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XXII. Eiri eitgucher Hegulutor fur elrklrischrs Liciit; von E. St'chting. Der Gebrauch des elektrischen Licfites hat sich in neuerer Zeit vielfach vermehrt uiid breitet sich iinmer mehr Ja aus, wo es sich daruin Iiandclt, grobere Raume zu erhelleu, ohne daL es dabei ebeii einer ganz gleichmafsigen Belwch tung bedarf. So hat es namentlich in Frankreich und En%- land bei Bafenbauten und anderu derartigcu ausgedehiiten Arbeiten Anweudiiug gefuudeu. Dicsclbe wiirde eine noch grdfsere geweseii scyn, weiin nicht, anfser den niehr oder minder erheblicheii Kosteii uiid der u~iist~ndlicheu Behand- lung der Batterieu, besonders die Mittel zur Erhultung einer gleichbleibenden Lichtstarke sehr vie1 zii wiinscheu iibrig gelassen hatten. Doch diirfte es geliagen, letztere Haupt- schwierigkeit wesentlich uberwindeii zu konnen durch die Benutzung eioes ciiifachen Regulators, wie er in der Fabrik galvanischer Apparate uiid Batterien von K e i s e r und Schmidt in Berlin, Orauienburgcr-Strake No. 27, con- struirt wird, dessen Beschreibuug inir von den HH. Keiser und Schmi d t bereitwilligst rerstattet worden ist. Die Regulirung erfolgt selbstthatig durch den Kauipf der Schwere einer Eisciistange gegen die Anziehung von Seiteii zmeier, durcb den elektrischen Strolri selbst inducirter Elek- tromagnete. Diese befinden sirh seiikrecht iiber einander an einer holzeriien Saulc, welche ein mit Quecksilber ge- fiilltes Rohr elithalt. Eiu darin scnkrecht schwimmender Eisenstab steht in Verbindung init der prisinatischen, in Leithulsen vertical vor den Elcktromagueten verschiebbaren Eisenstange, an dereu untern Eude die eine Kohlenspitze eingeschraubt wird. Der eiue Poldraht der Batterie endet in dew Quecksilber und verkniipft also diese mit der Stange, wahrend eine R'ebenleitung zu den Elektromagneten geht. Der andere Poldraht wird au zwei uutere, transversal uud vertical gegen die oberen steheiide Elektroinagnete befestigt,

Ein einfacher Regulator für elektrisches Licht

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XXII. Eiri eitgucher Hegulutor fur elrklrischrs Liciit; von E. St'chting.

D e r Gebrauch des elektrischen Licfites hat sich in neuerer Zeit vielfach vermehrt uiid breitet sich iinmer mehr Ja aus, wo es sich daruin Iiandclt, grobere Raume zu erhelleu, ohne daL es dabei ebeii einer ganz gleichmafsigen Belwch tung bedarf. So hat es namentlich in Frankreich und En%- land bei Bafenbauten und anderu derartigcu ausgedehiiten Arbeiten Anweudiiug gefuudeu. Dicsclbe wiirde eine noch grdfsere geweseii scyn, weiin nicht, anfser den niehr oder minder erheblicheii Kosteii uiid der u~iist~ndlicheu Behand- lung der Batterieu, besonders die Mittel zur Erhultung einer gleichbleibenden Lichtstarke sehr vie1 zii wiinscheu iibrig gelassen hatten. Doch diirfte es geliagen, letztere Haupt- schwierigkeit wesentlich uberwindeii zu konnen durch die Benutzung eioes ciiifachen Regulators, wie er in der Fabrik galvanischer Apparate uiid Batterien von K e i s e r und S c h m i d t in Berlin, Orauienburgcr-Strake No. 27, con- struirt wird, dessen Beschreibuug inir von den HH. K e i s e r und Schmi d t bereitwilligst rerstattet worden ist.

Die Regulirung erfolgt selbstthatig durch den Kauipf der Schwere einer Eisciistange gegen die Anziehung von Seiteii zmeier, durcb den elektrischen Strolri selbst inducirter Elek- tromagnete. Diese befinden sirh seiikrecht iiber einander an einer holzeriien Saulc, welche ein mit Quecksilber ge- fiilltes Rohr elithalt. Eiu darin scnkrecht schwimmender Eisenstab steht in Verbindung init der prisinatischen, in Leithulsen vertical vor den Elcktromagueten verschiebbaren Eisenstange, an dereu untern Eude die eine Kohlenspitze eingeschraubt wird. Der eiue Poldraht der Batterie endet in dew Quecksilber und verkniipft also diese mit der Stange, wahrend eine R'ebenleitung zu den Elektromagneten geht. Der andere Poldraht wird au zwei uutere, transversal uud vertical gegen die oberen steheiide Elektroinagnete befestigt,

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Iiber denen durch eine Spiralfeder ein Aiiker spielend erhal- ten wird. Durch zwei, die Verlangerung der Axen diese Elektromagnete bildende und den Auker durchbohrende Schrauben verrnag inan, deui letztern, welcher die zweite Koblenspiize trsgt, eiue solche Eiitfernung von den Elektro- magneteu zu geben, als dic Brenuweite der Kohlenspitzen betragen soll. Hiervon mufs das untere Elektroniagnetpaar schwacher seyn als das obere, sowie fur dessen Starke die Schwere der Eiseustaiige geuau abgemessen seyn mufs. So- bald der Strom eintritt, wird die Stange angezogen und festgehalten, bis die Entfernuug der Kohleiispitzen durch die Verbrennung zunimmt, worauf die Stange so lange lang- Sam niedergleitet, bis die Stromstarke wieder hergestellt ist, so dafs die Kraft der Elektromagnete iiber das Sinkbestre- ben der Stange das Uebergewicht gewinnt, uud bis diese in ihrer Abwartsbewegung aufgehalten wird; so bleibt die Intensitst des Lichtes gleicb. Die untern Elektromagnete haben den besonderen Zweck, in Thatigkeit zu treten, so- bald durch irgend eiuen Zufall im oberen Theile des Ap- parates eine Storung eintreten sollte, etwa eine wirkliche Be- riihrung der Kohlenspitzen sh t t hiitte, worauf, durch die Kraft jener, der die untere Spitze tragende Auker mit Ueber- wiuduug der ihm wegdruckendeu Feder angezogen und die Brennweiie wieder hergestellt wird. I)er Apparat ist auf seineln Fnfsgestelle UI~I eiue Axe drehbar, sonie auiserdem ein hoch und tief und in verschiedene Neigung stellbarer SpiegeI fur die beliebige Richtung des Lichtes sorgt.

Zur Erhellung des den Fabrikraumen vorliegenden Ho- fes von etwa 15000 OFufs Flache ist eine Batterie von vierzig, 8" bolien Kohlen-Ziuk-Elementen aus der genannten Fabrik (welche reichliche Lieferungen an galvauischen Ge- rHthen an viele Staats - und Privat - Telegraphenlinien aus- fiihrt) mehr als ausreichend. Durcb einfache, abnehmbare Ar- mirung sind die Elemente leicht unter eiuander zu verbin- den, wie auch die Unterhaltungs- und Bedienungskosten derselbeu sehr mabig sind, zumal wenn die Batterie in bestandiger Aufstellung bleibt. Von dem Regulator, dessen

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Preis 30 Thaler betrsgt, ist bereits eine nicht uubetriicht- liche Zahl abgegeberl, da er fiir sehr zmeckentsprechend anerkannt worden.

XXIII. Yersuch einer theoretischen Berechnung der Warme, welche bz i Verbrennung Jliichtiger organi-

scher Verbindungen, entwickelt w i d ; von Dr. A. E. Norclt:nskj'iild.

(Mitgetlieilt vom Hm. Vcrf. aus d. Oefversigt a/ K. Vetensk. Acud. For- Irondl. 1838 ) -

K a u m in eiuem Theile der Physik diirften so vieIe ent- weder gar nicht oder hochst unvollstandig beantwortete Fragen die Aufmerksamkeit des Forschers in Anspruch neh- meu als ill der Lehre von der Warme. Nur in sehr wenig Fallen ist es hier gcgluckt, die zahlreichen Beobachtungen unter ein allgemein gultiges Gesetz zu bringen, und die Ge- setze, welche mail bisher aufzustellen gesucht hat, haben selteii den genaueren, in iieuerer Zeit geinacbten Beobach- tungen auf eine befriedigende Weise cutsprachen. DaCs solchergestalt die Beiniibungen sehr aasgezeichneter Forscber uur init geringein Erfolg gelirorit waren, ruhrt gewifs zum Theil von der Unsicherhcit her, welche im Allgemeinen den der Warmetheorie zuin Grunde liegenden Beobachtungen anhaftet, aber noch inebr davon, dafs man selten Gelegenheit hat, eine Warme-Erscheinui7g fur sich allein zu beobachten hod inessen, sondern Umstiinde, welche der Haupterscheinung ganz fremd siud, einen sehr bedeutenden Einflufs sowohl auf deren Grofse als aiif deren Beschaffenheit ausiiben. Um we- nigstens den verwirrenden Einflufs, welchen die Krystall- form, der niehr oder weniger fein vertheilte Zustand und die Porositat u. s. w. des untersuchten Stoffs ausiibt, zu vermeideu, ware es vielleicht am bestcn, bei hieber gehari- gen Untersuchungeii die Gesetze der Warine -Erscheinungen cuerst bei K1Srpern im flussigen Zustande zu ermitteln, urn