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VORSCHAU HERBST 2016 Das neue belletristische Programm im Rotpunktverlag Blaue Blume, blaue Stunde, blaues Klavier – Blau ist die Farbe der Romantik, der Sehnsucht nach dem Ungesagten, nach dem, was fehlt. Frischen Wind im Segel bricht die Edition Blau zu neuen Horizonten auf, sucht die Sphären des Geheimnisvollen, die freien Zonen, die noch nicht definierten Räume der Lebens- und Leseerfahrung. Edition Blau bedeutet auch mehr verlegerische Selbständig- keit und ein ausgeprägteres Profil: Drei Titel Literatur der Gegenwart sowie der klassischen Moderne aus der Schweiz und ihren Nachbarländern werden je Programm erscheinen. Segeln Sie mit. Lesen Sie blau.

Edition Blau – Belletristik im Rotpunktverlag Vorschau Herbst 16

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VORSCHAUHERBST 2016

Das neue belletristische Programm im RotpunktverlagBlaue Blume, blaue Stunde, blaues Klavier – Blau ist die Farbe der Romantik, der Sehnsucht nach dem Ungesagten, nach dem, was fehlt. Frischen Wind im Segel bricht die Edition Blau zu neuen Horizonten auf, sucht die Sphären des Geheimnisvollen, die freien Zonen, die noch nicht definierten Räume der Lebens- und Leseerfahrung.

Edition Blau bedeutet auch mehr verlegerische Selbständig-keit und ein ausgeprägteres Profil: Drei Titel Literatur der Gegenwart sowie der klassischen Moderne aus der Schweiz und ihren Nachbarländern werden je Programm erscheinen. Segeln Sie mit. Lesen Sie blau.

Bruno Pellegrino ist 1988 geboren und lebt in Lausan-ne. Studium der Literatur-wissenschaften, längere Aufenthalte in den USA, in Berlin und Venedig. Zahl-reiche Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften. Für seine Novelle L’idiot du village (2011) wurde er mit dem Prix du jeune écrivain ausgezeich-net. Pellegrino ist Mitbegrün-der von AJAR, einer Gruppe junger Autor innen und Auto-ren in der Romandie. Atlas Hotel ist sein erster Roman.

Lydia Dimitrow, geboren 1989, lebt als Songschrei-berin, freie Autorin und Übersetzerin in Berlin. 2012 ist ihre Übersetzung von Isabelle Flükigers Bestseller im Rotpunktver-lag erschienen.

Was er von der Stadt weiß, in der er gleich landen wird, beschränkt sich auf ihren unendlich langen und unaussprechbaren Namen. Der Rest stammt aus dem Inter-net und von denen, die da waren: eine brandende Hauptstadt auf Hügeln wie Wellen, die einem das schwarze Salz der Luftverschmutzung entgegenschlagen, einen überrollen und zermürben – du wirst sehen, das hat schon was –, die einen zwischen ihren in die Vegetation verankerten niedrigen Häusern einkeilt, mit ihrem roten Schlamm und ihrem rissigen Beton umschließt, und die einen schließlich, nachdem man sie oft ver� ucht hat, in ihre keineswegs katholischen, halbwegs menschlichen Geheimnisse einweiht. Für den Moment ist es ihm, in seinen Eco-nomy-Sitz gekrampft, egal, was sie erzählen. Er will da sein, will selber sehen, um es zu glauben. Er hätte absagen können, Putsch, Seuchen, Armut, Naturkatastro-phen, jeder hätte es verstanden, wenn er auf diesen Quatsch verzichtet hätte. Jetzt ist es zu spät, um nervös zu werden. Die Regenzeit wühlt den Himmel auf – Süd-sommer, feuchte Hitze, du wirst so leiden, Kumpel –, und es gibt fast nirgendwo wieder Strom seit dem heftigen Zyklon, der vor ein paar Tagen über das Hochland gefegt ist; davon sagen sie nichts in den Nachrichten, aber du wirst in einer verwüs-teten Hauptstadt ankommen, im Moment ist da Notstand.

Foto: Augustin Rebetez

Antananarivo, Moskau, Peking,

Tokio – irgend-wann weiß der Lonely Planet nicht mehr weiter

Bruno Pellegrino

Atlas HotelRoman

Aus dem Französischen von Lydia Dimitrow

Originaltitel: Atlas nègre

ca. 180 Seiten, gebunden Format 12,5 × 20,4 cmca. Fr. 24.– | € (D) 22,– | € (A) 22,50ISBN 978-3-85869-713-4, WG 1112

Erscheint im September

Am anderen Ende der WeltAls Twentysomething muss man heute die Welt sehen. Ein Einsatz bei einer Hilfsorganisation führt den Erzähler in die Hauptstadt von Madagaskar. Dort erwartet ihn ein Leben abgeschottet in the middle of nowhere, ohne Freundin, ohne Facebook, und im Büro wird er bestenfalls zum Kopieren abgestellt. Schockiert von der Armut und dem Chaos im Land stellt er sich bald die Frage, was er eigentlich in Madagaskar verloren hat.

Bruno Pellegrino schickt seine Protagonisten ans andere Ende der Welt. Auch die Reise Moskau – Peking – Tokio, diesmal in Zwei-samkeit, wird kein reiner Abenteuertrip. Die tagelange Fahrt mit der Transsi birischen Eisenbahn vermag noch in Trance zu versetzen, die asiatischen Metropolen aber erweisen sich als Monster, die das Paar überfordern, schließlich sogar zerreißen. – Ein rückhaltloser, welthaltiger erster Roman!

Lisa Elsässer, geboren 1951 im Kanton Uri, schreibt Lyrik und Prosa. Diverse Ausbildungen, u. a. als Bibliothekarin und Buchhändlerin. Von 2005 bis 2008 studierte sie am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig; heute lebt sie in Walenstadt. Sie wurde für ihr literarisches Schaffen mehrfach ausgezeichnet. 2014 Stipendiatin der Pro Helvetia am Deutschen Haus in New York; 2015 Stipendium der Landis & Gyr Stiftung für einen Aufenthalt in Berlin. Zuletzt erschienen: Die Finten der Liebe (Erzählungen, 2011), Da war doch was (Gedichte, 2013) und Feuer ist eine seltsame Sache (Erzählungen, 2013).

Sie war auf dem besten Weg, das Falsche zu tun, und es war richtig so. Sie hatte in ihrem Leben oft das Richtige getan, das sich mit der Zeit als das vollkommen Falsche herausstellte. Aber sie musste es halt so tun, damit sie richtig und falsch unter-scheiden lernte und weil sich das vermeintlich Richtige oder das Falsche erst mit der Zeit ent-puppte, eine Erkenntnis, die sich Zeit ließ, eine zu werden. Sie musste etwas beginnen können, ohne das Ende einer Entwicklung wirklich zu kennen. Eine Raupe macht vermutlich genau dasselbe, dachte sie: Zeit durchleben, bis durch Verwand-lung anderes entsteht. Sie hatte das bei den ver-schiedenen Berufen erlebt, bei Freundschaften, Beziehungen, und es konnte durchaus passieren, dass die Entwicklungen in die umgekehrte Rich-tung gingen, dass schönste Höhen� üge mit elen-den Abstürzen endeten, das Überleben neues Überlegen forderte. Aber tot war sie nicht.

Foto: Helen Baur-Rigendinger

»Sie war auf dem besten Weg,

das Falsche zu tun, und es war richtig so.«

Lisa Elsässer

FremdgehenRoman

ca. 200 Seiten, gebunden Format 12,5 × 20,4 cmca. Fr. 24.– | € (D) 22,– | € (A) 22,50ISBN 978-3-85869-714-1, WG 1112

Erscheint im Juli

Höhenfl ug und TiefausläuferEr ist als Gastdozent in einer europäischen Metropole, sie lebt in der Pampa, von Bergen umgeben. Nur einmal haben sich ihre Wege zufällig gekreuzt, aber irgend-etwas muss aus dem »freundlichen Dunkel seiner Augen« übergesprungen sein, denn sie beginnen, sich zu schreiben. Aus E-Mails werden Briefe, werden langsam Liebesbriefe. Die Liebe verleiht Flügel, aber stürzt die Schreibenden, beide gebunden, auch in einen großen Zwiespalt. Was halten sie, was hält so eine Ehe aus?

Lisa Elsässer erweist sich wieder einmal als »Spezialistin für Lebensbrüche«. Mit Poesie, Sprachwitz und frappierenden Bildern verbindet sie in ihrem ersten Roman Innigkeit mit Schonungslosigkeit. Fremdgehen wagt sich in die sonst dem Schweigen unterliegenden Lügengebäude von Liebesbeziehungen vor, legt Ängste frei: vor Verrat, vor dem, was werden soll, und nicht zuletzt vor dem gesellschaft-lichen Abseits. Manchmal, so stellt sich heraus, ist es doch besser, den Zug in die falsche Richtung zu nehmen.

Cesare Pavese, 1908 geboren, wuchs in Santo Stefano Belbo, Piemont, und in Turin auf. Als er sechs Jahre alt war, starb sein Vater. Nach dem Philologiestudium Übersetzung von englischer und amerikanischer Literatur. 1935 Verbannung nach Kalabrien. 1938 Eintritt in das Verlagshaus Einaudi, Tu-rin; 1943 Übernahme der Leitung des Büros in Rom.

Pavese gilt als wichtiger Vertreter des Neorealismo. Zu sei-nen bekanntesten Büchern zählen neben Der Mond und die Feuer (1950) Die einsamen Frauen (1949) und sein Tagebuch Das Handwerk des Lebens (1952).

1950 erhielt Pavese den Premio Strega. Im August desselben Jahres, auf dem Höhepunkt seines literarischen Erfolgs, nahm er sich in einem Turiner Hotelzimmer das Leben.

In der Edition Blau sind weitere Werke von Cesare Pavese in Neuübersetzung in Planung.

Maja Pfl ug hat u. a. Natalia Ginzburg und bereits einige Werke von Cesare Pavese ins Deutsche gebracht. 2011 wurde sie mit dem Deutsch-italienischen Übersetzer-preis für ihr Lebenswerk aus-gezeichnet.

Ein Dorf braucht man, und wäre es nur wegen der Genugtuung wegzugehen. Ein Dorf bedeutet, nicht allein zu sein, zu wis-sen, dass in den Leuten, in den P� anzen, in der Erde etwas von dir ist, das bleibt, auch wenn du nicht da bist, und auf dich wartet. Aber es ist nicht leicht, in Ruhe da zu sein. Seit einem Jahr behalte ich es nun schon im Auge und komme, so oft ich kann, aus Genua herüber, doch es gleitet mir aus der Hand. Diese Dinge begreift man mit der Zeit und der Erfahrung. Ist es möglich, dass ich mit vierzig Jahren und bei allem, was ich von der Welt gesehen habe, immer noch nicht weiß, was mein Dorf ist?

Foto: © Fondazione Cesare Pavese, Santo Stefano Belbo

Einer der bedeutendsten

Vertreter der modernen italie nischen Literatur, in der Neuübersetzung von Maja Pflug

Cesare Pavese

Der Mond und die FeuerRoman

Aus dem Italienischen von Maja Pfl ugOriginaltitel: La luna e i falò

Mit einem Vorwort von Paola Traverso

ca. 200 Seiten, gebundenFormat 12,5 × 20,4 cmca. Fr. 26.– | € (D) 24,– | € (A) 24,80ISBN 978-3-85869-715-8, WG 1112

Erscheint im September

Auswanderung, Heimkehr, WiderstandDer Roman führt ins Piemont, Ende der Vierzigerjahre. Der Erzähler, gut zwanzig Jahre zuvor aufgebrochen, sein Glück in Amerika zu machen, kehrt in sein Dorf zurück. Die Landschaft der Kindheit liegt vor ihm, die Rebhügel, der Fluss mit dem abschüssigen Ufer, die Eisenbahnlinie. Hier ist er, als angenommenes Kind, in einer Kleinbauernfamilie aufgewachsen, hier ge-schah die Entdeckung der Welt.

Aber viel ist seither passiert. Von Nuto, seinem einzigen verbliebenen Freund, erfährt er, wie der Faschismus das Dorf gespalten hat, dass der Kampf auf der Seite der Partisanen den Weggefährten das Leben gekostet hat und nicht Freudenfeuer, sondern Feuer der Wut und Verzweifl ung auf den Höhen entfacht wurden.

In Der Mond und die Feuer, Paveses letztem Roman, leuchtet mit der mythischen Hügellandschaft der Langhe auch die Schönheit des Erzählens auf. Urbilder menschlicher Erfahrung – der Baum, das Haus, die Reben, der Abend, das Brot, die Frucht – erzeugen eine magische Melancholie. Virtuos verdichtet verhandelt Pavese die großen, auch in unserem Jahrhun-dert relevanten Themen der Weltliteratur: Auswanderung und Heimkehr, Verwurzelung und Entwurzelung, Widerstand.

Programm, Rechte, Presse, VeranstaltungenDaniela Koch044 405 44 [email protected]

Finanzen, Vertrieb, Werbung (Geschäftsleitung)Thomas Heilmann044 405 44 [email protected]

Assistenz der GeschäftsleitungRebecca Lang044 405 44 [email protected]

HerstellungPatrizia Grab044 405 44 [email protected]

HerstellungUlrike Groeger044 405 44 [email protected]

Der Rotpunktverlag ist Mitglied bei SWIPS – Vereinigung unabhängiger Schweizer Verlage. www.swips.ch

Edition Blau im RotpunktverlagHohlstrasse 86 A8004 Zürich

Telefon +41 [0]44 405 44 88Fax +41 [0]44 405 44 89E-Mail [email protected] www.rotpunktverlag.ch

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