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232 Bericht: Spezielle analytische Mcthoden Reagens mit 5 oder 10 Tr. Urin und beobachtet die in einigen Minuten entstehende Trfibung, deren St~irke man durch Vergleich mit Bariumsulfatstandards, wie sie fiir den Thymoltriibungstest sind, abschi~tzen kann. -- Fi~rdie quantitative Bestimmung geht man yon 0,5 oder 0,6 ml Urin aus und erg~nzt mit dem Reagens z. B. auf 6 ml. Die Messung der Triibung erfolgt mit einem photoelektrischen Colorimeter unter Verwendung yon l~otfilter (maximale Durchl~ssigkeit bei 660 m#). Zur Eichung fiihrt man parallel Mikrobestimmungen nach K~)~H~ aus. Die Mengen Urin und Reagens fiir jede Probe miissen fibrigens den verwendeten Photometern angepagt werden. Scand. J. Clin. Laborat. Invest. 9, 349--355 (1957). Norwegian State Dental School, 0slo, u. Univ. Bergen (Norwegen). A. MI~ttRDEL Eine einfache Methode zur nephelometrischen Bestimmung yon fl-Lipoproteiden in menschlichem Serum geben H. N. ANTONIADES, J. L. TULLIS, L. I~. SAI~- GnA~T, t~. B. P~N~LL und J. L. 0~cL~Y 1 an. Die Methode beruht auf der Tat- sache, dal~ sich fi-Lipoproteide spezifisch mit Dextransulfat f~llen lassen ~. Unter optimalen Bedingungen ist bei kleinen Mengen die Triibung proportional den vor- handenen fi-Lipoproteiden. -- Aus/ighrung. Man mischt 15 ml Dcxtransulfat- reagens (unten) mit 0,3 ml Serum, l~t 25--30 rain stehen und miBt die Trfibung. Zur Bereehnung mu~ man sieh mit reinen, bekannten fi-LipoproteidiSsungen Eich- kurven herstellen. Die Ergebnisse kSnnen in Nephe]ometereinheiten ausgedriiekt werden. Bei 104 Gesunden liegen die Werte zwischen 300 und 780 rag/100 m]. Bei Diabetes, Arteriosklerose und Lebercirrhose kSnnen die Werte ansteigen. -- Dextransul/atstamml6sung. 0,5 g Dextransulfat (aus Dextran mit der Viscosit~t n ~ 0,65 nach C. 1~. I~ICKETTSS; Schwefe]gehalt 16,5--17,4~ ]Sst man in 100 ml Wasser. Die LSsung hebt man in kleinen Portionen in gefrorenem Zustand auf. -- Dextransul/atreagens. Vor Gebrauch mischt man 0,8 ml Stamm]Ssung mit 200 ml 0,15 m Natriumch]oridlSsung, die 5 Vol-~ 0,15 m NatriumcitratlSsung enth~lt. pz4 7,1 :~ 0,1 ; l~eagens auf2 ~ C abkiihlen. 1 j. Lab. clin. Med. 51,630--637 (1958). Protein Found., Inc., Jamaica Plain, Mass. (USA). -- 20~-CLEY, J. L., K. W. WALTO~ U. D. G. COR~WELr,: J. Amer. chem. Soc. 79, 4666 (1957). -- 3 Biochemie. J. 51, 129 (1952). E. M#LLE~, Wfirzburg Ein einfaches und genaues Verfahren zur Bestimmung des Fibrinogens im Blur besteht nach E. GA~v and D. MUT~V~IJEV 1 darin, dab man das Fibrinogen mit Calciumctflorid isoliert, in Natronlauge 15st und colorimetrisch nach G. R. Kn~es- LEY 2 und H. KICHLnVG~ mit der Biuretreaktion bestimmt. -- Aus/i;~hrunq. 50 ml physiologische LSsung (0,9~ NaC1-LSsung), 1 ml auf iibliehe Weise gewonnenes Plasma und 0,8 ml 2,5~ LSsung yon CaC12 6H20 werden nach dem Umriihren 1 --3 Std bei 37 ~ C gehalten. Die Ausscheidung wh'd dureh Zusatz kalter physiolo- gischer KochsalzlSsung zum Aufschwimmen veranlaBt, um das Glasst~bchen gewun- den, und hierauf mit physiologischer LSsung und dest. Wasser gewaschen; dann wird das Gerinnsel mit 8 ml 3~ Na0H-LSsung im Zentrifugengli~schen bei 60 ~ C in 5 min gelSst, die LSsung wird gekiihlt, nach Zusatz yon 0,3 ml 20% iger CuSO 4 5H20-LSsung und Umriihren (20--30 sec) 5 rain stehen gelassen und dann zentri- fugiert (4--5 rain bei 3000 Umdrehungen/min). Die klare iiberstehende LSsung pho- tometriert man sofort im Pu]frich-Photometer mit GrSnfilter S 53 (bei 530 m# maxi- ma] durchl~ssig). Man erhiilt bei sorgf~ltigem mehrfachem Ablesen den sehr kleinen Fehler yon 1,4~ (Differenzen yon 0,01 --0,020/0 bei 100 Parallelbestimmungen). 1 Laborat. Delo 4, H. 2, 3--7 (1958) [l~ussisch]. Forsch.-Inst. z. Schutz v. Mutter u. Kind, Sofia (Bulgarien). -- e J. biol. Chemistry 133, 731 (1940). -- 8 Km~zLn~e, H. : K]inische Kolorimetrie mit dem Pulfrich-Photometcr, VEB Optik, Zeiss, Jena. A.v. W~'EnT

Ein einfaches nnd genaues Verfahren zur Bestimmung des Fibrinogens im Blut

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232 Bericht: Spezielle analytische Mcthoden

Reagens mit 5 oder 10 Tr. Ur in und beobachte t die in einigen Minuten entstehende Trfibung, deren St~irke man durch Vergleich mi t Bariumsulfatstandards, wie sie fiir den Thymoltr i ibungstest sind, abschi~tzen kann. -- Fi~r die quantitative Bestimmung geht man yon 0,5 oder 0,6 ml Urin aus und erg~nzt mit dem Reagens z. B. auf 6 ml. Die Messung der Triibung erfolgt mit einem photoelektrischen Colorimeter unter Verwendung yon l~otfilter (maximale Durchl~ssigkeit bei 660 m#). Zur Eichung fi ihrt man parallel Mikrobestimmungen nach K ~ ) ~ H ~ aus. Die Mengen Urin und Reagens fiir jede Probe miissen fibrigens den verwendeten Photometern angepagt werden.

Scand. J. Clin. Laborat . Invest . 9, 349--355 (1957). Norwegian State Dental School, 0slo, u. Univ. Bergen (Norwegen). A. MI~ttRDEL

Eine einfache Methode zur nephelometrischen Best immung yon fl-Lipoproteiden in menschlichem Serum geben H. N. ANTONIADES, J. L. TULLIS, L. I~. SAI~- GnA~T, t~. B. P ~ N ~ L L und J. L. 0~cL~Y 1 an. Die Methode beruht auf der Tat- sache, dal~ sich fi-Lipoproteide spezifisch mi t Dextransulfat f~llen lassen ~. Un te r optimalen Bedingungen ist bei kleinen Mengen die Triibung proportional den vor- handenen fi-Lipoproteiden. - - Aus/ighrung. Man mischt 15 ml Dcxtransulfat- reagens (unten) mit 0,3 ml Serum, l ~ t 25--30 rain stehen und miBt die Trfibung. Zur Bereehnung mu~ man sieh mit reinen, bekannten fi-LipoproteidiSsungen Eich- kurven herstellen. Die Ergebnisse kSnnen in Nephe]ometereinheiten ausgedriiekt werden. Bei 104 Gesunden liegen die Werte zwischen 300 und 780 rag/100 m]. Bei Diabetes, Arteriosklerose und Lebercirrhose kSnnen die Werte ansteigen. - - Dextransul/atstamml6sung. 0,5 g Dextransulfat (aus Dextran mit der Viscosit~t n ~ 0,65 nach C. 1~. I~ICKETTSS; Schwefe]gehalt 16,5--17,4~ ]Sst man in 100 ml Wasser. Die LSsung hebt man in kleinen Port ionen in gefrorenem Zustand auf. - - Dextransul/atreagens. Vor Gebrauch mischt man 0,8 ml Stamm]Ssung mit 200 ml 0,15 m Natriumch]oridlSsung, die 5 Vol-~ 0,15 m Natriumcitrat lSsung enth~lt . pz4 7,1 :~ 0,1 ; l~eagens au f2 ~ C abkiihlen.

1 j . Lab. clin. Med. 51,630--637 (1958). Protein Found., Inc., Jamaica Plain, Mass. (USA). - - 20~-CLEY, J. L., K. W. WALTO~ U. D. G. COR~WELr,: J . Amer. chem. Soc. 79, 4666 (1957). - - 3 Biochemie. J. 51, 129 (1952). E. M#LLE~, Wfirzburg

Ein einfaches und genaues Verfahren zur Best immung des Fibrinogens im Blur besteht nach E. G A ~ v and D. MUT~V~IJEV 1 darin, dab man das Fibrinogen mi t Calciumctflorid isoliert, in Natronlauge 15st und colorimetrisch nach G. R. Kn~es- LEY 2 und H. KICHLnVG ~ mit der Biuretreakt ion best immt. -- Aus/i;~hrunq. 50 ml physiologische LSsung (0,9~ NaC1-LSsung), 1 ml auf iibliehe Weise gewonnenes Plasma und 0,8 ml 2,5~ LSsung yon CaC12 �9 6H20 werden nach dem Umri ihren 1 --3 Std bei 37 ~ C gehalten. Die Ausscheidung wh'd dureh Zusatz kalter physiolo- gischer KochsalzlSsung zum Aufschwimmen veranlaBt, um das Glasst~bchen gewun- den, und hierauf mit physiologischer LSsung und dest. Wasser gewaschen; dann wird das Gerinnsel mi t 8 ml 3~ Na0H-LSsung im Zentrifugengli~schen bei 60 ~ C in 5 min gelSst, die LSsung wird gekiihlt, nach Zusatz yon 0,3 ml 20% iger CuSO 4 �9 5H20-LSsung und Umri ihren (20--30 sec) 5 rain stehen gelassen und dann zentri- fugiert (4--5 rain bei 3000 Umdrehungen/min) . Die klare i iberstehende LSsung pho- tometr ier t man sofort im Pu]fr ich-Photometer mi t GrSnfilter S 53 (bei 530 m# maxi- ma] durchl~ssig). Man erhiilt bei sorgf~ltigem mehrfachem Ablesen den sehr kleinen Fehler yon 1,4~ (Differenzen yon 0,01 --0,020/0 bei 100 Parallelbestimmungen).

1 Laborat . Delo 4, H. 2, 3 - -7 (1958) [l~ussisch]. Forsch.-Inst. z. Schutz v. Mutter u. Kind, Sofia (Bulgarien). - - e J. biol. Chemistry 133, 731 (1940). - - 8 Km~zLn~e, H. : K]inische Kolorimetrie mi t dem Pulfrich-Photometcr, VEB Optik, Zeiss, Jena. A .v . W ~ ' E n T