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ZUR DISKUSSION GESTELLT / OPENHPI MOOC PLATTFORM } Ein Datenbankkurs mit 6000 Teilnehmern Erfahrungen auf der openHPI MOOC Plattform Felix Naumann · Maximilian Jenders Thorsten Papenbrock Der DBS I Kurs auf der openHPI Plattform openHPI ist eine am Hasso-Plattner-Institut entwickelte Plattform zur Durchführung von On- linekursen mit tausenden Teilnehmern. 1 Massive open online courses (MOOCs) sind eine jüngst po- puläre gewordene Variante des E-Learnings. Diverse Universitäten und kommerzielle Anbieter, vor al- lem im amerikanischen Raum, bieten Kurse aus verschiedensten Gebieten für die Öffentlichkeit an. In aller Regel findet ein MOOC in einem festen Zeitraum statt, ähnlich wie klassische Vorlesun- gen. Teilnehmer können hier aus Videovorlesungen und Übungsmaterialien lernen, in Foren diskutie- ren und sich selbst in regelmäßigen Tests prüfen. In Hausaufgaben zeigen die Teilnehmer, dass sie den behandelten Stoff verstanden haben und wie- dergeben können. Eine erfolgreich bearbeitete Abschlussprüfung ist schließlich die Voraussetzung für den Erhalt eines Zertifikats. Die Herausforderungen eines MOOCs sind die große Anzahl und Vielfalt an Teilnehmern und die mangelnde Möglichkeit eines synchronen Dialogs. Insofern erfordert die Durchführung eines sol- chen Kurses noch viel mehr Sorgfalt, als die einer typischen Präsenzvorlesung. Ein Fehler in Vorle- sungsfolien zieht oft viele Forumsbeiträge nach sich, ein Fehler im Vortrag erfordert schlimmstenfalls eine Neuaufnahme der betreffenden Videos, eine undeutlich formulierte Hausaufgabe zieht meist eine Reihe von Diskussionen nach sich und Pro- bleme in der Klausur erzwingen möglicherweise eine Neubewertung. 1 www.openhpi.de openHPI bietet alle klassischen Funktionen für den Anbieter eines MOOCs [2]: eine Wiki- ähnliche Infrastruktur zur Strukturierung der Kursinhalte; die Möglichkeit Videos, die auf ei- ner dritten Plattform gehostet wurden (Vimeo, Youtube, usw.), einzubinden; die Option, zusätz- liche Dateien und andere Multimedia-Inhalte einzustellen; diverse Multiple-Choice Aufgaben- formate; eine Nutzer- und Rechteverwaltung; eine zeitliche Steuerung, um Inhalte gezielt freizu- schalten und eine zeitliche Begrenzung bei der Aufgabenbearbeitung einzurichten; eine automa- tisierte Auswertung der Lösungen mit diversen Statistiken; ein Nutzerforum; einen Helpdesk; und schließlich die automatisierte Erstellung individueller Zertifikate (als PDF-Dateien) im Erfolgsfall. Der Kurs ,,Datenmanagement mit SQL“ begann im April 2013, lief über sechs Wochen und endete in der siebten Woche mit einer Klausur. In jeder Woche boten wir ca. 2,5 Stunden Videomaterial, verschie- dene Lesestoffe und die entsprechenden Folien an. Hinzu kamen für jede kleinere Lerneinheit Selbst- tests und für das Ende der Woche eine Hausaufgabe. Der Kurs war analog zu dem Beginn einer klassi- schen Datenbanksysteme-I-Vorlesung gegliedert, wie sie an vielen deutschen Universitäten gelehrt wird: DOI 10.1007/s00287-013-0750-8 © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2013 Felix Naumann · Maximilian Jenders Thorsten Papenbrock Hasso-Plattner-Institut, Potsdam E-Mail: {Felix.Naumann, Maximilian.Jenders, Thorsten.Papenbrock}@hpi.uni-potsdam.de

Ein Datenbankkurs mit 6000 Teilnehmern

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ZUR DISKUSSION GESTELLT / OPENHPI MOOC PLATTFORM }

Ein Datenbankkursmit 6000 TeilnehmernErfahrungen auf der openHPI MOOC Plattform

Felix Naumann · Maximilian JendersThorsten Papenbrock

Der DBS I Kurs auf der openHPI PlattformopenHPI ist eine am Hasso-Plattner-Institutentwickelte Plattform zur Durchführung von On-linekursen mit tausenden Teilnehmern.1 Massiveopen online courses (MOOCs) sind eine jüngst po-puläre gewordene Variante des E-Learnings. DiverseUniversitäten und kommerzielle Anbieter, vor al-lem im amerikanischen Raum, bieten Kurse ausverschiedensten Gebieten für die Öffentlichkeit an.In aller Regel findet ein MOOC in einem festenZeitraum statt, ähnlich wie klassische Vorlesun-gen. Teilnehmer können hier aus Videovorlesungenund Übungsmaterialien lernen, in Foren diskutie-ren und sich selbst in regelmäßigen Tests prüfen.In Hausaufgaben zeigen die Teilnehmer, dass sieden behandelten Stoff verstanden haben und wie-dergeben können. Eine erfolgreich bearbeiteteAbschlussprüfung ist schließlich die Voraussetzungfür den Erhalt eines Zertifikats.

Die Herausforderungen eines MOOCs sind diegroße Anzahl und Vielfalt an Teilnehmern und diemangelnde Möglichkeit eines synchronen Dialogs.Insofern erfordert die Durchführung eines sol-chen Kurses noch viel mehr Sorgfalt, als die einertypischen Präsenzvorlesung. Ein Fehler in Vorle-sungsfolien zieht oft viele Forumsbeiträge nach sich,ein Fehler im Vortrag erfordert schlimmstenfallseine Neuaufnahme der betreffenden Videos, eineundeutlich formulierte Hausaufgabe zieht meisteine Reihe von Diskussionen nach sich und Pro-bleme in der Klausur erzwingen möglicherweiseeine Neubewertung.

1 www.openhpi.de

openHPI bietet alle klassischen Funktionenfür den Anbieter eines MOOCs [2]: eine Wiki-ähnliche Infrastruktur zur Strukturierung derKursinhalte; die Möglichkeit Videos, die auf ei-ner dritten Plattform gehostet wurden (Vimeo,Youtube, usw.), einzubinden; die Option, zusätz-liche Dateien und andere Multimedia-Inhalteeinzustellen; diverse Multiple-Choice Aufgaben-formate; eine Nutzer- und Rechteverwaltung; einezeitliche Steuerung, um Inhalte gezielt freizu-schalten und eine zeitliche Begrenzung bei derAufgabenbearbeitung einzurichten; eine automa-tisierte Auswertung der Lösungen mit diversenStatistiken; ein Nutzerforum; einen Helpdesk;und schließlich die automatisierte Erstellungindividueller Zertifikate (als PDF-Dateien) imErfolgsfall.

Der Kurs ,,Datenmanagement mit SQL“ begannim April 2013, lief über sechs Wochen und endete inder siebten Woche mit einer Klausur. In jeder Wocheboten wir ca. 2,5 Stunden Videomaterial, verschie-dene Lesestoffe und die entsprechenden Folien an.Hinzu kamen für jede kleinere Lerneinheit Selbst-tests und für das Ende der Woche eine Hausaufgabe.Der Kurs war analog zu dem Beginn einer klassi-schen Datenbanksysteme-I-Vorlesung gegliedert,wie sie an vielen deutschen Universitäten gelehrtwird:

DOI 10.1007/s00287-013-0750-8© Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2013

Felix Naumann · Maximilian JendersThorsten PapenbrockHasso-Plattner-Institut, PotsdamE-Mail: {Felix.Naumann, Maximilian.Jenders,Thorsten.Papenbrock}@hpi.uni-potsdam.de

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{ OPENHPI MOOC PLATTFORM

ZusammenfassungIm Sommersemester 2013 boten wir auf open-HPI, der Internet-Bildungsplattform desHasso-Plattner-Instituts, den Kurs Datenma-nagement mit SQL an. Von den über 6000Teilnehmern erhielten nach sieben Wochen 1641Teilnehmer ein Zertifikat und 2074 eine Teil-nahmebestätigung. Der Kurs folgte der üblichenStruktur einer Datenbankeinführung und um-fasste die Grundlagen der ER-Modellierung, desrelationalen Entwurfs und der relationalen Alge-bra sowie eine ausführliche Einführung in SQL.Der Vorlesungsinhalt wurde in kleine Videoein-heiten aufgebrochen, die jeweils mit kleinenSelbsttests abgeschlossen wurden. Begleitendzu jedem Themenblock mussten die Teilnehmeronline Hausaufgaben lösen und zum Abschlussdes Kurses eine Klausur bearbeiten.

Wir berichten über unsere Erfahrungenbei der Durchführung dieses ersten deutschenDatenbank-MOOCs. Insbesondere gehen wirauf die Unterschiede zu einer klassischen Vor-lesung ein und beschreiben den für uns teilsschwierigen Umgang mit tausenden Teilneh-mern. Wir wollen damit allen Interessierteneinen Einblick hinter die Kulissen eines freienOnline-Kurses und allen Lehrenden, die selbsteinen solchen Kurs planen, praktische Hinweisegeben.

– Woche 1: Einführung, Historie und Datenbank-architektur

– Woche 2: Modellierung mittels Enity-RelationshipDiagrammen

– Woche 3: Relationaler Entwurf und Normalisierung– Woche 4: Relationale Algebra– Wochen 5 & 6: SQL

In den Wochen 5 und 6 ergänzten freiwillige Ex-kurse den Inhalt um Themen zur Implementierungvon Datenbanksystemen, nämlich Transaktionsma-nagement und Anfragebearbeitung. Ab der Woche 5boten wir zusätzlich ein praktisches Tutorium an.In diesem Tutorium wurden die Teilnehmer angelei-tet, ein Datenbanksystem auf dem eigenen Rechnerzu installieren, SQL Anfragen auszuprobieren undschließlich mittels JDBC programmatisch auf dieDatenbank zuzugreifen.

Der Aufbau des Kurses wirft eine leichte Diskre-panz mit dem Kurstitel auf, welcher ja vornehmlichSQL verspricht. Dieser Umstand führte – obwohl erbereits zu Beginn des Kurses beschrieben wurde –im Laufe des Kurses immer wieder zu teils heftigerKritik; die Erwartung eines reinen SQL-Tutoriumswurde nicht erfüllt. Andere wiederum lobten denAnsatz, endlich einmal ,,hinter die Kulissen“ vonDatenbanken schauen zu können und auch dastheoretische Fundament kennenzulernen.

Als erster deutscher Kurs auf diesem Gebietlockte er eine erfreulich hohe Anzahl an Teilneh-mern an. Die kostenlose Anmeldung geschah ohneweitere Identitätsprüfung. Von den ca. 6000 zuBeginn des Kurses angemeldeten Teilnehmern be-arbeiteten immerhin 2811 die erste Hausaufgabeund 1800 die letzte Hausaufgabe. Mit der Erarbei-tung von mindestens der Hälfte aller möglichenPunkte in Hausaufgaben und Klausur erhielten 1641Teilnehmer (27%) schließlich ein Zertifikat; eineTeilnahmebescheinigung gab es für 2074 Teilnehmer(35%) für das Betrachten von mindestens der Hälftealler Kursinhalte. Im Vergleich zu anderen kostenlo-sen MOOCs sind dies erfreulich hohe Erfolgsquoten.Widom beispielsweise berichtet über Ihren eng-lischsprachigen MOOC ,,Introduction to Databases“von 60.000 Anmeldungen, 25.000 aktiven Teilneh-mern und 6500 erfolgreichen Abschlüssen (11%) [4].Auch wenn nach offiziellem Ende des Online-Kursesnun keine Zertifikate mehr ausgegeben werden,stehen die Kursinhalte von openHPI auch nachKursende für ein Selbststudium zur Verfügung –mittlerweile ist die Anzahl der Anmeldungen desDatenbankkurses auf über 8300 gestiegen.

Die folgenden Angaben stammen aus den frei-willigen Angaben der Teilnehmer. Der überwiegendeAnteil der Teilnehmer stammte aus Deutschland(90%). Das Verhältnis zwischen Männern undFrauen lag bei 5 : 1, das Durchschnittsalter betrug37 Jahre. Die Spanne der Teilnehmer reichte voninteressierten Schülern über Studenten und Berufs-tätige bis hin zu Senioren (einige formierten sichzur ,,60plus“-Gruppe). Angaben über den höchstenAbschluss verteilten sich wie folgt (zu 100 fehlendeProzent: keine Angabe oder anderer Abschluss):

Keinen Abitur BA MA Dr1,92% 16,3% 15,68% 19,86% 3,36%

Für die Teilnahme nannten wir keine besonderenAnforderungen oder Voraussetzungen, setzten je-

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doch ein Grundinteresse an dem Gebiet voraus.Indirekt jedoch gab es durchaus Voraussetzungen,die man im Universitätsalltag leicht vergisst, jedochfür viele Teilnehmer eine Hürde darstellen. Bei-spielsweise wird in unserem Kurs nicht erläutert, wiegeklammerte Ausdrücke zu lesen und zu interpretie-ren sind. Auch Mengenoperationen wie Vereinigungoder Schnittmenge oder die Durchschnittsbildungwaren nicht allen Teilnehmern geläufig, genauso wiefür uns selbstverständliche Begriffe: ,,Ich [habe] re-cherchiert, dass ,editieren‘ im EDV-Fachjargon (undnur dort) auch Bedeutungen wie ,eingeben, löschen,ändern‘ angenommen hat“, so ein Teilnehmer imForum.

Der zeitliche Aufwand für die Durchführung desKurses war enorm. Die Aufzeichnung der Vorlesungstellte noch den geringsten Anteil dar. Für die Dauervon ca. 9 Wochen waren zwei wissenschaftliche Mit-arbeiter fast ausschließlich mit der Vorbereitungund Betreuung des Kurses beschäftigt. Sie wur-den unterstützt von einer studentischen Hilfskraft.Der Erstautor dieses Artikels wendete ungefähr einDrittel seiner Arbeitszeit in diesem Zeitraum auf.

Eine wichtige Erkenntnis ist der Umstand, dassunter Tausenden von Teilnehmern einige wenigeTeilnehmer viel Kummer verursachten, indem siemitunter haarspalterisch um Punkte kämpften undihre eigene Vorstellung des Kursaufbaus einfor-derten: ,,Ihr die Veranstalter müsst noch lernen,dass man sich bei Online MOOC Kursen auf dasWesentliche beschränkt, also das was dem Teilneh-mer am Ende den Nutzen bringt, und das hat mitHistorie, Blockberechnungen wenig zu tun“. Zwarantworteten andere Teilnehmer immmer wieder mä-ßigend, jedoch gab es Phasen des Kurses, in denenbei den Kursbetreuern Frustration überwog. Derüberwältigende Dankessturm zum Ende des Kursesentschädigte uns jedoch bei Weitem.

Die Vorlesung als 57 kurze VideosDer Inhalt unseres Online-Kurses basiert haupt-sächlich auf zwei Standardwerken der einschlägigenFachliteratur, nämlich [1] und [3]. Nach sorgfältigerAuswahl der Kursinhalte haben wir den Unter-richtsstoff in 6 Themenkomplexe gegliedert, dieihrerseits wiederum in 6–11 Lehreinheiten unterteiltwurden. Jede Lehreinheit besteht aus einer Videoauf-zeichnung, den zugehörigen Folien in PDF-Formund einem kurzen Selbsttest. Zur Aufzeichnungder verschiedenen Vorlesungen wurde ein digitales

SmartBoard eingesetzt. Auf der Videoleinwand desSmartBoards konnten wir ähnlich wie auf einer Tafelmanuell Notizen einfügen. Im Video waren dannnicht nur die Folien und die Notizen, sondern auchder Dozent selbst zu sehen. Abbildung 1 zeigt dasErgebnis aus Sicht eines Teilnehmers.

Den naheliegenden Gedanken, die Videoswährend einer laufenden Präsenzveranstaltung auf-zuzeichnen oder auf vergangene Aufzeichnungenzurückzugreifen,2 haben wir verworfen. Zum einensind der Inhalt und das Format einer klassischenVorlesung auf ein anderes Publikum angepasst, zumanderen aber stellt die Aufzeichnung einen gewis-sen technischen Aufwand dar, der für anwesendeStudenten störend gewesen wäre. Und nicht zuletztfreuten sich einige Teilnehmer explizit über denregelmäßigen direkten Blick des Dozenten in dieKamera.

Wir haben für jede der sechs Wochen ca. 2,5Stunden Videomaterial produziert. Der Zeitaufwanddafür betrug etwa das 1,5-Fache aufgrund von Ver-sprechern, entdeckten Folienfehlern usw., die immerwieder einmal einen Neustart des Abschnittes oderder aktuellen Folie benötigten. Schnitt, Hochla-den, Extraktion von Audio-Dateien usw. übernahmanschließend das openHPI Team.

Im Gegensatz zu einer Präsenzveranstaltungsind direkte Nachfragen oder spontane Korrektu-ren unmöglich. Auch gröbere Versprecher oder das,,sich Verrennen“ sind auf Videos, die tausendfachgesehen werden, unerwünscht und zogen einen Ab-bruch und Neustart der jeweiligen Aufnahmen nachsich. Aufgrund professioneller Nachbearbeitungund Schnitt war es in der Regel aber nicht nötig, dieVideoeinheit von vorn zu beginnen, sondern mankonnte auf der vorhergehenden Folie neu einsetzen.Auch echte Falschaussagen im Video oder inhaltli-che Fehler auf den Folien wurden von Teilnehmernentdeckt. Wir sind diesen auf möglichst probateWeise entgegengetreten, z. B. durch nachträglicheTexteinblendungen.

Die durchschnittliche Länge der Videoeinheitenbetrug 19 Minuten; einige Videos währten allerdingsüber 30 Minuten, was des Öfteren als zu lang beklagtwurde. Insgesamt wurden die auf Vimeo gehostetenVideos ca. 250.000 Mal betrachtet. Die Kosten fürdiesen Dienst beliefen sich bisher auf ca. 750 Euro.

2 Es hätten z. B. Aufzeichnungen auf der tele-task Plattform zur Verfügunggestanden: http://tele-task.de/archive/series/overview/769/.

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{ OPENHPI MOOC PLATTFORM

Abb. 1 Screenshot einer Video-Lerneinheit auf der openHPI Plattform

Auf Wunsch vieler Teilnehmer stellten wir zusätzlichzu den Videos die Tonspur als separate MP3-Dateienzum Download zur Verfügung. Einige Teilnehmerunseres Kurses nutzten diese Tonspur zusammenmit den Folien, um offline lernen zu können, wennsie beispielsweise ein paar Tage verreisten und keineInternetverbindung nutzen konnten.

Im Rückblick hat sich der hohe Zeitaufwandder Videoaufnahmen durchaus gelohnt, um derneuen Lehrform und dem erweiterten Publikumgerecht zu werden. Allerdings vermeidet man denlockereren Stil einer Präsenzvorlesung, agiert undspricht vorsichtiger und beschränkt sich eher aufgesicherte Fakten anstatt eigenes Wissen und eigeneErfahrungen wiederzugeben.

Multiple Choice – Datenbankwissenonline prüfen

Neben den Videoeinheiten waren Übungsaufga-ben ein wichtiges Lehrelement. In erster Liniedienten diese Übungsaufgaben den Teilnehmernals ein Hilfsmittel, mit dem sie gelernte Sachver-halte wiederholen und das Verständnis wichtiger

Kernthemen festigen konnten. Des Weiteren setztenwir sie in wöchentlichen Hausaufgaben und in derAbschlussprüfung zur Lernkontrolle ein.

Die einzelnen Aufgaben des Kurses lassen sichin vier didaktische Kategorien untergliedern: Selbst-test, Hausaufgabe, Klausur und Bonusaufgabe. Inden kleinen Selbsttests zwischen den Videos einerLerneinheit werden Fragen zu kurz zuvor vermittel-ten Inhalten gestellt. Diese meist einfachen Fragendienen der Fokussierung auf wichtige Kernthemenund führen an konkrete Problemstellungen heran.Jeder Selbsttest umfasste je nach Umfang des voran-gegangenen Videos 1–4 Fragen. Anders als bei dendrei anderen Aufgaben-Kategorien gibt es bei denSelbsttests weder eine Zeitbegrenzung zur Lösungnoch eine Beschränkung in der Anzahl der Lösungs-versuche. Dafür werden Selbsttests jedoch nicht mitPunkten bewertet. In unserem Kurs war dies einegute Stelle, um beispielsweise neu eingeführte SQL-Schlüsselwörter zu wiederholen und zum ersten Maleine eigene SQL-Anfrage formulieren zu lassen.

Mit etwas komplexeren Aufgaben konntensich die Teilnehmer dann in wöchentlichen Haus-

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aufgaben beschäftigen. Hausaufgaben bestandenaus 8–11 Fragen, die innerhalb einer Stunde gelöstwerden mussten. Während Selbsttests bestimmteTechniken einzeln behandeln, umfassen Hausaufga-ben eine Reihe komplexerer Aufgaben und Fragenzu einem ganzen Themenkomplex. So sollten dieTeilnehmer in unserem Kurs beispielsweise ein ge-gebenes Datenbankschema zuerst analysieren undanschließend normalisieren. Die Klausur am Endedes Kurses bildet die dritte Kategorie von Aufgaben.Als finale Abschlussprüfung griff sie in 16 Fragennoch einmal alle zentralen Inhalte des Kurses auf.

Die letzte Kategorie von Aufgaben sind prak-tische Bonusaufgaben, die wir in einem Exkursveröffentlicht haben. Im Gegensatz zu anderenAufgaben konnten die Teilnehmer hier mit ver-schiedenen SQL-Anfragen auf dem Datenbank-managementsystem MySQL und auf echten Datenexperimentieren. Diese Möglichkeit, sein eigenesWissen unter realen Bedingungen zu testen undeigenständig zu vertiefen, haben 80% der aktivenTeilnehmer genutzt und sehr positiv kommentiert.Der hohe Aufwand zur Erstellung, Betreuung undBewertung dieser Art von Aufgaben hat sich dahergelohnt. Da die Aufgaben des Exkurses allerdingseine lokale Datenbankinstallation auf den Rechnerder Kursteilnehmer voraussetzten, haben wir ihreBearbeitung für den allgemeinen Kursfortschritt alsoptional eingestuft.

Einige der Aufgaben des Kurses stammen ausgängigen Lehrbüchern und einschlägiger Fachlitera-tur in den Themengebieten Datenbanken und SQL.Die meisten Aufgaben mussten wir allerdings selbstentwerfen, da sich die Formate vieler existierenderAufgaben nur schwer mit den begrenzten multiple-choice Mitteln eines Online-Kurses realisierenlassen. Der Arbeitsaufwand für das Konzipieren gu-ter Aufgaben ist allerdings deutlich höher als manerwarten würde und nahm daher einen großen Teilunserer Zeit in Anspruch. Im Verlauf des Kursesstellten sich die folgenden drei Kriterien ,,guter“Aufgabenstellungen als besonders wichtig heraus:

– Didaktische Sinnhaftigkeit– Klare Formulierung– Konkreter Anwendungsfall

Natürlich ist eine gute Aufgabe didaktisch sinnvollgestellt. Sie soll schließlich einen speziellen, wich-tigen Aspekt des vorhergegangenen Unterrichts

herausheben und den Teilnehmern ermöglichen,etwas darüber zu lernen. Eine klare Formulierungder Aufgaben ist notwendig, um Doppeldeutigkei-ten zu vermeiden. Bestimmte Worte wie ,,immer“,,,stets“, ,,kann“ und ,,soll“ sowie Formulierungenim Konjunktiv führten zu Verwirrungen, da hierInterpretationsspielräume und daher oft auch Un-eindeutigkeiten geschaffen wurden. Wir haben imspäteren Verlauf des Kurses daher immer vorsich-tigeren Gebrauch von derartigen Formulierungengemacht.

Es wird eine deutliche Einschränkung desOnline-Formates erkennbar: Nur unter jedem Blick-winkel wahre Tatsachen können gefragt werden;Fragen nach Tendenzen, Allgemeinheiten und Er-fahrungswerten gehen leicht in einem Sturm vonEinsprüchen, Punktegerangel und bisweilen unter-haltsamen Diskussionen unter. In einer Aufgabewollten wir beispielsweise die allgemeine Weisheitdes preiswerten Speicherplatzes abfragen. Es solltedie Richtigkeit der zugegebenermaßen nicht idealformulierten Aussage ,,Festplattenspeicher ist güns-tig. Daher können alle relevanten Daten problemlosgespeichert werden“ im Zusammenhang des Da-tenbankentwurfs eingeschätzt werden. Teilnehmerreagierten im Forum u. a. so:

– ,,Erstens bezweifle ich das es wirklich !immer!problemlos möglich ist alle relevanten Daten zuspeichern, alleine schon weil die Speicherpreiseauch mal steigen können.“

– ,,Speicherplatz mag zwar in Serverumgebungengünstig sein, aber wie sieht es in Embed-Systemenaus?“

– ,,,Festplattenspeicher ist günstig‘ kann nicht soallgemein verbindlich festgestellt werden. DieserZustand kann sich sehr schnell ändern, denken wirnur einmal an das Hochwasser in Thailand 2011.“

– ,,Wenn man dann noch SSD’s einsetzten muss, umPerformance zu erreichen ... dann ist das ganzeunverschämt teuer.“

– ,,Was ist, wenn China die Preise für selteneErden weiter hochtreibt? Oder die Koreakrisewirtschaftliche Folgen hat?“

Letztlich waren die Begriffe ,,günstig“, ,,alle“, ,,rele-vant“ und ,,problemlos“ zu schwach definiert undließen zu viel Diskussionsspielraum für diese punk-terelevante Aufgabe. Unsere Appelle, doch künftigeher vom allgemeinen Fall auszugehen und keine

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besonderen Annahmen zu treffen, blieben zu oftunerhört. Ein Teilnehmer bemerkte, dass es beinaheunmöglich sei, sich soweit in denjenigen hinein-zuversetzten, der sich die Fragen ausdenkt. Leiderist es ebenso unmöglich, sich bei der Erstellungder Fragen in alle Teilnehmer hineinzuversetzen.Um dennoch möglichst nachvollziehbare Aufga-ben anbieten zu können, haben wir schließlich alleFormulierungen durch mindestens drei Mitarbeiterprüfen lassen. Dieser zeitlich hoch aufwendige Pro-zess zahlte sich am Ende durch eine sinkende Anzahlan Nachfragen aus.

Im Verlauf des Kurses haben wir festgestellt,dass für viele Kursteilnehmer ein konkreter Anwen-dungsfall für das Verständnis abstrakter Konstrukte,Vorgehensweisen oder Algorithmen sehr wichtigist. Für ein einfacheres Verständnis ist beispiels-weise ein Schema Tier (ID, Rasse, Name, Gewicht)deutlich besser geeignet als ein abstraktes SchemaT(I,R,N,G). Leider erhöht das Einbeziehen konkreterAnwendungsfälle gleichzeitig wiederum den Inter-pretationsspielraum einer Aufgabe. So modelliertenwir beispielsweise eine n:1 Kardinalität zwischenBadezimmern und Häusern. Eifrig interpretierendargumentierten daraufhin z. B. einige Teilnehmer,dass doch Flugzeuge und Schiffe auch Bäder enthal-ten könnten und sie deswegen die Aufgabe nichteindeutig lösen konnten: ,,Die Aufgabenstellungüberzeugt nicht und damit auch nicht die Lösung“.Bei mehreren tausend Teilnehmern war die einein-deutige Formulierung von anwendungsgetreuenAufgaben mit didaktischem Hintergrund daher oft-mals extrem schwer und aufwendig. In vielen Fällenjedoch reagierten auch andere Teilnehmer korri-gierend: ,,Badezimmer in Fahrzeugen jeglicher Artheißen Kabinen“.

Die Möglichkeiten zur Gestaltung von Auf-gaben sind in einem Online-Kurs mit einer sohohen Teilnehmerzahl natürlich stark begrenzt. Einemanuelle Korrektur von Aufgaben ist in diesem Um-fang nicht durchführbar. Auch führten Fragen mitFreitext-Antworten schnell zu Problem bei der auto-matischen Korrektur, da eingereichte Texte teilweisenicht akkurat abgeglichen werden konnten. In einerBonus-Aufgabe war zum Beispiel der Filmproduzent,,Hal Roach“ gesucht, dessen Nachname als Antwortin ein Textfeld einzugeben war. Tatsächlich erhieltenwir aber viele Antworten der Form ,,H. Roach“, ,,HalRoach“, ,,Roach, Hal“ oder nur ,,Hal“. Wir habenuns daher auf wenige Multiple-Choice Strukturen

für den Aufgabenentwurf konzentriert. Über Radio-Buttons, Checkboxen und Dropdown-Menüs ließsich schließlich ein Großteil der Fragen digital ab-bilden. Durch eine geschickte Kombination derDropdown-Menüs konnten die Teilnehmer sogarkomplexe SQL-Anfragen mit hohem Freiheitsgradselbst konstruieren.

Die eingesetzten generellen Richtlinien fürdie Bewertung von Multiple-Choice Aufgaben er-scheinen vielen Nutzern zunächst nicht intuitiv:Besteht eine Aufgabe aus zwei Antwortoptionen,von denen eine richtig (+1P) und eine falsch (–1P)gewählt wurde, so werden für die Aufgabe insge-samt keine Punkte vergeben, obwohl die Hälfte derAntwortoptionen ja richtig waren. Dieses Systemverhindert, dass die Hälfte der Punkte schon durchalleiniges Raten erreicht werden können. Anderer-seits bestraft das System falsche Optionen deutlichstärker als das Nicht-Wählen richtiger Optionen.Wir haben daher versucht, große Punktverlustedurch eine höhere Anzahl richtiger Antworten unddurch die Angabe der Anzahl richtiger Antworten zuverhindern.

In den ersten Wochen hat sich vermehrt eineNachfrage nach Musterlösungen und weiterfüh-renden Erklärungen für kürzlich abgeschlosseneAufgaben gezeigt. Daher haben wir in der zwei-ten Hälfte des Kurses zusätzlich zu den bereitsvorhandenen Musterlösungen eine Reihe vonLösungs-Videos für unsere Aufgaben produziert.

Bei der Erstellung eines Online-Kurses mussman sich darauf vorbereiten, dass einem selbstFehler bei der Veröffentlichung von Aufgabenund deren Lösungen unterlaufen. Dank der Mit-hilfe vieler Teilnehmer wurden solche Fehler aberstets schnell erkannt und konnten meist zeitnahausgebessert werden. Für bewertete Aufgabenbedeutete dies aber oft auch eine aufwendige, semi-automatisierte Nachbewertung der eingereichtenLösungen.

Obwohl für die Bearbeitung der einzelnen Haus-aufgaben jeweils ein Zeitraum von einer Woche zurVerfügung stand, gaben die meisten Teilnehmer ihreLösungen typischerweise erst kurz vor Ablauf derBearbeitungsfrist ab. Viele Lösungen gingen dahernur wenige Minuten vor der Deadline bei uns ein.Kam es in solchen Fällen beim Bearbeiten einerHausaufgabe zu Verständnisschwierigkeiten odertechnischen Problemen bei der Abgabe, konntenwir meist nicht mehr helfend eingreifen. Innerhalb

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der Bearbeitungszeit konnten wir allerdings dieHausaufgabe eines Teilnehmers erneut freischalten,wenn dieser beispielsweise seine Lösungen aufgrundeines Verbindungsabbruchs verloren hatte. Wir ha-ben daher allen Teilnehmern zu einer frühzeitigenBearbeitung der Aufgaben geraten.

Das Nutzerforum – Teilnehmerhelfen einander

Die Interaktion mit und zwischen den Teilnehmernverlief hauptsächlich über ein für den Kurs einge-richtetes Forum. In diesem wurden Ankündigungenund Korrekturen veröffentlicht sowie Fragen zuKursinhalt und Kursablauf diskutiert. Zur besse-ren Strukturierung haben wir für jede LernwocheUnterforen angelegt mit je einem Thread, in dem dieTeilnehmer in den Lernmaterialien gefundene Feh-ler melden konnten. Zusätzlich zum Forum existiertauf openHPI noch ein System, um direkte Nach-richten von Person zu Person zu verschicken sowieein Ticket-System, um technische Probleme oderThemen, die nicht öffentlich im Forum diskutiertwerden konnten (z. B. Fragen zu aktuell laufendenHausaufgaben), mit den Betreuern diskutieren zukönnen.

Die Beteiligung im Forum war erfreulich hoch,innerhalb der sechs Wochen erstellten 556 Nutzerinsgesamt 3281 Forumsbeiträge in 608 Threads. ImDurchschnitt enthielt ein Thread 4,4 Antworten, derlängste Thread hatte 47 Beiträge. Die Kursteilnehmerwandten sich nicht nur bei Fragen und Problemenan das Forum, sondern nutzten es auch aktiv, um aufdie Fragen anderer Teilnehmer einzugehen und zuhelfen. Viele Verständnisprobleme wurden so direktinnerhalb der Lerngemeinschaft geklärt, währendwir uns als Kursbetreuer oft darauf beschränkenkonnten, falsche oder verwirrende Antworten alssolche zu kennzeichnen. Eine schnelle Beantwortungvon wichtigen Fragen durch die Betreuer (auch amWochenende oder abends) half darüber hinaus, denKursteilnehmern Nähe und Erreichbarkeit zu signa-lisieren. Auch der Umgangston im Forum hielt sichfast immer an die Netiquette. Lediglich in zwei Fällenmussten Teilnehmer aufgrund Ihrer Ausdrucksweiseverwarnt werden, vom Forum ausgeschlossen wurdeaber niemand.

Einige wenige Teilnehmer haben ihre Meinungsehr direkt als einzige Wahrheit vorgebracht, beson-ders bei Diskussionen über den Schwierigkeitsgradund Aufbau des Kurses, z. B.

– ,,Woche 5 ist eine Katastrophe, es wird auf(für Einsteiger) völlig unwichtige Dinge wieBlöcke, Blockberechnungen und Hardware-Implementierung fokussiert, statt dass dieKursteilnehmer 6 Wochen lang halt SQL-Befehlekennen- und liebenlernen“

– ,,Ab Abschnitt 3.07 begann das Grauen. Gerade bei[...] erleidet mein Hirn fast einen Totalausfall“

– ,,Das hier jedoch ist frei interpretierbares,geisteswissenschaftliches Wischiwaschi, einesingenieurtechnischem Kurses [...] nicht würdig“

Aus unserer Sicht waren die Forumsdiskussionenim Allgemeinen jedoch sehr belebend und vor allemlehrreich. Teilnehmer setzten sich intensiver mitden Themen auseinander, tauschten sich aus underarbeiteten sich hierdurch selbst neue Einsichten inden Stoff. Nicht nur die Vorlesungsinhalte wurdendiskutiert, sondern auch weitergehende Themenbesprochen. Ein Teilnehmer stellte beispielsweisedie Frage, auf welche Weise er seine Video- und Au-diosammlung am besten mithilfe einer Datenbankorganisieren könne. Mitunter wurde im Forum dannauf weitere Materialien als Hilfe für Einsteiger hin-gewiesen, beispielsweise Begriffsdefinitionen oderweitergehende Erläuterungen. Einige Diskussionenentfernten sich dabei stark vom Kursinhalt, bei-spielsweise die Frage, was die Zukunft von MOOCssei und ob diese einen Universitätsbesuch ersetzenkönnten, oder wie wichtig Zertifikate von MOOCsbei Bewerbungen seien. Insgesamt hob gerade dasForum den Onlinekurs von einer simplen Videoreiheab, da durch die Interaktion der Frontalunterrichtaufgelockert werden konnte und Teilnehmer Ver-besserungsvorschlage bezüglich der Vorträge undAufgaben einbringen konnten.

Während das Forum eine wichtige Bereicherungdes Onlinekurses war, sollte darauf hingewiesenwerden, dass die Forumsbetreuung oder zumindest-überwachung auch außerhalb regulärer Arbeitszei-ten geschehen sollte. Dringende Probleme und auchLösungen für noch offene Hausaufgaben werdenhäufig ins Forum gebracht, und dies geschieht natür-lich auch am Wochenende oder während Feiertagen.Darüber hinaus sollte das unterschiedliche Niveauder verschiedenen Teilnehmer beim Verfassen vonAntworten nicht unterschätzt werden. Um Einstei-gern Sachverhalte zu erklären, sind Vereinfachungennützlich – es sollte aber kommuniziert werden, dasses sich hierbei um eine Vereinfachung handelt, da

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fortgeschrittene Nutzer sonst schnell auf Spezialfällehinweisen, für die die vereinfachte Erklärung dannnicht mehr stimmt.

FazitTrotz aller Aufwände, trotz aller Schwierigkeitenund trotz zwischenzeitlichen Frusts war der On-linekurs für uns eine spannende Erfahrung undein Einblick in eine mögliche Zukunft der Bildungfür alle. Das Ziel, Universitätskurse und -inhalteeiner breiten Öffentlichkeit auf motivierende undinteraktive Weise zugänglich zu machen ist er-reichbar, jedoch nicht auf leichtem Wege. DieVeröffentlichung von Vorlesungsvideos und Fo-lien ist nur ein allererster Schritt. Erst die direkte

Bereicherung des Kurses mit regelmäßigen, befris-teten Aufgaben und erst die ständige Begleitungdes Forums machten aus einer bloßen Videoserieein echten Onlinekurs, der Teilnehmer motiviert,teilweise begeistert, und Dozenten und Lernendezusammenbringt.

Literatur1. Garcia-Molina H, Ullman JD, Widom J (2009) Database Systems – The Complete

Book. 2. Aufl. Pearson, Upper Saddle River, New Jersey2. Grünewald F, Mazandarani E, Meinel C, Teusner R, Totschnig M, Willems C (2013)

openHPI: Soziales und Praktisches Lernen im Kontext eines MOOC. In: Proceedingsof DeLFI 2013 – 11. e-Learning Fachtagung Informatik, Gesellschaft für Informa-tik, Bremen

3. Heuer A, Saake G, Sattler K-U (2010) Datenbanken – Konzepte und Sprachen.4. Aufl. Mitp Verlag, Heidelberg

4. Widom J (2012) From 100 students to 100,000. ACM SIGMOD Blog. http://wp.sigmod.org/?p=165