Edgar Cayce - Das Atlantis-Geheimnis

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  • 7/23/2019 Edgar Cayce - Das Atlantis-Geheimnis

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    Vorwort

    Eine persnliche Erinnerung an Edgar Cayce

    Ich erinnere mich noch gut: In seinen letzten Jahren war

    mein Vater Edgar Cayce ein schlanker hochgewachsener

    Mann, fast 1,80 m gro. Seine durchdringenden grauen

    Augen blitzten noch immer durch die randlose Brille, die er

    trug. Seine Haare waren grau und etwas schtter, und da er

    zuviel von der guten Kche meiner Mutter geno und sich

    nicht gengend Zeit nahm, um Gymnastik zu treiben, hatte

    er einen kleinen Bauch angesetzt. Er war ein begeisterter Fi

    scher und Grtner und ein geschickter Handwerker. Fr

    diese Dinge, mit denen er sich so gerne beschftigte, hat te er

    immer weniger Zeit, da immer mehr Menschen von seiner

    einzigartigen medialen Fhigkeit erfuhren und ihn um >Rea-

    dings< baten.

    Diese Readings waren fr die Menschen, die sie erhielten,

    merkwrdig und wunderbar, aber ich wuchs damit auf undnahm sie als ganz normale, alltgliche Vorflle hin. Ich

    selbst hatte sowohl Krper- wie auch Lebensreadings von

    meinem Vater erhalten, und hin und wieder hrte ich zu,

    wenn er sie Besuchern erteilte. Aber ich freute mich mehr

    darauf, mit ihm zusammen zum Fischen zu gehen oder

    handwerkliche Arbeiten zu verrichten... Weder ich noch

    mein Bruder Hugh Lynn haben jemals die Begeisterung un

    seres Vaters fr die Gartenarbeit geteilt. Aber dadurch lie

    er sich nicht beirren, vielmehr war er stndig damit beschftigt, irgendeinen Baum oder Strauch zu pflegen, den er ge-

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    rade gepflanzt hatte, oder das Unkraut im Garten zu jten.

    Er htte eher Geld fr gute Erde ausgegeben als fr das

    Essen auf dem Tisch... und so geschah es oftmals auch, und

    meine Mutter war darber nicht wenig indigniert. Wir

    haben in verschiedenen Husern in Virginia Beach im Staat

    Virginia gewohnt und eine ganze Spur von Obstbumen,

    Rosenbschen und Weinstcken hinterlassen.

    Bei Edgar Cayce schien alles gut zu gedeihen. Ich habe

    immer angenommen, da ein Teil seiner medialen Fhigkei

    ten auch in seine alltgliche Arbeit einzuflieen schien,

    denn soweit ich mich erinnern kann, ist er niemals mit lee

    ren Hnden von einem Fischereiausflug oder aus dem Gar

    ten zurckgekehrt. Mit dem Geld war es jedoch eine andere

    Sache. Er schien immer pleite zu sein, es gelang ihm nicht

    Geld anzuhufen. Es rann ihm wie Sand durch die Finger.

    Bevor wir nach Virginia Beach kamen, waren wir aus

    Selma in Alabama nach Dayton in Ohio umgezogen. Ich

    erinnere mich an einen ganz besonders kalten Tag in Day

    ton, an dem mein Vater Zeitungen in meine Hose und mein

    Hemd stopfte, um den kalten Wind abzuhalten, denn ich

    hatte keinen Mantel. Meine dnnen Kleider waren nicht fr

    nrdliche Winter geschaffen. In jenem Winter in Dayton

    wre ich fast erfroren, und ich war voller Freude, als wir

    wieder nach Sden zogen, nach Virgina. Obwohl unsere Le

    bensumstnde nicht gerade glnzend waren, waren die vie

    len Jahre in Virginia Beach fr die ganze Familie sehr ab

    wechslungsreich. Im Winter zogen wir Fichtenpfhle, die

    von den ausgebreiteten Fischernetzen abgebrochen waren,

    vom Strand nach Hause und zersgten sie zu Brennholz.

    Dann saen wir um das Feuer, whrend der Nordostwind

    um das Haus heulte. Unser Vater erzhlte Geschichten,

    oder wir spielten alle zusammen Parcheesi. Durch diese Fa

    miliengesprche erfuhr ich, wie mein Vater seine medialen

    Fhigkeiten entwickelt hatte, und warum er sie niemals ein

    setzte, um damit Geld zu verdienen.

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    Edgar Cayce wurde im Jahre 1877 in der Nhe von Hop-kinsville in Kentucky geboren. Als Kind hatte er einigemerkwrdige Erfahrungen durchlebt, und sein erstes >Rea-ding< bezog sich auf ihn selbst. Als junger Mann hatte er alsAngestellter in einem Buchladen gearbeitet, und in dieserZeit hatte er seine Stimme verloren. Keiner von den ortsansssigen rzten war imstande gewesen, ihm zu helfen. Inseiner Verzweiflung wandte er sich an einen Mann, der mitdem damals neuen Modegag der Hypnose experimentierte.Mit der Hilfe des Hypnotiseurs war Cayce imstande, sichwillentlich in einen schlafhnlichen Zustand zu versetzen.Der Hypnotiseur ermutigte ihn, seinen Zustand zu beschreiben und ein Heilmittel vorzuschlagen, und Cayce begannaus seinem selbsthypnotischen Zustand heraus zu sprechen.Er beschrieb ein Heilmittel fr seinen Zustand, das seine

    Stimme tatschlich wieder herstellte. Einer der rzte diesesOrtes, der den Vorgang beobachtet hatte, begann sich dafrzu interessieren. Er war der Meinung, da der Schritt vonder Eigendiagnose zur Diagnose der Krankheitszustnde anderer Menschen nur sehr klein war. Die Experimente erwiesen sich als erfolgreich, und der Erfolg dieses Arztes wieauch Cayces Berhmtheit breiteten sich aus, denn CaycesDiagnosen, seine >Readings< der Patienten waren sehrgenau. Das Wort >Reading< setzte sich durch, und Cayces

    uerungen aus seinem schlafhnlichen Zustand wurdenals >Readings< bekannt.

    Zunchst mitraute Cayce dieser seiner Fhigkeit, erfrchtete, da er einen Fehler machen knnte, und dairgend jemand aufgrund einer falschen Diagnose leidenknne. Doch seine schlimmsten ngste wurden niemalsWirklichkeit, und anstatt zu leiden, fanden immer mehr undmehr Menschen Erleichterung, wenn sie den Empfehlungenseiner Krperreadings folgten. Cayce erinnerte sich niemals

    an irgend etwas, was er in seinem tranceartigen Zustand gesagt hatte. Seine Worte wurden zuerst stenographiert, spter

    dann mit der Maschine abgeschrieben. Deshalb wuteCayce niemals die Fragen, die gestellt worden waren, wenner am Ende des Readings aufgefordert wurde zu erwachen.Manchmal war die Person, die um das Reading bat, auf derSuche nach persnlichem Gewinn und fragte nach dem zuknftigen Ergebnis eines Pferderennens, oder suchte umRat in Brsen- oder Immobilienangelegenheiten an. Caycebeantwortete die Fragen durchwegs zum Vorteil des Fragenden, aber er erwachte dann jedesmal nervs und mde,hatte oft auch starkes Kopfweh.

    Als er erfuhr, in welcher Weise er bentzt wurde, gab erdie Readings auf und widmete sich voll und ganz seiner Arbeit als Photograph, einem Beruf, in dem er ganz buchstblich eine Feuerprobe zu bestehen hatte. In seinem Geschftslokal brach ein Brand aus und strzte ihn in tiefe

    Schulden. Ein anderes Mal explodierte eine Bchse, die miteinem Blitzlichtpulver gefllt war, und vertzte HughLynns Augen. Die rzte rieten zur Entfernung des einenAuges und erklrten, da er wahrscheinlich nicht fhig seinwrde, mit dem anderen zu sehen. Mein Vater war verzweifelt. Es war seine letzte Zuflucht, ein >Reading< fr HughLynn zu versuchen. Und dieses Reading skizzierte eine Behandlung, die nicht nur Hugh Lynns beide Augen rettete,sondern auch sein Augenlicht wieder herstellte.

    Durch diesen beachtlichen Erfolg ermutigt, begannCayce wieder Readings abzuhalten. Aber um die Problemezu vermeiden, mit denen er vorher zu tun hatte, insistierteer darauf, da die Readings nur von seiner Frau gefhrtwerden sollten. Von diesem Augenblick an war meine Mutter Gertrude diejenige, die ihm nahelegte, ein Reading abzuhalten, sie war es, die die Fragen stellte und ihn zum Endedes Readings aufforderte, zu erwachen.

    Im Laufe der nchsten 27 Jahre fanden Tausende von

    Menschen Erleichterung von Schmerz und Leiden, indemsie den Empfehlungen aus Edgar Cayces Readings folgten.

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    Die Berichte darber, die in der Bcherei der Association forResearch and Enlightenment (A.R.E.) in Virginia Beach gesammelt sind, zeugen von seiner Genauigkeit. Die Berichteder rzte und die Krankheitsgeschichten der Patienten knnen dort von allen eingesehen werden. All die vielen Bcherund Artikel ber Edgar Cayce kommen zu dem Schlu, daer ein erstaunlich genauer medialer Diagnostiker war. AlsBeispiel eines Krperreadings mchte ich Ihnen von meinereigenen persnlichen Erfahrung erzhlen.

    Im Jahre 1934 spielte ich im Alter von 16 Jahren oftRugby. Ich versuchte einen Mitspieler aufzuhalten, der fastdoppelt so gro war wie ich. Es war ein schlechter Angriff,weil ich hochsprang, um ihn niederzuschlagen. Er aber hobseine Knie, um meinen Krper in der Luft abzuwehren, undseine Kniescheibe traf die Vorderseite meines Hftknochens. Sofort scho ein Schmerz durch meinen ganzen Krper, und mein Bein wurde von der Hfte an abwrts gefhllos. Fr die restliche Saison war es aus mit Rugby, ichhinkte mit einer schmerzenden Hfte umher, bis ich schlielich von meinem Vater Hilfe durch ein Reading erlangte.Das Reading sagte:

    Bezogen auf die rechte Seite, die Hfte, finden wir, dadie Knochenhaut des Hftknochens verletzt wurde...Damit geht eine Quetschung der Muskeln und der Membran einher, die zu dieser Region gehren. Es ist sozusageneine Entzndung der Knochenhaut selbst.

    Es geht darum, Schwierigkeiten oder Entzndungen zuverhindern, die langzeitige Strungen erzeugen... oder eineEntzndung zu verhindern, die die Aktivitt der Schleimhute des Zwerchfells stren knnte, und deshalb sollteetwas aufgelegt werden, was die Neigung zur Akkumulationund Verdickung des Gewebes absorbiert oder reduziert...damit das Gewebe nicht falsch zusammenwchst.

    Deshalb wrden wir diese Seite grndlich mit einerMischung in Form einer Lotion massieren.

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    Es soll eine Unze reinen Olivenls erhitzt, aber nicht umKochen gebracht werden und whrend das Olivenl nochwarm ist, soll folgendes hinzugefgt und hineingerhrt werden, und zwar in der angegebenen Reihenfolge: Eine halbeUnze Benzoetinktur, eine Viertel Unze Myrrhentinktur,eine halbe Unze weies russisches l, eine Viertel Unze Ha-selnul, zwei bis drei Kaffeelffel Sassafrasl.

    Diese Mischung soll am Abend und am Morgen einmassiert werden und zwar ber die ganze rechte Seite hin, in derBlinddarmgegend, in der ganzen Gegend um den Hftknochen, ferner in der Kreuzbeingegend,.. .also auf der ganzenrechten Seite.

    Es soll darauf geachtet werden, da auch die Ausscheidungen gut kontrolliert werden. Das Stoffwechselsystemund der Darm mssen gengend aktiv sein, um all die Dingeauszuscheiden, die vielleicht in den Kreislauf gelangen.

    Der Krper soll nicht angestrengt werden, solange, bisdieser Zustand zurckgeht.

    (Die Mutter fragte, ob ich berhaupt nicht mehr trainieren solle). Nein. Nur diese Seite soll nicht angestrengt werden, wie es etwa beim Ringen oder hnlichem geschehenknnte.

    Ich folgte vier oder fnf Monate lang den Empfehlungen,die im Reading gegeben wurden. Der Schmerz in meinerHfte wurde schwcher, aber dennoch blieb die Stelle einwenig wund. Mein Vater gab mir ein zweites Reading, indem er mir riet, nicht aufzugeben. Er sagte, der Zustandhtte sich verbessert, aber da es noch einige Zeit dauernwrde, bis er vollstndig ausgeheilt sei. Ich blieb also ausdauernd und erlangte schlielich eine vollstndige Heilung.Ich war dann wieder imstande, Baseball, Basketball undTennis ohne schmerzhafte Folgen zu spielen, fr michwaren die Readings von Edgar Cayce sehr effektiv. Siehaben es mir ermglicht, mein Bein wieder voll und ganzgebrauchen zu knnen.

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    Die Krperreadings machen ungefhr 60% von EdgarCayces 14000 Readings aus. Es gibt eine Reihe von kleineren Kategorien, wie etwa Geschftsratschlge und Trauminterpretationen, aber die zweitgrte Kategorie, etwa 20%der Gesamtheit, sind Lebensreadings. Diese Readings befassen sich mehr mit psychologischen als mit psychischen Problemen. Sie versuchen Fragen zu beantworten, die die Menschen mit ihren Berufsproblemen, ihren Lebenszielen undEhebeziehungen, wie auch menschlichen Beziehungen hatten. Das erste Lebensreading entstand wie folgt:

    In den frhen 20er Jahren erffnete ein Mann mit einergeradezu unstillbaren Neugier ber metaphysische Frageneine neue Dimension fr Cayce und seine medialen Readings. Dieser Mann, Arthur Lammers, wollte von Cayce einHoroskop bekommen, aber in dem Reading wurde ihm gesagt, da die Wirkungen von Sternen und Planeten auf dasLeben einer Person nicht im entferntesten so einwirkenkonnten, wie das vergangene Leben dieser Person auf ihr gegenwrtiges. Dann ging Cayce dazu ber, Lammers einenBericht ber seine frheren Leben zu geben.

    Als Cayce erwachte und hrte, was er gesagt hatte, war erwie vor den Kopf geschlagen. Im Wachzustand wute erebensowenig ber Reinkarnation und das Okkulte, wie erber Medizin wute. War es mglich, da Reinkarnationwahr sein konnte? Wie pate das mit seinen Bibellehren undden christlichen Wurzeln zusammen? Cayce war sich nichtim klaren. Abstrakte Fragen ber philosophische Problemehatten ihn niemals interessiert. Er kannte sich gut im Christentum und in der Bibel aus, aber andere Weltreligionenhatte er niemals zuvor studiert. Er wute nicht, da dieReinkarnation in den Lehren des Hinduismus und Buddhismus eine grundlegende Glaubensvorstellung ist. Als Caycein den Jahren 1923 und 1924 heftigst ber diese neue Information aus seinem Unbewuten zweifelte, war ich erst fnfbzw. sechs Jahre alt. Es entgingen mir all die lebhaften Dis-

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    kussionen zwischen Lammers und Cayce, wie auch die langen philosophischen Familiendiskussionen. Allerdings begleitete ich die Familie nach Dayton in Ohio, wo Lammerseine Wohnung fr uns stiftete, um seinen Wissensdurst zubefriedigen. Was hat meinen Vater davon berzeugt, dadiese neuen >Lebensreadings< einen Wahrheitsgehalt hatten?Waren es die philosophischen Diskussionen mit dem gebildeten Lammers? War es die bereinstimmung der Information, die vollstndig unbekannten Personen erteilt wurde,mit verifizierbaren Fakten? Oder war es die Art, in der dieReadings christliche Ideale in den Rahmen der Reinkarnation integrieren konnten? Wahrscheinlich hatte jedes dieserArgumente sein eigenes Gewicht, aber ich nehme an, dadas letzte den grten Einflu hatte.

    Was immer der Grund gewesen ist, Edgar Cayce gewanndie berzeugung, da die Lebensreadings ebenso hilfreichwaren wie die Krperdiagnosen. Sie schienen niemandem zuschaden, deshalb fuhr er damit fort, sie auch weiter auf Anfrage zu erteilen. Er kam zu dem Schlu, da die Lebensreadings erteilt wurden, um einem Individuum dabei zu helfen,Fragen und Probleme ber sein oder ihr gegenwrtigesLeben zu verstehen und zu beantworten, und da es eineVergeudung von Zeit war, ein Lebensreading aus irgendwelchen leichtfertigen oberflchlichen Grnden abzuhalten. Inseinen Readings drckte er diese Ansicht folgendermaenaus:

    Suche nicht nach Wissen, nur um dich selbst zu befriedigen. Denke an Adam. Versuche nicht, etwas zu erhalten,was du nicht in deiner eigenen Erfahrung und in der Erfahrung all jener, mit denen du Tag fr Tag in Kontakt stehst,konstruktiv anwenden kannst. Versuche nicht, dein Wissenauf andere zu bertragen, es ihnen aufzuzwingen... Wissebei deinen Studien, wohin du strebst. Du kannst Wissen

    auch nur zu deiner eigenen Befriedigung erlangen, aber dasist nur dann empfehlenswert, wenn es in deinem Bewutsein

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    nicht ein Gefhl erzeugt, aufgrund deines Wissens besser zusein als andere. Es ist ganz offensichtlich, da das zu einemEntwicklungshindernis werden kann.

    Denn herauszufinden, da du gelebt hast, da du gestorben bist und unter dem Kirschbaum im Garten der Gromutter begraben wurdest, macht dich nicht zu einem besseren Nachbarn, Brger oder Elternteil. Aber zu wissen, dadu unfreundlich gesprochen hast und dafr dann auch gelitten hast, und da du dies im gegenwrtigen Lebendurch eine rechtschaffene Verhaltensweise zurechtrckenkannst... das lohnt sich. Was ist Rechtschaffenheit? Es istFreundlichkeit, innerer Adel, Selbstaufopferung und die Bereitschaft, die Blinden zu fhren, die Lahmen zu tragen...das ist konstruktiv. Du kannst ein Wissen in dieser Richtungerlangen, denn Inkarnationen sind eine Tatsache. Wiekannst du es beweisen? In deinem tglichen Leben.(Nr.5753/2, 29.Juli 1937)*

    Mein Vater war nicht immer tiefernst. Im Wachzustandhatte er genauso wie auch im Trancezustand einen Sinn frHumor und eine schnelle Kombinationsgabe. Er zgertenicht, einen Patienten zu schelten, wenn er dumme Fragenstellte oder vorgab, Empfehlungen befolgt zu haben, die erin Wirklichkeit nicht befolgt hatte. Z. B. begann ein Patientbei einem Reading folgendermaen: Der Rat der Krftewurde whrend der vergangenen Woche befolgt... (Cayceunterbrach ihn:) Nicht sehr gut! (Nr.257/137, 7.August1934)

    Dieselbe Person leitete in einem spteren Reading eineFrage mit folgender Behauptung ein: Da ich den Anweisungen des letzten Readings entsprochen habe... (Cayce

    * Jedes der Edgar-Cayce-Readings wurde mit einer zweiteiligen Zahl gekenn

    zeichnet, um das Nachschlagen leichter zu machen. Jede Person, die ein Rea

    ding erhielt, bekam eine anonyme Nummer. Das ist die erste Hlfte der zweiteili

    gen Zahl. Da viele Personen mehr als ein Reading erhielten, gibt die zweiteNummer die des Readings in der ganzen Reihe an.

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    unterbrach ihn) Aber nur zum Teil!(Nr. 257/151,22. Juni1935). Diese Person folgte Cayces Rat nur zgernd. 17 Readings spter sagte er: Nun gut, wir haben um Rat angefragtund werden ihm nun folgen. Ja, dieser ist schon 40mal erteilt worden, dennoch haben Sie das noch nicht getan, wasSie htten tun sollen! (Nr.257/168, 2. Juli 1936)

    Manchmal war Cayces Spott recht tzend. Als einmal

    eine Frage ber Massage gestellt wurde: Soll es auen eingerieben werden? antwortete Cayce: Kannst du es etwainnen einreiben! (Nr.34/7, 9.Juni 1911) Und in Antwortauf eine Frage, wie ein Medikament genommen werden sollte: Wie soll ich das Bromochinin einnehmen? Einfachschlucken! (Nr.528/15, 17. Januar 1938)

    Es gibt zahllose andere Beispiele fr Cayces Humor. Invielen Readings empfahl er sogar den Humor als wichtigenFaktor, um die Gesundheit aufrechtzuerhalten.

    Die Art der Information, die in einem Lebensreading enthalten ist, wird durch das folgende Beispiel deutlich. DerName des Patienten wurde durch seine Nummer 2962 ersetzt. Dieses Reading spricht von den bei dieser Persongleichzeitig vorhandenen Eigenschaften der Sorge wie auchder Gleichgltigkeit:

    (2962) ist eine Person, die sich selbst dann, wenn sie mitanderen zusammen war, viele Sorgen gemacht hat. Sie waraber auch sehr gleichgltig, welche Ergebnisse durch irgendwelche gemeinsamen Handlungen erreicht wrden, oderwelche Beziehungen aus einem Kontakt entstehen wrdenund zeigte es auch durch die Art ihres Verhaltens, durchihre Mimik, so da es andere auch wahrnehmen konnten,andere Menschen, mit denen sie entweder im Geschft oderim sozialen Umgang zu tun hatten.

    Diese Person interessiert sich fr viele Dinge, sie liestgerne gute Bcher, lst Kreuzwortrtsel und Puzzles usw.... Manchmal aber sind diese Dinge fr sie auch sehr langweilig.

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    Diese Person interessiert sich sehr fr die okkulte oderesoterische Seite des Lebens, sie scheint eine sehr genaue Beobachtungsgabe zu haben und dennoch viel gelten zu lassen, was andere nicht im geringsten fr mglich halten wrden. Die Person gibt gerne Geld aus, dennoch ist sie nichtsehr geschickt bei der Verfolgung ihrer eigenen Interessen.Aber mechanische Dinge, Dinge, die mit Transport oder

    hnlichem zu tun haben, knnten Kanle sein, durch diediese Person die Mglichkeit htte, sich im Leben besser zustellen oder tiefere Erfahrungen in dieser Inkarnation zusammeln.

    (Das Reading nannte vier vergangene Inkarnationen, dieletzte fand zu der Zeit statt, als New York von den frhenSiedlern gegrndet wurde, die zweite in England whrendder Zeit der Kreuzzge, die dritte beim Auszug der Israeliten aus gypten, und die vierte im prhistorischen gypten.Aus der englischen Inkarnation blieb ein Interesse an Kommunikationsmitteln und mechanischen Dingen, die in dergegenwrtigen Inkarnation zur Wirkung kam).

    Zu jener Zeit zeigte diese Person ihre Neigung zur Schaffung von Dingen mechanischer Natur... wie etwa Kommunikationsmittel, wie sie sich heutzutage in der Telegraphieoder im Radio darstellen, oder aber in Mitteilungen jeglicherArt, die die Verteilung bestimmter Gter zum Ziel hat, dieentweder einem Teil von Menschen oder allen gemeinsamvon Nutzen sind. Und in jenen Berufsfeldern, die mit Transport oder Kommunikation zu tun haben (Flugzeuge, Telefon, Radio usw.) liegen besondere Vorteile fr diese Person.(Nr. 2962/1, 13. April 1943)

    Zur Zeit dieses Readings war diese Person in der kanadischen Armee. Als dieser Mann um das Reading ansuchte,sagte er, da er zwar verheiratet sei, von seiner ersten Frauaber getrennt lebe. Er stellte keine Fragen. Nachdem er dasReading erhalten hatte, schrieb er an Edgar Cayce unddankte ihm fr die Information. Er gab zu, da er ein Inter-

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    esse am Okkulten, aber auch am Lsen von Rtseln wieauch eine Geschicklichkeit bei der Herstellung von mechanischen Gerten habe. Aber im Falle des Radios und Fernsehens interessierte er sich inzwischen mehr dafr, wie dasMaterial hergestellt und bearbeitet wurde, nicht so sehr, wiees mechanisch funktionierte.

    Erst 30 Jahre spter wurde dieser Fall wieder aktuell. Mr.

    2962 war gestorben, aber vorher hatte er noch ein zweitesMal geheiratet. Seine jetzige Frau lebte noch immer undwar mit der A.R.E. durch die Vermittlung eines regionalenVertreters in Kontakt gekommen. Sie erwhnte, da ihr frherer Ehemann, Mr. 2962, ein Lebensreading erhaltenhatte. Meine Tochter Gail Cayce Schwartzer, die zu dieserZeit fr die Edgar Cayce Foundation arbeitete, schrieb dieser Frau in der Hoffnung, da sie einige der Aussagen desdamaligen Lebensreadings fr 2962 besttigen knnte. Die

    folgenden Auszge aus der Antwort dieser Frau illustrierenCayces Genauigkeit. Was seine Besorgnis und Gleichgltigkeit betraf, so sagte sie:

    2962 war nicht direkt schchtern, aber er erschien oftmals so, da er ziemlich zurckgezogen war. Als wir vor unserer Eheschlieung beide im selben Fernsehsender arbeiteten, hatte ein Geschftsmann mir gesagt, da mein ehemaliger Ehemann manchmal nicht zuzuhren schien, wenn erversuchte, irgendeine Geschftsangelegenheit mit ihm zu

    besprechen. Ich erwhnte dies so hflich wie nur mglich, inder Hoffnung, da er sein Verhalten vielleicht verndernwrde. Obwohl wir darber lachten, beharrte er darauf, daer gleichzeitig ber mehr als nur ein Thema nachdenkenkonnte, und da er in Wirklichkeit aufmerksam war, selbstwenn es nicht so aussah. Ich aber glaube, da er sich tatschlich manchmal in seinen Gedanken verlor, und da derVorwurf durchaus zutraf. Aber er war nicht gleichgltig.Aber er war einer der vernnftigsten Menschen, die ich je

    mals kannte.

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    (Das Reading hatte auch behauptet, da Berufsfelder, diemit Kommunikation oder Transport zu tun htten, wieFlugzeuge, Telefon und Radio, fr 2962 Vorteile gewhrenknnten. Seine Frau besttigte, da er whrend des ZweitenWeltkrieges bei einem Sender in London gearbeitet hatteund spter dann einen Direktorenposten bei einem Fernsehsender in den Vereinigten Staaten bekam. Sie sagte, da er

    sich intensiv fr alle visuellen Medien interessierte und voneinem Interesse am Theater zum Film und Fernsehen bergegangen war.) Es war nicht nur ein Brotverdienst, sondernsein eigentliches Interesse.

    Weiterhin sagte sie, da 2962 Bcher, Puzzles und Rtselliebte und da er sich fr die okkulte Seite des Lebens interessierte. Sie attestierte ihm eine groe Geschicklichkeit inmechanischen Dingen. Ein Kommentar eines Kameramannes, mit dem er zusammen arbeitete, schien mir sehr bedeu

    tungsvoll zu sein. Er sagte: 2962 verlangt von uns das Unmgliche und dann zeigt er uns, wie das gemacht wird.

    Mit diesem vorstehenden Lebensreading und den Kommentaren dazu mchte ich keinen Beweis fr Reinkarnationantreten, sie sollen vielmehr ein Beispiel fr ein Lebensreading sein und die Genauigkeit der darin enthaltenen Aussagen bezeugen. Die zweite Frau von Mr. 2962 kannte ihn imJahre 1943, als das Reading erteilt wurde, noch nicht. Ertraf sie spter und sie heirateten im Jahre 1948. Aber die Ei

    genschaften, die 2962 im Reading zugeschrieben wurden,sind offenbar genau die gewesen, an die sie sich erinnernkonnte, und die sie 33 Jahre sptermit ihm in Verbindungbringen konnte!

    Cayces Aussagen ber Atlantis sind aus seinen Lebens-readings abgeleitet. Fr mich als Ingenieur ist es schwierig,diese Story aufzutischen. Ich kann die Geschichte selbstkaum verdauen, obwohl ich zur Familie gehrte, selbst sowohl Lebens- wie auch Krperreadings erhielt und bei vie

    len anderen Readings zuhrte. Ich kann Ihnen nur sagen,

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    da die Beweise fr die Genauigkeit der Krperreadings unumstlich sind. Es gibt zu viele Berichte von Patienten undrzten, die den empfohlenen Behandlungen folgten undgute Ergebnisse erzielten. Die Beweise dafr sind in derA.R.E. Bcherei in Virginia Beach gesammelt und stehendem Publikum zur Verfgung. Ich wei, da auch viele vonden Lebensreadings den Personen, die um sie ansuchten,

    halfen. Wir knnen mit einiger Berechtigung annehmen,da auch sie relativ genau sind.

    Das beweist noch nicht, da die atlantischen Lebensreadings zutreffen, aber die Daten, die in den letzten Jahren inbezug auf frhere Vernderungen auf der Erde, Klimavernderungen, Polsprnge und die Migrationen der Menschenin prhistorischen Zeiten gewonnen wurden, weisen eherauf die Genauigkeit der Readings hin als auf ihre Falschheit. Die faszinierende Story Edgar Cayces ber Atlantis ist

    zumindest einer ernsthaften Betrachtung wrdig.

    Edgar Evans Cayce

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    Einfhrung

    Der Name >Atlantis< beschwrt Bilder einer geheimnisvollen Zivilisation in uralter Vergangenheit herauf. Tausendevon Bchern sind ber dieses Land geschrieben worden,manche versuchen es als Tatsache zu beweisen, andere versuchen es als dichterische Fiktion abzulehnen. In diesemBuch versuchen wir einen anderen Zugang. Hier werden Siemit dem bemerkenswerten Medium Edgar Cayce und seinem Material ber Atlantis bekannt gemacht. Aber wir wie

    gen das bersinnliche Material mit einer wissenschaftlichenBetrachtungsweise von Cayces Genauigkeit auf. Hatte errecht, hatte er unrecht? Knnen wir jemals mit Sicherheitwissen, ob Atlantis existierte?

    Dieses Buch blickt auf die Legende von Atlantis in ihrenvielen Formen: von Plato, der als erster ber Atlantisschrieb, ber Gelehrte, die die Richtigkeit von Piatos Aussagen zu beweisen suchten, ber Okkultisten, die die ganze Legende diskreditierten, bis zu Skeptikern, die versuchten zu

    beweisen, da Atlantis niemals existiert hat. Wir habenEdgar Cayces Geschichte ber Atlantis aus etwa 700 Rea-dings zusammengestckelt, Readings, die im Laufe einesZeitraumes von 22 Jahren erteilt wurden. Cayces Berichtbeginnt mit der Ankunft der Menschheit auf der Erde vorungefhr 10 Millionen Jahren und endet mit dem Versinkender letzten berbleibsel von Atlantis um etwa 10000 v.Chr.

    Als die Readings erteilt wurden, war Atlantis im Bereichdes Okkulten und die Wissenschaft hielt diese Art von Infor

    mation fr wenig glaubwrdig. Die Wissenschaft ist im gro-

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    en und ganzen noch immer nicht bereit, bersinnliche Information ernst zu nehmen, und in vielen Fllen ist diesauch gerechtfertigt. Aber es ist mit Sicherheit mglich, bersinnliches Material mit wissenschaftlichen Erkenntnissen zuvergleichen und im Zusammenhang damit auch zu bewerten. Wir werden geologische und archologische Entdek-kungen betrachten, die einen Bezug zu Cayces Geschichte

    haben, und zwar von der Zeit, als das erste Atlantisreadingerteilt wurde (1923), bis zum heutigen Tag. Neue Forschungsmethoden, die zur Zeit der Readings nicht verfgbar waren, machen es jetzt mglich, viele von seinen Readings neu zu beurteilen. Manche der uerungen, dieCayce vor vielen Jahren abgegeben hatte, klangen damalsgeradezu lcherlich, inzwischen aber sind sie Teil eines wissenschaftlichen Mainstreamdenkens geworden. Andere sindnoch immer strittig, werden aber von manchen Forschern

    sorgfltig untersucht. Einige seiner Voraussagen ber zuknftige geologische Katastrophen werden von heutigenGeologen durchaus ernstgenommen.

    Ein einzigartiger Aspekt der Arbeit von Cayce sind dieExpeditionen, die von der Edgar Cayce Foundation gestiftetwurden, um nach den Berichten von Atlantis zu suchen,und zwar von der gyptischen Sphinx bis zur Insel Bimini inden Bahamas. Die Geschichte dieser Expeditionen und ihreErgebnisse werden in diesem Buch zum ersten Mal erzhlt.

    Wir glauben, da Sie nach der Lektre dieses Buches einegrere Achtung fr das Potential bersinnlicher Information haben werden, und da Sie erkennen werden, da diesein Beitrag zum Wissen unserer gegenwrtigen Welt ist. DieCayce-Readings haben keineswegs blinden Glauben gefordert, sondern vielmehr betont, da alle diese Aussagendurch Beweise und Datenmaterial geprft werden mssen.Im Jahre 1927 hie es in einem Reading fr einen Mann,der Artikel ber die Cayce-Readings verffentlichte: Stell

    sie vor und schau, wie es weitergeht... Viele werden es ab-

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    lehnen, viele werden es annehmen... Aber das Wichtigste

    ist, da die Menschheit zu denken beginnt! Und das wird

    Anla zum Denken geben! (Nr. 195/43, 19. Juli 1927)

    Dieses Buch ist eine Einladung an Sie zu denken... nach-

    zudenken ber das wissenschaftliche Material, aber auch

    ber die Wirkung der Geschichte auf Ihr eigenes Leben. Sie

    werden eine neue Sicht der menschlichen Geschichte auf

    der Erde entwickeln und eine Vorstellung davon gewinnen,was wir von der Zukunft zu erwarten haben.

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    Teil I

    Geschichten

    ber

    Atlantis

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    1

    Der Mythos von Atlantis

    ATLANTIS ... DIE SUCHE NACH DER >VERLORENEN ZIVILISA

    TION WIRD WEITERHIN DISKUTIERT! Dies ist eine Zeitungsschlagzeile vom 23 . April 1987 aus dem Virginian Pilot. DerArtikel ging ber ein Symposium ber den verlorenen Kontinent, das von der Atlantic University und der Edgar CayceFoundation von Virginia Beach gesponsort wurde. Die

    Skala der Referenten reichte von Skeptikern bis zu glhenden Anhngern: Forscher, die von der Echtheit der strittigen Funde der 60er und 70er Jahre in der Nhe der Insel Bimini berzeugt waren, Forscher, die der Meinung waren,da einige dieser Fundsttten durch natrliche Prozesse zustande gekommen waren; Archologen, die von Atlantisnicht berzeugt waren, sich dennoch aber fr sorgfltigeForschungen ohne eine Zerstrung der Fundsttten einsetzten. Fr viele Menschen signalisierte dieses Symposium ein

    neu entstandenes Interesse an der Geschichte von Atlantis,einem Mythos, der so leicht nicht verschwindet. Es kommtimmer neues Beweismaterial heran, manchmal verblffend,oft aber auch zweideutig... und das, obwohl die Skeptikerihr Bestes tun, um es in den Bereich der Fiktion zu verweisen.

    Bei den meisten Menschen ruft der Name >Atlantis< dasBild eines Landes irgendwo im Atlantischen Ozean hervor,das in uralten Zeiten unter den Wogen versank. Ganz folge

    richtig entsteht eine Reihe von Fragen:

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    Wo entstand die Geschichte von Atlantis? Warum wird Atlantis als der >Verlorene Ko nt inen t be

    zeichnet? Gibt es irgendwelche Beweise dafr, da ein solcher Ort

    jemals existiert hat ? Warum suchen noch immer Menschen danach?

    Die Encyclopdia Britannica beschreibt Atlantis wie folgt:Atlantis - Eine legendre Insel im Atlantischen Ozean.Plato beschreibt im Timus, wie gyptische Priester im Gesprch mit Solon die Insel als ein Land darstellten, das grer ist als Kleinasien mit Libyen zusammengerechnet undunmittelbar hinter den Sulen des Herkules liegt. Jenseitsdavon lag dann ein Archipel von kleineren Inseln. Atlantiswar 9000 Jahre vor der Geburt des Solon ein mchtiges Knigreich gewesen, und seine Armeen hatten die Mittelmeer

    lnder berrannt, nur Athen konnte sich wehren. Schlielich hatte das Meer Atlantis berflutet, und nur einige Untiefen kennzeichneten die Stelle, wo es sich einstmals befunden hatte. Im Kritias fgt Plato eine Geschichte ber denidealen Staat von Atlantis hinzu. Es ist unmglich zu entscheiden, wie weit dieser Mythos aus Piatos Erfindung entstand, und inwieweit er auf Fakten beruht, ber die es keineAufzeichnungen mehr gibt.

    Die Sulen des Herkules bestanden aus dem Felsen von

    Gibraltar (der in den alten Zeiten Calpo oder Alybe hie)und Abyla, einem Berg in Afrika auf der anderen Seite derStrae von Gibraltar in der Nhe von Ceuta. Diese beidenNaturdenkmler markierten den bergang aus der bekannten Welt rings um das Mittelmeer in die unbekannte Weltdes Atlantischen Ozeans.

    Plato zufolge besagt die Information, die Solon von dengyptischen Priestern erhielt, da Atlantis, eine Insel vonder Gre eines Kontinents, im Atlantik in einer heftigen

    vulkanischen Katastrophe vor etwa 9000 Jahren vom Meer

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    verschlungen wurde. Plato lebte von 428 bis 348 v. Chr.,Solon lebte ungefhr 200 Jahre vor Piatos Zeit. Das wrdeAtlantis ungefhr in das Jahr 9600 v. Chr. versetzen.

    Gibt es noch frhere Verweise auf Atlantis? Hesiod, eingriechischer Dichter, der im 8. Jahrhundert v. Chr. lebte, erwhnte die >Inseln der Seligen< oder die >Glckseligen In-selnWestlichen Ozean< (also dem Atlantischen Ozean) lokalisiert. Es hie, da sie von Sterblichenbevlkert waren, denen die Gtter Unsterblichkeit verliehenhatten, und die Sommer und Flle ohne Unterla genossen.Homer (dessen Zeit irgendwo zwischen 850 und 1200v. Chr. geschtzt wird) hat vielleicht einen noch frherenHinweis auf Atlantis geuert: In seiner Odyssee spricht ervon dem Land der Phaken. Unglcklicherweise hat Homerden genauen Ort dieses Phakenlandes nicht angegeben.

    Gegner der Geschichte von Atlantis stellen die Frage,warum es keine gyptischen Berichte ber dieses Land gibt.Die Vertreter der Theorie kontern mit der Vermutung, daHinweise auf Atlantis vielleicht beim Brand der Bibliothekvon Alexandria verlorengingen.

    Mittelalterliche Autoren, die Piatos Geschichte von arabischen Geographen hrten, hielten sie fr wahr. Sie hattenauch schon andere Traditionen ber legendre Inseln imWestlichen Meer. Z. B. kannten die Portugiesen die Insel

    Antilia (oder Antillia, Insel der Sieben Stdte), die auf einemGlobus erschien, der im Jahre 1492 in Nrnberg hergestelltwurde. Der Geograph Martin Behaim erzhlt, da die InselAntilia von christlichen Flchtlingen kolonisiert wurde, alsdie Mauren Spanien und Portugal im Jahre 714 eroberten.Vielleicht kann das Wort >Antilia< bis zu dem lateinischenWort >Anterior< (frher) zurckverfolgt werden, es wredann die Insel, die vor Cipeango (Japan) oder sogar Atlantiserreicht worden wre. Es gibt eine walisische Legende von

    Avalon, einem Knigreich der Toten und eine Legende aus

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    Cornwall ber Lyonnesse, eine mythische Insel vor der englischen Kste, die im Meer verschwand. Die Franzosenhaben eine Legende von der Isle Verte (Grne Insel), und diePortugiesen nennen es Ilha Verde. St. Brendan's Island undandere Legenden von verlorenen Inseln sind das Themavieler Sagen in verschiedenen Sprachen, sie wurden sogarauf Karten eingezeichnet und waren bis zum 18. Jahrhun

    dert Ziel von Entdeckungsreisen. Buchstblich Tausendevon Bchern und Artikeln sind ber Atlantis geschriebenworden. Vor einigen wenigen Jahren hat die A.R.E. dieEgerton-Sykes-Sammlung von Bchern ber Atlantis kuflich erworben. Sie fllen die vier Wnde eines drei auf dreiMeter groen Raumes vom Boden bis zur Decke. Ihre Titelaufzuzhlen wrde ein Buch von der Gre des hier vorliegenden erfordern.

    Die Autoren reichen von Wissenschaftlern und Amateur

    archologen bis zu Medien und Okkultisten. Manche Autoren sammeln Beweise dafr, da Piatos Geschichte ebensowahrscheinlich wie auch mglich war. Andere versuchen,sie rationeller zu gestalten, indem sie den Ort verndern unddas Datum ein wenig frher ansetzen. Wieder andere betrachten diese Geschichte lediglich als Mythos und sammelnDaten, um ihre Meinung zu erhrten.

    Viele Geschichten ber AtlantisDonnellys Version

    Das bekannteste Buch ber Atlantis ist zweifellos IgnatiusDonnellys Atlantis, die vorsintflutliche Welt. Es wurde zumersten Mal im Jahre 1882 verffentlicht, im Jahre 1949dann von Egerton Sykes berarbeitet und wird noch immergedruckt. Donnelly hatte ein groes Publikum. Whrendseiner Amtszeit als Senator in Minnesota durchforschte er

    grndlich die Sammlung der Kongrebibliothek. Er stellte

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    eine ungeheure Menge von geologischem, archologischemund mythologischem Material zusammen, um seine Ideenzu untersttzen. Seine Argumente zugunsten der Geschichte Piatos klingen wirklich berzeugend. William Gladstone,der Premierminister von Grobritannien, war von DonnellysBuch so begeistert, da er im Parlament den Antrag stellte,eine Stiftung zu grnden, damit mit einem Schiff nach den

    Resten des Kontinents im Atlantik geforscht werden knne.Aber die Skeptiker zweifelten sowohl an Donnellys Quellenwie auch an seiner "Argumentation und begannen eine Diskussion, die heute noch andauert.

    Donnelly wollte beweisen, da Atlantis eine Insel von derGre eines Kontinents war, die einstmals im AtlantischenOzean existierte. Er war berzeugt, da Piatos Geschichtekeine Sage war, sondern auf Wirklichkeit beruhte. Er glaubte, da Atlantis die Wiege der Zivilisation war, wo mensch

    liche Wesen der Barbarei entwuchsen. In seiner Vorstellungwaren die Knige, Kniginnen und Heroen von Atlantis dieGtter und Gttinnen der griechischen, phnizischen, indischen und skandinavischen Mythen. Die Handlungen, dieihnen in der Mythologie zugeschrieben worden waren,waren in Wirklichkeit eine verwirrte Erinnerung an historische Ereignisse.

    Fr Donnelly stellte Atlantis die universelle Erinnerungan ein groartiges Land dar und war die Grundlage fr die

    Geschichten vom Garten Eden, dem Garten der Hesperi-den, dem Olymp und anderen traditionellen Orten, wo dieMenschheit einst in Frieden und Glck lebte. Die Einwohner von Atlantis trieben einstmals Handel mit gypten,Afrika, Nord- und Sdamerika, Skandinavien und Lndern,die an das Mittelmeer grenzten. Sie waren Sonnenanbeterund breiteten ihre Religion bis nach gypten im Osten undbis nach Peru im Westen aus. Da gypten die lteste Kolonie von Atlantis war, hnelte ihre Zivilisation der von

    Atlantis.

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    Mit jeder Idee wurde Donnellys Vorstellungskraft strker.Er kam zu dem Schlu, da die Einwohner von Atlantis dieersten Menschen waren, die Bronze und Eisen schmiedenkonnten, und da ihr Alphabet der Vorlufer sowohl derphnizischen Alphabete wie auch der Maja-Hieroglyphenwaren. Die ursprngliche Heimat der arischen oder innereuropischen Vlkerfamilie wie auch der semitischen Vlker

    mute Atlantis gewesen sein. Schlielich kam er zu der Auffassung, da nach der schrecklichen Katastrophe, die Atlantis zerstrte, die berlebenden sowohl nach Osten und Westen gingen und von dort Geschichten ber die Katastrophemit sich nahmen, die in den Mythen von der Sintflut berlebt haben.

    Donnelly argumentierte, da Piatos Bericht auf Tatsachen beruht, weil seine atlantische Geschichte nicht mitGttern oder Dmonen beginnt, sondern mit Menschen, die

    Tempel, Schiffe und Kanle bauten, und die mit umliegenden Lndern Handel trieben und Krieg fhrten. Da Platoein berhmter Philosoph war, schlo Donnelly, da er sichnicht auf Fiktionen einlassen wrde.

    Donnelly weist darauf hin, da die Oberflche der Erdenach der bereinstimmenden Meinung der Geologen in derVergangenheit ganz anders aussah. Viele Lnder, die einstmals ber den Meeren lagen, sind nun unter Wasser undLnder, die einstmals unter den Fluten waren, ragen nun

    ber den Wasserspiegel empor. Der Punkt aber, an dem siesich nicht einig werden knnen, ist die Zeit, die der Ablaufsolcher Ereignisse in Anspruch nimmt. Geologen denken inTausenden und Millionen von Jahren, nicht aber in so einerkurzen Zeitspanne, wie sie von Plato genannt wird.

    Mit Sicherheit knnen Erdbeben und Vulkanausbrcheschnell vonstatten gehen. Z. B. brach am 18. Mai 1980 derMount St. Helen im sdwestlichen Washington aus, genau60 km im Norden von Portland in Oregon. In einer Explo

    sion, die von Menschen nur selten erlebt wurde, wurden fast

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    2,5 km 2 des Berges in Staub verwandelt. Die Explosion entsprach 500 Atombomben der Gre, die einstmals Hiroshima zerstrten. Eine Wolke von Staub, Asche und Gas erhobsich in eine Hhe von 20 km ber der Erde und verdunkeltedie Sonne. Mehr als 400 m von der Bergspitze wurden weggesprengt. Der Schnee und das Eis auf den Berghngenschmolz und der darauffolgende Bergrutsch aus Lehm und

    Felsen zerstrte den Spirit Lake und fllte ihn mit Gerllund Trmmern an. Lehm und Sand wurden bis zum Columbia River getragen, und am nchsten Tag war das Bett diesesFlusses, das normalerweise 13 m tief ist, bis auf eine Tiefevon nur 6 m aufgeschttet.

    Das war natrlich eine lokale Katastrophe. Abgesehenvon den Nachrichten und den spektakulren Sonnenuntergngen, die durch den Staub in der Atmosphre erzeugtwurden, war den Einwohnern der Staaten an der Ostkste

    wie auch in der Mitte Amerikas relativ wenig bewut, dairgend etwas geschehen war. Die Geologen sind der Meinung, da die meisten dieser Vulkanausbrche und Erdbeben lokal begrenzt sind, sie knnen sich nicht vorstellen, daein solches Ereignis einen ganzen Kontinent dazu veranlassen knnte, abzusinken. Manche von ihnen sind der Meinung, da eine Kollision oder Fast-Kollision mit einemAsteroiden oder Kometen umfassende Vernderungen inder Erde verursachen knnte, sie weisen aber auch darauf

    hin, da ein solcher Vorfall unwahrscheinlich ist. In bezugauf die hnlichkeiten der Flora und Fauna zitiert Donnellydie Autoritten seiner Zeit: Wenn die Pflanzen und Tiereder Alten und Neuen Welt miteinander verglichen werden,kann man angesichts ihrer hnlichkeit nur staunen. Fastalle gehren zu denselben Klassen, viele aber, die zur selbenSpezies gehren, kommen auf beiden Kontinenten vor. Dasist wichtig, denn es hat einen Bezug zu unserer Vorstellung,nach der sie sich nach der Eiszeit von einem gemeinsamen

    Zentrum ausgebreitet haben.

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    Donnelly weist darauf hin, da in der Schweiz Fossilienvon mehr als 800 Tierarten aus dem Miozn gefunden worden sind, von denen der grte Teil auch in Amerika vorkommt. Wenn es keine Landbrcke zwischen Europa undNordamerika gegeben hat, oder wenn keine Menschen dawaren, um sie zu transportieren, wie konnten sie dann denWeg zwischen den beiden Kontinenten berwinden? Er

    nennt die Banane oder Plantane, die in Asien und Afrikavorkommt und in Afrika vor Columbus kultiviert wurde. Sieist ohne Samen und hat nur eine Jahreswurzel. Menschenmssen sie ber das Meer gebracht haben. Donnelly ist derMeinung, da die Plantane oder Banane in Atlantis kultiviert wurde und sowohl nach Osten als auch nach Westengebracht wurde, denn eine Kulturpflanze, die keine Samenbesitzt, mu sehr lange Zeit kultiviert worden sein. Er sagt,da es unwahrscheinlich ist, da zwei Lnder auf beiden Sei

    ten des Meeres dieselbe Pflanze so lange Zeit gezchtethaben. Aber die Plantane ist nicht das einzige Beispiel. Donnelly zitiert Autoritten, die behaupten, da bestimmteRosen, ferner die Tuberose, der Flieder und bestimmte Getreidesorten wie Weizen, Hafer, Roggen, Gerste und Maisso lange kultiviert worden sind, da man sie in ihrem wildenZustand nicht kennt. Auerdem ist auch ihr Ursprung unbekannt. Er ist der Meinung, da Atlantis das Ursprungslanddieser Pflanzen ist.

    Als nchstes wendet sich Donnelly den Sitten und Gebruchen zu und zhlt eine lange Liste hnlicher Gewohnheiten auf beiden Seiten des Ozeans auf, die auf ein gemeinsames Ursprungszentrum verweisen. Z. B. sagt er, da dieGewohnheit des Tabakrauchens unter den Indianern sowohl Nord- wie auch Sdamerikas vorhanden war, bevordie Europer ankamen. Auch Eingeborene in verschiedenenTeilen von Afrika verwenden Pfeifen, um Hanf und Tabakzu rauchen, und die Verwendung von Pfeifen, um Ha

    schisch und Opium zu rauchen, erstreckte sich von China

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    bis nach Arabien. Er zitiert zahllose andere Gebruche, dieden Peruanern und den frhen Europern gemeinsamwaren. Z. B. haben sie beide die Sonne und den Mond verehrt, glaubten an die menschliche Unsterblichkeit, die Auferstehung des Krpers und mumifizierten ihre Toten. Aufbeiden Seiten des Atlantik beobachteten die Menschen dieEingeweide von geopferten Menschen und Tieren, sie hat

    ten Vestalinnen, die lebendig begraben wurden, wenn sieihre Gelbde brachen. Weitere gemeinsame Gewohnheitenwaren das Jahr mit seinen zwlf Monaten, die Zahl 10 alsZhleinheit, das Vorhandensein von Kasten und die Weitergabe des Berufes vom Vater zum Sohn.

    Donnelly fllt Seiten mit weiteren Vergleichen. Er argumentiert, da so viele gemeinsame Gebruche nicht unabhngig voneinander auf beiden Seiten des Ozeans entstehenkonnten.

    Bezogen auf Plato merkt Donnelly an, da der Philosophauf eine Route hinweist, die von den Inseln von Atlantis zuanderen Inseln und einem Kontinent dahinter fhrt, der daswirkliche Meer umgibt. Er nennt den Atlantik ein wirkliches Meer im Gegensatz zum Mittelmeer, das von allen Seiten wie ein Hafen von Land umgeben ist. Aber die Griechenhaben keine Seereisen nach Amerika durchgefhrt, woherwute Plato also davon? Das Wort Atlantik und das WortAtlas sind aus keiner bekannten europischen Sprache ent

    lehnt. Es gibt das Atlasgebirge auf der Westkste von Afrika(das seit ltester Zeit bekannt ist) und eine Stadt Atlan ander Ostkste Amerikas. Die Azteken behaupten, da sie vonAztlan kommen. Selbst in der griechischen Mythologie trgtein mythisches Wesen namens Atlas die Welt auf seinenSchultern.

    Donnelly versucht die griechischen Mythen mit Atlantiszu verbinden, er sagt, da die alten griechischen Gtter undGttinnen die Knige und Kniginnen von Atlantis waren.

    Er weist darauf hin, da der gyptische Historiker Manetho

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    auf einen Zeitraum von 13 900 Jahren als die Herrschaft derGtter Bezug nimmt.

    Schlielich sagt er zusammenfassend, da die kulturellenhnlichkeiten auf beiden Seiten des Atlantik beweisen, dadiese Kulturen aus einem gemeinsamen Zentrum entstanden sind. Er fhrt fr seine Theorie ins Feld, da die Baskenaus den Pyrenen sich von ihren Nachbarn in ihrem Er

    scheinen und in ihrer Sprache unterscheiden.Donnellys kraftvoller Stil, seine Bildung und seine Be

    geisterung machen den Leser geneigt, sich von ihm mitreien zu lassen und die Mngel zu bersehen, die sptere Kritiker in seiner Logik gefunden haben. Trotz seiner Genialittund Eloquenz behaupten seine Gegner, da er von einem>Molekl der Tatsache auf einem Berg der AnnahmenAlpha-bet< des Bischofs Diego de Landa beruhte, der fr die Ver

    brennung aller brigen Mayabcher verantwortlich war.Mit de Landas falschem Alphabet und Brasseurs Mangel anlinguistischem Wissen war die daraus resultierende >ber-setzung< wertlos. Man wei inzwischen, da der TroanoCodex eine Abhandlung ber Astrologie und nicht eine Beschreibung von Vulkanausbrchen ist. Donnelly und seinZeitgenosse, der Forscher Augustus LePlongeon, nahmenBrasseurs bersetzung ernst und zitieren in ihren Geschichten ber Atlantis uerungen wie die folgende: Ein Drittel

    der Mayasprache ist reines Griechisch.

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    Lewis Spences Version

    Nach Donnelly fuhren viele andere Autoren damit fort, Beweismaterial fr die Existenz von Atlantis anzuhufen. Zwischen 1924 und 1928 schrieb Lewis Spence drei Bcher: DasProblem von Atlantis, Die Geschichte von Atlantis und

    Atlantis in Amerika. Das erste ist das beste, weil seine Ar

    gumente und sein Stil dort am wissenschaftlichsten sind. Erbehauptet, da es gengend Beweise aus der Geologie, derBiologie und den prhistorischen europischen und sdamerikanischen Kulturen gibt, um daraus zu schlieen, daAtlantis zumindest wahrscheinlich ist. Er folgert daraus,da Plato in seinem Timus und Kritias wirkliche Faktenbeschreibt und keine Geschichte erzhlt. Lewis Spenceszweites Buch Die Geschichte von Atlantis beinhaltet mehrSpekulation als logische Analyse und versucht griechische

    Mythen mit Atlantis zu verflechten. Sein drittes Werk At-lantis in Amerika versucht zu zeigen, da Atlantis eineLandbrcke zwischen Europa und Sdamerika bildete. Erspekuliert, da der Cro-Magnon-Mensch vielleicht auf diesem Weg von Atlantis nach Europa gekommen ist. Fernerenthlt das Buch noch weitere hnlichkeiten zwischen denGebruchen und Legenden der Eingeborenen von Nord-und Sdamerika und der Eingeborenen von gypten undAfrika.

    Bramwells Version

    James Bramwell schrieb sein Buch Das verlorene Atlantisim Jahre 1935. Er glaubt, da Piatos Bericht nur die halbeWahrheit ist, ein Kern von Fakten, der von imaginren undirrelevantem Material umgeben ist. Er legt die Irrtmer vonanderen Autoren ber Atlantis dar, fat aber einige Argumente fr diesen Kontinent zusammen, eines davon ist dieInvasion der Cro-Magnon-Menschen in Europa vor 25 000Jahren. Die Cro-Magnon-Menschen waren nahezu 2 m

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    hoch, hatten eine hohe Stirn, vorstehende Backenknochenund ein festes Kinn, ihr Schdelumfang lag ber dem vonmodernen menschlichen Wesen. Aber niemand wei, wodiese Rasse entstand. Es gab eine andere Invasion durcheine hnliche Rasse vor 16000 Jahren und eine dritte Invasion durch eine Rasse der sogenannten Azilier vor ungefhr10000 Jahren, also ganz in der Nhe des Datums, das Plato

    fr das Sinken von Atlantis angegeben hat. Bramwells Buchenthlt eine gute Kritik an den Argumentationsfehlern anderer Autoren bei ihren Bemhungen, die Existenz von Atlantis zu beweisen, darber hinaus auch einiges wenige Beweismaterial dafr, da es vielleicht wirklich existiert habenknnte. Er beendet sein Buch mit der Bemerkung, daAtlantis wahrscheinlich ein Mythos ist.

    Berlitz' VersionIm Jahre 1969 ging Charles Berlitz die Argumente fr Atlantis in seinem Werk Das Geheimnis von Atlantis durchund fgte einige seiner eigenen Entdeckungen hinzu. Eineder verblffendsten Illustrationen in seinem Buch ist einVergleich zwischen einer Art von Hieroglyphen aus denOsterinseln im Pazifik mit einer Probe aus dem Industal imPakistan. Keine von beiden wurde entziffert, aber die hnlichkeit zwischen ihnen ist so gro, da man nur schwerglauben kann, da sie keinen gemeinsamen Ursprunghaben. Im Jahre 1984 brachte Berlitz sein Atlantismaterialmit der Publikation von Atlantis, der Achte Kontinent aufden Stand der Zeit. Sein Material erscheint eindrucksvoll,aber wie wir in einem spteren Kapitel noch sehen werden,hat dieses Thema viele Aspekte, und einige der Neuentdek-kungen werden recht skeptisch betrachtet.

    Fr die meisten Leser, die an einer schnellen unparteilichen Zusammenfassung interessiert sind, ist Roy Stemmans

    Atlantis und die verlorenen Lnder sehr ansprechend. Die-

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    ses Werk, das im Jahre 1977 verffentlicht wurde, gehrt zuden neueren. Roy Stemman behlt einen neutralen Blickwinkel und verdichtet die Argumente von einigen der populrsten Autoren, und zwar sowohl fr wie auch gegen dieVorstellung von einem Kontinent, der mitten im Atlantikliegt. Er nimmt sogar die Okkultisten mit hinein. Er erwhntdie Ergebnisse, die das Ausbaggern und Schrfen von Ge

    steinsproben aus der Tiefe des Ozeans in letzter Zeit ergebenhaben: Kalkstein- und Kontinentalgranitproben haben gezeigt, da Teile des Meeresbodens in der Vergangenheit berder Oberflche lagen. Sein Werk ist voll von bunten Photographien und phantasievollen Illustrationen. Z. B. prsentiert er Photographien von der Entstehung der Insel Surtsey30 km im Sdwesten von Island, die durch Vulkanausbrche zwischen 1963 und 1966 entstand. Einige wenige Seitenspter sieht man eine phantasievolle Zeichnung eines Lemu-riers, wie ihn W. Scott-Elliott, ein bekannter Okkultist, beschreibt. Die Photographien von den massiven Steinstatuender Osterinseln stehen neben der Vorstellung eines Knstlers von einem atlantischen Flugzeug.

    Die Okkultisten entdecken Atlantis

    Die Geschichte von Atlantis (die von Plato, Donnelly u. a.)basierte bisher auf akademischem Wissen. Aber obwohl esvom Establishment angegriffen wurde,|8asierte dieses Wissen dennoch auf geschriebenen Berichten, empirischem Beweismaterial und logischer Spekulation. Die >okkulte< Tradition weicht von diesem akademischen Zugang ab. Sie verlt sich auf >geheime< Lehren, die nur fr >Eingeweihteokkult< fr jemand, der um ein Readingvon Edgar Cayce ansuchte? Das Wort >okkult< kann bei vielen Menschen negative Bilder heraufbeschwren, mandenkt an Hexerei oder an Voodookulte. Im Werk von EdgarCayce aber bedeutet >okkult< etwas ganz anderes. Es beziehtsich auf eine Tradition geheimer Lehren, die durch Jahrhunderte und Jahrtausende von Eingeweihten weitergereicht

    wurden, die in hellseherischer Wahrnehmung gebt waren.Dadurch hatten sie ein viel genaueres Verhltnis vom Wesender Wirklichkeit, als es traditionelle Religionen oder neuerewissenschaftliche Theorien anbieten konnten. Das populrste okkulte System zu Cayces Zeit war die Theosophie, diein den spten Jahren des 19. Jhs. von Helena P. Blavatskygegrndet worden war. Diese okkulten Lehren sind teilweisevon stlichen Religionen einschlielich des Buddhismus undHinduismus abgeleitet und enthalten einen detailliertenWeltplan von verschiedenen Ebenen der Existenz und vonder Abfolge von >Wurzelrassen< der Menschheit. In der okkultistischen Tradition spielt die mystische Erfahrung eineSchlsselrolle, und hellseherische Offenbarungen erweiternund intensivieren ununterbrochen das Material.

    Die Okkultisten haben die akademischen Werke berAtlantis nicht zurckgewiesen, sondern vielmehr als Ausgangspunkt verwendet. Ihr Ziel war viel weiter gesteckt, alseinfach nur zu erklren, warum Sprachen oder Gebude aufbeiden Seiten des Atlantik hnlich sind. Sie wollten den Ab-

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    stieg der Menschheit von ihren spirituellen Ursprngen indie physische Welt verstehen. Das Cayce-Material ist im Bewutsein vieler Menschen sehr eng mit diesen Traditionenverbunden, denn auch er versuchte die Beziehung des Spirituellen zum Physischen zu erklren.

    Die Grundlage des okkultistischen Zugangs besteht darin,da es Informationsquellen gibt, die von Raum und Zeit

    nicht begrenzt sind. Rudolf Steiner, ein hervorragender Okkultist wie auch einer der bedeutendsten Gelehrten in Europa, legte dar, da die Geschichte uns sehr wenig in bezugauf die Menschheit prhistorischer Zeiten erzhlen kann.Selbst Geologie und Archologie sind durch die physischenDaten, die erhalten blieben, begrenzt. Menschen aber, diedie Fhigkeit haben, die spirituelle Welt hellseherisch wahrzunehmen, knnen ber Ereignisse berichten, zu denen Historiker keinen Zugang haben. Die Skeptiker werden natr

    lich sagen, da dieses ganze Material einer beraktiven Vorstellungskraft entstammte, dennoch haben diese Ideen dasInteresse vieler Gelehrter auf sich gezogen und sind nichtnur irgendein Modegag. Steiner gibt zu, da spirituellesWahrnehmen nicht unfehlbar ist: Die Vision kann ungenau,verzerrt oder selbst dem wirklichen Zustand genau entgegengesetzt sein. Aber Steiner war der Meinung, da Menschen, die eine bestimmte Ebene der Spiritualitt erreichthaben, logisch konsistente Information erhalten knnen.

    Die Frage, die unser Buch zu beantworten versucht, lautet,ob Cayces Material einfach nur imaginativ war, oder ob ereine Quelle angezapft hat, die es ihm erlaubte, einen Berichtvergangener Ereignisse tatschlich zu sehen.

    Was hatten die Cayce-Readings ber die Okkultisten zusagen? Cayce war selbst kein Mitglied von irgendeiner dieser Gruppen und war auch mit ihren Lehren nicht vertraut.Aber einige seiner Anhnger waren es. In der ersten Abhandlung ber das allgemeine Thema Atlantis sagen dieReadings: Es gibt nun eine Menge Material bezogen auf

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    einen solchen verlorenen Kontinent, beispielsweise durchden Autor der Zwei Planeten oder Atlantis oder Poseidiaund Lemuria - was durch einige Werke der theosophischenLiteratur verffentlicht wurde. Was aber die Frage betrifft,ob diese Information wahr ist oder nicht, hngt davon ab,wieviel Glauben die Individuen dieser Art von Informationschenken., (Nr. 364/1, 3. Februar 1932)

    Cayce kannte also einige von den populren okkultistischen Bchern, wie etwa das Buch Ein Bewohner von ZweiPlaneten, aber er machte seine Zuhrer darauf aufmerksam,da sie das ernst zu nehmende okkulte Material sorgfltigaussuchen sollten. Die Ausdrcke, die Cayce verwendet,wie etwa Akascha-Chronik, Atlantis und Lemuria werdenauch von den Okkultisten verwendet. Aber Cayce unterscheidet sich von ihnen dadurch, da er die Beziehung zwischen der antiken Geschichte zu den vergangenen Inkarna

    tionen individueller Menschen herstellt. Alle Okkultistenmalen ein detailliertes Bild von Atlantis und der Entwicklung des menschlichen Bewutseins, aber Cayce fgt die Geschichte von Individuen und ihrer persnlichen Entwicklung hinzu.

    Die nun folgende Zusammenfassung der okkulten Ansicht ber Atlantis gibt annhernd das wieder, was CaycesZeitgenossen gehrt hatten. Sie sollten es nicht mit derCayce-Geschichte verwechseln, sondern als historischenHintergrund nehmen. In vielen Fllen hat Cayce es modifiziert oder bestritten.

    Die Version der Theosophen

    Helena P. Blavatsky, die Grnderin der Theosophie, schriebber Atlantis in ihrem Hauptwerk Die Geheimlehre. Blavatsky behauptete, diese Lehre whrend ihrer ausgedehntenReisen aus einer vergleichenden Studie der okkulten Traditionen der ganzen Welt bezogen zu haben. Die Geheimlehre

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    besteht aus Auszgen aus dem Buch von Dzyan, das ihrerAussage nach ein altes Weisheitsbuch war, dazu kommendann noch Kommentare, die sie selbst zu ihrer bersetzungabgibt. Ihre Gegner wie etwa der Schriftsteller L. Sprague deCamp zweifeln an der Echtheit des Buches von Dzyan undbeschuldigen sie, es aus verschiedenen stlichen philosophischen Werken abgeschrieben zu haben. Vielleicht hat sie

    dieses Buch auch einfach nur medial empfangen. Was auchimmer der Ursprung ist, ihr Buch Die Geheimlehre hatteeinen groen Einflu auf das allgemeine Denken ber diespirituelle Entwicklung der Menschheit. Das Ziel der theo-sophischen Sichtweise besteht darin, den Ursprung und dieEvolution des Universums wie auch den Ursprung und dieEvolution der Menschheit zu erklren. Atlantis spielt einewichtige Rolle. Die Theosophie sieht die Zahl 7 als mystische Zahl: Es gibt 7 Existenzebenen, 7fache Zyklen, in

    denen sich alles entwickelt, und 7 Wurzelrassen der Menschheit. Es sind diese Wurzelrassen, und vor allem die vierteoder atlantische, die uns hier interessieren. Da >WurzelrasseMensch< wurde nicht so sehr als menschliches Wesen, sondern vielmehr als ein Tier betrachtet, dasdie Menschlichkeit erst noch erreichen sollte. Dem Theoso-phen W. Scott-Elliott zufolge hatten die frheren Lemurier

    riesige, gelatineartige Krper, die sich erst in der Mitte derLemurischen Periode zu verfestigen begannen. Diese spteren Lemurier waren zwischen 4 und 5 m gro, sie hattenkeine Stirn, ihre Augen waren so weit voneinander getrennt,da sie genauso gut zur Seite wie auch nach vorne sehenkonnten, und sie hatten ein Auge an der Hinterseite desKopfes. Viele von ihnen waren sogar in ihrer Erscheinungnoch weniger menschlich.

    Scott-Elliotts Version

    Mit dem Erscheinen der vierten Wurzelrasse, der Atlanter,wurde die theosophische Geschichte komplexer. W. Scott-Elliott war der Theosoph, dessen Werk sich am direktestenauf das Atlantis von Cayce bezieht. Scott-Elliott verffentlichte als erstes Die Geschichte von Atlantis im Jahre 1896,aber es war sein erweitertes Buch Die Geschichte von Atlan-tis und das verlorene Lemuria (1925), das einige von Cayces

    Hrern wahrscheinlich gelesen hatten.Das Material von Scott-Elliott war auch medial empfan

    gen worden und folgte der konventionellen theosophischenLinie von den sieben Wurzelrassen. Er betrachtete in groerDetailliertheit die Wurzelrassen und ihre Unterrassen. Scott-Elliott liefert auch genaue Karten und Daten fr die Zerstrungen von Atlantis.

    Scott-Elliotts Atlantisgeschichte umfat ungefhr 5 Mio.Jahre, in denen 4 groe Zerstrungen stattfanden. Die ersteKatastrophe ereignete sich vor 800000 Jahren. Die Karten

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    zeigen Atlan,tis, das den grten Teil des Atlantischen Ozeans einnimmt. Vor etwa 200000 Jahren verschwand Atlantis weitgehend und es blieben nur zwei groe Inseln im Atlantik zurck, die Scott-Elliott Ruta und Daitya nannte. ImGegensatz zum Cayce-Material waren die Bahamas keinTeil des theosophischen Atlantis. Die dritte Zerstrung fandvor 80000 Jahren statt und lie nur die Insel Poseidonis

    brig, die in der Gegend lag, wo jetzt die Azoren im Atlantikliegen. Schlielich fand die vierte Zerstrung im Jahre 9564v. u. Z. statt. Scott-Elliott nennt dieses genaue Datum undliefert auch andere Daten. Er sagt, da die erste Wanderungnach gypten vor 400000 Jahren stattfand, und da es vor14000 Jahren in Peru die Inkas gab.

    Die Daten von Scott-Elliott stimmen mit denen vonCayce nicht berein, und wie wir spter sehen werden, sindCayces Daten im Licht des modernen wissenschaftlichen

    Wissens viel vernnftiger. Dennoch war Cayces Beschreibung von Atlantis enger mit dem okkulten Denken als mitdem wissenschaftlichen Denken seiner Zeit verbunden.Scott-Elliott wiederholt viele von den Spekulationen derletzten Jahre und Jahrzehnte des 19. Jh.s, die die Wissenschaftler im Jahre 1925 als falsch bewiesen hatten... darunter auch die Behauptung, da die Baskensprache eine hnlichkeit mit der nordamerikanischen Indianersprache habe,da die Mayaschrift den gyptischen Hieroglyphen hnlich

    sei, und da LePlongeon zufolge ein Drittel der Mayaspra-che reines Griechisch sei. Keine von diesen Fehlinformationen erscheint in Cayces Readings.

    Churchwards Version

    Bevor wir die Okkultisten verlassen, mssen wir JamesChurchward und Mu erwhnen. Mu war der Name einesLandes, den LePlongeon von der Falschbersetzung desTroano-Codex der Mayas ableitete. Es ist mittlerweile be-

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    kannt, da der Troano-Codex in erster Linie astrologischund kalendarisch zu verstehen ist. Aber in den letzten Jahren des 19. Jh.s erschien diese bersetzung, die von einemalten Land Mu erzhlte, ebenso vernnftig wie viele andereInterpretationen der Mayaschriften. Von der Geschichteber den Kontinent Mu leitete Churchward eine Menge vonTheorien ab, die in einer Serie von Bnden erschien, welche

    in den 20er und 30er Jahren unseres Jahrhunderts verffentlicht wurden. Der Kontinent Mu, der nicht mit Lemuriaverwechselt werden sollte, hat einstmals den grten Teildes Pazifischen Ozeans eingenommen.

    Obwohl Churchward behauptete, er habe Dokumentebersetzt, gibt es keinen Beweis dafr, da diese Dokumentewirklich existiert haben, und er kann am besten unter dieOkkultisten gerechnet werden. Zur Zeit der Lebensreadingsvon Cayce wurden Mu und Lemuria manchmal von Okkul

    tisten gleichbedeutend verwendet, sie meinten damit einenKontinent im Pazifischen Ozean, und Cayce verwendetdiese Ausdrcke ebenfalls in einigen seiner Lebensreadings.

    Cayce und die Okkultisten

    Was sollen wir mit dieser detaillierten okkulten Geschichteanfangen, und wie bezieht sie sich auf die Cayce-Geschich-te? Die Okkultisten empfingen wie Cayce viel von ihrem

    Material in medialen Trancen. Ein Theosoph, der Cayce zugehrt htte, htte im ersten Augenblick geglaubt, da seinMaterial nur eine Erweiterung der grundlegenden theoso-phischen Theorie sei. Aber abgesehen von der Verwendungeiniger gemeinsamer Ausdrcke hat die Cayce-Geschichtewenig hnlichkeit mit der Geschichte der Okkultisten. Eingeringer Teil des okkulten Materials schien im Cayce-Mate-rial enthalten zu sein. Wir knnen nicht wissen, ob diesdaran lag, da sie beide dieselbe Quelle angezapft haben,

    oder da Cayce dieses Material von seiner Zuhrerschaft

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    aufgenommen hat. Jedenfalls waren die Okkultisten die ersten, die im Zusammenhang mit Atlantis von fortgeschrittener Technologie wie etwa Flugmaschinen sprachen. Cayceverfolgte dieses Thema spter in vielen Lebensreadings. Ingleicher Weise haben auch die Okkultisten als erste auf dievielfltigen Zerstrungen von Atlantis hingewiesen, aberCayce nannte andere Daten und eine andere Zahl von Zer

    strungen.Andererseits spricht Cayce von Lemuria, aber nur beilu

    fig. Von den anderen Wurzelrassen spricht er berhauptnicht. Von den sieben Unterrassen von Atlantis ist keineSpur. Cayce verwendet den Ausdruck >Wurzelrasse< abernur in bezug auf fnf verschiedene menschliche Rassen inverschiedenen Teilen der Welt. Genauso wie die Theoso-phen gngige wissenschaftliche Bezeichnungen verwendeten, um ihre Theorien zu vermitteln, verwendete Cayce

    theosophische Ausdrcke fr seine Zuhrer. Aber CaycesVorstellungen mit der Theosophie oder irgendeiner anderenokkulten Doktrin gleichzusetzen, wre ein grobes Miverstndnis. Die Readings sind keine Wiedergabe von frherenWerken, vielmehr schpfen sie aus diesen Werken, um dieSache fr Menschen, die sich in die okkulte berlieferungdieser Zeit versenkt hatten, klarer zu machen.

    Die Antwort der Skeptiker

    Die skeptischen Bcher ber Atlantis sind zwar wenigerzahlreich, aber sie sind unterhaltsam und stellen die Faktengenauer dar. In seinem Buch Reise nach Atlantis vermitteltDr. James Mavor den Eindruck, da er den Titel und denMythos nur verwendete, um die Aufmerksamkeit des Publikums auf seine Entdeckung einer mglicherweise versunkenen Stadt im gischen Meer zu lenken. Zu diesem Zweckargumentiert er, da Plato den Ort von Atlantis wie auch

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    das Datum seiner Zerstrung falsch angegeben hat. Er versucht, Atlantis mit einer minoischen Stadt auf der InselThera in Verbindung zu bringen. Wie Atlantis rhmte siesich einer hohen Zivilisation und wurde durch ein Erdbebenund einen Vulkanausbruch zerstrt. Aber diese Zerstrungfand ungefhr 1500 v. u. Z. statt.

    In seinem Buch Ein anderer Blick auf Atlantis beginnt

    Willy Ley damit, den Ursprung der Geschichte anzugreifen,und er argumentiert, da nicht alle Kollegen von Plato ihmglaubten. Er sagt, da Aristoteles (Piatos Schler) der Meinung war, da die Atlantisgeschichte eine Fiktion sei, daauch der Geograph Strabo ihr nicht zustimmte, und da Pli-nius der ltere bei der Erwhnung von Atlantis hinzufgt:Soweit wir Plato glauben knnen. Im weiteren gibt LeyMavor darin recht, da Plato sowohl das Datum wie auchden Ort von Atlantis falsch angegeben haben mute. Er hlt

    es fr wahrscheinlich, da die Zivilisation, auf die PlatoBezug nahm, die minoische Zivilisation auf der Insel Therawar, die durch einen Vulkanausbruch um 1500 v. u. Z. zerstrt wurde. Die vielleicht erschpfendste Kritik der verschiedenen Atlantisgeschichten ist L. Sprague de CampsVerlorene Kontinente. Er folgt derselben Argumentationslinie wie Willy Ley und behauptet, da Piatos Geschichteeben genau das war, eine Geschichte. Er insistiert darauf,da die Menschen sich immer nach einem Land der Schn

    heit und Flle gesehnt haben, wo Friede und Gerechtigkeitherrschten und da sie imaginre Edens und Utopias erschufen, da sie sie in der Realitt nicht finden konnten. Er greiftdie Plato-Geschichte an, indem er sagt, da es weder in dergriechischen noch in der gyptischen Literatur irgendeineandere Erwhnung von Atlantis gibt als die von Plato, aberer gibt zu, da es mglich ist, da Berichte darber verlorengegangen sind oder zerstrt wurden.

    De Camp beschuldigt Donnelly eines vorschnellen undunkritischen Urteils. Er argumentiert, da gemeinsame Vor-

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    Stellungen weltumspannend sein knnen, und da die Tatsache von hnlichen Gebruchen auf beiden Seiten des Atlantik nichts beweist. Er sagt, da es nicht wahr ist, da dieperuanischen Indianer ein Schriftsystem hatten, und dazwar auf beiden Seiten des Ozeans Baumwollpflanzen gefunden werden, da sie aber zu verschiedenen Arten gehren. Er ist der Meinung, da man die gyptische Kultur von

    den primitiven Menschen bis zu der hochgelobten ViertenDynastie verfolgen kann. Um Spence zu widerlegen, behauptet de Camp, da berreste von Cro-Magnon-Menschen in Palstina gefunden wurden, und da sie vielleichtnicht aus dem Westen, sondern aus dem Osten kamen.

    Donnelly verglich Stdtenamen in Kleinasien und Mittelamerika, wie etwa Chol und Chol-ula, Colua und Colua-can,Zuivana und Zuivan, Cholina und Colina sowie Zalissa undXalisco. Er sagte, da Stdte mit so hnlichen Namen auf

    beiden Seiten des Atlantik irgendeine Beziehung beinhalten.De Camp widerspricht ihm und sagt, da man hnlich klingende Wrter wie etwa das englische water und das deutsche Wasser oder das franzsische dix und das hottentottische disi (beides bedeutet >zehnOzean und Kontinent jenseits von Atlantisin die Kettenfden vonZeit und Raum eingewoben wurde

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    ginnt mit dem Eintritt menschlicher Wesen in die physischeEbene vor 10 Mio. von Jahren und endet mit den letztenAuswanderungen aus Atlantis.

    Diese Geschichte malt ein ganz anderes Bild von der Vergangenheit als das, das von der Wissenschaft zu CaycesZeit akzeptiert wurde. Sie forderte die wissenschaftlicheSichtweise heraus, indem sie von groen Katastrophen noch

    in der Zeit um 10000 v. u. Z. sprach, in denen Inseln undselbst ein ganzer Kontinent im Meer versanken. Und dennoch folgte sie nicht einfach Plato oder den Okkultisten. DieCayce-Geschichte erzhlt von mehreren atlantischen Katastrophen, die in Intervallen ber eine ganze Zeitspanne von40000 Jahren hin auftraten, und nicht von einer Zerstrungwhrend eines einzigen Tages, einer einzigen Nacht, wie esvon Plato erzhlt wurde. Wie Donnelly sprechen auch dieCayce-Readings von Wanderungen ber die ganze Welt,

    aber Cayce zufolge geht die Wirkung dieser Wanderungenviel weiter, als Donnelly es sich vorgestellt hat. Das Atlantisvon Cayce mit seinen groen technologischen Errungenschaften und moralischen Konflikten hnelt der heutigenWelt mehr als der orthodoxen Vorstellung der Antiken Weltoder selbst der Welt, wie sie zu Cayces Zeit aussah.

    Weshalb sind die Atlantis-Readings so besonders? Wiealle Lebensreadings wurden sie erteilt, um Individuen dabeizu helfen, die Fragen und Probleme zu verstehen, die sie inihrer gegenwrtigen Lebenszeit hatten. Im Falle von Menschen mit vergangenen Inkarnationen in Atlantis sind dieseProbleme von besonderer Dringlichkeit, sowohl fr dieseMenschen selbst, wie auch fr die Welt im ganzen. Caycezufolge waren viele Menschen, die in Atlantis lebten, aktiv,einflureich und fhig. Diese Atlanter inkarnieren sich inder heutigen Welt von neuem. Da ihr Einflu auf die Weltzivilisation in der Vergangenheit so gro war, ist es wahrscheinlich, da sie irgendwann einmal die Weltereignissewieder stark beeinflussen.

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    Cayce drckte diesen Gedanken folgendermaen aus:Wenn es wahr ist, da es die Reinkarnation gibt, und daSeelen, die einstmals in Atlantis beschftigt waren, nun dieirdische Sphre von neuem betreten und in gegenwrtigenIndividuen wohnen, ist es dann erstaunlich, da sie beiihrem jetzigen Eintritt Vernderungen in den Angelegenheiten von Vlkern und Individuen zuwege bringen? Denn sie

    haben ja zu ihrer Zeit in den Angelegenheiten der Erde solche Vernderungen zuwege gebracht, da sie sich selbst zerstrt haben. (Nr. 364/1, 3. Februar 1932). Und an andererStelle heit es: Wir treffen wenige Leute hier durch Zufall,vielmehr sind all diese Begegnungen Mglichkeiten in dereinen oder der anderen Inkarnation. Wir schulden ihnenoder sie schulden uns Zuwendung. (Nr. 3246/1, 28.September 1943)

    Wenn das, was Cayce gesagt hat, wahr ist, so sind viele

    von unseren Problemen mit anderen Menschen vielleichtberbleibsel aus irgendeiner vergangenen Inkarnation.Wenn sie jetzt nicht gelst werden, so knnen sie durchauswiederkehren, um uns in zuknftigen Inkarnationen zu qulen. Wenn wir diesen Gedanken einen Schritt weiterfhren,kommen wir zu dem Schlu, da viele Menschen, die Inkarnationen in Atlantis hatten und jetzt zur Erde zurckkehren, vielleicht zu demselben Problem zurckkehren, daseinen solchen Aufruhr in Atlantis erzeugte.

    Es ist nicht schwierig, Parallelen zu ziehen zwischen deratlantischen Zivilisation, wie Edgar Cayce sie beschreibt,und der Zivilisation der heutigen USA. Beide haben einehchst technisierte Gesellschaft entwickelt. Beide warenWeltmchte, und beide waren von Rassen- und sozialen Problemen betroffen. Beide entwickelten eine Waffentechnik,die im Falle ihres falschen Einsatzes ihr Land zerstren undselbst das Weltklima in Mitleidenschaft ziehen konnte.

    In Atlantis ist das Schlimmste geschehen... Nicht einmal,sondern zu drei verschiedenen Zeitpunkten, wobei die letzte

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    Katastrophe die endgltige Zerstrung und das Versinkendes Landes unter den Ozean zufolge hatte. Man mu sichkaum wundern, da viele von den Lebensreadings, die vonatlantischen Inkarnationen sprachen, mit Warnungen anMenschen gefllt waren, ihre Fhigkeiten nicht zu mibrauchen. Individuen, die ihre Talente schon einmal mibrauchthatten, konnten leicht dem Weg des geringsten Widerstan

    des folgen und sie von neuem mibrauchen.Nicht jeder, der in Atlantis lebte, war ein chlimmer

    Jungegewonnen< hatten , wie Cayce es ausdrckte,bzw. ihr Verstndnis der Beziehung zu Gott und anderenMenschen verbessert hatten. Mit Sicherheit ist eine Botschaft der Lebensreadings die, da es mglich ist, in allenUmstnden ein konstruktives Leben zu fhren.

    Wenn die Vorstellung der Inkarnation Sie verwirrt, so

    wird Cayces Story ber die Herabkunft menschlicher Wesenin Atlantis und die damit verbundene Philosophie Sie vielleicht noch mehr verwirren. Wahrscheinlich wird sie wederden Evolutionisten noch den Schpfungsglubigen gefallen, denn sie enthlt ein klein wenig von beiden Theorien,dazu aber eine Menge von anderem Material, welches dasDogma vieler Disziplinen herausfordert. Ich erwarte vonIhnen nicht, da Sie Ihre Glaubensvorstellung verndern,sondern nur, da Sie mit offenem Bewutsein lesen, und

    zwar vor allem im Lichte der Entdeckungen und Ereignisse,die wir seit der Zeit dieser Readings erlebt haben.

    Die Cayce-Geschichte ber Atlantis wirdzusammengesetzt

    Im Gegensatz zu Plato, Donnelly und selbst den Okkultistenwie Steiner schrieb Edgar Cayce keine Bcher ber Atlantis. Wir mssen die Geschichte aus den fast 700 einzelnen

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    Lebensreadings zusammenstckeln, die im Verlaufe einesZeitraumes von 20 Jahren gegeben wurden und eine odermehr atlantische Inkarnationen erwhnen. Dieses Set vonReadings enthlt geringfgig weniger als 30% von den annhernd 2500 Lebensreadings.

    Die Geschichte von Atlantis aus den Lebensreadings zuweben, ist aus zwei Grnden eine ungeheure und fordernde

    Aufgabe. Zunchst einmal hatten die meisten Bemerkungenber Atlantis oder irgendein anderes Land den Charaktervon Nebenbemerkungen. Die Readings nannten Grnde frdie Triebe, Neigungen und persnlichen Eigenschaften einesIndividuums, ja sogar fr seine geistigen und physischenFhigkeiten und Unfhigkeiten. Aber sie haben die Zeitenund Orte, in denen die Person lebte, nicht ausfhrlich beschrieben.

    Zweitens wurden nur wenige Daten ber den genauen

    Zeitpunkt der einzelnen Inkarnation gegeben. Da die Inkarnationen in Atlantis weit in die Vorgeschichte zurckreichten, war es schwierig zu sagen, vor wie langer Zeit die Inkarnation stattfand.

    Zugegebenermaen ist vieles von der ganzen Geschichtenur sehr skizzenhaft aufgezeichnet. Aber trotz dieser Probleme enthalten viele Readings Bemerkungen ber die Sitten oder auch die Zeitrume, und einige wenige haben auchganz genaue Daten angegeben. Viele der Bemerkungen

    weichen vom konventionellen Denken ab, viele von ihnenklingen ebenso phantastisch wie jede andere Science-fiction-Geschichte und genauso unglaublich. Als ich (Edgar EvansCayce) jedoch das Kaleidoskop der Leben durchging, warich von der inneren Konsistenz der Information beeindruckt. Da gab es Readings, die 20 Jahre auseinander lagen,die sich auf verschiedene Individuen bezogen und dennochbis ins kleinste Detail miteinander bereinstimmten. Es gabwenige Widersprche zwischen den Readings fr die glei

    chen oder verschiedene Individuen, auch wenn dazwischen

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    Jahre vergangen waren. Die Atlantis-Readings nannten dieNamen von ber 400 verschiedenen Menschen ohne irgendeine Verwechslung.

    Cayce erzhlt von den drei wichtigsten Zeitrumen, indenen Katastrophen wie Vulkanausbrche, Erdbeben, Flutwellen und das Sinken des Landes stattfanden, und zwarzwischen 50000 und 10000 v. u. Z.:

    Die erste fand etwa um 50000 v. u. Z. stat t, und in derFolge wurde ein Teil des Kontinentes zerstrt.

    Die zweite fand um 28 000 v. u. Z. statt, und nun wurdedas restliche Land in zwei Inseln gespalten.

    Die endgltige Zerstrung fand um 10000 v. u. Z. statt,als die letzten Inseln versanken. (Das ist ohne Zweifel dieZerstrung, auf die Plato sich bezog.)

    Das waren nicht die einzigen Katastrophen, die in Atlantis

    stattfanden, es wurden auch andere Daten genannt. Aber indiesen drei Zeitrumen kam es zu greren Vernderungen,die Form der Landflche vernderte sich, und groe Mengen von Menschen muten in andere Lnder fliehen oderauswandern. Um herauszufinden, was Edgar Cayce ber Atlantis zu sagen hatte, lasen wir ein jedes der 700 Readings,in denen es erwhnt wurde. Wir kopierten die Abstze heraus, die sich auf Atlantis bezogen und versuchten, dieseDaten in chronologischer Reihenfolge anzuordnen. Wir

    nahmen schlielich diese drei Zeitrume der Zerstrungdurch Katastrophen, von denen ein jeder mit einem bestimmten Datum verbunden war, als die Hhepunkte der atlantischen Geschichte und versuchten die Hinweise, die wirgesammelt hatten, mit einem dieser Zeitrume in Verbindung zu bringen. Cayce nannte diese Zeitrume die erste,zweite und letzte Periode des Aufruhrs oder der Zerstrung.Wenn ein bestimmtes Lebensreading besagte, da die Person in Atlantis >vor der ersten Zerstrung< gelebt hatte oder

    nach der Periode der zweiten Zerstrung, oder da er oder

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    sie whrend der letzten Zerstrung in ein anderes Land ausgewandert war, so konnten wir das jeweilige Individuumgrob zeitlich einordnen. Unglcklicherweise haben viele vonden Readings keine dieser Zerstrungen erwhnt, und deshalb war es dann unmglich, die ungefhre Zeit der Inkarnation dieser Person zu fixieren.

    Die 700 Atlantis-Readings sind mit diesen Zeitrumen

    wie folgt verbunden:

    A Verbunden mit der ersten Zerstrung, 50 000 v .u .Z. 21B Verbunden mit der zweiten Zerstrung, 28 000 v. u. Z. 52C Verbunden mit der letzten Zerstrung, 10 000 v. u. Z. 352D Zeitlich unbestimmt 275

    700

    Tabelle 2/1

    Auf der Basis der allgemeinen Beschreibungen von Situationen und Gebruchen glauben wir, da ein Groteil der Readings, der >zeitlich unbestimmt ist, irgendwo in den Zeitraum zwischen 50000 und 10000 v. u. Z. fllt, und der grere Teil liegt mehr in der Nhe des zweiten Datums.

    Cayce erwhnte nicht alle Inkarnationen, die ein Indivi

    duum erlebt hatte, sondern nur die, die den grten Einfluauf sein gegenwrtiges Leben hatten. In den meisten Le-bensreadings dehnten sich die frheren Leben ber mehrereJahrhunderte in die Vergangenheit aus. Im allgemeinenwaren die atlantischen Inkarnationen die ltesten, und manche Individuen hatten zwei oder mehr Inkarnationen in Atlantis. Es ist wahrscheinlich, da sptere Leben strker aufdas gegenwrtige Leben eines Individuums einwirken, alsein Leben, das vor vielen tausend Jahren stattfand, weil die

    jeweilige Person inzwischen Zeit hat te, viele Probleme zu

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    bearbeiten. Tab. 2/1 zeigt an, da die berwiegende Mehrheit der atlantischen Inkarnationen, die Cayce zufolge einenEinflu auf das gegenwrtige Leben einer Person hatten,um 10000 v. u. Z. stattfanden. Ein anderer Faktor, der vielleicht zu dieser ungleichen Verteilung beigetragen habenmag, ist die Tatsache,, da Edgar Cayce selbst eine Inkarnation in gypten um 10000 v. u. Z. hatte, und da viele At

    lanter dorthin wanderten, um sich vor dem Versinken derletzten Inseln zu retten. Da sie damals bereits mit Cayce inVerbindung gestanden hatten, fhlten sie sich auch in diesem Leben zu ihm hingezogen und erhielten sowohl Krper-wie auch Lebensreadings, die dann wiederum die Statistikbeeinfluten.

    Zustzlich zu den Readings ber die drei Zerstrungsperioden von Atlantis schieben andere Readings nicht nur dasAlter von Atlantis, sondern auch das Alter der Menschheit

    weit in die Vergangenheit zurck. Nicht alle von diesen Readings sind Lebensreadings ber Inkarnationen in Atlantis.Manche von ihnen wurden erteilt, um eine Antwort auf allgemeine Fragen ber die Geschichte dieses mythischen Landes zu geben, andere befassen sich mit der Natur menschlicher Wesen und unserer Beziehung zu Gott und den anderen Menschen. Der Grund fr die Einbeziehung von Datenaus solchen Readings in ein Kapitel ber Atlantis bestehtdarin, da Atlantis Cayce zufolge einer der Orte war, an

    dem menschliche Wesen zum ersten Mal auf der Erde erschienen. Es war der Ort, wo menschliche Wesen sich amschnellsten auf das hinentwickelten, was wir als Zivilisationbetrachten, und es war der Ort, wo die Probleme, die dieMenschen fr sich selbst schufen, am schrfsten hervortraten.

    Kapitel 1 erklrte, wie die Cayce-Readings ber die Interessen der Okkultisten zu seiner Zeit sprachen. Ein Skeptikerknnte sich vorstellen, da Cayce das Thema von Atlantis

    als Reaktion auf eine Modeneuheit berhrte. Aber wenn die

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    Geschichte von Atlantis aus den Readings zusammengesetzt wird, so wird klar, da Cayces Geschichte keine Ideewar, die als Modegag in einem bestimmten Jahr entstand.Tab. 2/2 zeigt die Verteilung der atlantischen Lebensreadings ber eine 20jhrige Zeitspanne.

    Anzahl der Lebensreadings,Jahr des Readings in denen Atlantis

    erwhnt wurde1923 21924 71925 141926 101927 61928 5

    1929 101930 211931 171932 71933 251934 351935 451936 421937 35

    1938 481939 661940 661941 581942 351943 64

    1944 J 4

    Insgesamt 672Tabelle 2/2

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    Die Kolumne in Tab. 2/2 addiert sich nicht zu derSumme von 700, weil sie nur die individuellen Lebensrea-dings und nicht die allgemeinen Readings ber Atlantis miteinschliet. Im Jahre 1932 wurde eine Serie von 13 Readings (Nr. 364) erteilt, und zwar als Antwort auf eine Bitteum eine allgemeine Lesung ber Atlantis. Wrde sie hinzugerechnet, so wrde sie die Gesamtsumme fr dieses Jahr er

    geben. Die Verteilung folgt hchstwahrscheinlich der allgemeinen Verteilung aller Lebensreadings und aller Readingsder verschiedensten Arten. So waren z. B. die Jahre 1927und 1928 >magere< Jahre, denn damals wurden berhauptnur sehr wenige Readings erteilt. Das Interessante an denCayce-Readings scheint mir darin zu liegen, da uerungen, die er in einem Abstand von 20 Jahren abgab, miteinander bereinstimmen. Das trifft sowohl fr die Information zu, die er in bezug auf das Wesen und das erste Erschei

    nen der Menschheit auf der Erde bermittelte, wie auch aufdas Material, das die Lebensumstnde in Atlantis zu verschiedenen Zeiten seiner Geschichte beschrieb.

    Die Ankunft des Menschen

    Wann und wo entstanden menschliche Wesen? Die Atlantis-Geschichte beginnt in einer fernen Vergangenheit. Die Geo

    logie erzhlt uns von Skeletten menschlicher Wesen undihrer Verwandten, aber die Cayce-Geschichte ist viel komplexer. Cayce beschreibt unseren spirituellen Ursprung, unsere Herabkunft auf die physische Ebene und unsere schrittweise Entwicklung zu einem spirituellen Bewutsein.

    Was waren die frhesten Daten, die in den Readings er-

    whnt wurden? Ich habe zwei Readings gefunden, die alsDatum 10 Mio. und mehr Jahre nannten:

    In dem Land, das jetzt Utah oder Nevada heit, als die ersten Vlker sich in Gruppen und Familien aufteilten, ent-

    60

    wickelte diese Seelenentitt viel und gab jenen Menschenviel, die nach ihr in dieses Land wie auch zu den Ruinenkamen, die in den Hgeln und Hhlen im nordwestlichenTeil von New Mexico gefunden werden. Dort kann manauch einige von den Zeichnungen sehen, die von dieserEntitt geschaffen wurden. Etwa 10 Mio. Jahre ist es her.(Nr. 2665/2, 17. Juli 1925)

    Um dies dem heutigen Menschen begreiflich zu machen,mu man sich darum bemhen, da die Erdoberflche unddie Position des Menschen auf der irdischen Ebene verstanden wird, denn seit der gegenwrtigen Zeit des menschlichen Lebens auf Erden hat sich vieles immer wieder verndert. Viele Lnder sind verschwunden, manche sind wieder aufgetaucht und wieder verschwunden. Zu jener Zeitgab es in Asien und Europa nur die Lnder, die jetzt als Sahara, Tibet, Mongolei, Kaukasus und Norwegen bekannt

    sind. Dann gab es die sdlichen Cordilleren und Peru in dersdwestlichen Hemisphre wie auch die Ebene des gegenwrtigen Utah-Arizona, sowie Mexiko in der nordwestlichen Hemisphre.

    Die Wohnpltze des Menschen waren damals in der Sahara und der Gegend des Oberen Nils, wobei das Wasser damals von der Nilregion zum Atlantis, nicht aber nach Norden flo. Das Wasser der tibetischen und kaukasischen Gegenden flo ins Nordmeer, das der Mongolei in den Pazifik,

    das auf der Nordamerikanischen Hochebene in die Nordsee... (Nr. 5748/1, 28. Mai 1925)

    Die Zahl menschlicher Seelen, die damals auf der irdischen Ebene weilten, betrug 133 Mio.... Der Zeitraum inder Existenz der Welt liegt 10500000 Jahre zurck. Als derMensch als Herr dieser Sphre auf die irdische Ebene kam,erschien er in fnf Orten gleichzeitig... den fnf Sinnen,den fnf Verstandesformen, den fnf Sphren, den fnf Entwicklungsfolgen, den fnf Nationen. (Nr.5748/2, 28.Mai

    1925)

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    Vor 60 Jahren wurde die menschliche Geschichte inJahrtausenden gemessen. Wenn man vermutete, damenschliche Wesen, oder auch nur menschenartige Lebewesen schon vor 10 Mio. Jahren auf der Erde gelebt htten, soerntete man nur verchtliches Lachen. Aber seither hat sichdas Denken verndert. Neue Entdeckungen haben die Dmmerung der Menschheit Millionen von Jahren in die Ver

    gangenheit verschoben. In einem spteren Kapitel werdenwir diese Entdeckungen detaillierter untersuchen und siemit den entsprechenden uerungen in den Cayce-Rea-dings vergleichen. Im Augenblick gengt es festzustellen,da neuere wissenschaftliche Entdeckungen die Readingskeineswegs in Bausch und Bogen widerlegen, sondern sie imGegenteil eher wahrscheinlich machen.

    Waren das >MenschenGedankenformen< anstatt von physischenWesen. Als es diese Entwicklungen gab, in denen Individuen das entstehen lassen konnten, was in der Gegenwart alsGedanke bezeichnet wurde... (Nr.2906/1, 19.September1931). ...Es geht darum, die Vernderungen zu verstehen,

    die durch den Wechsel von der Gedankenform zu den verschiedenen Verbindungen mit den materiellen Dingen diesesZeitraumes entstanden. (Nr. 268/3, 15. Februar 1933)

    Sehr wenige Lebensreadings beziehen sich spezifisch aufInkarnationen in dieser alten Zeit. Aber in den wenigen, wodies geschieht, sind die Bemerkungen in der Tat seltsam. EinReading stellt fest: Diese Seelenentitt war im Atlantischen Land und zwar in jenen Zeitrumen, bevor Adam aufder Erde war. Die Entitt war unter jenen, die damals nurGedankenprojektionen waren, und das physische Wesen

    62

    hatte die Vereinigung des Geschlechtes in einem Krper...(Nr. 505 6/1 ,6. Mai 1944)

    Was bedeuten diese Aussagen? Was ist eine Gedanken-

    form ? War nicht Adam der Bibel zufolge der erste Mensch ?

    Um zu erklren, worber die Readings sprechen, ist eswahrscheinlich am besten, einen Aufsatz zu zitieren, der ursprnglich von Hugh Lynn Cayce im Jahre 1935 zusam

    mengestellt wurde. Die Ankunft des Menschen basierte aufder Gruppe der Readings, die unter der Nummer 364 zusammengefat waren, dies sind die einzigen Readings, dieEdgar Cayce unmittelbar auf eine Bitte um eine Lesungber Atlantis erteilt hat