignahmen seit Oktober 2019

In Tansania sind im September 2019 moumlgliche EVD-Faumllle aufgetreten die jedoch nicht offiziell bestaumltigt wurden Die tansanischen Behoumlrden kooperieren nur eingeschraumlnkt mit der WHO

MSF forderte im September 2019 aufgrund mangelnder Transparenz von Seiten der WHO und eingeschraumlnktem Zugang der Bevoumllkerung zur Ebola-Vakzine ein internationales unabhaumlngiges Koordinationskomitee hinsichtlich der Verteilung des Ebola-Impfstoffs

Die Catholic Agency for Overseas Development wies im September 2019 darauf hin dass kirchliche Institutionen staumlrker in Bekaumlmpfungsmaszlignahmen involviert werden sollten

Am 29082019 wurde in KASESE UGA ein aus NORD-KIVU stammender EVD-Fall dokumentiert Die Patientin verstarb am 30082019

In MWENGA in SUumlD-KIVU wurden im August 2019 insgesamt 6 EVD-Faumllle bestaumltigt Neben den initialen EVD-Faumlllen einer Mutter und ihres Kindes erkrankten 4 Kontaktpersonen (Familienmitglieder sowie Kontaktperson in der Klinik)

Der Strategic Response Plan 4 (SRP4) wurde im August 2019 veroumlffentlicht Von Juli bis Dezember 2019 wuumlrden 287 Mio US$ benoumltigt hiervon 120-140 US$ fuumlr die WHO

Am 12082019 zeigte ein vorlaumlufige Studienauswertung der 4 in der COD eingesetzten experimentellen Ebola-Therapeutika (REGN-EB3 mAb114 ZMapp Remdesivir) eine signifikant bessere Uumlberlebenschance bei Patienten die REGN-EB3 und mAb114 erhalten hatten Ab sofort werden daher alle Patienten in einen REGN-EB3 oder mAb114-Arm randomisiert ZMapp und Remdesivir wird nicht mehr eingesetzt

Am 02022019 startete in UGA eine zweijaumlhrige Studie an 800 Mitarbeitern aus dem Gesundheitswesen fuumlr einen experimentellen Ebola-Impfstoff (ZEBOVAC) von Janssen (Johnson amp Johnson) Der Impfstoff wird vom Hersteller zur Verfuumlgung gestellt

In Folge der EVD-Faumllle in GOMA hatte RWA seine Grenze zur COD am 02082019 kurzzeitig geschlossen im Verlauf jedoch zeitnah wieder geoumlffnet

In der Gesundheitszone NYIRAGONGO die Teile GOMAs umfasst trat ein zweiter unabhaumlngig von dem am 14072019 berichteter EVD-Fall auf Es handelt sich um einen Goldgraumlber der aus MONGWALU in der Naumlhe von BUNIA am 13072019 nach GOMA reiste Am 22072019 begann er Symptome zu zeigen am 30072019 wurde er in einem ETC isoliert und verstarb am 31072019 Im Verlauf erkrankten seine Ehefrau und Kind

Am 20072019 hat Praumlsident Tshisekedi den Leiter des kongolesischen biomedizinischen Forschungsinstituts Prof Muyembe als Koordinator des EVD-Ausbruchs eingesetzt Der Gesundheitsminister Dr Ilunga trat hieraufhin am 22072019 zuruumlck

Der Strategic Response Plan 4 der COD ist in Teilen veroumlffentlicht und fokussiert sich auf 5 Bereiche 1) EVD-Bekaumlmpfungsmaszlignahmen 2) Sicherheit und Zugang zur Bevoumllkerung 3) Humanitaumlre Hilfe 4) Finanzierung und 5) Umgebende Laumlnder

Am 14072019 trat ein erster EVD-Fall in der Millionenstadt GOMA auf die an der Grenze zu RWA liegt Der Patient stammte aus BENI und verstarb im Verlauf

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 8

In der COD haben laut UNHCR gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen zwei Volksgruppen in ITURI seit Anfang Juni 2019 zur Vertreibung von mehr als 300000 Menschen gefuumlhrt

Am 14062019 erklaumlrte das International Health Regulation (IHR) Emergency Committee weiterhin den derzeitigen EVD-Ausbruch nicht zum PHEIC

Die WHO verkuumlndete am 14062019 dass ca 250000 Impfdosen bereitstuumlnden weitere 100000 Impfdosen seien am Ende des Jahres bereit Unabhaumlngig hiervon verkuumlndete die Firma Merck etwa 450000 zusaumltzliche Impfdosen zu produzieren die innerhalb von etwa 12 Monaten zur Verfuumlgung stehen sollen

In KASESEUGA sind am 11 und 12062019 die ersten drei EVD-Faumllle auszligerhalb der COD bestaumltigt worden Beim Indexfall handelt es sich um einen 5-jaumlhrigen Jungen der die Grenze am Abend des 10062019 nach der Beerdigung seines an EVD erkrankten Groszligvaters uumlberquerte Der Junge und seine Familie waren am 10062019 tagsuumlber beim Screening in KASINDICOD aufgefallen und isoliert worden Am Abend verlieszligen sechs Familienmitglieder mit dem Indexfall die Isolationseinheit und uumlberquerten die Grenze abseits der offiziellen Grenzuumlbertritte Die UGA Behoumlrden fanden die Familie im KAGANDO Hospital in UGA Alle 6 Familienmitglieder wurden in das BWERA ETC in UGA verbracht Beim Indexpatienten seinem 3-jaumlhriger Bruder sowie seiner 50-jaumlhrigen Groszligmutter wurde Ebola bestaumltigt Alle 3 Erkrankten verstarben im Verlauf UGA hat 7 ETCs eingerichtet und ab dem 15062019 Riegelungsimpfungen implementiert

Das Ethikkomitee der Universitaumlt von Kinshasa hat dem SAGE-Vorschlag im Mai 2019 zugestimmt Riegelungsimpfungen mit dem Impfstoff rVSV-ZEBOV auch bei schwangeren Frauen nach dem 1 Trimester sowie stillenden Frauen die als Kontaktpersonen identifiziert wurden durchzufuumlhren

Durch die Vereinten Nationen wurde am 23052019 ein Emergency Ebola Response Coordinator (EERC) eingesetzt um internationale Hilfe zu koordinieren und die Sicherheit bei der Ausbruchsbekaumlmpfung zu verbessern Hierzu wurde David Gressly berufen der bisher im Rahmen des MONUSCO-Einsatzes in der Region aktiv war

Am 07052019 wurden durch die Strategic Advisory Group of Experts (SAGE) der WHO neue Richtlinien herausgegeben um auf Sicherheitsprobleme und die Gefahr eines Impfstoffmangels zu reagieren

- Schnellere und sicherere Durchfuumlhrung von Riegelungsimpfungen - -Impfungen auszligerhalb eines Ortes sowie gezielte Massenimpfungen (alle Erstkontakte und Kontakte von Erstkontakten aus einem Dorf werden gemeinsam auszligerhalb des Ortes geimpft)

- Neue Impfstrategien mit Ausweitung der Zielpopulation der Riegelungsimpfungen Primaumlr sollen Erstkontakte und Kontakte von Erstkontakten sowie Gesundheitspersonal geimpft werden Eine dritte Barriere wird durch Impfung der Kontakte der Zweitkontakte eingefuumlhrt Zudem soll allen Personen mit geringem Risiko in einer betroffenen Gesundheitszone eine Ebola-Impfung mit einem Impfstoff von Johnson amp Johnson angeboten werden

- Veraumlnderung der Impfdosis Halbierung der Dosis bei Erstkontakten Bei Kontakten von Zweitkontakten kann eine fuumlnffache Reduktion der Impfdosis vorgenommen werden

- Passive Nachverfolgung von Geimpften (ausgenommen Schwangere) Impfkomplikationen werden telefonisch durch den Geimpften gemeldet nur Schwangere werden nach Impfung aktiv nachverfolgt

- Implementierung einer Massenkommunikationskampagne Eine Kampagne der WHO zur besseren Information der Bevoumllkerung per Radio wird massiv ausgebaut

Eine am 12042019 veroumlffentlichte vorlaumlufige Auswertung der klinischen Studie zum Ebola-Impfstoff rVSV-ZEBOV-GP zeigte eine gute Wirksamkeit mit einem Impfschutz bei 975 der Geimpften Zudem gab es Hinweise dass auch diejenigen die dem Virus bereits ausgesetzt waren von der Impfung profitieren

Am 12042019 trat das International Health Regulation (IHR) Emergency Committee zusammen Das Komitee sah weiterhin von internationalen Einschraumlnkungen im Reiseverkehr und im Handel ab und erklaumlrte den derzeitigen EVD-Ausbruch nicht zum PHEIC

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 9

Vom 02 bis zum 04042019 trat die Strategic Advisory Group of Experts (SAGE) zusammen und wertete epidemiologische Daten aus Es wurde angeregt auch Kinder ab 6 Monaten und stillende Muumltter zu impfen In diesem Zusammenhang hat die WHO ihre Impfstrategie ausgeweitet

Seit April 2019 finden am Butembo Airport wie auch am Goma Internation Airport verschaumlrfte Kontrollen statt Zwei neue Screeningposten wurden in LASU und BIRIGO eingerichtet

Laut einer am 27032019 veroumlffentlichten Studie im Lancet glaubten fast die Haumllfte der Befragten dass Ebola nicht existiert oder erfunden wurde um die Region zu destabilisieren oder sich finanziell zu bereichern Zudem zeigte eine im Maumlrz 2019 veroumlffentlichte Befragung von Translators without Borders dass Poster Broschuumlren und anderes Informationsmaterial vielfach nicht oder falsch verstanden werden

In UGA wurde am 05032019 ein Ausbruch von Lungenpest mit mehreren Toten gemeldet Eine der Verstorbenen stammte aus ITURI in COD und reiste bei bereits bestehenden Symptomen nach UGA Im Verlauf wurden keine weiteren Erkrankungen oder Todesfaumllle gemeldet

Zwischen Februar und April 2019 kam es zu einer Zunahme an gewalttaumltigen Uumlbergriffen Das ETC in KATWA wurde am 2402 sowie das ETC in BUTEMBO am 27022019 angegriffen und niedergebrannt Am 19042019 wurde ein von der WHO berufener Epidemiologe bei einem Angriff auf die Universitaumltsklinik in BUTEMBO getoumltet sowie zwei weitere Personen verletzt

Das MoH hat ihr Koordinationszentrum Ende Februar 2019 von Kinshasa nach Goma verlegt um naumlher an den vom Ausbruch betroffenen Gebieten zu sein

Am 13 Februar 2019 hat das MoH COD den Strategic Response Plan 3 vorgestellt der das weitere Vorgehen innerhalb der folgenden sechs Monate regeln soll

Weitere Bekaumlmpfungsmaszlignahmen im Detail siehe unter - httpswwwauswaertiges-amtdedeReiseUndSicherheitreisemedizin-2077850 - httpwwwwhointcsrdonarchivediseaseebolaen - httpswwwmsforglatest - httpswwwalima-ngoorgentagebola - httpsinternationalmedicalcorpsorgemergency-responseebola

Aktuellen Aumlnderungen in den Reisehinweisen des AA finden Sie unter - httpwwwauswaertiges-

amtdeDELaenderinformationenWeitereAktuelleReiseInformationen_nodehtml Informieren Sie sich ausschlieszliglich uumlber zuverlaumlssige Webseiten zB - httpwwwafrowhointhealth-topicsebola-virus-disease - httpwwwwhointcsrdonarchivediseaseebolaen - httpwwwwhointemergenciescrisescoden - httpwwwwhointcsrdon01-november-2018-ebola-drcen - httpwwwwhointennews-roomfact-sheetsdetailebola-virus-disease - httpswwwrkideDEContentInfAZEEbolaEbola_nodehtml - httpwwwecdceuropaeu - httpswwwcdcgov - httpwwwwhointcsren - httpswwwalima-ngoorgentagebola

- httpsinternationalmedicalcorpsorgemergency-responseebola - httpswhomapsarcgiscomappsopsdashboardindexhtmle70c3804f6044652bc37cce7d8

fcef6c

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 10

- -

Uumlbertragungsweg TierTierfleisch auf den Menschen

Das wahrscheinliche Reservoir des Ebola-Virus sind bestimmte Spezies von fruchtfressenden die in Houmlhlen bzw Waldgebieten rasten und die durch das Virus nicht

erkranken Man vermutet dass die Infektion von den Fledermaumlusen oder indirekt von Tieren ausgeht die durch die Fledermaumluse infiziert wurden Unzureichend gekockhtes Fledermaus- oder sonstiges Fleisch (Affen Antilopen ann das Virus auf den Menschen uumlbertragen In den Flughundkolonien in den Baumlumen afrikanischer Staumldte konnte das Virus bisher nicht gefunden werden Der Kontakt mit den Ausscheidungen dieser Flughunde scheint daher im Hinblick auf eine Ebola-Infektion ungefaumlhrlich (der Kot kann jedoch andere gefaumlhrliche Infektionserreger enthalten)

Uumlbertragungsweg Mensch zu Mensch

Von Mensch zu Mensch erfolgt die Uumlbertragung durch direkten Kontakt mit Blut oder anderen Koumlrperfluumlssigkeiten (Erbrochenes Urin Stuhl Sperma wahrscheinlich auch Speichel Schweiszlig Muttermilch und diaplazentar) einer mit klinischen Zeichen an der EVD akut erkrankten Person oder den Koumlrperfluumlssigkeiten verstorbener Personen Direkter Kontakt bedeutet dass virushaltiges Material auf die Haut auf die Schleimhaut (aller Koumlrperoumlffnungen) auf die Bindehaut des Auges oder uumlber Partikel die sich zB beim Erbrechen erkrankter Personen bilden in die Lunge der Kontaktperson gelangt KEINE Uumlbertragungswege

Durch fluumlchtigen Kontakt in der Oumlffentlichkeit mit Menschen die nicht krank wirken wird Ebola nicht uumlbertragen Ebensowenig bei der Beruumlhrung von Geld lokal gekauften Lebensmitteln oder beim Baden im Pool Auch Muumlcken uumlbertragen das Ebola-Virus nicht Das Ebola-Virus wird nicht durch die Luft uumlbertragen (wie Influenza oder Windpocken)

Ansteckungsfaumlhigkeit Inkubationszeit

Die Ansteckung betrifft enge Kontaktpersonen wie Familienmitglieder oder Personen die die Erkrankten medizinisch versorgen

Menschen sind erst ansteckend wenn Sie Krankheitssymptome zeigen

Die ersten Symptome einer EVD treten zwischen 2 und 21 Tagen (im Mittel 8-10 Tage) nach der Infektion auf (Inkubationszeit)

SymptomeFalldefinitionen

Die EVD praumlsentiert sich zunaumlchst aumlhnlich wie andere Erkrankungen die man in den Tropen (z B Malaria Typhus Dengue-Fieber schwere Durchfallerkrankungen) oder auch anderswo findet (unspezifische virale und bakterielle Infekte) Ploumltzlich eintretendes Fieber Kopf- Hals- und Muskelschmerzen Schwaumlchegefuumlhl Erbrechen Bauchschmerzen Durchfall Ausschlag Bindehautentzuumlndung und Blutungen (oft auch vaginal) sind Teil der Symptomatik Die fuumlr DEU geltende Falldefinition und Maszlignahmen bei einem Verdachtsfall finden Sie hier httpswwwrkideDEContentInfAZEEbolaMassnahmen_Verdachtsfall_Infografik_Tabhtml

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 11

Grundsaumltzlich muumlssen 3 Kriterien fuumlr einen begruumlndeten Ebola-Verdachtsfall erfuumlllt sein

Fieber gt 385 degC und

Reiseanamnese lt 3 Wochen vor Krankheitsbeginn in einem aktuellen Ebola-Ausbruchgebiet und

Kontakt mit zu - an Ebola erkrankten oder verstorbenen Menschen bzw deren Koumlrperfluumlssigkeiten - Fledermaumlusen Affen oder deren Ausscheidungen - oder Verzehr - erregerhaltigen Material

oder

erhoumlhte Koumlrpertemperatur gt 374 degC 385 degC (in fruumlher Phase selten lt 374 degC) und

EVD-typische Begleitsymptome wie Durchfall Uumlbelkeit Erbrechen Blutungen etc und

Reiseanamnese wie oben und

Kontakt wie oben

Das Virus kann erst im Blut nachgewiesen werden wenn koumlrperliche Symptome aufgetreten sind insbesondere Fieber Nach klinischer Gesundung konnte das Virus noch mehrere Monate in verschiedenen Koumlrperfluumlssigkeiten (ua im Sperma) gefunden werden Das Virus ist empfindlich und wird durch Seife Bleiche Sonnenlicht und Austrocknung leicht abgetoumltet Ein Waschmaschinengang toumltet das Virus in Kleidung die mit infektioumlser Koumlrperfluumlssigkeit gesaumlttigt war Auf Oberflaumlchen die dem Sonnenlicht ausgesetzt oder getrocknet sind uumlberlebt das Virus nur kurze Zeit Das Risiko einer Ansteckung mit Ebola ist relativ gering

Verhaltensregeln fuumlr Personen die sich im Ausbruchgebiet aufhalten

-Beruumlh zur Begruumlszligung nicht die Haumlnde geben

Beruumlhren Sie keine kranken Menschen oder Verstorbene

Vermeiden Sie Kontakt mit der Koumlrperfluumlssigkeit erkrankter Personen oder mit Objekten die damit in Beruumlhrung kamen (zB Injektionsnadeln)

Halten Sie sich von Gesundheitseinrichtungen in den betroffenen Gebieten so gut es geht fern

Falls Sie in einem EVD-Ausbruchgebiet Fieber bekommen oder medizinische Hilfe benoumltigen gehen Sie nicht zur Arbeit Gehen Sie in eine Klinik ihres Vertrauens nehmen Sie vorab telefonischen Kontakt auf und schildern Ihre Symptome

Gehen Sie nur nach Voranmeldung in eine Klinik und wenn man Sie vorher genau instruiert hat Lassen

Lassen Sie sich vor Einreise gegen Gelbfieber (Einreiseerfordernis - wird kontrolliert) und ggf gegen weitere Infektionskrankheiten impfen (tropenmedizinische Beratung einholen)

Lassen Sie sich gegen Influenza der aktuellen Saison impfen solange Impfstoff verfuumlgbar ist

Betreiben Sie eine konsequente Malariaprophylaxe inkl Chemoprophylaxe entsprechend den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft fuumlr Tropenmedizin u Internationale Gesundheit siehe httpwwwdtgorgempfehlungen-und-leitlinienempfehlungenmalariahtml

Beruumlhren Sie keine lebendigen oder toten Wildtiere

Essen Sie kein

Gemuumlse und Obst sollten prinzipiell gut gewaschengeschaumlltgekocht werden

Waschen Sie sich regelmaumlszligig die Haumlnde mit Seife

Desinfizieren Sie mit potentiell infektioumlsem Material verschmutzte Oberflaumlchen

Meiden Sie oumlffentliche Verkehrsmittel oder groszlige Menschenansammlungen ebenso nicht notwendigen direkten Koumlrperkontakt mit Mitmenschen

Vermeiden Sie Geschlechtsverkehr

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 12

Verhaltensregeln fuumlr Reisende nach Ausreise Ruumlckkehr aus dem Ausbruchsgebiet

Beobachten Sie genau ihren Gesundheitszustand nach Ruumlckkehr aus einem Infektionsgebiet fuumlr 21 Tage insbesondere im Hinblick auf erhoumlhte Temperatur Fieber

Falls Sie einen begruumlndeten Verdacht haben (siehe Falldefinition oben) dass Sie sich infiziert haben koumlnnten (mit oder auch ohne bereits aufgetretene Symptome) wenden Sie sich umgehend an das fuumlr Sie zustaumlndige Gesundheitsamt (zunaumlchst telefonisch) und vermeiden Sie Kontakt mit anderen Personen

Begeben Sie sich nur in medizinische Einrichtungen nach VoranmeldungVorankuumlndigung wenn man Sie vorher genau instruiert hat

Bitte beachten Sie neben unserem generellen Haftungsausschluss den folgenden wichtigen Hinweis Eine Gewaumlhr fuumlr die Richtigkeit und Vollstaumlndigkeit der medizinischen Informationen sowie eine Haftung fuumlr eventuell eintretende Schaumlden kann nicht uumlbernommen werden Fuumlr Ihre Gesundheit bleiben Sie selbst verantwortlich Die Angaben sind - zur Information medizinisch Vorgebildeter gedacht Sie ersetzen nicht die Konsultation eines Arztes - auf die direkte Einreise aus Deutschland in ein Reiseland insbes bei laumlngeren Aufenthalten vor Ort

zugeschnitten Fuumlr kuumlrzere Reisen Einreisen aus Drittlaumlndern und Reisen in andere Gebiete des Landes koumlnnen Abweichungen gelten

- immer auch abhaumlngig von den individuellen Verhaumlltnissen des Reisenden zu sehen Eine vorherige eingehende medizinische Beratung durch einen Arzt Tropenmediziner ist im gegebenen Fall regelmaumlszligig zu empfehlen

- trotz groumlszligtmoumlglicher Bemuumlhungen immer nur ein Beratungsangebot Sie koumlnnen weder alle medizinischen Aspekte abdecken noch alle Zweifel beseitigen oder immer voumlllig aktuell sein

zuruumlck zur Navigation

Page 8: EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DEMOKRATISCHEN … · Hersteller von Ebola-Impfstoffen (Merck, Janssen, CanSino Biologics Inc., Rospotrebnadzor) sowie nationale und internationale Experten

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 8

In der COD haben laut UNHCR gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen zwei Volksgruppen in ITURI seit Anfang Juni 2019 zur Vertreibung von mehr als 300000 Menschen gefuumlhrt

Am 14062019 erklaumlrte das International Health Regulation (IHR) Emergency Committee weiterhin den derzeitigen EVD-Ausbruch nicht zum PHEIC

Die WHO verkuumlndete am 14062019 dass ca 250000 Impfdosen bereitstuumlnden weitere 100000 Impfdosen seien am Ende des Jahres bereit Unabhaumlngig hiervon verkuumlndete die Firma Merck etwa 450000 zusaumltzliche Impfdosen zu produzieren die innerhalb von etwa 12 Monaten zur Verfuumlgung stehen sollen

In KASESEUGA sind am 11 und 12062019 die ersten drei EVD-Faumllle auszligerhalb der COD bestaumltigt worden Beim Indexfall handelt es sich um einen 5-jaumlhrigen Jungen der die Grenze am Abend des 10062019 nach der Beerdigung seines an EVD erkrankten Groszligvaters uumlberquerte Der Junge und seine Familie waren am 10062019 tagsuumlber beim Screening in KASINDICOD aufgefallen und isoliert worden Am Abend verlieszligen sechs Familienmitglieder mit dem Indexfall die Isolationseinheit und uumlberquerten die Grenze abseits der offiziellen Grenzuumlbertritte Die UGA Behoumlrden fanden die Familie im KAGANDO Hospital in UGA Alle 6 Familienmitglieder wurden in das BWERA ETC in UGA verbracht Beim Indexpatienten seinem 3-jaumlhriger Bruder sowie seiner 50-jaumlhrigen Groszligmutter wurde Ebola bestaumltigt Alle 3 Erkrankten verstarben im Verlauf UGA hat 7 ETCs eingerichtet und ab dem 15062019 Riegelungsimpfungen implementiert

Das Ethikkomitee der Universitaumlt von Kinshasa hat dem SAGE-Vorschlag im Mai 2019 zugestimmt Riegelungsimpfungen mit dem Impfstoff rVSV-ZEBOV auch bei schwangeren Frauen nach dem 1 Trimester sowie stillenden Frauen die als Kontaktpersonen identifiziert wurden durchzufuumlhren

Durch die Vereinten Nationen wurde am 23052019 ein Emergency Ebola Response Coordinator (EERC) eingesetzt um internationale Hilfe zu koordinieren und die Sicherheit bei der Ausbruchsbekaumlmpfung zu verbessern Hierzu wurde David Gressly berufen der bisher im Rahmen des MONUSCO-Einsatzes in der Region aktiv war

Am 07052019 wurden durch die Strategic Advisory Group of Experts (SAGE) der WHO neue Richtlinien herausgegeben um auf Sicherheitsprobleme und die Gefahr eines Impfstoffmangels zu reagieren

- Schnellere und sicherere Durchfuumlhrung von Riegelungsimpfungen - -Impfungen auszligerhalb eines Ortes sowie gezielte Massenimpfungen (alle Erstkontakte und Kontakte von Erstkontakten aus einem Dorf werden gemeinsam auszligerhalb des Ortes geimpft)

- Neue Impfstrategien mit Ausweitung der Zielpopulation der Riegelungsimpfungen Primaumlr sollen Erstkontakte und Kontakte von Erstkontakten sowie Gesundheitspersonal geimpft werden Eine dritte Barriere wird durch Impfung der Kontakte der Zweitkontakte eingefuumlhrt Zudem soll allen Personen mit geringem Risiko in einer betroffenen Gesundheitszone eine Ebola-Impfung mit einem Impfstoff von Johnson amp Johnson angeboten werden

- Veraumlnderung der Impfdosis Halbierung der Dosis bei Erstkontakten Bei Kontakten von Zweitkontakten kann eine fuumlnffache Reduktion der Impfdosis vorgenommen werden

- Passive Nachverfolgung von Geimpften (ausgenommen Schwangere) Impfkomplikationen werden telefonisch durch den Geimpften gemeldet nur Schwangere werden nach Impfung aktiv nachverfolgt

- Implementierung einer Massenkommunikationskampagne Eine Kampagne der WHO zur besseren Information der Bevoumllkerung per Radio wird massiv ausgebaut

Eine am 12042019 veroumlffentlichte vorlaumlufige Auswertung der klinischen Studie zum Ebola-Impfstoff rVSV-ZEBOV-GP zeigte eine gute Wirksamkeit mit einem Impfschutz bei 975 der Geimpften Zudem gab es Hinweise dass auch diejenigen die dem Virus bereits ausgesetzt waren von der Impfung profitieren

Am 12042019 trat das International Health Regulation (IHR) Emergency Committee zusammen Das Komitee sah weiterhin von internationalen Einschraumlnkungen im Reiseverkehr und im Handel ab und erklaumlrte den derzeitigen EVD-Ausbruch nicht zum PHEIC

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 9

Vom 02 bis zum 04042019 trat die Strategic Advisory Group of Experts (SAGE) zusammen und wertete epidemiologische Daten aus Es wurde angeregt auch Kinder ab 6 Monaten und stillende Muumltter zu impfen In diesem Zusammenhang hat die WHO ihre Impfstrategie ausgeweitet

Seit April 2019 finden am Butembo Airport wie auch am Goma Internation Airport verschaumlrfte Kontrollen statt Zwei neue Screeningposten wurden in LASU und BIRIGO eingerichtet

Laut einer am 27032019 veroumlffentlichten Studie im Lancet glaubten fast die Haumllfte der Befragten dass Ebola nicht existiert oder erfunden wurde um die Region zu destabilisieren oder sich finanziell zu bereichern Zudem zeigte eine im Maumlrz 2019 veroumlffentlichte Befragung von Translators without Borders dass Poster Broschuumlren und anderes Informationsmaterial vielfach nicht oder falsch verstanden werden

In UGA wurde am 05032019 ein Ausbruch von Lungenpest mit mehreren Toten gemeldet Eine der Verstorbenen stammte aus ITURI in COD und reiste bei bereits bestehenden Symptomen nach UGA Im Verlauf wurden keine weiteren Erkrankungen oder Todesfaumllle gemeldet

Zwischen Februar und April 2019 kam es zu einer Zunahme an gewalttaumltigen Uumlbergriffen Das ETC in KATWA wurde am 2402 sowie das ETC in BUTEMBO am 27022019 angegriffen und niedergebrannt Am 19042019 wurde ein von der WHO berufener Epidemiologe bei einem Angriff auf die Universitaumltsklinik in BUTEMBO getoumltet sowie zwei weitere Personen verletzt

Das MoH hat ihr Koordinationszentrum Ende Februar 2019 von Kinshasa nach Goma verlegt um naumlher an den vom Ausbruch betroffenen Gebieten zu sein

Am 13 Februar 2019 hat das MoH COD den Strategic Response Plan 3 vorgestellt der das weitere Vorgehen innerhalb der folgenden sechs Monate regeln soll

Weitere Bekaumlmpfungsmaszlignahmen im Detail siehe unter - httpswwwauswaertiges-amtdedeReiseUndSicherheitreisemedizin-2077850 - httpwwwwhointcsrdonarchivediseaseebolaen - httpswwwmsforglatest - httpswwwalima-ngoorgentagebola - httpsinternationalmedicalcorpsorgemergency-responseebola

Aktuellen Aumlnderungen in den Reisehinweisen des AA finden Sie unter - httpwwwauswaertiges-

amtdeDELaenderinformationenWeitereAktuelleReiseInformationen_nodehtml Informieren Sie sich ausschlieszliglich uumlber zuverlaumlssige Webseiten zB - httpwwwafrowhointhealth-topicsebola-virus-disease - httpwwwwhointcsrdonarchivediseaseebolaen - httpwwwwhointemergenciescrisescoden - httpwwwwhointcsrdon01-november-2018-ebola-drcen - httpwwwwhointennews-roomfact-sheetsdetailebola-virus-disease - httpswwwrkideDEContentInfAZEEbolaEbola_nodehtml - httpwwwecdceuropaeu - httpswwwcdcgov - httpwwwwhointcsren - httpswwwalima-ngoorgentagebola

- httpsinternationalmedicalcorpsorgemergency-responseebola - httpswhomapsarcgiscomappsopsdashboardindexhtmle70c3804f6044652bc37cce7d8

fcef6c

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 10

- -

Uumlbertragungsweg TierTierfleisch auf den Menschen

Das wahrscheinliche Reservoir des Ebola-Virus sind bestimmte Spezies von fruchtfressenden die in Houmlhlen bzw Waldgebieten rasten und die durch das Virus nicht

erkranken Man vermutet dass die Infektion von den Fledermaumlusen oder indirekt von Tieren ausgeht die durch die Fledermaumluse infiziert wurden Unzureichend gekockhtes Fledermaus- oder sonstiges Fleisch (Affen Antilopen ann das Virus auf den Menschen uumlbertragen In den Flughundkolonien in den Baumlumen afrikanischer Staumldte konnte das Virus bisher nicht gefunden werden Der Kontakt mit den Ausscheidungen dieser Flughunde scheint daher im Hinblick auf eine Ebola-Infektion ungefaumlhrlich (der Kot kann jedoch andere gefaumlhrliche Infektionserreger enthalten)

Uumlbertragungsweg Mensch zu Mensch

Von Mensch zu Mensch erfolgt die Uumlbertragung durch direkten Kontakt mit Blut oder anderen Koumlrperfluumlssigkeiten (Erbrochenes Urin Stuhl Sperma wahrscheinlich auch Speichel Schweiszlig Muttermilch und diaplazentar) einer mit klinischen Zeichen an der EVD akut erkrankten Person oder den Koumlrperfluumlssigkeiten verstorbener Personen Direkter Kontakt bedeutet dass virushaltiges Material auf die Haut auf die Schleimhaut (aller Koumlrperoumlffnungen) auf die Bindehaut des Auges oder uumlber Partikel die sich zB beim Erbrechen erkrankter Personen bilden in die Lunge der Kontaktperson gelangt KEINE Uumlbertragungswege

Durch fluumlchtigen Kontakt in der Oumlffentlichkeit mit Menschen die nicht krank wirken wird Ebola nicht uumlbertragen Ebensowenig bei der Beruumlhrung von Geld lokal gekauften Lebensmitteln oder beim Baden im Pool Auch Muumlcken uumlbertragen das Ebola-Virus nicht Das Ebola-Virus wird nicht durch die Luft uumlbertragen (wie Influenza oder Windpocken)

Ansteckungsfaumlhigkeit Inkubationszeit

Die Ansteckung betrifft enge Kontaktpersonen wie Familienmitglieder oder Personen die die Erkrankten medizinisch versorgen

Menschen sind erst ansteckend wenn Sie Krankheitssymptome zeigen

Die ersten Symptome einer EVD treten zwischen 2 und 21 Tagen (im Mittel 8-10 Tage) nach der Infektion auf (Inkubationszeit)

SymptomeFalldefinitionen

Die EVD praumlsentiert sich zunaumlchst aumlhnlich wie andere Erkrankungen die man in den Tropen (z B Malaria Typhus Dengue-Fieber schwere Durchfallerkrankungen) oder auch anderswo findet (unspezifische virale und bakterielle Infekte) Ploumltzlich eintretendes Fieber Kopf- Hals- und Muskelschmerzen Schwaumlchegefuumlhl Erbrechen Bauchschmerzen Durchfall Ausschlag Bindehautentzuumlndung und Blutungen (oft auch vaginal) sind Teil der Symptomatik Die fuumlr DEU geltende Falldefinition und Maszlignahmen bei einem Verdachtsfall finden Sie hier httpswwwrkideDEContentInfAZEEbolaMassnahmen_Verdachtsfall_Infografik_Tabhtml

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 11

Grundsaumltzlich muumlssen 3 Kriterien fuumlr einen begruumlndeten Ebola-Verdachtsfall erfuumlllt sein

Fieber gt 385 degC und

Reiseanamnese lt 3 Wochen vor Krankheitsbeginn in einem aktuellen Ebola-Ausbruchgebiet und

Kontakt mit zu - an Ebola erkrankten oder verstorbenen Menschen bzw deren Koumlrperfluumlssigkeiten - Fledermaumlusen Affen oder deren Ausscheidungen - oder Verzehr - erregerhaltigen Material

oder

erhoumlhte Koumlrpertemperatur gt 374 degC 385 degC (in fruumlher Phase selten lt 374 degC) und

EVD-typische Begleitsymptome wie Durchfall Uumlbelkeit Erbrechen Blutungen etc und

Reiseanamnese wie oben und

Kontakt wie oben

Das Virus kann erst im Blut nachgewiesen werden wenn koumlrperliche Symptome aufgetreten sind insbesondere Fieber Nach klinischer Gesundung konnte das Virus noch mehrere Monate in verschiedenen Koumlrperfluumlssigkeiten (ua im Sperma) gefunden werden Das Virus ist empfindlich und wird durch Seife Bleiche Sonnenlicht und Austrocknung leicht abgetoumltet Ein Waschmaschinengang toumltet das Virus in Kleidung die mit infektioumlser Koumlrperfluumlssigkeit gesaumlttigt war Auf Oberflaumlchen die dem Sonnenlicht ausgesetzt oder getrocknet sind uumlberlebt das Virus nur kurze Zeit Das Risiko einer Ansteckung mit Ebola ist relativ gering

Verhaltensregeln fuumlr Personen die sich im Ausbruchgebiet aufhalten

-Beruumlh zur Begruumlszligung nicht die Haumlnde geben

Beruumlhren Sie keine kranken Menschen oder Verstorbene

Vermeiden Sie Kontakt mit der Koumlrperfluumlssigkeit erkrankter Personen oder mit Objekten die damit in Beruumlhrung kamen (zB Injektionsnadeln)

Halten Sie sich von Gesundheitseinrichtungen in den betroffenen Gebieten so gut es geht fern

Falls Sie in einem EVD-Ausbruchgebiet Fieber bekommen oder medizinische Hilfe benoumltigen gehen Sie nicht zur Arbeit Gehen Sie in eine Klinik ihres Vertrauens nehmen Sie vorab telefonischen Kontakt auf und schildern Ihre Symptome

Gehen Sie nur nach Voranmeldung in eine Klinik und wenn man Sie vorher genau instruiert hat Lassen

Lassen Sie sich vor Einreise gegen Gelbfieber (Einreiseerfordernis - wird kontrolliert) und ggf gegen weitere Infektionskrankheiten impfen (tropenmedizinische Beratung einholen)

Lassen Sie sich gegen Influenza der aktuellen Saison impfen solange Impfstoff verfuumlgbar ist

Betreiben Sie eine konsequente Malariaprophylaxe inkl Chemoprophylaxe entsprechend den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft fuumlr Tropenmedizin u Internationale Gesundheit siehe httpwwwdtgorgempfehlungen-und-leitlinienempfehlungenmalariahtml

Beruumlhren Sie keine lebendigen oder toten Wildtiere

Essen Sie kein

Gemuumlse und Obst sollten prinzipiell gut gewaschengeschaumlltgekocht werden

Waschen Sie sich regelmaumlszligig die Haumlnde mit Seife

Desinfizieren Sie mit potentiell infektioumlsem Material verschmutzte Oberflaumlchen

Meiden Sie oumlffentliche Verkehrsmittel oder groszlige Menschenansammlungen ebenso nicht notwendigen direkten Koumlrperkontakt mit Mitmenschen

Vermeiden Sie Geschlechtsverkehr

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 12

Verhaltensregeln fuumlr Reisende nach Ausreise Ruumlckkehr aus dem Ausbruchsgebiet

Beobachten Sie genau ihren Gesundheitszustand nach Ruumlckkehr aus einem Infektionsgebiet fuumlr 21 Tage insbesondere im Hinblick auf erhoumlhte Temperatur Fieber

Falls Sie einen begruumlndeten Verdacht haben (siehe Falldefinition oben) dass Sie sich infiziert haben koumlnnten (mit oder auch ohne bereits aufgetretene Symptome) wenden Sie sich umgehend an das fuumlr Sie zustaumlndige Gesundheitsamt (zunaumlchst telefonisch) und vermeiden Sie Kontakt mit anderen Personen

Begeben Sie sich nur in medizinische Einrichtungen nach VoranmeldungVorankuumlndigung wenn man Sie vorher genau instruiert hat

Bitte beachten Sie neben unserem generellen Haftungsausschluss den folgenden wichtigen Hinweis Eine Gewaumlhr fuumlr die Richtigkeit und Vollstaumlndigkeit der medizinischen Informationen sowie eine Haftung fuumlr eventuell eintretende Schaumlden kann nicht uumlbernommen werden Fuumlr Ihre Gesundheit bleiben Sie selbst verantwortlich Die Angaben sind - zur Information medizinisch Vorgebildeter gedacht Sie ersetzen nicht die Konsultation eines Arztes - auf die direkte Einreise aus Deutschland in ein Reiseland insbes bei laumlngeren Aufenthalten vor Ort

zugeschnitten Fuumlr kuumlrzere Reisen Einreisen aus Drittlaumlndern und Reisen in andere Gebiete des Landes koumlnnen Abweichungen gelten

- immer auch abhaumlngig von den individuellen Verhaumlltnissen des Reisenden zu sehen Eine vorherige eingehende medizinische Beratung durch einen Arzt Tropenmediziner ist im gegebenen Fall regelmaumlszligig zu empfehlen

- trotz groumlszligtmoumlglicher Bemuumlhungen immer nur ein Beratungsangebot Sie koumlnnen weder alle medizinischen Aspekte abdecken noch alle Zweifel beseitigen oder immer voumlllig aktuell sein

zuruumlck zur Navigation

Page 9: EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DEMOKRATISCHEN … · Hersteller von Ebola-Impfstoffen (Merck, Janssen, CanSino Biologics Inc., Rospotrebnadzor) sowie nationale und internationale Experten

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 9

Vom 02 bis zum 04042019 trat die Strategic Advisory Group of Experts (SAGE) zusammen und wertete epidemiologische Daten aus Es wurde angeregt auch Kinder ab 6 Monaten und stillende Muumltter zu impfen In diesem Zusammenhang hat die WHO ihre Impfstrategie ausgeweitet

Seit April 2019 finden am Butembo Airport wie auch am Goma Internation Airport verschaumlrfte Kontrollen statt Zwei neue Screeningposten wurden in LASU und BIRIGO eingerichtet

Laut einer am 27032019 veroumlffentlichten Studie im Lancet glaubten fast die Haumllfte der Befragten dass Ebola nicht existiert oder erfunden wurde um die Region zu destabilisieren oder sich finanziell zu bereichern Zudem zeigte eine im Maumlrz 2019 veroumlffentlichte Befragung von Translators without Borders dass Poster Broschuumlren und anderes Informationsmaterial vielfach nicht oder falsch verstanden werden

In UGA wurde am 05032019 ein Ausbruch von Lungenpest mit mehreren Toten gemeldet Eine der Verstorbenen stammte aus ITURI in COD und reiste bei bereits bestehenden Symptomen nach UGA Im Verlauf wurden keine weiteren Erkrankungen oder Todesfaumllle gemeldet

Zwischen Februar und April 2019 kam es zu einer Zunahme an gewalttaumltigen Uumlbergriffen Das ETC in KATWA wurde am 2402 sowie das ETC in BUTEMBO am 27022019 angegriffen und niedergebrannt Am 19042019 wurde ein von der WHO berufener Epidemiologe bei einem Angriff auf die Universitaumltsklinik in BUTEMBO getoumltet sowie zwei weitere Personen verletzt

Das MoH hat ihr Koordinationszentrum Ende Februar 2019 von Kinshasa nach Goma verlegt um naumlher an den vom Ausbruch betroffenen Gebieten zu sein

Am 13 Februar 2019 hat das MoH COD den Strategic Response Plan 3 vorgestellt der das weitere Vorgehen innerhalb der folgenden sechs Monate regeln soll

Weitere Bekaumlmpfungsmaszlignahmen im Detail siehe unter - httpswwwauswaertiges-amtdedeReiseUndSicherheitreisemedizin-2077850 - httpwwwwhointcsrdonarchivediseaseebolaen - httpswwwmsforglatest - httpswwwalima-ngoorgentagebola - httpsinternationalmedicalcorpsorgemergency-responseebola

Aktuellen Aumlnderungen in den Reisehinweisen des AA finden Sie unter - httpwwwauswaertiges-

amtdeDELaenderinformationenWeitereAktuelleReiseInformationen_nodehtml Informieren Sie sich ausschlieszliglich uumlber zuverlaumlssige Webseiten zB - httpwwwafrowhointhealth-topicsebola-virus-disease - httpwwwwhointcsrdonarchivediseaseebolaen - httpwwwwhointemergenciescrisescoden - httpwwwwhointcsrdon01-november-2018-ebola-drcen - httpwwwwhointennews-roomfact-sheetsdetailebola-virus-disease - httpswwwrkideDEContentInfAZEEbolaEbola_nodehtml - httpwwwecdceuropaeu - httpswwwcdcgov - httpwwwwhointcsren - httpswwwalima-ngoorgentagebola

- httpsinternationalmedicalcorpsorgemergency-responseebola - httpswhomapsarcgiscomappsopsdashboardindexhtmle70c3804f6044652bc37cce7d8

fcef6c

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 10

- -

Uumlbertragungsweg TierTierfleisch auf den Menschen

Das wahrscheinliche Reservoir des Ebola-Virus sind bestimmte Spezies von fruchtfressenden die in Houmlhlen bzw Waldgebieten rasten und die durch das Virus nicht

erkranken Man vermutet dass die Infektion von den Fledermaumlusen oder indirekt von Tieren ausgeht die durch die Fledermaumluse infiziert wurden Unzureichend gekockhtes Fledermaus- oder sonstiges Fleisch (Affen Antilopen ann das Virus auf den Menschen uumlbertragen In den Flughundkolonien in den Baumlumen afrikanischer Staumldte konnte das Virus bisher nicht gefunden werden Der Kontakt mit den Ausscheidungen dieser Flughunde scheint daher im Hinblick auf eine Ebola-Infektion ungefaumlhrlich (der Kot kann jedoch andere gefaumlhrliche Infektionserreger enthalten)

Uumlbertragungsweg Mensch zu Mensch

Von Mensch zu Mensch erfolgt die Uumlbertragung durch direkten Kontakt mit Blut oder anderen Koumlrperfluumlssigkeiten (Erbrochenes Urin Stuhl Sperma wahrscheinlich auch Speichel Schweiszlig Muttermilch und diaplazentar) einer mit klinischen Zeichen an der EVD akut erkrankten Person oder den Koumlrperfluumlssigkeiten verstorbener Personen Direkter Kontakt bedeutet dass virushaltiges Material auf die Haut auf die Schleimhaut (aller Koumlrperoumlffnungen) auf die Bindehaut des Auges oder uumlber Partikel die sich zB beim Erbrechen erkrankter Personen bilden in die Lunge der Kontaktperson gelangt KEINE Uumlbertragungswege

Durch fluumlchtigen Kontakt in der Oumlffentlichkeit mit Menschen die nicht krank wirken wird Ebola nicht uumlbertragen Ebensowenig bei der Beruumlhrung von Geld lokal gekauften Lebensmitteln oder beim Baden im Pool Auch Muumlcken uumlbertragen das Ebola-Virus nicht Das Ebola-Virus wird nicht durch die Luft uumlbertragen (wie Influenza oder Windpocken)

Ansteckungsfaumlhigkeit Inkubationszeit

Die Ansteckung betrifft enge Kontaktpersonen wie Familienmitglieder oder Personen die die Erkrankten medizinisch versorgen

Menschen sind erst ansteckend wenn Sie Krankheitssymptome zeigen

Die ersten Symptome einer EVD treten zwischen 2 und 21 Tagen (im Mittel 8-10 Tage) nach der Infektion auf (Inkubationszeit)

SymptomeFalldefinitionen

Die EVD praumlsentiert sich zunaumlchst aumlhnlich wie andere Erkrankungen die man in den Tropen (z B Malaria Typhus Dengue-Fieber schwere Durchfallerkrankungen) oder auch anderswo findet (unspezifische virale und bakterielle Infekte) Ploumltzlich eintretendes Fieber Kopf- Hals- und Muskelschmerzen Schwaumlchegefuumlhl Erbrechen Bauchschmerzen Durchfall Ausschlag Bindehautentzuumlndung und Blutungen (oft auch vaginal) sind Teil der Symptomatik Die fuumlr DEU geltende Falldefinition und Maszlignahmen bei einem Verdachtsfall finden Sie hier httpswwwrkideDEContentInfAZEEbolaMassnahmen_Verdachtsfall_Infografik_Tabhtml

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 11

Grundsaumltzlich muumlssen 3 Kriterien fuumlr einen begruumlndeten Ebola-Verdachtsfall erfuumlllt sein

Fieber gt 385 degC und

Reiseanamnese lt 3 Wochen vor Krankheitsbeginn in einem aktuellen Ebola-Ausbruchgebiet und

Kontakt mit zu - an Ebola erkrankten oder verstorbenen Menschen bzw deren Koumlrperfluumlssigkeiten - Fledermaumlusen Affen oder deren Ausscheidungen - oder Verzehr - erregerhaltigen Material

oder

erhoumlhte Koumlrpertemperatur gt 374 degC 385 degC (in fruumlher Phase selten lt 374 degC) und

EVD-typische Begleitsymptome wie Durchfall Uumlbelkeit Erbrechen Blutungen etc und

Reiseanamnese wie oben und

Kontakt wie oben

Das Virus kann erst im Blut nachgewiesen werden wenn koumlrperliche Symptome aufgetreten sind insbesondere Fieber Nach klinischer Gesundung konnte das Virus noch mehrere Monate in verschiedenen Koumlrperfluumlssigkeiten (ua im Sperma) gefunden werden Das Virus ist empfindlich und wird durch Seife Bleiche Sonnenlicht und Austrocknung leicht abgetoumltet Ein Waschmaschinengang toumltet das Virus in Kleidung die mit infektioumlser Koumlrperfluumlssigkeit gesaumlttigt war Auf Oberflaumlchen die dem Sonnenlicht ausgesetzt oder getrocknet sind uumlberlebt das Virus nur kurze Zeit Das Risiko einer Ansteckung mit Ebola ist relativ gering

Verhaltensregeln fuumlr Personen die sich im Ausbruchgebiet aufhalten

-Beruumlh zur Begruumlszligung nicht die Haumlnde geben

Beruumlhren Sie keine kranken Menschen oder Verstorbene

Vermeiden Sie Kontakt mit der Koumlrperfluumlssigkeit erkrankter Personen oder mit Objekten die damit in Beruumlhrung kamen (zB Injektionsnadeln)

Halten Sie sich von Gesundheitseinrichtungen in den betroffenen Gebieten so gut es geht fern

Falls Sie in einem EVD-Ausbruchgebiet Fieber bekommen oder medizinische Hilfe benoumltigen gehen Sie nicht zur Arbeit Gehen Sie in eine Klinik ihres Vertrauens nehmen Sie vorab telefonischen Kontakt auf und schildern Ihre Symptome

Gehen Sie nur nach Voranmeldung in eine Klinik und wenn man Sie vorher genau instruiert hat Lassen

Lassen Sie sich vor Einreise gegen Gelbfieber (Einreiseerfordernis - wird kontrolliert) und ggf gegen weitere Infektionskrankheiten impfen (tropenmedizinische Beratung einholen)

Lassen Sie sich gegen Influenza der aktuellen Saison impfen solange Impfstoff verfuumlgbar ist

Betreiben Sie eine konsequente Malariaprophylaxe inkl Chemoprophylaxe entsprechend den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft fuumlr Tropenmedizin u Internationale Gesundheit siehe httpwwwdtgorgempfehlungen-und-leitlinienempfehlungenmalariahtml

Beruumlhren Sie keine lebendigen oder toten Wildtiere

Essen Sie kein

Gemuumlse und Obst sollten prinzipiell gut gewaschengeschaumlltgekocht werden

Waschen Sie sich regelmaumlszligig die Haumlnde mit Seife

Desinfizieren Sie mit potentiell infektioumlsem Material verschmutzte Oberflaumlchen

Meiden Sie oumlffentliche Verkehrsmittel oder groszlige Menschenansammlungen ebenso nicht notwendigen direkten Koumlrperkontakt mit Mitmenschen

Vermeiden Sie Geschlechtsverkehr

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 12

Verhaltensregeln fuumlr Reisende nach Ausreise Ruumlckkehr aus dem Ausbruchsgebiet

Beobachten Sie genau ihren Gesundheitszustand nach Ruumlckkehr aus einem Infektionsgebiet fuumlr 21 Tage insbesondere im Hinblick auf erhoumlhte Temperatur Fieber

Falls Sie einen begruumlndeten Verdacht haben (siehe Falldefinition oben) dass Sie sich infiziert haben koumlnnten (mit oder auch ohne bereits aufgetretene Symptome) wenden Sie sich umgehend an das fuumlr Sie zustaumlndige Gesundheitsamt (zunaumlchst telefonisch) und vermeiden Sie Kontakt mit anderen Personen

Begeben Sie sich nur in medizinische Einrichtungen nach VoranmeldungVorankuumlndigung wenn man Sie vorher genau instruiert hat

Bitte beachten Sie neben unserem generellen Haftungsausschluss den folgenden wichtigen Hinweis Eine Gewaumlhr fuumlr die Richtigkeit und Vollstaumlndigkeit der medizinischen Informationen sowie eine Haftung fuumlr eventuell eintretende Schaumlden kann nicht uumlbernommen werden Fuumlr Ihre Gesundheit bleiben Sie selbst verantwortlich Die Angaben sind - zur Information medizinisch Vorgebildeter gedacht Sie ersetzen nicht die Konsultation eines Arztes - auf die direkte Einreise aus Deutschland in ein Reiseland insbes bei laumlngeren Aufenthalten vor Ort

zugeschnitten Fuumlr kuumlrzere Reisen Einreisen aus Drittlaumlndern und Reisen in andere Gebiete des Landes koumlnnen Abweichungen gelten

- immer auch abhaumlngig von den individuellen Verhaumlltnissen des Reisenden zu sehen Eine vorherige eingehende medizinische Beratung durch einen Arzt Tropenmediziner ist im gegebenen Fall regelmaumlszligig zu empfehlen

- trotz groumlszligtmoumlglicher Bemuumlhungen immer nur ein Beratungsangebot Sie koumlnnen weder alle medizinischen Aspekte abdecken noch alle Zweifel beseitigen oder immer voumlllig aktuell sein

zuruumlck zur Navigation

Page 10: EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DEMOKRATISCHEN … · Hersteller von Ebola-Impfstoffen (Merck, Janssen, CanSino Biologics Inc., Rospotrebnadzor) sowie nationale und internationale Experten

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 10

- -

Uumlbertragungsweg TierTierfleisch auf den Menschen

Das wahrscheinliche Reservoir des Ebola-Virus sind bestimmte Spezies von fruchtfressenden die in Houmlhlen bzw Waldgebieten rasten und die durch das Virus nicht

erkranken Man vermutet dass die Infektion von den Fledermaumlusen oder indirekt von Tieren ausgeht die durch die Fledermaumluse infiziert wurden Unzureichend gekockhtes Fledermaus- oder sonstiges Fleisch (Affen Antilopen ann das Virus auf den Menschen uumlbertragen In den Flughundkolonien in den Baumlumen afrikanischer Staumldte konnte das Virus bisher nicht gefunden werden Der Kontakt mit den Ausscheidungen dieser Flughunde scheint daher im Hinblick auf eine Ebola-Infektion ungefaumlhrlich (der Kot kann jedoch andere gefaumlhrliche Infektionserreger enthalten)

Uumlbertragungsweg Mensch zu Mensch

Von Mensch zu Mensch erfolgt die Uumlbertragung durch direkten Kontakt mit Blut oder anderen Koumlrperfluumlssigkeiten (Erbrochenes Urin Stuhl Sperma wahrscheinlich auch Speichel Schweiszlig Muttermilch und diaplazentar) einer mit klinischen Zeichen an der EVD akut erkrankten Person oder den Koumlrperfluumlssigkeiten verstorbener Personen Direkter Kontakt bedeutet dass virushaltiges Material auf die Haut auf die Schleimhaut (aller Koumlrperoumlffnungen) auf die Bindehaut des Auges oder uumlber Partikel die sich zB beim Erbrechen erkrankter Personen bilden in die Lunge der Kontaktperson gelangt KEINE Uumlbertragungswege

Durch fluumlchtigen Kontakt in der Oumlffentlichkeit mit Menschen die nicht krank wirken wird Ebola nicht uumlbertragen Ebensowenig bei der Beruumlhrung von Geld lokal gekauften Lebensmitteln oder beim Baden im Pool Auch Muumlcken uumlbertragen das Ebola-Virus nicht Das Ebola-Virus wird nicht durch die Luft uumlbertragen (wie Influenza oder Windpocken)

Ansteckungsfaumlhigkeit Inkubationszeit

Die Ansteckung betrifft enge Kontaktpersonen wie Familienmitglieder oder Personen die die Erkrankten medizinisch versorgen

Menschen sind erst ansteckend wenn Sie Krankheitssymptome zeigen

Die ersten Symptome einer EVD treten zwischen 2 und 21 Tagen (im Mittel 8-10 Tage) nach der Infektion auf (Inkubationszeit)

SymptomeFalldefinitionen

Die EVD praumlsentiert sich zunaumlchst aumlhnlich wie andere Erkrankungen die man in den Tropen (z B Malaria Typhus Dengue-Fieber schwere Durchfallerkrankungen) oder auch anderswo findet (unspezifische virale und bakterielle Infekte) Ploumltzlich eintretendes Fieber Kopf- Hals- und Muskelschmerzen Schwaumlchegefuumlhl Erbrechen Bauchschmerzen Durchfall Ausschlag Bindehautentzuumlndung und Blutungen (oft auch vaginal) sind Teil der Symptomatik Die fuumlr DEU geltende Falldefinition und Maszlignahmen bei einem Verdachtsfall finden Sie hier httpswwwrkideDEContentInfAZEEbolaMassnahmen_Verdachtsfall_Infografik_Tabhtml

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 11

Grundsaumltzlich muumlssen 3 Kriterien fuumlr einen begruumlndeten Ebola-Verdachtsfall erfuumlllt sein

Fieber gt 385 degC und

Reiseanamnese lt 3 Wochen vor Krankheitsbeginn in einem aktuellen Ebola-Ausbruchgebiet und

Kontakt mit zu - an Ebola erkrankten oder verstorbenen Menschen bzw deren Koumlrperfluumlssigkeiten - Fledermaumlusen Affen oder deren Ausscheidungen - oder Verzehr - erregerhaltigen Material

oder

erhoumlhte Koumlrpertemperatur gt 374 degC 385 degC (in fruumlher Phase selten lt 374 degC) und

EVD-typische Begleitsymptome wie Durchfall Uumlbelkeit Erbrechen Blutungen etc und

Reiseanamnese wie oben und

Kontakt wie oben

Das Virus kann erst im Blut nachgewiesen werden wenn koumlrperliche Symptome aufgetreten sind insbesondere Fieber Nach klinischer Gesundung konnte das Virus noch mehrere Monate in verschiedenen Koumlrperfluumlssigkeiten (ua im Sperma) gefunden werden Das Virus ist empfindlich und wird durch Seife Bleiche Sonnenlicht und Austrocknung leicht abgetoumltet Ein Waschmaschinengang toumltet das Virus in Kleidung die mit infektioumlser Koumlrperfluumlssigkeit gesaumlttigt war Auf Oberflaumlchen die dem Sonnenlicht ausgesetzt oder getrocknet sind uumlberlebt das Virus nur kurze Zeit Das Risiko einer Ansteckung mit Ebola ist relativ gering

Verhaltensregeln fuumlr Personen die sich im Ausbruchgebiet aufhalten

-Beruumlh zur Begruumlszligung nicht die Haumlnde geben

Beruumlhren Sie keine kranken Menschen oder Verstorbene

Vermeiden Sie Kontakt mit der Koumlrperfluumlssigkeit erkrankter Personen oder mit Objekten die damit in Beruumlhrung kamen (zB Injektionsnadeln)

Halten Sie sich von Gesundheitseinrichtungen in den betroffenen Gebieten so gut es geht fern

Falls Sie in einem EVD-Ausbruchgebiet Fieber bekommen oder medizinische Hilfe benoumltigen gehen Sie nicht zur Arbeit Gehen Sie in eine Klinik ihres Vertrauens nehmen Sie vorab telefonischen Kontakt auf und schildern Ihre Symptome

Gehen Sie nur nach Voranmeldung in eine Klinik und wenn man Sie vorher genau instruiert hat Lassen

Lassen Sie sich vor Einreise gegen Gelbfieber (Einreiseerfordernis - wird kontrolliert) und ggf gegen weitere Infektionskrankheiten impfen (tropenmedizinische Beratung einholen)

Lassen Sie sich gegen Influenza der aktuellen Saison impfen solange Impfstoff verfuumlgbar ist

Betreiben Sie eine konsequente Malariaprophylaxe inkl Chemoprophylaxe entsprechend den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft fuumlr Tropenmedizin u Internationale Gesundheit siehe httpwwwdtgorgempfehlungen-und-leitlinienempfehlungenmalariahtml

Beruumlhren Sie keine lebendigen oder toten Wildtiere

Essen Sie kein

Gemuumlse und Obst sollten prinzipiell gut gewaschengeschaumlltgekocht werden

Waschen Sie sich regelmaumlszligig die Haumlnde mit Seife

Desinfizieren Sie mit potentiell infektioumlsem Material verschmutzte Oberflaumlchen

Meiden Sie oumlffentliche Verkehrsmittel oder groszlige Menschenansammlungen ebenso nicht notwendigen direkten Koumlrperkontakt mit Mitmenschen

Vermeiden Sie Geschlechtsverkehr

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 12

Verhaltensregeln fuumlr Reisende nach Ausreise Ruumlckkehr aus dem Ausbruchsgebiet

Beobachten Sie genau ihren Gesundheitszustand nach Ruumlckkehr aus einem Infektionsgebiet fuumlr 21 Tage insbesondere im Hinblick auf erhoumlhte Temperatur Fieber

Falls Sie einen begruumlndeten Verdacht haben (siehe Falldefinition oben) dass Sie sich infiziert haben koumlnnten (mit oder auch ohne bereits aufgetretene Symptome) wenden Sie sich umgehend an das fuumlr Sie zustaumlndige Gesundheitsamt (zunaumlchst telefonisch) und vermeiden Sie Kontakt mit anderen Personen

Begeben Sie sich nur in medizinische Einrichtungen nach VoranmeldungVorankuumlndigung wenn man Sie vorher genau instruiert hat

Bitte beachten Sie neben unserem generellen Haftungsausschluss den folgenden wichtigen Hinweis Eine Gewaumlhr fuumlr die Richtigkeit und Vollstaumlndigkeit der medizinischen Informationen sowie eine Haftung fuumlr eventuell eintretende Schaumlden kann nicht uumlbernommen werden Fuumlr Ihre Gesundheit bleiben Sie selbst verantwortlich Die Angaben sind - zur Information medizinisch Vorgebildeter gedacht Sie ersetzen nicht die Konsultation eines Arztes - auf die direkte Einreise aus Deutschland in ein Reiseland insbes bei laumlngeren Aufenthalten vor Ort

zugeschnitten Fuumlr kuumlrzere Reisen Einreisen aus Drittlaumlndern und Reisen in andere Gebiete des Landes koumlnnen Abweichungen gelten

- immer auch abhaumlngig von den individuellen Verhaumlltnissen des Reisenden zu sehen Eine vorherige eingehende medizinische Beratung durch einen Arzt Tropenmediziner ist im gegebenen Fall regelmaumlszligig zu empfehlen

- trotz groumlszligtmoumlglicher Bemuumlhungen immer nur ein Beratungsangebot Sie koumlnnen weder alle medizinischen Aspekte abdecken noch alle Zweifel beseitigen oder immer voumlllig aktuell sein

zuruumlck zur Navigation

Page 11: EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DEMOKRATISCHEN … · Hersteller von Ebola-Impfstoffen (Merck, Janssen, CanSino Biologics Inc., Rospotrebnadzor) sowie nationale und internationale Experten

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 11

Grundsaumltzlich muumlssen 3 Kriterien fuumlr einen begruumlndeten Ebola-Verdachtsfall erfuumlllt sein

Fieber gt 385 degC und

Reiseanamnese lt 3 Wochen vor Krankheitsbeginn in einem aktuellen Ebola-Ausbruchgebiet und

Kontakt mit zu - an Ebola erkrankten oder verstorbenen Menschen bzw deren Koumlrperfluumlssigkeiten - Fledermaumlusen Affen oder deren Ausscheidungen - oder Verzehr - erregerhaltigen Material

oder

erhoumlhte Koumlrpertemperatur gt 374 degC 385 degC (in fruumlher Phase selten lt 374 degC) und

EVD-typische Begleitsymptome wie Durchfall Uumlbelkeit Erbrechen Blutungen etc und

Reiseanamnese wie oben und

Kontakt wie oben

Das Virus kann erst im Blut nachgewiesen werden wenn koumlrperliche Symptome aufgetreten sind insbesondere Fieber Nach klinischer Gesundung konnte das Virus noch mehrere Monate in verschiedenen Koumlrperfluumlssigkeiten (ua im Sperma) gefunden werden Das Virus ist empfindlich und wird durch Seife Bleiche Sonnenlicht und Austrocknung leicht abgetoumltet Ein Waschmaschinengang toumltet das Virus in Kleidung die mit infektioumlser Koumlrperfluumlssigkeit gesaumlttigt war Auf Oberflaumlchen die dem Sonnenlicht ausgesetzt oder getrocknet sind uumlberlebt das Virus nur kurze Zeit Das Risiko einer Ansteckung mit Ebola ist relativ gering

Verhaltensregeln fuumlr Personen die sich im Ausbruchgebiet aufhalten

-Beruumlh zur Begruumlszligung nicht die Haumlnde geben

Beruumlhren Sie keine kranken Menschen oder Verstorbene

Vermeiden Sie Kontakt mit der Koumlrperfluumlssigkeit erkrankter Personen oder mit Objekten die damit in Beruumlhrung kamen (zB Injektionsnadeln)

Halten Sie sich von Gesundheitseinrichtungen in den betroffenen Gebieten so gut es geht fern

Falls Sie in einem EVD-Ausbruchgebiet Fieber bekommen oder medizinische Hilfe benoumltigen gehen Sie nicht zur Arbeit Gehen Sie in eine Klinik ihres Vertrauens nehmen Sie vorab telefonischen Kontakt auf und schildern Ihre Symptome

Gehen Sie nur nach Voranmeldung in eine Klinik und wenn man Sie vorher genau instruiert hat Lassen

Lassen Sie sich vor Einreise gegen Gelbfieber (Einreiseerfordernis - wird kontrolliert) und ggf gegen weitere Infektionskrankheiten impfen (tropenmedizinische Beratung einholen)

Lassen Sie sich gegen Influenza der aktuellen Saison impfen solange Impfstoff verfuumlgbar ist

Betreiben Sie eine konsequente Malariaprophylaxe inkl Chemoprophylaxe entsprechend den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft fuumlr Tropenmedizin u Internationale Gesundheit siehe httpwwwdtgorgempfehlungen-und-leitlinienempfehlungenmalariahtml

Beruumlhren Sie keine lebendigen oder toten Wildtiere

Essen Sie kein

Gemuumlse und Obst sollten prinzipiell gut gewaschengeschaumlltgekocht werden

Waschen Sie sich regelmaumlszligig die Haumlnde mit Seife

Desinfizieren Sie mit potentiell infektioumlsem Material verschmutzte Oberflaumlchen

Meiden Sie oumlffentliche Verkehrsmittel oder groszlige Menschenansammlungen ebenso nicht notwendigen direkten Koumlrperkontakt mit Mitmenschen

Vermeiden Sie Geschlechtsverkehr

zuruumlck zur Navigation

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 12

Verhaltensregeln fuumlr Reisende nach Ausreise Ruumlckkehr aus dem Ausbruchsgebiet

Beobachten Sie genau ihren Gesundheitszustand nach Ruumlckkehr aus einem Infektionsgebiet fuumlr 21 Tage insbesondere im Hinblick auf erhoumlhte Temperatur Fieber

Falls Sie einen begruumlndeten Verdacht haben (siehe Falldefinition oben) dass Sie sich infiziert haben koumlnnten (mit oder auch ohne bereits aufgetretene Symptome) wenden Sie sich umgehend an das fuumlr Sie zustaumlndige Gesundheitsamt (zunaumlchst telefonisch) und vermeiden Sie Kontakt mit anderen Personen

Begeben Sie sich nur in medizinische Einrichtungen nach VoranmeldungVorankuumlndigung wenn man Sie vorher genau instruiert hat

Bitte beachten Sie neben unserem generellen Haftungsausschluss den folgenden wichtigen Hinweis Eine Gewaumlhr fuumlr die Richtigkeit und Vollstaumlndigkeit der medizinischen Informationen sowie eine Haftung fuumlr eventuell eintretende Schaumlden kann nicht uumlbernommen werden Fuumlr Ihre Gesundheit bleiben Sie selbst verantwortlich Die Angaben sind - zur Information medizinisch Vorgebildeter gedacht Sie ersetzen nicht die Konsultation eines Arztes - auf die direkte Einreise aus Deutschland in ein Reiseland insbes bei laumlngeren Aufenthalten vor Ort

zugeschnitten Fuumlr kuumlrzere Reisen Einreisen aus Drittlaumlndern und Reisen in andere Gebiete des Landes koumlnnen Abweichungen gelten

- immer auch abhaumlngig von den individuellen Verhaumlltnissen des Reisenden zu sehen Eine vorherige eingehende medizinische Beratung durch einen Arzt Tropenmediziner ist im gegebenen Fall regelmaumlszligig zu empfehlen

- trotz groumlszligtmoumlglicher Bemuumlhungen immer nur ein Beratungsangebot Sie koumlnnen weder alle medizinischen Aspekte abdecken noch alle Zweifel beseitigen oder immer voumlllig aktuell sein

zuruumlck zur Navigation

Page 12: EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DEMOKRATISCHEN … · Hersteller von Ebola-Impfstoffen (Merck, Janssen, CanSino Biologics Inc., Rospotrebnadzor) sowie nationale und internationale Experten

GESUNDHEITSDIENST | EBOLA-VIRUS-ERKRANKUNG IN DER DR KONGO UND UGANDA SEITE 12

Verhaltensregeln fuumlr Reisende nach Ausreise Ruumlckkehr aus dem Ausbruchsgebiet

Beobachten Sie genau ihren Gesundheitszustand nach Ruumlckkehr aus einem Infektionsgebiet fuumlr 21 Tage insbesondere im Hinblick auf erhoumlhte Temperatur Fieber

Falls Sie einen begruumlndeten Verdacht haben (siehe Falldefinition oben) dass Sie sich infiziert haben koumlnnten (mit oder auch ohne bereits aufgetretene Symptome) wenden Sie sich umgehend an das fuumlr Sie zustaumlndige Gesundheitsamt (zunaumlchst telefonisch) und vermeiden Sie Kontakt mit anderen Personen

Begeben Sie sich nur in medizinische Einrichtungen nach VoranmeldungVorankuumlndigung wenn man Sie vorher genau instruiert hat

Bitte beachten Sie neben unserem generellen Haftungsausschluss den folgenden wichtigen Hinweis Eine Gewaumlhr fuumlr die Richtigkeit und Vollstaumlndigkeit der medizinischen Informationen sowie eine Haftung fuumlr eventuell eintretende Schaumlden kann nicht uumlbernommen werden Fuumlr Ihre Gesundheit bleiben Sie selbst verantwortlich Die Angaben sind - zur Information medizinisch Vorgebildeter gedacht Sie ersetzen nicht die Konsultation eines Arztes - auf die direkte Einreise aus Deutschland in ein Reiseland insbes bei laumlngeren Aufenthalten vor Ort

zugeschnitten Fuumlr kuumlrzere Reisen Einreisen aus Drittlaumlndern und Reisen in andere Gebiete des Landes koumlnnen Abweichungen gelten

- immer auch abhaumlngig von den individuellen Verhaumlltnissen des Reisenden zu sehen Eine vorherige eingehende medizinische Beratung durch einen Arzt Tropenmediziner ist im gegebenen Fall regelmaumlszligig zu empfehlen

- trotz groumlszligtmoumlglicher Bemuumlhungen immer nur ein Beratungsangebot Sie koumlnnen weder alle medizinischen Aspekte abdecken noch alle Zweifel beseitigen oder immer voumlllig aktuell sein

zuruumlck zur Navigation