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2NOLTENIUS. Ein einfacher Apparat z. indirekten t(ehlkopfbestrahlung. 189 Die weitere Wirkung als Desinfiziens steht auch auBer Zweifel; die Wundbel~tge erscheinen weniger dick, die Schwellung der Weichteile und der Foeter ex ore nach der Operation ist wesentlich geringer. Wenn diese Wirkung nicht ganz so ins Auge f~tllt wie die blutstillende, so ist sie doeh wichtig genug, um das Augenmerk hierauf zu richten. 1]ber die yon anderer Seite hervorgehobene schmerzstillende Wirkung kann ich nichts sagen, glaube aber nicht, dab diese nach Tonsillektomien besonders stark ist. Erw~thnen m6chte ich noch, dab bei Totalausr~iumung des Siebbeins und bei Eingriff an den Museheln die blutstillende Wirkung ebenfalls stark hervortritt und die Anwendung nach Operationen dieser Art sehr zu empfehlen ist. Inzwischen ist auch eine Arbeit aus der Hals-, Nasen-, Ohren-Station yon Hirsch in Stuttgart erschienen, die tiber gfinstige Erfahrungen bei Anwendung naeh Tonsillektomie berichtet. Ein einfacher Apparat zur indirekten Kehlkopfbestrahlung. Von Dr. Friedrich Noltenius, Montevideo. Mit 2 Abbildungen. Die Behandlung der Kehlkopftuberkulose mit Sonnenlicht oder ultravioletten Strahlen dfirfte heute wohl so ziemlich allgemein als eine der wirksamsten Methoden anerkannt sein. Wenn sie bisher immer noch in relativ geringem Umfange angewandt wird, so beruht das wohl zum groBen Teile auf dem Fehlen eines einfachen und billigen Apparates, den der Kranke selbst handhaben kann. Diese L~cke soll das Modell, fiber das wir nunmehr berichten werden, ausftillen. Anwendung und Konstruktion des Apparates ist leicht aus den beiden Abbildungen ersichtlieh, Das Prinzip ist dabei folgendes: Der Metallspiegel A ist mittels des Stabes B in dem Zahnsttick C -- verstell- bar -- befestigt. Das Zahnsttick tr~gt jederseits den Aufsatz F -- eben- falls verstellbar -- mit den drehbaren Zahnhaltern, die auf zwei korre- spondierende Z~hne, oder, bei deren Fehlen, mittels anderer Aufs~ttze auf den A1veolarrand verpaBt werden. Das Zahnstiick biegt beiderseits, aul3erhalb des Mundes, ein wenig nach hinten ab und endet jederseits in einem Haken K. In diese Haken werden die Ringe des Gummizuges L eingeh~tngt. Dadurch wird der Spiegel A durch sanfte Hebelwirkung, wobei die Z~ihne als Hypomochlion dienen, gegen den weichen Gaumen gedrfickt, der evtl. mit Perkain oder Tutokain leicht zu an~tsthesieren w~tre. Zur richtigen Einstellung des Sonnenstrahles dient die Visiervor- richtung E, X, X. Der Patient tr~igt eine dunkle Schutzbrille und bringt das Visierglas H in die Richtung der Sonne und visiert diese mit dem

Ein einfacher Apparat zur indirekten Kehlkopfbestrahlung

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2NOLTENIUS. Ein einfacher Apparat z. indirekten t(ehlkopfbestrahlung. 189

Die weitere Wirkung als Desinfiziens steht auch auBer Zweifel; die Wundbel~tge erscheinen weniger dick, die Schwellung der Weichteile und der Foeter ex ore nach der Operation ist wesentlich geringer. Wenn diese Wirkung nicht ganz so ins Auge f~tllt wie die blutstillende, so ist sie doeh wichtig genug, um das Augenmerk hierauf zu richten. 1]ber die yon anderer Seite hervorgehobene schmerzstillende Wirkung kann ich nichts sagen, glaube aber nicht, dab diese nach Tonsillektomien besonders stark ist.

Erw~thnen m6chte ich noch, dab bei Totalausr~iumung des Siebbeins und bei Eingriff an den Museheln die blutstillende Wirkung ebenfalls s tark hervortri t t und die Anwendung nach Operationen dieser Art sehr zu empfehlen ist.

Inzwischen ist auch eine Arbeit aus der Hals-, Nasen-, Ohren-Station yon H i r s c h in Stut tgart erschienen, die tiber gfinstige Erfahrungen bei Anwendung naeh Tonsillektomie berichtet.

Ein einfacher Apparat zur indirekten Kehlkopfbestrahlung.

Von Dr. F r i e d r i c h N o l t e n i u s , Montevideo.

Mit 2 Abbildungen.

Die Behandlung der Kehlkopftuberkulose mit Sonnenlicht oder ultravioletten Strahlen dfirfte heute wohl so ziemlich allgemein als eine der wirksamsten Methoden anerkannt sein. Wenn sie bisher immer noch in relativ geringem Umfange angewandt wird, so beruht das wohl zum groBen Teile auf dem Fehlen eines einfachen und billigen Apparates, den der Kranke selbst handhaben kann. Diese L~cke soll das Modell, fiber das wir nunmehr berichten werden, ausftillen.

Anwendung und Konstruktion des Apparates ist leicht aus den beiden Abbildungen ersichtlieh, Das Prinzip ist dabei folgendes: Der Metallspiegel A ist mittels des Stabes B in dem Zahnsttick C - - verstell- bar - - befestigt. Das Zahnsttick tr~gt jederseits den Aufsatz F - - eben- falls verstellbar - - mit den drehbaren Zahnhaltern, die auf zwei korre- spondierende Z~hne, oder, bei deren Fehlen, mittels anderer Aufs~ttze auf den A1veolarrand verpaBt werden.

Das Zahnstiick biegt beiderseits, aul3erhalb des Mundes, ein wenig nach hinten ab und endet jederseits in einem Haken K. In diese Haken werden die Ringe des Gummizuges L eingeh~tngt.

Dadurch wird der Spiegel A durch sanfte Hebelwirkung, wobei die Z~ihne als Hypomochlion dienen, gegen den weichen Gaumen gedrfickt, der evtl. mit Perkain oder Tutokain leicht zu an~tsthesieren w~tre.

Zur richtigen Einstellung des Sonnenstrahles dient die Visiervor- richtung E, X, X. Der Patient tr~igt eine dunkle Schutzbrille und bringt das Visierglas H in die Richtung der Sonne und visiert diese mit dem

190 NOLTENIUS. EineinfacherApparatz. indirektenKehlkoptbestrahlung.

korrespondierenden Auge an. Dadurch wird gew~thrleistet, dab der Sonnenstrahl stets parallel zum Ftihrungsstabe einf~tllt.

Der Patient liegt bequem in einem Lehnstuhle gem~B dem Sonnen- stand< Er 6ffnet weit den Munde und intoniert - - stimmlos - - ein nasales

Abb. 1.

a. In anderen Ffillen, wenn der Zungengrund sich zu sehr vorw61bt, muB der Patient die Zunge herausstreeken.

Abb. 2.

Nat/irlich mul3 der Apparat vor Anwendung vom Facharzte ver- paBt werden, dergestalt, dab beim Hineinleuchten mit Reflektor parallel zum Fiihrungsstab der Kehlkopf sichtbar wird.

NOLTENIUS. Einfaches Verfahren z. symptomatischen Linderung usw. 191

Der Vorteil des Apparates sc!leint uns zu sein, dab seine Anwendung leicht und wenig l~stig ist. Vor allem wird der Mund nicht zwangsl~iufig ge6ffnet. Das ist wichtig, weil eben dadurch SpeichelfluB und Wt~rgreiz auf psychischem Wege sehr verst~irkt zu werden pflegen.

Die Anwendung hat gem~il3 den yon den Fach~trzten aufgestellten Normen zu erfolgen.

Der Apparat wird hergestellt yon der Firma H. Pfau, 13erlin, Louisenstr. 48.

Ein einfaches Verfahren zur symptomatischen Linderung der Ozaenabeschwerden.

Von Dr. F r i e d r i c h N o l t e n i u s , Montevideo.

Mit 1 Abbildungl

Wie der relativ gute Erfolg der mannigfachen Methoden der Nasen- verengerung bei Ozaena darlegt, ist eine Verringerung der Luftdurch- str6mung der Nase zweifellos von Bedeutung zur Linderung dieser so peinlichen Erkrankung.

Nun ist jedoch nur ein Teil der Patienten bereit, sich einer Operation zu unterziehen. In Ffillen, wo eine solche abgelehnt wird, und da, wo sie - - z. t3. bei Kindern - - untunlich er- SC!leint, habe ich seit Jahren befrie- digende Ergebnisse mit folgendem Ver- fahren erzielt :

Von einem N61aton-Gummikatheter Nr. 15--20, je nach Alter und Gr6Be des Patienten, schneider man zwei etwa 1 cm lange Stticke ab, am besten das eine Ende schr~tg, um es besser mit der Pinzette fassen zu k6nnen. Diese R6hrchen urn- Abb. 1. wickelt man mit Watte und ffihrt sie in beide Nasenl6cher ein, dab die Watte das Nasenlumen verschlieBt und die Luft nur durch das Gummirohr hindurchstreichen kann. Dadurch wird eine Drosselung der Luftzufuhr erzielt und die Nase trocknet viel weniger aus. In leichteren F~llen kann man so die Borkenbildung ganz zum Verschwinden bringen, sowie die unangenehme Trockenheit im Halse merklich verringern. Besonders gilt das ffir die Beschwerden, wie sie nicht so ganz selten bei zu ausgiebigen Muschelresektionen auftreten. Die Patienten - - auch Kinder - - gew6hnen sich schnell an die Watte- pfr6pfe, empfinden sie angenehm und erlernen miihelos deren Ein- ftihrung und Auswechselung mittels Cilienpinzette.