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Eigentlich wollte der Niederländer Vincent van Gogh Prediger werden. Eine einzigartige Ausstellung im Städel Museum Frankfurt widmet sich bis zum 16. Februar 2020 dem Leben und Werk eines der heute bekanntesten Künstler weltweit. Foto: pro/Norbert Schäfer proKOMPAKT pro-medienmagazin.de proKOMPAKT 43 19 1

Eigentlich wollte der Niederländer Vincent van Gogh ...€¦ · den Christenmenschen van Gogh zu sehen, der zeit seines Lebens auf der Suche nach der Wahrheit, nach dem Schönen

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Eigentlich wollte der Niederländer Vincent van Gogh Prediger werden. Eine einzigartige Ausstellung im Städel Museum Frankfurt widmet sich bis zum 16. Februar 2020 dem Leben und Werk eines der heute bekanntesten Künstler weltweit.Foto: pro/Norbert Schäfer

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Das Städel-Museum in Frankfurt ist mächtig stolz. Den Verantwortlichen ist es gelungen, 50 Kunstwerke des wohl bekanntesten Malers des 19. Jahrhunderts für

eine Ausstellung zu bekommen. Vincent van Gogh habe vor allem in Deutschland bei vielen Künstlern geradezu zu einem „Erweckungserlebnis“ geführt, sagte Kurator Felix Krämer bei der Pressekonferenz am Montag. Man habe den Niederländer fast schon religiös überhöht, ihn, den leidenden Künstler, zum Messias einer neuen Kunstepoche gemacht. Mehr über die Ausstellungseröffnung in unserem Video .

In der Tat war dieser rothaarige, widerspenstige und wohl auch schwierige Mensch eine Zäsur in der Kunstgeschichte. Seine Gemälde können auch heute noch fast jeden Betrachter durch strahlende Farben und originelle Formgebung in ihren Bann ziehen. Unverkennbar sind van Goghs kleine Pinselstriche, mit denen er viele seiner Bilder gestaltete. Manchmal vermitteln sie die flirrende heiße Luft eines südfranzösischen Sommers, ein anderes Mal spürt der Betrachter die matte Melancholie durch grüne und blaue Farbtöne. Dass van Gogh psychisch krank war und (so die Vermutung) am Ende Selbstmord beging, sorgte zusätzlich dafür, dass der Maler zu einem Mythos wurde, zum Innbegriff des wahnsinnigen Genies.

Dabei ist vielen gar nicht bewusst, dass van Gogh nur auf dem zweiten Berufsweg Maler war. Im ersten Beruf war er Prediger. Aufgewachsen in einer frommen Pastorenfamilie, wollte van Gogh in die (viel zu großen) Fußstapfen seines Vaters treten und ein ebenso guter Pfarrer werden. Dem Anspruch wurde

Liebe Leserin, lieber Leser!

er nie gerecht; er scheiterte schon am Theologiestudium. Er lebte in Armut und Schmutz und wollte als Geistlicher ganz für die Arbeiter eines belgischen Kohlereviers da sein. Doch die Kirchenvertreter wünschten sich ein sauber strahlendes Vorbild, das sonntags von der Kanzel theologisch-tiefsinnige Predigten hält. Weltlich betrachtet scheiterte van Gogh gleich zwei Mal, als Maler und als Pastor. Als Maler verstanden ihn die Leute nicht, er verkaufte in seinem ganzen Leben so gut wie kein Bild. Heutzutage gehören seine Gemälde zu den wertvollsten überhaupt. Als Prediger des Evangeliums der Armen wurde er von der eigenen Kirche verkannt. Wer mehr über den Glauben van Goghs wissen will, dem sei die Lektüre des umfangreichen und sehr persönlichen Briefaustauschs mit seinem Bruder Theo empfohlen, der als Buch veröffentlicht wurde.

Es lohnt sich zu versuchen, hinter dem wahnsinnigen Genie den Christenmenschen van Gogh zu sehen, der zeit seines Lebens auf der Suche nach der Wahrheit, nach dem Schönen und nach der Liebe Gottes war. In seinen Bildern strahlt diese Suche auf, und vielleicht ist es genau das, was die Menschen so an seinen Bildern fesselt. Die Van-Gogh-Ausstellung im Frankfurter Städel-Museum ist bis zum 16. Februar 2020 zu sehen. Eine dringende Empfehlung – und das explizit nicht nur für Kunst-Experten.

Ihre pro-Redaktion

Jörn Schumacher

IMPRESSUM

Herausgeber Christliche Medieninitiative pro

Charlotte-Bamberg-Straße 2 | 35578 Wetzlar

Telefon 06441 5 66 77 00 | Telefax 06441 5 66 77 33

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Geschäftsführer Christoph Irion

Redaktionsleitung Stefanie Ramsperger

proKOMPAKT ist ein Nachrichtenservice des

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Das Christliche Medienmagazin pro ist ein Arbeitsbereich der Christlichen Medieninitiative pro e.V. und lebt von Ihrer Spende. pro-medienmagazin.de/spenden

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Zitate

„Mich besorgt aber ebenso die Intoleranz bei jenen, die sich stets auf der Seite der Moral wähnen. Sie akzeptieren nicht, dass Menschen überhaupt noch eine andere Meinung haben und diese sogar äußern.“Ex-Bild-Chefredakteurin Tanit Koch im FAZ-Interview

„Die Redefreiheit wird unter Verweis auf die political correctness eingeschränkt, wenn ein selbsternannter demokratischer Mainstream darüber befindet, was diskutiert werden darf und was nicht.“Nach gestörten Auftritten von Politikern hat Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble einen fairen Umgang mit anderen Meinungen gefordert.

„Überlassen wir die digitalen Räume nicht den Feinden der Freiheit und überlassen wir sie nicht den Feinden der Demokratie.“Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Bürger in Deutschland dazu aufgerufen, die liberale Demokratie auch im Internet engagiert zu verteidigen.

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Foto: Carsten Meier / ERF Medien

JUBILÄUM

60 Jahre ERF Medien: Ampelmännchen mit guter BotschaftDen „Evangeliumsrundfunk“ – heute ERF Medien – gibt es seit 60 Jahren. Derzeit laufen bei dem größten spendenfinanzierten Medienwerk in Deutschland die Vorbereitungen für einen knapp 22 Millionen Euro teuren Neubau auf Hochtouren. Im Gespräch mit pro erklärt der Vorstandsvorsitzende, Jörg Dechert, warum die Medienbranche Veränderungen in dem Werk erzwingt und warum Radio auch im Zeitalter von Social Media noch von Bedeutung ist.

Foto: Sedletz-Ossarium

SEDLETZ-OSSARIUM IN KUTNA HORA

Knochenkirche in Tschechien verbietet SelfiesIn der sogenannten Knochenkirche im tschechischen Kutna Hora dürfen Besucher ab kommendem Jahr nicht mehr fotografieren. Viele Touristen machten vor den Menschenknochen immer wieder unwürdige Fotos.

Foto: Michael Kramer, Wikipedia

EHEMALIGER KIRCHENTAGSPRÄSIDENT

SPD-Politiker und „großer Protestant“ Erhard Eppler gestorbenDer SPD-Politiker und ehemalige Entwicklungsminister Erhard Eppler ist im Alter von 92 Jahren gestorben. Über seine politischen Ämter hinaus war er Mitglied der EKD-Synode und Kirchentagspräsident.

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NACH PROTESTEN BEI VORLESUNG

Lucke sieht Redefreiheit gefährdet Nach Protesten bei seiner Vorlesung an der Universität Hamburg erklärt sich AfD-Begründer Bernd Lucke in einem Beitrag der Welt am Sonntag. Er sieht die Freiheit der Rede in Deutschland gefährdet. Swanhild Zacharias

Am vergangenen Mittwoch war der AfD-Mitbegründer Bernd Lucke bei seiner ersten Vorlesung an der Universität Hamburg als „Nazischwein“ beschimpft

worden. Er wurde unter anderem von Mitgliedern der „Antifaschistischen Aktion" (Antifa) bedrängt und daran gehindert, seine Vorlesung zu halten.

In der Welt am Sonntag begründet Lucke in einem Gastbeitrag, warum er durch solche Ereignisse die Freiheit der Rede in Deutschland gefährdet sieht. Heutzutage gehe es oft darum, die Positionen von politisch Andersdenkenden zu „vergröbern“ und zu „verzerren“, um sie „möglichst nachhaltig zu diskreditieren“. Lucke schreibt: „Wer den Euro kritisiert, ist ein Antieuropäer, wer das Kopftuch verbieten will, ist ein Islamfeind, wer Greta kritisiert, ist ein Klimaleugner.“ Es gebe zwar auch faire Diskussionspartner, aber oft werde die gegnerische Position entstellt.

In seinem Fall sei die Beschimpfung „Nazischwein“ zusammen mit einem Angriff auf die Freiheit der Lehre zu weit gegangen. Lucke weist zudem darauf hin, dass die AfD in ihren Anfängen politisch „ganz anders verortet“ gewesen sei

als derzeit.

Zwei Drittel sehen Meinungsfreiheit in Gefahr

Besonders bei Vertretern von Mehrheitsmeinungen stellt Lucke fest, dass „sie sehr schnell darin sind, schon bei leichten Abweichungen vom allgemein akzeptierten Meinungskorridor sehr hässliche Begriffe hervorzuholen, um einen Angriff auf die Meinungsherrschaft abzuwehren". Denn Meinungsherrschaft sei zugleich politische Herrschaft. Und wer die inne habe, „gewinnt Wahlen“.

Lucke betont, dass Deutschland ein freies Land sei und jeder seine Meinung äußern könne. Grenzen fänden sich lediglich bei Straftatbeständen wie Beleidigung, Verleumdung oder Volksverhetzung, was auch richtig sei. Eine Allensbach-Studie zeige jedoch, dass fast zwei Drittel der Bevölkerung der Auffassung seien, sie könnten ihre Meinung nicht frei vertreten. Sie fürchteten negative Folgen bei „heiklen Themen“. Es scheine, als habe sich in der deutschen Gesellschaft eine

Politiker Bernd Lucke wurde bei einer Vorlesung an der Uni Hamburg angegriffenFoto: Mathesar

„hämische Freude“ daran breitgemacht, Dinge aufzubauschen, die Vertreter von Minderheitsmeinungen in ein schlechtes Licht rückten.

„Das ist nicht gesund. Das ist nicht gut für die Bürger, denn sie fühlen sich verunsichert“, schreibt Lucke. In der Gesellschaft müsse gerade über anstößige Meinungen offen gesprochen werden. Das wirke sich auch auf die Politiker aus, die an ihren Formulierungen so lange schliffen, bis sie „rund und glatt wie Seifenblasen“ seien. Das führe zu Inhaltsleere und Entfremung gegenüber den Wählern. Große Teile der politischen Rhetorik erstarrten zu Floskeln. Damit wachse die Distanz zu den Wählern. Bei den Wählern steigere das die Versuchung, sich Politikern zuzuwenden, die unkonventionelle Meinungen verträten. Wer abtrünnige Wähler zurückgewinnen wolle, müsse andere Meinungen respektieren. Verzerren und diskreditieren gehe schnell, sei aber feige. „An dieser Feigheit krankt unser Land“, schlussfolgert Lucke.

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Mehr zum Thema: Proteste gegen Lucke: Mehr

Sühne, mehr Gnade!

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KUBA

Der unerklärte Krieg gegen das Christentum30 Jahre nach dem Ende der SED-Herrschaft unterstützt die Linkspartei das undemokratische und atheistische Einparteiensystem auf Kuba. Dessen ärgste Widersacher agieren unter dem Schutz der christlichen Kirchen.Benedikt Vallendar

Ungeniert stehen die roten Kleintransporter mit der Aufschrift „Cuba Sí“ vor dem Karl-Liebknecht-Haus in Berlin. Sie machen dort Werbung für eine Diktatur und

gehören zur gleichnamigen Arbeitsgemeinschaft innerhalb der Partei Die Linke. Die engagiert sich offen für den Erhalt der kommunistischen Alleinherrschaft auf der Karibikinsel, „etwa indem sie regelmäßig Hilfstransporte organisiert oder kubanische Regierungsvertreter zu Symposien nach Deutschland einlädt“, sagt die Potsdamer Historikerin Jenny Krämer.

Seit 1959, dem Jahr ihres militärischen Sieges über die Regierung Fulgencio Batista, regieren Kubas Kommunisten ununterbrochen, ohne sich jemals durch freie Wahlen legitimieren zu lassen, was „Cuba Sí“-Vertreter hartnäckig ausblenden. Gleichzeitig warnen ihre Genossen vor „demokratiefeindlichen“ Tendenzen in der Bundesrepublik, wie erst im Januar die Linken-Bundestagsabgeordnete Katja Kipping in einem Zeitungsinterview. Auf rund 400 Mitglieder wird „Cuba Sí“ bundesweit geschätzt, darunter

der ehemalige DDR-Ministerpräsident Hans Modrow und die Bundestagsabgeordnete Ulla Jelpke. Das Faszinosum einer „sozialistischen“ Gesellschaft lebt weiter, auch wenn auf Kuba die allgemeinen Menschenrechte keine Gültigkeit haben. Linken-Pressesprecherin Antje Dieterich wollte sich dazu nicht äußern, aus Sorge, „falsch verstanden“ zu werden.

Opposition unter dem Dach der Kirche

Ortswechsel. Ein unscheinbarer Hinterhof in Santiago de Cuba, der größten Metropole im Südosten Kubas. Auf einem klapprigen Campingstuhl neben einem Tischchen mit kalten Getränken sitzt José Daniel Ferrer, Lichtgestalt der kubanischen Opposition und gefürchteter Regierungsgegner. Knapp acht Jahre verbrachte der 49-Jährige in Gefängnissen seines Landes. Wegen „konterrevolutionärer Handlungen“, was auf Kuba ein Verbrechen ist. „Ich habe immer nur meine Meinung gesagt, nicht mehr und nicht weniger“, sagt Ferrer, der aus einer christlich geprägten Dissidentenfamilie stammt

Kubanische Oppositionelle der Gruppe „Die Damen in Weiß“ bei einer illegalen Demonstration in La Habana nach dem GottesdienstFoto: Benedikt Vallendar

und die früheren osteuropäischen Oppositionspolitiker Vaclav Havel und Lech Walesa seine großen Vorbilder nennt.

Ferrer leitet die verbotene Oppositionspartei Patriotische Union Kubas (UNPACU), mit einem harten Kern von rund 1.500 Regierungsgegnern und zahlreichen Unterstützern, darunter zahlreiche Pastoren, die sich regelmäßig in informellen Zirkeln unter dem Dach der christlichen Kirchen treffen und mit friedlichen Mitteln für ein freies, demokratisches Kuba streiten. Das am 24. Februar 2019 abgehaltene Schein-Referendum über eine neue „Verfassung“ war eine Farce, sagt Ferrer, da die Kommunisten an ihrem Machtmonopol festhalten.

2003 wurde er zu 25 Jahren Haft verurteilt und dann vorzeitig entlassen. „Unsere Leute leisten Basisarbeit, indem sie allerorts für unsere Ideen werben und dabei auf wachsende Zustimmung stoßen“, sagt Kubas wohl bekanntester Dissident.

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CHRISTENVERFOLGUNG

„Keine falsche Rücksicht auf die Türkei“Der Sprecher für Menschenrechte bei der Unionsfraktion, Michael Brand, hat Deutschland und die EU aufgefordert, sich stärker mit der Religionsfreiheit in der Türkei zu beschäftigen. Im Hinblick auf die jüngsten Angriffe in Syrien dürfe es „keine falsche Rücksicht“ auf Erdogan geben. Menschenrechtler warnten am Mittwoch in Berlin außerdem, immer mehr ausländische Missionare würden aus der Türkei ausgewiesen.Anna Lutz

Deutschland und die EU sollen sich stärker mit der Religionsfreiheit in der Türkei beschäftigen. Das hat der Sprecher für Menschenrechte der Unionsfraktion

im Deutschen Bundestag, Michael Brand (CDU), gefordert. Im Hinblick auf die jüngsten Angriffe in Syrien, aber auch auf den Umgang des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan mit Minderheiten im eigenen Land, dürfe es nun „keine falsche Rücksicht“ vonseiten internationaler Politik geben. Nicht nur die deutsche Diplomatie sei gefordert, die Themen Menschenrechtsverletzungen, Christenverfolgung und Religionsfreiheit anzusprechen. Vom Auswärtigen Amt erwarte er, dass es in diesem Sinne die Initiative ergreife. Bei der Vorstellung zweier Jahrbücher zu den Themen Christenverfolgung und Religionsfreiheit am Mittwoch in

Berlin konstatierten Menschenrechtler, dass immer mehr missionarisch aktive Christen aus dem Ausland aus der Türkei ausgewiesen würden.

Einerseits sei es wichtig, Hassrede gegen religiöse Minderheiten zu verurteilen, sagte Brand. „Wir sehen auch in unserem Land, dass Worte, also Hetze, am Ende zu Taten werden.“ Andererseits werde Religion zu oft öffentlich als Problem stigmatisiert. Die friedensstiftende Wirkung von Glaubensbewegungen in Abgrenzung zu radikalen Kräften müsse stärker betont werden. Auch vom EU-Rat erwarte er, das Thema Religionsfreiheit stärker in den Fokus zu rücken. Brand forderte einen EU-Sonderbeauftragten für die Förderung von Religionsfreiheit.

70 Evangelisten ausgewiesen

Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) kritisierte bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der Deutschen Evangelischen Allianz in Berlin, dass missionarisch aktive Christen aus dem Ausland immer häufiger aus der Türkei ausgewiesen würden. Allein im Jahr 2019 seien der IGFM 70 Fälle bekannt geworden, in denen Christen, die für ihren Glauben geworben hätten, des Landes verwiesen worden seien.

IGFM-Sprecher Martin Lessenthin erklärte, es sei hinlänglich bekannt, dass der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sich nicht scheue, mit islamistischen Milizen gemeinsame Sache zu machen, die es auch auf religiöse Minderheiten abgesehen hätten. Syrisch-orthodoxe Christen würden in der Türkei unterdrückt, ebenso Jesiden oder andere christliche Minderheiten. „Was wir vermissen, ist, dass die deutsche Diplomatie hier positiv wirksam wird“, sagte Lessenthin.

Brand verteidigt AKK

Brand äußerte sich auch zum Vorschlag der deutschen Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer, eine Sicherheitszone in Nordsyrien zu errichten. Oppositionspolitiker und auch Stimmen aus der SPD

Michael Brand (CDU) warnt vor Christenverfolgung in der Türkei und verteidigt den Syrienvorschlag von Annegret Kramp-KarrenbauerFoto: CDU/CSU

hatten die CDU-Chefin jüngst deshalb kritisiert und ihr unter anderem vorgeworfen, sie wolle sich auf diese Weise profilieren. Brand verteidigte Kramp-Karrenbauer: „Es gibt seit Jahren ein Versagen der Internationalen Staatengemeinschaft, sich aktiv in die Befriedung Syriens einzumischen.“ Es dürfe daher nicht derjenige angegriffen werden, der nun die Initiative ergreife. In Richtung des deutschen Außenministers Heiko Maas erklärte er, der SPD-Politiker solle sich nun lieber darum kümmern, den Vorschlag, der auf dem Tisch liege, auszubuchstabieren, anstatt daraus „innenpolitisch Honig zu saugen“. Maas hatte zum Vorschlag Kramp-Karrenbauers erklärt, die Ministerin habe sich im Vorfeld nicht ausreichend mit dem Koalitionspartner abgestimmt.

Anlass der Pressekonferenz in Berlin war das Erscheinen zweier Jahrbücher 2019 zu den Themen Christenverfolgung und Religionsfreiheit. Die IGFM gibt die Kompendien jährlich gemeinsam mit der Deutschen Evangelischen Allianz und dem Internationalen Institut für Religionsfreiheit heraus.

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KLISCHEES ÜBER JUDEN

Gegen Antisemitismus: Lehrer will über Israel aufklärenDer Antisemitismus in Deutschland nimmt zu – auch an Schulen. Dem Berliner Lehrer Rainer Werner begegnen neben vielen muslimischen auch linksliberale deutsche Schüler, die antijüdisch denken. Er möchte dem entgegenwirken. Persönliche Begegnungen sollen emotionale Reize schaffen.Johannes Blöcher-Weil

An Berliner Schulen gibt es immer häufiger antisemitische Vorfälle. Sie sollen sofort dem Senat gemeldet werden. Zudem sollen 170 Anti-Mobbing-Profis für einen

friedfertigen Umgang miteinander sorgen. Der Berliner Lehrer Rainer Werner will aber vorher ansetzen: Er findet, dass die Schüler mehr über Israel wissen sollten. Das erklärt er in einem Essay der Tageszeitung Die Welt.

Vor allem Muslime vermittelten ihren Kindern, dass Juden ihre Feinde seien. Der Begriff „Jude“ habe im arabischen Kulturkreis den Status eines universellen Schimpfworts, das Abscheu und Verachtung schlechthin ausdrücke, schreibt Werner. Auffällig seien die Berührungspunkte dieser Thesen mit neonazistischem Gedankengut. Viele Muslime sprächen beim Holocaust von der „Propaganda der Ungläubigen“.

Dumpfe Vorurteile auch im Bildungsbürgertum

Werner, der Deutsch und Geschichte an einem Berliner Gymnasium unterrichtet, findet im antijüdischen und im neonazistischen Gedankengut identische Klischees über Juden vor. Etwa dass Juden Gesellschaftsbereiche beeinflussten und

mit ihren Netzwerken die ganze Welt beherrschten. In Berlin boykottierten Menschen sogar die Discounter Lidl und Aldi, weil behauptet worden sei, dass die Geschäfte Juden gehörten. Solch „dumpfe Vorurteile“ begegneten Werner aber auch in „bildungsbürgerlichen, linksliberalen Elternhäusern“.

Dort höre er die Argumente, dass Israel Menschenrechte verletze, indem der Staat „Palästinenser in besetzten Gebieten unterdrückt“. Diese Ressentiments schlummerten in den den „Köpfen junger Menschen, die sich dem linksliberalen Spektrum zuordnen und sich für tolerant halten“. Werner sieht in der Kritik noch eine psychologische Komponente, die mit dem Holocaust zu tun habe.

„Schüler können Einzigartigkeit deutscher Schuld schwer akzeptieren“

Die Ereignisse des Holocausts schockierten und verunsicherten junge Menschen. Die Generation könne es nur schwer ertragen, sich „für ein singuläres Verbrechen vor über 70 Jahren in Haftung genommen zu fühlen. Es ist schwer, diesen jungen Menschen den Unterschied zwischen Schuld,

Es ist wichtig, das Wissen über Israel und seine Geschichte immer wieder in Erinnerung zu rufen, um Antisemitismus entgegenzuwirken. Das schreibt der Berliner Lehrer Rainer Werner in einem Leitartikel der Tageszeitung Die Welt Foto: Israelnetz/mh

die immer persönlicher Natur ist, und Verantwortung, die auf einem ganzen Volk lastet und nie endet, zu erklären“.

Werner weiter: „Schülern fällt es schwer, die Singularität der deutschen Schuld zu akzeptieren, weil sie glauben, dass sie junge Menschen davon abhält, sich vorbehaltlos mit der deutschen Nation zu identifizieren. Zur Entlastung zählen sie dann gerne die Verbrechen auf, die auf dem Schuldkonto anderer Nationen lasten.“ Eine Schuldentlastung durch Schuldzuweisung an andere, nennt Werner das. Schüler aus dem linksliberalen Milieu hegten keine „genuin antisemitischen Gefühle“. Die leidvolle Existenz des Staates Israel sei „der Stachel, der die Erinnerung an deutsche Verbrechen stets wachhält“.

Der Geschichtslehrer möchte über Israel aufklären und

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Mehr zum Thema: Schild des Anstoßes bei pro-palästinensischer Demo

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Foto: Evangelische Kirche in Hessen und Nassau

EKHN-AKTION

Impulspost zum Thema „Trauer mit mir“ verschicktTod und Trauer gehören zu den bewegendsten Erfahrungen im menschlichen Leben. Damit diese Themen kein Schattendasein führen, hat die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) dazu ihre neue Impulspost gestaltet. „Und jetzt? Trauer mit mir!“ heißt die Initiative, die an die Mitglieder der Landeskirche geschickt wurde.

CHRISTIAN STAFFA

EKD beruft Antisemitismus-BeauftragtenDie Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) beruft einen „Beauftragten für den Kampf gegen Antisemitismus“. Dies hat der EKD-Rat auf seiner Sitzung in Hannover beschlossen. Der Berliner Theologe Christian Staffa nimmt die Aufgabe für die Dauer der gegenwärtigen Ratsperiode wahr.Johannes Blöcher-Weil

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) bekommt erstmals einen „Beauftragten für den Kampf gegen Antisemitismus“. Der Rat der EKD übertrug dem

Berliner Theologen Christian Staffa diese Aufgabe für die Dauer der gegenwärtigen Ratsperiode. Im Hauptamt ist Staffa seit 2013 Studienleiter für Demokratische Kultur und Kirche an der Evangelischen Akademie zu Berlin.

In seiner neuen Aufgabe soll er Kirchenleitungen bei ihren Anstrengungen im Kampf gegen Antisemitismus unterstützen. „Nicht erst der zutiefst beschämende Anschlag von Halle hat das bedrohliche Ausmaß antisemitischer Gewaltbereitschaft gezeigt“, wird der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm in einer Pressemitteilung zitiert.

Kampf gegen Antisemitismus besondere Aufgabe der Kirchen

Der Kampf gegen Antisemitismus und Rassismus sei nicht allein Aufgabe des Staates, sondern jedes einzelnen Bürgers

und in besonderer Weise auch der Kirchen. „Antisemitismus widerspricht allem, wofür das Christentum steht“, erklärte der Ratsvorsitzende. Die Beauftragung drücke aus, dass die evangelische Kirche unverrückbar an der Seite ihrer jüdischen Schwestern und Brüder stehe.

Sie mache auch deutlich, dass die Evangelische Kirche nicht zuletzt aus der Verantwortung für eigenes jahrhundertelanges Versagen jeder Form von Judenfeindschaft und Verachtung wachsam gegenübertreten werde. „Christlicher Glaube und Judenfeindschaft schließen einander aus“, sagt Bedford-Strohm.

Christian Staffa ist vom Rat der EKD zum „Beauftragten für den Kampf gegen Antisemitismus“ berufen wordenFoto: Evangelische Akademie zu Berlin/Karin Baumann

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AUSSTELLUNG

Mythos van GoghEigentlich wollte der junge Mann Pfarrer werden – wie sein Vater. Sein Interesse galt der Bibel und dem beschwerlichen Leben der Menschen. Weil ihm Griechisch und Latein Mühe machten und die Kirche ihn als Hilfsprediger zurückwies, betätigte er sich schließlich als Maler. Die Ausstellung „Making Van Gogh“ im Städel Museum Frankfurt würdigt das Werk des Künstlers, der zum Mythos wurde.Jörn Schumacher/Norbert Schäfer

Im Zentrum der Ausstellung steht die Entstehung des „Mythos van Gogh“ um 1900 sowie die Bedeutung des Malers für die Moderne in Deutschland. Den Kern der Ausstellung bilden 50 Werke von Vincent van Gogh. Foto: pro/Norbert Schäfer

Foto: Artur Marciniec, fotolia

HASS IM INTERNET

BKA plant Maßnahmen gegen Hass im Netz

Das Bundeskriminalamt will stärker gegen Hass im Netz vorgehen. Das hat BKA-Chef Holger Münch am Mittwoch in der Rheinischen Post erklärt. Unter anderem will er eine Zentralstelle für Hasskriminalität einrichten.

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AUSSTELLUNG IN ROTTENBURG

Ein Leckerbissen für Kunstliebhaber: Die Bibel bei DalíWer bei dem spanischen Maler Salvador Dalí nur an einen exzentrischen Selbstdarsteller und an rätselhafte Bilder von fließenden Uhren und brennenden Giraffen denkt, kannn sich in einer neuen Ausstellung überraschen lassen: In Rottenburg am Neckar ist ein noch ziemlich unbekannter Dalí zu sehen, der voller Bewunderung für die Bibel ist.Jörn Schumacher

Normalerweise verbindet man mit Dalí etwas geheimnisvolle, nebulöse Bilder des Surrealismus. Da stapfen Pferde oder Elefanten mit unnatürlich langen

Beinen durch eine Wüstenlandschaft, Uhren zerfließen wie

geschmolzener Käse, und eine Giraffe brennt lichterloh. Doch mit der Bibel oder dem christlichen Glauben hat man Dalí vielleicht weniger in Verbindung gebracht. Umso erstaunlicher ist die Ausstellung „Biblia Sacra“, die vom Diözesanmusem

Noch bis zum 12. Januar 2020 im Diözesanmuseum Rottenburg: Der Bibel-Zyklus des bekannten Malers Salvador DalíFoto: pro/Jörn Schumacher

Rottenburg noch bis zum 12. Januar 2020 gezeigt wird. Ein Leckerbissen für Kunstliebhaber, zumal der Bibelzyklus überhaupt erst zum dritten Mal öffentlich ausgestellt wird! Und es gibt einiges zum Staunen.

Hier wird der bereits ältere (weisere?) Dalí plötzlich theologisch. Seine Bilder sind das Zeugnis einer tiefen Religiosität des Spaniers. Die Kuratorin Melanie Prange hat die 105 Bilder des Malers in einem schlichten Raum im Untergeschoss des Museums aufgestellt, wo sie dicht beieinander hängen, so dass man sie bequem in einem Rundgang ansehen kann. Es sind 63 Illustrationen zum Alten und 42 zum Neuen Testament. Lediglich der Mose-Zyklus, der zehn Jahre später entstand, und sich mehr der Psychoanalyse Siegmund Freuds widmet, befindet sich etwas abseits in einem Nebenraum.

Dalí wird hier zum Prediger

Der im Jahr 1989 verstorbene Surrealist Dalí, sonst bekannt als Selbstdarsteller mit arroganter Mine und gezwirbelten Bartspitzen, wird hier geradezu demütig. Voller Liebe und Bewunderung scheint er seine Bibel zu lesen. Die Geschichten

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TERENCE HILL

„Glaube ist kostbar und extrem persönlich“Terence Hill ist bekannt als kongenialer Partner von Bud Spencer in vielen Western. Weniger bekannt ist, dass Hill auch seinen katholischen Glauben praktiziert. „Ich rede nicht viel darüber, weil der Glaube eine kostbare und extrem persönliche Sache ist“, sagt er dem Online-Portal kath.net.Johannes Blöcher-Weil

Der Glaube ist für Terence Hill eine „kostbare und extrem persönliche Sache“. Wie das Online-Portal kath.net meldet, steht der italienische Schauspieler und

Regisseur klar zu seinem römisch-katholischen Glauben. Die Nachrichtenplattform beruft sich auf die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift allewelt von Missio Österreich.

„Ich praktiziere seit vielen Jahren die Andacht zur Göttlichen Barmherzigkeit. Einmal wurde ich am Flughafen festgehalten, weil ich viele solcher Andachtsbilder in meinem Koffer hatte. Die Grenzpolizei erkannte mich und dachte, dass ich darunter eine Waffe versteckt habe“, erklärte Hill dem Magazin.

„Menschen wollen sich nicht mit der Wahrheit befassen“

Demzufolge ist Hill seit seiner Kindheit gläubig. Besonders der Heilige Franziskus habe ihn geprägt. Wegen seiner religiösen Einstellung habe er auch angebotene Rollen wie Rambo abgelehnt. „Wie schwach sind wir doch, dass wir uns

nicht mit der Wahrheit befassen wollen! Wir wollen bloß Unterhaltung, aber keine Wahrheit“, stellte Hill kürzlich Bezüge zu seinem Glauben her.

Der Schauspieler wurde 1939 in Venedig unter dem bürgerlichen Namen Mario Girotti geboren. Seine Mutter Hildegard Thieme stammt aus Sachsen. 1943 zog die Familie dorthin. Hill erlebte als Kind die Luftangriffe auf Dresden. 1947 zog die Familie wieder zurück nach Italien. Regisseur Dino Risi entdeckte den Zwölfjährigen und gab ihm in „Holiday for Gangsters“ seine erste Rolle.

Hill besuchte drei Jahre eine Schauspielschule. Sein Literaturstudium brach er ab, um sich ganz der Schauspielerei zu widmen. Er spielte anfangs in Monumentalfilmen und in deutschen Karl-May-Filmen mit. 1967 heiratete er, beruflich wechselte er in das Genre Italo-Western. Für den Film „Gott vergibt … Django nie!“ musste er sich einen Künstlernamen zulegen und entschied sich für Terence Hill.

Viele Male spielte er an der Seite von Bud Spencer. Die Western-Parodie „Vier Fäuste für ein Halleluja“ sahen allein

Terence Hill ist vor allem durch seine gemeinsamen Rollen in den Filmen mit Bud Spencer bekanntFoto: Spencerhilldb(, Wikipedia

in Deutschland zwölf Millionen Zuschauer. Bis Mitte der Achtzigerjahre feierten die beiden Erfolg um Erfolg. Die wohl bekannteste Rolle spielte Hill als Nobody im Film „Mein Name ist Nobody“ neben Hollywood-Star Henry Fonda.

Don Matteo: Ein Pfarrer löst Kriminalfälle

In einigen seiner Filme führte er auch Regie oder schrieb bei „Renegade“ das Drehbuch. Seit 2000 spielt Hill in der italienischen Fernsehserie Don Matteo einen Pfarrer, der Kriminalfälle löst. Bis 2018 wurden insgesamt 245 Folgen in elf Staffeln ausgestrahlt. Eine weitere Staffel wird gerade produziert. Hills leiblicher Sohn Jess wurde 1969 geboren. Der 1973 geborene Adoptivsohn Ross kam 1990 bei einem Autounfall ums Leben.

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CHRISTLICHER MEDIENPREIS

Heino Ferch erhält „Goldenen Kompass“Heino Ferch ist einer der Gewinner des christlichen Medienpreises „Goldener Kompass“, den die Christliche Medieninitiative pro im November verleiht. Der Schauspieler mimte einen Ermittler im Film „Ein Kind wird gesucht“. pro

Für den Film „Ein Kind wird gesucht“ (Arte 2017/ZDF 2018) erhält der Schauspieler Heino Ferch den christlichen Medienpreis „Goldener Kompass“. Das hat die Christliche

Medieninitiative pro am Donnerstag mitgeteilt, die auch das Christliche Medienmagazin pro herausgibt. Der Film erzählt die Kriminalgeschichte um die Ermordung des zehnjährigen Jungen Mirco Schlitter und dessen gläubige Familie.

Zusammen mit Heino Ferch werden Nils Dünker (Produktion), Katja Röder (Drehbuch), Fred Breinersdorfer (Drehbuch) und Urs Egger (Regie) ausgezeichnet. Die Laudatio wird Matthias Huff, Redaktionsleiter Nonfiktion von KiKA, halten.

Basierend auf wahren Begebenheiten zeigt „Ein Kind wird gesucht“ die sehr engagierte, aber oft auch frustrierende Ermittlungsarbeit eines Soko-Chefs (Heino Ferch) und seines Teams, heißt es in der Pressemitteilung. Die Familie des entführten und schließlich ermordeten Jungen werde in authentischer Weise in ihrem christlich-frommen Umfeld

gezeigt. Ganz ungeschminkt und somit glaubwürdig würden Ängste, Konflikte, Hoffnungen und Zweifel gläubiger Menschen gezeigt. Ihre konservative Frömmigkeit komme bieder rüber, werde aber fair dargestellt, auch in ihrer Bedeutung zur Bewältigung der Lebens- und Sinnkrise, in die die Familie durch die Entführung des Sohnes gestürzt werde. Die Familie werde gezeigt im Hauskreis, im Streitgespräch am Esstisch – oder wenn Mutter und Töchter die frustrierten Ermittler mit kleinen Nikolaus-Präsenten erfreuten.

Der Geschäftsführer der Christlichen Medieninitiative pro, Christoph Irion, erklärte: „Der Chefermittler, der nicht viel mit Gott anfangen kann, wird sehr eindringlich dargestellt als jemand, der zuweilen aufbrausend mit Mitarbeitern umgeht, zugleich aber instinktiv klug und empathisch handelt. Auf den Glauben der Opferfamilie reagiert er zugleich distanziert, aber auch tolerant und zurückhaltend offen: Wer diesen Film anschaut, erhält Anreize, über das Christsein nachzudenken und ins konstruktive Gespräch zu kommen.“

Heino Ferch spielte unter anderem in den erfolgreichen Filmen „Der Untergang“ oder „Der Baader Meinhof Komplex“ mitFoto: Martin Kraft

Weitere Preisträger

Außerdem zeichnet die Christliche Medieninitiative pro drei weitere Medienbeiträge aus. Für das Buch „Mit 50 Euro um die Welt“ (adeo) und die Autorenvorstellung in der NDR Talkshow erhalten der Autor Christopher Schacht und der Moderator Hubertus Meyer-Burkhardt einen „Goldenen Kompass“. Laudator ist Daniel Böcking, Stellvertreter des Chefredakteurs Bild digital.

Die FAZ-Redakteurin Melanie Mühl wird für ihren Artikel „Wem geht es schlechter, wenn er Flüchtlingen hilft?“ geehrt (Laudatio: Benjamin Piel, Chefredakteur Mindener Tageblatt). Pastor Gunnar Engel erhält einen „Goldenen Kompass“ für seinen erfolgreichen YouTube-Kanal. Christian Sterzik, Leiter Stabsstelle Digitalisierung der EKD, wird die Laudatio halten.

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DIE NEUE PRO IST DA

Was Kirche tun muss, um Menschen zu erreichenDie Ausgabe 5/2019 des Christlichen Medienmagazins pro widmet sich diesmal dem Mitgliederschwund in den Kirchen. Außerdem blicken die Redakteure auf das Ereignis Mauerfall vor 30 Jahren zurück. Ein weiteres Highlight ist das Interview mit dem Oxford-Professor John Lennox. Swanhild Zacharias

Bis zum Jahr 2060 werden die beiden großen Volkskirchen die Hälfte ihrer Mitglieder verlieren, fand kürzlich eine Studie der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)

heraus. pro hat dieses Ergebnis zum Anlass genommen, um zu recherchieren, warum immer mehr Menschen die Kirchen verlassen und welche Möglichkeiten es gibt, Wege aus der Krise zu finden. Passend dazu beginnt in der Ausgabe 5/2019 des Christlichen Medienmagazins pro die Reihe „Innovative Kirchenprojekte“. pro-Redakteure stellen kreative Ideen vor, mit denen Kirche Zukunft gestalten kann.

Der Oxford-Professor John Lennox ist Mathematiker und Verteidiger des christlichen Glaubens. Im Interview warnt er davor, dass der Glaube an Einfluss in der Gesellschaft verliert. Außerdem kritisiert er die moderne Lobpreiskultur und spricht über die Frage nach dem Leid.

Im Kloster Sint Sixtus in Belgien wird angeblich das „beste Bier der Welt“ gebraut. pro war vor Ort und hat die Mönche besucht, die beten, arbeiten und schweigen. Schauspielerin Therea Weißbach wurde vor 20 Jahren durch den Film „Sonnenallee“ bekannt. Mit pro sprach sie über Karriere, ihren Glauben und ihre Tätigkeit als Sterbebegleiterin.

Die App TikTok steht bei Kindern und Jugendlichen hoch

im Kurs. Doch ganz ohne Risiko ist der Gebrauch der Video-Anwendung nicht. pro erklärt, was Eltern darüber wissen sollten und gibt Tipps für den richtigen Umgang mit der App.

Rückblick: 30 Jahre Mauerfall

Thomas Middelhoff war Topmanager und landete dann wegen Veruntreuung und Steuerhinterziehung im Gefängnis. Dort fand er zum Glauben. Jetzt ist sein zweites Buch „Schuldig“ erschienen, in dem er sich zu seinen Fehlern bekennt. pro hat mit ihm darüber gesprochen.

Am 9. November jährt sich der Mauerfall zum 30. Mal. Das Christliche Medienmagazin blickt auf die Geschichte zurück und zeigt, wie Christen in der DDR zu den Wegbereitern des Mauerfalls werden konnten. Außerdem erinnert sich Christoph Irion, Geschäftsführer der Christlichen Medieninitiative pro, an die Nacht des 9. November 1989.

Die Ausgabe 5/2019 des Christlichen Medienmagazins pro können Sie hier bestellen.

Die pro 5/2019 widmet sich dem Mitgliederschwund in den KirchenFoto: pro/Laura Schade

Foto: Deutsche Evangelische Allianz

EVANGELISCHE ALLIANZ

Gebetswoche widmet sich existentiellen Fragen

Die Deutsche Evangelische Allianz will Menschen dazu ermutigen, sich auf Gott hin auszurichten. Die jährliche Gebetswoche steht 2020 unter dem Motto „Wo gehöre ich hin?".

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LIP-SYNC-APP

Im TikTok-FieberDie App TikTok steht in Kinderzimmern hoch im Kurs. Wer keine dieser kleinen Videoclips dreht, gilt auf dem Schulhof schon fast als Außenseiter. Doch ganz gefahrlos ist die Anwendung nicht. Was Eltern wissen müssen, wenn im Wohnzimmer Lip-Sync-Videos und Choreografien angesagt sind.Swanhild Zacharias

Lisa und Lena, Falco Punch, Chany Dakota – vielen Über- 18-Jährigen sagen diese Namen nichts. In den Kinderzimmern sind sie derzeit aber höchst angesagt.

Denn sie alle wurden durch die App TikTok bekannt. Wer bei „TikTok“ eher an einen Türklopfer denkt als an eine Smartphone-Anwendung, hinter musical.ly eine Webseite für Theateraufführungen erwartet oder sein Kind tanzend vor dem Smartphone antrifft, der sei im Folgenden kurz aufgeklärt.

TikTok ist die derzeit beliebteste App der Welt. Bis 2017 hieß sie musical.ly. Dann wurde sie für umgerechnet gut 900 Millionen Euro an den chinesischen Internetkonzern Bytedance verkauft. Seitdem heißt die Anwendung TikTok. Bei der App geht es um sogenannte Lip-Sync-Videos. Das funktioniert ähnlich wie die Mini-Playback-Show der Neunzigerjahre im Fernsehen, nur digital. Wer sich bei TikTok registriert, kann aus einer Fülle von aktuellen Songs aus den Charts auswählen und dazu kurze Playback-Videos aufnehmen, indem die Lippen zum abgespielten Gesang bewegt werden. Außerdem gehört eine Choreografie, also die passenden Bewegungen oder Tänze, dazu.

Das machen Millionen Kinder und Teenager derzeit täglich und stellen diese Videos der TikTok-Welt zur Verfügung. Knapp neun Millionen Downloads verzeichnen die Betreiber für die App auf dem deutschen Markt. Spitzenreiter bei den Nutzerzahlen ist Indien mit fast 120 Millionen Downloads. Der Hype um die App ist auch in Deutschland so groß, dass diejenigen, die nicht mitmachen, auf dem Schulhof fast als

Außenseiter gelten. Daten- und Jugendschützern bereitet TikTok jedoch Bauchschmerzen. Im Frühjahr verließen auch die blonden Zwillinge Lisa und Lena, deren Namen mittlerweile auch über die TikTok-Welt hinaus bekannt sind, das Portal. Unter anderem gaben sie Sicherheitsbedenken als Gründe an. Junge Nutzer veröffentlichten ihre Videos oft unüberlegt, ohne zu wissen, wer die Aufnahmen eigentlich sieht, so die Begründung.

Die unzureichenden Sicherheitsvorkehrungen für Kinder und Jugendliche kritisert auch die Organisation Jugendschutz.net. Eigentlich ist TikTok erst für Teenager ab 13 Jahren erlaubt und Unter-18-Jährige müssen laut AGB zur Nutzung das Einverständnis der Erziehungsverantwortlichen haben. Kontrolliert werde das aber nicht, sagt Judith Eckart, stellvertretende Leiterin im Bereich Internetdienste bei Jugenschutz.net. Bei der Registrierung müsse das Alter zwar angegeben werden, die Wahrhaftigkeit der Angabe werde aber nicht überprüft. Ein Zehnjähriger kann sich also einfach als 13-Jähriger ausgeben. Auch eine Einverständniserklärung der Eltern verlange die App nicht, sagt Eckart. Dabei nutzten beobachtbar sogar schon Achtjährige das Programm.

Gefahr von sexueller Belästigung

Eckart verweist vor allem darauf, dass die Voreinstellungen des Dienstes unsicher sind: Das eigene Profil und Inhalte

In sogenannten „Challenges“ stellen sich TikTok-Nutzer spielerisch Aufgaben und verpacken diese in Mini-Videoclips (links). Chany Dakota ist eine der erfolgreichsten TikTok-Influencerinnen (rechts).Foto: TikTok/Screenshot pro

sind öffentlich einsehbar, man selbst durch die Suchfunktion für jeden auffindbar. Jeder könne dem Anwender private Nachrichten schicken, wenn dieser die Einstellungen nicht ändere.

Gerade für junge Nutzer sei das Risiko sexueller Belästigung, der Anbahnung von Missbrauchshandlungen oder das Risiko für Cybermobbing hoch. Das gelte auch für Turnvideos, in denen die jungen Sportler entsprechend knapp bekleidet sind. „Erwachsene Nutzer versuchen, über Kommentare Kontakt zu Minderjährigen herzustellen und die Kommunikation auf andere Dienste wie WhatsApp oder Snapchat zu verlagern“,

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RÜCKTRITT RENTZINGS

Der gejagte BischofDer sächsische Landesbischof Carsten Rentzing wird Ende des Monats sein Amt vorzeitig abgeben. Der Umgang mit dem Bischof macht pro-Kolumnist Jürgen Mette nachdenklich. Predigt die Kirche sonst nicht Gnade und Barmherzigkeit?

Ja, es ist eine Tragödie. Ein prominenter und beliebter Kirchenmann fühlt sich gejagt und getreten. Der die Kirche zusammenhalten wollte, hält den Druck nicht mehr aus

und macht sich unerreichbar. Wie hätten wir gehandelt? Ich kann Bischof Rentzing so gut verstehen. Mir ist zwar solch

ein Desaster erspart geblieben, aber ähnliches kenne ich auch. Ich hatte mich etwas gewagt und unweise in einer Radiosendung geäußert. Eine Jugendsünde im fortgeschrittenen Alter. Bitterböse Leserbriefe mit persönlichen Beleidigungen waren die Folge. Ich fühlte mich falsch verstanden. Aber es gab keine Gnade für mich. Ich brauchte gar nicht abzutauchen, wie es Carsten Rentzing gemacht hat, denn ich war schon längst weg: in einer neurochirurgischen Klinik in Stuttgart. Vom Krankenbett aus habe ich telefonisch und per Mail versucht, die Sache geradezurücken. Ich fühlte mich wie ein angeschossenes Tier, das sich mit letzter Kraft von der freien Wildbahn in den Wald schleppt. Keine Gnade für den Sünder.

So unter Druck geraten, tut man Dinge, die den Schaden noch vergrößern.

Wo bleibt die Barmherzigkeit?

Der Bischof hat die Brocken hingeworfen. Er hätte sich angesichts seines tiefen Rückhalts in der Bevölkerung auch den kritischen Fragen seiner Gegner stellen können, zumal sie ja nicht seinen Rücktritt gefordert hatten. Der Bischof hätte sich klipp und klar zu den Vorwürfen äußern können. Dann hätten andere über seine Zukunft befinden müssen. Jetzt geht das Kräftemessen der Petitionen los.

Die Ankläger brachten bisher rund 1.200 Unterschriften zusammen, die Freunde Rentzings bedienen sich des gleichen fragwürdigen Werkzeugs und können nun auf über 20.000 Stimmen verweisen. Das erinnert an die frivolen Gesänge der Israeliten in einer Pro-David-Demo (1.Samuel 18) „Saul

Viele Jahre leitete der Theologe Jürgen Mette die Stiftung Marburger Medien. Sein Buch „Alles außer Mikado – Leben trotz Parkinson“ schaffte es 2013 auf die Spiegel-Bestsellerliste. Für pro schreibt er eine regelmäßige Kolumne.Foto: pro/Jürgen Mette

hat tausend Mann geschlagen, David aber 10.000“. Seit wann legen wir Wert auf Mehrheiten, auf Meinungsumfragen? Ist durch eine Unterschriftenliste jemals etwas nachhaltig zum Besseren gewendet worden? Hätte das den verletzten Bischof motivieren können, sich vom Rückzug zurückzuziehen?

Mitten in allem Frust über den traurigen Abtritt des Bischofs möchte ich eine ganz andere Frage aufwerfen. Wie will die Kirche ein Erfahrungsort für Gnade und Barmherzigkeit sein, wenn sie ihren Hirten die Gnade und Barmherzigkeit nicht gewährt? Ich hoffe und bete, dass Rentzing jetzt gute Berater an seiner Seite hat.

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Mehr zum Thema: Rentzing gibt Bischofsamt Ende Oktober ab

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Impuls

Viele Feiertage sind mit festlichem Essen und besonderen Speisen verbunden: Ostereier, Kirmes-kuchen, Martinsgans, Weihnachtsstollen. In einer Zeit, wo alles immer zu haben ist, wird das oft wenig beachtet. Doch ein Festessen gehört zur Taufe, zur Hochzeit und sogar zur Totenfeier. Es geht nicht zuerst ums Futtern, sondern um die Gemeinschaft im Kreis der Freunde und Familie.

Seit Urzeiten hat das Essen Gemeinschaft gestiftet und gefestigt. Am Lagerfeuer wurden Lebensweis-heiten und Glaubenserfahrungen erzählt. Solche Geschichten überliefert uns die Bibel.

Mit dem Abendmahl hat auch der christliche Glau-be im Mittelpunkt ein gemeinsames Essen. Es erin-nert an das Abschiedsmahl Jesu mit seinen Freun-

den vor der Kreuzigung. Im Johannes- Evangelium (Kap. 21) wird erzählt, wie später der auferstan-dene Jesus seinen Freunden wieder begegnet. Die hatten ihn vorher verraten und verlassen. Nun wa-ren sie wieder Fischer in der alten Heimat am See Genezareth. In der Morgendämmerung steht Jesus am Ufer. Sie erkennen ihn nicht. Jesus ermutigt sie zum Fischzug, der erfolgreich endet.

„Als sie nun ans Land stiegen, sahen sie ein Koh-lenfeuer und Fische darauf und Brot. Spricht Jesus zu ihnen: Bringt von den Fischen, die ihr jetzt ge-fangen habt! Simon Petrus zog das Netz an Land, voll großer Fische. Spricht Jesus zu ihnen: Kommt und haltet das Mahl!“

Jesus hält seinen Freunden nicht das Versagen vor. Er lädt sie zum Essen ein. Er ruft auch uns neu in die Gemeinschaft mit ihm. Es ist alles bereit.

Gesegnete Zeit,

Egmond Prill

ESSEN

Jesus hält seinen Freunden nicht das Versagen vor. Er lädt sie zum Essen ein.

Seminare unter | christliche-medienakademie.de

EIN MAUSKLICK FÜR EINEN TEXT

Termin: 9. November 2019Zeit: 10–18 UhrOrt: WetzlarTrainer: Stefanie RamspergerPreis: € 145,00

„Klicken Sie hier!“ Die interaktiven und multime-dialen Möglichkeiten des Internets fordern her-aus: Wer Online-Texte schreiben will, muss sich kurz fassen, schnell auf den Punkt kommen, Querverweise und Infografiken einbauen. Ins-besondere müssen Sie Überschriften und Vor-spänne noch einladender formulieren. Denn der Leser gibt Ihnen im Netz nur wenige Sekunden, um sich überzeugen zu lassen.

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