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Wiesbadener Kurier Frankfurter Rundschau . - -:... Wiesbadener Tagblatl Mainzer Allgemeine . -- Ein Koloß aus Stahl und Beton Kinder bauen im Rahmen der Sommerferien-Aktion Beton-Saurier für Spielplatz " C.Z. -' "Beton ist doch sehr ver- pönt", räumte Bildhauer Alexander Lihl ein. Doch der Regensburger hatte einst eine Idee, dem schnöden Baumaterial auch positive Seiten ab- zugewinnen. Lihl baut zusammen mit Kindern einen Dinosaurier aus Beton und Stahl; derzeit auch im Rahmen des Sommerferien-Pro- grammes des Jugendamtes auf dem Parkplatz der Rhein-Main-Hallen. Dort werkeln seit Dienstag 17Kin- der, um auf Anweisung Lihls aus den unscheinbaren, langen Stahlträgern ein Gerüst zu formen. Das hatte ~estern mittag bereits erhebliche Ahnlichkeiten mit einem Dino. "Die Kinder sind mit großem Engage- ment bei der Sache", berichtete Jutta Dettler vom Jugendamt. Besonders die Jungs hantierten bereits mei- sterlich mit den Zangen. Für sie sei es wichtig zu zeigen, wer beini Durchschneiden der Dräh- te die meiste Kraft habe. Die Mäd- chen interessierten sich hingegen mehr für das spätere Aussehen des Dinos. Doch stünden auch sie ihren Mann. Der Dino soll natürlich nicht '. \ betongrau bleiben, sondern bunt be- malt werden, betonte Lihl. Doch dies ist an diesem Morgen noch Zu- kunftsmusik. Zunächst müssen die Drähte angebracht, verknotet und später verschweißt werden. Lihl: "Danach wird die Konstruk- tion mit Matten bezogen". Auf die wird dann in einem weiteren Schritt der Beton, den die Kinder selbst herstellen, aufgetragen. "Nur in die Füße wird Beton eingefüllt, anson- sten bleibt der Leib hohl", berichtete der Regensburger, der inzwischen den zeh riten Dino baut. Überall im Bundesgebiet stehen seine Werke. Der rund sechs Tonnen schwere und 5,70 Meter lange Koloß wird dann im Auftrag des Jugendamtes von einem Kran zu einem Spielplatz transportiert. Jutta Dettler: "Wahr- scheinlich wird es ein Spielplatz im Schelmengraben sein". Der neunjährige Marcus Peters zeigt sich von der guten Tat seiner Arbeit überzeugt. Er und die ande- ren Kinder fertigten etwas Bleiben- des, was noch in vielen Jahren be- trachtet werden könne. Simon Mei- er, zehn Jahre, ist von der abwechs- lungsreichen Arbeit begeistert: "Man muß sehr genau aufpassen und die Arbeit ist sehr kraftraubend". Es käme keine Langeweile auf, empfinden die neunjährige Sarah Poli und die zehnjiihrige Inge Wolf- steller. Wenn sie keine Lust mehr hätten, könnten sie an den anderen Aktivitäten auf dem Rasen der Re!- singer-Anlagen teilnehmen. Derweil sind die beiden Mädchen mit dem Zeichnen des Dinos beschäftigt. Bunt soll er aussehen. Um das schönste Outfit zu finden, hat Alexander Lihl einen Wettbe- werb ausgeschrieben. So hängen schon viele Bilder an der Leine und flattern im Wind. Der Bildhauer empfindet es als wichtig, daß sich Künstler im soziokulturellen Be- reich betätigen. Die Arbeit mit Kin- dern, Behinderten und Senioren könne ein neues Betätigungsfeld für Künstler werden. Eines, das auch seelische Befriedigung gibt, wie man Lihl ansehen konnte. Der Regens- burger baut mit Kindern auch Wale, Öko-Häuser und -Burgen Unter der Anleitung von Alexander lIhl gingen die Bastlerfrisch ans Werk. Bild: Helko Kubenka

Ein Koloß aus Stahl und Beton - alexander-kinderkunst.de · Wiesbadener Kurier Frankfurter Rundschau. Wiesbadener Tagblatl Mainzer Allgemeine--. Ein Koloß aus Stahl und Beton Kinder

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Mainzer Allgemeine

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Ein Koloß aus Stahl und BetonKinder bauen im Rahmen der Sommerferien-Aktion Beton-Saurier für Spielplatz

"

C.Z. -' "Beton ist doch sehr ver-pönt", räumte Bildhauer AlexanderLihl ein. Doch der Regensburgerhatte einst eine Idee, dem schnödenBaumaterial auch positive Seiten ab-zugewinnen. Lihl baut zusammenmit Kindern einen Dinosaurier ausBeton und Stahl; derzeit auch imRahmen des Sommerferien-Pro-grammes des Jugendamtes auf demParkplatz der Rhein-Main-Hallen.

Dort werkeln seit Dienstag 17Kin-der, um auf Anweisung Lihls aus denunscheinbaren, langen Stahlträgernein Gerüst zu formen. Das hatte~estern mittag bereits erheblicheAhnlichkeiten mit einem Dino. "DieKinder sind mit großem Engage-ment bei der Sache", berichtete JuttaDettler vom Jugendamt. Besondersdie Jungs hantierten bereits mei-sterlich mit den Zangen.

Für sie sei es wichtig zu zeigen,wer beini Durchschneiden der Dräh-te die meiste Kraft habe. Die Mäd-chen interessierten sich hingegenmehr für das spätere Aussehen desDinos. Doch stünden auch sie ihrenMann. Der Dino soll natürlich nicht

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betongrau bleiben, sondern bunt be-malt werden, betonte Lihl. Doch diesist an diesem Morgen noch Zu-kunftsmusik. Zunächst müssen dieDrähte angebracht, verknotet undspäter verschweißt werden.

Lihl: "Danach wird die Konstruk-tion mit Matten bezogen". Auf diewird dann in einem weiteren Schrittder Beton, den die Kinder selbstherstellen, aufgetragen. "Nur in dieFüße wird Beton eingefüllt, anson-sten bleibt der Leib hohl", berichteteder Regensburger, der inzwischenden zeh riten Dino baut. Überall imBundesgebiet stehen seine Werke.

Der rund sechs Tonnen schwereund 5,70 Meter lange Koloß wirddann im Auftrag des Jugendamtesvon einem Kran zu einem Spielplatztransportiert. Jutta Dettler: "Wahr-scheinlich wird es ein Spielplatz imSchelmengraben sein".

Der neunjährige Marcus Peterszeigt sich von der guten Tat seinerArbeit überzeugt. Er und die ande-ren Kinder fertigten etwas Bleiben-des, was noch in vielen Jahren be-trachtet werden könne. Simon Mei-

er, zehn Jahre, ist von der abwechs-lungsreichen Arbeit begeistert:"Man muß sehr genau aufpassen unddie Arbeit ist sehr kraftraubend".

Es käme keine Langeweile auf,empfinden die neunjährige SarahPoli und die zehnjiihrige Inge Wolf-steller. Wenn sie keine Lust mehrhätten, könnten sie an den anderenAktivitäten auf dem Rasen der Re!-singer-Anlagen teilnehmen. Derweilsind die beiden Mädchen mit demZeichnen des Dinos beschäftigt.Bunt soll er aussehen.

Um das schönste Outfit zu finden,hat Alexander Lihl einen Wettbe-werb ausgeschrieben. So hängenschon viele Bilder an der Leine undflattern im Wind. Der Bildhauerempfindet es als wichtig, daß sichKünstler im soziokulturellen Be-reich betätigen. Die Arbeit mit Kin-dern, Behinderten und Seniorenkönne ein neues Betätigungsfeld fürKünstler werden. Eines, das auchseelische Befriedigung gibt, wie manLihl ansehen konnte. Der Regens-burger baut mit Kindern auch Wale,Öko-Häuser und -Burgen

Unter der Anleitung von Alexander lIhl gingen die Bastlerfrisch ans Werk. Bild: Helko Kubenka